leibniz 3/2020: Anfänge

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Dies hat weniger mit dem Alter der Wählerinnen und

hielt ein unbekannter Autor auf einer babylonischen

Steintafel fest: »Die heutige Jugend ist von Grund

tenz. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des demografischen Wandels stellt sich da doch die Frage: Ist es fair, dass allein die ältere Generation über ihre Zukunft bestimmt?

terscheiden, die Interessen der jungen Generation

der Fridays for Future-Bewegung erkennen lässt. Überhaupt ist das häufig zitierte Narrativ der jungen Linken, die im Alter zu Konservativen werden, nicht korrekt. Politische Einstellungen sind in großem Maße beeinflusst vom Zeitgeist, dem sozialen Milieu ihrer Träger und von deren Alltagserlebnis-

wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur zu erhal-

ten.« Und auch heute ist die Kritik an den Jungen

eine Konstante in der medialen Berichterstattung.

Kann man Jugendlichen im zarten Alter von 16 Jah-

ren unter diesen Vorbedingungen also wirklich das

hohe Recht der demokratischen Wahl zukommen

lassen?

ihres Alltags weiterhin Eltern und Freunde die wichtigste Bezugsgruppe sind, wenn es um Gespräche über Politik geht. Das bietet die Chance, Erstwähler bestmöglich durch ihre Eltern zu unterstützen und sie nachhaltig in das politische System einzubinden.

Rolle einnehmen. Die Angst vor den »Rezos« dieser

Welt ist allgegenwärtig.

Betrachtet man die Wählergruppen der ein-

zelnen Parteien eingehender, muss man zunächst

festhalten, dass »die Jugend« keineswegs für alle

Sozialwissenschaften.

bei GESIS — Leibniz-Institut für

ist Leiter des Teams »GESIS Training«

JOHANNES N . B L U M E N B E R G

Fake News teilen und an diese glauben. Andere em-

ten Alter in der öffentlichen Meinung längst nicht

pirische Studien weisen nach, dass für junge Men-

wegen eines Wahlrechts ab 16 nicht untergehen.

Menschen in den sozialen Medien proportional mehr

schen trotz der höheren Mediendurchdrungenheit

tenzen der jungen Generation. Die Demokratie wird

er traut. Neuere Studien zeigen sogar, dass ältere

Lebenserfahrung verfügen. Diese Befürchtungen

wiegen umso schwerer, als im für die Wahl relevan-

sind, sondern Freunde oder gar Influencer diese

desebene mutig, und vertrauen wir in die Kompe-

für negative Einflussnahme ist und welchen Quellen

wendige politische Wissen noch über ausreichend

mehr die Eltern die vorrangige Sozialisationsinstanz

dieser Stelle schon weiter. Seien wir auch auf Bun-

Das Kommunal- und Landeswahlrecht ist an

tigt wie ältere, aber auch hier ist die Persönlichkeit entscheidend dafür, wie empfänglich ein Mensch

desebene auch mitgestalten zu können.

heißt es. Sie würden zudem weder über das not-

schaftliche Interessen mitfinanziert, ohne auf Bun-

lungen und im Wahlverhalten noch nicht so gefes-

petenz. Jugendliche könnten extremer als Erwach-

sene wählen und seien offener für Manipulation,

oder eine Ausbildung macht und so gesamtgesell-

Dritte wie soziale Medien, Influencer, Freunde. Zwar sind junge Menschen in ihren politischen Einstel-

Ähnliches gilt für die Beeinflussbarkeit durch

gelnde geistige Reife und fehlende politische Kom-

unbeachtet bleiben. Hinzu kommt, dass ein Teil der Jugendlichen mit 16 oder 17 bereits arbeiten geht

sen — nicht aber vom Lebensalter.

gen das Wahlrecht mit 16 Jahren beschreibt man-

Das am häufigsten genannte Argument ge-

fe, noch fehlt ihnen automatisch politische Kompe-

wird niemals so sein wie die Jugend vorher, und es

Die Bedürfnisse könnten sich schließlich un-

gen weder zwangsläufig über weniger geistige Rei-

Wähler zu tun als mit deren politischen Einstellungen, beispielsweise in der Klimapolitik, wie sich an

auf verdorben, sie ist böse, gottlos und faul. Sie

Halten wir also fest: Junge Menschen verfü-

und Erstwähler generell weniger häufig wählen geht, als es ältere Menschen tun.

falls eine arrivierte Partei, aber auch die FDP würden von einer Verjüngung des Elektorats profitieren.

tionen aneinander. Schon vor rund 3.000 Jahren

Dies ist umso wichtiger, weil die Gruppe der Jung-

Parteien ein Problem ist. Die Grünen, längst eben-

Nichts ist so beständig wie die Kritik der Genera-

Wählen …

Wahlalter


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