2 minute read
36 Industrie
Beispiele für Maßnahmen im Bereich Land und Forstwirtschaft
Es wird ein Forschungsprojekt ausgeschrieben, das die ökologischen und ökonomischen Effekte der Reduktion der GVE/ha um mindestens 1/3 bei Betrieben mit sehr hoher GVEAnzahl, auch in Kombination mit zusätzlichen Erwerbsarten einschließlich des Vertragsnaturschutzes, analysiert. Südtirol will auch im Zuge des Green Deals den Öko-Landbau stärken. Bis zum Jahr 2030 wird schrittweise die ökologisch bewirtschaftete landwirtschaftliche Fläche vergrößert.
Minimierung der CO₂-Emissionen in der Landwirtschaft durch den Ersatz von agronomischen Maßnahmen mit hohem CO₂-Fußabdruck. Das Ziel ist, ein entsprechendes Forschungsprojekt zu beginnen und innerhalb 2028 den mineralischen Dünger im Obstbau auf 50 % der Flächen durch organischen Dünger zu ersetzen. Im Weinbau wird ab 2025 auf mineralischem Stickstoffdünger verzichtet und nur mehr organischer Dünger eingesetzt.
Innerhalb 2023 erarbeitet das Ressort Landwirtschaft eine Strategie, wie der Verbrauch fossiler Brennstoffe in der Landwirtschaft signifikant reduziert und durch erneuerbare Energieträger ersetzt werden kann.
Alle Landwirtschaftsberater:innen und alle Lehrer:innen werden zum Thema „klimaneutrale Landwirtschaft – profitabel“ geschult. Es werden Einheiten und Lernmedien entwickelt, um das notwendige Wissen in die landwirtschaftlichen Schulen und in die Weiterbildung (einschließlich Jungbauern-/Jungbäuerinnen-Ausbildung) einbringen zu können.
6.7. Aktionsfeld: Industrie
Die Industrie ist einer der Sektoren mit der höchsten Arbeitsproduktivität und einer sehr hohen Exportquote. Neben der Verwendung der Energie zum Heizen und für den Transport – für die dieselben Ansätze wie für alle Wirtschaftsbereiche gelten – spielt der Energieverbrauch für unterschiedlichste Formen des Produktionsprozesses eine große Rolle. In diesen Fällen ist die Substitution teilweise schwieriger als in anderen Bereichen, in denen Energie verwendet wird.
Es ist daher zusammen mit den betroffenen Unternehmen ein Konzept zu entwickeln, wie Energie (fossile genauso wie nichtfossile) eingespart und fossile Energie durch Energie aus erneuerbaren Quellen ersetzt werden kann. Die Landesregierung begleitet diesen Prozess und schafft wo notwendig und möglich die Voraussetzungen für ein hohes Umsetzungstempo. Auch wenn die Energiewende international gedacht werden muss, kann die lokale Industrie bei der Dekarbonisierung des Landes einen wichtigen Beitrag leisten und einen Heimmarktvorteil generieren. Dafür müssen manche organisatorischen und rechtlichen Voraussetzungen entlang klarer politischer Prioritäten geschaffen werden.
Gleichzeitig ist es dezidierte Strategie der Südtiroler Industriepolitik, die im Rahmen der Energiewende entstehenden Wachstumsmärkte zu nutzen. Dafür werden Kooperationen zwischen der Industrie und der Forschung begünstigt, raumordnerische Voraussetzungen geschaffen und Ausschreibungskriterien definiert, welche offen und dezidiert auf einen Home-Market-Effekt für grüne Technologien abzielen. Die dafür notwendigen Prozesse werden im spezifischen Teil des Klimaplans ausgeführt. Hier werden einige Maßnahmen angeführt, welche sich für eine sehr rasche Umsetzung eignen.