Instants #07 - Deutsche Ausgabe

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Das Magazin von Relais & Châteaux Nummer 7 Frühjahr-Sommer 2019 relaischateaux.com/magazine #relaischateauxmagazine

GENUSSVOLL REISEN Lokale Verankerung, Entdeckung und Erkundung, Austausch und Engagement: Relais & Châteaux stellt die menschlichen Dimensionen bei Reisen und kulinarischen Erlebnissen in den Vordergrund. Seiten 2-3

REISEN

REISEN

REISEN

Weissenhaus: Ein malerisches Schloss an der OstseeKüste

Ein Restaurant auf Capri hoch über dem Meer

Eine bunte Mischung aus Aromen und Farben in Marrakesch

Seiten 4-5

Seiten 10-11

Seite 15

DRUCKVERSION DES ONLINE-MAGAZIN INSTANTS - RELAISCHATEAUX.COM/MAGAZINE > APPS FÜR IPHONE & IPAD


REISEN

5 genussvolle Reisen, aus der Sicht von ... Zum Start der neuen Markenkampagne „Creating Delicious Journeys“ haben wir fünf Personen - Küchenchef, Gärtner, Direktor oder Hotelbesitzer gebeten, uns zu erklären, was für sie den Reiz einer Reise ausmacht, was sie als Quintessenz des Geschmacks ansehen. Ein Beweis mehr dafür, dass Schönheit im Auge des Betrachters liegt ... Von Elvira Masson

Misa Asaba, Besitzerin des Ryokans Asaba in Shizuoka (Japan) „Aus Eleganz, Geschichte und Kultur ergeben sich die köstlichsten Reisen.“ Was ist das Köstlichste, das Sie je probiert haben? Die Reissorte Katsuranagare Koshihikari, die in Shuzenji nahe einer vom Schmelzwasser des Fuji gespeisten Quelle angebaut wird. Gehört Genuss unbedingt zum Reisen dazu? Was Genuss bedeutet, variiert je nach dem Ort, an dem man sich aufhält. Manchmal ist es einfach nur eine Mahlzeit mit Gästen. Genuss ist eine Kostbarkeit und eine Notwendigkeit. Honoré de Balzac schrieb einmal: „Oft habe ich genussvolle Reisen unternommen, ausgelöst durch ein Wort. Und Sie?“ Ich habe genussvolle Reisen unternommen, ausgelöst durch eine Betrachtung. ASABA 3450-1 Shuzenji, Izu-shi, Shizuoka 410-2416, Japan Tel.: +81 (0)558 72 70 00 www.asaba-ryokan.com

Alexandre Gauthier, Besitzer und Küchenchef des La Grenouillère in La Madelaine-sousMontreuil (Frankreich) „Jede Landschaft, die Harmonie ausstrahlt, ist ein Hochgenuss.“ Was ist das Köstlichste, das Sie je probiert haben? Ein Glas Milch, frisch von der Kuh, auf einem Bauernhof der Familie Leviel. Und in weiter Ferne, in Sao Tomé-et-Principe, habe ich frische Kakaobohnen gekostet, gerade erst aus der Schale geholt. Wie eine Litschi, säuerlich und komplex im Geschmack, ein Bonbon ... Gehört Genuss unbedingt zum Reisen dazu? Über Genuss und Reisen erkundet man eine Gegend, eine Kultur, ein Savoir-faire, eine Küche. Und etwas zu entdecken, ist einfach köstlich. Honoré de Balzac schrieb einmal: „Oft habe ich genussvolle Reisen unternommen, ausgelöst durch ein Wort. Und Sie?“ Ich habe genussvolle Reisen unternommen, ausgelöst durch einen Krümel. LA GRENOUILLÈRE 19, rue de la Grenouillère 62170 La Madelaine-sous-Montreuil, Frankreich Tel.: +33 (0)3 21 06 07 22 www.lagrenouillere.fr

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John Coykendall, Chefgärtner auf der Blackberry Farm in Walland, Tennessee (USA) „Der Reiz einer Reise liegt in den wachen Geschmacksnerven, die darauf warten, etwas Gutes zu kosten.“ Was ist das Köstlichste, das Sie je probiert haben? Die wunderbaren grünen Bohnen, wie wir hier auf der Blackberry Farm anbauen. Auch ganz ausgereift bleiben ihre Schoten butterzart. Am liebsten bereite ich sie mit etwas Speck und einem Hauch Knoblauch zu ... Welche Landschaft empfinden Sie als „Köstlichkeit“? Ich sehe die intensiv bebauten Hügel von Tennessee vor mir, eine Blockhütte, in der Luft der Geruch von Bohnen und Maisbrot, die gerade zubereitet werden. Honoré de Balzac schrieb einmal: „Oft habe ich genussvolle Reisen unternommen, ausgelöst durch ein Wort. Und Sie?“ Ich habe genussvolle Reisen unternommen, ausgelöst durch ein Samenkorn. BLACKBERRY FARM 1471 West Millers Cove Road Walland, Tennessee 37886, USA Tel.: +1 865 984 8166 www.blackberryfarm.com

Matias de Cristobal, General Manager im Awasi Atacama in San Pedro de Atacama (Chile) „Alle Landschaften, die die Neugier und den Erkundungsgeist wecken, sind ein Genuss.“ Was ist das Köstlichste, das Sie je probiert haben? Das Fleisch von unseren Rindern in der Pampa, die sich im Freien vom Gras ernähren. Und der Chicoree, den der 3-Sterne-Koch Laurent Petit im Relais & Châteaux Le Clos des Sens in Annecy (Frankreich) zubereitet, so einfach, aber einfach genial. Gehört Genuss unbedingt zum Reisen dazu? Wie Borges schrieb: „Jedes Reiseziel, egal wie entfernt es sein mag, besteht eigentlich nur aus einem Moment: der Moment, in dem der Mensch für immer weiß, wer er ist.“ Für mich gehört zum Reisen ein unstillbarer Appetit auf Neues. Honoré de Balzac schrieb einmal: „Oft habe ich genussvolle Reisen unternommen, ausgelöst durch ein Wort. Und Sie?“ Ich habe genussvolle Reisen unternommen, ausgelöst durch eine Melodie. AWASI ATACAMA Tocopilla 04, San Pedro de Atacama, Chile Tel.: +56 22 2339641 www.awasiatacama.com

Andrew Thomason, leitender Direktor des Gravetye Manor in West Hoathly (Großbritannien) „Schon die Reisevorbereitungen sind ein Genuss.“ Was ist das Köstlichste, das Sie je probiert haben? Die Pfirsiche aus unserem erst kürzlich restaurierten Obstgarten. Wenn ich die Augen schließe, kann ich ihren Duft riechen. Welche Landschaft empfinden Sie als „Köstlichkeit“? Der Garten vom Gravetye Manor ist ein wahres Kleinod. Ganz gleich, zu welcher Jahreszeit: Man empfindet ihn als Hochgenuss. Honoré de Balzac schrieb einmal: „Oft habe ich genussvolle Reisen unternommen, ausgelöst durch ein Wort. Und Sie?“ Ich habe genussvolle Reisen unternommen, ausgelöst durch den Gesang eines Vogels.

GRAVETYE MANOR Vowels Lane RH19 4LJ, West Hoathly, Großbritannien Tel.: +44 (0)1342 810567 gravetyemanor.co.uk

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Was schon von außen Eindruck macht, erschließt sich im Inneren als geradezu magisch.

Gemütlicher als in der Bibliothek geht es kaum. Mit ein bisschen Glück erspäht man durch das Fenster in der Ferne sogar einen Hirsch.

REISEN

Weissenhaus: Ein prächtiges Ensemble aus dem 16. Jh. Auf dem 75 ha großen Areal von Weissenhaus Grand Village Resort & Spa am Meer erwarten Sie 40 liebevoll restaurierte historische Gebäude und ein hochherrschaftliches Schloss, eingebettet in die malerische Naturkulisse der norddeutschen Küstenlandschaft. Eine Parkanlage, in der 400 Jahre Geschichte innewohnen, breitet sich über das gesamte Schlossgut aus, von einem idyllischen Frühstückshaus bis hin zur eleganten Schlosstherme. Ein traumhaftes Refugium an der Ostsee. Von Jessica Jungbauer

CONCIERGE

10 Hotspots in Wien

ÜBERNACHTEN IN EINER EHEMALIGEN BANK

Vor 11 Jahren war dieses herrschaftliche Gebäude nahe der Wiener Staatsoper noch ein Bankhaus. Heute beherbergt es ein Hotel mit dem Qualitätslabel Relais & Châteaux und bietet seinen Gästen 60 geräumige Zimmer (mind. 25 m²) und 6 Suiten. Unter dem Namen The Ring definiert sich das Etablissement als „lässig luxuriös“ und besticht durch einen dezent-eleganten Dekor und eine fantastische Lage im Herzen der Stadt.

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DINIEREN UNTER DEM VIDEOFRESKO IM LOKAL SPELUNKE

Vor nicht mal einem Monat am Donaukanal eröffnet, hat sich das Lokal Spelunke in Nullkommanichts zum Szenetreff der jungen Wiener gemausert. Bequeme, mit grünem Leder bezogene Sitzbänke, Wände, die mit LPs tapeziert sind oder auf die das Videofresko des japanischen Künstlers Akira Sakurai projiziert wird. Dazu gibt es vor Ort gebrautes Bier und eine originelle Neo-Bistro-Küche: in altem Rum geschmortes Schweinefleisch, geräucherter Fisch und gebratener Blumenkohl. Ideal zum Auftanken von Energie, Kalorien und Fun.

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AVANTGARDE-KÜCHE AUF ÖSTERREICHISCH

BADESPASS IN EINEM 20ER-JAHRE-SCHWIMMBAD

Im stilvollen, nahezu ursprünglichem Amalienbad können Sie für nur 4,40 € in einen Badetempel der nostalgischen Art eintauchen. Eingangshalle und Sauna sind mit Mosaiken verziert, das Riesenbecken ist auf 28°C geheizt, und an manchen Abenden ist das Bad bis 21.30 Uhr geöffnet. Von seinem malerischen Retro-Charme hat dieser Ort auch durch die 2012 erfolgte Renovierung nichts eingebüßt. Also nichts wie rein in die Fluten!

Wahoo-Sushi, Kaffee-Mousse, Schweinekopf, Paprikaschote und Gulasch-Saft ... All das gehört zu den kulinarischen Experimenten des deutsch-spanischen 2-Sternekochs Juan Amador. Das von außen nicht erkennbare, eindrucksvolle Kellergewölbe überrascht ebenso angenehm wie die extreme Raffinesse der hier servierten Speisen.

PORTRÄTFOTOS MIT DER XXL-POLAROIDKAMERA

Im Erdgeschoss eines neo-venezianischen Palastes positioniert sich das vor 4 Jahren eröffnete Supersense als alternativstes Café von Wien. In einem Dekor zwischen goldenem Stuck und Designlüstern genießt man originelle Köstlichkeiten von österreichischen Kleinproduzenten oder flaniert in den Conceptstore, wo Marietta bereit steht, um Polaroid-Fans auf Wunsch mit einer der letzten noch existierenden 20 x 24-Sofortbildkameras abzulichten. Ein 50 x 50 cmAbzug kostet ca. 250 €.


Kabeljau mit Sellerie und Trüffel-Ponzu: Scharrers moderne Küche interpretiert französische Klassiker neu.

WEISSENHAUS GRAND VILLAGE RESORT & SPA AM MEER Parkallee 1, 23758 Weissenhaus, Deutschland Tel.: +49 4382 92620 www.weissenhaus.de „Courtier“, das 2-Sterne-Restauraunt im Herzen des Schlosses: „Die größte Belohnung für mich ist, wenn ein Gast einen Gang unbedingt noch einmal serviert haben will“, erklärt Küchenchef Christian Scharrer.

Weissenhaus liegt direkt an der Ostsee. Die wilde Schönheit der Küste mit ihrer unberührten Natur, den steilen Kliffs und Sandstränden wird Sie begeistern.

AUF EINEN SPRITZ ÜBER DEN DÄCHERN DES DOMS

DIE FANTASIEVOLLE SCHÖNHEIT DER OTTO-WAGNER-VILLA

Auf einem Hügel im 14. Bezirk von Wien prangt am Fuße eines Waldes eine wahrhaft märchenhafte Villa, gebaut 1888 nach einem Entwurf des modernistischen Architekten Otto Wagner. 1972 wird der Maler Ernst Fuchs (ein Freund Dalis, das sagt schon alles!) mit der Renovierung beauftragt und lässt bei der „Verschönerung“ seiner wilden Fantasie freien Lauf. Heute ist die Villa ein Museum, dessen surrealistischen Dekor man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

Den Abend bei einem letzten Glas in luftiger Höhe ausklingen lassen? Die Onyx Bar im Do&CoGebäude ist bis 2 Uhr morgens geöffnet. Vor der riesigen Fensterfront schlürft man einen Aperol Spritz und blickt dabei direkt auf den Stephansdom, seinen Turm und die glasierten Ziegel seines Daches. Mozart hat ganz in der Nähe gelebt und ist übrigens im Dom getraut worden.

EIN BESUCH BEI DOKTOR FREUD

EINE FOLKLORISTISCHE PAUSE BEI TOSTMANN

Sie wollen von dieser Reise weder eine Lederhose noch ein Dirndl mit nach Hause nehmen? Muss ja auch nicht sein. Was Sie aber nicht daran hindern sollte, unbedingt bei Tostmann reinzuschauen. Seit über 50 Jahren hat das Trachtenfachgeschäft seinen Sitz in den weißgekalkten Mauern einer ehemaligen Bäckerei und präsentiert alles, was die österreichische Folklore zu bieten hat – und zwar vom Feinsten. Wie wär‘s zum Beispiel mit einem Lodenmantel?

Sigmund Freud, Urvater der Psychoanalyse, hat in dieser Wohnung 50 Jahre lang gelebt. Einen Teil bewohnte er mit seiner Frau und seinen 6 Kindern, im anderen war seine Praxis untergebracht. 1938 flüchtete er vor dem Naziregime nach London. Seine berühmte Couch steht zwar in England, aber das authentische Mobiliar des Wartezimmers und eine große Anzahl Dokumente sind hier in diesem Museum zu sehen.

IM SCHIELE-RAUSCH

Vor genau 100 Jahren verstarben die zwei berühmtesten Wiener Maler: Gustav Klimt und Egon Schiele. Der erste hat inzwischen weltweiten Ruhm erzielt, Letzterer hat nichts von seiner beunruhigenden Wirkung verloren. Gequälte Selbstporträts, allgegenwärtige Sexualität, eine brutale Strichführung: Schieles Werk wühlt auf und fasziniert. Im Leopold Museum befindet sich die weltweit umfangreichste Sammlung an Werken des mit nur 28 Jahren verstorbenen Kultkünstlers. Unbedingt einplanen.

By Guillaume Crouzet

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KULINARISCHES

Andreas Krolik: Einfach köstlich! Der Chefkoch des 2-Sterne-Restaurants Lafleur in Frankfurt lässt sich bei seinen kulinarischen Kreationen von Kindheitserinnerungen ebenso inspirieren wie von den Köstlichkeiten der Natur. By Jean Berthelot de la Glétais

EIN MORGEN IM FRÜHLING, DIE SONNE DRINGT NUR ZÖGERLICH DURCH DIE WOLKENDECKE,

und wirft ein spärliches Licht auf die Landschaft und den Gemüsegarten der Familie. Der dreijährige Andreas Krolik, der die Beete bestaunt, hat noch keine Ahnung, dass er einmal einer der berühmtesten Köche seines Landes wird. Ganz versunken ist er in die Betrachtung des kleinen rosafarbenen Radieschens, das sich von ihm am Blattwerk aus der Erde ziehen lässt. Und dann dieser Geschmack: „Es war einfach köstlich“, strahlt er heute noch.

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„Ich kann mich noch genau an die Textur erinnern, die leichte Schärfe ... Das war mein erstes Geschmackserlebnis – und ich habe es heute noch auf der Zunge.“ Ein Radieschen als Geschmackserlebnis? Jahrzehnte später greift Andreas Krolik diese Idee auf und überträgt sie auf die Gerichte, die er in seinem Frankfurter 2-SterneRestaurant Lafleur serviert. „Ich bin stolz auf alle Zutaten, die bei mir auf den Teller kommen. Wirklich jede einzelne, selbst die einfachste. Denn ich bin immer auf der Suche nach Ingredienzen mit einem einzigartigem Eigengeschmack, der dann durch die Verbindung mit anderen Zutaten noch weiter sublimiert wird.

Nummer 7 - Frühjahr-Sommer 2019

Für mich gibt es keine Lebensmittel, die nobler sind als andere. Wenn ich zum Beispiel Meeresfrüchte mit frischen Erbsen und Karotten kombiniere, will ich, dass alles von identischer Qualität ist.“  Dieser Anspruch verbietet dem Sternekoch auch, bei seinen Gerichten einen Unterschied zwischen „gut“ und „köstlich“ zu machen. „In meiner Küche gibt es diese Differenzierung nicht. Ein Rezept ist nur interessant, wenn es dieses gewisse kulinarische Etwas hat, diesen ganz speziellen Touch, in dem sich die Persönlichkeit des Kochs zeigt.“  Also wohl jenen ganz besonderen Geschmack, mit dem sich vor vielen Jahren ein Frühlingsradieschen in einem Gemüsegarten in seinem Gedächtnis verewigt hat ... RESTAURANT LAFLEUR Palmengartenstraße 11, 60325 Frankfurt am Main, Deutschland Tel.: +49 69 90029100 www.restaurant-lafleur.de

WAS JEAN BERTHELOT IM RESTAURANT LAFLEUR SO GENUSSVOLL FINDET „Das Genussvolle in Frankfurt besteht meiner Meinung nach darin, auf einem Teller die Kindheitserinnerungen von Chefkoch Andreas Krolik zu entdecken, der mit seiner Region, deren Werten und einfachen Gerichten eng verbunden geblieben ist.“


REISEN

Ausflug an die Ostsee

Kochkurse & Gourmetfestivals in Deutschland BURG SCHWARZENSTEIN, Geisenheim Kochkurse

Auf der Flucht vor der Hektik ihres Alltags in Berlin haben sich die Fotografen Arturo & Bamboo auf eine Entdeckungsreise an die Strände der Ostsee begeben. Dort stießen sie auf das Gutshaus Stolpe und hielten die friedvolle Atmosphäre dieses paradiesischen Fleckchens inmitten eines Naturparks in Bildern fest. Ein Idyll, nur zwei Fahrstunden von Berlin entfernt. By Arturo & Bamboo

GANZJÄHRIG

HARDENBERG BURGHOTEL, Nörten-Hardenberg Kochkurse 23.06.2019: „Regionale Küche“ Gourmetfestival 27.10.2019: mit Gastkoch Benjamin Biedlingmaier vom Bülow Palais

BÜLOW PALAIS, Dresden Kochkurse „der Weltenbummler“ GANZJÄHRIG

HOTEL DOLLENBERG, Bad Peterstal-Griesbach Kochkurs 31.03 - 05.04.2019

VILLINO, Lindau/Bodolz Kochkurse 06.04.2019: „Junges Gemüse“ 18.05.2019: „Asiatische Küche“

PARK-HOTEL EGERNER HÖFE Rottach-Egern Kochkurse 02.05.2019: „Gemüse: einfach, genial und nicht mal Mit dem Auto sind Sie in Nullkommanichts auf der wunderschönen Ostseeinsel Usedom und können in einem Strandkorb windgeschützt die Sonne genießen und die Seele baumeln lassen.

vegetarisch“ 09.05.2019: „Maikbock & Tegernseer Fisch“

DAS GUTSHAUS STOLPE, EIN ZUM HOTEL UMGEWANDELTER HERRENSITZ AUS DEM 19. JAHRHUNDERT, liegt mitten

06.06.2019: „Kräuter & Gewürze:

in einer herrlichen Parkanlage im Peene-Tal. Eine Oase der Ruhe, ein Ort, an dem Luxus und Privatsphäre groß geschrieben werden. Gleich bei der Ankunft zieht Sie die friedvolle Atmosphäre in ihren Bann. Das Gutshaus Stolpe liegt in nächster Nähe des Flusses Peene, wo Sie an warmen Tagen baden oder sich auf einem Boot ein lauschiges Picknick gönnen können. Wenn Sie sich lieber aufs Meer hinauswagen wollen, machen Sie einen Ausflug auf die malerischen Ostseeinseln Usedom oder Rügen.

12.09.2019: „Saucen, Suppen &

Das Gutshaus Stolpe besticht durch einen geschmackvollen Rahmen und individuell ausgestattete Zimmer, die alle einen grandiosen Ausblick bieten. Besichtigen Sie auf jeden Fall die Hotelanlage: Es gibt einen großen Garten hinter dem Haus, in dem Sie sich ein Glas Wein servieren lassen oder sich in ein Buch vertiefen können, bevor Sie einen Abstecher in den Wellnessbereich machen. Auch für Ihr kulinarisches Wohlergehen ist bestens gesorgt: Im Gourmetrestaurant Gutsherrenküche (1 Michelinstern) werden Sie mit raffinierten Köstlichkeiten verwöhnt, im Stolper Fährkrug erwarten Sie deftige pommersche Spezialitäten direkt am Flussufer.

Kochkurse

Kochen mit Finesse!“ Marinaden“ Gourmetfestival 19.05.2019: mit Gastkoch Christian Scharrer vom Weissenhaus Grand Village Resort & Spa am Meer

HOTEL BURG WERNBERG, Wernberg-Köblitz 26.05.2019: „Schätze der Oberpfalz“ 30.06.2019: „Rund um Smoker und Grill“

DIE SONNE FRANKENBERG, Frankenberg/Eder Kochkurse

Eines der verträumt-traumhaften Schlafzimmer.

26.05.2019: „Erdbeeren, Waldmeister, Spargel und Co.“ 30.06.2019: „Jordan Olivenöl“ 01.09.2019: „Leichte Schmorgerichte und Saucen“

HOTEL BAREISS, Baiersbronn

GUSTHAUS STOLPE Peenstraße 33, 17391 Stolpe an der Peene, Deutschland Tel.: +49 39721 5500 www.gutshaus-stolpe.de

Kochkurse 08. - 12.09.2019: „Herbstliche Gerichte“

HOTEL GUT STEINBACH, Reit im Winkl

WAS ARTURO & BAMBOO AM GUTSHAUS STOLPE SO GENUSSVOLL FINDEN

Gourmetfestival

„Nach einer malerischen Autofahrt von Berlin landen wir mitten in deutschen Landen, wo das Gutshaus Stolpe steht. Dieser große Herrensitz ist ein köstliches, verstecktes Kleinod, das zu einer Pause im Alltagsleben einlädt und ein entspanntes Ambiente mit herrlichen Gärten und einer erholsamen Küstenlage verbindet.“

05.10.2019: mit Gastkoch Johann Zusser vom Hotel Schloss Dürnstein Mehr Informationen: Eine herrlich friedliche Atmosphäre, im hellen Wellnessraum ebenso wie in den Außenbereichen.

www.events.relaischateaux.com

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Michel Troisgros: „Bei der Zusammenstellung eines perfekten Menüs geht es um Geschmacksnuancen, Texturen und Farben. Natürlich sind Wiederholungen, Redundanzen zu vermeiden. Das passiert ganz automatisch. Aber die Ausgewogenheit einer Speisenfolge beruht auch auf Brüchen und Überraschungen.“

KULINARISCHES

Troisgros in Ouches, eine Renaissance Eine Gastronomiedynastie, höchste kulinarische Raffinesse, 50 Jahre 3-Sterne-Qualität. 2017 hat die Familie das Städtchen Roanne hinter sich gelassen, um sich wenige Kilometer entfernt inmitten einer üppigen Natur neu zu erfinden. Von Benoît Peeters

in meinem Buch Comme un chef (illustriert von Aurélia Aurita) schreibe, erlebte ich diesen Besuch als nahezu mystischen Moment, der meine Kochleidenschaft weckte. Ein erneuter Besuch bei Troisgros war also eine emotionale Angelegenheit, allerdings hatte ich ein paar Bedenken. Würde die Magie wie damals auf mich überspringen, hier in Ouches, wo Michel und Marie-Pierre Troisgros, ihr Sohn César und ihre Brigade seit Februar 2017 ihre Kochkünste spielen lassen? Die Faszination stellte sich augenblicklich ein. Kaum hatten wir unser Gepäck in den geräumigen Zimmern mit Gartenblick abgestellt, sind wir mit Césars Lebensgefährtin Fanny zu einem Rundgang durch die Anlage aufgebrochen: 17 ha Weiden, Weiher und Wälder. Der Garten hat sich schon prächtig entwickelt, denn er wurde lange vor dem Umzug angelegt. In einer Ecke des Gemüsegartens wachsen die Kräuter heran, die Michel und César täglich in ihren Gerichten verarbeiten. Im Obstgarten dienen rund hundert Bäume als Lieferanten für die frischen oder eingemachten Früchte: Äpfel, Kirschen, Pflaumen, Aprikosen und Feigen. Etwas abseits, in einer geschützten Ecke, wachsen die Exoten: Granatäpfel, Jujubas, Kiwis, Kakis und Szechuanpfeffer. Durch ein Gräser-Labyrinth geht es zum Maulbeerbaum, an den jeder Besucher einen Wunsch heften kann. Die verschlungenen Pfade wirken, als hätte es sie schon immer gegeben, dabei sind sie von den neuen Besitzern angelegt worden. Auf den Weihern warten kleine Boote auf ruderwillige Besucher, während auf einer Weide ein Fohlen seiner Lebensfreude in wilden Kapriolen freien Lauf lässt. Für den Umbau der Gebäude haben sich die Troisgros an ihren langjährigen Freund Patrick Bouchain gewandt. DIE DEFINITION VON KÖSTLICH A LA TROISGROS VON BENOIT PEETERS „Der Genuss lag in der überraschenden Innovation, die untrennbar mit dem Charme der Erinnerung verbunden ist. Es ist ein RundumGenuss, wie man ihn nur selten serviert bekommt, denn Rahmen, Service und Küche bilden eine vollkommene Einheit.“

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Sie wollten eine ungekünstelte Architektur, die sich harmonisch in die umgebende Natur einfügt. Die alte Scheune mit ihrer grandiosen Dachkonstruktion wirkt jetzt wie eine Kathedrale. Überall wurden rohe, aber kostbare Materialien verarbeitet, die ein Ambiente von subtilem Luxus verbreiten. Nichts ist verdeckt, aber alles sublim veredelt, wie der Beton, auf dem sich die Spuren langer Holzbretter ablesen lassen. Endlich betreten wir das Restaurant Le Bois sans feuilles, was übersetzt „blätterloser Wald“ bedeutet. Um eine hundertjährige Eiche herum gebaut geht jedes Fenster des Lokals auf den Garten hinaus. Mit den hochaufragenden Säulen und dem Gewölbe entsteht der Eindruck eines Waldes. Das Licht, das durch die immensen Fensterfronten einfällt, verändert sich mit Einbruch der Dunkelheit von Minute zu Minute. Schwarz- und dunkelgrün gekleidete Kellner und Kellnerinnen tauchen wie Erscheinungen aus dem Halbdunkel auf. Das große Menü läuft unter dem Motto „le rouge aux lèvres“, also „Das Rot auf den Lippen“. Ein mehr oder weniger monochromes Gericht, dessen markante Frische die Geschmacksnerven wachkitzelt: Taubennüsschen, eine leuchtende Tomate, Radieschen und marinierte Aubergine, angerichtet mit Walderdbeeren, einigen roten und schwarzen Johannisbeeren und einem Schuss Pflaumenessig. Gefolgt von einem „voile de lait“, einem milchigen Schleier, der Milde und Cremigkeit einbringt. Es gilt, entschlossen diesem von gebratenem Fenchel untermalten Weiß zu Leibe zu rücken, um das sich darunter verborgene Orange der Miesmuscheln und Pfifferlinge freizulegen. Zu diesem ersten Gericht brauchte es keinen Wein, aber jetzt ist ein Condrieu angesagt, und zwar zum „escargot et chou toastés au tamarin“ (Schnecke und Kohl geröstet, mit Tamarinde). Eine gekonnte Fusion von französischer Landküche mit feinster chinesischer Kochkunst: ein knuspriger Crêpe in Form einer Riesenauster. Die „canon de lotte petit diable“ (Seeteufel-Kanone à la kleiner Teufel) hat es tatsächlich in sich: Kandierte Zitrusfrüchte und gelber Curry geben dem festen Fleisch des Fisches einen teuflischen Pfiff. Am Tellerrand greifen zwei Physalis das gelb-orangefarbene Thema auf. „Fleur d’écrevisses, framboise et poivron“: Unter grüner

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César Troisgros, Michels Sohn: „Michel und ich, wir mögen es beim Geschmack markant. Wir legen viel Wert auf Säure und spielen mit verschiedenen Essigsorten, Zitrusfrüchten und Kräutern. Wenn einem Gericht Säure fehlt, mangelt es ihm oft an Relief. In der französischen Küche ging es lange Zeit vorrangig um Abgerundetheit. Ich habe in Spanien und auch in Kalifornien gearbeitet, wo die mexikanische, aber auch asiatische Küchen omnipräsent sind. Das hat mich veranlasst, mich für Schärfe zu interessieren.“

Paprika tauchen Flusskrebse auf, gekrönt von einer winzigen Scheibe Pancetta. Ein markantes, kontrastreiches Gericht, akzentuiert von einem herrlichen Côte-Rotie. „Selle d’agneau primavera: Lammrücken auf Frühlingsart, herrlich rosé gebraten, zart und schmelzend, mit knuspriger Haut. Noch beeindruckender sind aber der dazu servierte ShitakeMangold-Mix und die dunkle Sauce, die den Geschmack des Mangolds intensiviert. „Œuf à la coque“: Ein Pré-Dessert in amüsanter Ei-Optik, unter dessen Schale aus Schokolade eine weiße Bayrische Creme mit knallgelbem Innenleben zutage kommt. Das „Stroh“ des Nestes besteht aus getrockneter Vanillecreme mit zartem Basilikumaroma. „Le papillon“, der Schmetterling, breitet seine Flügel erst nach einem präzisen Eingriff des Kellners aus, der die geröstete Süßkartoffelscheiben kunstvoll knickt, ohne sie zu durchtrennen. Dazu eine fruchtige Creme, rosa Grapefruit und ein Schälchen Walderdbeeren. Ein Nachtisch, der eher einem Koch als einem Konditor zugesprochen werden kann und der das ausgewogene Menü wunderbar abrundet. Denn eine großartige Mahlzeit ist mehr als eine Aneinanderreihung von Gerichten: Sie ist eine Genussreise, in der sich nichts wiederholt und sich alles ergänzt. TROISGROS 728, route de Villerest 42155 Ouches, Frankreich Tel.: +33 (0)4 77 71 66 97 www.troisgros.fr

Illustrationen Aurélia Aurita

LA MAISON TROISGROS IN ROANNE WAR DER ERSTE GOURMETTEMPEL MEINES LEBENS. Das war 1977, und wie ich


REISEN

Süßes Nichtstun im Gilpin Hotel Im nordwestenglischen Lake District lädt die Familie Cunliffe zu einem Moment der Entspannung auf dem Land ein, in ihrem ruhigen Haus am See. Ein SterneRestaurant und Wellness vom Feinsten runden den Aufenthalt mit wundervollen Genussmomenten ab. Von Lindsey Tramuta und Joann Pai

MAN HAT FAST DAS GEFÜHL, ALLEIN AUF DER WELT ZU SEIN. DIE GRAFSCHAFT CUMBRIA GEHÖRT ZU DEN AM DÜNNSTEN BESIEDELTEN GEGENDEN ENGLANDS und ist Heimat des Lake District

Nationalparks, der über die Jahrhunderte hinweg viele Maler, Komponisten und Dichter inspiriert hat. Genau hier liegen das Gilpin Hotel und das Lake House, die sich harmonisch in die Landschaft einfügen. In der schönen Jahreszeit wird hier der ganze idyllische Charme der englischen Lande spürbar. Seit 30 Jahren bildet das Familienanwesen der Gilpins einen soliden Standort im majestätischen Bergpanorama des Lake Districts, der seit 2017 Teil des Unesco-Welterbes ist.

Eine Spa-Lodge im Gilpin Hotel.

Das Abenteuer begann mit der Einrichtung eines Hotelbetriebs im ehemaligen Privathaus der Großmutter vom jetzigen Mitbesitzer John Cunliffe. 2010 eröffneten John und seine Ehefrau Christine das Lake House, nachdem sie dieses seit Generationen im Familienbesitz befindliche Gebäude in eine zweite Unterkunftsmöglichkeit umgewandelt hatten. Später richtete das Ehepaar den Jetty Spa ein, der in 3 m Höhe in einem separaten Pavillon untergebracht wurde und wie ein Luxus-Baumhaus wirkt. Der riesige Anwendungsraum mit seinen Fensterfronten vom Boden bis zur Decke geht auf den See hinaus und strahlt eine meditative Ruhe aus. „Auch, wenn unsere Gäste eigentlich eher vorhatten, die Gegend ausgiebig zu erkunden, widerstehen sie nur selten der Lust, sich im Lake House ein paar entspannte Stunden zu gönnen“, erklärte mir Christine Cunliffe. „Die Einrichtung eines Wellnessbereichs schien eine ganz natürliche Ergänzung dieses Erlebnisses.“ Erst kürzlich wurde der Jetty Spa Trail eingerichtet, ein dreistündiger Wellness-Parcours, der mit einem erfrischenden Bad im Schwimmbad des Lake House startet. Dann gibt es eine Anwendung im Spa, gefolgt von einer Teatime im Boat House, bevor den Gästen zum Abschluss in einem der zwei Jacuzzis Champagner serviert wird. Die Cunliffes verdanken es ihrem Service und vielen cleveren Ideen, dass sie sich einen Qualitätsvorsprung bewahren und den Turbulenzen der Reisebranche entgehen konnten. John Cunliffe erinnert sich noch gut daran, wie anders der Markt bei ihren Anfängen ausgesehen hat. Der Trend geht weg von einwöchigen Aufenthalten hin zu Kurztrips übers Wochenende. Er kommentiert: „Wir haben uns ständig angepasst. Vor 30 Jahren gab es kein digitales Marketing, man musste den Reiseagenturen nicht um den Bart gehen. Bei uns lag der Akzent immer auf der Qualität des Personals und einem Angebot, das etwas andere Wege einschlägt.“

Ein üppiges englisches Frühstück.

WAS LINDSEY TRAMUTA AM GILPIN HOTEL GENUSSVOLL FINDET „Das Genussvolle am Gilpin Hotel sind die kleinen Extras, die jedes Gericht sublimieren, wie das Ananas-Tandoori und die mit Safran pochierten Aprikosen. Und im Jetty Spa kann man Stunden purer Entspannung genießen – ein wahres Geschenk für Körper und Geist.“

Im Gilpin Spice werden asiatische Köstlichkeiten serviert.

Zur Entspannung in den Jacuzzi.

Dieser Sonderstatus im Lake District erstreckt sich auch auf das kulinarische Erlebnis, das die Gäste hier erwartet. Am ersten Abend habe ich im modernen, eher lässigen Hotelrestaurant Gilpin Spice gegessen, in dem das gastronomische Erbe der Grafschaft Cumbria als Zentrum des Gewürzhandels zelebriert wird. Die Mahlzeit entpuppte sich als Reise voller exotischer Überraschungen aus Thailand, Indonesien, Japan, China, Malaysia und den Philippinen. Die Cunliffes waren die ersten, die im Lake District asiatische Köstlichkeiten anboten, was bei der lokalen Bevölkerung großen Anklang fand. Am anderen Ende des Gebäudes befindet sich das Hrishi, das Sterne-Restaurant der Cunliffs, in dem Chefkoch Hrishikesh Desai der britischen Küche mit asiatischen Noten neue Akzente verleiht. Er sublimiert jedes Gericht mit einem besonderen Touch, wie mit seinem Ananas Tandoori, den mit Safran pochierten Aprikosen oder der Steckrüben-Zwiebel-Marmelade. Vor allem aber fügt sich alles zu einer harmonischen Geschmacksexplosion zusammen.

GILPIN HÔTEL & LAKE HOUSE Crook Road, Windermere, The English Lake District, LA23 3NF, Großbritannien Tel.: +44 (0)15394 88818 www.thegilpin.co.uk

Boote, um auf den See Knipe Tarn hinauszurudern.

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Ein Sonnenbad am frühen Morgen.

Die Statue von Kaiser Augustus, die der russische Fürst Emanuel Bulhak aufgestellt hat, gab dem Hotel seinen Namen.

Jedes Zimmer hat einen ganz eigenen Charakter.

REISEN

Caesar Augustus, kaiserliche Residenz Bereits im römischen Kaiserreich waren die Bucht von Neapel und die Insel Capri beliebte Ausflugs- und Ferienziele. Auch Jahrhunderte später spürt man im hoch über dem Mittelmeer thronenden 5-SterneHotel der Familie Signorini noch die ganze Faszination dieser Gegend. Von Rosa Park

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ITALIEN IST EIN ERLEBNIS, DAS SICH MIT EINER SENSORISCHEN SYMPHONIE VERGLEICHEN LÄSST. VESPAS KNATTERN DURCH DIE ENGEN GASSEN,

der Limoncello schwingt angenehm am Gaumen nach, der fingerhutgroße Espresso weckt die Lebensgeister, das Meer wogt im Rhythmus der Gezeiten, ein unendliches Hin und Her der glitzernden Wellen. Auf der Insel Capri vor der Südküste des Stiefels konzentriert sich im Hotel Caesar Augustus die Quintessenz Italiens. Auf dem Kamm des Monte Solaro gelegen war das Etablissement einst die opulente Villa eines russischen Fürsten, die 1940 von der Familie Signorini erstanden und in ein Luxushotel umfunktioniert wurde. Seinen Namen hat es von der Statue des Kaisers Augustus, der die Hand zum Gruße der Bucht von Neapel und der Amalfi-Küste gehoben hat. Das weiße Portal leuchtet in der Nachmittagssonne und gibt den Blick auf ein kanariengelbes Gebäude frei. Weiß-gelb-gestreifte Markisen über den Fenstern werfen Schatten auf die sonnengewärmten Bodenfliesen. Überall blüht Bougainville, in der Luft liegt der zarte Duft von

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Das Hotel bietet mehrere Suiten an.

Vom Caesar Augustus aus überblickt man die Bucht von Neapel und die Halbinsel von Sorrento.

Eine Terrasse am Steilhang des Monte Solaro.

Kanariengelbe Farbgebung als Echo der Sonne.

Rosenbüschen und vermengt sich mit der frischen Meeresbrise. Die Eingangstür zum Anwesen ist einen Spalt breit geöffnet, die Aussicht weckt sofort die Aufmerksamkeit und lockt weg von der Rezeption und den anderen lächelnden Gästen hin zu dieser blauen Weite. Himmel und Ozean treffen aufeinander und verschmelzen an einem nahezu unsichtbaren Horizont, nur an den Yachten erkennbar, die wie schillernde Fische auf der Wasseroberfläche schwimmen. Das grelle Sonnenlicht sticht in die Augen, die sich aber nicht von dem malerischen Anblick lösen können. Die auf den Klippen angelegte Terrasse erstreckt sich über die ganze Länge des Gebäudes und bietet von jedem Meter aus die herrlichsten Aussichten. Der klassische italienische Dekor im Hotelinnern präsentiert überall safrangelbe Farbflächen, die dem Interieur eine Noblesse und Kostbarkeit verleihen, wie direkt aus dem antiken Rom entwendet. Terrakotta-Plaketten weisen den Weg zum Infinity-Pool, dem Gemüsegarten und dem Wellnessbereich.

Alles badet derart im Sonnenlicht, dass die Flora selbst mit goldgelbem Ambrosia getränkt scheint. Die Sonne sprenkelt die unregelmäßige Fassade des Hotels, die Zweige der Trauerweiden und alle Lebewesen, sogar die Gäste. Alles streckt sich ihr entgegen, um ihre Wärme und ihr Licht einzusaugen. Beim Abendessen können Sie das Fortschreiten der Dämmerung mit ihren Lavendelnoten betrachten und dabei einen Teller Linguine und köstliche Focaccias verspeisen. Ist die Nacht eingebrochen, wird man sich bewusst, weit entfernt von zu Hause zu sein, an einem Ort, wo die Sterne so unglaublich zahlreich und hell am Himmel leuchten. Ein paar Gläser Barolo, dieses vollmundigen Piemont-Rotweins, tragen sicherlich dazu bei, das romantische Ambiente zu intensivieren. CAESAR AUGUSTUS Via Giuseppe Orlandi 4, 80071 Anacapri, île de Capri, Italien Tel.: +39 0818 37 33 95 www.caesar-augustus.com

Der 27 m lange Außenpool.

WAS ROSA PARK AM CAESAR AUGUSTUS SO GENUSSVOLL FINDET „Die Aussicht über die Bucht von Salerno, die sich gleich bei Ankunft erschließt, verspricht einen genüsslichen Aufenthalt.“

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VERSPRECHEN

Klimaschutz beginnt auf dem Teller Seit 2017 setzt sich Relais & Châteaux im Rahmen der Kampagne #FoodForChange an der Seite der Organisation Slow Food dafür ein, die Aufmerksamkeit auf regionale, vom Verschwinden bedrohte Zutaten zu lenken und im Alltag gegen die globale Erwärmung zu kämpfen. Die Relais & Châteaux-Küchenchefs engagieren sich für die Bewahrung lokaler Produkte und achten strengstens auf die Qualität und Herkunft der von ihnen verarbeiteten Nahrungsmittel. Von Sophie Cornibert

Chef Panagiotis Papadopoulos vom Avaton (Griechenland) Was ist die größte Bedrohung für die Lebensmittelindustrie? Die größte Gefahr in der Lebensmittelindustrie von heute ist die Verschwendung. Jedes Jahr verdirbt ein Drittel der weltweiten Lebensmittel oder landet im Abfall. Als Küchenchefs haben wir die Pflicht, diese Verschwendung einzudämmen, indem wir die lokalen Produkte der jeweiligen Saison verwenden und mit Techniken und Rezepten arbeiten, die möglichst wenig Abfall produzieren. Für welches Produkt setzen Sie sich ein? Ich setze mich für die grüne ChalkidiOlive ein, die perfekt zu meinem Kochstil passt. Sie hat ein fruchtiges Aroma und eine ganz leichte Schärfe. Und sie ist ein Produkt, das in unserer Region angebaut wird, was sie in meinen Augen noch interessanter macht.

Chefkoch Andrea Campani vom Il Borro (Italien) Was ist die größte Bedrohung für die Lebensmittelindustrie? Das größte Problem der Lebensmittelbranche ist die Globalisierung. Heute verlangt der Markt nach immer niedrigeren Preisen und einem einheitlichen Geschmack. Ich möchte lokale Zutaten verarbeiten, weil ich Traditionen und den echten Geschmack schützen will, aber auch die Menschen, die hier leben. Für welches Produkt setzen Sie sich ein? Ich setze mich für die Pratomagno- Kichererbsen ein. Das ist eine spezielle Sorte, die in der Region Valdarno wächst, also ganz in der Nähe. Ich liebe diese Zutat, die unter schlechtmöglichsten Bedingungen gedeiht, ein wahrer Überlebenskünstler. Was ist die Besonderheit dieses Produkts? Diese Kichererbse wächst in trockenem Boden heran, verlangt keinerlei Aufwand seitens des Landwirts, nur die Ernte ist ein kritischer Moment. Sie muss genau im Juli geerntet werden,

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und zwar von Hand gepflückt - das macht den Geschmack einzigartig. Damit wird jedes Gericht ein Hochgenuss;

Was ist die Besonderheit dieses Produkts? Die grüne Chalkidi-Olivie ist ein Produkt mit geschützter Herkunft, aber zwischen 2011 und 2015 ist die Anzahl der Olivenbäume in Chalkidi um 10 % gesunken. Das ist nicht nur eine Folge des Klimawandels und von Krankheiten, sondern auch weil ihr Holz zum Kochen und Heizen verwendet wird.

Warum verarbeiten Sie sie so gerne? Ich koche so gerne mit diesen Kichererbsen, weil sie eklektisch sind. Sie gehören zu meiner Region, meiner Familie, meinen Erinnerungen. Man kann sie einfach auf einem Toast mit etwas Olivenöl zubereiten oder zu einem originellen Fisch-Carpaccio als Kichererbsen-Sorbet mit ein paar Wildkräutern servieren.

Küchenchef Thomas Neeser vom Grand Hôtel du Lac (Schweiz) Was ist die größte Bedrohung für die Lebensmittelindustrie? Meiner Meinung nach die Verwendung von EinwegKunststoffen. Wir kaufen im Supermarkt den Salat schon vorgewaschen in Plastiktüten, die zu Hause in den Abfall geworfen werden. Und dieser Plastikmüll landet dann im Meer. Das kann die Erde einfach nicht verkraften.

Eine Liebeserklärung an diese Erbse. Aber was macht sie für Sie so besonders? Mein Mutter kochte jeden Freitag Kichererbsen, das ist fest in mir verankert. Das ist wie ein Lied, das mich an schöne Momente mit meiner Familie erinnert. IL BORRO Località Borro 1 52024, San Giustino Valdarno (Toskana), Italien Tel.: +39 055 977 053 www.ilborro.it

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Warum kochen Sie so gerne damit? Weil ihr Geschmack so wunderbar zu den anderen lokalen Produkten passt, zum Beispiel zu frischen Meeresfrüchten. Mir gefällt auch, dass das gesamte Avaton-Team am Saisonende an der Ernte teilnimmt, was eine zusätzliche Qualitätsgarantie darstellt und den Bezug zu diesen Oliven sehr persönlich macht.

GRAND HÔTEL DU LAC Rue d’Italie 1, 1800 Vevey, Schweiz Tel.: +41 (0)21 925 06 06 www.ghdl.ch

Für welches Produkt setzen Sie sich ein? Ich engagiere mich für

AVATON LUXURY VILLAS RESORT Komitsa Bay, Nea Roda, 63075, Halkidiki, Griechenland Tel.: +30 6932 390252 www.avatonresort.gr

die Féra, eine Fischart aus dem Genfer See, die sich nur 20 m entfernt vom Hotel fangen lässt. Erzählen Sie mir etwas über diesen Fisch ... Er ist nicht vom Aussterben bedroht, sonst würde ich ihn nicht verarbeiten. Féra ist ein sehr edler Fisch mit sehr feinem Fleisch. Wie verarbeiten Sie ihn am liebsten? Er schmeckt warm ebenso gut wie kalt, als Mousse oder Tatar, man kann ihn auch zu Rillette verarbeiten - es gibt viele Möglichkeiten. Ein äußerst vielseitiger Fisch.


VERSPRECHEN

Eine verantwortungsvolle Fischerei auf allen Ebenen Sich „unbekannteren Fischsorten“ zuzuwenden zeigt, dass man nicht zwingend auf die handelsüblichen Massenkonsumarten zurückgreifen muss, sondern sich für Fische entscheiden kann, die nicht durch Überfischung gefährdet sind. Von S.C. Maxime Nouail, Küchenchef im Domaine de Rochevilaine, Bretagne.

Küchenchef Jason Bangerter vom Langdon Hall (Kanada) Was ist die größte Bedrohung für die Lebensmittelindustrie? Die ohne Rücksicht auf Nachhaltigkeit praktizierten, verantwortungslosen Fischfangmethoden. Damit auch künftige Generationen wundervolle Meere, Flüsse und Seen vorfinden und in aller Sicherheit nutzen können, müssen wir vernünftigere Entscheidungen treffen. Für welches Produkt setzen Sie sich ein? Ich habe das Salz gewählt, denn es ist ein absolut notwendiges Mineral für den Menschen und wird seit der Antike bei der Zubereitung von Speisen verwendet. Außerdem ist es ein echt kanadisches Produkt, das in unserer Region seit 1867 gewonnen wird. Kanada ist

DIE DEFINITION VON KÖSTLICH LAUT SOPHIE CORNIBERT

die weltweite Nummer Vier unter den Salzproduzenten. Warum ist Ihnen dieses Produkt so wichtig? Ohne Salz zur Konservierung von Fleisch und Fisch hätten die ersten europäischen Forscher die Reise bis nach Amerika niemals überlebt. Warum kochen Sie so gerne damit? Weil es ein Gericht belebt. Nicht, um es zu salzen, sondern weil Salz die Geschmacksnoten der Zutaten akzentuiert. LANGDON HALL COUNTRY HOUSE HOTEL AND SPA 1 Langdon Drive, Cambridge, Ontario, Kanada N3H 4R8 Tel.: +1 519 740 2100 www.langdonhall.ca

„Ich denke immer, dass Genuss eng mit Wohlwollen in Verbindung steht. Das Wohlwollen des Fischers dem Meer gegenüber, das Wohlwollen des Kochs, der bei der Wahl seiner Fische darauf achtet, die Biovielfalt nicht in Gefahr zu bringen. Köstliches ist außerdem untrennbar mit Frische verbunden, also in gewisser Weise mit dem Lebendigen.“

„VERKANNTE FISCHARTEN SCHAFFEN ES NIE AUF DIE TELLER, WEIL SIE KAUM GEFANGEN SCHON WIEDER INS MEER GEWORFEN WERDEN,“ vertraut uns Maxime Nouail an, Küchenchef im Domaine de Rochevilaine, das auf einer felsigen Halbinsel am Atlantik thront. Was ist diversifizierter Fischfang? Welche Fische sind in Vergessenheit geraten? Maxime Nouail spricht gerne über den berühmten in Weißbier marinierten, gebackenen Wittling, der bei ihm auf der Karte steht, oder auch vom Schellfisch. „Alles köstliche Fische, die aber nicht ‚fancy‘ sind“, erklärt er. „Wir verarbeiten alles, was es vor unserer Tür gibt, auch Makrelen und Sardinen,

die jeden Tag frisch ankommen. Es gibt diejenigen, die aus Notwendigkeit fischen, und diejenigen, die es zum Vergnügen tun. Aber beide vergessen leider manchmal, dass das Meer seine eigenen Regeln hat. Das Meer ist eine große und wundervolle Persönlichkeit, die man respektieren muss.“ Auf der Mittelmeerseite hat Petit Nice-Küchenchef Gérald Passédat den Fischen ein ganzes Buch gewidmet: Des Abysses à la lumière (Vom Abgrund zum Licht, Flammarion Verlag). Eine grandiose Ode an die vergessenen Fische und deren Fischer, die seit Jahren immer dieselben sind. „Felix beispielsweise praktiziert den Langleinenfang von Hand, akribisch und respektvoll gegenüber dem Meer.

Sein Fisch ist von extrem guter Qualität.“ Gérald Passédat gehört zu den 210 Köchen, die 2018 die Petition gegen Elektrofischerei unterschrieben haben. Auch der Brite Michael Caines, dessen spektakuläres Restaurant Lympstone Manor an der ExeMündung im Devon liegt, ist sich seiner Verantwortung bewusst: „Es ist unsere Aufgabe, sowohl den Kunden als auch den neuen Koch-Generationen die Bedeutung von nachhaltiger Fischerei, der Verwendung von lokalen Produkte und einer Küche ohne viele Kilometer klar zu machen.“ Er spricht sein Mündungsmenü an, das er als ausgesprochen sinnvoll empfindet und bei dessen Zusammenstellung er seinen Spaß hat: „Das ist für mich beim Kochen das Wichtigste. Die kreative Verarbeitung von Produkten, die ich um mich herum finde: Rotbarbe, Aal, Tintenfisch, Drachenfisch... Ich koche nicht das, was die Leute von einem Gourmetrestaurant erwarten, also keinen Edelfisch, der meist nicht saisonadäquat und oft gefährdet ist.“ DOMAINE DE ROCHEVILAINE Pointe de Pen Lan, 56190 Billiers, Frankreich Tel.: +33 (0)2 97 41 61 61 www.domainerochevilaine.com LE PETIT NICE-PASSÉDAT Anse de Maldormé, corniche J.-F.-Kennedy, 13007 Marseille Tel.: +33 (0)4 91 59 25 92 www.passedat.fr

Michael Caines, Chefkoch im Lympstone Manor (rechts) und sein Fischer.

LYMPSTONE MANOR HÔTEL, RESTAURANT AND VINEYARD Courtlands Lane, Exmouth EX8 3NZ, Vereinigtes Königreich Tel.: +44 1395 202040 www.lympstonemanor.co.uk

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Geschichte und Politik haben die Menschen in Südafrika nachhaltig geprägt und der Kunst des Landes eine Emotionalität verliehen, die zweifellos stärker ist als anderswo.

Zerrissen zwischen Schatten und Licht, Humor und Provokation hat die südafrikanische Kunst die Zeit der Apartheid, des Kolonialismus und der Sklaverei keinesfalls vergessen.

REISEN

Kunst als Motiv in Südafrika Vom Ellerman House am Kap bis zum Dalaire Graff Estate mitten in den Weinbergen verwandeln sich die Hotels in Museen, besonders in Partnerschaften mit renommierten Galerien. Von Patrick Locqueneux

DIE HOTELLERIE, DIE BIS DATO KUNST NUR AUS DEKORATIVEN GRÜNDEN AN DIE WAND HÄNGTE, SCHICKT SICH AN, MEHR UND MEHR DEN PLATZ MUSEALER INSTITUTIONEN EINZUNEHMEN.

Wenn auch alle diese Häuser sich für Kunst als Leitmotiv entschieden haben und teilweise mit den größten Galeristen des Landes wie Goodman, Stevenson und Everard Read zusammenarbeiten, ist Ellerman House noch einen Schritt weitergegangen und hat sogar die traditionelle Aufteilung von Museen übernommen: Das Haupthaus beherbergt die Werke klassischer und moderner Kunst, während eine wie ein Balkon oberhalb des Meeres platzierte Galerie der zeitgenössischen Kunst gewidmet ist. Ob man in einem der 11 vom Rhythmus der Brandung gewiegten Zimmer übernachtet oder nicht: Auf jeden Fall sollte man sich die rund 1000 ausgestellten Werke ansehen und sich eine Mahlzeit auf der majestätischen Terrasse mit Blick auf den Ozean gönnen. Beim Gang durch das Hotel wird klar, wie und in welchem Maße die südafrikanische Kunst über die Landesgrenzen

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hinausgegangen ist. Die Landschaft hat im 19. Jahrhundert die hierher ausgewanderten Freilichtmaler inspiriert, aber heute gibt es nicht mehr eine weiße und eine schwarze Kunst, sondern nur eine südafrikanische Kunst. Geschichte und Politik haben die Menschen in diesem Land nachhaltig geprägt und seiner Kunst eine Emotionalität verliehen, die zweifellos stärker ist als anderswo. Zerrissen zwischen Schatten und Licht, Humor und Provokation hat die südafrikanische Kunst die Zeit der Apartheid, des Kolonialismus oder der Sklaverei keinesfalls vergessen, sondern sich davon inspirieren lassen. Mal utopisch, mal poetisch ist sie nicht weniger subversiv und brutal und auf der Suche nach Genialität - wie der Bildhauer El Anatsui, der kürzlich in der South African National Gallery ausgestellt hat. Vom Kap aus benötigt man nur eine knappe Stunde bis zum Delaire Graff Estate, das 2003 von Laurence Graff aufgekauft wurde, dem Juwelier der Milliardäre und gekrönten Häupter. Perfekt zwischen der Eichenstadt Stellenbosch und dem himmlischen Franschoek,

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dem ‚Franzosenwinkel“ mit einem Hauch Provence-Flair gelegen, besticht das Anwesen mit einem einzigartigen Blick auf den Simonsberg. Hier hat der Besitzer seiner Leidenschaft für afrikanische Kunst freien Lauf gelassen, hier gibt es Werke von Smit, Kumalo, Kentridge, Schimmel, Skotnes und einigen anderen Künstlern. Kein Fleckchen seines Anwesens, das nicht eine Hommage an den schwarzen Kontinent ist, an seine Fauna, seine Flora, seine Menschen ... Das schönste Beispiel ist zweifellos die Serie von Bronzeskulpturen von Dylan Lewis, die am Eingang Wache stehen oder die gepflegten Alleen säumen, vom Landschaftsarchitekten Keith Kirsten für diesen Park entworfen, dessen Grenzen die Berge sind. DELAIRE GRAFF LODGES & SPA R310, Helshoogte Pass, Banhoek Valley 7600, Stellenbosch, Südafrika Tel.: +27 (0)21 885 8160 www.delaire.co.za ELLERMAN HOUSE 180 Kloof Road, Bantry Bay 8005, Cape Town, Südafrika Tel.: +27 (0)21 430 3200 www.ellerman.co.za

EIN GENUSSMOMENT IM ELLERMAN HOUSE, WIE PATRICK LOCUENEUX IHN DEFINIERT „Ein Tisch mit Blick auf das Meer, im Schatten der Veranda. Über die bemerkenswerten Köstlichkeiten auf dem Teller hinaus ist das hier sicherlich einer der genussvollsten Momente, die man bei einem Aufenthalt am Kap erleben kann.“


Rosenblätter im Zimmer, Kaminfeuer, ein romantisches Dinner zu zweit ... Meinen Geburtstag im Ksar CharBagh werde ich nie vergessen. Eine Adresse mit viel Flair im Herzen des Palmenhains in Marrakesch. Das Ksar Char-Bagh ist ein paradiesisches Fleckchen mit dem Dekor eines Maurenpalastes aus dem 14. Jh. und mit einem Namen, der an Geschichten aus 1001 Nacht erinnert. Das Hotel hat nur 13 Zimmer und bietet neben für seine Größe herausragenden Einrichtungen einen sehr persönlichen Service. Die Küche ist bio, die Konfitüren und das Olivenöl stammen aus dem Biogarten des Küchenchefs.

Nur ein paar Flugstunden von Mitteleuropa entfernt bietet Marrakesch Exotik pur: strahlenden Sonnenschein, Palmen, eine unvergleichliche Farbenpracht und seine Medina, in der man viele genüssliche Stunden verbringen kann. Eine Stadt zwischen Tradition und Moderne, die mich immer wieder aufs Neue fasziniert und überrascht. Sie verändert sich ständig und erfindet sich neu. Sie hat eine magische Ausstrahlung und eine unwiderstehliche Anziehungskraft.

Marrakesch ist eine ständige Quelle der Inspiration. Ich kann mich einfach nicht sattsehen: Die leuchtenden Farben überall, die Dekoration in den Riads, der Trubel und das reiche Angebot in den Suks, Motive über Motive, die ich mit meiner Kamera verewigen will.

REISEN

Farben und Aromen in Marrakesch Diese schillernde marokkanische Stadt fasziniert über ihr geschäftiges Treiben hinaus auch durch ihre Feinfühligkeit und Gastlichkeit, durch ihre Schönheit und die vielen sehenswerten Orte und Stätten. Die Fotografin Céline Marks hat ein Wochenende hier verbracht und präsentiert Ihnen ihre Geheimtipps. Von Céline Marks

Restaurant Le Jardin: Die neue Adresse des Teams vom berühmten Café des Épices ist ebenso überraschend wie reizvoll. Hier kann man sich mittags im Schatten der Bäume oder in der Sonne auf der Terrasse marokkanische Spezialitäten oder europäisch inspirierte Gerichte servieren lassen. Ich empfehle das vegetarische Couscous.

KSAR CHAR-BAGH Djnan Abiad, La Palmeraie route de Fez B.P. 12478, Marrakesh 40000, Marokko Tel.: + 212 (0)524 32 92 44 www.ksarcharbagh.fr

VILLA DES ORANGERS 6 Rue Sidi Mimoun, Marrakesh 40000, Marokko Tel.: +212 (0)524 38 51 04 www.villadesorangers.com

MARRAKESCHS KÖSTLICHKEITEN, WIE CÉLINE MARKS ES SIEHT La Villa des Orangers: Ein Palast nur ein paar Schritte vom quirligen Marktplatz Jemaa El-Fnaa entfernt, eingerichtet mit dem Besten, was das marokkanische Kunsthandwerk zu bieten hat. Auch wer nicht im Riad wohnt, kann im Restaurant lunchen. Das Hotel ist so traumhaft, das man gar nicht mehr wegwill.

Restaurant La Famille: Ein verträumtes Lokal in einem kleinen, weiß gekälkten Innenhof mit vielen Pflanzen und noch mehr Ruhe. Im Schatten der Bäume wird eine hausgemachte vegetarische Küche serviert, aus ultra-frischen Zutaten und auf das Schmackhafteste zubereitet.

„Wandern Sie vom Jemaa El-Fnaa und seinem Tumult weg in die kleinen Gassen der Medina. Hier erlebt man das echte Marrakesch, wie beispielsweise den alten Mann, der mit den Fingern Farbe auf Tontassen aufträgt. Hier schlägt das Herz der Stadt, unendlich lebendig, vielschichtig und authentisch.“

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REISEN

Minorca, Balearen-Charme in Reinkultur Minorca ist der vielleicht bestgehütete Geheimtipp auf den Balearen, die ruhigste, wildeste und grünste Insel des Archipels. Das Hotel Can Faustino im Ort Ciutadella bietet genau den richtigen Komfort nach einem Tag am Strand von Cala Macarella. Von Arturo & Bamboo

Der Strand von Cala Macarella am türkisblauen Meer.

JEDES FLECKCHEN DER INSEL STRAHLT EINE GANZ BESONDERE RUHE AUS.

Wer die Strecke von Port-Mahon im Osten nach Ciutadella im Westen fährt, merkt schnell, dass Minorca vom Massentourismus ziemlich unberührt geblieben ist. Überall sieht man nur Hügel und kleine Höfe. 1993 wurde die Insel von der Unesco als Biosphärenreservat eingestuft, wodurch Fauna und Flora unter Naturschutz stehen. Im historischen Zentrum von Ciutadella beherbergt ein Palast aus dem 16. Jahrhundert jetzt das Hotel Can Faustino, wunderschön zwischen einem malerischen Hafen und den kleinen, bunten Gassen des Städtchens gelegen. Im herrlichen Hotelgarten finden wir

ruhige, schattige Plätze für unseren ersten Drink des Tages und bemerken sofort, dass hier jedem Detail Beachtung geschenkt wird. Das Interieur und der Außenbereich verschmelzen zu einem interessanten Zusammenspiel. Man hat wirklich das Gefühl, in einem großen Familienbesitz zu wohnen. Wir statten dem unter dem Gewölbe einer alten Höhle angelegten Wellnessbereich einen Besuch ab, um uns auf ein ausgedehntes Candlelight-Dinner im romantischen Garten vorzubereiten. Im Restaurant Fuego werden saisonale Zutaten verarbeitet, und nahezu alles Gemüse stammt aus dem Gemüsegarten des Can Faustino. Am nächsten Morgen geht‘s zum berühmten Cala Marcarella-Strand,

REISEN

Valldemossa, ein gut gehüteter mallorkinischer Schatz In der von der Unesco als Welterbe deklarierten Bergwelt der Serra de Tramuntana im Westen der Baleareninsel Mallorca schmiegt sich das malerische Dorf Valldemossa in ein grünendes Tal. Frédéric Chopin und George Sand haben hier ihre Liebe ausgelebt, und auch heute noch zieht die Landschaft ihre Besucher in den Bann. Von A. & B. 16

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der 14 km außerhalb der Stadt liegt. Von der Straße aus benötigt man zu Fuß noch 20 Minuten, bis man sich in die türkisblauen Fluten stürzen kann. Karibik-Feeling in Europa! Wir empfehlen Ihnen, noch 10 Gehminuten anzuhängen und auf dem Küstenpfad zum kleinen Cala Macarelleta-Strand zu wandern. Diese wilde, abgelegene Bucht wird nur von einigen wenigen Einheimischen frequentiert. Gegen 16 Uhr verschwindet die Sonne hinter den Felsen, und wir machen uns auf den Weg zurück zum Hotel. Nach einer Erfrischung brechen wir zur Erkundung des Städtchens Ciutadella auf, wo jede Menge nette Bars und Boutiquen entlang der Straßen, in den Fußgängerzonen und an den Plätzen

warten. Lassen Sie sich zum Kauf eines Paars Avarcas verführen, jenen typischen minorkinischen Sandalen, oder gönnen Sie sich unter Palmen einen entspannten Aperitif. Abends ist die Plaça de Born ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt, was sich besonders gut von der großen Terrasse der Imperi Bar beobachten lässt. Nach ein paar Gläsern geht es dann zurück ins Can Faustino. HÔTEL CAN FAUSTINO Carrer de sa Muradeta, 22, 07760 Ciutadella de Menorca, Balearen, Spanien Tel.: +34 971 489 191 www.canfaustino.com

Neben dem wundervollen Außenpool bieten im Hotel Valldemossa auch eine Sauna und ein Jacuzzi Gelegenheiten für entspannende Momente nach einem abwechslungsreichen Ausflugstag.

Jedes Fleckchen auf dem Anwesen des Hotel Valldemossa lädt zur inneren Einkehr ein: die ausgedehnten Terrassen, die charakteristischen Treppen aus Erde, ein Wirrwarr aus Alleen und Pfaden durch den Garten ... Postkartenmotive auf Schritt und Tritt.


REISEN

Eine Oase des Friedens auf Ibiza Im Herzen von Ibiza-Stadt bietet das Hotel Mirador de Dalt Vila nicht nur einen herrlichen Blick auf das Meer, sondern auch einen wundervollen Rückzugsort, um sich einen Moment lang aus der turbulenten Atmosphäre dieses Ferien- und Feierparadieses auszuklinken. Von A. & B.

Die schwarzen Minorca-Pferde.

Das Can Faustino, entworfen von der Architektin Olivia Putman.

GANZ LANGSAM FÄHRT DIE FÄHRE VON FORMENTERA IN DEN HAFEN VON IBIZA EIN und präsentiert

Die kleinen Gassen hinter dem Hotel.

WAS ARTURO & BAMBOO AN DEN BALEAREN SO GENUSSVOLL FINDEN Die des die und

Balearen gehören zu den Orten, wo man die Sorgen Alltags abstreifen kann. Hier kann man wunderbar Seele baumeln lassen, den Kopf frei bekommen zu sich selbst zurückfinden.

uns einen Panoramablick auf das Dalt Vila, die berühmte Altstadt und das von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärte kulturelle Herz der Insel. Ein interessantes Mosaik aus ehemaligen Hippies, Familien, Jet-Settern und Nachtschwärmern streift durch die Straßen von Ibiza-Stadt. Das kosmopolitisches Ambiente, die energiegeladene Atmosphäre springt sofort über und verspricht

in Verbindung mit den vom Boot aus erspähten Landschaften eine ganz besondere Reise. Der Pendelbus vom Hotel holt uns ab und bringt uns durch einen Wirrwarr aus Straßen und Gassen ins Dalt Vila Viertel. Schon wenige Minuten später stehen wir vor dem Hotel Mirador de Dalt Vila, einem Prachtbau aus dem 19. Jahrhundert, der das Stadtbild mit seinem leuchtenden Orangerosa leicht überragt. Man hat sofort das Gefühl, eine Oase der Ruhe jenseits der Menschenmassen zu betreten. Das Hotel liegt in einer Sackgasse und lädt Einheimische und Eingeweihte mit langen Bänken ein, die grandiose Aussicht auf das Meer zu genießen. Nachdem wir uns in unserem Zimmer ein wenig frisch gemacht haben, machen wir uns zum Kaffeetrinken in eines der Kultlokale von Ibiza auf: das Croissant Show, wo sich Inselbewohner und Touristen im Windschatten einiger Promis auf der großen Terrasse treffen. Später essen wir im Es Mirador zu Abend,

Das Mirador de Dalt Vila in seinem Prachtbau aus dem 19. Jh. erscheint wie eine Oase der Ruhe abseits der Menschenmassen.

unter Palmen auf einer Terrasse direkt vor dem Hotel, wunderbar von einer sanften Meeresbrise umweht. Und wieder überrascht uns die Ruhe, die von dieser Gegend ausgeht: ein Ibiza der anderen Art. Die avantgardistische mediterrane Küche ist unglaublich gut. Nach einem langen, entspannten Dinner ziehen wir uns in unser Zimmer zurück und lassen uns bei offenem Fenster vom Rauschen des Meeres in den Schlaf wiegen. MIRADOR DE DALT VILA Plaza de España 4, E-07800, Ibiza îles Balearen, Spanien Tel.: +34 97 130 30 45 www.hotelmiradoribiza.com

Im Hotelgebäude, das früher zum ehemaligen KartäuserKloster gehörte, fühlt man sich heute wie in seinem eigenen Stadtpalais, nur wenige Meter vom Dorfleben entfernt.

Im Valldemosa kann man den urbanen Alltag hinter sich lassen, einen Gang hinunterschalten und sich Zeit zum Genießen gönnen.

14 km von Valldemossa entfernt wartet in Cala Deià eine kleine Bucht mit glasklarem Wasser und einem Kieselstrand.

VALLDEMOSSA HÔTEL & RESTAURANT Ctra. Vieja de Valldemossa S/N E-07170, Valldemossa, Mallorca. Tel.: +34 97 161 26 26 www.valldemossahotel.com

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REISEN

Ragusa, Siziliens Kleinod Auf der größten aller Mittelmeerinseln gelegen scheint Ragusa von der Zeit vergessen worden zu sein. Im Labyrinth der kleinen Gassen hat das Hotel Locanda Don Serafino die ehemaligen Stallungen eines Palastes bezogen, dicht bei den Stadtmauern der Unterstadt. Blogger Nathan Rollinson hat die Örtlichkeiten für uns erkundet. Von The Rollinson IM SÜDEN DER MONTI IBLEI GELEGEN GILT RAGUSA ALS HAUPTSTADT DIESER REGION SIZILIENS,

Nach einem zerstörerischen Erdbeben im Jahr 1693 siedelten sich einige der Überlebenden auf einem Hügel an und gründeten „Ragusa Superiore“, die Oberstadt. Andere Bewohner blieben am früheren Standort und bauten die Altstadt als „Ragusa Ibla“ wieder auf. In beiden Teilen der Stadt befinden sich prachtvolle Paläste und barocke Kirchen, von denen 18 zum Kulturerbe der Unesco gehören. Es lohnt sich wirklich, einen Tag lang durch die pittoresken Straßen zu streifen und die architektonischen Meisterwerke des Ortes zu bewundern. Im Gewirr der Gassen Ragusas sticht sich das Locanda Don Serafino als eines der schönsten Hotels von ganz Sizilien heraus. Nach einer zweistündigen Fahrt vom Flughafen Catania wird es Zeit, sich die Beine zu vertreten. Das Team des Locanda Don Serafino, seit kurzem Mitglied der Relais & Chateaux-Familie, empfängt uns mit ausgesuchter Zuvorkommenheit. Das Hotel selbst steht in einem idyllischen Rahmen. Unser Zimmer besticht durch einen ansprechenden Mix aus modernen und traditionellen Elementen. Ich kann es kaum erwarten, im luxuriösen Bad in die geräumige Wanne zu klettern. Das Bett steht in der Nähe des kleinen Romeo-und-Julia-Balkons, der den Blick auf die Hügellandschaft rund um Ragusa freigibt. Eine weitere Besonderheit der Anlage ist zweifellos das Restaurant. Mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet wartet der Gourmet-Tempel mit einem äußerst ungewöhnlichen Dekor auf: ein Teil davon ist einem Kellergewölbe untergebracht. Bei den Gerichten dominiert die sizilianische Küche, die kreativ und fantasievoll präsentiert wird. Die passenden Weine zu finden, fällt bei der Riesenauswahl von über 1000 Weinen und Spirituosen aus dem Restaurantkeller nicht schwer. Und wenn für Sie zur Krönung des Abends eine Zigarre gehört, fragen Sie einfach den exzellenten Sommelier nach der entsprechenden Liste. Mit lokalen Produkten tischt die Familie La Rosa ihren Gästen die ganze Geschmackswelt Siziliens auf, denn Chefkoch Vincenzo zaubert gekonnt Köstliches aus hochwertigsten Zutaten. Mein Abendessen beginnt mit einer Auswahl Antipasti vom Feinsten, alle auch noch wundervoll präsentiert und von einem fantastischen Wein begleitet. Ich frage mich jetzt, wie viele Gänge noch kommen. Wenn Sie ein-, zweimal hier übernachten, sollten Sie sich unbedingt einige der Sehenswürdigkeiten von Ragusa ansehen. Ich hatte schon viel über den Ort gehört und bin voller Neugier aufgebrochen. Meine erste Station war die Kirche San Vincenzo Ferreri am Eingang zum Ibleo-Garten. Diese dominikanische Kirche mit der typischen Sonnenuhr an der Fassade besitzt einen asymmetrisch positionierten, mit bunten Dachziegeln verzierten Glockenturm. Innen fand zu meiner Überraschung auch noch eine interessante Ausstellung statt. Es gibt so viel zu sehen, besonders die zahlreichen historischen barocken Bauten wie die emblematische Kathedrale San Giorio. Am besten lässt man sich einfach treiben, denn an jeder Straßenecke stößt man auf verborgene Schätze.

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Das Stadtviertel Ibla liegt auf einem Plateau in rund 450 m Höhe. Im historischen Zentrum der Stadt konzentrieren sich über 50 Kirchen und Barockpaläste.

LOCANDA DON SERAFINO Via XI Febbraio, 15, 97100 Ragusa Ibla, Italien Tél.: +39 0932 220065 www.locandadonserafino.it

WAS THE ROLLINSON AM LOCANDA DON SERAFINO SO GENUSSVOLL FINDET „Dieses Hotel ist ein einzigartiges Schmuckstück und wartet mit einem der besten Restaurants in ganz Sizilien auf. In einem renovierten mittelalterlichen Palast untergebracht besticht es durch minimalistischen Chic, Kalksteingewölbe, eine in den Felsen gehauene Treppe und sogar einen Raum in einer Höhle, die früher als Stallung diente.“


Das harmonisch in die Natur eingefügte Grand Hotel de Cala Rossa bietet sogar eine Baumhütte mit einem 37 m² großen Schlafzimmer.

REISEN

Cala Rossa in der Nebensaison

WAS JEAN BERTHELOT IM CALA ROSSA SO GENUSSVOLL FINDET „Ein Hochgenuss in Korsika ist eine Pfanne voller frischer Steinpilze, gerade erst gleich nebenan in den Bergen gesammelt, serviert im Hotel Cala Rossa und verspeist mit Blick aufs Meer.“

In Porto-Vecchio, ganz in der Nähe der Strände von Palombaggia und Santa Giulia, lädt das Grand Hotel de Cala Rossa zwischen April und Juni, dann wieder im September und Oktober zu einem herrlich ruhigen Nebensaison-Aufenthalt ein. Von Jean Berthelot de la Glétais GIBT ES EINEN BESONDERS GEEIGNETEN MOMENT, UM PORTO-VECCHIO UND UMGEBUNG ZU ERKUNDEN?

Eigentlich nicht, denn Korsika geizt das ganze Jahr nicht mit Reizen für jeden Geschmack. Aber wer Ruhe sucht, Herbstund Frühlingsfarben liebt und lange einsame Spaziergänge am Meer oder in den Bergen unternehmen möchte, sollte sich den Luxus eines Besuchs außerhalb der Hochsaison gönnen. Zwischen April und Ende Juni, dann wieder im September und Oktober bietet sich das Grand Hotel Cala Rossa als idealer Ausgangspunkt für ungestörte Strandbesuche in Palombaggia, Santa Giulia oder dem Geheimtipp Tamaricciu an. In diesen nur wenige Kilometer entfernten und doch so exotischen Buchten fühlt man sich ein bisschen wie am Ende der Welt ... Das Hotel bietet auch tägliche Ausflüge mit einem nostalgischen Holzschiff auf dem Wasser an, das von Türkis bis Nachtblau in allen Schattierungen schillert

und wogt. Wen es in die Berge zieht, der kann eine halbe Stunde von Porto-Vecchio entfernt im Ospedale-Massiv wundervolle Wanderungen zwischen Pinien, Buchen und Seen unternehmen. Kräftige Aromen liegen in der Luft und scheinen die kommenden warmen oder kalten Jahreszeiten anzukündigen. In der Nebensaison lassen sich gemütliche Ausritte organisieren, beispielsweise an den Stränden von Saint-Cyprien und Pinarello, wo man mit einem bisschen Glück auch eleganten Flamingos begegnet. Sehr entspannte Momente bieten auch die Yogakurse, die auf dem von den Wellen sanft gewiegten Ponton des Hotels stattfinden. Danach vielleicht eine Runde Sport mit einem Coach? Außerhalb der Saison kann man sich mehr Zeit für alles nehmen und beispielsweise die Massagen im Spa und die dort verwendeten und verkauften

Produkte entdecken. Oder für ausgiebiges Baden im Pool, einen neuen Haarschnitt oder eine Bartpflege wie früher beim Barbier. Genussmomente gibt es auch beim Probieren der gastronomischen Vielfalt, die Chefkoch Pascal Cayeux aus den Produkten der Saison zaubert. Wer Gastronomie gerne mit Ökologie verbunden sieht, sollte unbedingt einen kleinen Rundgang durch den großen Bio-Gemüsegarten hinter dem Hotel einlegen. Reisen in der Nebensaison bedeutet, das schöne Korsika zu einem Zeitpunkt kennenzulernen, wenn die Insel ganz sie selbst sein kann. GRAND HÔTEL DE CALA ROSSA & SPA Route de Cala Rossa, 20137 Lecci, Porto-Vecchio, Korsika, Frankreich Tel.: +33 (0)4 95 71 61 51 www.hotel-calarossa.com

Pascal Cayeux, Küchenchef im Grand Hôtel de Cala Rossa.

Das Cala Rossa serviert Mittagessen am Meer und Abendessen unter hundertjährigen Pinien.

Nummer 7 - Frühjahr-Sommer 2019

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CONCIERGE

5 Wellness-Erlebnisse für Kinder Von den Malediven über Südafrika bis zum Luberon: Für alle Altersklassen gibt es maßgeschneiderte Anwendungen. Von Marie Faure-Ambroise 4. TEENAGER-RITUALE IN SÜDAFRIKA Das Hotel: Zwischen Stellenbosch und Franschoek, am höchsten Punkt des Helshoogte Passes, wartet das Delaire Graff Lodges & Spa mit feinstem Luxus inmitten der Weinberge auf. Im Wellness-Programm: Während die Erwachsenen es sich im Pool oder Spa gut gehen lassen, kümmern sich Wellness-Experten mit speziellen Anwendungen um die Teenager. Für die 12-17-jährigen werden BioTiefenreinigungen für das Gesicht angeboten, exakt auf die junge Haut zugeschnitten. Es gibt auch beruhigende Massagen, eine Reinigungsmassage für den Rücken und ein luxuriöses Beauty-Ritual mit Gesichtsreinigung, natürlichem Make-up, Maniküre und Pediküre.

1. EIN MUTTER-TOCHTER MOMENT IN SPANIEN Das Hotel: Das in einer ehemaligen Papierfabrik untergebrachte A Quinta Da Auga Hotel & Spa liegt etwas abseits vom Zentrum von Santiago de Compostela und kombiniert den Charme der Vergangenheit mit modernstem Komfort. Im Wellness-Programm: Mit Hydrotherapie-Pool, Eisbrunnen, Sauna, Duschen mit ätherischen Ölen und Jacuzzis gehört der 5-Sterne-Spa des Hotels zu den schönsten in ganz Galizien. Für einen unvergesslichen Mutter-Tochter-Moment bietet sich das Madre e Hija-Ritual an, bei dem die beiden Damen mit einem Rosen-Bad und Massage, einer Gesichtspflege sowie einer Haarwäsche mit Fönen verwöhnt werden. 210 Minuten pure Wellness. A QUINTA DA AUGA HÔTEL & SPA Paseo da Amaia 23b, 15706 Santiago de Compostela, Spanien Tel.: +34 98 153 46 36 www.aquintadaauga.com

DELAIRE GRAFF LODGES & SPA R310, Helshoogte Pass, Banhoek Valley 7600, Stellenbosch, Südafrika Tel.: +27 (0)21 885 8160 www.delaire.co.za

2. ANWENDUNGEN FÜR MINI-LECKERMÄULER IN DER SCHWEIZ Das Hotel: Das oberhalb von Loèche-les-Bains gelegene Les Sources des Alpes verbindet in seinem Gebäude aus dem Jahr 1834 Moderne und Tradition. Im Wellness-Programm: Während die Eltern im Thermalbecken unter freiem Himmel ein paar Runden schwimmen, kommt ihr Nachwuchs (bis 12 Jahre) in den Genuss von speziellen Anwendungen wie Gesichtspflege mit Zuckerwatte-Duft, Schoko-Gesichtsmaske, Massagen mit Vanille-Erdbeer- oder Honig-Vanille-Creme oder eine Entspannungsmassage für Rücken, Nacken, Arme und Beine mit Honig-Vanille-Aroma. Zum Anbeißen. HÔTEL LES SOURCES DES ALPES Tuftstrasse 17, 3954 Loêche-les-Bains, Schweiz Tel.: +41 (0)27 472 20 00 www.sourcesdesalpes.ch

3. DIE KUNST DER BABYMASSAGE IM LUBERON Das Hotel: Mitten im Herzen des provenzalischen Weinbaugebiets lädt das Hotel Coquillade Village zu traumhaften Familienurlauben ein. IM WELLNESS-PROGRAMM: Auf 1500 m² sorgen Sauna, Hängematten, Dampfbad, Kneipp-Becken, Eisbrunnen, sensorische Duschen, beheizter Innenpool und Jacuzzis im Freien für das Wohlbefinden der Gäste. Neben den üblichen Anwendungen für Erwachsene organisiert der Spa Einzel- oder Gruppen-Workshops, um das richtigen Massieren von Babys zu erlernen. Eltern, die sich mal ganz alleine verwöhnen lassen wollen, können ihren Nachwuchs von Babysittern betreuen lassen.

5. KIDS-WOHLFÜHLPROGRAMM AUF DEN MALEDIVEN Das Hotel: Mitten im indischen Ozean liegt das Soneva Fushi zwischen einem Korallenriff und einem dichten Urwald: ein Paradies für anspruchsvolle Robinsons. Zur 5-SterneHotelanlage gehören ein Kinosaal, ein Observatorium, ein exklusiver Kids Club, ein Spa und sechs Restaurants. Im Wellness-Programm: Zwischen Yogakursen, Pool-Partys und Schatzsuchen können die Kinder zusammen mit ihren Freunden Anwendungen buchen oder sich maniküren und frisieren lassen. Kids only. SONEVA FUSHI Kunfunadhoo Island, Baa Atoll Republic of Maldives, Kunfunadhoo Island, Malediven Tel.: +960 660 0304 www.soneva.com/soneva-fushi

WARUM MARIE FAURE-AMBROISE DAS REISEN MIT KINDERN SO GENUSSVOLL FINDET

COQUILLADE VILLAGE Le Perrotet, 84400 Gargas, Frankreich Tel.: +33 (0)4 90 74 71 71 www.coquillade.fr

„Man sieht die Welt wieder mit ihren Augen. Mit Kindern reist man einfach ganz anders. Man lernt, sich wieder Zeit zu lassen, Pausen einzulegen, durchzuatmen, ihre 1000 Fragen zu beantworten und jeden Augenblick zu genießen. Und man wird wieder neugierig, das ist einfach herrlich.“

RUBRIKEN REISEN  (DE) VOYAGE  (FR)

HERAUSGEBER

KULINARISCHES  (DE) CUISINE  (FR)

Isabelle Mical

VERSPRECHEN  (DE) ENGAGEMENTS  (FR)

CONCIERGE  (DE) CONCIERGE  (FR) 20

Philippe Gombert

CHEFREDAKTEURIN ART DIRECTOR Yorgo & Co

LAYOUT

Virginie Oudard

REDAKTIONELLE KOORDINATION Les Digitalistes

Nummer 7 - Frühjahr-Sommer 2019

UNTER MITARBEIT VON

Elvira Masson, Rosa Park, Benoît Peeters, Lindsey Tramuta, Joann Pai, Sophie Cornibert, Arturo & Bamboo, Patrick Locqueneux, Céline Marks, The Rollinson, Jean Berthelot de La Glétais, Marie Faure. Jessica Jungbauer, Guillaume Crouzet.

FOTOS

Benjamin Loyseau, Rich Stapleton, Aurélia Aurita, Joann Pai, Andrea

Moretti, Il Borro, Langdon Hall, Adrian Ehrbar, Avaton, Olivier Marie, Greendale Farm, Arturo & Bamboo, Patrick Locqueneux, Céline Marks, The Rollinson, Magali Maricot, A Quinta da Auga Hotel & Spa, Soneva Fushi, Coquillade Village, Delaire Graff Lodges & Spa, Hôtel Les Sources des Alpes, Jessica Jungbauer, Francis Hammond.

HERSTELLUNG

Relais & Châteaux verwendet Papier aus Wäldern mit nachhaltiger Forstwirtschaft. Druck: Advence Entsprechend der Rechtsprechung haftet Relais & Châteaux® nicht für eventuelle Fehler oder Unterlassungen, die trotz intensiver Bemühungen und Kontrollen bei der Herausgabe dieses Magazins unwissentlich entstanden sein könnten. Dieses Magazin wurde herausgegeben von Relais & Châteaux® SIRET FR 33 306 446 675 00010. 58-60, rue de Prony, 75017 Paris - Frankreich. Vervielfältigungen, selbst auszugsweise, sind nicht gestattet.


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