SEASIDE Magazin 2017

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Manche Revolutionen sind laut. Diese ist leise.

Der Audi Q7 e-tron quattro. Verändert die Welt. Nicht den Alltag. Dank der Kombination von modernster 6-Zylinder-Turbodiesel-Technologie und elektrischem Motor fährt der Audi Q7 e-tron quattro* nicht nur effizient und sportlich, sondern im elektrischen Betrieb auch leise und lokal emissionsfrei. Starten Sie durch im ersten Diesel-Plug-in-Hybrid-SUV mit serienmäßigem Allradantrieb quattro.

Kraftstoffverbrauch Audi Q7 e-tron quattro in l/100 km: kombiniert 1,9–1,8; Stromverbrauch in kWh/100 km: kombiniert 19,0–18,1; CO2-Emissionen in g/km: kombiniert 50–48. Angaben zu Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit vom verwendeten Reifen-/Rädersatz.

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Foto: Simon Vogler

editorial – seaside #2

Louisa Schomerus (Art Director), Undine Schaper (Verlagsgeschäftsführerin) und Adrian Weinhold (Herausgeber SEASIDE).

Moin, liebe SEASIDE-Leser,

Lassen Sie sich vom Norden verführen

so muss es sich wohl für einen Musikkünstler anfühlen, wenn er an seinem zweiten Album arbeitet, nachdem sein Erstlingswerk gleich in den Charts gelandet ist. Vielleicht ist das in unserem Fall ein bisschen übertrieben, jedenfalls fühlten wir uns alle ganz schön unter Zugzwang. Wir haben viel Feedback zu unserem SEASIDE #1 bekommen, vielen Dank dafür. Ihnen ist aufgefallen, dass wir unsere Strecken mit Fakten angereichert haben, die auch für die, die es genauer wissen wollen, ein paar nützliche Informationen liefert, und die Sie in anderen Publikationen nicht finden. Das haben wir weiter ausgearbeitet. Zum Beispiel in unseren Artikeln „Das Meer und die Zeit“ oder „Die einsamen Schönen“. Wir finden, ein Printmagazin ist genau der richtige Ort, um mehr in die Tiefe

zu gehen. Die Aufgabe bleibt die gleiche: Den Lifestyle des Nordens für Sie auf Papier zu bannen. Denn es gibt Themen, die lassen sich über die Emotionalität des bedruckten Papiers einfach besser vermitteln. Wir wollen an die Küste, in die Sonne. Wir lieben Wind und Wetter. Wir wollen etwas erleben, wollen wissen, wohin sich eine Reise lohnt. Und was im Norden angesagt ist. Der Norden ist bunt und wir wollen uns vom Norden verführen lassen. Denn Sie wissen ja, es ist nicht der Lifestyle, es ist Ihrer. In der Zwischenzeit haben wir auch online aufgerüstet und können da natürlich viel schneller reagieren. Damit haben wir eine perfekte Ergänzung zu dem, was Sie gerade in den Händen halten. Folgen Sie uns auf Instagram, Facebook und auf seasidemagazin.de Adrian Weinhold

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inhalt – seaside 2017

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Wir stellen Ihnen echte Architektur-­ Highlights, neue Projekte und jede Menge schöne Häuser und Hotels vor, die allesamt nah am Wasser gebaut sind.

32 sylt

Die nördlichsten Weinberge in Deutschland sind auf Sylt. Wir haben uns da mal umgeschaut. Danach ging es in die Sauna an den Strand und nackt ins Meer.

38 surf cup

Beim Surf Cup Sylt in Westerland werden alljährlich die Internationalen Deutschen Meisterschaften ausgetragen. Wir zeigen Ihnen, was Sie dabei auch als Zuschauer nicht verpassen sollten.

42 kitesurf masters

Nach einer harten Tour findet das Finale der Kitesurf Masters in St. Peter-Ording statt. Hier werden die letzten Punkte für die Deutsche Meisterschaft gesammelt.

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Mit dem Kajak bummelig unterwegs sein, ist das eine, rund um Rügen zu paddeln ein anderer Schnack. Aber ein großartiges Abenteuer zwischen Land und Welle.

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seaside #2

Fotos: strandwood.de,S.Vogler,Choppy Water/mediahouse.one,B.Nehrhoff (2),A.Peters,A.Falk,O.Derhage,alex74/Stutterstock.com,adidas,V.Lemma/Shutterstock.com,J.Nieuwenhove,R.Longo/hatjecantz

haus am meer


52 wracktauchen

Andi Peters ist Wracktaucher und Schatzsucher. Nicht in der Karibik, sondern am liebsten in den kalten Tiefen der Nordsee. Zum Beispiel vor Helgoland.

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unbewohnte inseln

Kennen Sie die Inseln Kirr oder Vilm? Wahrscheinlich nicht, obwohl sie an unseren Küsten liegen. Wir zeigen Ihnen die Artenvielfalt unserer einsamen Schönen.

72 detox by nature

Langeoog ist Detox pur. Wenn Sie unsere Tipps umsetzen, werden Sie Ihr Gleichgewicht von Körper und Geist stärken und ein gutes Stück Alltagsballast abwerfen können.

78 superfood

Unsere Foodstrecke besteht neben vielen Sidekicks aus den Superstars Lachsforelle, Jacobsmuschel und Dry Aged Côte de Boeuf. Bon Appétit!

92 made in hamburg

Herzblut ist die wichtigste Zutat für das Erfolgsrezept der eigenen Geschäftsidee. Wir haben uns einige Hamburger Gründer angeschaut. Allen Produkten gemein ist, dass sie handgemacht sind.

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inhalt – seaside 2017

100 needful things

Es gibt diese schönen Dinge, an denen man nur schwer vorbeikommt. Weil sie einfach wunderbar sind oder eine gute Idee dahintersteckt. Einige davon haben wir für Sie ausgesucht.

104 das meer und die zeit

Anfang des 18. Jahrhunderts war es für die Seefahrt noch kaum möglich, die geografische Länge zu ermitteln. Ein Handwerker löste eines der größten wissenschaftlichen Probleme seiner Zeit.

110 fotowettbewerb

8.700 Einsendungen gab es im letzten Jahr bei unserem großen Fotowettbewerb. In diesem Jahr dreht sich alles um das Thema Wasser. Gewinne, Gewinne!

114 bücherküste

Mit unseren Buchtipps finden Sie Ihre erste große Liebe wieder, werden Sie von unfassbar realistischen Kohlezeichnungen verblüfft und entdecken noch viel mehr vom Meer.

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Editorial 3 Shop 122 Partnerverzeichnis 124 Follow us 129 Impressum 128 Vorschau 130


Schöner baden gehen, jeden Tag: mit der neuen NOMOS-Serie Aqua. Uhren fürs bewegte Leben – elegant genug für die Oper, doch mit der Lizenz zum Tauchen. Diese und weitere Aqua-Modelle mit extraflachem Automatikkaliber gibt es im besten Fachhandel. nomos-glashuette.com, nomos-store.com


kunst – nordart 2017

10. JUNI – 8. OKTOBER 2017

NordArt

Es ist eigentlich unbegreiflich, wie dieser Ausstellung immer noch der Hauch eines Geheimtipps anhaftet, denn für die Eingeweihten ist sie alles andere als das – Die NordArt, in diesem Jahr bereits die 19., ist eine der grössten jährlichen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in Europa. Und sie findet im Kunstwerk Carlshütte im Schleswig-Holsteinischen Büdelsdorf statt.

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seaside #2


Die ehemalige Eisengießerei bietet eine fantastische Kulisse – Auf der NordArt 2016 ausgestellte Bilder in der Halle 2 im Kunstwerk Carlshütte. Foto: Dirk Eisermann

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Im Zusammenspiel mit der im­po­ santen Kulisse der historischen Eisengießerei mit allein schon 22.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche – und dabei sind der zugehörige Park und weitere öffentliche Plätze, die auch der Kunst zur Verfügung gestellt werden, gar nicht eingerechnet – entwickeln die Exponate aus aller Welt eine ganz eigene Atmosphäre und führen die Besucher auf eine unvergleichliche Weltreise durch die Kunst.

Jedes Jahr definiert sich die Ausstellung neu und setzt andere Schwerpunkte Jedes Jahr stellt die NordArt ein Land mit eigenem Pavillon in den Fokus und kooperiert mit Botschaf­ ten, Kulturinstitutionen und Kurato­ ren der jeweiligen Länder. Der Län­­­­derfokus 2017 liegt auf Dänemark. Unter der Überschrift „Drei Generationen der Historizität“ hat sich Kuratorin Jette Gejl (Århus) bei der Auswahl der Künstler an der dänischen Besonderheit der Küns­tlerKollektive orientiert und präsentiert Arbeiten von 21 Künstlern aus drei Generationen, die sich zwar ganz unterschiedlichen Themen widmen, ihre Gemeinsamkeit aber aus der künstlerischen Annäherung an die Thematik und dem Umgang mit den Materialien beziehen. 3.682 Künstler aus 99 Ländern haben sich beworben, 250 davon wird die NordArt 2017 zeigen. Einen davon, den tschechischen Bildhauer David Černý, hebt sie als Fokus-Künstler 2017 besonders hervor.

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Fotos: Kunstmuseum Carlshütte/NordArt

kunst – nordart 2017


Fast Facts NordArt 2017: 10. Juni bis 8. Oktober 2017, Öffnungszeiten: Di–So 11–19 Uhr Tageskarte: 12 Euro. Weitere Konditionen unter: www.nordart.de/besucherinfo.html Führungen (1,5 h): mittwochs 15 Uhr, samstags 11 und 13 Uhr, sonntags 13 Uhr, Kosten p. P.: 8 Euro + Eintritt Veranstaltungen im Rahmen der NordArt: www.kunstwerk-carlshuette.de/veranstaltungen.html Adresse: Kunstwerk Carlshütte, Vorwerksallee, 24782 Büdelsdorf Information und Buchungen: Tel 04331/35 46 95, info@kunstwerk-carlshuette.de, www.nordart.de

Links: „Speederman“ des tschechischen Bildhauers David Černý, Fokus-Künstler der NordArt in diesem Jahr. Rechts: Raum einnehmende Installation von Liu Ruowang, China, „Wolves Coming“, Gusseisen, 110-teilig.

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kunst artikelname – hans –oprubrik de beeck

HANS OP DE BEECK

OUT OF THE ORDINARY 12

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Hans Op de Beeck, THE AMUSEMENT PARK, 2015, Rauminstallation (verschiedene Materialien, Ton), 16 x 24 x 5,20 m, Foto: Hans Op de Beeck

9. April – 3. September 2017 KUNSTMUSEUM WOLFSBURG Er ist eine veritable Ausnahmeerscheinung: der belgische Multimedia-Künstler, Dramatiker, Komponist, Theaterund Opernregisseur Hans Op de Beeck (*1969). Kein Wunder, dass er die erste umfassende Retrospektive seines künstlerischen Œuvres als hochatmosphärisches Gesamtkunstwerk realisiert. Auf mehr als 2.200 Quadratmetern in und um die große Ausstellungshalle des Kunstmuseums Wolfsburg können Besucher in die faszinierende Kunst-Welt von Hans Op de Beeck eintauchen. www.kunstmuseum-wolfsburg.de

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Foto: www.strandwood.de

HAUS am Meer


Schön für den, der bereits sein Haus am Meer hat. Nun will man ja vielleicht lieber mieten oder auch mal was Neues kennenlernen. Aber was? Und wo? Und kann ich den Bildern trauen? Und überhaupt, wie lange soll ich mich noch durch die Bewertungen lesen? Jan Hamer, selber Architekt und Gründer/Kurator des Portals Urlaubsarchitektur, hatte da bereits vor zehn Jahren eine bessere Idee. Zumindest für Menschen mit einem ausgeprägten Sinn für Design und Architektur.

Erste Reihe am Meer im Strandwood House am Hafen von Gager auf Rügen. Eines von mehr als 430 ganz außergewöhnlichen und handverlesenen Ferienunterkünften auf www.urlaubsarchitektur.de

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Fotos: links www.strandwood.de, rechts www.appartment13.de

haus am meer – urlaubsarchitektur

Oben: Innen wird im Strandwood House nordisch kombiniert: Unaufgeregt, klar, aber auch spektakulär mit einem dominierenden Hauptraum und satten acht Metern Deckenhöhe. Bis zu acht Personen finden im Strandwood House Platz. Unten: Das Haus sticht zwar in seiner cleanen Architektur und der wunderbar wettergegerbten Lärchenhaut heraus, fügt sich aber perfekt in die Hafenkulisse. Inspirieren lassen haben sich die Architekten Kilian Piltz und Wolfgang Warnkross dabei von den traditionellen Bootshäusern der Fischer an der Ostsee. www.strandwood.de

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Die beiden „appartments13“ sind in der Al­ ten Meierei im Dorf Gelting im Nordosten Schleswig-Holsteins entstanden. Außen eher funktionaler Bau von 1899 mit klassizistischen Details und innen mutig und fulminant inszeniert vom Studio Sönke Martensen aus Hamburg. Clean, weiß, roh, puristisch. Für ein Ferienhaus muss man so einen Stil schon mögen – wir lie­ben ihn! Die 140-Quadratmeter-Wohnung (mit Kamin) bietet Platz für vier Personen. Die zweite, 45 Quadratmeter große Wohnung bietet Platz für zwei. Beide Wohnungen haben große Terrassen und Zugang zum Spa-Bereich mit Sauna, Quellwassertauch­ becken und Ruheraum. www.appartments13.de

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Foto: Martin Böttcher

haus am meer – urlaubsarchitektur

Im Seebad Lubmin, dem Eingangstor zur Insel Usedom zwischen Greifswald und Wolgast, versteckt sich das in ökologischer Bauweise errichtete Meerhaus zwischen schattenspendenden Bäumen und ist dabei gerade mal 40 Schritte vom Wasser entfernt. Aus dem Haus heraus öffnen sich viele Blicke auf die Ostsee und bis Rügen. Mit seiner Holzfas-

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seaside #2


sade fßgt sich das Haus stilsicher und unaufgeregt in die Natur. Auf der Terrasse und in den klar gestalteten Innenräumen mit den geschickt arrangierten Akzenten findet sicher jeder der sechs mÜglichen Bewohner auf Zeit seinen Platz im Haus am Meer. www.ostsee-urlaub-lubmin.de

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Fotos: RenĂŠ Supper

haus am meer – urlaubsarchitektur

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Haus 36 Berta und Haus 36 Charly liegen strandnah im Osten der Insel Fehmarn in Klausdorf. Als Ensemble sind die Häuser (neun bzw. fünf Schlafplätze) auch ideal für einen größeren Platzbedarf. Mit insgesamt 2.000 Quadratmetern Grundstück wird es auch draußen nicht eng. Die Gastgeber Frank und Susanne Plehn betreiben in Hamburg ein Architekturbüro. Und sie verstehen ihr Handwerk. Das bestehende, in­seltypische Bauernhaus haben sie um zwei sehr unterschiedliche Neubauten ergänzt – Berta verlängert gekonnt das Bauernhaus. Charly bricht mit seiner kubischen Form aus. Die einladenden Innenräume lassen viel Licht hinein und geben den Blick auf die nahe Ostsee frei. www.inselhaeuser-fehmarn.de

Jede der Unterkünfte, die auf Urlaubsarchitektur ihren Platz finden, müssen architektonisch überzeugen, was den Anspruch und die Umsetzung des Objektes angeht. Das klingt elitär, aber Jan Hamer, selbst Architekt und der Gründer des Portals Urlaubsarchitektur, stellt gleichzeitig klar, dass es dabei nicht um Luxus geht. Vielmehr ist dieser Ansatz eine Art Gütesiegel für das Außergewöhnliche, das die Gastgeber angetrieben und das Team von Urlaubsarchitektur von dem Objekt überzeugt hat. Und welches letztendlich den Gästen mit hoher Wahrscheinlichkeit eine inspirierende Zeit in außergewöhnlichem Ambiente verspricht.

Aussergewöhnlich, aber es geht nicht um Luxus SEASIDE zeigt eine kleine Auswahl an Häusern. 430 Unterkünfte in ganz Europa sind gelistet, und es werden ständig mehr. Alle „per Hand“ nach den Kriterien von Urlaubsarchitektur ausgewählt. Gut für Norddeutschland-Liebhaber ist, dass es hier eine ganze Reihe von Unterkünften gibt, die es auf das Portal geschafft haben. Einen „Jetzt kostenpflichtig buchen“-Button findet man übrigens vergebens. Anders als wohl die meisten anderen Portale wird bei Urlaubsarchi-

tektur nicht mit Buchungsfees und Bestpreisverpflichtungen gearbeitet. Wenn Sie sich für ein Objekt interessieren oder sich einbuchen möchten, erhalten Sie alles Weitere direkt über die jeweils verlinkte Seite der Gastgeber. Alle vorgestellten Häuser finden Sie auf www.urlaubsarchitektur.de Wenn Sie es so wie wir mögen, sich mit gedrucktem Papier inspirieren zu lassen, empfehlen wir Ihnen das übrigens für den German Design Award 2018 nominierte Buch Urlaubs­architektur Selection 2017 von Jan Hamer und Christiane Pfau (ISBN: 978-3-9817367-3-1, 34,95 €). Die Autoren haben sich hier europa­weit ihre Highlights aus dem Urlaubs­architektur-Portfolio herausgepickt und die Geschichte hinter den Häusern aufgeschrieben.

2017 ist das Jahr des nachhaltigen Tourismus Der Wunsch nach dem Individuellen, wie eben der Fokus auf ein hochwertiges Architekturkonzept, aber auch Haustausch oder die (zumindest noch überwiegend) privaten Unterkünfte à la Airbnb & Co. steigt. Die klassischen Hotelkonzepte und die Vermietung von Ferienimmobilien funktionieren jedoch weiterhin. Es tut sich gerade viel im Norden. Die starke Nachfrage nach Urlaubsdomizilen – als Renditeobjekt oder für den Eigenbedarf, gekauft oder gemietet, Häuser, Appartements

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haus am meer – ostseeküste

KLEINE FLUCHT Man könnte davon träumen. Das Ferienhaus unter Reet, ausgestattet mit einem Klavier. In der Nachmittagshitze oder am Abend bei geöffnetem Fenster ein wenig darauf spielen. Ab und an auf das Meer schauen und der Brandung lauschen. Sich über die feine Einrichtung freuen. Dann wieder nach draußen gehen, auf die Terrasse oder in den Strandkorb. Abends nackt aus der Sauna vom Strand ins Meer zum Abkühlen. Weit abgelegen von allem, was stören könnte. Ist das kitschig? Vielleicht. Aber im schönsten Sinne! Die „Kleine Flucht“ verkörpert all das, was man sich von einem Ort, mitten in der Natur und bei 6.000 Quadratmetern Größe in einem sonstigen Nichts wünscht. Gelegen im Landschafts- und Vogelschutzgebiet und auch Biosphärenreservat bei Puttbus auf Rügen, kann man die Seele baumeln lassen. Die „Kleine Flucht“ kann man mieten. Leider, möchte man fast sagen.

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Denn wenn man da ist, möchte man nicht wieder weg. Und wie findet man die „Kleine Flucht“ auf Rügen? So gut wie gar nicht. Weil sie so abgeschieden ist, dass man schon danach suchen muss. Aber diese Suche lohnt sich. www.ostseetraumhaus.de

oder Hotelzimmer – hat einen wahren Bauboom ausgelöst und lässt spannende neue Projekte erwarten. Einige der neuen Häuser stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe vor. Wenn Sie sich für einen Gesamtüberblick der relevanten touristischen Neubauten interessieren, dann können Sie das in der aktuellen Ausgabe des LAND & MEER-Magazins lesen. Es ist neben den vielen Neubauten noch eine weitere Tendenz in der Tourismusbranche zu erkennen, die in der restlichen Zeit des Jahres bei einer großen Bevölkerungsgruppe schon länger fest verankert ist – der Wunsch nach nachhaltigem Konsum. Die Vereinten Nationen, unter der Federführung der UN-Welttourismusorganisation (UNWTO), haben 2017 zum Internationalen Jahr des nachhaltigen Tourismus ausge­ rufen, um das Bewusstsein der Tou­risten zu schärfen. Neben Hotels oder anderen Wirtschafts­betrieben findet auch in den einzelnen Regionen an Deutschlands Küsten ein Umdenken statt.

Keine Insel verfolgt das Ziel der Klimaneutralität so konsequent wie Juist Keine Insel in Norddeutschland ist dabei so konsequent wie Juist. Selbst stark betroffen von den möglichen Folgen der Klimaveränderung, haben sich die Juister die Klimaneutralität schon vor Jahren in die Agenda geschrieben und konsequent verfolgt. Juist will bis zum Jahr 2030 klimaneutral sein. Dass sie damit auf einem sehr guten Weg sind, zeigt das frisch von TourCert – einer zwar privaten, aber gemeinnützigen Beratungs- und


Zertifizierungsorganisation – mit dem Segen des Global Sustainability Tourism Council verliehene Siegel „Nachhaltiges Reiseziel“. Die gleichzeitige Verpflichtung Juists, über die gesetzlichen Vorgaben hinaus soziale und ökologische Anforderungen in ihrem Kerngeschäft zu erfüllen und ihre Nachhaltigkeitsleistungen kontinuierlich zu verbessern, zeigt aber auch, dass die Anstrengungen auf der ostfriesischen Nordseeinsel alles andere als medienwirksames Blendwerk ist. Die Investitionen in den nachhaltigen Tourismus sind mutig, aber die Bemühungen Juists werden sich sicher auch wirtschaftlich positiv auswirken, denn nachhaltiger Tourismus stärkt die regionale Wirtschaftskraft und wird in Zukunft völlig zu Recht auch noch stärker von den Touristen honoriert.

Ob Sie es nun authentisch, gemütlich, stylish oder luxuriös mögen und wie wichtig Ihnen Ihr Ecological Footprint ist, können nur Sie entscheiden. Mit einem Urlaub im Norden machen Sie aber auf jeden Fall eine ganze Menge richtig. Sie werden es schon finden, Ihr Haus am Meer.

Ein elegantes Schloss und ein modernes Parkgebäude in einmaliger Lage an der Ostsee. 63 Hotelzimmer in vier verschiedenen Kategorien, zwei Restaurants, eine Bar, ein Naturschwimmteich, Spa-Anwendungen und vieles mehr werden Sie begeistern. Der große Park, die unberührte Natur und die Gastfreundlichkeit garantieren einen unvergesslichen Aufenthalt im schlossgut gross schwansee. Einmaliges und erfrischendes Ambiente, das Sie sonst nirgends finden werden.

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LUXUSIMMOBILIEN FÜR DEN URLAUB Seit mehr als zwölf Jahren prägt Claudia Keilig mit ihrer renommierten Meerfischland-Ferienagentur den Tourismus auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Das Juwel an der Ostseeküste ist Sehnsuchtsort vieler Gäste, die im Urlaub das ganz Besondere suchen. Meerfischland ist heute die Top-­Adresse auf dem Darß, wenn es um exklusive Ferien­ objekte für den Urlaub oder den Kauf von und Luxusimmobilien geht. Ob Haus Windeck, die Villa Hoss-

brink oder Hof Zeesenblick – die Ferienhäuser bieten die perfekte Kulisse für einen entspannten Urlaub zwischen Meer und Bodden. Die Agentur Meerfischland gewährleistet ganzjährig Spitzenqualität bei der Bewirtschaftung der exklusiven Ferienhäuser. Urlauber profitieren von dem besonderen Angebot an Ferienhäusern und -wohnungen, Appartements sowie dem persönlichen Service vor Ort. Das Unternehmen Meerfischland betreut 270 hoch-

wertige Ferien­objekte. Claudia Keilig führt neben der Ferienagentur und dem Immobilienverkauf auch das kleine Café Pieni in Ahrenshoop. www.meerfischland.de

Ferienagentur & Immobilien

Ferienhäuser & Ferienwohnungen für anspruchsvolle Genießer Dorfstraße 1a, 18347 Ostseebad Ahrenshoop

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www.meerfischland.de

Tel: 038220 - 666788

Foto: meerfischland

haus am meer – ostseeküste



haus am meer – alles ganz neu

Norddeutschland ist für den Sommerurlaub ebenso wie für einen kurztrip beliebter denn je. Es muss ja nicht immer die eigene Immobilie sein. Diese Projekte sind ganz neu.

Das 4*-Hotel Küstenperle Strandhotel & SPA hat gerade erst seine Pforten in Büsum geöffnet und bietet die perfekte Auszeit für alle Nordsee-Fans. Die Küsten­perle,­direkt an der Familienlagune gelegen, spricht mit ih-

STRANDKIND

Fotos: RISP Architekten/Strandkind | Küstenperle | Strandhäuser am Leuchtturm

KÜSTENPERLE Lust auf nachhaltigen Urlaub in Deutschland? Das neue Strandkind am einzigen Südstrand der Lübecker Bucht – in Pelzerhaken im Ostseebad Neustadt in Holstein – ist fast komplett aus Holz gebaut. In den 41 elektrosmog-reduzierten Doppelund Familienzimmern ist die Natürlichkeit in jedem Winkel spürbar, die Farben hell, das Licht einladend lauschig und die Stoffe sanft und gemütlich. Alles kann, nichts muss! Wichtig ist nur die Zeit, die man allein, zu zweit oder mit der Familie verbringt: ob beim Stand Up Paddling, Floßbauen oder Klettern; oder für nötige Mußestunden in der

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seaside #2

behaglichen Verwöhn-Ecke mit zwei Saunen und Behandlungsräumen, Yoga- und Ruheraum oder einfach nur am Strand. Die Gastgeber Andrea und Olaf Iskra sorgen mit ihrem Hotelteam immer für gute Laune und Leichtigkeit. Letzterer kocht übrigens köstliche Speisen aus nachhaltigen Zutaten. Die Zimmerpreise starten ab 114 Euro pro Zimmer und Nacht inklusive Frühstück und Durstlöscher. Kinder bis drei Jahre schlafen im Zimmer der Eltern kostenfrei. Weitere Informationen und Buchungen auf

rem nordisch-frisch-gemütlichen Stil nicht nur Groß & Klein an, sondern ist auch selbst ein Familienprojekt. Zur Auswahl stehen Zimmer in fünf Kategorien. Besonders exklusiv: die beiden Wellness-­Suiten mit weitem Blick über das Wattenmeer, privater Sauna, freistehender Badewanne und einer 30 Quadratmeter großen Terrasse. Der SPA- und Wellness­­bereich, die Bar „Schneiders“ mit Kamin und das Restaurant „Deichperle“ unter der Leitung von Küchenchef Tobias Hartmann machen die Küstenperle zur Perle in Büsum.

www.hotel-strandkind.de

www.kuestenperle.de


STRANDHÄUSER AM LEUCHTTURM Urlaub in Neustadt, zwischen Leuchtturm und Wellenrauschen: Feine Sandstrände, eine leichte Ostsee-Brise, sportlich aktiv, kulturelle und kulinarische Genüsse, das ist die Urlaubsvielfalt an der Lübecker Bucht. Die Strandhäuser am Leuchtturm in Neustadt-Pelzerhaken bieten den idealen Rahmen für einen individuellen Urlaub mit hohem Komfort und sind mit 4 und 5 Sternen klassifiziert. Die Gäste können zwischen acht Haustypen mit insgesamt 36 Ferienhäusern auf der großzügigen und mit Dünen durchzogenen Anlage wählen. Die Strandhäuser bieten Raum zur Entspannung für Paare sowie Familien

bis zu sechs Personen. Die Strände in reiner Südlage liegen direkt vor der eigenen Terrasse, so erreicht man schnell seinen Lieblingsplatz. Das Ostseeferiendorf ist ein idealer Ausgangsort für Strandspazier­ gänge, Radtouren an der Küste und durch die Holsteinische Schweiz sowie Ausflüge in die umliegenden Städte wie Lübeck oder Eutin. Ein Logenplatz am Meer für alle Jahres­zeiten. Für wohlige Wärme an kühleren Tagen und Abenden sorgen die prasselnden Kaminöfen in allen Strandhäusern. Zur wärmenden Entspannung verfügt die Mehrzahl über hauseigene Saunen. www.ostseeferiendorf.de

Ihre Themenhotels auf Helgoland Schön Wohnen - Mehr Wissen - Mehr Wert

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haus am meer – alles ganz neu Die Gesellschafter der Seegatten GmbH (von links nach rechts): Kai Einheuser (GF), Jan Ole Hagen (GF), Thomas Röpke

INTERVIEW

JAN OLE HAGEN

Auf Pellworm ist uns bei einigen neuen Projekten auf der Insel die Seegatten GmbH aufgefallen. Als wir hörten, dass die Gesellschafter allesamt in Hongkong leben, aber auch Wurzeln auf Pellworm haben, wollten wir es genauer wissen und haben Jan Ole Hagen für ein aufschlussreiches Interview gewinnen können.

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Foto: Seegatten GmbH

Hongkong Pellworm

Seaside: Jan Ole, du bist auf Pellworm geboren, dein Lebensmittelpunkt ist allerdings Hongkong. Warum engagierst du dich nun so stark auf der Insel? Heimweh? JO: Ein Tag an der Discovery Bay auf Lantau gab wohl den entscheidenden Anstoß. Wir feierten an einem traumhaften Sommertag mit Freunden und Familie am Strand, und ich erzählte vom Lindenhof auf Pellworm. Wir träumten von einem Hotel der ganz anderen Art. So ist die Idee zu unserer Seegatten GmbH geboren. Der Lindenhof gehört mittlerweile zu unserem Portfolio, aber an diesem Projekt gibt es noch viel Arbeit. Seaside: Wieso gerade Pellworm, wenn man in den pulsierenden Metropolen Asiens wie Hongkong tätig ist? JO: Ich fühle mich familiär sehr der Insel zugetan, meine Eltern leben dort. Auch wenn ich früh aufgebrochen bin, um mir den Wind um die Ohren fliegen zu lassen, bedeutet Pellworm für mich ein Refugium der Ruhe und Vertrautheit. Ein Ort, den es in der heutigen, schnelllebigen Welt kaum mehr gibt. Seaside: Klingt ganz schön kitschig und nach Postkartenromantik. Ist das die richtige Grundlage für Geschäftsentscheidungen? JO: Pellworm repräsentiert perfekt

die „Neue Art der Entspannung und Entschleunigung“. Das haben wir zu unserem Credo gemacht. Übrigens, meine Partner fühlen ähnlich, und wir meinen, dass Pellworm sehr viel Zukunftspotenzial in sich trägt. Seaside: Was habt ihr auf der Insel vor? JO: Nachdem klar war, dass der Lindenhof eher ein Zukunftsprojekt darstellt (lacht), fielen uns zwei sehr interessante Immobilien in den Schoß. Parlament 14, das der Seegatten GmbH gehört, und der Asgardhof, den wir in unserem Vermietungsportfolio akquiriert haben. Wir planen, weitere Objekte hinzuzufügen. Ebenso planen wir, uns im Immobiliengeschäft auf Pellworm zu engagieren. Nicht zu vergessen auch das Schipperhus, das meine Eltern mit viel Liebe aufgebaut haben. Mittlerweile betreiben wir das Schipperhus nach achtmonatigem „Werftaufenhalt“, einer General­ überholung. Die Startphase ließ einige Stürme aufkommen, aber wir meinen, dass wir heute in ruhigere Fahrwasser treiben. Wir sind sehr dankbar für die tolle Unterstützung von Gästen, Einheimischen und Freunden. Seaside: Habt ihr schon Pläne für die nächsten Projekte? JO: Oh ja, die alte Sparkasse! Hier möchten wir einen Wein & Deli Schipperhus Shop eröffnen, vielleicht schaffen wir es noch termingerecht zum Sommer. Seaside: Jan Ole, wir schauen uns das an, versprochen. Wir wünschen dir und deinen Partnern viel Erfolg und eine spannende Saison 2017. JO: Vielen Dank


Eine Welt für sich

Grand Hotel Heiligendamm ∙ Prof.-Dr.-Vogel-Straße 6 ∙ 18209 Bad Doberan-Heiligendamm Telefon +49 38203 740-7676 · reservations@grandhotel-heiligendamm.de ∙ www.grandhotel-heiligendamm.de


haus am meer – st. peter-ording / anzeigen

HOTEL TWILLING Sommer-sonnige Ferienstimmung vermittelt das gepflegte Hotel Twilling mit seinem Mini-Beach-Club vorm Haus, den hübschen Balkons und der gemütlichen Terrasse mit Blick auf den Kurwald. Geschmackvolle Ausstattung mit liebevoll ausgewählten Details und zeitgemäßem

LILLE HUS Im Lille Hus in St. Peter-Ordings Ortsteil Brösum warten zwei außergewöhnliche Luxus-Appartements auf Gäste, die unverfälschte Natur und anspruchsvollen Komfort zu schätzen wissen. Der mehr als 100 Jahre alte Resthof wurde aufwendig und mit viel Liebe zum Detail

SEADRIFT-LAND APPARTEMENTS Hinter Schranktüren verborgene Alkoven-Betten, ehrwürdiges Balkenwerk und hohe Decken – bei der Gestaltung der SEADRIFT-Land Appartements wurden glücklicherweise die typischen Elemente des alten Bauernhauses nicht wegmodernisiert, verbinden sich Tradition mit zeitgemäßem Komfort (bis hin zu WLAN) in perfekter Harmonie. Das gepflegte Anwesen in Tating, kurz

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seaside #2

Komfort sorgen in allen Zimmern für entspannte Wohlfühl-Atmosphäre. Familien finden im komplett renovierten Appartementhaus ihre ideale Urlaubsadresse. Die großzügig ge­schnittenen Wohnungen bieten zwei Schlafzimmer und den Rundum-Service des Hotels. Für den richtigen Start in einen erholsamen Ferientag sorgt das üppige und abwechslungsreiche Frühstücksbuffet, frisch zubereitet mit vielen leckeren

Spezialitäten aus der Region; am Nachmittag werden Kaffee und Kuchen serviert. St. Peter-Ordings feinsandiger Strand ist nur wenige Gehminuten entfernt, der Ortsteil Bad mit Promenade und der berühmten Seebrücke liegt ganz in der Nähe.

renoviert. Der Charme vergangener Zeiten wurde durch sichtbare Balken an Decke und Wänden erhalten. Jede der großzügig geschnittenen Ferienwohnungen bietet viel Licht und Raum und besticht durch seine hellen Farben und klaren Linien. Der große Wohnraum mit Sofalandschaft und integrierter voll ausgestatteter Küche mit Kochinsel, eine möblierte Terrasse bzw. Balkon, zwei Schlafzimmer und ein Bad „en suite“,

Gäste-WC mit Waschmaschine und Trockner, Flatscreen-TV mit DVD und Blue-Ray Player und Musikanlage mit Dockingstation für iPod & Co. erfüllt auch anspruchsvolle Wünsche. Das 5.000 qm große Gartenareal ist ein idealer Ort zur Entspannung.

vor den Toren St. Peter-Ordings, empfängt seine Gäste in ländlicher Ruhe und Entspanntheit inmitten eines idyllischen Gartens mit altem Baumbestand. Die Land Appartements für zwei bis vier Personen, in denen auch Hunde willkommen sind, wurden behutsam in die baulichen Gegebenheiten eingepasst, sind dadurch ganz unterschiedlich geschnitten und ausgestattet – mal im frischen Landhausstil, mal mit maritimen Elementen. Familien mit Kindern finden auf dem weitläufigen Grundstück ihr Paradies, die Großen an einem

ungestörten Plätzchen in der Na­ tur, die Lütten stürmen die tolle Spielscheune mit echtem Sand vom St. Peter-Ordinger Strand. Der große Fahrradschuppen bietet genügend Platz auch für Wassersport-Equipment. Ein 9-Loch-Golfplatz mit irischem Pub liegt gleich gegenüber, das quirlige Zentrum von St. Peter-Ording ist nur wenige Autominuten entfernt.

Hotel Twilling, Strandweg 10, 25826 St. Peter-Ording, Tel.: 04863/966 30, www.twilling.de

Lille Hus, Lehnsmannweg 4, 25826 St. Peter-Ording, Tel.: o4863/966 30, www.lillehus-spo.de

SEADRIFT-Land Apartments, Esing 4, 25881 Tating, Tel.: 04863/96630, www.seadrift-spo.de


LIFESTYLE TRIFFT NORDSEE – STRANDGUT RESORT IN ST. PETER-ORDING St. Peter-Ording: Für viele klang das lange nach einem verträumten Urlaubsziel irgendwo an Schleswig-Holsteins Nordseeküste. Doch das See- und Schwefelbad hat sich in den vergangenen Jahren zu einem echten Trendziel gemausert - nicht zuletzt dank der verbesserten Infrastruktur und Hotels wie dem StrandGut Resort, das die Weiterentwicklung des Ortes maßgeblich vorangetrieben hat. Direkt an der spektakulären Seebrücke im Ortsteil Bad in moderner Architektur erbaut, bietet das Life­ style-Hotel ein Konzept, das es dem Gast erlaubt, nur die Leistung zu zahlen, die er wirklich genutzt hat – sei es das Frühstück oder das Wellnessangebot in der benachbarten Dünentherme, die mit einem direkten Übergang vom StrandGut Resort zu erreichen ist. St. Peter-Ordings Dünentherme, das Erlebnisbad mit angeschlossener Saunalandschaft und großem Wellnesszentrum, präsentiert sich nach umfangreicher Renovierung mit vielfältigen Angeboten für Groß und Klein. Vor allem aber im Hotel selbst ist vieles sehr neu: Alle 94 Doppelzimmer und fünf Suiten wurden komplett neu gestaltet und mit viel Liebe zum Detail und zeitgemäßem Equipment eingerichtet. WLAN im ganzen Haus ist kostenfrei. Im sonnenhellen Restaurant „Deichkind“ mit Meerblick-Terrasse bietet der Küchenchef seinen Gästen eine gute, ehrliche Küche zum fairen Preis. StrandGut Resort, Am Kurbad 2, 25826 St. Peter-Ording, Tel. 04863/99 99-0, www.strandgut-resort.de

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SYLT 32

seaside #2

Foto: Simon Vogler

artikelname – rubrik


Sylt

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16.01.2017 14:27:22


sylt – saunen am strand

DAS SCHÖNSTE

TAUCHBECKEN Von List bis Hörnum heizen an Sylts Westküste fünf Strandsaunen ordentlich ein – zur Abkühlung geht es ins grösste Tauchbecken der Welt mit Nordsee­ brandung direkt vor der Tür. Fünf Saunagänge von Nord nach Süd.

LIST List – Schon der Fußweg zur „Mutter aller Sylter Saunen“ durch die urwüchsige Dünenlandschaft im Norden der Insel ist Entspannung pur: Seit 1972 kuschelt sich die Lister Strandsauna mit ihrem klassischen finnischen Programm in eine windgeschützte Mulde. Das Meer ist vom Hauptgebäude mit den drei Saunaräumen und angrenzenden Ruheräumen nicht zu sehen, aber durch einen kurzen Pfad schnell zu erreichen. Auch ohne Strom, Mikrowelle und Fritteuse verwöhnt Elke Möbus ihre Gäste nicht nur mit leckeren Würstchen und Spaghetti – sie bringt auch mediterran Inspiriertes auf den Tisch. Tel.: 04651/87 71 74 www.strandsauna-list-auf-sylt.de

Die meisten Saunen haben von April bis Oktober geöffnet, einige aber auch ganzjährig oder zwischen Weihnachten und Neujahr. Tageskarten kosten zwischen 18 und 25 Euro.

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seaside #2


Fotos: Dmitry Yashkin,Billion Photos/Shutterstock.com,Strandsauna Samoa

KAMPEN Natürlich hat auch Kampen eine Strandsauna – und natürlich ist diese besonders schick. Gleich hinterm Roten Kliff liegt das angesagte Bistro Grande Plage, und in diesem spektakulären Holzgebäude befindet sich die Sauna mit eigenem Eingang. Hier ist alles großzügig und elegant, durch große Bullaugen lassen sich Meer und Dünen genießen. Um das Wohl der Gäste sorgt sich Hilke Sönnichsen, die als Saunaund Kneipp-Meisterin die Meere befuhr, sich also auskennt mit anspruchsvollen Gästen der „Traumschiff-Kategorie“. Stolz präsentiert sie ihr Reich, die beiden Schwitzräume, den Ruhebereich und die Biosauna, die mit ätherischen Ölen wohltuenden Dampf erzeugt. Rund ums Haus sind auf verschiedenen Terrassen Standkörbe verteilt.

RANTUM

HÖRNUM

Angefangen hat alles mit einem Bauwagen, der direkt an Rantums Campingstrand zur Sauna umgebaut wurde. Heute, nach zahlreichen Umbauten und Renovierungen, bietet das rustikal-gemütliche Häuschen das klassische finnische Saunaprogramm, Aufgüsse mit ätherischen Ölen bis 90 Grad und eine geschützte Meerblick-Terrasse mit Deckchairs und Strandkörben. Mit österreichischem Charme kümmert sich Erika Kapper um ihre Gäste, verwöhnt sie mit Wolldecken und Zeitschriften, mit kalten und warmen alkoholfreien Getränken – ein Picknick können sich Saunagäste selbst mitbringen.

Auch in einem Dünental am Weststrand von Hörnum wird seit mehr als 40 Jahren sauniert. Die Anlage bietet ein finnisches Blockhaus mit Veranda, Aufenthaltsraum, Ruhe- und Schwitzraum sowie eine Biosauna mit Infrarotkabine. Tel.: 04651/88 03 00 www.strandsauna-hoernum.de

Tel.: 04651/83 41 86 www.strandsauna.de

SAMOA Als „Schön-Wetter-Sauna“ bezeichnet Achim Hille seine hübsche Holzhütte direkt am Stand von Samoa. Vor 30 Jahren eröffnet, hat er sein kleines Saunaparadies wieder einmal renoviert, den finnischen Saunaraum mit dem großen Panoramafenster, die Dampfkabine und die kuschelige Terrasse. Ein großer Handtuchvorrat lädt Spaziergänger zur Spontan-Sauna ein. Tel.: 0170 554 02 78 www.strandauna-samoa.de

Tel.: 04651/88 60 78 www.grande-plage.de

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sylt ––segeln sport surf cup sylt

26. – 30. JULI 2017

SURF CUP SYLT Der legendäre Multivan Surf Cup Sylt findet alljährlich in der letzten Juli­woche in Westerland auf Sylt statt. Dann wird die beliebte Nordsee­ insel zum wahren Mekka der Windsurfer, denn im Rahmen dieser Ver­ anstaltung werden die Internationalen Deutschen Meisterschaften im Windsurfen ausgetragen. Anders als zum Beispiel im Kitesurfen, bei dem die Deutsche Meisterschaft während der Saison über fünf Tourstopps ermittelt wird (den Artikel dazu finden Sie auch in diesem Heft), finden die Deutschen Mei­sterschaften im Windsurfen als Einzelevent statt.

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seaside #2


Slalom In der Disziplin Slalom starten die Teilnehmer in einzelnen Heats (Aus­ scheidungsrunden) und kämpfen sich von Runde zu Runde, bis sich nur noch etwa 16 Teilnehmer im Finale an der Startlinie platzieren. Gestartet wird ab 11 Knoten Wind (4 Bft-Windstärken). Ausgelegt wird ein Down-Wind-­Slalom Kurs, welcher mit Höchstgeschwindigkeit absolviert werden muss. Gewertet werden außerdem die besten Manö­ ver an den Bahnmarken.

Racing Die Disziplin Racing (Formula Wind­ surfing) gilt als die Leichtwinddis­ ziplin, da ein Start bereits ab 7 Knoten (3 Windstärken) möglich ist. Gestartet wird im Full-FleetSystem, das bedeutet, dass alle Teilnehmer gemeinsam über die Startlinien gehen und anschließend möglichst schnell und mit der bes­ ten Taktik einen Kurs absolvieren. Neuheiten? Erstmalig werden in diesem Jahr auch die neuen High­ tech-Foil-Boards zugelassen.

Freestyle Die Disziplin Freestyle wird eben­ falls ab 5 Windstärken (15 Knoten) gestartet. Die besten Tricks und Ma­ növer können jedoch bei Flachwas­ ser gezeigt werden. Im K.O.-System kommt es hier auf die besten und neuesten „Moves“ an, die ebenfalls von einer Jury bewertet werden. Das Besondere? Die Teilnehmer bewerten sich im Rahmen der Ger­ man-Freestyle-Battle-Serie selbst! Der Freestyle Contest wird im Rah­ men des Multivan Surf Cups nicht am Brandenburger Strand, sondern in Hörnum ausgetragen

Waveriding Waveriding gilt als die Königsdis­ ziplin im Windsurfen. Hierbei ist nicht nur der Wind, sondern auch die Wellenhöhe entscheidend. Ab 5 Windstärken (15 Knoten) und einer Wellenhöhe von mindestens 1,5m gehen die besten Trickser an den Start. Gestartet wird im K.O.-System – Mann-gegen-Mann. Ziel ist es, die schönsten Wellenritte und besten Sprünge einer ausge­ wählten Jury zu präsentieren. Die Teilnehmer mit der höchsten Punktzahl qualifizieren sich von Runde zu Runde, bis die besten bei­ den Waverider schließlich das Finale unter sich bestreiten.

Fotos: Choppy Water/mediahouse

GESTARTET WIRD IN VIER DISZIPLINEN

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Illu: Kalmatsuy/Shutterstock.com

artikelname – rubrik

UND SONST?

DAMIT SIE VON LAND AUS ODER BEIM FLANIEREN ÜBER DEN STRAND IHRE SELFIES VIELLEICHT SCHON MIT DEN DEUTSCHEN MEISTERN 2017 MACHEN KÖNNEN, STELLEN WIR IHNEN HIER DIE FAVORITEN VOR.

Racing & Slalom Vincent Langer (GER-1) aus Kiel (amtierender Deutscher Meister) Nicolas Prien, (GER-7) aus Schönberg (Vize-Deutscher-Meister) Gunnar Asmussen (GER-2) aus Flensburg (Slalom-Experte) Dennis Müller (GER-89) von Norderney (Multitalent über alle Disziplinen) Freestyle Valentin Böckler (GER-315) (Organisator German Freestyle Battles) Mathias Genkel (GER-984) (Sieger der Rangliste 2016) Johanna Rümenapp (GER-190) (Siegerin der Rangliste 2016)

Waveriding Leon Jamaer (GER-208) aus Kiel (Ranglistensieger 2016) Max Dröge (GER-3) aus Kiel (2. Platz Waveriding) Fabian Weber (GER-999) (3. Platz Waveriding)

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seaside #2

Neben der sportlichen Action auf dem Wasser wird allen Surfbegeis­ terten, aber auch dem vielleicht eher passiven Sylt-Besucher noch eini­ges mehr geboten. Eine für so ein Event obligatorische Flaniermeile lädt zum Schlemmen und ausgiebigen Shoppen ein. Vom kompletten Outfit im surfertypischen Style über allerlei (Wassersport)-Gadgets bis hin zur Bulli-Ausstellung aller legendären Modelle von T1 bis T6 des Titel­ sponsors ist viel zu entdecken und meist auch zu ergattern. Die nötige Entspannung nach einem aufregenden Sommertag fin­ det sich im Beach Club mit direktem Blick auf den legendären Sonnen­ untergang vor Westerland. Dazu ein kühles Flens (die sind auch Sponsor) oder einen leckeren Cocktail und chillige Lounge-Music der Liveband Urban Beach – und der Tag lässt sich locker ausklingen. Ob und wo die Wettkämpfe stattfinden können, ist von meh­ reren Faktoren abhängig. Da ist es auf der einen Seite natürlich gleichermaßen für Teilnehmer und Zuschauer enttäuschend, wenn die Verhältnisse einen Wettkampf nicht

zulassen, macht auf der anderen Seite aber auch wunderbar deut­ lich, dass Windsurfen ein Sport mit der Natur ist. Für welche Disziplin welche Voraussetzungen stimmen müssen, hat uns der amtierende Deutsche Meister Vincent Langer (GER-1) erklärt: Auf Sylt gibt es zwei vorherr­ schende Windrichtungen: Ostwind und Westwind. Ostwind ist in Westerland ablan­ dig und eher schwach. Deshalb wird hier in der Regel die Disziplin Racing gefahren. Bei Westwind (auflandig) ist in Westerland mit hohen Wellen zu rechnen, sodass die Disziplin Sla­­lom zum Zuge kommt. Bei schwachem Westwind ist aber auch die Racing möglich, dann sogar früher als bei 3 Windstärken.


Ab 4 Windstärken und Westwind sind für die Besucher spannende Sla­lom-Rennen ganz dicht unter Land zu erwarten. Bei Süd-West oder Nord-West und 5 Windstärken kommen die Waverider und Freestyler zum Zuge und bieten eine spektakuläre Show an der Wasserkante. www.surfcup-sylt.de

Traumsport Segeln Richtig segeln lernen ...

an Europas großer Yachtschule Ostsee – Chiemsee – Mittelmeer

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sport – kitesurf masters st. peter-ording

Die Kitesurf-Regatten finden vor dem Ordinger Strand statt und sind auch fĂźr Zuschauer ein Erlebnis.

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seaside #2


9. – 13. AUGUST 2017

KITESURF MASTERS Finale in St. Peter-Ording

Alle Fotos: Choppy Water/mediahouse.one

Die Multivan Kitesurf Masters sind die ranghöchste nationale Regattaserie im Kitesurfen. In dieser Saison wird die deutsche Kitesurf­-elite auf Usedom, Sylt, Norderney, Heiligenhafen und schliesslich in St. Peter-Ording zu Gast sein. Anders als zum Beispiel beim Surf Cup auf Sylt, kommt es nicht auf ein Einzel­ event an, sondern darauf, dass die Teilnehmer Punkte sammeln, und zwar über die gesamte Saison. Im Rahmen der Finalveran­ staltung wird der offizielle Deutsche Meister 2017 gekürt.

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sport – kitesurf masters st. peter-ording St. Peter-Ording gehört zu den besten Kite-Spots der Welt Nirgendwo anders sind so häufig perfekte Bedingungen und konstan­ ter Wind. Anders als an anderen Or­ ten gibt es in St. Peter-Ording keine Abdeckungen, die den Wind behin­ dern. Deshalb funktioniert der Spot sowohl bei ablandigem, als auch bei auflandigem Wind – je nachdem, ob man Flachwasser- oder Wellen­ spezialist ist. Auch die Gezeiten schränken das Kiteerlebnis nicht ein. Ganz im Gegenteil. An stürmischen Tagen bietet der Hauptstrand eine beachtliche Welle, die auch dem fortgeschrittenen Kiter den nötigen „Kick“ garantiert.

Gestartet wird in den Disziplinen Racing/Foil, Slalom und Freestyle Im Racing geht es darum, mög­ lichst schnell und mit guter Technik und Taktik zu kiten. Dabei starten

die Teilnehmer alle gemeinsam in einer „Fleet“. Hier können somit bis zu 50 Kiter gleichzeitig auf der Bahn sein. Das Besondere dabei ist, die Teilnehmer können sowohl mit Raceboards, als auch mit den High­ tech-Foilboards an den Start gehen. Kitesurf-Slalom wurde ursprüng­ lich nur für die Jugendlichen (U-19) ins Leben gerufen. Diese Disziplin sollte als Vorstufe zu den olympi­ schen Youth Olympic Games im Rahmen der Kitesurf Masters trai­ niert werden. Aufgrund des hohen Interesses aller Altersgruppen wird diese Disziplin 2017 auf alle Starter ausgeweitet. Das Besondere dabei ist, dass jeder Freestyler mit seinem ganz normalen Equipment antreten kann – es wird kein extra Slalom­ board oder -kite benötigt. Freestyle ist die wohl spektaku­ lärste Disziplin der Multivan Kitesurf Masters. Die Teilnehmer werden zu­ nächst in einzelne Heats (Ausschei­ dungsrunden) sortiert, um dann vor einer Jury eine wahre Choreografie an Tricks, Sprüngen und Manövern abzuspulen. In der vergangenen Sai­

son flogen die Freestyler direkt über die Köpfe der Zuschauer hinweg und boten eine einmalige Show. Ob über 10 Meter hoch oder mit dreifacher Drehung, hier ist einiges zu erwarten.

„Testival“ am Ordinger Strand Neben den Contests haben in SPO auch alle Besucher die Mög­ lichkeit, selbst aufs Wasser zu ge­hen. Im Rahmen des großen Ocean Village stellen alle namhaf­ten Marken ihre brandneuen Produkte der Saison 2018 vor. Und Anfassen ist ausdrücklich gewünscht – Die Besucher sind nicht nur zum Gucken verdammt, sondern können auch gleich selber ausgiebig testen: Zwi­ schen 10 und 18 Uhr ist das „Testi­ val“-Gelände geöffnet. Abgerundet wird das Eventvil­ lage am Ordinger Strand durch ver­­schiedene Funsportmodule, Catering- und Shoppingmöglichkei­ ten sowie das abendliche Band- und DJ-Festival. Und das Beste ist: Der Eintritt ist frei!

Tollkühne Sprünge auf dem Wasser und Festival-Stimmung an Land – während der Kitesurf-Masters in St. Peter-Ording 2017.

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SPONSOREN-­ PROGRAMM: Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer Ausstellung Yuneec Drohnen Selfie Gaastra Pop-Up Store Ocean Village Pump Track Skate Bahn am Strand Slackline-Contest Interviews und Autogrammstunden Liveauftritte von „Urban Beach“ , dem legendären „DJ Beauty & the Beats“, „DJ Biskuit“, „Leon & Leon“ oder auch „Kyles Tolone“

Aber jetzt mal zurück zum Sport, schließlich geht es um den Deut­ schen Meistertitel im Kitesurfen. Die Favoriten in diesem Jahr sind: Freestyle Men Marian Hund und Arne Bölts Freestyle Women Sabrina Lutz und Helen Döpke Freestyle Junioren Janis Rummer und Tom Maurer Racing Men Florian Gruber und Jannis Maus Racing Junioren Elias Ouahmid und Jan Bremer Racing Women Annett Bremer und Luisa Bodem Slalom Youth Xaver Kiebler und Jan-Niklas Paasch Slalom Women Annkatrin Nuppenau und Lonia Häger


sport – royal ride rund rügen

RÜGEN Royale Ride Runde

Ein echtes Abenteuer - beginnend am Königsstuhl: Björn Nehrhoff von Holderberg paddelte rund um die Insel Rügen. Kreidefelsen, Wellenberge und idyllische Sonnenuntergänge prägten den Urlaub auf engstem Raum – tags im Kajak, nachts im Zelt. Text und Fotos: Björn Nehrhoff von Holderberg

Brandungspaddeln: bei auflandigem Wind den sicheren Weg auf See finden.

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sport – royal ride rund rügen

Der Königsstuhl ist eine natürliche Felskanzel und Bestandteil der elf Kilometer langen Kreidefelsen an der Außenküste von Rügen. Der Name des Felsens beruht angeblich auf einer Begebenheit, bei der im 19. Jahrhundert der schwedische König Karl XII. von hier aus eine siegreiche Seeschlacht gegen eine dänische Flotte geleitet haben soll und sich dafür einen Stuhl bringen ließ. Eine noch ältere Geschichte erzählt davon, dass in der Vorzeit derjenige König wurde, dem es gelang, die Felsen vom Meer aus zu erklettern und sich dort als erster auf einen Stuhl zu setzen. An diesem Platz sollte ein jeder Rügen-Tourist einmal stehen und den royalen Ausblick genießen – auf türkisfarbenes Wasser, dessen Far­ be von der ausgewaschenen Kreide herrührt. Allerdings gibt es auch eine andere interessante Perspek­

Gestartet bei Rückenwind, kämpfte sich der Kajakfahrer später gegenan um die Insel.

Ritt auf den Wellen vor Kreidefelsen-Kulisse.

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seaside #2


tive, diejenige, die den Paddlern vorbehalten ist, die mit dem Paddel im salzigen Ostseewasser rühren. Den frischen Wind in den Haaren. Sonne und Salz im Gesicht. Der Kör­ per ganz der rhythmischen Paddel­ trance verfallen. Welche Fortbewe­ gung könnte nordischer sein – hier an der Waterkant? Mit dem schlanken, extrem see­ tüchtigen Seekajak bewegt man sich als eigener Kapitän frei über das Wasser und entscheidet selbst über Kurs und Ziel. Kaum eine andere Art des Reisens bringt so viel Ungebun­ denheit und neue Perspektiven. Die wasserdichten Gepäckluken des kleinen Boots, das einst von den Inuit im Nordmeer erfunden wurde, schlucken alles: Kocher, Zelt, Nahrung, Ersatzkleidung und eine Flasche Wein ganz vorn in der Spit­ ze. Mehr braucht man nicht. Vom Steg des gastfreundlichen Stralsunder Kanu Club aus schie­ ben wir unsere Boote ins Wasser. Periodische Schübe mit dem Dop­ pelpaddel bringen die Boote in Be­ wegung. Zählen tun wir die Schläge besser nicht, denn auf der etwa 200 Kilometer langen Runde im Uhrzei­ gersinn kommen einige zusammen. Unser Kurs führt zunächst nach Norden in den lieblichen Strelasund, der sich nach ein paar Kilometern wie ein Trichter zu einer weiten Bod­ denfläche ausdehnt. Links sehen wir die Insel Hiddensee, die mit ih­rem Inselberg, dem Dornbusch, später an uns vorbeizieht. Mit der untergehenden Sonne finden wir unseren ersten Übernachtungsplatz irgendwo wild am feinen Sand­ strand Rügens. Wir sind extra in der Neben­saison im frühen Herbst gekommen, damit wir diese Fle­cken

für uns alleine haben. Und was für ein schöner Platz: Rote Wolken­ schichten malen Farbe an den Ho­­­ ri­­zont, gleich darunter schickt der Leuchtturm sein Licht in die Nacht. Die leichte Brandung wiegt uns sanft in den Schlaf.

„Den frischen Wind in den Haaren. Sonne und Salz im Gesicht. Der Körper ganz der rhythmischen Paddel­ trance verfallen.". Am nächsten Morgen geht es vorbei an den Kreidefelsen des Kap Arkona. Wir recken die Hälse empor und entdecken eine lange Treppe, die nach oben führt. Wer hier aussteigt, landet mitten in einer geschichtsträchtigen Umgebung. Schon im 9. Jahr­hundert haben die Ranen (ein slawischer Volks­ stamm) hier mit einer Burganlage ihre Spuren hinterlassen. Darüber hinaus stehen neben dem von der Marine 1927 erbauten Peilturm auch noch zwei Leuchttürme. Ungleiche Geschwister sind sie. Der elegantere von beiden wurde nach Entwürfen von Karl Friedrich Schinkel 1827 aus roten Backsteinen errichtet. 1902 wurde er dann durch einen moder­ nen, deutlich höheren, Turm ersetzt. Dessen Licht leitet auch heute noch die Schifffahrt um die Untiefen des Kaps herum. Bei der strategisch günstigen Lage ist es kein Wunder, dass auch das Militär hier gebaut hat. Bunker der Wehrmacht und der Nationalen Volksarmee finden sich daher ebenfalls auf dem Gelände. In den nächsten Tagen lässt die Ost­ see ihre Muskeln spielen, und wir sausen dahin auf zwei Meter hohen

Wellenkämmen, vom Rückenwind angetrieben, in Sichtweite an den Kreidefelsen und dem Königsstuhl vorbei. Ein wahrlich königlicher Ritt ist uns vergönnt. Generell gilt für die Kreidefelsen im Nationalpark für alle Wasser­ fahrzeuge ein Abstandsgebot von 500 Metern. Wir versuchen uns so gut wie möglich daran zu halten. Ein Maßband haben wir ja nicht dabei. Irgendwann kommt das Seebad Binz in Sicht. Hier stoßen wir auf ein anderes Rügen, mit dem wir bisher kaum in Berührung kamen. Schick gekleidete Menschen flanieren per­ fekt geschminkt, modisch gestylt und in passendem leger-sportlichen Strandoutfit am Ufer entlang oder sitzen im Windschutz der zahl­ reichen Strandkörbe. Mittenrein stoßen wir mit unseren Kajaks, samt salzverkrusteten Paddeljacken. Nun ist Einkaufen angesagt. Bei unserer Weiterfahrt müssen wir für den „gratis“-Windanschub der letzten Tage bezahlen, denn je weiter wir den Kreis um die Insel schließen, desto mehr wird der Wind zum Gegenwind. Einzig die Natur und die Kondition der Paddler bestimmen jetzt das mögliche Vorankommen. Irgendwann landen wir ausgepumpt an einem Camping­ platz samt Surfstation und ruhen die müden Knochen im Windschutz unserer kleinen Zelte aus. Am letzten Morgen paddeln wir einfach „ins Blaue“ hinein. Wir queren mittendurch den 20 Kilome­ ter breiten Greifswalder Bodden. Eine gerade Linie ist bekannterma­ ßen die kürzeste Verbindung zwi­ schen zwei Punkten. Das gilt auch beim Kajakfahren. Das „Blaue“, das ist der Dunst, der sich hartnäckig

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sport – royal ride rund rügen

über dem Wasser hält, gepaart mit dem leuchtenden Blau des Himmels über uns. Nur unsere Paddelschläge sind zu hören, keine Welle und auch sonst kein Laut. Beinahe scheinen wir zu schweben.

„Beinahe scheinen wir zu schweben.“ Mit einem Kompass bleiben wir auf Kurs. Später ist der sich verengende Bodden als Fahrwasser ausgetonnt. Große Frachtschiffe passieren, und wir haben bald freie Sicht auf die altehrwürdige Hansestadt Stralsu­ nd. Die Konturen der großen Kirchen ragen über die Altstadt hinaus. Nun ist es nicht mehr weit bis zum Stralsunder Kanu Club, wo wir den Kreidekreis des Royalen Rittes schließen. Wer noch genügend Zeit in der Tasche hat, der sollte unbe­ dingt der Weltkulturerbe-Stadt Stralsund mit ihren faszinierenden Sakralbauten, Fachwerkhäusern und Plätzen oder dem Ozeaneum einen Besuch abstatten.

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Gut zu wissen Die ganze Runde ist eher etwas für erfahrene Paddler oder Menschen mit viel Zeit, um mögliche Schlechtwetterpausen einlegen zu können. Wer sich dagegen erst einmal aus­ probieren möchte, sollte in den geschützten, wunderschönen Bodden innerhalb Rügens, oder an dessen Südseite das Kajak zu Wasser lassen. Kajakverleih und/oder geführte Touren: www.nanuk.de Wer mehr will, schaut beim Stralsunder Kanu Club: www.stralsunder-kanu-club.de einem Kanuverein in seiner Nähe: www.kanu.de oder der Salzwasserunion: www.salzwasserunion.de Achtung: Unterhalb der Kreidefelsen besteht Abbruchgefahr. Bei Regen steigt die Gefahr beträchtlich. Auch die offene Ostsee kann ungemütlich werden. In den Häfen ist mit vermehrtem Aufkommen an Berufsschiff­ fahrt zu rechnen. Kajaker müssen die beste­ henden Naturschutzbestimmungen kennen.


V Gerhard Eisenschink

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haus am meer ––maklerporträt wracktauchen nordseetaucher andi peters

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seaside #2


Spannend: Vor Helgoland suchen die Taucher nach Flugzeugwracks aus dem Zweiten Weltkrieg.

SCHATZSUCHE vor Helgoland

„Ich will Abenteuer!“, so Andi Peters‘ Lebensmotto. Der 44-jährige gilt als Pionier des Wracktauchens in den vielfach noch unbekannten Tiefen der kalten Nordsee. Die interessantesten Schiffswracks finden er und sein Team zwischen Borkum, Helgoland und Sylt.

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wracktauchen – nordseetaucher andi peters

Auf dem Meeresgrund der Deut­ schen Bucht liegen rund 4.000 Wracks – in der gesamten Nordsee sind es mehr als 50.000! Sie ausfin­ dig zu machen, ist nicht leicht. Doch oftmals lohnt sich der Aufwand. Andreas Peters und sein Team wa­ gen sich mit moderner Tauchaus­ rüstung bei starker Strömung und schlechter Sicht in die Tiefen vor und suchen nach wertvoller Fracht: Gold, Silber, Rohstoffe, Maschinen­ teile oder sehr persönliche Habse­ ligkeiten der qualvoll Ertrunkenen. Bei der Wracksuche steht für Andi neben dem Finden von Schätzen ebenso die Geschichte des Schiffes im Vordergrund. Sein großes Interesse gilt neben der Fracht auch den Passagieren, ihrer Herkunft, ihrem Leben – bevor sie in der kalten Nordsee jammervoll ertranken. All diese Informationen sind auf dem Meeresgrund verbor­ gen – und wollen entdeckt werden. In Archiven und Büchern begann auch die Suche nach drei britischen U-Booten, die 1940 vor Helgoland durch feindliche Wasserbomben versenkt worden waren. Erst nach der Recherche begann mit dem eigenen Kutter die Tauch-Expedi­ tion. Die Wrackstellen werden mit­tels Kartenmaterial und einem Multibeam-Sonar gesucht. Bei einem der Tauchgänge zum versun­ kenen U-Boot in 42 Metern Tiefe wäre der erfahrene Taucher beinahe verunglückt, weil er sich in einem alten Fischernetz verfing. Aber Andi hatte Glück und konnte sich auch aufgrund seiner langjährigen Tauch­ erfahrungen befreien. Andi ist Nautiker mit Kapi­ tänspatent. Er taucht seit Kindheit

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an. Die Nordsee hat für ihn eine ganz besondere Tauch-Faszination, nachdem er schon in Ägypten, den Malediven, Mexiko und Spanien nach Wracks getaucht hat.

vor Borkum, mit ihr mehr als 400 Menschen. Und mindestens eine Million Goldmark. Im Wrackmuseum in Cuxhaven entdeckte Andi Fotos und die wichtigsten Informationen: Ein Dampfschiff der HamburgAmeri­kanischen Packetfahrt Actien Gesellschaft (Hapag), gebaut 1868 in Schottland. Die Dampfmaschine lieferte 1500 PS. Dazu hatte das Schiff zwei Masten mit Rah- und Stagsegeln. Die „Cimbria“ war schon 94 Mal von Hamburg nach New York gefahren, bis zu diesem unglückseligen Tag. Für Andi klang das alles wie die Geschichte einer deutschen „Titanic“.

Den Goldschatz finden Sein erstes Nordseewrack war zehn Seemeilen vor Amrum in der Seekarte verzeichnet: Die „Amstel­ land“ und mit ihr 6,5 Tonnen Silber sollten auf dem Grund der Nordsee liegen! Nach dem Aufspüren des Wracks stellte sich jedoch heraus, dass diesen Schatz bereits gleich nach dem Untergang einheimische Sylter geplündert – und die Schiff­ brüchigen erschlagen hatten. In die Profiliga der Schatzsucher stieg Andi erst mit seinem Kutter „Venus“ auf, mit diesem Schiff konn­ te er auf die Suche nach den vielen in der Deutschen Bucht liegenden Wracks gehen. „Da liegen Milliar­ den“, so Andi euphorisch. Rohstoffe wie Messing oder Kupfer, Schiff­ baumaterialien, aber auch Maschi­ nenteile, dazu Bronze, Silber, Gold, Porzellan. In einem Schiff kann man mehr als zehn Tonnen Kupfer finden – eine Tonne bringt 6.800 Euro. Die intensive Vorbereitung für eine Tauchexpedition ist darum sehr wichtig, es müssen Ladungspapiere, nautische Jahrbücher und Seekarten ausgewertet werden, um Erfolg bei der Schatzsuche zu haben. Die Su­ che beginnt zunächst an Land. Andi Peters hat inzwischen ein eigenes, umfangreiches Archiv aufgebaut – und er hat einige Hundert Wracks betaucht. Seit 1998 leitete er verschiedene Projekte, darunter die Bergung der „Cimbria“. Die „Cimbria“ sank 1883

Kollision im Nebel Als die „Cimbria“ am 17. Janu­ ar 1883 von Hamburg Richtung Cuxhaven fuhr, herrschte in der Elbmündung dichter Nebel. Um 2 Uhr der darauffolgenden, bitter­ kalten Winternacht kollidierte sie vor Borkum Riff mit dem englischen Kohledampfer „Sultan“. Die „Cim­ bria“ sank schnell, denn die Schot­ ten waren unverschlossen, um den Passagieren im Zwischendeck Luft zum Atmen zu lassen. 401 Passagie­ re und 92 Mann Besatzung müs­ Fotos: A.Peters, Adnan Buyuk/Shutterstock.com, Hapag, Kulturonkel, Dmax

Text: Undine Schaper


Mit dem Fernsehsender Dmax gehen Andi Peters und sein Team im September in die 2. Staffel und in die Tiefen des Meeres, immer auf der Suche nach neuen Schiffswracks. Andi Peters auf der Nordsee: Die Suche nach dem Wrack der „Amstelland“ vor der Insel Amrum gestaltet sich schwierig.

Fundstücke bewahren

Die „Cimbria“, ein Segelschiff mit Dampfmaschine, kollidierte 1883 vor Borkum mit einem englischen Kohledampfer. 427 Menschen gingen mit ihrem gesamten Hab und Gut unter – eine schreckliche Geschichte. Aber ein Traum für Wracktaucher.

sen binnen 15 Minuten das Schiff verlassen. 427 verlieren ihr Leben im eiskalten Wasser. Die Passagiere waren größtenteils Auswanderer, die mit ihrem gesamten Hab und Gut untergingen. Dies weckt nicht nur in einem Profi-Schatzsucher Fantasien von Unmengen Schmuck und Gold in den Tiefen der Nordsee. 124 Jahre nach dem Untergang fuhren Andi und sein Team von Büsum kommend zu der Unter­ gangsstelle. Adrenalin pur. Das Tauchen in der stark strömenden Nordsee ist nur bei Stauwasser, wenn Ebbe und Flut sich ablösen, für knapp eine Stunde möglich. Glücklicherweise war das Wasser klar wie selten, die Nordsee zeigte eine smaragdgrüne Farbe, als sie zum Wrack hinabtauchten. Das

in den Vorstellungen der Taucher intakte Wrack fanden sie jedoch nicht. Vielmehr ein Trümmerfeld von hundert Metern Ausmaß. Das Schiff lag tief im Sand versunken, vorne konnten sie die Ankerwinde erkennen, mittschiffs den Dampf­ kessel und achtern Ruderblatt und Schraube – alles überwuchert von Muscheln und Algen, bevölkert von Hummern und großen Kreb­ sen. Trotzdem wa­ren die Taucher fasziniert. Andi Peters erklärt seine Emotionen so: „Der Anblick eines Wracks, dessen Geschichte man genau kennt, lässt dich die Ertrun­ kenen sehen! Schreiende Menschen, Mütter mit Babys und Kleinkindern, Paare, die sich entsetzt aneinander klammern...“ 17 Passagiere der „Cimbria“ konnten sich in den Mast retten, der noch aus dem Wasser ragte, 39 in Rettungsboote. Sie waren halb er­ froren, als sie elf Stunden später von einem Segelschiff geborgen wurden.

Es ist eben ein Unterschied, ob man nach Kupfer taucht oder his­ torische Schätze vermutet, wie bei der „Cimbria“. Das erste, was Andi im Sand ertastete, war ein Knopf. Hunderte von Fundstücken wur­ den nach oben gebracht: wertvolle Porzellanpuppen, Weinflaschen, ein kaputtes Waschbecken, wunderbare Hummerschalen. Die Investoren der Tauchexpedition wollten alles verkaufen. Aber Andi war dagegen: „Nein, dann ist es für immer weg.“ Für ihn ist das eine Gewissens­ frage. Es wurde nichts verkauft, sondern eine Ausstellung konzipiert. Dazu wurde ein Theaterstück mit

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norddeutschen Schauspielern ent­ wickelt und eine CD produziert. Andi Peters und sein Team wollen keine Wrackplünderer sein. Sie wollen die Geschichte der Schiffe und ihrer Passagiere bewahren. Eine Samm­ lung der „Cimbria“-Funde kommt ins Auswanderermuseum Ballin­ stadt in Hamburg. Dann hat Andi etwas für die Ewigkeit bewahrt. Auf dem Wrack der „Cimbria“ ist heute außer ein paar Kisten nichts mehr zu holen. Die Laderäume sind leer. Zersetzt vom Salzwasser. Zerfressen von Bakterien. Wegge­ schwemmt von der Strömung. Dafür hat Andi schon neue Pläne: Es gibt da die Geschichte um ein Schiff, die „Maria“, das vor Hel­ goland gesunken ist. Das würde er gerne finden und erforschen – eine richtig große Schatzsuche.

Übrigens Andi Peters, 1973 im schleswig-holsteini­ schen Meldorf an der Nordseeküste geboren, sucht wie seine Vorbilder Hans Hass und Jacques Cousteau das Abenteuer Tiefe – insbesondere in der Nordsee. Investoren und materielle Unterstützung für die Ausrüstung ermöglichen die Suche nach Wracks und deren Schätze. Zu seinem 20jährigen Tauchlehrer-Jubilä­ um begann im letzten Jahr die Filmproduktion „Die Wracktaucher – Schätze der Nordsee“. Das Fernsehteam begleitet Andi auch 2017. Die 2. Staffel wird ab September von Dmax ausgestrahlt. Das Buch „Nordseetaucher“ erscheint in diesem Jahr in der 2. komplett überarbeiteten Neuauflage.

Mittels Sonar wird ein versunkenes U-Boot in mehr als 40 Metern Wassertiefe aufgespürt.

Die Taucher wollen keine Wrackplünderer sein, sondern das Gefundene bewahren.

Die Wracktaucher: Andi Peters und sein Team tauchen überall dort, wo sie wertvolle Rohstoffe vermuten.

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seaside #2


FASZINATION MOTORBOOTE BOOTE - Europas führendes Motorboot-Magazin - berichtet jeden Monat kompromisslos und voller Leidenschaft! Vom Schlauchboot mit Außenborder bis zur luxuriösen Motoryacht.

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anzeige An der Nordseeküste trifft die raue unverfälschte Natur auf maritimes Flair. In den Häfen der großen Städte ist das ganz besonders zu spüren. Vor der Kulisse der großen, dicken Pötte dümpeln kleine Segelboote vor sich hin. In den kleinen Fischerorten machen bunte Krabbenkutter fest. Mit etwas Glück verkaufen sie ihre Ladung direkt vom Kutter – eben fangfrisch. Zwischen urbanem Getümmel und der Weite der Nordsee, entlang der hübschen Hafenpromenaden bekommt man in Windeseile Appetit auf Meer. Neben Schiffsausflügen und Segeltörns gilt die niedersächsische Nordsee als abwechslungsreiches und anspruchsvolles Segel- und (Kite-)Surf-Revier. Aber Achtung: Die Gesetze des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer sollten immer beachtet werden. Wer die Nordsee lieber trockenen Fußes erkunden möchte, dem bietet sich ebenfalls ein Meer an Möglichkeiten. Hafenfeste, Kutterregatten, Krabbenpulwettbewerbe und die guten, alten Seemannslieder zeigen, wie liebevoll die sonst so ruhigen Friesen ihrer Kultur Tribut zollen.

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MARITIME NOTEN IN DER MELODIE VON WIND UND WELLEN

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1 BREMERHAVEN

Bremerhaven ist für Seh-Leute ganzjährig offen. Hinterm Deich liegen schmucke Traditionsschiffe im Hafen, darunter Schlepper, Feuerschiff und ein historisches U-Boot. Imposant und rund ums Jahr zu bestaunen: die Havenwelten mit dem Deutschen Schiffahrtsmuseum, Deutschen Auswandererhaus, Klimahaus Klimahaus Bremerhaven 8° Ost, das Schaufenster Fischereihafen mit Genussmeile und Trawler, Kreuzfahrtschiffe und Containerriesen in den Überseehäfen. Noch Meer? Im Frühling lockt das SeeStadtFest mit Schiffen, Shantys und Shopping! www.bremerhaven.de

©Erlebnis Bremerhaven GmbH, Archiv

das Mekka der Schiffe-Gucker


DER HAFEN IM THALASSO2 NORDSEEHEILBAD NEUHARLINGERSIEL

Fotos: Erlebnis Bremerhaven GmbH (Archiv), Martin Stöver, SIW Wangerooge

zwischen Krabben und maritimen Klängen

Der Hafen Neuharlingersiel ist seit jeher das Herzstück des schönen Fischerdorfes und gleichzeitig das Fenster zum Meer. Mit seiner aktiven Kutterflotte und seiner idyllischen Atmosphäre lädt er zum Verweilen und Klönen ein und ist zu jeder Jahreszeit einen Ausflug wert. Aufregend wird es in jedem Jahr zur Kutterregatta, wenn sich die festlich geschmückten Krabbenkutter präsentieren, der Duft von frisch gebratenem Fisch durch den Hafen zieht und Shantychöre maritime Seemannslieder zum Besten geben. Ein einzigartiges Erlebnis für alle NordseeFans ist die Fahrt mit einem Kutter zu den Seehundbänken oder zur Insel Spiekeroog. Wer sich an Land über die Geschichte der Seefahrt informieren möchte, besucht den Rettungsschuppen, der neben Rettungsgeräten auch Wrackteile und Schiffsmodelle bereithält. Eine ebenso interessante Ausstellung befindet sich im Buddelschiffmuseum. Kleine originalgetreue Schiffsmodelle in Flaschen geben einen Einblick in die Seefahrtgeschichte. www.neuharlingersiel.de

3 WANGEROOGE ERLEBEN UND ERFAHREN

Sonne, Salz, See und die Entdeckung der Langsamkeit Der Alltag bleibt auf dem Festland zurück. Das Auto auch. Kein Lärm, keine Eile. Der Urlaub beginnt bereits auf dem Schiff. An Deck ist schon bald das Salz auf den Lippen zu schmecken. Eine frische Brise weht um die Nasen der Urlauber, während sie den Möwen zuschauen. Sie genießen die Fahrt durch das Weltnaturerbe Wattenmeer und im Anschluss die Fahrt mit der Inselbahn durch die Salzwiesen. Bei Tempo 20 – der zulässigen „Höchstgeschwindigkeit“ – bieten sich Reisenden einmalige Ausblicke auf die Tier- und Pflanzenwelt des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer. Zwischen dem Fähranleger und dem Ortskern durchquert die Inselbahn die Salzwiesen an der Westlagune, einem besonders schützenswerten Bereich des Nationalparks. Wangerooge lädt zum Verweilen ein mit ausgedehnten Spaziergängen, Wattwanderungen, Radtouren oder einfach nur mit Faulenzen am ortsnahen Strand. Die Schiffe, die am Horizont vorbeifahren, ziehen stets begeisterte Blicke auf sich. Information und Buchung: www.siw-wangerooge.de


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Kopf aus, Meer an!

Maritimes Flair und genussvolle Momente erleben Urlauber in Esens-Bensersiel. Hier wird der Alltagsstress einfach im Sand verbuddelt und das süße Nichtstun im Strandkorb zelebriert. Maximale Entschleunigung erleben Gäste des Nordseeheilbades auch bei einem Bummel durch die pittoreske Bärenstadt Esens oder bei einer Radtour entlang der niedersächsischen Nordseeküste. Naturinteressierte lauschen dem Knistern des Wattbodens bei Ebbe. In der Nordseetherme stehen alle Zeichen auf Entspannung: Solebecken, Saunawelt und Wellness - hier ist alles unter einem Dach. www.bensersiel.de

5 WILHELMSHAVEN

Traditionssegler-Regatta „Wilhelmshaven Sailing-CUP“

Ende September heißt es in Wilhelmshaven „Leinen los!“. Dann zieht die größte und älteste Traditionssegler-Regatta an der deutschen Nordsee Zehntausende in die Stadt, die die atemberaubende Kulisse bei einem bunten,maritimen Rahmenprogramm genießen. Bei der Einlaufparade durch die Kaiser-Wilhelm-Brücke ist Gänsehaut vorprogrammiert. Das Besondere: ca. 1.000 Mitsegler haben die Möglichkeit teilzunehmen! Maritime Erlebnisse bieten auch das „Wochenende an der Jade“ im Juli und „LichterMeer“ im September. www.wilhelmshaven-touristik.de

Mit Leidenschaft und Liebe zum Detail Die EDITION WATTENMEER vereint zwei Leidenschaften von Jörg Wilke, einem Weinhändler aus der Jadestadt: "Die unvergleichliche Natur des Wattenmeeres und meine Liebe zum guten Wein". So hält er es auch mit den Produkten seiner Edition: Hohe Qualität kombiniert mit den bezaubernden, filigran gezeichneten Motiven des Wilhelmshavener Künstlers Andreas Magnus Janssen. Die Leuchttrüme von Arngast, Wangerooge und Norderney sowie Seehund, Scholle, Schweinswal und Co. prägen das Bild der EDITION WATTENMEER. www.edition-wattenmeer.de

6 HAFENERLEBNIS IN NORDEN-NORDDEICH Jollen, Fähren, Fischkutter: Im lebendigen Hafen des Nordseeheilbads Norden-Norddeich ist immer etwas los. Da tutet das Nebelhorn, klappern die Masten schneeweißer Segelboote fröhlich im Wind und singen Möwen an der Mole ihr Lied von See und Fernweh, während nebenan die Kiter und Wellenreiter der Norddeicher Surfschule waghalsige Pirouetten drehen. Und damit die maritime Auszeit schon zu Hause beginnen kann, bringt die Bahn Hafengucker und Ausguckbesetzer ganz entspannt direkt bis an die Waterkant. www.norddeich.de

Fotos: Atelier de Vincent, Edition Wattenmeer, Wilhelmshaven Touristik, Wangerland Touristik, Staatsbad Norderney GmbH, Die Nordsee GmbH

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7 ABENTEUER IM WANGERLAND

Regatten, Wikingerfahrten, Schiffsausflüge Mal glitzernd in der Sonne, mal grau unter Wolken. Mal Badewanne, mal raue See. Die Nordsee und ihre vielfältigen Stimmungen lassen sich am unmittelbarsten auf dem Wasser erfahren. Im Wangerland bietet sich dazu zum Beispiel die Horum-Regatta mit 60 Schiffen unterschiedlicher Klassen, die die Segelkameradschaft Horumersiel jedes Jahr im Sommer veranstaltet. Oder eine Hooksail-Regatta, für die man mit etwas Glück sogar anheuern darf. Nicht anheuern, aber mitfahren kann man vom Hafen Horumersiel oder vom Außenhafen Hooksiel aus auf einer Tour über Nordsee und Jadebusen zur Vogelschutzinsel Oldeoog, zur Insel Mellum, zu Seehundbänken oder Leuchttürmen. Und wer sich einen zahmeren Einstieg in die maritimen Erlebnisse wünscht, unternimmt auf dem Wikingerschiff Tyrkir vom Alten Hafen in Hooksiel aus eine Rundfahrt auf dem Hooksmeer. Apropos Alter Hafen: Mit seinen historischen Packhäusern vermittelt er noch heute einen Eindruck von der Zeit, als er ein wichtiger Nordseehafen und Vorhafen von Jever war. www.wangerland.de

8 NORDERNEY: HOCH DIE SEGEL!

An den weißen Stränden der Thalasso-Insel Nr. 1 Norderney und die Nordsee, zwei Begriffe, die untrennbar miteinander verbunden sind. Was liegt da näher, als im Urlaub Wassersport zu machen und im Rausch der Wellen mit Wind und Strömung zu spielen? Ob beim Wellenreiten, Wind- und Kite-Surfen oder beim Segeln, auf Norderney finden sich ideale Bedingungen für Anfänger, Fortgeschrittene und auch Profis. Von Schnupperkursen bis zur Austragung von Meisterschaften mit der Elite des Wassersports - Norderney bietet ein „Meer“ an Möglichkeiten! www.norderney.de

Kontakt

Die Nordsee GmbH Rheinstraße 13, 26506 Norden Tel. 0049 (0)4421-9560991 www.die-nordsee.de

Ein Vorgeschmack auf Meer Informationen rund um die niedersächsische Nordsee erhalten Interessierte im Magazin „die nordsee“, das kostenlos bestellt werden kann: www.die-nordsee.de/magazin. Neugierige können schon mal einen Blick in die Online-Variante des Magazins „die nordsee“ werfen (QR-Code).

Immer auf dem Laufenden facebook.com/DieNordsee twitter.com/DieNordsee www.die-nordsee.de/newsletter


natur – unbewohnte inseln

DIE EINSAMEN SCHÖNEN An Nord- und Ostsee finden sich zwischen den belebten Seebädern der grossen Urlaubsinseln einige nahezu unbekannte Eilande. Sie sind wichtige Natur­oasen für seltene Vögel, die einen besonderen Schutz geniessen. Einige der unbewohnten Inseln können besucht werden.

Unendliche Weite spüren! Die Natur hatnah erleben. Und über Watt- und Sandboden laufen: Ein Besuch auf den einsamen Inseln an Nord- und Ostseeküste ist ein besonderes Erlebnis.

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Der Seeadler ist an der Ostsee wieder heimisch geworden und brütet beispielsweise in den alten Bäumen der kleinen Insel Vilm.

Von: Sebastian Conradt

Monatelang liegen die Inseln karg und verlassen im Meer. In der dunk­len Jahreszeit sind Sand und Salzwiesen grau, Stürme peitschen Fluten über das flache Land. Ein un­ wirtlicher Ort. Doch wenn die Tage länger werden, kehrt hier das Leben

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zurück. Auf einmal füllt tausend­ faches Schnattern und Schwatzen, Trillern und Pfeifen die Luft. Der Frühling schickt die ersten Vögel als seine Vorboten. Sie besetzen die einsamen Inseln im Wattenmeer und an der Ostseeküste, die allein ihnen vorbehalten sind.

Memmert, Mellum und Scharhörn, Norderoog, Langenwerder und Kirr sind einige ihrer Namen. Als erstes kommen hundert­ tausende Nonnen- und Ringel­ gänse als Rastvögel auf die Inseln und Halligen. Den Winter haben sie an der Atlantikküste Westeu­


Seeschwalben ihre Kinderstube auf einigen der einsamen Vogelinseln. Enten und heimische Watvögel wie Austernfischer, Rotschenkel und Säbelschnäbler teilen sich mit ihnen das knappe Land im Meer für das Brutgeschäft. Besondere Auf­ merksamkeit verdienen am Boden brütende Wanderfalken, Sumpfohr­ eulen und Löffler im Wattenmeer sowie Seeadler und Wachtelkönige an der Ostsee. Während die meisten Vogel­ paradiese auf einsamen Eilanden nicht viel mehr als ein flacher Fetzen Land sind, von Meerwasser umspült und, wenn überhaupt, nur niedrig bewachsen, zeigen sich ein paar Ostseeinseln in anderem Gewand. Auf Vilm und dem Ruden gibt es hohe Ufer und Steilküsten, Gebüsch und kleine Urwälder. Eine heraus­ ragende Stellung nimmt die Greifs­ walder Oie in der Pommerschen Bucht östlich von Rügen ein, auf der jährlich tausende kleine Singvögel während ihres Zuges in die Brutge­ biete im Norden oder zurück in die südlichen Winterquartiere rasten. Der Verein Jordsand betreibt hier eine Vogelberingungsstation, um das Verhalten der Tiere zu erfor­ schen. Nicht zuletzt deshalb wird die Insel auch als das „Helgoland der Ostsee“ bezeichnet.

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Fotos: S.Conradt, B.Nehrhoff von Holderberg

ropas verbracht, nun fressen sie das erste Grün und tanken damit Treibstoff für den weiten Flug in die sibirischen Brutgebiete. Dicht auf den Fersen sind ihnen Goldre­ genpfeifer und Knutts, Sanderlinge und Pfuhlschnepfen, die teilweise aus Westafrika kommen und nun in riesigen Schwärmen ihre tollkühnen Flugmanöver über den Inseln zeigen. Im Watt und am Spülsaum suchen sie nach einer Wegzehrung. Alpenstrandläufer sind mit bis zu ei­ ner Million Durchzüglern im Watten­ meer die Massentouristen unter den Vögeln. Doch all diese arktischen Watvögel sind auch nur zu Gast auf den einsamen Inseln, ihre Brutge­ biete erstrecken sich von Kanada über Grönland und Skandinavien bis in den Norden Russlands. Nach einigen Wochen Zwischen­ stopp ziehen sie weiter. Schließlich treffen mit den Seeschwalben die Langstrec­kenzieher auf den In­ seln ein. Nach ihrem winterlichen Ausflug ins südliche Afrika und die Antarktis finden sie zielsicher an ihren angestammten Brutplatz an unserer Küste zurück. Küstensee­ schwalben sind die Rekordhalter unter den Weitfliegern: Sie brin­ gen es auf eine Flugleistung von über 90.000 Kilometern pro Jahr. Zusammen mit Möwen haben die

Nicht alle, aber viele der überwie­ gend unbewohnten Inseln können zu bestimmten Zeiten besucht werden. Dann ist es möglich, die Vögel zu beobachten, ohne sie zu stören. SEASIDE stellt die kleinen Paradiese an Nord- und Ostseeküste vor.

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nordsee – unbewohnte inseln Süderoog

Japsand Nordsee

Die Hallig Süder­oog ähnelt in ihrer Größe und landschaftlichen Prägung sehr der Hallig Südfall, sie liegt jedoch weiter draußen in der Nordsee, südwestlich von Pellworm. Zwei einsame Menschen leben hier von der Land­ wirtschaft. Sie haben als Vogelwarte auch ein Auge auf die gefiederten Gäste, die in den Salzwiesen rasten und brüten. Wie Südfall liegt auch Süderoog in der Schutzzone 1.

Der Japsand ist eine reine Sand­insel mit nur 290 Hektar Fläche und ohne höhere Dünen. Er liegt westlich der Hallig Hooge unweit der Fahrrinne zur Insel Amrum. Im tiefen Wasser kann man dort an schönen Tagen baden.

Besondere Vogelarten: Lach-, Herings- und Silbermöwen, Küsten- und Flussseeschwal­ ben, Eiderenten und Austernfischer. Im letzten Jahr brüteten hier erstmals Löffler. Zugang: Süderoog wird von Pellworm aus per geführter Wattwanderung mit dem Hallig-Postboten Knud Knudsen oder den Mitarbeitern der Schutzstation Wattenmeer erreicht. Außerdem fährt ein Schiff von Pell­ worm zur Hallig.

Besondere Vogelarten: Auf der ungeschütz­ ten weiten Sandfläche brüten vereinzelt Zwergseeschwalben, Sandregenpfeifer und verschiedene Möwen. Austernfischer, Große Brachvögel, Pfuhlschnepfen, Knutts und Alpen­strandläufer, Ringelgänse und Pfeif­ enten nutzen den Japsand als Rastplatz. Zugang: Der Japsand kann von Hallig Hooge aus in Begleitung eines Naturschutz­warts der Schutzstation Wattenmeer er­wan­­dert werden. Der Norden der Insel darf betreten werden, der Süden ist zum Schutz von Vögeln und Seehunden für Menschen gesperrt. www.schutzstation-wattenmeer.de

www.pellworm.de, www.schutzstation-wattenmeer.de

Minsener Oog Minsener Oog liegt südöstlich von Wange­­r­ ooge im Wattenmeer. Sie ist durch Aufspü­ lungen auf einer Sandbank entstanden und wird durch mehrere Buhnen vor dem Verdrif­ ten in das Fahrwasser zum Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven gesichert. Ein Radarturm des Wasser- und Schifffahrts­ amtes ist sichtbar. Die etwa 370 Hektar gro­ ße Insel verfügt über ausgedehnte Sand- und Muschelschelf-Flächen ohne Bewuchs. Sie gehört zur Schutz­­zone 1 des Nationalparks und wird nur von einem Vogelwart bewohnt. Besondere Vogelarten: Die Insel Minsener Oog ist ein herausragender Brutplatz für Fluss-, Küsten-, Brand- und Zwergsee­ schwalben. Auch Sand- und Seeregenpfeifer bauen hier ihre Nester. Im letzten Jahr brüte­ te erstmals ein Habicht auf der Insel. Zugang: Das kleine Eiland ist auf einer geführten Wattwanderung von Schillig bei Horumersiel auf dem ostfriesischen Festland zu erreichen. Eine zeitliche Begrenzung gibt es nicht, allerdings darf ausschließlich der Besucherbereich an der Südspitze der Insel betreten werden. www.mellumrat.de www.wattlopen.de/minsener-oog

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Memmert

Mellum

Memmert ist eine rund 500 Hektar große, bewachsene Sandinsel südwestlich von Juist. Nur etwa ein Drittel der Fläche eignet sich als hochwassersicherer Brutplatz für Vögel. Vor über 100 Jahren hat der berühmte Vogelkundler Otto Leege hier Strandgräser gepflanzt und so die Entwicklung von einer Sandbank zur festen Insel gefördert. Mem­ mert liegt in der Schutzzone 1 des National­ parks Wattenmeer (höchster Status/Ruhe­ zone) und wird während der Sommermonate von einem Vogelwart bewacht.

Mellum verfügt bei einer Fläche von rund 450 Hektar über ausgedehnte Sandflächen, Dü­ nen und von Prielen durchzogene Salzwiesen. Ein kleiner Bereich ist durch einen Ringdeich geschützt. Hier steht die Unterkunft des Vogelwarts. Die Insel liegt nördlich des Jade­ busens in der Schutzzone 1 des National­ parks Wattenmeer.

Besondere Vogelarten: Auf Memmert sind Heringsmöwe, Zwergseeschwalbe, Löffler, Kormoran, Austernfischer, Eiderente, Brand­ gans und Wanderfalke zu beobachten. Zugang: An einigen ausgewählten Terminen zwischen August und Oktober fährt von der Insel Juist aus ein Schiff.

Besondere Vogelarten: Häufig­ste Brutvögel auf der kleinen Insel Mellum sind die Silberund Heringsmöwen mit mehr als 5.000 Brutpaaren. Weitere Brutvögel sind hier auch Löffler, Kormorane, Seeschwalben und Schwarzkopfmöwen sowie Wanderfalken und Sumpfohr­eulen. Zugang: von Fedderwardersiel aus per Schiff. Außerhalb der Brutzeit werden einige Exkur­ sionen vom betreuenden Naturschutzverein Mellumrat durchgeführt.

www.nationalparkhaus-wattenmeer.de/juist

www.mellumrat.de


Norderoog Kormoraninsel Die Kormoraninsel ist geologisch betrachtet ein Küken unter den einsamen Inseln an unseren Küsten. Erst vor gut zehn Jahren ist sie zwischen Sylt, Amrum und Föhr aus dem Meer gewachsen, ihr Baustoff stammt von den Abbrüchen der Sylter Westküste. Das unter Einheimischen „Linnsand“ genannte Eiland ist verschwindend klein und kaum bewachsen, der Übergang vom Watt zur Insel kaum auszumachen. Besondere Vogelarten: Auf der Kormoranin­ sel brüten (noch) keine Vögel, aber sie bietet Hunderten von Kormoranen sowie großen Scharen von Eiderenten, Austernfischern und Alpenstrandläufern einen sicheren Rastplatz bei Hochwasser. Zugang: Die junge Sandinsel wird auf geführ­ ten Wattwanderungen von Amrum und Föhr aus erreicht. Zurück geht es auf manchen Touren erst bei auflaufender Flut mit dem Zodiac Schlauchboot. www.wattwandern-amrum.de www.der-insellaeufer.de oder Heinz-Jürgen Fischer, Tel.: 04683/14 85 oder 0175/460 72 92 (Föhr).

Die Hallig Norderoog ist winzige neun Hektar klein, doch sie bietet jedes Jahr über 6500 Paaren von Seevögeln eine Brutheimat und stellt damit eines der wichtigsten Vogelge­ biete an unseren Küsten überhaupt dar. Westlich von Pellworm und südlich von Hallig Hooge gelegen, ist das kleine Eiland extrem flach und nur mit einer dünnen Pflanzen­ decke bewachsen. In einem Pfahlbau wohnt während der Sommermonate ein einsa­ mer Vogelwart. Die Hallig befindet sich im Besitz des Vereins Jordsand zum Schutz der Seevögel und liegt in der Schutzzone 1 des Nationalparks. Besondere Vogelarten: Norderoog beher­ bergt die wichtigste Brandseeschwalben­ kolonie an deutschen Küsten mit rund 3000 Brutpaaren, ebenso häufig ist die Lachmöwe vertreten. Daneben brüten weitere See­ schwalben- und Möwenarten sowie Austern­ fischer und Eiderenten. Zugang: nach der Brutzeit, ab Mitte Juli, im Rahmen einer geführten Wattwanderung von Hallig Hooge aus. Der Vogelwart erläutert dabei die meist noch anwesenden Brutvo­ gelarten. www.jordsand.de www.schutzstation-wattenmeer.de

Norderoogsand Südfall Die rund 60 Hektar große Hallig mit einer einzigen Warft liegt westlich von Nord­ strand im Nordfriesischen Wattenmeer. Die Hofstelle wird in den Sommermonaten von einer Familie bewohnt, die gleichzeitig die Aufgaben des Vogelwarts übernimmt. Südfall ist komplett mit Salzwiesen bedeckt, die Steinkante zum Schutz gegen Sturm­ fluten ist an der Mündung des Hauptpriels unterbrochen und erlaubt eine natürliche Dynamik mit gemäßigten Überflutungen. Besondere Vogelarten: Lach-, Herings-, Silber- und Mantelmöwen sowie Fluss- und Küstenseeschwalben. Besondere Beachtung verdienen Löffler, Nilgänse und Schwarzkopf­ möwen. Zugang: von April bis Oktober mit dem Wattwagen oder per Wanderung von Insel Nordstrand und per Schiff von Pellworm. www.nordstrand.de www.watt-wandern.de www.faehre-pellworm.de

Die 2000 Fußballfelder messende, riesi­ ge Sandbank ist der Hallig Norderoog zur Nordsee hin vorgelagert. In der Regel wird sie bei Hochwasser nicht überspült. Im Norden sind in den letzten Jahren bis zu vier Meter hohe Dünen entstanden. Es gibt fast keinen Bewuchs auf dieser Insel, auch menschliche Bewohner fehlen. Millionen von Muschel­ schalen sind auf dem Sand verteilt, der in der Schutzzone 1 liegt. Besondere Vogelarten: In den Dünen brüten vor allem Herings- und Silbermöwen, außer­ dem ein Paar des seltenen Wanderfalken. Und Tausende Eiderenten, Kiebitzregenpfei­ fer, Pfuhlschnepfen, Knutts, Sanderlinge, Alpenstrandläufer, Ringelgänse. Zugang: Norderoogsand darf von Frühjahr bis Herbst, aber nur im äußersten Süden, betreten werden. Von Pellworm aus fährt das Ausflugsschiff „Gebrüder“.

Der Nationalpark ist in drei Schutzzonen aufgeteilt. Schutzzone 1 ist die „Ruhezone“ mit dem höchsten Schutzstatus.

Scharhörn Die etwa 30-40 Hektar kleine Vogelinsel Scharhörn liegt mit ihrer Schwesterinsel Nigehörn auf einer Sandplate im Mün­ dungsbereich der Elbe. Zusammen mit der bewohnten Insel Neuwerk gehört sie zur Hansestadt Hamburg und zum Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer. Auf Scharhörn befinden sich überwiegend bewachsene Dünen und Salzwiesen. Auch diese Insel ist erst durch künstliche Anpflanzungen von Strandgräsern aus dem Meer gewachsen. Das benachbarte Nigehörn ist komplett durch Menschenhand entstanden. Auf Scharhörn wohnt in den Sommermonaten ein Vogelwart des Vereins Jordsand zum Schutz der Seevögel. Besondere Vogelarten: Silber- und Herings­ möwen, Wanderfalken und Sumpfohreulen, Austernfischer und Eiderenten. Mit dem Fernglas sind außerdem brütende Kormorane auf Nigehörn zu sehen. Zugang: zur Niedrigwasserzeit nach vorhe­ riger Anmeldung beim Vogelwart. Der Weg durchs Watt, von Neuwerk aus startend, ist markiert und kann zu Fuß oder per Wattwa­ gen unternommen werden. www.jordsand.de www.wattwandernneuwerk.de www.husachterndiek.de

Info: Andreas Hellmann, Tel.: 04844/320.

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ostsee – unbewohnte inseln Kirr Auf ihrer Fläche von 360 Hektar besteht Kirr überwiegend aus Salzwiesen, die von Prielen durchzogen sind. Sie liegt im Barther Bodden südlich der Halbinsel Zingst und steht zusammen mit der benachbarten Insel Barther Oie seit 1963 unter Naturschutz. Heute gehören die Inseln zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Auf dem Kirr gibt es einen kleinen Siedlungsbe­ reich mit Ferien­anlage. Dort wohnt auch der Vogelwart des betreuenden Ornithologischen Vereins Halle. Besondere Vogelarten: Der Kirr ist das bedeutendste Wiesenbrütergebiet Mecklen­ burg-Vorpommerns. Hier siedeln einige der letzten Brutpaare von Alpenstrandläufer und Kampfläufer in Deutschland. Außerdem brü­ ten Uferschnepfen, Kiebitze und Rotschenkel, Löffel-, Schnatter- und Kolbenenten sowie gelegentlich Brandseeschwalben. Im Herbst rasten tausende Kraniche. Zugang: Die Insel ist nur für Bewohner der Ferienanlage „Kranichhof“ zu betreten, die Überfahrt erfolgt mit der hauseigenen Barkasse. Den Kirr kann man aber gut vom Damm südlich des Ortes Zingst einsehen. Es gibt eine Beobachtungshütte am westlichen und östlichen Ortsrand von Zingst. www.ornithologischer-verein-halle.de/kirr www.nationalpark-vorpommersche-boddenlandschaft.de

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Langenwerder Die Insel Langenwerder liegt mit ihrer Fläche von gut 20 Hektar in der Wismarbucht nord­ östlich der Insel Poel. Strand, Dünen und Mager­rasen prägen das Landschaftsbild des bereits seit 1910 unter Naturschutz stehen­ den Kleinods. In dem einzigen Haus der Insel lebt in der warmen Jahreszeit der Vogelwart des betreuenden Vereins Langenwerder. Besondere Vogelarten: Die Insel der Sturm­ möwen. Im letzten Jahr brüteten hier rund 1700 Paare, daneben Küsten-, Zwerg- und Brandseeschwalben, Rotschenkel und Brand­ gänse. Zugang: Außerhalb der Brutzeit (Juli bis Ok­ tober) werden vom Gollwitzer Strand aus or­ ganisierte Führungen auf die Insel angeboten. Auf dem Weg muss streckenweise durch das Ostseewasser gewatet werden. Die Zahl der Teilnehmer pro Führung ist auf 15 Personen begrenzt. Anmeldung: www.langenwerder.de

Strand, Steilküste und ein uralter Eichen-Hainbuchenwald – die einsame Greifswalder Oie in der Pommerschen Bucht.


Vilm

Ruden

Vilm ist eine 94 Hektar große, langgestreckte Insel im Greifswalder Bodden, rund zwei Kilo­ meter vor der Küste Rügens. Sie besteht aus zwei hohen Moränenkernen an ihren Enden und einer flachen Verbindung dazwischen. Die höchste Erhebung beträgt fast 38 Meter, Kliffs säumen die nördlichen und südlichen Ufer. Einzigartig ist der alte Eichen- und Buchen-Urwald auf der Insel, der seit nahezu 500 Jahren nicht mehr bewirtschaftet wird. Seit 1936 steht Vilm unter Naturschutz, ab 1959 wurde er für die Öffentlichkeit gesperrt und blieb dem Ministerrat der DDR als Feriendomizil vorbehalten. Heute betreibt das Bundesamt für Naturschutz dort seine Akademie.

Die 24 Hektar große Insel Ruden liegt nörd­ lich von Peenemünde an der Schwelle des Greifswalder Boddens zur Pommerschen Bucht. Sie besteht aus bis zu drei Meter hohen Strandwällen und Dünen. Im Norden wächst ein uriger Kiefernwald, an den sich südwärts Trocken- und Dünenrasen sowie Schilfröhrichte und Salzwiesen anschließen. Ganz im Süden läuft der Ruden in einen mehr als einen Kilometer langen Sandhaken aus. Die Insel steht seit 1993 unter Naturschutz und wird ganzjährig ausschließlich durch den Vogelwart des Vereins Jordsand bewohnt.

Besondere Vogelarten: In den alten Bäumen der Insel brüten See­adler und Waldkauz, au­ ßerdem kommen Kormorane, Höckerschwä­ ne, Brandgänse, Gänse- und Mittelsäger vor. Zugang: Ab Hafen Lauterbach auf Rügen mit MS „Julchen“ (März bis Oktober täglich), aber höchstens 60 Besucher pro Tag im Rahmen von Führungen. Anmeldung erforderlich.

Besondere Vogelarten: Auf dem Ruden brü­ tet der Seeadler, außerdem einige Küstenvö­ gel wie beispielsweise Gänsesäger. Auf dem Sandhaken rasten täglich hunderte Kormo­ rane und Großmöwen. Im Winter halten sich tausende Eis-, Trauer- und Bergenten hier auf. Zugang: Zurzeit wird der Hafen der Insel saniert, sodass ein Besuch vorerst nicht möglich ist. Danach wird der Ruden wie auch die Greifswalder Oie von Peenemünde aus angefahren.

www.vilmexkursion.de

www.schifffahrt-apollo.de

Greifswalder Oie Die Greifswalder Oie liegt neun Kilometer vor Usedom in der Pommerschen Bucht. An ihrem Nordende ragt sie mit einer Höhe von 14 Metern aus der Ostsee, dort steht auch ein Leuchtturm, der bestiegen werden kann. Südöstlich schließen ein uralter Eichen-Hain­ buchenwald und ein Steilufer an. Den Süden der 54 Hektar großen Inselfläche bedeckt eine halboffene, strukturreiche Landschaft, im Westen säumt ein Sandstrand das Ufer. Die Greifswalder Oie steht seit 1990 unter Naturschutz, seit 1993 betreibt der Verein Jordsand hier eine Vogelberingungsstation. Besondere Vogelarten: Bemerkenswert ist der hohe Bestand an brütenden Eiderenten (35 Brutpaare in 2016) sowie an Wachtel­ königen und Karmingimpeln. Im Steilufer brüten Uferschwalben, auf der Hafenmole hauptsächlich Silbermöwen. Zugvögel wer­ den jährlich vom 15.3. bis 9.6. und vom 1.8. bis 6.11 beringt. Zugang: Von Mai bis Oktober täglich mit dem Fahrgastschiff „Seeadler“. Ausgangs­ punkte sind Peenemünde und Freest. Jeweils dienstags gibt es ein besonderes Programm für Vogelfreunde mit Besuch des Fanggartens und der Beringungsstation. www.jordsand.de www.schifffahrt-apollo.de

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MIT LEICA

DIE NATUR ENTDECKEN In Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund NABU ist die neue Beobachtungshütte im Katinger Watt entstanden.

Der Kamera- und Fernglas­ hersteller Leica unter­ stützte den Bau der neuen Vogelbeobachtungshütte im Katinger Watt. Denn die Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund nabu besteht seit 20 Jahren. „Mehr sehen, mehr erleben“ – so lautet das Motto des NABU-Natur­ zentrums Katinger Watt. Für das noch bessere Erleben der größtenteils unberührten Natur auf der Halbinsel Eiderstedt, nahe St. Peter-Ording in Schleswig-Hol­ stein, wurde mit Unterstützung der Leica Camera AG eine neue Vogel­ beobachtungshütte errichtet. Die seit mehr als 20 Jahren bestehende Kooperation zwischen dem Naturschutzbund und dem Optikhersteller erfuhr hiermit ein weiteres Highlight im angrenzenden

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Schutzgebiet des Naturzentrums. Das Katinger Watt ist eines der bedeutendsten Rast- und Brutge­ biete Deutschlands für Zug- und Küstenvögel. Der NABU Schles­ wig-Holstein betreut und pflegt in Zusammenarbeit mit dem Flächen­ eigentümer, dem Land Schleswig-­ Holstein, die Schutzgebiete im Katinger Watt. Die neue Vogelbe­ obachtungshütte befindet sich in unmittelbarer Nähe zum NABU Naturzentrum Katinger Watt, in dem Besucher in einer Ausstellung zahlreiche Informationen über das Naturschutzgebiet und den angren­ zenden Nationalpark Wattenmeer erhalten. Die etwa 1.500 Hektar große Fläche an der Mündung der Eider im Kreis Nordfriesland ist Bestandteil des EU-Vogelschutzgebietes und dient dem Schutz der bodenbrüten­ den Wiesen- und Watvögel.

Graureiher und Säbelschnäbler im Katinger Watt auf der Halbinsel Eiderstedt.


Fotos: Leica-Sportsoptik

die mit ihren Flugformationen ein atemberaubendes Naturschauspiel bilden. Ornithologen und solche, die die Vogelbeobachtung als Hobby betreiben, sowie Naturliebhaber können hier unter idealen Bedingun­ gen die einzigartige Flora und Fauna im Katinger Watt beobachten oder mit einem Spektiv und der Kamera faszinierende Details sehen und fotografisch dokumentieren.

Die Leica-Akademie führt im Katin­ ger Watt Workshops für Interessier­ te durch. Um die Themen Digiscoping und Vogelbeobachtung geht es am 8. Juli 2017 im Katinger Watt. In der neuen Beobachtungshütte können Besucher die Optischen Ge­ räte aus­­probieren und die verschie­ denen Modelle testen, sie erhalten wertvolle Tipps für das Naturerle­ ben, die Vogelbeobachtung und über aktuelle Bestimmungsliteratur. Die Teilnahmegbühr wird in Form einer Spende für den NABU erhoben.

VOGELWELT Seine besondere Bedeutung hat das Katinger Watt der hier vorkom­ menden Vogelwelt zu verdanken. Für viele Arten hat Deutschland eine besondere Verantwortung, womit sich auch die verschiedenen Schutzkategorien des Katinger Wat­ tes begründen. Vom Austernfischer bis zum Zwergtaucher brüten hier fast hundert Arten! Darüberhinaus wird das Katinger Watt regelmäßig von Rastvögeln, wie Blässgänsen, Nonnengänsen, Goldregenpfei­ fern, Pfeifenten, Singschwänen und Zwergschwänen aufgesucht. Anders als die Brutvögel machen diese Arten nur eine Zwischenlan­ dung während Ihres Fluges oder überwintern im Katinger Watt. Es sind einzelne Vögel zu beobach­ ten, aber auch Vogelschwärme,

Im Katinger Watt heimisch: Der seltene Eisvogel, hier mit erbeutetem Fisch.

Die Vogelwelt beobachten und mit dem Digiscop fotografisch festhalten.

Leica Ferngläser

Weitere Informationen

In diesem Frühjahr erweiterte Leica mit zwei neuen Modellen die erfolgreiche Fernglas-Se­ rie: Das Leica Trinovid 8x32 HD und das Leica Trinovid 10x32 HD sind ideale Begleiter für Natur- und Outdoorfans, Jäger und Beobachtungsenthusiasten gleichermaßen. Bildbrillanz, Schärfe, Kontrast und natur­echte Farbtreue ermöglichen atemberaubende Seh­erlebnisse und ungetrübten Naturgenuss, auch bei schwierigen Lichtbedingungen mit bewölktem Himmel oder in der Dämmerung.

NABU Naturzentrum Katinger Watt, Katingsiel 14, 25832 Tönning, www.NABU-Katinger-Watt.de leica-camera.com/Sportoptik/Leica-Birding

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artikelname – rubrik

LANGEOOG Naturnah.Meer.Erleben 72

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Familie Agena Hier ist der Name Programm: Mit Namen wie „Dünenzauber“ und „Inseltraum“ hat Familie Agena ihre liebevoll ausgestatten Ferienhäu­ ser und -wohnungen geschmückt, die mit Garten, Kamin oder Sauna zu unbeschwerten Urlaubstagen laden. Dazu gehört erntefrisches Obst und Gemüse – zu haben bei „De Grönhöker“ der Familie, dem einzigen Bioladen der Insel mitten im Langeooger Ortskern.

Die Nordseeinsel Langeoog ist allein schon wegen ihrer spektakulären Natur Balsam für die Seele. Für ein perfektes Gesamtpaket sorgen die Langeooger.

www.agenas.de

Weinperle Als perfekter Mitbewohner im historischen „He’Tant“ präsentiert sich Langeoogs erste Vinothek: die „Weinperle“ mit ihrem Spitzen­ sortiment an Weinen aus aller Welt, an Rum, Gin und anderen köstlichen Alkoholika. Inhaber Bernd Frech, Winzer und Weinhändler mit jahrzehntelanger Erfahrung, liefert viel Hintergrund­ informationen über die Weine, das gesamte Sortiment kann glaswei­ se genossen werden. Individuelle Tastings und ein Versandservice gehören ebenfalls zum Angebot.

Fotos: KV/A.Falk,priv

www.weinperle-langeoog.de

He’Tant Seit mehr als zehn Jahren ist das charmante Café und Restaurant „He’Tant“ ein Muss für Freunde friesischer Gastlichkeit. Mit viel Liebe und Stilgefühl haben Katja und Thomas Agena das historische Gebäude, das einst die Hebamme der Insel – He’Tant genannt – be­ wohnte, in ein heimeliges Gasthaus verwandelt. Hier in ihrem behag­ lichen Wohnzimmer, der „größten Stube auf Langeoog“, verwöhnen sie ihre Gäste vom Frühstück bis zum Abendessen mit regionalen Spezia­ litäten und lukullischen Ausflügen in die weite Welt. www.he-tant.de

Golfclub An’t Diek Entspannt golfen in schönster Na­tur – das bietet der Langeoo­ ger Golfclub An’t Diek mit seiner gepflegten 9-Loch-Anlage zwischen Dünen, Inselwald und Deich, mit weitläufigen Feuchtbiotopen, raffi­ niert platzierten Bunkern und Grüns. Der Club bietet außer Stunden zur Auffrischung des Handicaps ein Trainingsprogramm vom Schnup­ perkurs bis zur Erlangung der DGV-Platzreife. www.golfclub-insel-langeoog.de

Die Inselvermietung Langeoog Ob romantisches Kuschelhäuschen für Zwei, ob familiengerechtes Feri­ endomizil für Vater, Mutter und die Kinder oder Luxusquartier mit drei Terrassen: Die Ferienvermietung Langeoog hat ein breites Programm für die unterschiedlichsten Bedürf­ nisse, für jedes Budget. Wohnungen in historischen Kapitänsvillen oder im angesagten Beach-House-Stil, mitten im Dorfkern oder in direkter Strandnähe – hier findet jeder sein perfektes Zuhause für die „schönste Zeit des Jahres“. www.langeoog-nordsee.de

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Nordseeschlick ist reich an Spurenelementen, Mineralstoffen, Vitaminen und Tonerde, deren Wirkstoffe die von Meerwasser noch um ein Vielfaches Ăźbertreffen. Und gute Laune macht die Schlickpackung direkt am Strand auch.

langeoog – detox by nature

DETOX BY NATURE

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Foto: Claudia K/Shutterstock.com,KV Langeoog/A.Falk

Freuen Sie sich! Dieser Artikel ist ausschliesslich positiv für Sie. Erstens können wir Sie beruhigen. In Ihrem Körper befindet sich keine Schlacke, die Sie mit einer Detox-Kur – im eigentlichen Sinne ja eine Entschlackung – loswerden müssten. Und zweitens werden Sie, wenn Sie unseren Detox-by-Nature-aufLangeoog-Tipp umsetzen, Ihr Gleichgewicht von Körper und Geist stärken und ein gutes Stück Alltagsballast abwerfen. Es gibt diese Tage, an denen uns einfach die Energie für die Bewältigung unseres Alltagsstresses fehlt. Bewegungsmangel, Junk-Food, Alkohol, Nikotin setzen uns zu, die Batterie ist einfach leer. Die ursprüngliche Idee hinter Detox ist steinalt. Entschlackung oder Heilfasten, heute sagt man dann eben Detox, soll die „Gifte“ aus dem Körper treiben. Wissenschaftlich ist das allerdings nicht zu belegen. Neben der ursprünglichen Fastenmethode finden wir eine gan­ ze Reihe von Detox-Produkten in den Regalen – einige davon stellen wir hier im Magazin auch vor – die alle für sich einen positiven Einfluss auf unseren Körper haben können. Bei besten Inhaltsstoffen in scho-

beim Fressen zuschauen und die beruhigende, klare Landschaft ohne Reizüberflutung und ohne Autolärm auf sich wirken lassen. Sie werden unweigerlich lernen, den Blick fürs Detail zu schärfen, und Ihre Konzentration wird zunehmen. nender Herstellung in Kombination mit einer gesunden Lebensweise können Sie ja eigentlich nichts falsch machen. Wir hätten da aber noch ein Wundermittel: Machen Sie Detox zur Kopfsache. Gehen Sie in die Natur. Nutzen Sie die Natur. Und reinigen Sie Ihre Seele. Wir haben uns Langeoog dazu ausgesucht. Langeoog ist auto­ frei. Immer. Und bei gerade einmal 20 Quadratkilometern Fläche sehr überschaubar. Ein perfekter Ort, um zu sich selbst zu finden, aktiver zu werden und die Schätze der Natur für sich zu nutzen.

Finden Sie zu sich selbst Langeoog ist kein Wallfahrtsort, aber Sie wären überrascht, wie viele Menschen sich Langeoog ganz gezielt als Ort zur Besinnung auswählen und jedes Jahr wiederkommen. Das Ich steht beim Detox by Nature im Vordergrund. Zur Ruhe kommen in einer Art Naturmeditation, bei der Sie einfach Zugvogelschwärme über dem Watt beobachten, den Hochlandrindern auf den Wiesen

Werden Sie aktiv Langeoog mit seiner wunderschönen Dünenlandschaft und einem fast endlos weiten Strand macht es Ihnen einfach, die richtige Dosis Bewegung für sich zu finden. Ein gut ausgebautes Netz für Radtouren, Wander- und Naturpfade und 14 Kilometer Strand sind beste Voraussetzungen dafür. Allein ein Strandspaziergang wird positive Auswirkungen auf Ihr Gemüt haben. Spaziergänge in der Natur senken den Blutdruck, die Herzfrequenz und sorgen dafür, dass die Adrenalin-Ausschüttung im Körper abnimmt. Wenn Sie wollen, können Sie aber auch die zahlreichen Angebote auf der Insel nutzen, wie Strandgymnastik in der Morgensonne oder Thalasso Walking.

Nutzen Sie die Kraft des Meeres Thalasso ist nicht nur die schöne Schlickpac­kung, sondern vielmehr Meerwasser, Meersalz, Schlick, Algen, Sand, Aerosol und Meeresklima

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langeoog Detox – Goodme – detox by nature zusammen. Langeoog ist zertifiziertes Thalasso-Nordseeheilbad, denn das Thalasso-Gesamtpaket kann man nicht exportieren – zehn Meter vom Meeressaum hat die Salzkonzentration in der Seeluft bereits um 50 Prozent abgenommen. „Original“-Thalasso gibt es also nur am Meer. Und Thalasso ist erwiesenermaßen ein echter Gesundheits-Booster für Lunge und Haut, verbessert Ihre Stimmung und Ihre Belastbarkeit. Eine Weile dem Smog der Stadt entkommen und die Energie der Natur in sich aufsaugen. Danach für eine Weile gestärkt und vielleicht auch gelassener an seinen Arbeitsplatz zurückkehren. Na, wenn das kein Detox by Nature ist. Let if flow.

Fotos: M.Foddanu,A.Falk

www.langeoog.de

Die ostfriesische Insel Langeoog ist zertifiziertes Thalasso-Nordseeheilbad.

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DETOX WHAT? „Wohlbefinden bedeutet Gesundheit. Das ist unser höchstes Gut, denn nur wer gesund ist und sich in seinem Körper wohlfühlt, verfügt über das maximale Potenzial.“ Ursula Karven und goodme sind sich da sicher.

Fotos: goodme

Zusammen stellen sie Premium- Gesundheitsprodukte her, darunter Superfood-Pulver, Bio-Tees und Müslis sowie gesunde Snacks – bis hin zu mehrwöchigen Gesundheitsprogrammen im Bereich Abnehmen, Fitness und Detox. Viele Organe sind am natürlichen Detox-Prozess beteiligt, unter anderem der Darm. Er ist dafür zuständig, dass wichtige Nährstoffe aufgenommen und Schadstoffe ausgeleitet werden. Die Leber filtert ebenfalls verschiedene Stoffe aus der Nahrung und sorgt für einen aktiven Stoffwechsel. Auch Haut und Nieren leisten ihren Beitrag. Damit all diese Entgiftungs­ organe einwandfrei arbeiten können, müssen sie mit den dafür nötigen Nährstoffen versorgt werden.

DURCH WELCHE LEBENSMITTEL KANN MAN DAS DETOXEN UNTERSTÜTZEN? Antioxidantien zum Zellschutz: Das vermutlich bekannteste Antioxidans ist Vitamin C. Vitamin-C-reiche Lebensmittel sind Beeren wie Acerola, Heidelbeere und Sanddornbeere, dazu Hagebutten, Äpfel, Zitrusfrüchte und auch Paprika sowie verschiedene weitere Pflanzen und Kräuter, wie Löwenzahn, Petersilie oder Brennnessel. Vitamin C verbessert unter anderem die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung und kann so, durch den besseren Sauerstofftransport im Blut, auch gut gegen Müdigkeit wirken. Mineralien, darunter Zink, Silizium, Mag­ nesium und Calcium gegen Übersäuerung: Zu den mineralstoffreichsten Lebensmitteln zählen Amaranth, Nüsse sowie die Super-Algen Spirulina und Chlorella. Vitamin A und B-Vitamine für ein starkes Immunsystem: Salat, Getreide aus Vollkornprodukten, sowie Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen und Bohnen enthalten viele wertvolle B-Vitamine. Vitamin A findet man in Karotten, Spinat, Kohlsorten und roter Paprika. Anthocyane aus Blaubeeren, Auberginen, Rotkohl, roter Zwiebel, und Flavonoide aus Brennnesselblättern, Grapefruit oder grünem Tee sollen antioxidativ und sogar krebsvorbeugend wirken. Scharfstoffe und ätherische Öle aus Ingwer, Radieschen und Chili sind für ihre antioxidativen und teils auch verdauungsfördernden Eigenschaften bekannt. Der Inhaltsstoff Capsaicin aus dem Chili schützt die Zellen vor oxidativem Stress.

3 DETOX-TIPPS FÜR DEN KÖRPER Wichtig für eine erfolgreiche Detox-Kur: _Trinke viel Wasser: 2-3 Liter Wasser helfen dem Körper Schadstoffe auszuleiten. Zu vermeiden sind Alkohol, Softdrinks und Kaffee, da diese säurebildend wirken. _Ernähre Dich basisch und vitaminreich: Basenbildende Obst- und Gemüsesorten, wie Erdbeeren, Fenchel, Brokkoli, Avocados und Äpfel bringen den Säure-Basen-Haushalt in Balance. Reduzieren sollte man tierische Produkte, Fertigprodukte und raffinierten Zucker. _Aktiviere Deine Verdauung: Trockenfrüchte, Hülsenfrüchte und Getreideprodukte sorgen für eine gesunde Darmflora. Minimiere den Fleischkonsum, dieser ist säurebildend und belastet Darm und Leber. 3 DETOX-TIPPS FÜR DEN GEIST _Treibe Sport zur Stressbewältigung: Sport ist nicht nur gesund und wichtig für den Muskelaufbau und -erhalt. Bewegung setzt auch Glückshormone frei und sorgt für mehr Zufriedenheit. _Meditation und Entspannung zur Regeneration geben Kraft und steigern die Stressresistenz. _Gute Planung und ausreichend Schlaf für mehr Konzentration: Wer durchschnittlich acht Stunden am Tag schläft, hilft seinem Körper, sich zu regenerieren. Und nach dem Detox? Dein Körper sagt danke. Dein Geist ist frisch. So behältst Du Deine innere Balance und kannst Dich den wesentlichen Dingen des Lebens widmen.

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leib und seele – superfood

SUP ERF OOD Idee und Texte: Adrian Weinhold Rezepte und Umsetzung: Cornelius Tölke Fotos: Olaf Deharde, Louisa Schomerus

Superfood und Detox pushen Ihre Energie und unterstützen Ihre Organe. Aber: Hören Sie auf Ihren Köprer. Das ist wohl der beste Ratschlag für eine gute Ernährung. Und manchmal muss es einfach dicke Hose sein. Verstehen Sie uns nicht falsch. Auch wir finden, ein gutes Essen muss nicht unbedingt Fisch und/oder Fleisch beinhalten. Aber massvoll und in ausgesuchter Qualität lieben wir es! Die SEASIDE-Foodstrecke 2017 besteht neben vielen Sidekicks aus den Superstars Lachsforelle, Jacobsmuschel und Dry Aged Côte de Boeuf. Gekocht und fotografiert haben wir das menü mit regionalen Zutaten beim Küchengerätehersteller smeg in seinem Flagship­ store in Hamburg.

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leib und seele – superfood

SMEG Wir sind zu Gast bei Stefano Me­- ­luc­ci im smeg-Flagshipstore Hamburg in der ABC-Straße. Natürlich kannten wir smeg bereits als namhaften Hersteller der wunderbaren Retro-Kühlschränke im 50er Jahre Stil, waren aber, nachdem wir uns ein bisschen mehr mit der Marke beschäftigt hatten, angenehm überrascht über die breite Produktpalette an erstklassigen Küchengeräten für Designliebhaber ebenso wie für Profis. Als uns Stefano dann erzählte, dass seine Passion ja vor allem die Küchenplanung und die

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Entwicklung von Raumkonzepten für die Küche ist, erklärte sich uns dann auch, warum der smeg-Store mit dieser wunderbaren Show-Küche der ideale Ort für unser Fotoshooting sein würde. Und wie schnell man sich in die Geräte „vergucken“ kann. Mittlerweile steht eine dieser Stilikonen im 50er Jahre Look bei mir zuhause.


REZEPT 1 30g 4 4 4

UNSER STARTER

MATJES MIT KORN Als Starter haben wir uns für die nor­dische Peitsche entschieden und kombinieren Matjes mit Korn. Mit dem Hering kann man schon mal nichts falsch machen, der geht ja immer, und ob das eher die milde, niederländische Variante sein muss, ist mehr Geschmackssache als entscheidend für das Gericht. Denn der richtige Kick kommt durch die Kombination mit dem süß-bitteren Pumpernickel und vor allem mit dem Korn. Viel zu lange musste der Korn im Exil der norddeutschen Provinz sein Dasein als Schädelspalter fristen. Hiermit läuten wir offiziell die Zeit des Korns ein. Mal ehrlich, wir lieben Gin, und es ist großartig, wie viele und über welch ausgeklügelte Verfahren die tollsten Gewürze und Kräuter in den Gin gelangen, aber irgendwie fehlt es mal wieder an klarer Kante. Wir sind davon überzeugt, dass der Korn das Zeug hat, auch in Bars wieder gelistet zu werden. Nun

kann man nicht – aber das zieht sich ja durch die ganze Strecke und hoffentlich un­ser aller Leben – auf den erstbesten aufspringen (Zug). Daher haben wir uns für Meyborg Korn entschieden. Erstens weil er mit viel Liebe von Simon Meyborg in Hamburg-Altona erfunden wurde und zweitens weil er in Haselünne (Niedersachsen) in Zusammenarbeit mit der wunder­baren Edelkornbrennerei namens Jos.Rosche hergestellt wird. Anfänglich durfte Simon noch schreiben, dass sein Korn aus Hamburg kommt. Da das zwar irgendwie stimmt, aber eben auch nicht so ganz, ist es halt ein Norddeutscher Korn, und er hat keinen Ärger mehr damit... Und richtig gut ist der Korn auch. Ein Kornbrand norddeutscher Brenn­art, ohne den üblen Kopfschmerz danach (wenn Sie es nicht übertreiben) und perfekt für unseren Matjes-Shooter.

Matjesfilet frischen Meerrettich kleine Zweige Dill Scheiben Partypumpernickel Kirschtomaten Butter guten Kornbrand

Alle Rezepte sind für 4 Personen Tupfen Sie das Matjesfilet mit einem Küchenkrepp gut ab. Schneiden Sie den Hering in vier gleichgroße, mundgerechte Teile. Bestreichen Sie den Pumpernickel mit Butter und legen Sie den Matjes darauf. Schälen Sie ein wenig von der Schale des Meerrettichs und hobeln Sie mit dem Messer feine Streifen ab. Platzieren Sie den Meerrettich auf dem Matjes. Die Menge ist Geschmackssache und auch ein bisschen von der Schärfe des Meerrettichs abhängig. Vierteln Sie die Tomate mit einem scharfen Messer und entfernen Sie das Kerngehäuse. Schneiden Sie die Tomatenviertel in feine Streifen und drapieren Sie sie ebenfalls auf dem Matjes. Jetzt noch die Dillspitzen auflegen und das so fertige Matjespumpernickel auf ein mit dem Meyborg Korn gefülltes Schnapsglas legen. Fertig. Am besten Sie bereiten sich auch gleich einen zusätzlichen Matjes-Shooter und trinken ihn. Das ist die beste Vorbereitung für Sie, um mit der Zubereitung des ersten Ganges zu starten.

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ERSTER GANG GLASIGE FJORDFORELLE MIT JACOBSMUSCHELN UND LUFTIGER BUTTERMILCHESPUMA

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Cornelius sagt: „Finger weg von der Bratpfanne!“. Mit der Fjordforelle kann man in der Küche so ziemlich alles anfangen. Die Japaner lieben sie wegen ihrer feinen Fleischstruktur und ihres besonderen Geschmacks roh als Sushi. Und natürlich kann man sie auch braten, aber sie ist eben auch perfekt dazu geeignet, sie besonders glasig zuzubereiten. So werden wir es machen. Wenn Ihnen der Name Fjordforelle bisher noch nicht untergekommen ist, dann ist das schon okay, denn sie ist keine eigene Fischart, sondern eine Lachsforelle, die in den Fjorden Norwegens in Aquakultur

gezüchtet wird. Da in Norwegen sehr auf die nachhaltige Fischzucht geachtet wird und die Qualität durchgängig hochwertig ist, ist die Fjordforelle ein toller Fisch und für unser Gericht ideal. Aber schauen Sie gerne bei sich „vor der Haustür“ nach, gehen Sie zum Fischhändler Ihres Vertrauens. Vielleicht hat er einen anderen frischen Fisch aus Norddeutschland im Angebot, mit dem Sie unser Rezept variieren können. Wir wollen unseren Norwegian-Food-Course rund machen und nehmen dafür norwegische Jacobsmuscheln – das sind die mit dem hübschen Clip an der Schale.


REZEPT 400g

Fjordforellenfilet ohne Haut

1

Bio-Limette

12

Jacobsmuscheln

1 EL

Zucker

1

Glas Forellenkaviar

100 ml

Buttermilch

2

Schalen Shiso/Sakurakresse

100 ml

Sahne

1

Bio-Zitrone

1

Bund Schnittlauch

2

Zweige Thymian

100 g

Butter Fri­sée­sa­lat

Salz, Pfeffer, Seasalt-Flakes, Öl zum Braten, Olivenöl, Sahnesiphon inkl. Gaspatrone, Frischhaltefolie

Verrühren Sie die Buttermilch mit Zucker, Sahne und Salz, bis sich alles aufgelöst hat. Dazu erwärmen Sie alles leicht auf dem Herd. Reiben Sie die Schale der Limette ganz fein ab und fügen Sie die Schale und den Limettensaft der Buttermilchmasse bei. Füllen Sie alles in den Sahnesiphon, drehen Sie die Gaspatrone ein, schütteln alles kräftig durch und stellen es für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank. Schneiden Sie die Fjordforelle in gleiche, etwa 100g große Stücke. Lassen Sie die Hälfte der Butter in einem kleinen Topf auf dem Herd schmelzen. Bestreichen Sie die Mitte eines Backblechs mit Butter und platzieren Sie den Fisch darauf. Bepinseln Sie den Fisch mit der restlichen geschmolzenen Butter und reiben Sie die Schale der Zitrone darüber. Verteilen Sie jetzt noch die Thymian­zweige darauf. Umwickeln Sie das gesamte Backblech mehrfach mit der Frischhaltefolie und garen Sie den Fisch bei 80°C Umluft im Backofen für 30 Minuten glasig. Kurz vor Ende der Garzeit erhitzen Sie eine Pfanne und braten Sie die Jacobs-

muscheln mit etwas Öl und einer Prise Salz, sodass sie von beiden Seiten eine schöne goldbraune Farbe bekommen. Geben Sie zum Schluss die restliche Butter hinzu, ziehen Sie die Pfanne vom Herd und schwenken Sie die Jacobsmuscheln in der schäumenden Butter. Richten Sie die gegarte Fjordforelle in der Mitte eines Tellers an und bestreuen Sie sie mit einigen Seasalt-Flakes und fein geschnittenem Schnittlauch. Verteilen Sie jetzt noch drei Jacobsmuscheln und jeweils einen Löffel Kaviar dekorativ pro Teller. Sprühen Sie noch ein paar Tupfer Ihres Buttermilch-Espumas (steht bei Ihnen im Kühlschrank) auf den Teller und garnieren Sie nach Herzenslust mit etwas Kresse und Fri­sée­sa­lat.

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ordseeinsel – amrum

ZWEITER GANG DRY AGED CÔTE DE BOEUF VOM SCHOTTISCHEN HOCHLANDRIND MIT SIZILIANISCHEM SPINAT, CONFIERTEN KARTOFFELN UND TOMATENFILETS Dry Aged Beef ist sowas wie die Mutter des Fleisches, und zwar gleich aus zwei Gründen. Erstens, ist es gar nicht so‘n neumodischer Kram, sondern eigentlich sogar die älteste Methode der Trockenreifung, wenn Sie auch hierzulande ein wenig in Vergessenheit geraten war. Zweitens sind es einfach die besten Steaks der Welt. Der Geschmack ist göttlich und liefert ein Feuerwerk

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REZEPT an Aromen. Wenn man Fleisch mag. Dry Aged Côte de Boeuf bedeutet, dass das Fleisch 28-35 Tage bei kontrollierter Luftfeuchtigkeit und Temperatur trocken am Knochen gereift wurde. Dabei verdunsten große Mengen Fleischsaft, und das Fleisch verliert erheblich (bis zu 40 Prozent) an Gewicht. Alles ziemlich zeitaufwändig und weniger Fleischertrag pro Rind. Das erklärt auch, warum das Fleisch nicht ganz billig ist. Aber es lohnt sich. Die Dry Aged Trockenreifung dient vorrangig der Entwicklung des Geschmacks, denn nach zehn Reifetagen verändert sich die Textur des Fleisches nicht mehr, wird also durch längere Reifung nicht zarter. Côte de Boeuf klingt schön, ist aber auch „nur“ Ochsenkotelett, Hochrippe oder Shell Steak.

700 g

Dry Aged Côte de Boeuf

500 g

Babyblattspinat, frisch

450g

Drillinge (kl. Kartoffeln)

2

Zehen jungen Knoblauch

50g

Cashewkerne

3

Schalotten

20g

Rosinen

80g

geriebener Parmesan

3

Strauchtomaten

100g

Butter

4

Zweige Rosmarin

8

Zweige Thymian

1

Glas Geflügelbrühe Öl zum Braten, Olivenöl, Salz, Pfeffer, Seasalt-Flakes, Backpapier

Wichtig, lassen Sie das Fleisch mindestens eine, besser zwei Stunden vor dem Verarbeiten bei Zimmertemperatur ruhen. Braten Sie das Côte de Boeuf kräftig von allen Seiten jeweils


eine Minute an, bis es rehbraun ist. Danach kommt es bei 85°C Umluft für ungefähr eine Stunde in den Ofen. Um es perfekt werden zu lassen, sollten Sie die Kerntemperatur mit einem Ofenthermometer prüfen. Bei 53°C ist das Fleisch ideal gegart. In der Zwischenzeit ritzen Sie die Tomaten auf der Oberseite kreuzförmig ein und entfernen den Strunk an der Unterseite. Blanchieren Sie die Tomaten für fünf bis sechs Sekunden in kochendem Wasser und schrecken Sie sie sofort danach in Eiswasser ab. Danach können Sie ganz leicht die Haut abziehen. Vierteln Sie die Tomaten, entfernen Sie das Kerngehäuse und stellen Sie die Toma­ten für später zur Seite. Waschen und halbieren Sie die Kartoffeln. Buttern Sie eine Pfanne ordentlich mit Butter und legen Sie die Kartoffeln mit der Schnittfläche nach unten in die Pfanne. Salzen Sie die Kartoffeln und drapieren Sie sie mit zwei Zweigen Rosmarin und vier Zweigen Thymian. Gießen Sie den Kartoffeln Geflügelbrühe bei. Dabei sollten die Kartoffeln ganz knapp mit der Brühe bedeckt sein. Schneiden Sie ein Stück Backpapier auf Ihren Pfannendurchmesser und decken Sie die Kartoffeln damit ab. Lassen Sie die Geflügelbrühe kurz aufkochen und lassen Sie sie dann leise zu Ende köcheln, bis die gesamte Brühe verkocht ist und die Kartoffeln anfangen zu braten. Perfekt sind sie, wenn die Schnittfläche eine goldgelbe Färbung angenommen hat. Während ihre Kartoffeln köcheln, schwitzen Sie in einem Topf die in feine Würfel geschnittenen Schalotten und den in hauchdünne Scheiben geschnittenen Knoblauch mit etwas Öl an. Reduzieren Sie die Temperatur und geben Sie die Rosinen und die Cashewkerne dazu, um das Ganze einige Minuten mitzuschwitzen. Geben Sie den Spinat dazu und würzen Sie das Ganze mit Salz und Pfeffer. Der Spinat sollte nur kurz garen und nicht ganz durchkochen. Heben Sie noch den Parmesan unter und richten Sie alles auf auf einem großen Holzbrett oder einer Porzellanplatte an. Legen Sie die confierten Kartoffeln dazu. Holen Sie das Fleisch aus dem Ofen (falls es schon vorher fertig war, ist das kein Problem. Wickeln Sie es zum Ruhen einfach in Alufolie und stellen es zur Seite) und schwenken und begießen Sie es in einer Pfanne mit Butter und den restlichen Kräutern. Fügen Sie Ihre vorbereiteten Tomatenfilets dazu und schwenken Sie sie noch kurz mit. Nehmen Sie das Fleisch und die Tomaten aus der Pfanne, schneiden Sie das Fleisch auf und richten Sie alles neben den Spinat und die Kartoffeln an.

SMEG Küchen für echte Individualisten. Willkommen im SMEG Store Hamburg! Bei uns bekommen Sie Ihre individuelle und kompetente Küchenplanung vom Profi noch von Hand gezeichnet! Exklusiv für Sie entwirft Stefano Melucci, unser versierter Spezialist und Küchenplaner Ihre Traumküche. Außerdem erwarten Sie charmante Kleingeräte sowie hochwertige Großgeräte in unserer Ausstellung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

SMEG Flagship Store Hamburg - ABC-Str.19, 20354 Hamburg Tel. 040 36 02 45 67 - smegstore -hamburg@smeg.de Montag - Freitag: 11:00 -19:00 Uhr - Samstag: 10:00 -18:00 Uhr

www.smeg.de


leib und seele – superfood

DRITTER GANG

WELFENSPEISE Für den süßen Teil haben wir uns etwas Versöhnliches einfallen lassen. Eine klassische Süßspeise mit sowas von einem norddeutschen Bezug, dass Sie uns den Ausflug nach Norwegen, Schottland und Italien sicher verzeihen. Wir machen Welfenspeise. Dazu muss man wissen, dass die Welfen – vielleicht erinnern Sie sich ja noch an den „Prügelprinzen“ Ernst August von Hannover, der ist nämlich derzeit Chef-Welfe – ein altes und mit der Besetzung wichtiger Posten, wie zum Beispiel König, auch ein ziemlich erfolgreiches Adelsgeschlecht sind. Das ist aber alles ziemlich kompliziert, können Sie bei Interesse ja auch viel

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detaillierter auf Wikipedia nachlesen und lenkt uns vom eigentlichen Thema ab. Jedenfalls sind die Farben des Adelsgeschlechtes der Welfen weiß und gelb. Irgendwann gab es was zu feiern, nämlich das 200-jährige Thronjubiläum der Welfen, und ein findiger hannoveraner Koch hat sich eine besonders leckere Süßspeise in diesen Farben einfallen lassen. Nun soll es sich so zugetragen haben, dass fortan des Kurfürst Ernst Augusts Lieblingsdessert besagte Welfenspeise wurde. Und weil wir tatsächlich finden, dass sie sehr, sehr lecker ist und man sie nicht (mehr) so oft sieht, möchten wir das Rezept und die wirklich leichte Zubereitung hier aufzeigen.


REZEPT 4

Eier

400ml

Milch

2,5 EL

Speisestärke

1

Vanilleschote

4EL

Zucker

300ml

Weißwein

2EL

Zitronensaft

1TL

Bio-Zitronenschale Beeren der Saison Puderzucker

Trennen Sie die Eier und schlagen Sie das Eiweiß mit dem Schneebesen steif. Der Trick mit der Prise Salz ins Eiweiß funktioniert tatsächlich. Füllen Sie 6 EL der Milch in ein kleines Gefäß ab und verrühren Sie die Milch mit 2 EL Speisestärke. Schneiden Sie die Vanilleschote der Länge nach auf und schaben Sie das Vanillemark gefühlvoll mit einem Messer aus der Schote. Kochen Sie das Vanil­ lemark, den Zucker und die übrige Milch in einem frischen Topf auf, nehmen Sie den Topf von der Kochstelle und rühren Sie Ihre vorbereitete in Milch aufgelöste Stärke ein. Lassen Sie alles erneut für eine Minute aufkochen. Nehmen Sie den Topf vom Herd und heben Sie Ihren Eischnee vorsichtig unter. Vorsichtig, da Sie sich ja mit dem Eischnee schon so viel Mühe gegeben haben und wenn Sie den jetzt einfach grobschlächtig einrühren, würde Ihre Creme die fluffige Leichtigkeit verlieren. Für das gelbe Topping unserer Welfenspeise verquirlen Sie die Eigelbe mit dem Wein, dem Zitronensaft, der Zitronenschale und 1 TL Speisestärke in einer Metallschüssel über einem heißen Wasserbad. Das ist die einzige Herausforderung an dem Rezept. Sie wollen ja, dass das Eigelb bindet, aber nicht gerinnt. Das bedeutet, Sie müssen die ganze Zeit – ca. 3 Minuten – die Masse beim Verqirlen mit dem Handrührer im Blick behalten. Haben Sie das Gefühl, es könnten sich gleich Klümpchen bilden, dann nehmen Sie die Schüssel über dem Wasserbad kurz runter. Das ist eine Gefühlssache. Sie werden merken, wie das Eigelb die Masse immer mehr bindet und eine schöne Creme entsteht. Füllen Sie die Vanillecreme in ein repräsentatives Glas (schließlich bereiten Sie gerade die Welfenspeise zu) und geben Sie die Weincreme oben hinzu. Danach muss das Ganze für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank. Kurz vor dem Servieren halbieren Sie die Beeren, bestäuben sie mit Puderzucker und richten sie möglichst aristokratisch gemeinsam mit der Welfencreme an.

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leib und seele – klugschnacker Like us on Facebook – Wir hätten unsere Foodstrecke gerne noch viel länger gemacht. Aber nun sind wir ja kein explizites Food-Magazin und nicht wirklich Experten auf dem Gebiet (kleiner Blick nach rechts) und zweitens gibt es ja noch so viel aus dem Norden zu erzählen, dass wir mit unserem Papier haushalten müssen. Es gibt so viele Dinge, die wir in unseren Gesprächen mit Cornelius Tölke, mit Esther von Laschori Food Couture – die nichts für ihre Fleischspende haben wollte, weil sie gutes Fleisch liebt und sich freut, wenn darüber berichtet wird. Noch nicht mal eine Erwähnung, aber jetzt machen wir es trotzdem –, mit Stefano von Smeg und mit den grossartigen Fischhändlern auf dem Hamburger Fischmarkt erfahren haben, dass wir sie gar nicht alle hier unterbringen können. Aber wir haben uns überlegt, dass wir Ihnen diese Insider-Tipps ja wunderbar auf unserer Facebook-Seite verraten können. Also, bitte Liken Sie uns auf (#seasidemagazin). Hier schon mal vorab die ersten Tipps, die für die Zubereitung unseres SEASIDE-Menüs ganz hilfreich sind.

KLUG SCHNACKER SEITE Die Sache mit dem Matjes Ein Matjes ist idealerweise an der Gräte gereift. Das, und dass er frisch ist, erkennt man an der silbrig-braun glänzenden Haut und an der leicht rötlich gefärbten Unterseite des Filets. Und natürlich am Geruch nach Meer. Die Filets sind relativ klein und wiegen kaum mehr als 50 Gramm. Größere Filets stammen von älteren Heringen und sind dann auch keine Matjes mehr. Und übrigens, Finger weg, wenn Ihnen auf dem Markt bereits im April „neuer Matjes“ angeboten wird, denn den kann es nicht vor Ende Mai bis Anfang Juni geben.

Die Sache mit dem Espuma Bei einer Espuma (spanisch für „Schaum“) wird eine Flüssigkeit mit Lachgas in einem Siphon aufgeschäumt. Für die Zubereitung des Buttermilch-Espuma benutzen wir so einen Sahnesiphon. Auch wenn das ein praktischer und effektvoller Helfer in der Küche ist, hat den nun nicht jeder zu Hause. Sie können die Masse natürlich behelfsmäßig auch mit dem Schneebesen schaumig rühren.

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Die Sache mit dem perfekten Steak Das ist jetzt ein ganz persönlicher Autoren-Tipp, falls Sie bisher genauso darunter gelitten haben wie ich. Ich bin ambitionierter Spaßkoch. Also gerne an einem Grundrezept langhangeln, aber den Rest mehr so aus der Lamäng, mit Gespür. Damit komme ich auch super zurecht. Es ist mir nur noch nie ein Steak richtig gut gelungen. Da ich nicht so auf allzu viele Küchenutensilien stehe, bin ich noch nicht darauf gekommen, wie einfach das geht. Kaufen Sie sich ein Küchenthermometer, Braten­ thermometer oder wie diese Dinger heißen. Fleisch jeweils eine Minute von allen Seiten anbraten, in den Ofen, und bei 53°C Kerntemperatur ist das Fleisch perfekt. Lachen Sie mich jetzt bitte nicht aus, falls Sie das schon wussten, sowas im Gefühl haben oder lieber mit solchen wilden Sachen wie der Sous-Vide- Methode (ja, ich kenne sowas natürlich) garen. Es war halt für mich eine Offenbarung, dass man sich das Leben in der Küche mit diesem kleinen Helferlein so schön erleichtern kann.


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Oh my Juice sind regionale und saisonale Produkte (bei Zitrone und Ingwer müssen wir eine Ausnahme machen), exzellente Qualität, kurze Transportwege, nachhaltige Produktion. Das ist uns wichtig. Unsere Detox-Kuren, die wir zur Abholung oder über einen Liefer­service anbieten, wirst du lieben. Sie sind nicht nur „Saftisfaction pur“, sondern auch ein toller Weg, um den Körper zu entgiften und sich binnen kurzer Zeit deutlich gesünder zu fühlen.

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hamburg – handmade

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seaside #1 #2


(HAND)MADE

IN HAMBURG

Illustration: alex74/Stutterstock.com

Als wir mit SEASIDE gestartet sind, haben wir eine Menge Unterstützung und Vorschusslorbeeren bekommen. Und weil wir wissen, wie schwer es ist, wenn man sein Projekt aus eigenen Mitteln stemmen muss und Herzblut die wichtigste Zutat für das Erfolgsrezept ist, aber eben nicht alles, hatten wir die Idee, mit diesem Artikel einige projekte zu unterstützen. Es sind allesamt Hamburger Projekte mit ganz unterschiedlichen Ansätzen, allen Produkten gemein ist, dass sie handgemacht sind.

Jule und Clara Lotta Dittmer haben sich und uns mit ihrem Atelier Dittmer in der Neustadt einen kreativen Raum geschaffen, in dem sie sowohl ihre Drucke und Ölgemälde (Clara Lotta) als auch ihre selbst entworfene Mode und Accessoires (Jule) zeigen können. Was die beiden aber eigentlich wollen, und das ist der Hauptgrund, warum wir sie ausgewählt haben, ist die Schaffung eines belebten Raumes, der auch anderen Künstlern für Ausstellungen, Lesungen und Musikabende offen steht. Claudia Hellmundt und Claudia Tiedemann, die sich schon aus ihrer Schulzeit kennen, kreieren schon

seit fast 30 Jahren ihre zeitlosen Taschen unter dem Label LD Leder Design Hamburg. Bevor sie ihre Firma gründeten, studierte die eine zunächst Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation, die andere Sozialwissenschaften. Anschließend waren beide im Marketing tätig. Doch die Leidenschaft handwerklich-kreativ tätig zu sein war stärker. Heute verkaufen sie ihre Kollektion in ganz Deutschland. Liebe zum Detail ist das Erfolgsgeheimnis der Hamburgerinnen. Die Taschen werden in der eigenen Werkstatt im idyllischen Hinterhof gefertigt – wenige Schritte vom Laden am Eppendorfer Weg entfernt.

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hamburg – (hand)made in hamburg GALERIE DITTMER In der Galerie Dittmer kommt selbstkreierte Mode und Malerei an einem bunten Ort, der auch für andere Kreative offen steht, zusammen. Die Kollektion „Seesack & Co.“ von Jule Dittmer umfasst in Hamburg hergestellte Einzelstücke, die mit Baumwolle und dem zu 100 Prozent wiederverwendeten Leder ihren eigenen kleinen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit leisten. Je nach Verfügbarkeit kommen verschiedenste Farb- und Designvariationen zustande, bei denen jedes Stück Leder seine eigene kleine charmante Geschichte mitbringt. Brüderstraße 18, www.atelier-dittmer.de

ELBFREUNDE Die Hanse-Klunker – nur eine von bisher neun Schmuckmarken der Elbfreunde – sind schon weit über den Norden hinaus bekannt und erobern die Welt. Der Mix aus derben Edelstahl-Panzerkettenelementen und softem Silikon – je nach Geschmack in knalligen Farben oder ganz schlicht – ist aber auch eine riesen Idee und ein echter Hingucker. Für „Traditionalisten“ und die härtere Gangart gibt es die Hanse-Klunker auch aus reinem Edelstahl. Ab 35 Euro. www.hanseklunker.de

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seaside #2


Foto: nicfrechen

ROOM 27 Ob Lampen, Schmuck oder Accessoires – die Produkte der Hamburger Designerin Heinke Vogt sind ausschließlich handgefertigt. Aus bunten Bildern und Ideen treffen Jahrhunderte der kunsthandwerklichen Geschichte und Kultur aufeinander. Mit diesen dekorativen Accessoires stehen Sie im Mittelpunkt. Schenken Sie guten Freunden oder den allerliebsten Menschen in Ihrem Leben oder sich selbst ein Accessoire, das auffällt. Das Leben ist schön, und Sie sind mittendrin. Heinke Vogt – Designerin aus Passion. Lehmweg 27,

Fotos: L.D Leder.Design,Madredus/Shutterstock.com,Vogt,Dittmer,HK,HE

www.heinkevogt.de

HAMBURG EYEWEAR Klassische Acetat- oder Metallfassungen für den Alltag in dezenten Farben und traditionellen Formen. Schnörkellos, ohne sichtbares Branding und unnötigen Schnick Schnack. Und genau deshalb zeitlos und dem modernen Zeitgeist folgend. Hamburgisch eben. So wie dieses Modell „Erik van der Fechte“ aus der „Buurmeester Kollektion“, mit der die drei Jungs von der Elbe ihr zehnjähriges Hamburg Eyewear-Jubiläum feiern. Gibt es übrigens auch in anderen Farben und als Sonnenbrille. 298 Euro. www.hamburg-eyewear.de

L.D LEDER.DESIGN Leder ist zwar die Maxime, aber kein Dogma. Wo der Zweck es erfordert, werden auch moderne Synthetikstoffe wie Nylon verwendet. Jedes L.D Modell kann nach individuellen Wünschen über ein Baukastensystem gestaltet werden. So wie diese Schultertasche Cargo aus italienischem Kalbnappa. Hier in burned-orange, Schulterriemen rot, Knoten und Gurtband grau. 389 Euro. www.lederdesign-hamburg.de

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hamburg – (hand)made in hamburg

Die Hamburger Designerin Heinke Voigt ist ein Multitalent und ihr Room27 in Eppendorf nur ein kleiner Teil von dem, wie sie ihre Kreativität auslebt. Heinke ist Grafikdesignerin, Innenarchitektin, Interior- und Schmuckdesignerin in Personalunion. Dafür lässt sie schon mal Stahlgestelle für die Restaurantgestaltung eines Hamburger Traditions-Fischrestaurants zusammenschweißen, tingelt über Hamburgs Flohmärkte und sammelt die Komponenten für ihr Design weltweit zusammen, damit sie im Blick hat, dass auch die Zulieferer fair bezahlt werden. Ebenfalls Schmuck, aber mit einem ganz anderen Ansatz und sicher auch Absatz, kommt von den Elbfreunden. Die Elbfreunde Kai Busse und Mark Pohlmann sind zwei waschechte Nordlichter, seit Jahren befreundet und den Kopf

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voller kreativer Ideen. Mit der Kollektion Hanse-Klunker – derbe Edelstahl-Kettenelemente in Kombination mit Silikon-Kettengliedern – gelang ihnen der internationale Durchbruch. Insgesamt neun Schmuckmarken sind es heute schon: Edelstahl, Silber, Leder oder Textil. Armschmuck, Halsschmuck oder Ohrschmuck. Pompös, sportlich oder verspielt. Für Abwechslung ist jedenfalls gesorgt. Was uns besonders gefällt: Dass man auch bei hohen Stückzahlen nicht auf Handarbeit verzichten muss, zeigen die Elbfreunde mit ihrer Happy-Hippie-Kollektion Pearl Bay.

denn die Brillen könnten „hamburgischer“ nicht sein. Ohne Schnickschnack, zeitlos, perfekte Qualität und – genau an der richtigen Stelle, nämlich beim Preis – nicht abgehoben. Passt.

Das ist nur eine sehr kleine Auswahl und auf Hamburg beschränkt. Und wir haben in dieser Ausgabe noch zwei weitere Projekte – Oh my Juice und Meyborg Korn eingebunden, die hier auf diese Seiten genauso gehören, die uns in unserer Food-Strecke jeoch besser gefallen haben. Das alles soll aber nur der Anfang sein, und wir ermutigen Einen echten Run haben Christian euch, uns euer Projekt vorzustellen. Eydam, Dietmar Kleis und Wolfgang Wir können nicht alles zeigen, aber wir werden euch gerne dabei unter­ Kampf mit Hamburg Eyewear, einer feinen hanseatischen Brillenmacherei. stützen, euer „Baby“ über unser Netzwerk ein bisschen bekannter zu Hand aufs Herz, das Design wird in machen. Denn wir lieben die Vielfalt Hamburg erdacht und die Gestelle und die Kreativität, mit der ihr euren auch handgefertigt, aber irgendwo Traum umsetzt! in Deutschland. Macht aber nichts,


„Das Ding ist Kult! – und wir sind dabei es weiterzuentwickeln!“ Damit meint Christof Kroczek, Inhaber des jungen Hamburger Labels BeSeaside die einzigartige Kombination aus Kult & Komfort, die im Norden und speziell in Hamburg, immer mehr auch zum Lifestyle gehört (neben dem ehrwürdigen Dauerbrenner „Strandkorb“ versteht sich!): den Adirondack Chair, an der Waterkant auch besser bekannt als „Alsterstuhl“ oder „Hummelstuhl“!

Und weil er so gut zu uns im Norden passt, stehen immer mehr davon auch in Gärten und Parks der restlichen Republik, er bringt den Flair der Küste nach Hause! Erfunden wurde dieser Klassiker (halb Stuhl, halb Liege) 1902 in den Adirondack Mountains im US-Bundesstaat New York und hat sich seitdem seine Qualitäten bewahrt: wie kaum ein anderes Gartenmöbel vereint dieser Stuhl Kult und Komfort, seine lässige Ausstrahlung macht ihn zu einem Gartenschmuckstück. Er hat aber auch eine praktische Note: seine breiten Armlehnen lassen Platz für den Kaffee, das Bier oder den Snack – „easy summertime living“ eben!

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Foto: BeSeaside

ALSTERSTUHL 2.0

wie unsere Kunden mit den Möbeln Eine „Initialzündung“ für seine wachsende Bekanntheit bei uns mag ihre ganz individuellen Lieblingsplätze schaffen, zum Entspannen, zum die Gartenausstellung in Hamburg Lesen oder sogar zum Arbeiten!“ im Jahr 1953 gewesen sein: seitdem haben sich dort die weißen stilvol­ Viel mehr als nur Garten: Dass len „Alsterstühle“ fast schon zu Adirondack Chairs mehr als nur „Hamburgen­ sien“ entwickelt und schmücken jedes Jahr die Parkwiesen um die Alster wie auch bei Planten un Blomen. Hier gehören Sie zum Inventar der Hansestadt, sind ein starkes Symbol hanseatischer Gelassenheit – und drücken Verlässlichkeit aus! Kein WunAdirondack Chair – Der „Alsterstuhl“ macht sich auch am Strand gut. der, die guten Stücke sind aus langlebiger Eiche Gartenstühle sind, dafür stehen gebaut und werden jedes Jahr über bereits einige individuelle Projekte, Winter mühevoll überarbeitet und die BeSeaside realisieren konnten, renoviert! unter anderem in der Hotellerie wie Da passt es zu Hamburg, dass auch an Flughäfen. „Sogar Büros sich in der Hansestadt das Laund Kanzleien durften wir schon bel BeSeaside gemeinsam mit ausstatten!“, so Kroczek, und „wir einem Partner, der Firma Schädsind ständig an der Weiterentwicklich Möbeldesign in Kiebitzreihe, lung dran!“ diesen Möbeln verschrieben hat: Ideenreichtum, Qualität und eine dort bieten sie Adirondack Chairs Kombination aus handwerklicher in Standard-Modellen wie auch Tradition und moderner Fertigung als individuelle Möbel an, auch mit bilden die Grundlage; „Das Feedverschiedenen Oberflächen und back unserer Kunden gibt uns recht, Lackierungen. Der Gründer Christof es bereitet viel Freude zu sehen, Kroczek unterstreicht: „Eigentlich wenn ein solch‘ tolles Produkt auf bauen wir eher ein Lebensgfühl und viel Gegenliebe stößt!“, so Kroczek, nicht nur einen Stuhl – dazu passt der noch reichlich Gestaltungsunsere Inspirationsquelle, nämlich potential in den Ikonen sieht und die Welt vom Meer, von Küste und realisieren möchte. Strand! Für uns ist es toll zu sehen, www.beseaside.de


hamburg – (geheim)tipp

ELBSEGELEI

Das Beste an Holger Bruns Idee ist, dass seine Segeltörns alle Hamburgbegeisterten – also Hamburger und Besucher – als auch Elbentdecker gleichermaßen anspricht. Und da es auf dem Wasser so viel zu sehen gibt und jeder Segeltörn nicht wie der andere ist, ist der Suchtfaktor schnell groß. Segeln ist bei uns in der Redak­ tion natürlich immer irgendwie The­ma, und mit dem Museumshafen vor der Tür und dem Folkeboot in Wedel ist uns das Revier vertraut, aber wir freuen uns auf einen Törn mit Holger Bruns und werden die Bilder davon online zeigen. Freie : Termine und weitere Infos: www.elbsegelei.de

Foto: Elbsegelei

Bei manchen Ideen fragt man sich, warum sie noch kein anderer hatte. Segeltörns entlang der Hamburger Kulisse mitten im Hafen anzubieten, ist so eine. Wenn man sich die Entstehungsgeschichte und von der einen oder anderen Untiefe erzählen lässt, die Skipper Holger Brauns bis zum Start von Elbsegelei umsegeln musste, merkt man aber schnell, dass neben der Idee auch eine ganze Menge Durchhaltevermögen nötig war.

Eigentlich liegt es auf der Hand: Die Elbe ist ein großartiges Segelrevier mit ihren wunderschönen Elbinseln, Seitenarmen und Sandstränden. Wenn man nicht unbedingt Schiffseigner ist oder einen kennt, bleibt einem diese Schönheit mehr oder weniger verborgen. Mit Holger Bruns kann nun jeder auf unterschiedlichen Törns und mit bis zu acht Personen die Elbe ab Hamburg-City, Finkenwerder, Wedel oder Stade mit der Yacht „Zaandam“, einer Bavaria 42-3, erkunden. Und dabei ist das Einbuchen von einzelnen Plätzen bis hin zum Chartern der gesamten Yacht und damit auch die Realisierung individueller Wünsche drin.

Hat was. Auf eigenem Kiel auf der Elbe unterwegs – mit Blick auf das Blankeneser Treppenviertel.

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seaside #2



fashion – needful things

NEEDFUL ARMBANDUHR MIT IKONISCHEN WURZELN VON MOVADO Ihr Uhrahn hat es geschafft, in die Dauerausstellung des MoMA in New York aufgenommen zu werden. Und die Klarheit des Designs, mit seinem charakteristischen „Single-Dot“-Ziffernblatt, ist bis heute auch in den neuesten Kollektionen und Interpretationen der „Museum Watch“ erhalten. Genau 70 Jahre, nachdem Nathan George Horwitt die Uhr für Movado designt hat. Während viele Uhren ihre Markenzugehörigkeit geradezu herausschreien, bleibt die Museum Watch zwar ein echtes Design-Piece, aber mit vornehmer Zurückhaltung und auf das Wesentliche reduziert. In der Welt der Architekten, Designer und allgemein der designliebenden Menschen bleibt diese Uhr wohl ewig en vogue. Movado Red Label, 1.595 Euro. www.movado.com

ZEITGEIST, INTERPRETIERT VON J.F. SCHWARZLOSE Nach 40 Jahren Dornröschenschlaf schickt sich das Traditionsunternehmen J.F. Schwarzlose seit 2012 an, den Ruhm der schon ein mal über 100 Jahre weltweit bekannten und berühmten Duft-Kreationen des Hauses wieder aufleben zu lassen. Die Serie neuer Parfüms umfasst Kreationen, die wie ein Spiegel für das moderne Berlin funktionieren, aber sicher nicht darauf beschränkt sind. Konzipiert für Duftkenner, Genießer und Individualisten, sind sie souverän und selbstbewusst, ohne laut sein zu müssen, kosmopolitisch und zeitgeistig, originell und authentisch, jenseits jeder Mainstream-Attitüde. Der Duft „Zeitgeist“ verkörpert den gegensätzlichen Facetten­reichtum der Gegenwart und deren sinnlicher Gegensätze. Ein Konglomerat aus Sexiness, Frische, Veränderlichkeit und Avantgarde. Eau de Parfum, 50 ml, 1.7 FL.OZ. 125 Euro. www.schwarzlose.berlin

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L THINGS ARMSPANGE MIT SYMBOLKRAFT VON ANCRAGE Ancrage ist eine kleine Dortmunder Manufaktur handgefertigter und auf Wunsch auch personalisierter Metall-Armspangen. Ancrage heißt Ankerplatz und soll einen Lieblings- oder Sehnsuchtsort symbolisieren. Derzeit gibt es drei Kollektionen „My great Ancrage“ mit den Koor­dinaten unserer Hotspots an der Küste, die vor Ort in ausgewählten Boutiquen erhältlich sind. Aktuell die Inseln Sylt, Juist und Norderney. „My sweet Ancrage“, individuell mit Namen und Geburtsdaten eines besonderen Menschen geprägt. Und „My unique Ancrage“, nach außen sichtbar geprägt mit den Koordinaten eines für die Trägerin oder den Träger besonderen Ortes. Innen ist weiterer Platz für den persönlichen Wunschtext. Fünf Euro des Verkaufserlöses gehen an die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Ab 95 Euro (Messing), in Sterlingsilber (Abbildung) ab 249 Euro.

AUFS WESENTLICHE REDUZIERTER WEEKENDER VON PICARD Platzprobleme oder die Alternative einer plumpen Reisetasche gehören ab sofort der Vergangenheit an. Mit dieser schicken und äußerst geräumigen Reisetasche von Picard sind alle wichtigen Sachen, wie Kleidung, Dokumente, Laptop und sogar der Leitzordner für den Business-Trip im Nu verstaut. Den Weekender gibt es in den Farben Schwarz, Café, Cog­nac, Navy und eben in diesem herrlich progressiven Rot. Ein echter Hingucker und so schnell nicht zu übersehen. Picard Reisetasche „Weekend“, ultraleichtes, strapazierfähiges Rindsleder, 48x35x20 cm, 259 Euro. www.picard-lederwaren.de

www.ancrage.de

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Fotos: Adidas

fashion fashion –– needful needful things things

Adidas x Parley for the Oceans – In diesem Sommer ist aus der Partnerschaft von Adidas und Parley eine Swimwear-Kollektion entstanden, die nicht nur großartig aussieht, sondern auch ein richtiger Schritt zur Reduzierung von Abfall und zum Upcycling ist. Die neueste Kollektion wird aus Econyl® Nylongarn hergestellt. Das Garn besteht ausschließlich aus regeneriertem Nylonabfall, wie zum Beispiel alten Fischernetzen aus unseren Ozeanen, und kann beliebig oft regeneriert werden. Wer das Meer liebt, gibt mit dieser Adidas-Bademodenkollektion ein Statement ab.


Foto: Moscot

Moscot, sowas wie die Mutter der Nerdbrillen und New Yorker Label mit 102-jähriger Geschichte, hat die „Type One“ relauncht. Die Partnerschaft mit Common Projects war in 2009 so erfolgreich, dass in diesem Frühling das Common Projects x Moscot Type One-Remake mit dieser auf 500 Exemplare limitierten Schönheit in eine zweite Ausgabe geht. Die Brillenbügel ziert die unverkennbare Seriennummer in goldenem Print auf mattschwarzem, italienischen Acetat, verpackt in einem edlen Lederetui. 350 Euro.

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Foto: Victor Lemma/Shutterstock.com

seefahrt – chronometer

Der Nullmeridian durch die Londoner Sternwarte Greenwich ist heute nur noch Touristen-Linie und beliebtes Fotomotiv. Längst gibt es ein genaueres Bezugssystem, das nicht durch Kontinentalverschiebung und Gezeitenkräfte beeinflusst ist. Exakt bestimmte Meridiane, also auch der Nullmeridian, sind nicht Erdoberflächen-ortsfest. Der Nullmeridian liegt heute demnach etwa 100 Meter neben der Sternwarte.

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DAS MEER UND DIE

ZEIT

Uhren hatten auf Schiffen eine grosse Zeit. Das ist gar nicht lange her. Sie dienten neben der Zeitbestimmung vor allem für die sichere Navigation.

Text und Fotos: Sebastian Conradt

Es muss eine mächtige Erschütterung gegeben haben. Abends gegen acht lief die HMS „Association“ krachend auf die unterseeischen Klippen vor den Scilly-Inseln, westlich von Cornwall. Das Holz barst, der Rumpf brach. Mit diesem sanken drei weitere Schiffe, fast 2000 Menschen verloren ihr Leben in den Fluten. Der Grund war: das Längenproblem. Monatelang hatte Sir Cloudesley Shovell mit seiner Flotte im Mittelmeer vor Toulon gelegen, die französische Stadt bombardiert und belagert. Sie am Ende des Sommers 1707 zwar nicht eingenommen, ihr

aber erheblichen Schaden beigefügt. Rechtzeitig vor dem Winter befehligte der Admiral der Royal Navy seine 21 Kriegsschiffe zurück nach Großbritannien. Am 22. Oktober gerieten sie in einen Sturm, doch der war nicht der Grund für die Havarie der seetüchtigen Fregatten. Es lag am Längenproblem. Die heftige Erschütterung lief nicht allein durch die Holzrümpfe der vier Schiffe, sie lief gleichsam durch die britische Seefahrer­nation. Der Leichnam des bereits zu Lebzeiten legendären Flotten­admirals

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seefahrt – chronometer wurde auf Geheiß von Queen An­ne nach London gebracht und in Westminster Abbey beigesetzt. Und das englische Parlament lobte 20.000 Pfund Preisgeld aus, eine für damalige Zeiten unvorstellbare Summe. Den Lohn sollte derjenige erhalten, der das Längenproblem nach Jahrhunderten endlich würde lösen können. Während die geografische Breite, also die Versetzung in Nord-SüdRichtung, mittels Astronavigation auf See bereits seit langem sicher bestimmt werden konnte, war es Anfang des 18. Jahrhunderts noch kaum möglich, die geografische Länge zu ermitteln. Soweit kein Land in Sicht war, gab es damals so gut wie keine Anhaltspunkte dafür, wie weit westlich oder östlich man gerade auf dem Ozean unterwegs war. Auch Admiral Shovell wähnte sich fern der Felsen der Scilly Inseln, doch er irrte. Auch große wirtschaftliche Nachteile ergaben sich aus der mangelhaften Navigation. Handelsschiffe fuhren zunächst nach Nord oder Süd bis zur gewünschten Höhe und mussten dann manchmal wochenlang Breiten absegeln, bis sie an ihr Ziel gelangten. Weite Umwege waren der Preis des Längenproblems. Selbst Gelehrte wie der Physiker Sir Isaac Newton hatten keine Lösung parat, er unterstützte den Aufruf des Parlaments. Namhafte Astronomen entwickelten riesige Mondtafeln, anhand derer bei Betrachtung spezifischer Sternenkonstellationen eine Ortsbestimmung möglich sein sollte. Diese Tabellen enthielten unzählige errechnete Dis­ tanzangaben zwischen verschiedenen Fixsternen und dem Mond, die

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sich je nach Zeitpunkt und Standort auf dem Erdball unterschiedlich darstellen. Das Verfahren war jedoch unpräzise, funktionierte nur nachts und erforderte einen versierten Sternenkundler an Bord. Auch wurde damit experimentiert, die Ungleichmäßigkeiten im Magnetfeld der Erde als feste Bezugsgröße zur Ortsbestimmung heranzuziehen. Nach heutigen Erkenntnissen weisen sie tatsächlich den Zugvö-

Die „H4“ von John Harrison aus dem Jahr 1759 brachte den Durchbruch. Sie wird heute im National Maritime Museum in Greenwich verwahrt.

geln den Weg. Im Schatten dieser spektakulären Bemühungen machte sich der unbekannte Tischler und Autodidakt John Harrison daran, eine völlig andere Lösung zu finden. Er konstruierte eine Uhr. Das Prinzip dahinter war längst bekannt: Würde man den mittäglichen Höchststand der Sonne am gegenwärtigen Ort vergleichen können mit der Mittagszeit an einem anderen Ort, dessen Längengrad bekannt war, so könnte man die zeitliche Differenz berechnen. Am Königlichen Observatorium von Greenwich, das 1675 zur Erforschung der astronomischen Navigation gegründet worden

war, legte man dafür den bis heute gültigen Nullmeridian als Bezugsgröße für alle Längengrade fest. Da sich die Erde um ihre eigene Achse dreht, und zwar exakt einmal in 24 Stunden, ist auf jedem Längengrad zu einem anderen Moment der Sonnen-Höchststand erreicht. Dabei gilt: vier Minuten Zeitdifferenz entsprechen genau einem Grad Längenunterschied, und zwar unabhängig von der geografischen Breite. Wenn also beispielsweise ein Schiff auf dem Atlantik unterwegs ist und von Bord aus der Höchststand der Sonne beobachtet wird zu einem Zeitpunkt, da am Nullmeridian in Greenwich die Uhren 16:00 Uhr anzeigen, läge ein Zeitunterschied von vier Stunden oder umgerechnet 240 Minuten vor. Diese Differenz entspricht 60 Grad (240 Minuten Zeitdifferenz geteilt durch vier Minuten pro Grad Längenunterschied), und zwar in westliche Richtung, da der Mittag am Aufenthaltsort später ist als am Referenzort Greenwich. Das Schiff würde sich dann im Norden im Bereich Neufundlands befinden, in den Tropen bei den Inseln von Trinidad und Tobago oder im Süden bei den Falkland-Inseln. Man müsste die Zeit von zuhause einfach „mitnehmen“ können, dann wäre das Längenproblem gelöst. Diese simple Tatsache war allen Nautikern geläufig, doch bis in das 18. Jahrhundert waren ausschließlich Pendeluhren bekannt. Pendel auf einem schwankenden Schiff und unter wechselnden klimatischen Bedingungen versprachen jedoch keine präzise Zeitangabe. Selbst auf festem Boden gingen die Uhren damals noch mehrere Minuten pro Tag vor oder nach. Ziel war jedoch,


Foto: Frank Gibson

John Harrison löste das größte wissenschaftliche Pro­­blem seiner Zeit mit der Erfindung einer Taschen­ uhr. Das Harrison- Portrait von James King aus dem Jahr 1766 hängt im Science Museum, Science and Society Picture Library, in London.

auch auf längeren Seereisen eine Ungenauigkeit von höchstens einem halben Grad zuzulassen. Angespornt von dem Preisgeld begann John Harrison, eine Uhr mit mechanischem Gangregler und Federantrieb zu entwickeln. Als Holzwerker suchte er die Zusammenarbeit mit Uhrmachern und legte der Längenkommission, die die Lösungsvorschläge zu prüfen hatte, 1735 sein erstes Modell vor, einen großen und schweren Metall-Koloss aus unzähligen Zahnrädern. Es war ausgerechnet Newton, der bezweifelte, dass ein präzises Uhrwerk technisch überhaupt realisierbar wäre. Harrison bekam die Anerkennung nicht. Doch er tüftelte weiter, bis er 1759 nach völlig neuem Konzept eine kompakte Taschenuhr fertigstellte. Die später berühmt gewordene „H4“ lief so genau, dass sie die Kommission zumindest beeindruckte. Nach einer 81-tägigen Seereise wies sie lediglich eine Gang­abweichung von fünf Sekunden auf. Überzeugt waren die Gelehrten aber auch dann noch nicht, sprachen von zufälligen Ergebnissen und forderten weitere Beweise. Als Astronomen konnte sie nicht an die Lösung des Längenproblems durch einen Handwerker glauben und hingen weiter ihren aufwändig errechneten Mondtabellen nach. Kein Geringerer als James Cook nahm schließlich einen Nachbau von Harrisons Uhr mit auf seine zweite Weltreise und bewunderte sie bei seiner Rückkehr 1775 als seinen „nie versagenden Führer“. Drei andere Zeitmesser, die Cook ebenfalls testen sollte, hatten während der Reise ihren Geist aufgegeben. Nach dem Vorbild von Harrisons Erfin-

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seefahrt – chronometer dung wurden die nun sogenannten Längenuhren auf allen Schiffen der Royal Navy etabliert. Der Uhrmacher John Arnold, der die „H4“ seinerseits weiterentwickelte, prägte bald darauf den Begriff des Schiffs­ chronometers. Am Königlichen Observatorium von Greenwich oberhalb der Themse wurde ein Zeitball an einem Mast installiert, der jeden Tag zu einer festgelegten Zeit fallen gelassen wurde. Danach konnten die Nautiker ihre Uhren stellen. In Deutschland wurden Chronometer in Hamburg, Altona, Bremen und Glashütte in Sachsen gebaut. Als erster deutscher Hafen erhielt Cuxhaven 1874 einen Zeitball. Noch bis in die 1960er Jahre waren mechanische Längenuhren auf Schiffen unverzichtbare nautische Instrumente. Danach wurden sie zunächst von den noch wesentlich genaueren Quarzuhren abgelöst. In Zeiten der Satellitennaviga­tion haben Schiffsuhren zur Messung der geografischen Länge auf See ausgedient. Sie werden heute allein als Zeitmesser oder zu dekorativen Zwecken genutzt. Das Prinzip des Uhrwerks von John Harrison, in seiner „H5“ perfektioniert, kommt noch immer in mechanischen Chronometern zur Anwendung. Verbaut wird es heute in hochwertigen Armbanduhren, die nur dann die Bezeichnung Chronometer tragen dürfen, wenn sie einzeln in der 2006 gegründeten Chronometer-Prüfstelle der Sternwarte Wempe Chronometerwerke in Glashütte auf ihre Ganggenauig­keit getestet wurden. Bis 1970 erfolgte diese Prüfung noch in der Seewarte Hamburg.

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Unglaubliche 8.7oo Fotos wurden zu unserem Fotowettbewerb „Blau“ im letzen Jahr, den wir ja gemeinsam mit unserem Schwestermagazin LAND & MEER gestartet haben, eingereicht. Damit zählt er mit Abstand zu den größten Fotowettbewerben unseres Partners CeWe. Wir waren so begeistert, wie vielfältig Blau interpretiert wurde, dass wir davon gar nicht genug bekommen können. Daher wollen wir in diesem Jahr weitermachen, nur ein bisschen

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seaside #2

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konkreter. Im Fotowettbewerb 2017 dreht sich alles um das Wasser, und zwar in fünf Kategorien: Unter Wasser, Wasserlandschaften, Regen, Eis und Wasser im Alltag. Weil im letzten Jahr die Auswahl der Gewinner sehr knapp war, sind jetzt Mehrfacheinreichungen möglich. Und bitte denken Sie an Fair Play: Sie müssen der Rechteinhaber des Bildes sein. Zum Fotowettbewerb 2017 gelangen Sie auch auf: www.landundmeer.de

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Ruhm, Ehre und wertvolle Preise zu gewinnen

FOTOWETTBEWERB


fotowettbewerb – wasser

Fotos: Wikimedia, Brian A Jackson/Shutterstock.com, LarsZ/Shutterstock.com, Evgeny Trezubov/ Shutterstock.com

Sind Sie dabei?

KATEGORIEN 2017

UNTER WASSER

WASSERLANDSCHAFTEN

REGEN

EIS

WASSER IM ALLTAG

Unser Wettbewerb zum Thema Wasser startet in fünf Unterkate­ gorien. Wenn Sie mitmachen wollen, laden Sie bitte Ihre Fotos direkt auf die Plattform bei CeWe oder auf www.landundmeer.de hoch. Wir freuen uns über jede Einsendung, bei der Wasser eine entscheidende Rolle spielt. Aber bitte, Sie müssen der Rechteinhaber des Bildes sein. Keine Fakes, keine illegalen Internet-Downloads, keine fremden Bilder aus Fotobibliotheken, und einigermaßen jugendfrei sollten sie auch sein. Es gibt großartige Preise zu gewinnen, aber nehmen Sie es sportlich. Die Endauswahl trifft dann eine Fachjury von CeWe und der Bildredaktion von SEASIDE. Die Teilnahmebedingungen zum Wettbewerb und eine genaue Beschreibung der Gewinne können Sie auf landundmeer.de/Fotowettbewerb nachlesen. Was es zu gewinnen gibt, sehen Sie hier auf der rechten Seite.

Upload Ihrer Einsendungen auf https://contest.cewe-fotobuch.de/wasser-2017 – Einsendeschluss ist der 15.11.2017 Bei der großartigen Auswahl hervorragender Bilder war es im letzten Jahr nicht leicht, die Gewinner auszuwählen. Diese drei haben die ersten Plätze belegt. Mittlerweile haben natürlich alle ihre Preise erhalten. Nochmals Herzlichen Glückwunsch!

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seaside #2

1. Platz: Eishöhle auf Island. Selfie von Jeroen Van Nieuwenhove (Afflingem, Belgien)

2. Platz: „Da gehts hin“, Werner Meier (München)

3. Platz: Blauer Knoten, Volker Sander (Münster)


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Heutzutage sind Wandbilder echte Schmuckstücke, die dem Wohnraum ein gewisses Etwas verleihen. Besonders individuell beleben Sie Ihre Wohnung mit personalisierten Bildern. CEWE bietet zum Beispiel mit dem Angebot Wandbilder Wohnzimmer eine Möglichkeit, bei der Sie aus Ihren eigenen Fotografien großformatige Bilder drucken lassen können.

Foto auf verschiedenen Materialien Neben Motiv und Format sollte auch das Material, auf dem Sie Ihr Foto drucken lassen möchten, zur Einrichtung Ihres Wohnzimmers passen. Auf der Internetseite erfahren Sie vieles über die Beschaffenheit folgender Arten: Selbstklebende Poster oder kaschiert im Rahmen; die Fotoleinwand oder die Leinwand-Collage, Ihr Foto auf Hartschaum oder als Foto­ leiste, als Mehrteiler, ein Direktdruck auf Acrylglas oder Fotopapier hinter Acryl, das Bild auf Alu-Dibond oder schließlich noch als Gallery Print, ein Mix aus Direktdruck auf Acrylglas mit Alu-Dibond-Versiegelung. Der Materialfinder zum Download hilft Ihnen bei der Entscheidung. www.cewe.de/images/de_DE/te/dco/overview /CEWE_WANDBILDER_Materialfinder.pdf Alles über CEWE WANDBILDER hier:

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bücherküste – kinderzimmerhelden

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seaside #2


Wir waren Fantomas, wir waren James Bond – im Aston Martin Db5 natürlich, dem legendärsten seiner Dienstwagen. Feuerwehr. Polizei, stilecht im Porsche. Sind mit dem Dak­tari Range Rover über unseren Sisal-Serengeti-Teppich gebrettert. Ok, alle unsere Helden hatten nur ein Motorengeräusch. VROOOOm! Aber das musste so. Unsere erste Liebe im Massstab 1:64 hiess meist Matchbox, Siku oder Majorette. wir wissen ja, wie das mit der ersten Liebe ist, man vergisst sie nie. In diesem Fall sogar ganz im Gegenteil. Denn all das flammt wieder auf, wenn man sich die Bücher „Kinderzimmerhelden“ von Chris­ tian Blanck in einer ruhigen Minute – die Kinder spielen gerade irgendwo anders, wir sind ja so Erwachsen geworden – anschaut. Der Kopf beamt sich in eine fast vergessene Zeit zurück.

Von: Adrian Weinhold Fotos: Christian Blanck

Die Göttin (Déesse) hat ihren Charme über die Jahrzehnte trotz oder gerade wegen ihrer Blessuren behalten. Auch das 1:1 Modell der Citroën DS ist heute immer noch ein Traum.

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bücherküste – kinderzimmerhelden

Und mit einem Aufflammen der alten Bilder ist Christian Blanck wohl auch die Idee zu „Kinderzimmerhelden“ gekommen. So ist es zumindest überliefert. Nämlich, während er eines frühen Sonntagmorgens von seinem kleinen Sohn geweckt wurde und eben der ihn fragte, ob er mit den Autos spielen dürfe. Christian Blanck sagt selber von sich, dass er seine „Schätze“ in seiner Kindheit nicht wirklich gehütet hätte und so war es sicher auch kein Problem, die Autos an die nächste Generation zu übergeben, aber eine Idee war geboren. Warum nicht diesen im Laufe ihres langen Autolebens mit individueller Patina gezeichneten Schmuckstücken eine Bühne geben? Von der Ente zum Golf, vom Porsche 911er zum 7er BMW, vom Passat Kombi in giftgrüner Lackierung über den weißen Bulli hin zum roten Ferrari zeigt der Autosalon die ganze Bandbreite der Miniatur-Kinderzimmerhelden. Es fehlt eine Tür, die Farbe blättert ab, sie haben Beulen, sind verkratzt und

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seaside #2

erinnern allesamt an Zeiten, in denen man Stunde um Stunde selbstvergessen im Spiel versinken konnte. Kinderzimmerhelden wurden geliebt. Sie waren oft der erste Besitz unserer Kindheit, ein echter Kumpel. Sie wurden verteidigt, um sie gekämpft, geweint. Sie erzählen Geschichten, die wir alle im Kinderzimmer erlebt haben und unsere Kleinen von heute tagtäglich immer noch erleben. Das kann man nicht verstehen, das muss man selbst erlebt haben. Apropos Emotionen. Eine der emotionalsten Automarken neben vielleicht noch Ferrari ist ganz klar Porsche. Das weiß Christian Blanck, das wissen wir alle und das wissen die Zuffenhausener selber natürlich auch. Wer weiß, wie viele 911er Targas heute noch aus der sich festgebrannten Liebe zum damaligen 1:64 Modell verkauft werden? Jedenfalls hat sich dadurch eine wunderbare Zusammenarbeit für ein Porsche-Buch von Kinderzimmerhelden entwickelt.

Der James Bond Aston Martin DB5. Mit Extra-Ausstattung. Daran hätte „Q“ sicher auch seine Freude.

Kinderzimmerhelden ist im Verlag Edition Pano­ rama erschienen (ISBN 978-3-89823-514-3), aber Christian Blanck bleibt natürlich „dran“ an seinem Hobby. Dabei ist in Zusammenarbeit mit dem Porsche-Museum eine – na klar – Porsche-Edition entstanden, die wir Ihnen ebenfalls ans Herz legen. Kinderzimmerhelden. Das Porsche Buch Christian Blanck, Verlag Edition Panorama, Im Coffeetable Format, 24x30 cm, 39,90 Euro ISBN: 978-3-89823-546-4 Im Pocket-Format, 12x17 cm, 19,95 Euro ISBN: 978-3-89823-547-1 320 Seiten, ca. 250 Bilder und Illustrationen


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bücherküste artikelname – rubrik

BUCHVORSTELLUNGEN 118

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Charcoal Comeback eines Bestsellers Robert Longos fotorealistische Kohlezeichnungen konfrontieren den Betrachter mit der Schönheit und dem Schrecken der Gegenwart. Die machtvollen Werke des amerikanischen und international bekannten Medienkünstlers wurden in einem eindrucksvollen Bildband neu aufgelegt. Die Inhalte seiner Zeichnungen sind Themen wie Umweltkatastrophen, Gewalt, aber auch Pathos und vermeintliche Idylle. Auf ein schlafendes Kind oder Engelsflügel folgen bedrohliche Bilder wie Atompilze, Monsterwellen, Kampfjet-Piloten oder Haifische – faszinierend und immer wieder eindrucksvoll. Robert Longo – Charcoal, ISBN 978-3-7757-3196-6, 78 Euro, www.hatjecantz.de

Aquariumtrinker – in Blankenese

Der Geist des Ozeans Zwei Erzählstränge gliedern dieses lesenswerte Buch, in welchem es um die Giganten der Weltmeere, die Pottwale geht. Romanhaft wird der Lebensraum Ozean aus der Sicht des Wales beschrieben. Wie nimmt er seine Umgebung wahr, wie das Verhältnis zu seinem Gruppenverband, seiner Familie? Ein Wal-Leben von der Geburt bis ins hohe Alter – berührend und sehr unterhaltsam. Im Sachbezug des Buches erfährt der Leser ergänzend wissen­ schaftliche Erkenntnisse über die Meeressäuger, aus der Sicht des Meeresbiologen und Gewässerökologen. Hier geht es um Fakten, aber auch um die Erforschung von evolutionären Zusammenhängen, um Walfang, um Ökonomie, und die Auswirkung der Menschheit auf die Natur.

Leon jobbt für einen Sommer als Lebensmittellieferant in Blankenese, Ausflugsziel in Hamburgs schönem Westen, und laut Autor „Das Beverly Hills der Hamburger Westside“ und ein „Nobelvorort am Elbufer als per­fekte Blaupause einer elitären Republik, die das Rentenalter längst überschritten hat und sich mühsam Richtung Ziellinie schleppt“. Der Protagonist hat allerdings ein Problem mit der Wirklichkeit. Und er hat alles aufgegeben: Beruf, Frau und Kinder, sogar seine Band. Dieser Zusammenbruch spiegelt sich für ihn auch im Niedergang der Popmusik wider. In Blankenese am Elbufer nimmt er nun Kontakt zu einigen skurrilen „Eingeborenen“ auf, wie Vivi, der zauberhaften Lebenskünstlerin mit einem Schnurrbart aus Puderzucker und einem Herzen aus Gold... Aquariumtrinker, Mischa Kopmann, ISBN 978-3-95510-126-8, 20 Euro, www.osburg-verlag.de

Der Geist des Ozeans, Kurt de Swaaf, ISBN: 978-3-7109-0019-8, 24 Euro, www.beneventopublishing.com

»Alles könnt ihr zähmen und verwässern und als Werbespot wiederversenden. Alles. Doch nicht den wilden Mann in meinem Kopf.« (Mischa Kopmann)

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bücherküste Arnis – Die kleinste Stadt Deutschlands Arnis an der Schlei feiert am 8. Juli das 350-jährige Bestehen. Pünktlich ist ein informativer Bildband erschienen. Der Fotograf und Historiker Nicolaus Schmidt beschreibt die Geschichte der Stadt und ihrer Menschen, der Schifffahrt, der Werften und Gebäude. Mit eindrucksvollen historischen und aktuellen Fotografien zeichnet der gebürtige Arnisser ein lebendiges Porträt der kleinsten Stadt Deutschlands: 1667 flohen 64 Familien aus Kappeln nach Arnis, um der Leibeigenschaft des Gutsherrn zu entkommen. Ihr Wagemut zahlte sich aus, Seefahrt und Handel blühten auf – nun feiert dies die ganze Stadt zusammen mit ihren Gästen. Arnis, 1667–2017, N. Schmidt, ISBN: 978-3-529-05188-3, 19,90 Euro, www.wachholtz-verlag.de

Von Meeren und Menschen

Algen und Küstengemüse Das Kochbuch Algen haben in den letzten Jahren in der deutschen Spitzengastronomie einen immer höheren Stellenwert gewonnen. Ursprünglich nur als Dekoration oder Bestandteil von Salaten benutzt, werden die zarten Pflanzen heute in vielen Gerichten und Desserts verwendet. Die Geschmacksnuancen – von Meerwasser- und Muschelaromen – eröffnen viele Möglichkeiten auch in der ve­ganen und vegetarischen Küche. In 80 überraschenden Rezepten zu Vorspeisen, Suppen und Hauptgerichten mit Algen und Küstengemüse zeigt das Buch das ganze Spektrum der Möglichkeiten, von Sardinenfilets mit Algenkruste und Fenchel-Orangen-Salat über Gazpacho mit Passepierre und Carabiniera bis hin zu der Praline vom konfierten Schweinekinn mit Dilsea-Alge. Warenkundliche Informationen erleichtern den Einsatz. Algen und Küstengemüse, O. Koch, M. Schubaur, ISBN: 978-3-8751-541-8-4, 69,90 Euro, www.matthaes.de

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seaside #2

Eine Kreuzfahrt durch die Zeit – Das Meer beflügelt Gefühle und Leidenschaft. Wenigstens in der Weltliteratur. Als Albert Ballin, der damalige Generaldirektor der Hapag, 1891 ein Schiff unter „Kreuzfahrt“ auf die Meere schickte, war eine neue Form des Reisens erfunden, die bis heute ihren Zauber erhalten hat. Zum ersten Mal in der Geschichte der Seefahrt ging es nicht darum, mit einem Schiff möglichst schnell von A nach B zu kommen. Das Buch erzählt mit vielen literarischen Originalbeiträgen von der Anziehungskraft des Meeres, von den Schiffen und Menschen. Unter den namhaften Autoren sind: Elke Heidenreich, Nora Bossong, Andreas Altmann, Daniel Kehlmann, Gerald Hüther oder Tilman Rammstedt. Von Meeren und Menschen, ISBN 978-3-446-25390-2, 20 Euro, www.hanser-literaturverlage.de


Foto: Gaby Gerster

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Die neue Serie des Nr.1-SPIEGEL-Bestsellerautors Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen hat einen neuen Gegenspieler, und Ostfriesland ist noch gefährlicher geworden. Dr. Bernhard Sommerfeldt ist Arzt in Norddeich. Aber wer ist Doktor Sommerfeldt wirklich? Klaus-Peter Wolf hat einen unglaublichen Killer erfunden – eiskalt und sehr nett zugleich. ISBN 9783596297641 I € (D) 9,99 I € (A) 10,30 I 416 S. Motive von: Gabi Reichert (oben), Kurt Arrigo (unten links), Nico Krauss (unten rechts), Fotolia.com (Hintergrund)

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LAND & MEER Verlagsgesellschaft mbH, Neumühlen 46, D-22763 Hamburg, Tel.: 040/390 76 81, Fax: 040/390 76 82, Mail: mail@landundmeer.de Website: www.landundmeer.de

Verlegerin und Geschäftsführung

Anzeigenpreise

Es gilt die Anzeigenpreisliste 2017 (1.11.2016) Anzeigenannahme: mail@landundmeer.de

Erscheinungsweise und Copypreis jährlich, Einzelverkaufspreis: 9,80 Euro Versandkosten: Inland ohne Versandkosten; Ausland entspr. Postgebühren

Undine Schaper

Herausgeber und Chefredakteur

Vertrieb

Adrian Weinhold (v.i.S.d.P.)

Zeitschriftenhandel bundesweit und Ausland: DPV Deutscher Pressevertrieb

Artdirector

Sondervertrieb

Louisa Schomerus www.4hunters.de

Redaktion & Autoren

Buchhandel und Sondervertrieb bundesweit – sowie Hotels, Gastronomie, Fährschifffahrt, auch Ausland: LAND & MEER-Spezialvertrieb

Sebastian Conradt, Tom Dieck, Stefan Dombert, Sabine Griem, Katrin Gütersloh, Helmut Heigert, Daniela Krefft, Hannalena Mlodoch, Renate Preuss, Kai Quedens, Maris Schaper, Peter Schultz, Cornelius Tölke, Eigel Wiese

Bankverbindung

Schlussredaktion

Nicolas Baumeister, Sabine Bormann, Daniela Krefft

fp1 GmbH, Jürgen Fassbender, Hamburg Edelweiss Publish, A. Langenhagen, Hamburg

Fotografie

Anzeigenvorlagen

Wolfgang Barth (Syltpress), Sebastian Conradt, Hans Jessel, Olaf Derhage, Dirk Leyen, Lutz Messerschmidt (hamburg-pics.com), Thomas Panzau (www.fotografieren.net), Dimitrios Posukidis (www.dynamitrios.com), Kai Quedens, Syltpicture/Frenzel, Dr. Martin Stock (www.wattenmeerbilder.de), Heinz Teufel, Matthias Völzer, Simon Vogler, Holger Widera, Michael Zapf, Beate Zoellner

Titel

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Website

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Undine Schaper (Anzeigenleitung), LAND & MEER Verlagsgesellschaft mbH, Neumühlen 46, D-22763 Hamburg, Tel.: 040/390 76 81, schaper@landundmeer.de Verlagsrepräsentanz Sylt: Christian Preuss, Keitumer Süderstraße 80, 25980 Sylt/Keitum, Tel.: 04651/88 93 90, Mobil: 0162 763 97 65, christian.preuss@online.de DC Schmidt Media Service, Detlev C. Schmidt, Schubertring 26, 22848 Norderstedt, Tel.: 040/523 97 71, Mobil: 0171 725 58 78, schmidt-dc@t-online.de Commtact Media, Marianne Jäger, Reling 6, 23570 Lübeck-Travemünde, Tel.: 0171 742 74 08, commtactmedia@gmail.com Katrin Gütersloh, Tel.: 0162 628 79 01, katrin.guetersloh@hamburg.de

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Bildmaterial, das uns für den Fotowettbewerb eingesandt wurde, dürfen wir für die Redaktion, in sozialen Medien und auf unseren Internetplattformen sowie für das Öffentlichmachen und Bewerben des Fotowettbewerbs verwenden (siehe Teilnahmebedingungen Fotowettbewerb).

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seaside – online


vorschau – seaside #3

VOR Puh, schwer zu sagen, was wir im nächsten Magazin alles haben werden. Wir planen gerade, unseren Chefredakteur als Küchenjungen in ein Sternerestaurant einzuschleusen. Wenn das klappt, wird das sicher ein Artikel mit allerlei unkonventionellen Einblicken.

-SCHAU

Foto: HMTG/M.Kirchner

2018 Das „Kleine Fest im Großen Garten“ in den Herrenhäuser Gärten ist in jedem Jahr ein buntes und kulturelles Highlight. Alljährlich ist der Run auf die Karten groß und oft entscheidet das Losglück. Falls Sie es selber im Juli nicht nach Hannover schaffen, werden wir Ihnen unsere Eindrücke in der nächsten Ausgabe mitbringen.

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seaside #2

Dann würden wir uns gerne noch weiter ausbreiten. In den Süden nach Hannover und in den Osten bis nach Usedom. Versprechen können wir Ihnen schon heute, dass wir uns auch im SEASIDE-Magazin #3, das im Juni 2018 in den Handel kommen wird (Sie können gerne beim Verlag schon vorbestellen), den schönen, spektakulären, lauten und leisen Themen rund um den Lifestyle des Nordens widmen werden. Über eine Sache denken wir schon länger nach, und vielleicht können Sie uns dabei helfen. Unsere „Schreibe“ ist ja eher ein bisschen lockerer. Das passt zu den Themen, das passt zu uns. Manchmal fühlt es sich aber für uns so an, als wäre ein etwas entspannteres „Du“ der passendere Stil in unseren Texten. Schließlich möchten wir Ihnen Tipps geben. Aber ob wir auf ein „Du“ in unserer Ansprache wechseln, möchten wir auch von Ihrem Feedback abhängig machen. Also, wenn Sie dazu eine Meinung haben, dann würden wir uns freuen, wenn Sie uns ein paar Zeilen schreiben. Gerne an: mail@landundmeer.de


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