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Tod und neues Leben – die Ostererzählung Isolde Moser
Wasser wurde ruhig. Instrumente und Kinder werden still. Die blaue Unterlage wird glatt gezogen. Es wurde ganz still auf dem See. (Zeit für die Stille geben) Die Jesus-Figur wendet sich den Kindern zu. „Warum habt ihr Angst? Ich bin doch da!“ Wir beten zu Jesus und zünden eine Kerze an und überlegen gemeinsam: „Wo haben wir Angst? Wann bitten wir um Hilfe?“ Wir geben uns Zeit und nehmen die Aussagen der Kinder ernst. Wir gestalten im ruhigen See ein Symbol oder ein Bild als Dank, dass Jesus auch für unsere Ängste und Nöte eine Hilfe ist.
Tod und neues Leben – die Ostererzählung
Isolde Moser
Die Fastenzeit, das Frühlingserwachen und das Osterfest bieten mir jedes Jahr die Gelegenheit, mit den Kindern den tiefen Symbolgehalt dieser Zeit zu erleben. In unserem Kindergarten im Bergdorf Matsch spielen einerseits gelebte Traditionen eine wichtige Rolle, andererseits sind auch hier die Themen Migration und interkulturelle Weltanschauungen sehr präsent. So ist es mir wichtig, einerseits die christliche Tradition des Osterfestes mit den Kindern zu leben, andererseits aber auch die mystische Sicht auf dieses Fest erfahrbar zu machen, eine Sicht, welche allen religiösen Anschauungen zugrunde liegt und für jeden Menschen unabhängig von Religion und Kulturkreis verständlich ist. Hierfür bietet die Franz-Kett-Pädagogik als ganzheitlich sinnorientierte Methode viele kostbare und gut umsetzbare Möglichkeiten.
Die Fastenzeit Wir bereiten uns auf ein Freudenfest vor und lernen Jesus als Vorbild und Freund kennen.
Jesus ist unser Freund Jesus als Vorbild gelebter Nächstenliebe
Geschichten aus seinem Leben
Erste Frühlingsboten Es regt sich was. Gleichzeitig erleben die Kinder die allmählich erwachende Natur. Sie säen Kresse, beobachten die Knospen in Garten und Wald und werden von uns pädagogischen Fachkräften angeleitet, ihre Beobachtungen zu verbalisieren.
Die Karwoche Wenn es in uns dunkel wird. Wir hören und veranschaulichen die Erzählung vom Tod Jesu in kindgerechter Weise, erleben die scheinbar aussichtslose Situation. Immer wieder erfahre ich die Betroffenheit der Kinder, die dabei die Verbindung zu ihrer eigenen Welt, ihren eigenen Ängsten und Sorgen herstellen können. Immer endet unsere Erzählung vom Tod Jesu mit der Verheißung, dass dies nicht das Ende ist, sondern dass Leben und Freude den Tod besiegen werden.
Der schwere Stein, die Dornenkrone, die gelöschte Kerze, sie machen die traurige Situation deutlich. Die Blumen aber künden vom Beginn eines neuen Lebens. Ostern Die Mitte der Nacht ist der Anfang des neuen Tages. Nun ist es soweit! Ein neuer Tag bringt neue Hoffnung. Tod und Trauer können nie das Ende sein. Mit der Ostererzählung, dem Singen von Freudenliedern, dem Entzünden vieler Lichter und dem Gestalten des festlichen Bodenbildes wird das freudige Ereignis für die Kinder erfahrbar gemacht.
Auch hier ziehen Kinder wieder die Parallele zu ihrer eigenen Welt: Nach jeder Nacht folgt ein neuer Tag. Die Freude kann alle Trauer besiegen. Eine tief menschliche Grunderfahrung. Und nach dem kalten Winter ist nun auch die Natur zu neuem Leben erwacht.