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1.1.4 Handlungsfeld: Artenvielfalt & Landschaft

1.1.4

Handlungsfeld: Artenvielfalt & Landschaft

Eine große Artenvielfalt kennzeichnet Südtirol. Biodiversität lässt sich dann am besten erhalten, wenn man um sie weiß. Aus diesem Grund hat das Land Eurac Research mit dem Biodiversitätsmonitoring Südtirol beauftragt. Der erste Durchgang des Monitorings dauert insgesamt fünf Jahre in denen die Forscherinnen und Forscher 440 Standorte in ganz Südtirol untersuchen und beproben. Drei Jahre nach offiziellem Projektstart wurden etwa 2.000 Tier und Pflanzenarten festgestellt. Aus den Ergebnissen geht ganz klar hervor: je vielfältiger die Landschaft, desto mehr ökologische Nischen finden sich darin.

Schutz der Wiesenbrüter – ein Erfolg

71 Betriebe mit zusammen 162 Hektar Wiesenfläche haben im letzten Jahr mit dem Schnittzeitpunkt einiger Wiesen gewartet, um die Brut der Wiesenbrüter zu schützen. Die Malser Haide zwischen Glurns und St.Valentin bietet den idealen Lebensraum für Wiesenbrüter und andere Vogelarten. Die Voraussetzung für die Erhaltung des Lebensraumes dieser Vogelarten ist ein nicht zu früher Mähtermin auf den betroffenen Wiesenflächen. Die Landesregierung hat deshalb im Frühjahr 2021 die Richtlinien für die Gewährung einer Flächenprämie beschlossen, um den, durch den späteren Mähtermin entstehenden futtermäßigen Nachteil der Wiesen, auszugleichen. Es handelt sich um eine Flächenprämie von 600 Euro pro Hektar, wobei ein Mindestbetrag von 200 Euro pro Gesuch vorgesehen ist. Neben der Einhaltung des Schnittzeitpunktes auf den betroffenen Wiesenparzellen wird für die beteiligten Betriebe die Teilnahme an den Agrarumweltmaßnahmen des ländlichen Entwicklungsprogrammes des Landes Südtirol vorausgesetzt. Geplant ist die Ausweitung solcher Förderschutzprogramme auf andere Tier bzw. Pflanzenarten.

Biomonitoring

Mit dem Projekt „NextGeneration Biomonitoring“ untersucht ein Forscherteam der Freien Universität Bozen die biologische Vielfalt des Bodens und das Netz an Interaktionen, das sie beeinflusst. Traditionelle, auf Morphologie basierende Methoden zur Untersuchung der Bodendiversität sind anspruchsvoll und oft nur sehr begrenzt nutzbar. Als Alternative wurde in den letzten Jahren ein MetabarcordingAnsatz auf Basis der Gesamtheit der im Boden vorhandenen DNA entwickelt. Diese Technik ermöglicht eine umfangreiche, hochauflösende und genaue taxonomische Identifizierung aller im Boden lebenden Organismen. Weiters wird diese Technik mit den herkömmlichen Methoden zur Bewertung der Bodenqualität verglichen, um ein eventuell neues Umweltüberwachungskonzept auf landwirtschaftlichen Flächen zu erstellen.

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