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Handlungsfeld: Gesundheit & Genuss
Tierwohl Südtirol
Das Wohlbefinden der Tiere hat für unsere landwirtschaftlichen Betrie be in Südtirol seit jeher einen hohen Stellenwert. Bereits heute werden viele Milchprodukte europaweit mit zertifizierten Tierwohllabeln – also Gütesiegeln, die für ein hohes Maß an Tierwohl stehen – gekennzeichnet. Auch der italienische Staat hat sich mit diesem Thema beschäftigt und ein ein heitliches System für die Bewertung des Tierwohls in Milchviehbetrieben vorgegeben. Dieses System trägt den Namen „ClassyFarm“. Es ist für die Betriebe bisher zwar noch freiwillig, wird in Zukunft aber die Vorausset zung sein, um EU-Prämien zu erhal ten. Weiters wird das Tierwohlsystem „ClassyFarm“ auch die Grundlage für das zukünftige staatlich geregelte Tierwohllabel SQNBA (sistema qualità nazionale benessere animale) darstel len. Um Südtirols Milchproduzenten frühzeitig auf „ClassyFarm“ und das Tierwohllabel vorzubereiten, hat der Sennereiverband Südtirol in Zusam menarbeit mit den Milchhöfen, der Freien Universität Bozen und dem Beratungsring BRING das Projekt „Tierwohl Südtirol“ in die Wege gelei tet. Im Rahmen des Projektes werden alle Mitgliedsbetriebe der Südtiroler
Milchhöfe besucht und mit einem Fra gebogen bewertet. Die systematische Erfassung des Tierwohls bei allen Mit gliedsbetrieben ergibt ein umfassen des Bild der Ist-Situation und ist die Grundlage für eine kontinuierliche Verbesserung.
Neueinstufung der Tourismus betriebe mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und Regionalität
Die bestehenden Kriterien zur Ein stufung der Tourismusbetriebe nach Sternen sollen überarbeitet werden. Dabei müssen vor allem Aspekte der Nachhaltigkeit und regionale Kreisläu fe Berücksichtigung finden. Kriterien der Nachhaltigkeit (Zertifizierungen) sind dabei eine von mehreren Krite rien. Für den Erhalt eines „grünen Sterns“ sind unter anderem die im Be trieb verwendeten und angebotenen regionalen und biologischen Produkte ausschlaggebend.
Bio – Fair – Südtirol
Zukünftig sollen biologische Produk te in den heimischen Gastbetrieben verstärkt zum Einsatz kommen, je nach Verfügbarkeit der Produkte aus Südtirol oder aus Fairem Handel. Demnach sollen interessierte Gast betriebe, die 30 bis 60 Prozent Biole
Agrar- und Forstbericht 2021
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