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FRITSCH: Es geht um die Wurst

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Plastikart und den anschließenden Recyclingprozess an. „Statt schwarzem Plastik setzen wir nun auf elfenbeinfarbenen Kunststoff. Dieser ist recyclingfähiger, kann von Sortieranlagen besser erkannt werden und besteht aus Rezyklat. Der Kunststoff hat also mindestens eine Lebensphase hinter sich gelegt, bevor er durch Recycling zu unseren elfenbeinfarbenen Verpackungen geformt wurde.“

Gleichzeitig, darauf weist Alexander Heinrich hin, wird beim neuen Verpackungs-Konzept darauf geachtet, dass Rezyklate nur dann zum Einsatz kommen, wenn garantiert ist, dass dem Lebensmittel kein Schaden zugefügt wird. „Unsere Clear Cups beispielsweise bestehen zwar überwiegend aus Rezyklat, haben aber zum Wohl der Elastizität und des Lebensmittels einen Anteil von 20 Prozent Frischplastik beigemengt.“ Frischplastik dient nach seinen Worten bei einigen Verpackungen als Sperrschicht zwischen Rezyklat und Lebensmittel, zumindest bei feuchten, fettigen oder öl-haltigen Produkten.

Kunden hinterfragen mehr

Die Einstellung der Kunden gegenüber Verpackungen hat sich nach den Erfahrungen des Meisterbäckerei-Leiters verändert. „Die Kunden hinterfragen das Handeln eines Unternehmens immer mehr, aus diesem Grund sind wir nicht nur aus ökologischen Gründen daran interessiert, unsere Prozesse zu optimieren, sondern natürlich auch, um unseren Kunden zu zeigen, dass wir unseren Beitrag zu einer reibungslosen Kreislaufwirtschaft und der Nachhaltigkeit leisten.“ Und weiter: „Die Pandemie hat das Umweltbewusstsein und den Gesundheitsgedanken nicht nur in Richtung Ernährung, sondern auch in weitere Richtungen, wie Verpackungsalternativen, gestärkt.“ Die Kunden seien noch interessierter am Thema als zuvor schon und auf der Suche nach Information. Globus möchte die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Materialien vermitteln. Heinrich: „Die Kunden sollen transparent einsehen können, weswegen wir uns für welche Verpackungsart entschieden haben, und verstehen, wie diese ideal dem Recyclingkreislauf zugeführt werden kann.“ Das Was und das Wie kommuniziert Globus über die Homepage unter der Rubrik „Bewusst Leben“ und über Hinweise auf den Verpackungen selbst.

In der Regel ist die Herstellung von Verpackungen mit recycelten Rohstoffen etwas teurer. Durch Optimierungen hat der Handelskonzern nach eigenen Aussagen bei vielen Verpackungen auf demselben Einkaufspreis-Niveau bleiben können. Zusätzliche Kosten würden nicht an die Kunden weitergegeben werden.

Rohstoffanlieferung im Mehrwegcontainer

Neben der Verpackungsumstellung hat sich etwas anderes verändert. Einige Rohstoffe erreichen die Bäckerei jetzt im Mehrwegcontainer. „Sowohl unsere Lieferanten als auch unsere Mitarbeiter haben die Einführung von MehrwegContainern für die Rohstofflieferung sehr positiv aufgenommen“, berichtet Alexander Heinrich. „Sie reduzieren nicht nur den Verpackungsmüll, sondern sind in der Handhabung einfacher. So fällt die Dosierung nun um einiges leichter und ist körperfreundlicher gestaltet. Auch ist der Ablauf des Verfahrens recht simpel, weswegen es keinerlei Probleme bei der Belieferung oder Abholung gibt.“

In der Zentralproduktion in Bingen nutzt Globus 400- und 600-l-Container für Speiseöl und 500-l-Container für Eier. Auch bei Fruchtfüllungen wurde auf Mehrweg umgestellt. Sobald ein Container entleert ist, wird er in einem separaten Raum gelagert. Abholung und Reinigung übernehmen die Lieferanten. +++

Das Rezyklat-Forum

Seit 2018 ist Globus Mitglied im Rezyklat-Forum. In der Initiative haben sich Händler, Konsumgüterhersteller, Verpackungsanbieter und Entsorger zusammengeschlossen, um das Bewusstsein der Verbraucher für eine Kreislaufwirtschaft von Verpackungen zu fördern, eine sortenreine Trennung der Wertstoffe zu erreichen, das Recycling von Kunststoffen voranzutreiben und mehr Recyclingkunststoffe einzusetzen. Darüber hinaus strebt das Forum an, Verpackungen zu reduzieren und im Entstehungsprozess neuer Verpackungen darauf zu achten, dass diese recyclingfähig sind, damit sie als Ressource dem Kreislauf erhalten bleiben. Die Initiative zählt mittlerweile 47 Mitglieder.

© Globus „Die Pandemie hat das Umweltbewusstsein und den Gesundheitsgedanken nicht nur in Richtung Ernährung, sondern auch in weitere Richtungen, wie Verpackungsalternativen, gestärkt“, Alexander Heinrich

© Globus Helga Baumfalk

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Nachhaltige Alternativen für to go

Ab Juli 2021 gilt in Deutschland die Einwegkunststoffverbotsverordnung, die die Nutzung bestimmter Einwegverpackungen aus Kunststoff untersagt. Dann sind Alternativen gefragt.

+Die EU ist mit der Single Use Plastics Directive, der Richtlinie (EU) 2019/904, vorangegangen. Sie legt das Verbot bestimmter Kunststoffeinwegverpackungen fest, und zwar unabhängig davon, ob es sich um konventionelle Kunststoff- oder Biokunststoffprodukte handelt. Das Verbot soll dem Schutz der Meere dienen. Im Vorfeld hatte die EU dazu die zehn Einwegkunststoffprodukte identifiziert, die am häufigsten an Stränden und in Meeren gefunden wurden. Die EU-Verordnung muss in den Mitgliedsländern in nationales Recht umgesetzt werden. In Deutschland geschieht dies mit der Einwegkunststoffverbotsverordnung (EWKVerbotsV), die am 3. Juli 2021 in Kraft tritt. Ab dann wird die Verwendung von u. a. Einwegtellern, -rührstäbchen, -besteck und -trinkhalmen aus Kunststoffen untersagt sein. Produkte aus oxoabbaubarem Kunststoff, expandiertem Polystyrol, also geschäumte Styroporbehälter in Form von Lebensmittelbehältern und Bechern, werden ebenfalls verboten. Eine Ausnahme gilt hingegen für Einwegbecher aus Kunststoff. Für sie wird eine nationale Lösung angestrebt, um die Verbreitung der Produkte zu reduzieren. Die Verordnung betrifft alle Branchen, die Produkte im AußerHaus-Markt anbieten, die Gastronomie genauso wie Bäckereien, Metzgereien, Imbisse oder Cateringunternehmen.

Welche Alternativen sind am nachhaltigsten?

Grundsätzlich sind Mehrwegsysteme Einwegprodukten in Sachen Nachhaltigkeit weit überlegen. Häufig ist der Einsatz eines Mehrwegbehälters schon ab einer 10-maligen Nutzung, fast immer aber ab 25-maliger Nutzung (2) einem Einwegprodukt voraus, obwohl der Mehrwegbehälter jedes Mal gespült werden muss. Der Einfluss des Rohstoffverbrauchs, des Energieeinsatzes in der Herstellung des Einwegproduktes sowie die Kosten der Entsorgung und damit einhergehende Umweltwirkungen zahlen hier negativ auf das Konto der Einwegprodukte ein. Die nachhaltigste Verpackungslösung ist in jedem Fall das vom Kunden selbst zum Befüllen mitgebrachte (Mehrweg-) Behältnis. Zum hygienischen Umgang mit den Behältnissen gibt es einschlägige Leitfäden, beispielsweise vom Lebensmittelverband Deutschland, die das korrekte Handling auch in Pandemiezeiten regeln (3).

Was ist bei Einwegverpackungen zu beachten?

Zur Herstellung von Einwegprodukten bleibt mit Inkrafttreten der EWKVerbotsV nur der Einsatz nachwachsender Rohstoffe, wie Holz, Papier und Pappe, Blätter oder Reststoffe. Diese Produkte sind, sofern ohne herkömmliche Kunststoffbeschichtung, biologisch abbaubar. Trotzdem dürfen sie nicht in den Biomüll. Die Verordnung regelt, dass Verpackungen, dazu gehören auch die o. g. To-Go-Verpackungen, nicht über den Biomüll entsorgt werden dürfen. Bis auf eine Ausnahme: Bioabfallbeutel dürfen als einzige biologisch abbaubare „Verpackung“ in den Biomüll. Die To-Go-Verpackungen gelten als Serviceverpackungen und können gemäß dem Dualen System in den gelben Sack/ gelbe Tonne oder in den Restmüll. Letztlich landen biologisch abbaubare Produkte über den gelben Sack meist in der Verbrennung, da es für sie keine Recyclingmöglichkeiten gibt.

Welche alternativen biobasierten Materialien gibt es?

Biobasierte Einwegverpackungen, Teller, Trinkhalme und Besteck gibt es mittlerweile aus den verschiedensten Materialien, in verschiedensten Formen für Snacks, Sandwiches oder Pizza. Diese To-Go-Verpackungen können aus biobasierten Materialien hergestellt werden wie: + Palmblättern, Bambusfasern + Zuckerrohrbagasse + Holz (Kiefer, Pappel etc.), Holzfasern (Chinet) + Pappe, Papier + Getreide (für essbare Platten, Schälchen) Diese nachwachsenden Rohstoffe sparen im Gegensatz zu Kunststoffen nicht nur fossile Ressourcen, sondern binden CO2, das die Pflanze während des Wachstums aufgenommen hat. Teilweise werden die biobasierten Materialien aus Reststoffen hergestellt. Produkte aus Zuckerrohrbagasse bestehen beispielsweise aus den gepressten, faserigen Reststoffen der Zuckerproduktion. Es können aber auch Kleie oder Mehl eingesetzt werden, die dann in direkter Konkurrenz zur Nahrungsmittel- oder Futtermittelproduktion stehen. Aus Nachhaltigkeitssicht ist es wichtig, die Verpackung dem Verwendungszweck entsprechend so einfach wie möglich zu gestalten, d. h. möglichst auf Sichtfenster zu verzichten und nur einphasige Materialien zu verwenden, statt Verbund-

Die Corona-Pandemie dürfte den Verkauf von To-GoProdukten und den damit einhergehenden Anfall von Verpackungsmüll verstärkt haben. Offizielle Zahlen gibt es noch nicht. Das Umweltbundesamt berichtet aber: „Aufgrund der geschlossenen Geschäfte und Restaurants ist allerdings abzusehen, dass vor allem mehr Serviceverpackungen für Essen und Getränke verbraucht worden sind.“ Auch der „Grüne Punkt“ meldet für das erste Halbjahr 2020 deutlich mehr Plastikmüll aus Privathaushalten. Demnach sind die gelben Tonnen im Durchschnitt um 4,5 % stärker gefüllt (1).

Vorteil aller verwendeten nachwachsenden Rohstoffe:

innerhalb kurzer Zeit nachwachsend im Gegensatz zu fossilen Rohstoffen; biologisch abbaubar, sofern unbeschichtet; speichert das CO2, das die Pflanze während des Wachstums aufgenommen hat; spart fossile Ressourcen

Material Verwendung Rohstoff Vorteil Nachteil

Palmblatt Teller Platten Schalen Tabletts Schiffchen Arekapalme dekorativ, stabil und widerstandsfähig, viele Formen möglich, Reststoff/Abfallstoff als Rohstoff, keine Düngemittel/Pestizide, tiefkühl-, mikrowellen-, backofengeeignet, fettbeständig weite Transportwege häufig mit Schimmelsporen,Bakterien, Keimen, Milben belastet (lt. Ökotest 06/2018), begrenzt verfügbar, abhängig von Wetterverhältnissen (->Trockenzeit) vergleichsweise hohes Gewicht

Bambus

Teller Platten Besteck Rührstäbchen Spieße Trinkhalme Bambus schnell nachwachsend wasserresistent, säurebeständig, tiefkühl-, mikrowellengeeignet, fettbeständig Spieße, Besteck, Trinkhalme und Rührstäbchen nicht chem. verändert, kein Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden nötig weite Transportwege nicht recyclingfähig

Zuckerrohrbagasse gepresst

Becher Teller Schüsseln Schalen etc. Zuckerrohr tiefkühl- und ofenfest bis 120° C, sehr vielfältige Formen auch für Becher einsetzbar feuchtigkeitsbeständig, fettbeständig, Reststoff ggf. gebleicht weite Transportwege Anbau in Monokulturen Konkurrenz als Heizstoff in Zuckerindustrie Pestizid- und Düngemitteleinsatz

Holz (Kiefer, Pappel etc.) Schiffchen Besteck Holz dekorativ ggf. Holz aus heimischer nachhaltiger Forstwirtschaft keine Düngemittel notwendig eingeschränkte Anwendung nicht dicht Holz nicht recyclingfähig hoher Materialeinsatz/Gewicht im Vgl. zu Papier, Karton, Pappe Waldmonokulturen gefährden Biodiversität

Pappe unbeschichtet Becher Teller Schüsseln Schalen Boxen etc.

Holzfasern (Chinet) Teller Schalen

Essbare Platte, Schälchen

Weizenkleie

Becher Platten Schüsseln Schalen Löffel Getreide essbar -> u.U. kein zusätzlicher Müll, je nach Produkt feuchtigkeitsbeständig und zum Überbacken geeignet Konkurrenz zu Nahrungs- und Futtermitteln, nicht immer feuchtigkeitsbeständig Düngemittel- und Pestizideinsatz

Platten Besteck Holz ggf. Holz aus heimischer Forstwirtschaft, fettbeständig, gesundheitlich unbedenklich, mikrowellengeeignet, unbeschichtet und unverschmutzt, sehr gut recyclingfähig ggf. gebleicht, meist nicht feuchtigkeitsbeständig, hoher Wasser- und Energieverbrauch bei Herstellung, Waldmonokulturen gefährden Biodiversität, mit Fett verschmutzt nicht recyclingfähig

recycelte Holzfasern aus Papierproduktion stabiles, nassfestes und fettdichtes Material, schnittfest, mikrowellengeeignet, hitzebeständig bis 90° C, europäischer Reststoff, keine Düngemittel und Pestizide notwendig hoher Wasser- und Energieverbrauch bei Herstellung, nicht recyclingfähig, sobald verschmutzt, Waldmonokulturen gefährden Biodiversität

Weizen kurze Transportwege, Produkt aus EU, je nach Produkt essbar Konkurrenz zu Nahrungs- und Futtermitteln, Düngemittel- und Pestizideinsatz

© C.A.R.M.E.N. e.V.

(v. l.:) 1) Palmblatt, 2) Tray aus Zuckerrohrbagasse, Schiffchen aus Holz, Schiffchen aus beschichteter Pappe, 3) Zuckerrohrbagasse, gebleicht, ungebleicht, 4) Pappe mit Biokunststoff beschichtet

materialien, die sich nicht ohne technischen Aufwand wieder trennen lassen und deshalb in der Regel in der Verbrennung landen. Die von der Einwegkunststoffverbotsverordnung betroffenen Produkte sind, sofern mit Kunststoff beschichtet, ebenfalls ab Juli 2021 in das Verbot eingeschlossen. Einen Rohstoff als besonders empfehlenswert herauszustellen ist schwierig, hängt die Wahl des Materials doch stark vom gewünschten Einsatz ab, etwa was die Nassfestigkeit oder Hitzebeständigkeit betrifft oder unter Umständen eine Mikrowellentauglichkeit oder wie dekorativ das Produkt verpackt sein soll. In Sachen Nachhaltigkeit spielt es natürlich auch eine große Rolle, woher der Rohstoff stammt, wie und unter welchen Bedingungen er angebaut wurde, wie das Produkt hergestellt wurde, welche Produktionsschritte dahinterstehen und welche Transportwege. Die Tabelle (auf Seite 37) zeigt, welche Materialien derzeit hauptsächlich für biobasierte Einwegprodukte am Markt vertreten sind und welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringen.

Hinweis, wenn Kunststoff enthalten ist

Mit der EWKVerbotsV tritt auch die Einwegkunststoffkennzeichnungsverordnung (EWKKennzV) am 3. Juli 2021 in Kraft. Sie betrifft den Außer-Haus-Markt insofern, als ab dann u. a. Einweggetränkebecher vom Hersteller mit dem Hinweis gekennzeichnet werden müssen, dass sie Kunststoff enthalten bzw. komplett aus Kunststoff hergestellt sind. Laut Bundesumweltministerium ist das Ziel „den Verbrauch von Einwegkunststoffprodukten zu reduzieren, die Ressource ‚Kunststoff‘ besser zu bewirtschaften und das achtlose Wegwerfen von Abfällen in die Umwelt zu begrenzen“. (5) Hierfür wurden jeweils eigene Logos für Einwegbecher entwickelt, die auf den Produkten angebracht bzw. aufgedruckt/ eingestanzt werden müssen (6). Sie gelten für entsprechende Produkte innerhalb der EU:

Bis 3. Juli 2022 gilt eine Übergangsfrist, in der Produkte mit einem Hinweis als Aufkleber vertrieben werden dürfen. Bestände, die bereits im Handel auf Lager liegen, dürfen nach dem 3. Juli 2021 noch ohne Logo aufgebraucht werden.

Mehrwegalternativen ab 2023 Pflicht

Und eine weitere Regelung kommt auf Bäckereien oder Gastronomiebetriebe zu, die im Außer-Haus-Markt tätig sind. Mit der Novellierung des deutschen Verpackungsgesetzes wird es ab 2023 Pflicht sein, Mehrwegalternativen zu Einwegbechern und -behältern anzubieten. Das gilt für Betriebe mit mehr als fünf Mitarbeitern und einer Verkaufsfläche ab 80 m². Bei Unternehmen mit mehreren Filialen gilt die Gesamtzahl der Mitarbeiter. Betriebe, die unter dem Limit liegen, müssen keine Mehrwegalternativen anbieten, dem Kunden aber die Möglichkeit bieten, selbst mitgebrachte Behälter zu befüllen. Hiermit wird der Einwegkunststoffverbotsverordnung Rechnung getragen, die u. a. zur Verminderung des Einsatzes von Einwegkunststoffbechern nationale Lösungen vorsieht. +++

Unsere Autorin

Jutta Einfeldt ist Projektmanagerin bei C.A.R.M.E.N. e.V.

Produkt enthält Kunststoff Produkt besteht aus Kunststoff C.A.R.M.E.N. e.V., das Centrale Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk, ist die bayerische Koordinierungsstelle für Nachwachsende Rohstoffe, Erneuerbare Energien und nachhaltige Ressourcennutzung. C.A.R.M.E.N. bündelt Informationen und bietet kostenfreie, neutrale Beratung für alle Interessensgruppen. Das Netzwerk ist Teil des Kompetenzzentrums für Nachwachsende Rohstoffe (KoNaRo) in Straubing.

Quellen

(1) Wille, Joachim in Frankfurter Rundschau, 28.10.2020: Die Verpackungsflut steigt in der Pandemie (2) Mehrweg als Lösung, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare

Sicherheit, abrufbar unter: www.bmu.de/faqs/mehrweg-als-loesung (letzter Abruf: 13.05.2021) (3) Lebensmittelverband Deutschland: MERKBLATT „Mehrweg-Behältnisse“. Hygiene beim Umgang mit kundeneigenen Behältnissen zur Abgabe von Lebensmitteln in

Bedienung oder Selbstbedienung, abrufbar unter: www.lebensmittelverband.de/de/ lebensmittel/sicherheit/hygiene/hygiene-beim-umgang-mit-mehrweg-bechern-behaelt nissen-pool-geschirr (letzter Abruf am 13.05.2021) (4) IGEFA: Ratgeber für Einwegartikel, abrufbar unter: www.igefa.de/sites/default/ files/media/catalogs/Ratgeber_fuer_Einwegartikel/20210208/index.html (letzter

Abruf am 17.05.2021) (5) Einwegkunststoffkennzeichnungsverordnung, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, abrufbar unter: www.bmu.de/faqs/einwegkunststoffkennzeichnungsverordnung/ (letzter Abruf am 13.05.2021) (6) DURCHFÜHRUNGSVERORDNUNG (EU) 2020/2151 DER KOMMISSION vom 17.

Dezember 2020, abrufbar unter: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/ ?uri=CELEX%3A32020R2151&qid=1612349257612 (letzter Abruf am 13.05.2021)

© carl-heyerdahl-unsplash.com

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Die Pläne von Baker & Baker

Seit der Trennung von CSM Bakery Solutions im April 2021 ist Baker & Baker ein eigenständiges, auf die Herstellung von Backwaren fokussiertes Unternehmen. CEO John Lindsay berichtet über Chancen, Pläne und Herausforderungen.

+Mit rund 400 Mio. EUR Jahresumsatz ist Baker & Baker mit Hauptsitz nahe Liverpool/UK nach eigenen Angaben europäischer Marktführer für Convenience-Backwaren. Das Unternehmen ist an 12 Standorten in sieben Ländern mit über 2.500 Mitarbeitern tätig.

Der größte Umsatzanteil entfällt auf den LEH, gefolgt von Bäckereien und dem Food-Service. Einen großen Marktanteil hält Baker & Baker im American-Bakery-Segment mit Donuts, Muffins, Brownies und Cookies. Zudem arbeitet das Unternehmen mit Mondelez zusammen und stellt unter Marken wie Cadbury, Oreo, Milka und Daim eine Vielzahl von Produkten her. CEO John Lindsay: „Wir sind sehr stolz auf unsere exklusive Lizenzpartnerschaft mit Mondelez. Was die Chancen in Kontinentaleuropa angeht, haben wir gerade erst an der Oberfläche der Möglichkeiten gekratzt. In den nächsten 12 Monaten erwarten wir neue Produktinnovationen im Rahmen unseres Mondelez-Portfolios.“ Das Geschäft soll in den nächsten drei Jahren die Dynamik wieder aufnehmen, die es vor der Corona-Pandemie erreicht hatte.

Der Covid-19-Faktor

Wie viele andere Hersteller der Branche auch bekam Baker & Baker die Auswirkungen der Pandemie zu spüren. Seine Partner in der gesamten Lieferkette, sagt Lindsey, haben während der Corona-Krise hart gearbeitet, auch vor dem Hintergrund der schwankenden Nachfrage von Monat zu insbesondere in Osteuropa, und wir werden das Wachstum in internationalen Märkten vorantreiben, die sich bisher weitgehend auf Inhaltsstoffe konzentriert haben.“ Baker & Baker habe den Vorteil starker lokaler B2B-Handelsmarken und fördere aktiv lokale Spezialitäten wie Bolo Rei (Königskuchen) in Portugal oder Palmiers (Schweinsohren) in Spanien.

Deutschland ist der zweitgrößte Absatzmarkt des Unternehmens. Rund 450 Mitarbeiter beschäftigt Baker & Baker an seinen deutschen Standorten in Bremen, Delmenhorst und Wurzbach. Während das Werk in Delmenhorst für die große Losgröße da ist, bietet das kleinere Werk in Wurzbach vor allem Flexibilität. „In Delmenhorst produzieren wir zum Beispiel Donuts der Marken Simpsons und Oreo, und unser Standort in Wurzbach stellt unter Private-Label Kekse für große Einzelhändler her“, erklärt der CEO. Neben den Standorten in Deutschland verfügt das Unternehmen über etablierte Standorte in Benelux, Frankreich, Italien, auf der Iberischen Halbinsel und in Großbritannien.

Trends

Als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie hat das Unternehmen eine Reihe vorverpackter Produkte eingeführt, um den gestiegenen Anforderungen der Verbraucher nach mehr Hygiene gerecht zu werden. Wie für andere Betriebe auch ist das Schritthalten mit und das Antizipieren von Veränderungen im Verbraucherverhalten und in der Nachfrage eine der Herausforderungen, denen sich das Unternehmen stellt. Dafür verfügt Baker & Baker über eigene Innovationszentren in mehreren Märkten. Als Ergebnis der Marktforschung hat Baker & Baker eine Reihe glutenfreier, veganer und MiniProdukte entwickelt und Projekte zur Reduzierung von Zucker und Portionsgrößen durchgeführt. „Wir verstehen aber auch, dass Verbraucher den Wunsch haben, zu genießen – das eine schließt das andere nicht unbedingt aus!“, betont Lindsay. +++ Catalina Mihu

Monat. Trotz der Schließungen und verschiedener Einschränkungen blieb der Service ununterbrochen. „Die Tatsache, dass wir jetzt ein engagiertes und auf Backwaren fokussiertes Unternehmen sind, mit dem Wiederaufleben des AußerHaus-Verzehrs, versetzt uns in eine sehr starke Position, um von dieser schnell steigenden Nachfrage nach der Pandemie zu profitieren“, betont er.

Eine Markterholung kann nach den Erfahrungen des Unternehmens schnell gehen. Wie in China beispielsweise, wo die Nachfrage mittlerweile nicht nur zurückkehrt, sondern wesentlich höher ist als vorher, berichtet Lindsay. Da sich viele europäische Länder und Regionen darauf vorbereiten, die Covid-19-Beschränkungen in den kommenden Monaten zu lockern, wird der Außer-Haus-Markt nach seinen Worten wieder Fahrt aufnehmen.

Baker & Baker sieht auch positive Anzeichen für eine schnelle Erholung der Tourismusbranche auf der Iberischen Halbinsel (Spanien und Portugal). In der zweiten Jahreshälfte sei mit einem schnellen „Bounce back“ in Bezug auf die Verbrauchernachfrage in ganz Europa zu rechnen.

Zukünftige Chancen

Was künftige Marktchancen angeht, hat man bei Baker & Baker klare Vorstellungen. John Lindsay: „Wir werden europäische Märkte erkunden, in denen wir eine eher begrenzte Vertriebspräsenz haben,

In den nächsten 12 Monaten erwarten wir neue Produktinnovationen im Rahmen unseres Mondelez-Portfolios.

John Lindsay, Baker & Baker CEO

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