Agrar- & Forstbericht 2021

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Handlungsfeld: Artenvielfalt & Landschaft

Biodiversität erheben

Eine große Artenvielfalt kennzeichnet Südtirol. Biodiversität lässt sich dann am besten erhalten, wenn man um sie weiß. Aus diesem Grund hat das Land Eurac Research mit dem Biodiversi­ tätsmonitoring Südtirol beauftragt. Der erste Durchgang des Monitorings dauert insgesamt fünf Jahre in denen die Forscherinnen und Forscher 440 Standorte in ganz Südtirol untersu­ chen und beproben. Drei Jahre nach offiziellem Projektstart wurden etwa 2.000 Tier- und Pflanzenarten fest­ gestellt. Aus den Ergebnissen geht ganz klar hervor: je vielfältiger die Landschaft, desto mehr ökologische Nischen finden sich darin.

Schutz der Wiesenbrüter – ein Erfolg

71 Betriebe mit zusammen 162 Hektar Wiesenfläche haben im letzten Jahr mit dem Schnittzeitpunkt einiger Wie­ sen gewartet, um die Brut der Wiesen­ brüter zu schützen. Die Malser Haide zwischen Glurns und St.Valentin bie­ tet den idealen Lebensraum für Wie­ senbrüter und andere Vogelarten. Die Voraussetzung für die Erhaltung des Lebensraumes dieser Vogelarten ist ein nicht zu früher Mähtermin auf den betroffenen Wiesenflächen. Die Lan­ desregierung hat deshalb im Frühjahr 2021 die Richtlinien für die Gewährung einer Flächenprämie beschlossen, um den, durch den späteren Mähtermin entstehenden futtermäßigen Nachteil der Wiesen, auszugleichen. Es handelt sich um eine Flächenprämie von 600

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Euro pro Hektar, wobei ein Mindest­ betrag von 200 Euro pro Gesuch vor­ gesehen ist. Neben der Einhaltung des Schnittzeitpunktes auf den be­ troffenen Wiesenparzellen wird für die beteiligten Betriebe die Teilnahme an den Agrarumweltmaßnahmen des ländlichen Entwicklungsprogrammes des Landes Südtirol vorausgesetzt. Geplant ist die Ausweitung solcher Förderschutzprogramme auf andere Tier- bzw. Pflanzenarten.

Biomonitoring

Mit dem Projekt „Next-Generation Biomonitoring“ untersucht ein For­ scherteam der Freien Universität Bozen die biologische Vielfalt des Bo­ dens und das Netz an Interaktionen, das sie beeinflusst. Traditionelle, auf Morphologie basierende Methoden zur Untersuchung der Bodendiversi­ tät sind anspruchsvoll und oft nur sehr begrenzt nutzbar. Als Alternative wur­ de in den letzten Jahren ein Metabar­ cording-Ansatz auf Basis der Gesamt­ heit der im Boden vorhandenen DNA entwickelt. Diese Technik ermöglicht eine umfangreiche, hochauflösende und genaue taxonomische Identifi­ zierung aller im Boden lebenden Or­ ganismen. Weiters wird diese Technik mit den herkömmlichen Methoden zur Bewertung der Bodenqualität ver­ glichen, um ein eventuell neues Um­ weltüberwachungskonzept auf land­ wirtschaftlichen Flächen zu erstellen.


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