5. Elternbrief - Zusammenhänge erkennen, Selbstbewusstsein entwickeln 2-3 Jahre

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SICHERHEIT AUF DER STRASSE

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Sicherheit auf der Straße Bei Rot musst du warten, bei Grün darfst du starten … In der linken Hand die Einkaufstasche, an der rechten Hand Mia, zweieinhalb Jahre alt und schon recht gut zu Fuß, geht Paul den Gehsteig entlang. Auf der anderen Straßenseite sehen sie Lucia, die beste Freundin von Mia, mit ihrer Mutter. Jauchzend und ohne einen Blick nach rechts und links zu werfen, reißt Mia sich los und will Lucia entgegenlaufen. „Halt!“, ruft Paul, und kann sie gerade noch an der Jacke fassen, bevor ein Auto im letzten Moment zum Stehen kommt. „Noch mal gut gegangen!“, meint Lucias Mutter. „Ja, zum Glück! Aber das geht einfach nicht, Mia, auf der Straße musst du bei mir bleiben!“, ärgert sich Paul. Leider passieren auf unseren Straßen immer wieder Unfälle mit Kindern. Auch wenn es manchmal notwendiger wäre, Auto- und RadfahrerInnen zu mehr Rücksicht anzuhalten: Kinder sind die schwächsten und verletzlichsten Verkehrsteilnehmer und müssen schon von klein auf lernen, die wichtigsten Regeln im Straßenverkehr einzuhalten. Das ist besonders wichtig, da sie das Geschehen auf der Straße ganz anders wahrnehmen als Erwachsene: Sie sind klein, können über parkende Autos nicht hinwegsehen und kommen überhaupt nicht auf den Gedanken, dass sie nicht gesehen werden, wenn sie hinter einem Auto stehen. Kleinkinder haben einen engeren Blickwinkel als Erwachsene und bemerken seitlich herankommende Fahrzeuge daher erst später; sie können noch nicht gut einschätzen, woher ein Geräusch kommt und erkennen oft nicht rechtzeitig, aus welcher Richtung es hupt. Kleine Kinder können ein fahrendes Auto nicht von einem stehenden unterscheiden und sie können noch lange nicht einschätzen, wie schnell ein Auto sich nähert. Auch ihre Körperbeherrschung ist noch nicht ausgereift. Ein zwei- bis dreijähriges Kind kann zum Beispiel aus dem Laufen heraus nicht auf Anhieb stoppen. Wenn es also über die Straße rennt und Sie schreien, dass es stehen bleiben soll, gelingt ihm das meist gar nicht. Es

kann sich auch nur kurze Zeit konzentrieren. Das reicht meist nicht einmal aus, um die Straße zu überqueren. Außerdem sind Kinder häufig überfordert, wenn sie auf mehrere Dinge gleichzeitig achten müssen. Wenn Sie sich mit Ihrem Kind im Straßenverkehr bewegen, braucht es klare Anweisungen und Ihr klares Verhalten.


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