Kopenhagen Louise Campbell, eine poetische Designerin • Naturbelassene Produkte • Das Ritual der kaffepause • Ziel: Zero Waste • Ausflug in ein Inselparadies • Nachhaltige Möbel • Nordische Köstlichkeiten • Das Lebensgefühl hygge
City Guide Die besten Adressen inspirierender Persönlichkeiten
Maestro Christophe Claret is a natural-born anti-conformist who never misses out on a chance to express his creative audacity through original displays running counter to traditional design codes. Witness the large date and the MEMO, both cone shape. A case with pure lines that are both gentle and forceful, an ultra-dynamic curving silhouette, a panoramic vantage point from which to admire the mechanical architecture‌ Maestro is first and foremost a distinctive signature, a daily art of living, a daring model.
www.christopheclaret.com
Leitartikel
Kaffeepause Liebe Leserinnen und Leser, Wenn man durch Kopenhagen flaniert, fällt einem als Erstes die friedliche, harmonische Stimmung auf. Überall sieht man Fahrräder, und die Kopenhagener genießen auf den Caféterrassen eine Tasse Kaffee, sobald sich die ersten Sonnenstrahlen zeigen. Entlang der Kanäle und durch die kopfsteingepflasterten Gassen gelangt man zur berühmten Bronzefigur Die kleine Meerjungfrau, die ihr Vorbild in dem gleichnamigen Märchen des Dichters Hans Christian Andersen hat. Kopenhagen ist aber nicht nur eine Stadt, in der es sich gut lebt: Die dänische Hauptstadt ist in Bereichen wie Umweltschutz, Design und Gastronomie eine Vorreiterin, die zu neuen Modellen inspiriert. Diesen frischen Wind der Innovation werden Sie spüren, wenn Sie in dieser Ausgabe kreativen Menschen begegnen, die ihre Stadt über alles lieben. Angefangen mit Louise Campbell, einer Designerin von internationalem Ruf. Sie gewährt Ihnen Einblick in ihr Kreativstudio im Viertel Nørrebro, in dem sie dem Grafikdesign für das gesamte diesjährige Nespresso Weihnachtssortiment, das in einer Limited Edition herausgegeben wird, den letzten Schliff gibt. Die Künstlerin reiht sich ein in die lange Liste der Pioniere des dänischen Designs. Dänemark ist für sein schlichtes, funktionelles und elegantes Design weltberühmt und hat ikonische Teile hervorgebracht wie den Egg Chair von Arne Jacobsen oder The Chair von Hans J. Wegner. Seit fünfzehn Jahren ist Dänemark auch eine Welthauptstadt der Gastronomie. Mutige Küchenchefs, innovative Restaurants, ein in der Veränderung begriffenes Terroir und ein avantgardistischer Spirit machen Kopenhagen zu einer unumgänglichen Destination für Gourmets. Wir machen auch einen Abstecher auf die wundervolle Insel Bornholm, die die Dänen seit Generationen fasziniert. Wie wäre es, wenn Sie selbst eine Reise auf diese Paradiesinsel planten? Und dann ist da der Kaffee. Wussten Sie, dass die Dänen zu den Völkern der Welt gehören, die am meisten Kaffee trinken? Die kaffepause ist mit Sicherheit das Ritual, das alle Dänen und die Skandinavier allgemein verbindet. In der ganzen Region genießt man zu jeder Tageszeit – allein oder in Gesellschaft – große Tassen schwarzen Kaffee. Lassen Sie sich auch von unseren einfachen dänischen Rezepten verführen, die perfekt zu Ihren Lieblingskaffees passen. Die Auswahl reicht von Zimtschnecken über dänische Pancakes bis hin zum Hotdog, dem Inbegriff des dänischen Snacks. Und inspirieren Sie sich für die Weihnachtszeit an hygge, dem dänischen Glücksrezept, das eine herzliche und gesellige Stimmung mit einem Gefühl von Komfort verbindet. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre und genussvolle Kaffeemomente, Jean-Marc Duvoisin CEO Nestlé Nespresso S.A.
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Inhalt
SO NESPRESSO ist eine Veröffentlichung der Nestlé Nespresso S.A. Avenue d’Ouchy 4-6, 1006 Lausanne - Schweiz. Verlagsdirektor Jean-Marc Duvoisin. Leitende Herausgeberin Lise Peneveyre. Konzeption/Umsetzung Les Digitalistes, 9 rue Emilio Castelar 75012 Paris, Frankreich Tel.: +33 (0)1 43 44 55 20 contact@lesdigitalistes.com lesdigitalistes.com Chefredakteur Boris Coridian. Art Director Virginie Oudard. Redaktionelle Koordination Sophie Bouniot. Redaktionssekretariat Amélie Modenese. An dieser Ausgabe haben mitgewirkt Morgane Aubin, Mickaël A. Bandassak, Aude Blanchard-Dignac, Célia Callois, Audrey Cosson, Jérôme Galland, Virginie Garnier, Nadia HamamMarty, Guillaume Jan, Caspar Miskin, Caroline Nedelec, Sandrine Place, Frédéric Stucin. Foto Titelseite Frédéric Stucin. Übersetzung TagLine. Repro Compos Juliot. Druck Mohn media Mohndruck Gmbh. Werbung MHD SA Chemin du Bugnon 1 / CP 32 1803 Chardonne - Schweiz. Kundenbetreuung: Dominique Breschan. Tel.: + 41 (0) 79 818 27 55 dominique.breschan@mhdsa.ch
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Dieses Magazin und der City Guide sind auf zertifiziertem Papier gedruckt:
© Copyright 2019 Nestlé Nespresso S.A. Alle Rechte vorbehalten. Nespresso, die Namen der Nespresso Kaffeesorten und die im SO NESPRESSO aufgeführten Nespresso Logos sind Markenzeichen der Société des Produits Nestlé S.A. und in einigen Ländern gesetzlich geschützt.
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Leitartikel
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Begegnung mit der Designerin Louise Campbell und ihrem poetischen, verspielten Universum
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Kosmopolitische Spitzenköche und Produkte Made in Denmark
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Kultobjekt: Der Stuhl, die internationale Ikone des dänischen Möbeldesigns
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Die kaffepause – das unumgängliche Ritual der Dänen
Kopenhagen mit allen fünf Sinnen Brauer, Chefköchin, Künstler … Wir stellen Ihnen Kopenhagener Talente vor
Inhalt
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Zero Waste: Vorreiter Dänemark
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Gourmet-Kaffee
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Ihre Lieblingskaffees
Bornholm, das kleine Inselparadies Ein Designer-Duo entwirft Möbel aus Seetang: ethisch und ökologisch Unsere Limited Editions nordischer Inspiration für die Weihnachtszeit Kochunterricht: Hotdogs mit KaffeeBarbecue-Sauce und Americano aus Master Origin India
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Fünf Sinne Jeden Morgen kommt es im Stadtzentrum von Kopenhagen zu einer stillen Invasion: einem disziplinierten Gewimmel von 200 000 bis 300 000 Fahrrädern. Die Stadt setzt auf das Fahrrad, um ihre Karbonemissionen bis 2025 auf Null zu reduzieren. Fast die Hälfte der Einwohner fährt täglich mit dem Rad zur Arbeit und schwingt sich auch für persönliche Termine und Besorgungen auf den Drahtesel. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es ist umweltschonend, gesünder und angesichts der kleinen Fläche von Kopenhagen auch schneller, sich mit dem Rad fortzubewegen.
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Gelassenheit 7
In den Häusern, Wohnungen und sogar öffentlichen Einrichtungen werden sie abends angezündet. Man genießt ihren sanften Schein und ihren beruhigenden Geruch – Kerzen sind ein wesentliches Element des Lifestyles hygge, den man als ein Gefühl von Gemütlichkeit und Wohlbefinden beschreiben kann. Hygge hilft, die langen Wintermonate zu überstehen. Das dänische Savoir-Faire findet man in den handgefertigten Kerzen der berühmten dänischen Marke Ester & Erik.
Hauch
cinq sens Seit 1958 wird im Louisiana Museum of Modern Art ein sehr schönes Panorama der Werke von Meistern der Malerei, Bildhauerei, Fotografie und Videokunst aus Dänemark und der ganzen Welt ausgestellt, wie Picasso, Kandinsky, Warhol, Lichtenstein, Ernst, Heerup und Miró. Der Park und der Garten des Museums laden zur Meditation ein, und die Werke bilden eine Einheit mit der Natur, wie dieses Mobile von Calder vor dem Horizont und der Küste des Nachbarlands Schweden. Eine beeindruckende Sehenswürdigkeit, welche man nicht verpassen sollte - nicht einmal 40 Kilometer von Kopenhagen entfernt.
Panorama 9
Milder Räucherlachs, leckere Mayonnaise mit Schnittlauch, pikantes eingelegtes Fenchelgemüse, knackige Senfkörner und frischer Dill auf einer Scheibe Roggenbrot – dieses und andere smørrebrød kann man bei Aamanns 1921 genießen. Das Wiederaufleben dieses großen Klassikers der dänischen Küche verdanken wir Chefkoch Adam Aamann, der in Kopenhagen mehrere Restaurants besitzt. „Die Köche interessierten sich lange nicht fürs smørrebrød, sie schämten sich sogar dafür“, erklärt er. „Seit ich im Jahr 2006 mein erstes Restaurant eröffnet habe, hat sich die Stadt in Sachen Gastronomie geöffnet.“ Ein Biss in ein smørrebrød reicht, um Dänemark zu verstehen.
Texturen 10
Fünf Sinne
Fotos: Frédéric Stucin. Wir danken: Ester & Erik, Louisiana, Aamanns und CopenHot
Wärme
Dies ist der coolste warme Spot Kopenhagens. Bei CopenHot vor der Halbinsel Refshaleøen, gegenüber der Kleinen Meerjungfrau, kann man in 40°C warmem Wasser baden während man ein Bier oder ein Glas Sekt schlürft, im kühlen, glasklaren Wasser des Hafens einige Schwimmzüge machen und sich dann in der Sauna aufwärmen – mit Panoramablick über die Stadt. Ein unvergessliches Erlebnis.
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Innovationsgeister
Mikkel Borg Bjergsø, intuitiver Brauer.
Anne Dvinge, Veranstalterin von Hauskonzerten.
Kopenhagener Talente Von Musik über Gastronomie bis hin zum Urban Farming – in der dänischen Hauptstadt entfaltet sich eine neue Generation von Talenten. Von Boris Coridian und Guillaume Jan Fotos Mickaël A. Bandassak
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Sie finden ihre Top Locations in unserem City Guide.
Innovationsgeister
Remee, Hitmacher.
Richard Hart, Brotperfektionist.
Kristian Skaarup und Livia Urban Swart Haaland, Höhenbauern.
Rosio Sánchez, Erfinderin von dänischen Tacos.
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Innovationsgeister
Die Bäckerei von Richard Hart ist in wenigen Monaten zur Top Location der Kopenhagener Brotästheten geworden
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enn ein Däne jemandem sagen möchte, er solle ruhig bleiben, benutzt er oft folgende Redewendung: „Spis brød til“ – „Iss Brot“. Daran erkennt man, wie wichtig Brot in der dänischen Kultur ist. Der Bäcker Richard Hart ist kein Däne – er kommt aus London. Nach jahrelanger Tätigkeit als Chefkoch in Kalifornien, dann als Chefbäcker der Tartine Bakery in San Francisco ließ er sich 2017 auf Einladung des Küchenchefs des Noma, René Redzepi, in Kopenhagen nieder. Ende 2018 eröffneten sie zusammen Hart Bageri. Wenn man die Tür zu seiner Bäckerei aufstößt, wird man vom buttrigen Duft der tebirkes — Plunderteilchen mit Mohn und Marzipanfüllung — und der kardemomme boller — Blätterteiggebäck mit Kardamom— in die wundervolle Welt des frischen Gebäcks entführt. Bei seiner Suche nach dem perfekten Brot kennt Richard Hart keine Grenzen: „Die Kruste muss singen, sie muss glänzend und knusprig sein. Sie muss alle Farben haben, vom Weiß des Mehls bis zu einem fast schwarzen Farbton. Die Kruste ist perfekt, wenn sie nicht perfekt ist.“ Er erklärt: „Wir backen täglich Hunderte Brote, aber das perfekte Brot gelingt uns nur drei- oder viermal pro Jahr. Es ist selten, weil so viele Faktoren eine Rolle spielen.“ Er bietet helle Sauerteigbrote und selbstverständlich auch Schwarzbrot an, das man überall in Dänemark findet. „Die Dänen sind es gewohnt, dunkles Vollkornbrot zu essen. Ich liebe Schwarzbrot! René Redzepi hat mir die sehr starke emotionale Beziehung der Dänen zum Schwarzbrot erklärt. Ich denke, wir haben heute ein gutes Niveau erreicht, verbessern uns aber stets weiter!“, freut sich der Fan der langen Gärung, der nur samstags Schwarzbrot verkauft. „Mein einziges Ziel ist, dass einem Kind oder einer Großmutter mein Brot schmeckt.“ An dem Tag hat Dreisternekoch Rasmus Kofoed vom Restaurant Geranium an der Bäckerei Halt gemacht, um ein Gebäck zu verzehren. „Das ist das Schöne am Bäckerberuf: Wir ernähren jeden“, sagt Richard mit einem stolzen Lächeln. _
Richard fing damit an, an seinen freien Tagen Brot zu backen. „Da habe ich mich in Brot verliebt …“
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„Hier arbeiten wir mehr mit Erfahrung als mit Technik: Wir kosten das Brot und reflektieren“ Hart Bageri soll nicht zu einer Bäckereikette werden: „Wenn man zu groß wird, besteht die Gefahr, dass sich die Produktqualität verschlechtert“.
Samstags ist am meisten los in der Bäckerei: 450 Sauerteigbrote, 120 Schwarzbrote und rund 1 000 Gebäcke kommen in den Ofen.
„Die Kruste muss singen, sie muss glänzend und knusprig sein.“
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Innovationsgeister
Zusammen mit ihrem Team organisiert Anne Dvinge Hauskonzerte, um die Regeln des Musikbusiness zu verändern Das dynamische Team von Low-Fi.
Mathias Vinther Lilholt vom Pop-Duo Feel Freeze nimmt letzte Einstellungen vor.
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ls die Musiker des Duos Feel Freeze in die Wohnung im Stadtzentrum von Kopenhagen eintreten, begrüßt sie ein 20-köpfiges Publikum mit herzlichem Applaus. „Wir spielen heute Abend zum ersten Mal unplugged“, sagt Raymonde Gaunoux ins Mikro und greift zu ihrer Folkgitarre. Dann stimmt Mathias Vinther Lilholt a cappella einen Song an, bei dem man Gänsehaut bekommt. Es entsteht sofort Nähe zum Publikum. Während dieses vom Label Low-Fi organisierten Mini-Konzerts in einem Wohnzimmer fühlt man sich einfach nur geborgen. „Wir wollen es Musikern ermöglichen, bei den Leuten zu Hause zu spielen“, sagt Anne Dvinge, Mitgründerin der Plattform, die ein internationales Netzwerk an Künstlern und Privatpersonen aufbauen möchte. „Wir produzieren die Konzerte nicht“, betont Stine Hulvey, die andere Gründerin
des Start-ups. „Wir tun nichts anderes, als Musiker mit Leuten in Kontakt zu bringen, die möchten, dass sie in ihrem Wohnzimmer spielen. Sie einigen sich auf den Termin und den Preis. Im Grunde funktionieren wir wie eine Online-Partnerbörse“, fügt Anne Dvinge lächelnd hinzu. Seit ihrer Gründung im Jahr 2015 organisiert die Plattform mit den 4 000 Mitgliedern jeden Monat Dutzende Konzerte in Kopenhagen. In einer Zeit, in der die entmaterialisierte Musik quasi gratis konsumiert wird und wo kaum noch Platten gekauft werden, sind diese Konzerte die größte Einkommensquelle für die Künstler. Aus dem Grund entschieden sich die beiden Frauen um die Dreißig, ihren Job an den Nagel zu hängen und sich selbständig zu machen. Ihre Firma beschäftigt heute sieben Personen und fängt an, Investoren neugierig zu machen. _
Anne Dvinge, die Mitgründerin von Low-Fi.
„Unsere Plattform funktioniert wie eine Online-Partnerbörse“
Zwischen den Gruppen und dem Publikum der Minikonzerte entsteht spontan Nähe. Man fühlt sich in dem Raum einfach nur geborgen.
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têtes chercheuses
Der Gründer einer Craft-Beer-Brauerei, Mikkel Borg Bjergsø, möchte eingefahrene Muster verändern
Die sofort erkennbare visuelle Identität von Mikkeller wird seit 2010 von Designer Keith Shore gestaltet.
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ies ist die Geschichte eines Mathelehrers, der in seiner Küche anfing, aus Spaß Bier zu brauen, und zu einem Magnaten des Gerstensafts wurde. Als Mikkel Borg Bjergsø im Jahr 2003 anfing, Bier zu brauen, war er 27 Jahre alt. „Anfangs versuchte ich nur, den Geschmack der Biere zu reproduzieren, die mir schmeckten“, erinnert sich der Geschäftsmann. Damals fing man in vielen Ländern der Welt an, sich für originelle Qualitätsbiere zu interessieren, und organisierte Bierfestivals. Mikkel nahm an Bierwettbewerben teil (die er oft gewann). Mit Unterstützung eines befreundeten Journalisten, Kristian Klarup Keller, gründete er die Marke Mikkeller. „Wegen der großen Nachfrage nach meinem Bier reduzierte ich meine Stundenzahl in der Schule. Im Jahr 2010 hörte ich dann ganz mit dem Unterrichten auf.“ In seinen weitläufigen
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Innovationsgeister Das Mikkeller Lebensmittelgeschäft in Kopenhagen.
„Unser Markenzeichen ist die Vielfalt. Wir wollen, dass in Restaurants mehr Bier serviert wird.“
In der Eingangshalle zu seinen Büros erwarten den Besucher fünf Bierzapfanlagen.
Büros in Carlsberg – dem Viertel, in der bis 2008 die historische Fabrik des dänischen Brauerei-Giganten Carlsberg stand – setzt Mikkel Borg Bjergsø seinen kometenhaften Aufstieg fort. „Wir haben bisher mehr als 800 verschiedene Biere gebraut und exportieren unser Bier in 40 Länder. Das Unternehmen Mikkeller beschäftigt weltweit 700 Personen. Wir haben Bars und Restaurants in mehreren Ländern. Wir sind in Tokio, San Diego, New York, Brüssel, Paris und auf den Färöern präsent. Allein in Kopenhagen haben wir 20 Locations.“ Der Mann, der als avantgardistischer Unternehmer gilt, steht dazu, dass er wenig Erfahrung hat: „Ich habe keinen MBA, ich vertraue meinem Instinkt“, sagt er. „Unser Markenzeichen ist die Vielfalt. Wir wollen, dass in Restaurants mehr Bier serviert wird, wobei die Gastronomie heute in Dänemark eine große Rolle spielt.“ Man kann zuversichtlich sein, dass ihm dies gelingt. _
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Innovationsgeister
Remee, der medienwirksamste Songwriter Dänemarks, beobachtet das Erwachen der dänischen Hauptstadt
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eder kennt ihn in Kopenhagen. Der 44-jährige Remee ist eine bekannte Persönlichkeit in der dänischen Unterhaltungsbranche. Der talentierte, kreative, enthusiastische Künstler, der Menschen zusammenbringt, ist Songwriter, Musikproduzent (er hat für verschiedene Interpreten in mehreren Ländern rund 60 Hits geschrieben und weltweit 25 Millionen Platten verkauft), ein Star im dänischen Fernsehen und Eigentümer mehrerer Clubs in Kopenhagen — darunter das Arch, ein einladender, origineller Club mit hübschen Lichtspielen und einer einwandfreien Akustik. „Mit 12 fing ich an, Schlagzeug zu spielen. Dann lernte ich weitere Musikinstrumente wie Gitarre, aber ohne jede Disziplin. Noch heute kenne ich die Namen der Akkorde nicht, die ich spiele. Mich interessieren die Emotionen, die ich erzeuge.“ Mit 15 schreibt er seinen ersten Hit, unterzeichnet einen Plattenvertrag und landet einen Hit nach dem anderen. Mit 22 produziert das Wunderkind das Pop-Duo S.O.A.P., das weltweit zwei Millionen Platten verkauft. Die Kopenhagener Musikszene war lange nicht sehr dynamisch. Nach Meinung des Songwriters hat sich der Kontext seit dem Aufkommen der Online-Plattformen und von Spotify aber verändert: „Heute hat jeder von uns Zugang zu allen Typen von Musik, und Musik macht das Leben schöner, finden Sie nicht auch?“ Er fügt hinzu: „Dänemark ist ein flaches, kaltes, graues Land, das weit entfernt ist von den anderen europäischen Großstädten. Die Dänen hatten lange eine introvertierte Mentalität. Das verändert sich jetzt: Man spürt eine neue Energie, die Leute sind offener. Die neuen Generationen bringen viele gute Ideen ein. Dänemark ist in Sachen Umweltschutz, Gastronomie und Architektur tonangebend. Und die dänischen Kinder haben sehr viel Glück: Sie können den Sport und die Freizeitaktivitäten ausüben, die ihnen gefallen, und der öffentliche Dienst ist sehr effizient. Endlich kommen die Dänen aus sich heraus!“ _
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têtes chercheuses Der Produzent ist der Eigentümer des ältesten Restaurants der Stadt: Skindbuksen. Gründungsjahr: 1728.
Sein Club Arch entspricht seiner Vorstellung von Party: einladend und High-Tech zugleich.
„Man spürt eine neue Energie, die Leute sind offener.“ 21
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Innovationsgeister
Der Dachbauernhof von Kristian Skaarup ist auch ein Spitzenrestaurant
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ährend Kristian Skaarup, 39, die Beete seines Gartens auf dem Dach dieses riesigen Gebäudes im Norden der Stadt abgeht, zählt er die Gemüsesorten auf, die er anbaut: „Hier haben wir Kohl und Brokkoli, da Karotten, Radieschen und Spargel, und hier Erdbeeren und Himbeeren ...“ Østergro, der erste städtische Dachbauernhof Dänemarks, wurde 2004 geschaffen. Hier werden auf 350 m2 Biogemüse angebaut, es gibt aber auch Blumen, Bienenstöcke, einen Hühner- und einen Kaninchenstall. In der Mitte des Dachgartens thront ein Glashaus, in dem sich ein langer Tisch mit 25 Gedecken befindet. Hier werden mit lokalen Zutaten zubereitete Gourmetspeisen serviert. Die Gäste sind begeistert von dieser Oase in 12 Metern Höhe mit Panoramablick über die Stadt und die Kräne des Hafens. „Was uns motiviert hat, diesen Dachbauernhof
zu schaffen? Der Klimawandel. 2010 und 2011 sind sintflutartige Regenfälle über die Stadt hereingebrochen und haben schlimme Überschwemmungen verursacht. Die Stadt wollte sich besser auf diese Naturkatastrophen vorbereiten, von denen es in Zukunft voraussichtlich immer mehr geben wird. Kopenhagen möchte die erste Hauptstadt der Welt sein, die im Jahr 2025 karbonneutral ist. Sie gewährt Zuschüsse für Projekte. Wir schlugen einen Dachbauernhof vor. So konnten wir uns an die Arbeit machen.“ Ursprünglich wollte Kristian, ein gelernter Stadtplaner und Landschaftsgärtner, das Leben in den Vierteln angenehmer machen, vor allem durch das Schaffen von mehr Grünflächen. Die Idee des Dachbauernhofs bekam er bei einer USA-Reise, auf der er Gemeinschaftsgärten und die solidarische Landwirtschaft entdeckte. Das zusammen mit zwei Freundinnen, Sofie Brincker und Livia Urban Swart Haaland, gestartete Projekt findet in Dänemark, wo Umweltschutz sehr ernst genommen wird, viel Anklang. „Abgesehen vom Restaurant verkaufen wir jede Woche ca. zwanzig Kisten mit unseren Erzeugnissen. Wir wollen nicht ganz Kopenhagen beliefern, sondern zeigen, dass man sich auch in der Stadt mit lokalen, gesunden und natürlichen Erzeugnissen ernähren kann.“ Für die kommenden Monate ist die Schaffung weiterer Stadtbauernhöfe in Kopenhagen geplant. _
Jeden Mittwoch helfen Freiwillige bei der Arbeit auf dem Dachbauernhof.
„Man kann sich auch in der Stadt mit lokalen, gesunden und natürlichen Erzeugnissen ernähren.“ Der Tisch des Dachrestaurants in der Abendsonne.
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Østergro verkauft sein Obst und Gemüse auch an Privatpersonen.
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Mexikanische Aromen, dänische Erzeugnisse, präzise angerichtet – das ist der „SanchezTouch“.
Chefköchin Rosio Sánchez bietet neu interpretierte mexikanische Küche an
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openhagen ist ziemlich genau 9 510 Kilometer von Mexico City entfernt. Und doch sieht der Taco-Stand Hija de Sanchez im Viertel der ehemaligen Kopenhagener Schlachthöfe nicht anders aus als eine typische taquería in der mexikanischen Hauptstadt. Die Tortillas (Maisfladen) werden täglich aus handwerklich hergestellter masa (Teig) hergestellt. Die salsas (Soßen) werden aus frischen, lokalen Erzeugnissen hergestellt. Es werden aus Amerika importierte scharfe Chilischoten hinzugefügt. Sobald das Wetter es erlaubt, stehen (perfekt gestylte) Kopenhagener hier an, um Tacos Made in Copenhagen zu verzehren. Bei kühlerem Wetter genießen sie die mexikanischen Spezialitäten im gemütlichen Speisesaal des Restaurants Sanchez, nur einen Katzensprung von Hija de Sanchez entfernt. Die Feinschmecker hoffen, dort einen Blick auf die Küchenchefin zu erhaschen, die sich bereits als Chef Pâtissière des Noma einen Ruf gemacht hatte. Rosio Sánchez verkörpert die Generation der Köche und Köchinnen aus der ganzen Welt, die bei René Redzepi gelernt und sich entschieden haben, in Kopenhagen zu bleiben. „Ich bin in Chicago aufgewachsen, habe aber auch Familie in Mexiko. Ich fühle mich seit 2018 – seit der Eröffnung des Sanchez – wie eine echte Kopenhagenerin. Nach neun Jahren in Dänemark fühle ich mich etabliert. Ich habe drei Locations (im Sommer hat sie zusätzlich
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Innovationsgeister
„Wir schreiben unsere eigene Geschichte, entwickeln unseren eigenen Geschmack.“ » Es gibt in Kopenhagen zwei Taco-Stände Hija de Sanchez.
Die Kunst, Tacos zu essen.
Taco al pastor (mit Fleisch vom Drehspieß): authentisch und köstlich.
einen Taco-Stand auf dem Markt von Torvehallerne, AdR). Meine Organisation ermöglicht es mir endlich, die Stadt zu genießen“, freut sie sich. Sie grenzt sich durch ihre multikulturelle Identität ab. „Das Essen in den mexikanischen Restaurants in L.A., Chicago und New York ist nicht das gleiche wie in den Restaurants in Mexico City – obwohl es sehr gut ist. Hier ist es das Gleiche: Wir schreiben unsere eigene Geschichte, entwickeln unseren eigenen Geschmack“, erklärt die Einwanderertochter stolz. „Dies ist ein Mittel, ein positives Bild von Mexiko zu vermitteln. Wir fügen ganz einfach einen kleinen Kopenhagen-Touch hinzu.“ Zum Beispiel bei der cod empanada, einer Teigtasche mit in Tomatensoße gegartem Kabeljau, Rahm und wildem Sauerampfer. Umwerfend lecker. Rosio hat bemerkt, wie sich ihre Wahlheimat in den letzten zehn Jahren verändert hat: „Früher war sonntags in der Stadt nichts los. Wenn ich heute in andere Städte reise, wird mir klar, welches Glück ich habe, in Kopenhagen zu leben. Okay, die Geschäfte machen noch immer um 18 Uhr zu und es gibt noch kein einziges gutes China- oder ThaiRestaurant – ich bin aber stolz, an dieser Revolution des Geschmacks teilzunehmen!“ _
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Hommage
Louise Campbell: Nordische Inspirationen Mit ihren verspielten und poetischen Kreationen bringt Louise Campbell einen spontanen Touch in das klassische dänische Design ein. Man findet ihre Werke in Museen auf der ganzen Welt. Nespresso ist vom Universum der Designerin so angetan, dass es ihr die grafische Identität seiner Limited Editions für die Weihnachtszeit anvertraut hat. Begegnung. Von Guillaume Jan Fotos Frédéric Stucin
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Louise Campbell in ihrem Atelier, mit der von ihr entworfenen Tasse Pixie Lungo, Festive.
Hommage
I
m obersten Stockwerk eines Hauses im Viertel Nørrebro tritt man in das poetische, sensible, faszinierende Universum von Louise Campbell ein. Auf den ersten Blick wirkt ihr helles Atelier einwandfrei aufgeräumt – dann bemerkt man aber, dass es mit Details übersät ist, die das verspielte Temperament der Designerin zum Ausdruck bringen. Von der Decke hängen Seidenfische herab, die um sie herumzuschwimmen scheinen. An der weißen Wand lehnen riesige Schilfhalme aus Stoff. Auf dem milchweißen Parkettfußboden thront ein origineller Sessel in Form einer schneeweißen Blütenkrone, der einzig und allein aus Kreisen besteht: ihr Sessel Veryround, eines ihrer berühmtesten Objekte. In den Bücherregalen stehen Kunstbände neben Fotoalben, klassische Werke der Literatur neben modernen Romanen und Gedichtbänden auf Englisch und Dänisch. Wir sind hier bei einer der bekanntesten und beliebtesten Designerinnen des dänischen Königreiches. Die dynamische, kosmopolitische Frau in den Vierzigern – Tochter eines englischen Vaters und einer dänischen Mutter – inspiriert sich an den Kulturen ihrer Eltern, was zum Charme ihrer fröhlichen, experimentellen Kreationen beiträgt. „Das dänische Design hat klare, minimalistische Linien. Es ist schmucklos“, sagt sie, während sie uns einen Kaffee serviert. „Die englische Kultur ist weniger diszipliniert, sie lässt Verzierungen zu. Im Haus meiner Großmutter väterlicherseits waren überall Blumen. Ich fand das sehr hübsch.“
Sich Zeit nehmen, den Moment zu genießen
Als Louise mit 15 Jahren zum ersten Mal in London ist, gefällt ihr die Ausdrucksfreiheit der Engländer sofort: „Mich faszinierte vor allem die Selbstverständlichkeit, mit der die Briten ihre Inspirationsquellen mixen: Ein Gemälde kann den Ton eines Romans beeinflussen, dessen Thema sich an
einem Song oder einer Skulptur inspiriert.“ Sie nimmt alles in sich auf, was sie hört und sieht, und fühlt sich immer mehr zur Kunst hingezogen. Genug, um Künstlerin zu werden? Das macht ihren Eltern Angst – sie würden es vorziehen, dass ihre Tochter einen klassischeren, weniger riskanten Beruf ergreift. Ihr Vater führt lange Gespräche mit ihr, um zu versuchen, sie zur Vernunft zu bringen. „Als wir eines Tages im Auto unterwegs waren – ich war 17 Jahre alt –, fing er wieder mit diesem Thema an. In dem Moment fuhren wir an einem Möbelgeschäft vorbei. Um das Gespräch abzukürzen, sagte ich, dass ich Möbel entwerfen wollte. So bin ich Designerin geworden!“ Sie studiert am London College of Furniture. Mit 23 Jahren kehrt sie nach Kopenhagen zurück und setzt ihr Studium an der Dänischen Designschule mit Schwerpunkt Industriedesign fort. Hier lernt sie Zeichnen und alle Techniken des Möbeldesigns. „Ich freute mich sehr, wieder in Dänemark zu sein“, erinnert sie sich lächelnd. Wenn man sie fragt, welcher Teil ihrer Herkunft schwerer wiegt, antwortet sie ohne zu zögern: „Ich fühle mich mehr Dänin als Engländerin. Ich strebe bei allem die größte Einfachheit an.“ Auch als wir sie fragen, warum sie in Kopenhagen lebt, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen: „Der Spirit der Stadt ist entspannt, natürlich, direkt. Das gilt für das Design wie für die Architektur, das Essen und die zwischenmenschlichen Beziehungen. Wir vertrauen uns gegenseitig, die meisten Leute sind ehrlich, wir schließen selten die Haustür ab. Ein weiterer Vorteil ist die Nähe: Alles ist in maximal zwanzig Minuten erreichbar, was in London nicht der Fall ist. Die Leute sind offen, und wenn man mit einem Freund oder einer Freundin Kaffee trinkt, nimmt man sich Zeit, den Moment zu genießen. Die Luft und das Meer sind sauber – man kann sogar mitten in Kopenhagen im Meer schwimmen. Die Kopenhagener sind sehr umweltbewusst, sie ziehen das Fahrrad dem Auto vor und achten darauf,
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nicht zu viel Müll zu produzieren. Das Recycling wird in Dänemark sehr ernst genommen. Dementsprechend sind meine Kreationen solide Objekte, die die Zeit überdauern.“
Die Poesie des Reliefs
Louise Campbell ist entspannt und enthusiastisch und drückt sich mit einer Spontaneität und Herzlichkeit aus, die man auch in ihrer Zusammenarbeit mit Nespresso wiederfindet. „Ich möchte die nordische Vibration mit einem Fingerschnippen vermitteln“, erklärt Louise Campbell, indem sie die erwähnte Geste ausführt. „Dieser Lifestyle ist aber reichhaltig und komplex“, betont sie. „Er ist ein Puzzle aus mehreren Kulturen, Geschichten und Orten. Als ich mir die Frage stellte, was uns verbindet, fand ich, dass die Natur unser schönster gemeinsamer Nenner ist. Eine unberührte, wunderschöne, geradezu fantastische Natur mit weiten Landschaften, die im Winter großer Kälte ausgesetzt sind. Obwohl wir Städter sind, ist unsere Vorstellungswelt von der Natur geprägt. Auf der Suche nach Inspirationen schaute ich mir die Städte und Gebiete der nordischen Länder von Nahem an. Ich fand zerklüftete Küsten und
Kurzbiografie 1970 Geburt in Kopenhagen. 1995 Abschluss an der Dänischen Designschule in Kopenhagen. 1996 Sie eröffnet ihr erstes Studio im Stadtzentrum von Kopenhagen. Sie arbeitet für große Marken wie Louis Poulsen, Royal Copenhagen, Holmegaard, Stelton, Muuto, Interstop und das dänische Kulturministerium. 2005 Ihre für Louis Poulsen entworfene Deckenleuchte „Campbell Pendant“ wird mit dem iF Product Design Gold Award, einem der begehrtesten Designpreise der Welt, ausgezeichnet. 2019 Launch des Produktangebots für die Weihnachtszeit basierend auf einer Zusammenarbeit zwischen ihr und Nespresso.
Deckenleuchten aus Stoff, von Hand für eine Ausstellung in Köln angefertigt (2014).
Der Prince Chair aus Stahl, Filz und Gummi, für Hay (2001).
Das Geschirr Royal Copenhagen, dessen Design Louise Campbell seit 2008 immer wieder neu interpretiert.
Der Sessel Veryround aus mit dem Laser ausgeschnittenen Stahlkreisen, für die italienische Marke Zanotta (2006)
Zum ersten Mal hat jede Kapsel der gleichen Kaffeesorte ein leicht anderes Design.
Die Limited Editions der Kaffees für die Weihnachtszeit inspirieren sich an der nordischen Kultur.
Die Linien und Kurven topographischer Karten bilden das Grundgerüst eines natürlichen, beruhigenden Design-Universums. Ein präzises, sehr grafisches und sofort erkennbares Design.
Man findet diese sanften Linien und Farbtöne auch auf den Pixie Tassen Espresso und Lungo, Festive.
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Hommage
„Ich strebe bei allem die größte Einfachheit an.“
schroffe Landschaften, vor allem an den Fjorden in Norwegen. Im Rahmen meiner Recherchen sah ich mir auch geologische Karten an. Da wurde mir klar, dass ich die leuchtende Idee, nach der ich seit Wochen gesucht hatte, die ganze Zeit direkt vor den Augen gehabt hatte!“ Die farbigen Linien und Kurven, die sich an den topographischen Karten des hohen Nordens inspirieren, sind das Grundgerüst ihres inspirierenden Werks, das in den Limited Editions für die Weihnachtszeit mehrfach abgewandelt wird. Kaffeekapseln mit einem Design, das sich an der nordischen Kultur inspiriert, Pixie Tassen, die Deko der Nespresso Boutiquen in der ganzen Welt – alles wird im grafischen, natürlichen Stil des hohen Nordens gekleidet. Louise holt für uns die ersten Modelle dieses umfangreichen Projekts hervor und legt sie auf den großen Arbeitstisch in der Mitte des Studios. Manche Skizzen sind aus Papier, andere auf dünne Metallplatten gedruckt oder mit dem Laser ausgeschnitten, damit die Designerin sie modellieren und dem Volumen einer Kaffeekapsel anpassen kann. Die Pastellfarben erinnern an skandinavisches Gebäck – die Inspirationsquelle für die Aromen der in limitierter Edition herausgegebenen Kaffees. Die Formen sind
präzise, grafisch und einfach zu identifizieren, mit einer sehr großen Aufmerksamkeit für das Detail – das ist vielleicht ihre englische Seite. Und wie die Betrachtung einer Landkarte regt ihr Werk die Fantasie an. Zum ersten Mal hat die Designerin die fertigen Kapseln in der Hand. Jede Kapsel ein und derselben Kaffeesorte hat ein leicht anderes Design – eine Premiere für Nespresso. „Heute sieht es fertig aus, aber in der Ausarbeitungsphase hatte ich das Gefühl, dass dies das schwierigste Projekt ist, an dem ich je gearbeitet habe“, fügt Louise Campbell hinzu, während sie uns eine weitere Tasse Kaffee bringt – Lungo in Porzellantassen, die sie für die historische Marke Royal Copenhagen regelmäßig neu interpretiert.
Glücksrezept
Sie hat spät mit dem Kaffeetrinken angefangen, mit 20 Jahren, in England. „Ich erinnere mich noch sehr gut an meinen ersten Schluck Kaffee. Den Kaffee hatte mir einer meiner besten Freunde gemacht. Es war ein perfekt zubereiteter türkischer Kaffee.“ Als sie nach Kopenhagen zurückkehrt, um ihr Designstudium fortzusetzen, passt sie sich schnell dem dänischen
Rhythmus an: große Tassen Kaffee, die man langsam trinkt. „Die brauchen wir auch, weil wir manchmal – wenn wir ein Projekt abschließen müssen – 24 Stunden am Stück arbeiten. Mit Kaffee halten wir durch.“ Die englisch-dänische Designerin hat bemerkt, wie sehr sich die Qualität der Kaffeebohnen in den letzten 20 Jahren verbessert hat. „In den 1990er Jahren gab es in Dänemark nur industriellen Standardkaffee. Alle Kaffees schmeckten gleich und relativ fade. In den 2000er Jahren fing das Kaffeeangebot an, sich zu perfektionieren. Heute stellen die Dänen sehr hohe Ansprüche an ihren Kaffee. Es gilt sogar als unhöflich, seinen Gästen keinen Qualitätskaffee zu servieren. Nespresso ist ideal, und die Kaffeemaschinen vereinfachen einem das Leben!“ Ein angenehmes Umfeld, ein nettes, entspanntes Gespräch, eine Tasse Kaffee vor sich auf dem Tisch – wir haben plötzlich das Gefühl, ohne es geplant zu haben, einen puren Hygge-Moment zu erleben, dieses berühmte dänische Lebensgefühl, das die Lifestyle-Magazine der ganzen Welt seit Jahren zu definieren versuchen. Es hat sich im faszinierenden Atelier von Louise Campbell sanft und ganz von alleine eingestellt. _
Skandinavisches Design: Das Geheimnis eines zeitlosen und universellen Know-hows Ein schlichter, schmuckloser Stil mit einem funktionsbetonten, warmherzigen Spirit, natürlichen Materialien und einer Aufmerksamkeit für das Detail – all dies verleiht diesen Objekten eine starke Persönlichkeit. Die in den 1920er Jahren entstandene dänische Designtradition ist keineswegs gealtert – sie war sogar nie so aktuell wie jetzt, wo die Wohnfläche in den Städten immer kleiner wird. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebt das dänische Design sein erstes „Goldenes Zeitalter“: Tischlervereinigungen entwerfen Möbel für die erste Wohnung junger Ehepaare. Mit einer durchschlagenden Idee: Die Möbel sollen einfach, leicht zu produzieren und für die breite Masse erschwinglich sein. Heute erlebt das dänische Design weltweit ein Comeback. Warum ist dieser Stil so universell und geht über das Möbeldesign hinaus? Seine Wurzeln reichen weit in unsere gemeinsame Geschichte hinein: von den Philosophien Asiens, in denen Reinheit ein wichtiger Wert ist, bis hin zu modernen Einflüssen, beispielsweise vom Bauhaus. Und wenn Schlichtheit der Gipfel der Raffinesse wäre?
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Gastronomie
Natürlich Die Revolution der neuen nordischen Küche hat das im Wandel befindliche skandinavische Terroir ins Licht gerückt. Im Mittelpunkt dieser Gastronomie stehen kosmopolitische Chefköche und Produkte Made in Denmark mit einem bisher kaum ausgeschöpften geschmacklichen Reichtum. Von Boris Coridian Fotos Mickaël A. Bandassak
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„Ich liebe es, Gäste zu beobachten, die zum ersten Mal Seeigel kosten …“
Beau Clugston, Chefkoch des Iluka
„Diese Seeigel kommen von den Färöern. Diese abgelegene Inselgruppe zwischen Island und Norwegen ist Teil des Königreichs Dänemark. Dort findet man meiner Ansicht nach die köstlichsten Seeigel der Welt“, erklärt der australische Küchenchef Beau Clugston, dessen Augen so klar und blau sind wie das Wasser des Nordatlantiks. Sein Restaurant Iluka, das nur abends geöffnet ist, füllt in Kopenhagen eine Lücke, die viele erstaunen mag: Obwohl die dänische Hauptstadt von Wasser umgeben ist, ist es schwierig, dort Restaurants zu finden, die Fisch und Meeresfrüchte servieren. „Dänemark ist ein Land des Fischfangs und des Fischhandels. Wir haben Zugang zu unglaublichen Meeresfrüchten. Diese werden aber in die großen europäischen Hauptstädte exportiert, wo man bereit ist, sie teuer zu bezahlen“, fügt der Spitzenkoch hinzu. Auf der Speisekarte des Iluka stehen fangfrische Muscheln, roher oder fein gegarter Fisch, köstliche Schalentiere – alles aus nachhaltigem Fischfang. Die Seeigel schmecken süßlich, nach Ozean. Sie werden ganz serviert, zusammen mit getoastetem Brot und Butter, auf die man das glänzende Fleisch mit der luftigen Textur vorsichtig aufsetzt. Die Dänen sind es nicht gewohnt, Seeigel zu verzehren, obwohl diese Stachelhäuter aus dänischen Gewässern kommen. „Die meisten unserer Kopenhagener Gäste haben noch nie
einen Seeigel gegessen! Manche haben sogar noch nie einen von Nahem gesehen“, sagt der Chefkoch, der in New South Wales in Australien in einem Fischerdorf geboren ist, mit einem Lächeln. „Ich liebe es, Gäste zu beobachten, die zum ersten Mal Seeigel kosten“, vertraut uns der attraktive Beau an, der seinem Namen alle Ehre macht. „Die Dänen sind aber sehr offen. Sie haben eine gastronomische Kultur, die allerdings jünger und nicht so reichhaltig ist wie die der Franzosen oder Italiener beispielsweise. Sie sind bereit, die nordischen Produkte zu kosten, die jetzt in den Restaurants angeboten werden.“ Der Weg ist geebnet, aber noch lang. Das zeigt eine Anekdote, die uns Beau erzählt: „Auf meiner Speisekarte steht ein Heringsgericht. Hering wird seit Jahrhunderten in Dänemark konsumiert: eingelegt, fermentiert, gesalzen, getrocknet … Es handelt sich um einen preiswerten Fisch, den man überall bekommt. Kein Däne isst ihn aber roh! Bei Iluka servieren wir ihn in Form von Tartar. Unsere Gäste können sich nicht vorstellen, dass man Hering roh essen kann, vertrauen uns aber. Sogar René Redzepi, mit dem ich zehn Jahre lang im Noma zusammengearbeitet habe, hatte ihn noch nie in dieser Form gegessen. Im Iluka hat er ihn zum ersten Mal roh gekostet.“ Iluka, Peder Skrams Gade 15, Kopenhagen
Sie finden seine Top Locations in unserem City Guide.
Kristian Baumann, Chefkoch des 108
Kann ein Wurzelgemüse, das am Ende der Saison geerntet und einen Monat lang im Keller gelagert wird, zu einer gastronomischen Delikatesse verarbeitet werden? Es reicht, einmal im großräumigen Speisesaal des Restaurants 108 mit der eleganten Einrichtung aus naturbelassenen Materialien zu speisen, um sich davon zu überzeugen. „Die Mentalität unserer Gäste verändert sich. Heute sind sie bereit zu akzeptieren, dass ein Sternerestaurant nicht automatisch Rindsfilet mit Trüffel serviert“, erklärt der Chefkoch, dessen Restaurant im Jahr 2018 zu seiner eigenen Überraschung ein Michelin-Stern verliehen wurde. „Ich liebe Steckrüben und bereite sie schon sehr lange zu. Man kann dieses Gemüse mit so vielen verschiedenen Techniken garen und zubereiten. Im Frühjahr dämpfe ich sie. Ich finde es interessant, dieses Gemüse so zuzubereiten, dass seine Textur an Melone erinnert.“ Kristian Baumann kombiniert Steckrübenscheiben mit Chips aus schwarzen Johannisbeeren, Stachelbeersaft mit belebender Säure, Mandelöl und frischen Kräutern der Jahreszeit. Ein Gericht von großer aromatischer Tiefe, das die Erinnerungen an den faden, erdigen Geschmack der Steckrübe endgültig in die Vergangenheit verbannt. Kristian Baumann engagiert sich aber nicht nur dafür, die Steckrübe salonfähig zu machen, sondern auch, seinen Teams und seinen Gästen seine Kenntnisse des dänischen Terroirs zu vermitteln. „Unsere Küche ist nicht auf die neue nordische Küche beschränkt. Sie wird eindeutig als Kopenhagener Küche identifiziert, die auf mehrere Säulen basiert: Pflanzen aus der uns umgebenden Natur, Respekt der Jahreszeiten und Fermentierung – wir machen beispielsweise Miso aus Resten von Brot, das wir für ein Dessert verwenden. Wir haben einen
„Die Steckrübe kann auf verschiedenste Weise zubereitet werden“
hektargroßen Garten mit 220 Obst- und Gemüsearten. Wir bauen unter anderem unterschiedliche Topinamburund Gurkenarten an, aber auch Produkte, die man in Dänemark selten findet, wie shiso, eine aromatische Pflanze aus Japan, oder tomatillo, eine kleine Tomate mit einer Fruchthülle aus Mexiko. Es funktioniert allerdings nicht immer. Vor zwei Jahren haben wir Mais angebaut, der einfach abscheulich schmeckte!“, sagt der engagierte Chefkoch lachend. Kristian hinterfragt die Grenzen der dänischen Gastronomie, um sie seinen Landsleuten besser verständlich zu machen. Was ist eine lokale Zutat? Was ist ein Rezept aus dem gastronomischen Erbe? „Vergessen wir nicht, dass das dänische Nationalgericht Hackbällchen in Curry-Sauce sind. Boller i karry wird manchmal mit Reis serviert, der gar nicht in Dänemark wächst! Es braucht seine Zeit, die Mentalitäten zu verändern. Genau das motiviert mich in meinem Beruf: Ich möchte an dieser kulturellen, ökologischen, aber auch sozialen Revolution teilnehmen. Wir tragen unseren Teil bei.“ 108, Strandgade 108, Kopenhagen
„Steinbutt ist ohne jeden Zweifel einer der besten Fische, die man in dieser Region findet“
Nick Curtin, Chefkoch des Alouette
„Dieses Gericht ist ein reines Steinbutt-Konzentrat. Man hat auf dem Teller ein Stück Fisch und Sauce. Das ist alles“, sagt der amerikanische Küchenchef Nick Curtin in der offenen Küche seines Restaurants Alouette. „Die Idee ist, die Technik und die Arbeit zu vergessen, die für dieses Gericht erforderlich sind, und sich einzig und allein auf den Geschmack zu konzentrieren. Dabei dauert es drei Tage, die Sauce aus den Gräten, Hühnerbrühe, Zitronenöl und Sahne zu kochen“, fügt der Küchenchef lächelnd hinzu. Das Alouette ist unkonventionell: Es ist eine Herausforderung, den Eingang zum Restaurant zu finden, und allein schon der Weg in den 1. Stock lohnt den Besuch! Nachdem man den erstaunlichen Speisesaal betreten hat, ist man verblüfft von den Speisen: Klarer und schlichter geht es nicht. Die Zutaten scheinen kaum bearbeitet zu sein, wie in dem zuvor beschriebenen Steinbutt-Gericht. „Wir wollen uns nicht in den Vordergrund drängen, sondern diesem köstlichen Fisch eine Hommage erweisen. Ziel ist, unseren Gästen die Vibrationen des Meeres und der Erde und alle Aromen nahe zu bringen, die diese unglaublichen Produkte bergen“, sagt der Koch, dessen Restaurant schon einige Monate nach der Eröffnung mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Dem Chefkoch war klar: Steinbutt würde sein Starprodukt sein. „Steinbutt
ist ohne jeden Zweifel einer der besten Fische, die man in der Region findet. Die kalten, tiefen Gewässer zwischen Dänemark und Schweden bieten ideale Lebensbedingungen für diesen Fisch“, erklärt der Chefkoch, der eine erste Karriere im hektischen New York gegen die Ruhe Kopenhagens eingetauscht hat. Bei Alouette steht das Produkt im Mittelpunkt von Gourmet-Speisen. „Wir kochen am liebsten mit Zutaten, die wir von A bis Z verarbeiten können. Wie mit Steinbutt. Seine Gräten und seine Gelatine haben einen intensiven Geschmack. Wir könnten auch Hering oder Makrele verwenden, aber Steinbutt bietet eine so breite Palette an Möglichkeiten! Bei jedem Bissen explodieren die Aromen geradezu im Mund.“ Nick hat sich nicht nur in Dänemark und die Dänen, sondern auch in das dänische Terroir verliebt: „Man findet hier ganz andere Produkte als in Amerika. Der Hummer ist unglaublich, und ich habe noch nie besseren Tintenfisch gesehen: Er ist riesig, mild, cremig. Dänemark ist dabei, seine kulinarischen Schätze zu entdecken. Unsere Erdbeeren sind wie Rubine: fest, köstlich, perfekt. Im letzten Jahr hatten wir ein Gericht auf der Speisekarte, für das wir ausschließlich unterschiedlich zubereitete Beeren verwendet haben. Wie eine Schüssel voll dänischer Sonne.“ Alouette, Sturlasgade 14P, 1, Kopenhagen
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Anika Madsen, Chefköchin des Roxie
„Das dänische Terroir zeichnet sich nicht durch seinen Reichtum aus. Wegen des Klimas haben wir nicht unendlich viele Produkte. Aber genau das zwingt uns – die Köche und die Landwirte –, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die uns die Natur bietet, und unser Obst und Gemüse, unsere Fleisch- und Meeresprodukte zu verbessern“, erklärt Anika Madsen, die Küchenchefin des Roxie. Dieses Restaurant im Designhotel Herman K ist die „kleine Schwester“ der Kadeau-Familie, die aus mehreren von der Kritik hoch gelobten Restaurants in Kopenhagen und auf der Insel Bornholm besteht. Die 26-jährige Anika Madsen verkörpert die neue Generation der Chefköche, die in der neuen nordischen Küche ausgebildet wurden. Das Roxie begeistert die Kopenhagener Gastronomieszene mit seinen präzisen, leckeren Speisen. Wie mit dem Selleriegericht, das die von vielen verschmähte Knolle in ein neues Licht stellt. „Ich bitte den Landwirt, der uns die Sellerieknollen liefert, sie zu ernten, bevor sie reif sind. Die junge Sellerieknolle hat einen anderen Geschmack als die reife Knolle. Die Idee ist, ein typisches Wintergemüse zu einem Sommergemüse zu machen. Wenn die Knolle weniger Zeit in der Erde verbringt, entfaltet sie andere Geschmacksnuancen, wie Haselnussaromen“, erklärt die dänische Küchenchefin. Sie gibt zu, dass die Arbeit an dieser Knolle im Land der langen Winter eine wahre Herausforderung war: „In den dänischen Familien wird im Winter viel Sellerie gegessen – ganz einfach, weil es nicht viel anderes gibt …“. Als wir das Gericht kosten, enthüllt es sich als eine wahre Aromabombe. Der Name des Gerichts fasst die Philosophie der jungen Frau, die unter der wohlwollenden Schirmherrschaft des Kadeau zur Küchenchefin wurde, perfekt zusammen. Das Gericht „Alles, was Sellerie zu bieten hat, von Kopf bis Fuß“ besteht aus Selleriepüree und fermentierten SellerieTagliatelle mit Tintenfischlamellen – ein perfektes Trompe-l’oeil. Wir werden vom Duft des Heus eingehüllt, in dem die Knollen fertiggegart wurden. Der Horizont des Roxie endet aber nicht an der Nordsee: „Wir verwenden auch Zutaten aus anderen Ländern. Die Zubereitungsprinzipien sind aber die gleichen: Wir folgen unserem Instinkt, wie mit dem Ingwer, den unser Landwirt für uns anbaut. Wir spielen auch mit der Herkunft der Speisen, beispielsweise indem wir indischen Zwiebelkrapfen mit Erzeugnissen von der Insel Bornholm einen dänischen Touch verleihen.“ Roxie, Bremerholm 6, Kopenhagen
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Gastronomie
„Wenn die Sellerieknolle weniger Zeit in der Erde verbringt, entfaltet sie andere Geschmacksnuancen, wie Haselnussaromen“
Thorsten Schmidt, Chefkoch des Barr
Wenn man das Barr betritt, steht man Weckgläsern mit tausenden Beeren, vielfarbigen Zitrusfrüchten und grünen Tomaten gegenüber, die darin für die kalte Jahreszeit eingelegt sind. Gelb-grüne Früchte länglicher Form erinnern an Mittelmeeroliven. Küchenchef Thorsten Schmidt erklärt: „Das sind unreife wilde Mirabellen, die wir wie Oliven eingelegt haben.“ Im Barr, das sich in den ehemaligen Räumen des Noma etabliert hat, entdeckt man ein riesiges verkanntes Territorium: Das Spielfeld des deutschen Chefkochs ist der Nordseeraum. „Man spricht oft von der ‚Küche des Mittelmeerraums‘ als einer kohärenten Einheit. Das Gleiche gilt für
den Nordseeraum: Man findet dort die gleichen Produkte und Zubereitungsarten, zum Beispiel die Bierkultur oder Waffelrezepte, die von Belgien bis Skandinavien die gleichen sind.“ Diese brillante Idee wird auf der Speisekarte konkretisiert, auf der man neben Räuchermakrele und Schnitzel auch ein Schwanzstück vom Kabeljau mit MolkeSauce findet, das Signaturgericht des Chefkochs. „Ich versuche, eine verständliche kulinarische Sprache zu entwickeln. Dafür muss ich Produkte finden, die als Basiszutaten dienen können.“ Wie diese „Oliven“, die der Küchenchef zu einer emblematischen Zutat der nordischen Küche machen will. Sie haben das leichte bittere Aroma, die feste Textur und den Kern grüner Cocktailoliven. „Mirabellen findet man überall in Dänemark, und das Einlegen in Salzlake ist typisch nordisch. Aus dem Grund habe ich diese Frucht ausgewählt. Man findet in Dänemark überall Mirabellenbäume, am Rand der Felder. Meine Inspirationsquelle waren unreife Pflaumen, die sehr viel Säure haben und an Zitronen erinnern. So kam ich auf die Idee, mit anderen unreif geernteten Früchten wie Mirabellen zu arbeiten.“ Die eingelegten Mirabellen beleben eine Frikadelle aus Lamm- und Schweinefleisch mit einer Scheibe durchscheinendem weißem Speck und einer Beilage aus dicken Bohnen, Senfblättern und weißen Johannisbeeren. Barr, Strandgade 93, Kopenhagen
„Mirabellen findet man überall in Dänemark, und das Einlegen in Salzlake ist typisch nordisch“
Ant Chair, Arne Jacobsen Bow Chair, Grete Jalk
J39 Chair, Børge Mogensen Peacock Chair, Hans J. Wegner
Kultobjekt
Throne fürs Volk Dänische Designerstühle finden weltweit so viel Anklang, weil sie Komfort mit Ästhetik verbinden – für die breite Masse. Von Nadia Hamam-Marty
Designmuseum Danmark
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eshalb sind dänische Designerstühle so erfolgreich? Diese Frage stellt sich jeder Besucher des Designmuseum Danmark. Diese Galerie, die wie ein großartiges Kuriositätenkabinett inszeniert ist, zeichnet die Entwicklung der im 20. Jahrhundert entworfenen dänischen Sitzmöbel nach. Rund hundert Stühle und Sessel erzählen vom Goldenen Zeitalter des dänischen Möbeldesigns (1920-1970) und von seinem internationalen Einfluss. Zu den wichtigsten Exponaten gehört der Ant Chair von Arne Jacobsen, der ursprünglich für die Kantine eines Pharma-Unternehmens entworfen worden war und 1952 frischen Wind in das Möbeldesign brachte. Der Round Chair von Hans J. Wegner, der inoffizielle Star der ersten TV-Wahldebatte zwischen Senator John F. Kennedy und Vice President Richard Nixon im Jahr 1960, machte den dänischen Möbelstil weltbekannt. Die Designerin Grete Jalk entwarf 1963 den berühmten Bow Chair, einen tiefen
Schichtholzsessel, dessen sanfte Kurven zur Entspannung einladen. Vergessen wir auch nicht den revolutionären Panton Chair, einen Freischwinger aus Kunststoff von Verner Panton, der das dänische Möbeldesign 1967 in die Popkultur katapultierte. Diese berühmten Modelle – wahre Konzentrate der DNA des skandinavischen Designs – haben die Herangehensweise an das Stuhldesign tiefgreifend verändert. Noch heute schöpfen ganze Generationen von Designern ihre Inspiration aus diesen modernen Meisterwerken, deren körpernahe Mikroarchitektur eine enorme technische, ergonomische und strukturelle Herausforderung darstellt. Die Dänen sind seitdem die unbestrittenen Vertreter eines Lebensgefühls, das Komfort mit Geselligkeit verbindet. Der Stuhl ist die perfekte Verkörperung dieses Lifestyles. Die lokalen Hersteller treiben die formalen Grenzen der Sitzmöbel auch heute noch immer weiter, damit Stühle und Sessel so bequem wie ästhetisch sind. Wenn man verstehen will, woher dieser Designansatz kommt, muss man im Land der langen Winter
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zu einem traditionellen Mittagessen in einer dänischen Familie eingeladen sein. In der Stadt oder auf dem Land sitzt man stundenlang am Tisch und unterhält sich, während man eine lange Abfolge von Speisen genießt … Da ist es besser, bequem zu sitzen. Wenn man die extreme Aufmerksamkeit für den Werkstoff, die perfekte Beherrschung der Techniken, die enge Zusammenarbeit zwischen den Designern und den Handwerkern und die rigorose Ausbildung der Designer hinzuzählt, erhält man das Rezept des dänischen Sitzmöbeldesigns. Die Dänen sind sich dieses LifestyleKapitals bewusst und greifen tief ins Portemonnaie, wenn es darum geht, in Designklassiker zu investieren und sie weiterzugeben, denn wenn man sich ein solches Teil zulegt, kann man sicher sein, dass man das Holz und die Anfertigung sehr lange schätzen wird. Diese zeitgenössischen Ikonen sind eine sichere Investition, deren Wert auf Antiquitätenmessen, in VintageMöbelgeschäften und im Internet unablässig steigt. Davon können Designfans und Sammler ein Lied singen. _
Urbanes Tempo
Wie wäre es mit einer kaffepause ? In Kopenhagen ist das Genießen einer Tasse Kaffee ein Ritual, welches mehrmals täglich vollzogen wird - sei es alleine oder in Begleitung. Diese Momente des Genusses und der Entspannung werden zu Hause, bei der Arbeit oder in einem der vielen Coffee Shops, die in der Stadt wie Pilze aus dem Boden schießen, geradezu zelebriert. Von Guillaume Jan Fotos Mickael A. Bandassak
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„Eine Tasse warmen Kaffee in den Händen halten, das ist der Anfang von hygge“, erklärt der dänische DesignInfluencer Allan Torp.
Urbanes Tempo
Das raffinierte Trödler-Ambiente im Atelier September in der Altstadt.
K
affee und Dänemark gehören einfach zusammen.“ Allan Torp, dessen Blog Bungalow5 in „ Sachen skandinavisches Design und Inneneinrichtung tonangebend ist, startet mit einem Kaffee in den Tag – wie 90 Prozent aller Dänen. Er begrüßt uns in seiner Wohnung auf der Insel Amager im Süden von Kopenhagen. In seiner Küche steht sowohl eine klassische Filtermaschine als auch eine Nespresso Expert. Die Tapete hat ein Tassenmotiv – wie um die Liebe des Hausherrn zum Kaffee zu unterstreichen. „Wir haben eine andere Kultur als die Südeuropäer, die kleine Tassen starken Kaffee bevorzugen“, fügt er hinzu. „Wir nehmen uns gerne Zeit für eine große Tasse Kaffee. Oder sogar für zwei.“ Als sich Kaffee im 18. und 19. Jahrhundert in Europa verbreitete, eroberte er auch Skandinavien. Heute gehören die Dänen mit durchschnittlich ein wenig mehr als drei großen Tassen Kaffee am Tag zu den Völkern, die am
meisten Kaffee konsumieren – wie alle ihre Nachbarn an der Ostseeküste, die große Kaffeefans sind. Woher kommt dieses innige Verhältnis zum Kaffee? „Wir haben lange kalte Winter, wir müssen uns aufwärmen“, erklärt Allan. „Eine Tasse warmen Kaffee in den Händen halten, ist der Anfang von hygge, des Gefühls des Wohlbefindens, auf das wir so großen Wert legen.“
Der neue nordische Lebensstil
Seit ca. fünfzehn Jahren erlebt die Kaffeekultur in Kopenhagen eine kleine Revolution. „Wie in vielen Bereichen, die zur kulturellen Erneuerung Dänemarks beitragen, ist auch der Kaffee vom Noma-Effekt betroffen“, bemerkt der Influencer. Was ist der Noma-Effekt? Er bezieht sich auf das Sternerestaurant von Küchenchef René Redzepi, der über die Neuinterpretation der Küche der nordischen Länder den skandinavischen Lifestyle salonfähig gemacht und ihm eine internationale Aura verliehen hat. „Das Noma, das mehrere Jahre lang das beste Restaurant der Welt war (in der Rangliste der World’s 50 Best Restaurants, AdR), stellt sehr hohe
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Bei Wecycle kann man ein Fahrrad kaufen und gleichzeitig einen Cappuccino genießen.
Ansprüche an Geschmack, Qualität und Savoir-Faire.“ Auch die Kaffeekultur hat sich in die neuen Lifestyle-Trends des 21. Jahrhunderts eingereiht. Allan Torp nennt einen anderen Grund, aus dem Kaffee seiner Meinung nach immer wichtiger wird: „Wir Dänen reisen mehr und entdecken im Ausland andere Gewohnheiten, wie das Genießen von Cappuccino oder Espresso. Das führt zu einer tiefgreifenden Veränderung unserer Konsummuster“. In Kopenhagen zeigt sich das an den vielen neuen Coffee Shops, die immer spezialisierter werden und ihre Kaffeebohnen teilweise sogar selbst rösten. Risteriet beispielsweise, das 2004 eröffnet wurde, ist zum unumgänglichen Spot für Kaffee-Gourmets geworden: Man bekommt hier eine breite Auswahl an Kaffees, die auf verschiedenste Weise zubereitet werden (Aeropress,
Urbanes Tempo
Die Kaffeekultur hat sich in die neuen Lifestyle-Trends des 21. Jahrhunderts eingereiht
Das Mad & Kaffee in Vesterbro ist für seinen Brunch bekannt..
Die kaffepause mit den Augen von ... Allan Torp, Experte für dänisches Design und Lifestyle „Ich mag Filterkaffee, habe im Ausland aber auch Espresso schätzen gelernt. Morgens trinke ich jetzt immer einen Espresso. Ich stehe früh auf, gegen 6 Uhr, gehe in die Küche hinunter und genieße einen Cosi oder einen Volluto. Dann gehe ich in mein Büro hoch und fange an zu arbeiten. Ich mache mehrere kurze Pausen am Tag, bei denen ich einen Espresso trinke.“ Allan Torp, 39, ist ein Experte für dänisches Design und Lifestyle und ein Trendjäger. In seinem Buch Scandinavian Style: Das Einrichtungshandbuch Raum für Raum (2018), das auch ins Englische und Französische übersetzt wurde, erzählt er, wie und warum sich der minimalistische, schlichte, funktionelle skandinavische Einrichtungsstil weltweit durchsetzt. (bungalow5.com) Sie finden seine Top Locations in unserem City Guide.
Urbanes Tempo
Vintage-Stimmung oder Entspannung am Meer – die Cafés pflegen ihr Image genauso sehr wie ihren Kaffee
Die Dänen trinken am liebsten leichten Filterkaffee ohne Milch und Zucker.
Die kaffepause mit den Augen von ... Camilla Stemann Jensen, Lifestyle-Influencerin „Kaffee ist mein Lieblingsgetränk. Ich trinke täglich Kaffee. Ich mache mir erst nach dem Frühstück eine große Tasse Kaffee. So kann ich ihn voll genießen. Tagsüber trinke ich zwei bis drei Latte, die ich mit Hafermilch zubereite – die Nespresso Maschinen machen eine so schöne Crema. Diese Maschinen sind sehr beliebt bei jungen Leuten, die gerne neue Kaffeerezepte ausprobieren. Ich koste auch gerne verschiedene Kaffeespezialitäten. Um meinen Koffeinkonsum zu begrenzen, trinke ich abends eine Tasse koffeinfreien Kaffee.“ Mit ihrem Blog CopenhagenByMe möchte Camilla Stemann Jensen die Welt verändern: Die lebhafte Frau in den Dreißigern bietet ihren Lesern Tipps für einen auf lokale Produkte und Nachhaltigkeit ausgerichteten Lebensstil in Kopenhagen. Sie interessiert sich allgemein für Skandinavien und insbesondere für die Kaffeekultur, die alle nordeuropäischen Länder pflegen. (copenhagenbyme.com)
Urbanes Tempo
Entspannte Stimmung und leckeres Essen im Café Collective.
Mit seiner hoch spezialisierten Auswahl an Kaffees aus der ganzen Welt geht das Prolog auf die Nachfrage der immer anspruchsvolleren Verbraucher ein
Die Kopenhagener treffen sich zu jeder Uhrzeit auf einen Kaffee, sogar abends.
Filter, Syphon, Cold Brew ...). Und in den ehemaligen Schlachthäusern, die in einen Tempel der Gastronomie umgebaut wurden, zieht das Prolog mit einem dynamischen Spirit und handwerklichen Kaffeetraditionen ein anspruchsvolles Klientel an. Überall in Kopenhagen gibt es Cafés mit einer gemütlichen Stimmung und ausgezeichnetem Kaffee. Das Mad & Kaffe ist für seinen Brunch bekannt. Das Atelier September in der Altstadt hat sich mit seinem zusammengewürfelten Mobiliar ein wenig von der Stimmung des Trödlergeschäfts bewahrt, das sich vorher in diesen Räumen befunden hatte. „Diese neuen Baristas sprudeln nur so über vor Ideen, um diesen Cafés Persönlichkeit zu verleihen“, sagt Sarah Bentley, eine englische Stilistin, die die kaffepause gewohnt ist. „Manche haben ein originelles Konzept, wie das
Wecycle, wo man sein Fahrrad reparieren lassen und gleichzeitig Kaffee trinken und Kuchen essen kann. Andere setzen auf eine Vintage-Stimmung, wie das Kalaset in Nørreport, oder entführen ihre Gäste in eine andere Welt, wie La Banchina, ein Häuschen direkt am Meer in Refshaleøen.“
Kaffee-Geek
„Ich bin sicher, dass sich jeder Däne an seinen ersten Kaffee erinnert.“ Mathematiklehrer Søren Larsen, 29, genießt die Sonne auf der Terrasse des Original Coffee am Ufer des Sees Sortedams Sø. Er nennt sich selbst einen „Kaffee-Geek“. „Ich kann nicht ohne eine große Tasse schwarzen Kaffee in den Tag starten. Tagsüber trinke ich in Cafés wie diesem, die auf die Qualität ihrer Produkte achten, gerne einen Kaffee. Das gehört für mich zu den kleinen Freuden des Lebens dazu.“ Das 2008 in Kopenhagen ins Leben gerufene Label Coffee Collective schenkt ausgezeichneten Kaffee aus, ist aber auch in Sachen Umweltschutz und soziales Engagement sehr anspruchsvoll. Holztische, gewachster Betonfußboden, bärtige Baristas mit Tattoos – in dem Café in einer baumbestandenen Sackgasse an der Godthåbsvej herrscht eine coole Stimmung. Manche Gäste
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lesen Zeitung, andere essen etwas Leckeres von der Speisekarte, unterhalten sich oder arbeiten am Laptop. „Bei uns ist den ganzen Tag etwas los. Ich serviere noch nach 18 Uhr Filterkaffee“, erzählt Baptiste Fournier, ein französischer Barista, der seit 2015 in Kopenhagen lebt. „Die Gäste werden immer anspruchsvoller, sie fragen nach der Herkunft der Produkte oder ihrer Zubereitungsweise. Die Skandinavier sind allgemein sehr offen für neue Aromen, doch die Dänen trinken immer noch am liebsten eine große Tasse leicht gerösteten, also eher milden schwarzen Kaffee ohne Milch und Zucker.“ Diese Cafés tragen zur Erneuerung der Kaffeekultur bei. „Sie sind aus Kopenhagen nicht mehr wegzudenken“, betont Camilla Stemann Jensen, die die Stadt in ihrem Blog CopenhagenByMe aus ökologischer Sicht erkundet. „Die Kopenhagener treffen sich zu jeder Uhrzeit auf einen Kaffee, sogar abends. Ich sehe auch neue Gewohnheiten aufkommen, wie Coffee-to-Go und Interesse an Espresso. Manche Rituale sind aber unverrückbar, wie die kaffepause am Ufer eines Sees – dem bevorzugten Treffpunkt der Liebespaare.“ _
Nachhaltige Entwicklung
Ziel: Zero Waste Durch zahlreiche Bürgerinitiativen ist Dänemark heute ein Vorreiter in Sachen Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung. Reportage. Von Guillaume Jan Fotos Frédéric Stucin
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an findet in unserem Geschäft alles: Olivenöl, Schokolade, Bier, Gemüse, Obst „ … Sehen Sie, diese Erdbeeren haben wir gestern hereinbekommen. Nur in manchen Schalen gab es schlechte Früchte. Der Supermarkt wollte aber alle Kisten weggeben, um seinen Kunden ein vom ästhetischen Standpunkt her einwandfreies Produkt anzubieten. Statt die Erdbeeren wegzuwerfen, haben sie uns angerufen. Wir sind mit unserem Lieferwagen vorbeigefahren, um die Erdbeeren abzuholen.“ Jan-Martin Mikkelsen ist der Leiter eines der zwei WefoodLebensmittelgeschäfte in Kopenhagen. Hier bekommt man nur Ware, die eigentlich in den Müll sollte – wegen eines Fehlers auf der Verpackung, eines nahen Verfalldatums oder weil sie nicht den üblichen Standards
entsprachen. Wefood holt sie ab, verpackt sie, wenn nötig, neu und verkauft sie 30 bis 50 Prozent billiger. „Jeder unserer Artikel hat eine Geschichte“, fügt JanMartin hinzu. „Aber alles ist selbstverständlich absolut verzehrbar. Anfangs wollten die Kunden nicht glauben, dass das einzige Problem das Etikett war oder dass die Flaschen einfach nur schmutzig waren.“ Diese im Jahr 2016 von der christlichen Hilfsorganisation DanChurchAid gegründeten karitativen kleinen Supermärkte verfolgen ein doppeltes Ziel: Sie wollen preisgünstigere Produkte anbieten, aber vor allem Lebensmittelverschwendung bekämpfen. „Ein Drittel aller Lebensmittel auf der Erde wird verschwendet“, erklärt Generalsekretärin Birgitte QvistSorensen in den Büros der Organisation gegenüber vom Hauptbahnhof, ganz in der Nähe des Tivoli. „Gleichzeitig hungern 800 Millionen Menschen auf
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der Welt“, sagt sie. Diese unglaubliche Feststellung brachte die lebhafte Frau in den Fünfzigern dazu, diese preisgünstigen, ökologischen und sozialen Geschäfte zu eröffnen. „Ursprünglich wollte DanChurchAid den Ärmsten helfen und den Hunger in der Welt bekämpfen. Als wir uns der Bedeutung der Lebensmittelverschwendung, vor allem in Europa, bewusstwurden, wollten wir etwas tun. Allein in Dänemark werden jedes Jahr 700 000 Tonnen Lebensmittel weggeworfen.“ In den regelmäßig belieferten einladenden Wefood-Geschäften, die von ehrenamtlichen Mitarbeitern betrieben werden, kann jeder einkaufen. Mit dem
eingenommenen Geld werden Steuern und Miete bezahlt. Der Gewinn wird in Hilfsprojekte von DanChurchAid investiert. „Wir haben im letzten Jahr 173 Tonnen Lebensmittel verkauft. Wir wollen in diesem Jahr 250 Tonnen retten. 2018 wurde in Norddänemark ein drittes Geschäft eröffnet. In diesem Winter werden weitere Geschäfte folgen.“
Sofortiger Erfolg
In Europa ist Dänemark ein Vorreiter bei der Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung. Die starke Sensibilität des Landes für Umweltschutzfragen, seine
In diesen Geschäften werden ausschließlich Lebensmittel verkauft, die sonst im Müll gelandet wären klaren Stellungnahmen für eine bessere Verteilung der Reichtümer und sein Einsatz für ein angenehmeres Leben in der Stadt prädestinieren Dänemark für die Zero-Waste-Kultur. Was war der Auslöser für dieses Engagement? Im Jahr 2008 eröffnete die russischstämmige Studentin Selina Juul eine Facebook-Seite, auf der sie die Absurdität dieser Misswirtschaft anprangerte. „Ich bin in Russland aufgewachsen, wo es nicht unbedingt
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sehr viel zu kaufen gab“, erinnert sie sich. „In Moskau war Verschwendung keine Option. Als ich im Jahr 2008 an der Danish School of Media and Journalism Kommunikationsdesign studierte, suchte ich nach Ideen, um die Welt zu verbessern. Die Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung bot sich an.“ Ihre Facebook-Seite (Stop spild af mad auf Dänisch, Stop wasting food auf Englisch) hatte einen durchschlagenden Erfolg. Die dänische
In den von Freiwilligen betriebenen Wefood-Geschäften kann jeder einkaufen.
Discounter-Kette Rema 1000 kontaktierte Selina: Sie wollte die Menge ihrer unverkauften Artikel reduzieren. „Es bringt jedem etwas. Man spart Zeit und Geld und rettet den Planeten“, betont die engagierte Frau, die sich für ihre Idee nicht nur in Dänemark, sondern in ganz Europa einsetzt — auf einer TEDx-Konferenz ruft sie folgende Wahrheit in Erinnerung: „Die Aufschrift ‚Mindestens haltbar bis‘ bedeutet nicht ‚Giftig ab dem‘!“ Zwischen 2010 und 2018 haben die Dänen ihre Lebensmittelverschwendung um 33 Prozent reduziert, und jede Regierung scheint dieses Problem sehr ernst zu nehmen. Die meisten Supermärkte zeigen, dass sie sich betroffen fühlen. Was bleibt noch zu tun? „Wir haben noch viel Arbeit in Sachen Sensibilisierung der Verbraucher“, meint Selina Juul. Die dänischen Haushalte werfen
noch immer jährlich 260 000 Tonnen Lebensmittel in den Müll.
Die ökologische Dringlichkeit berücksichtigen
Serkan Coskun wurde sich der Verschwendung bewusst, als er in einem Hotel im Stadtzentrum von Kopenhagen arbeitete. „Es wird immer viel mehr Ware bestellt als wirklich verbraucht. Jeden Tag landen mindestens 20 Prozent der Lebensmittel im Müll.“ Dies motivierte den jungen Mann dazu, freiwillig zweimal pro Woche im Verein Foodsharing zu arbeiten, der gratis Obst und Gemüse verteilt, das auf Wochenmärkten und bei Supermärkten abgeholt wurde. An diesem Maimorgen sortiert Serkan in einem auf einen hübschen Park hinausgehenden Gemeindesaal in Sydhaven,
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am Stadtrand von Kopenhagen, Kisten mit Melonen, Spargeln, Pilzen, Zitronen, Äpfeln und Bananen. „Wir verteilen hier jeden Mittwoch Lebensmittel an 150 Personen. Als ich hier vor zwei Jahren anfing, kamen weniger Leute. Die Kultur, unverkaufte Lebensmittel zu konsumieren, verbreitet sich immer mehr.“ Roxana Gabriela Zlate, 29, koordiniert die Arbeit der freiwilligen Mitarbeiter in diesem 2016 gegründeten Verein. „Foodsharing bietet auch Disco soups an: kostenlose gemeinsame Mahlzeiten an öffentlichen Orten“, fügt sie hinzu. Ihr ökologisches Bewusstsein erwachte, als sie sich der Bedeutung der Lebensmittelverschwendung bewusstwurde und die Auswirkungen des Klimawandels auf Dänemark beobachtete: heißere, trockenere Sommer und manchmal sehr starke Regenfälle, die zu teilweise
Die App Too Good to Go hat auch ein Geschäft, um Kontakte zu knüpfen und zu informieren.
Zweimal pro Woche verteilt Foodsharing unverkauftes Obst und Gemüse.
Abgesehen vom Verkauf zu günstigen Preisen möchte man die Verbraucher sensibilisieren dramatischen Überschwemmungen führen. „Es besteht eine ökologische Dringlichkeit“, betont die junge Frau. „Die Überproduktion an Abfällen, nicht nur Lebensmittelabfällen, trägt zur Erschöpfung unseres Planeten bei. Die Temperaturen steigen unablässig und das Klima ist dabei, sich grundlegend zu verändern. Gleichzeitig sagen die Statistiken für Ende des 21. Jahrhunderts eine Weltbevölkerung von 11 Milliarden Menschen voraus. Wir müssen uns anders organisieren, um unsere Zukunft nicht zu gefährden.“ Auf der Terrasse vor seinen brandneuen Geschäftsräumen erklärt uns
Mikkel Fog, ein freundlicher junger Chef in weißem Hemd mit Fliege und Bermudashorts, die Funktionsweise der App, die er zusammen mit dem Start-up Too Good to Go entwickelt hat. „Unsere App bringt Händler und Privatpersonen in Kontakt, damit die unverkaufte Ware des Tages nicht im Müll landet. Auf seinem Smartphone reserviert der Kunde Lebensmittel in Geschäften in seiner Gegend und holt sie ab. Wir arbeiten mit 2 000 Händlern in Dänemark und 16 000 in ganz Europa zusammen.“ Der Unternehmer weiß aber, dass eine App nicht reicht. „Wir wollen vor allem dafür sorgen, dass sich
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mehr Leute des Problems bewusstwerden“, fügt er hinzu. „Wir haben 2018 in der Kopenhagener Innenstadt ein Geschäft eröffnet, um persönliche Kontakte mit unseren Kunden zu knüpfen und sie zu informieren.“ Unsere nächste Etappe ist also die Nyelandsvej im Viertel Frederiksberg, wo uns Geschäftsführer Mads Christensen herzlich begrüßt: „Wir verkaufen Lebensmittel, die wir von verschiedenen Vertriebskanälen erhalten haben, zu günstigen Preisen. Dieses Geschäft ist aber vor allem ein Ort für die Diskussion und den Wissensaustausch. Wir halten regelmäßig Vorträge vor Studenten. Alle Akteure dieser aufstrebenden Kreislaufwirtschaft wollen Lebensmittelverschwendung und Abfall allgemein bekämpfen. Wir sehen die Erziehung der Verbraucher also als eine Priorität an.“ _
Bornholm, die zauberhafte Insel
Landschaften
Bornholm, nicht einmal eine Stunde mit dem Flugzeug von Kopenhagen entfernt, nimmt nicht nur im Herzen der Dänen einen besonderen Platz ein. Die Landschaften, das Kunsthandwerk und die Kreativität der Einwohner machen diese Ostseeinsel zu einem Paradies in Reichweite. Von Guillaume Jan Fotos Frédéric Stucin
Icium queest Die Räuchereien haben den Ruf Bornholms begründet. Ostseefische werden hier auf traditionelle Weise über Erlenoder Buchenholz aus den Wäldern der Insel heiß- oder kaltgeräuchert.
Landschaften
B
ornholm liegt wie ein rautenförmiges Konfettischnipsel auf der Ostsee, 150 Kilometer von Kopenhagen entfernt. Auf der knapp 40 Kilometer langen wunderschönen, fruchtbaren Insel mit den hohen Kaminen der traditionellen Fischräuchereien findet man alles: Ebenen, Wälder, Hügel, Flüsse, Wasserfälle, Seen, weiße Sandstrände, Steilküsten, Buchten, Getreidefelder, bezaubernde Fischerhäfen, gewundene Straßen, abgelegene Bauernhöfe mit selbstgebastelten Windturbinen … Zwischen den Dörfern, die eine Stunde Fußmarsch auseinander liegen, bilden die Weiden mit Pferden, Schafen und dickfelligen Kühen und seit einigen Jahren sogar halbfrei gehaltene Bisons einen malerischen Paradiesgarten. Das ist aber nicht alles: Die Insel mit den 40 000 Einwohnern ist eine Vorreiterin in Sachen Umweltschutz: Sie erzeugt drei Viertel ihrer Energie aus erneuerbaren Energiequellen (Windturbinen, Photovoltaikanlagen, kleine Staudämme, Biogaskraftwerk) und zielt auf eine völlige Autonomie in Sachen Strom und Heizung. Wegen der freien und unabhängigen Einstellung der Bornholmer lieben die Dänen und insbesondere die Kopenhagener die Insel heiß und innig. „Jedes Jahr besuchen uns Schulklassen“, sagt Mie Mølgaard, Keramikerin in Rønne, der größten Stadt der Insel. „Viele Schüler nehmen wundervolle, unvergessliche Erinnerungen an ihren Aufenthalt bei uns mit nach Hause.“ Sie lernte die Insel mit 27 Jahren kennen. Das war 2004. „Es war Liebe auf den ersten Blick.“ Die Lehrerin in einer Keramikschule in der mittelgroßen Stadt Kerteminde verliebte sich in die Landschaften, aber auch in die überschäumende Kreativität der Bewohner, die dieses ganz besondere Stück Dänemark so lebendig machen. Sie zog nach Bornholm und eröffnete ihre erste Werkstatt. Seit 2010 hat sie ihr jetziges Atelier. Seitdem haben ihre Tassen, Teller und Schüsseln, ihr Schmuck und
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ihre Uhren mit den hübschen Pastelltönen einen wachsenden Erfolg. „Ich habe meine Entscheidung nie bereut“, versichert sie.
Hering, Lachs, Stockfisch …
Wegen seiner zentralen Lage in der Ostsee war Bornholm immer von allen skandinavischen Ländern begehrt. Im 17. Jahrhundert entschieden sich die Einwohner, dänisch zu bleiben. Danach wurde das strategisch gelegene Mikroterritorium zu einem Handelsplatz. Ab dem 19. Jahrhundert wurde die Räucherei zur Haupttätigkeit der Insel: In allen Dörfern wurden hohe Kamine errichtet, unter denen Ostseefisch geräuchert wurde. Der geräucherte und gesalzene Fisch (Hering, Lachs, Stockfisch, Makrelen …) hielt länger und wurde nach Kopenhagen transportiert, was die Grundlagen für eine enge Beziehung zwischen der Insel und der Hauptstadt schuf. Auch das auf den fruchtbaren Ebenen angebaute Getreide und Stein von der Küste wurden ausgeführt. „In den 50er Jahren roch es hier überall nach geräuchertem Hering“, erinnert sich Søren Heide Jensen, der Chef der Räucherei in Hasle an der Westküste der Insel, einer der letzten noch in Betrieb befindlichen Räuchereien. „Es gab auf der Insel bis zu 135 Räucheröfen“, erzählt er. „Heute werden nur noch 11 betrieben. Der Fischfang ist seit Mitte des 20. Jahrhunderts unablässig zurückgegangen.“ Diesen Platz hat das Kunsthandwerk übernommen: Der World Crafts Council hat Bornholm 2017 das Label „World Craft Region“ verliehen. „Es gibt auf der Insel schon seit langem eine bedeutende Keramiktradition“, berichtet Mie Mølgaard. „Auf Bornholm gibt es Ton und Sandstein. Mit diesen Rohstoffen wurde Geschirr hergestellt.“ In den 1970er Jahren, in der Hippie-Zeit, ließen sich einige Künstler und Kunsthandwerker auf der freiheitsliebenden Insel nieder. Graveure, Schmuckhersteller, Maler, Tischler und
Landschaften
Steinmetze schufen die Grundlagen für das, was heute die Spezialität der Insel ist: kreatives und anspruchsvolles handwerkliches Know-how. 1998 wurde am Hafen von Nexø an der Ostküste der Insel eine Glas- und Keramikschule eröffnet. Die Resultate waren so gut, dass die Königlich Dänische Kunstakademie sie einige Jahre später zur kunsthandwerklichen Kunsthochschule erklärte. „Glasund Keramikherstellung sind eng miteinander verbunden“, erklärt Anna Reimers Overbeck, Studentin im 6. Semester. „Beide arbeiten mit dem gleichen Material und mit Hochtemperaturöfen.“ Als uns die junge Frau durch die Räume der Schule führt, die 60 hoch motivierte Studentinnen und Studenten aus der ganzen Welt aufnimmt, fügt sie hinzu: „Bornholm hat den Ruf, ein besonders interessantes Umfeld für Künstler und Kunsthandwerker zu sein. Es ist ruhig hier. Man hat Zeit, sich seiner Arbeit zu widmen, man kann lange Spaziergänge machen, um Inspirationen zu finden. Im Winter sind die Lebenshaltungskosten nicht sehr hoch, und die Touristensaison im Sommer bringt uns viele Käufer.“
Herausragendes Kunsthandwerk
Ofen die Glasmasse erhitzt, aus der sie raffinierte Lampen, Karaffen und Schmuck herstellt. „Svaneke wird seit ungefähr zehn Jahren immer beliebter. Jedes Jahr lassen sich hier neue Kunsthandwerker nieder. Es wurde eine Schule eröffnet. Jetzt ist hier das ganze Jahr lang etwas los.“ Susanne Kristiansen bestätigt uns das hinter dem Tresen ihres ganz in der Nähe befindlichen Fairtrade-Geschäfts, in dem sie Tee, Kaffee, Feigenkonfitüre (aus in Svaneke gepflückten Früchten) und verschiedene auf der Insel angefertigte Objekte anbietet: „Ich habe hier mein Paradies gefunden, einen Ort der Freiheit und Schönheit. Mein Mann und ich, wir haben unsere Wohnung in Kopenhagen verkauft, die winzig und horrend teuer war, um uns hier ein schönes großes Haus zu kaufen.“ Man hört fast immer die gleiche Geschichte. Die Insel verzaubert Besucher, die auf der Suche nach dem Absoluten sind, und wenn sie einmal hier sind, wollen sie nicht wieder fort aus diesem magischen Garten Eden am Ende der Welt. 1971 kam Jørgen Toft Christensen, ein 19-jähriger Hippie, für sechs Wochen nach Bornholm. „Ich bin noch immer hier“, schmunzelt der schnurrbärtige Mann in den Sechzigern, als er uns den alten Bauernhof zeigt,
Das Dorf Svaneke im Nordosten der Insel wurde im Jahr 2013 zum schönsten Dorf Dänemarks erwählt. Es ist ein Paradies für Kunsthandwerker. Wenn man zur Werkstatt von Pernille Bülow gelangen will, muss man vom Hafen aus durch das Gewirr der Gassen mit den blauen, gelben und rosafarbenen Fachwerkhäusern hochsteigen. Die Glasbläserin hat sich ebenfalls in die Insel verliebt und ließ sich 1982 auf ihr nieder. „Ich habe hier meine vier Kinder bekommen und meine gesamte Karriere aufgebaut. Ich habe Tausende Stunden damit verbracht, die Wege an der Küste entlangzuwandern. Das nährt meine Arbeit. Ich könnte nicht woanders leben“, versichert sie, während sie in einem 1200 °C heißen
„Bornholm ist bei Künstlern und Kunsthandwerkern sehr beliebt. Die friedliche Atmosphäre regt die Inspiration an.“ 58
Mie Mølgaard hat sich gleich bei ihrem ersten Besuch auf der Insel im Jahr 2004 in Bornholm verliebt. Einige Monate später hängte sie ihren Beruf als Keramiklehrerin auf dem Festland an den Nagel und zog mit ihrer Familie auf die Insel.
„Seit den 1950er Jahren weichen der Fischfang und die Räucherei immer mehr anderen Aktivitäten wie Viehzucht und Ökotourismus.“
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1. Heute sieht man in den Häfen neben Fischerbooten auch Touristenboote. 2. Auf seinem Schweinehof produziert Jørgen Toft Christensen Qualitätsfleisch, das man in seinem Geschäft und in bestimmten Metzgereien auf dem Festland kaufen kann. 3. Die Nordküste ist felsiger und zerklüfteter als der Südteil der Insel. 4. Das lebendige, einladende Dorf Gudhjem im Norden der Insel ist bei Touristen sehr beliebt.
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1. Nicolai Nørregaard, der Küchenchef des Kadeau, ist auf Bornholm geboren und aufgewachsen. 2. Kräuter und wilde Sprossen von der Insel gehören zu den Markenzeichen des Sternerestaurants. 3. Die Fensterfronten des Restaurants gehen auf einen langen Sandstrand an der Ostsee hinaus.
Landschaften
den er renoviert hat. Seit er sich im Jahr 1973 endgültig auf der Insel niederließ hat, hält er freilebende Schweine, so natürlich wie möglich. Er beliefert die besten Metzger Dänemarks. In dem Gasthof, den er zusammen mit seiner Frau betreibt, kocht er nach alten Rezepten, die er auf Nachbarhöfen gesammelt hat – die Insel ist seit der Antike bewohnt. Seine Tochter, die in Kopenhagen Literatur unterrichtet, hat ihren Hauptwohnsitz auf der Insel. Mit ihrem Mann zusammen, einem Arzt, pendelt sie jede Woche mit der Fähre (3 ½ Stunden) oder dem Flugzeug (45 Minuten) nach Bornholm – wie immer mehr junge Kopenhagener.
Mikroklima
Und wie sieht es mit den Familien aus, die seit Generationen auf Bornholm leben? Nicolai Nørregaard, 40, der Chefkoch des Kadeau (ein Michelin-Stern), ist mit Sicherheit der bekannteste und angesehenste Bewohner der Insel. Er ist auf Bornholm geboren und aufgewachsen: Seine Familie arbeitet seit Ende des 19. Jahrhunderts in Fischräuchereien. Im Jahr 2007 eröffnete er ohne jede Kochausbildung ein Restaurant. Er schloss sich dafür mit seinem Jugendfreund Rasmus Kofoed zusammen, einem dänischen Küchenchef
Waldkräuter, geräucherter und roher Fisch, Schweinebacke, wilde Zwiebeln, Honig – im Kadeau wird das kulinarische Potential der Insel voll ausgeschöpft. 63
und Restaurantbesitzer, dem im Jahr 2011 der Bocuse d’Or verliehen wurde. Rasmus Kofoed ist auch Miteigentümer des Kopenhagener Dreisternerestaurants Geranium. Sie hatten ein ehrgeiziges – und letztendlich doch nicht so unerreichbares – Ziel: Ihr Restaurant sollte das Beste der Insel sein. „Das war nicht schwierig, denn es gab in gastronomischer Hinsicht nichts Interessantes auf Bornholm“, räumt der Chefkoch ein. Schon nach einer Saison gab es Presseartikel über das Kadeau, der Ruf des Restaurants sprach sich herum. „Als wir das Kadeau eröffneten, war das Noma das Nonplusultra in Sachen nordische Küche. Ohne den Dogmen von René Redzepi, dem Gründer des Noma, zu widersprechen, wollte ich diese dem Terroir von Bornholm anpassen. Wir haben ein Mikroklima mit mehr Sonne als der Rest von Dänemark und unser Boden ist fruchtbarer“. Wegen des durchschlagenden Erfolgs seines Restaurants eröffnete er 2016 in Kopenhagen ein zweites Restaurant mit dem gleichen Namen – es wurde inzwischen mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Es ist 18 Uhr. Die Sonnenstrahlen streichen über die breiten Fensterfronten des auf einer schneeweißen Düne liegenden Restaurants mit Ostseeblick. Das Abendessen wird bald beginnen. Es ist der krönende Abschluss unseres magischen Aufenthalts: ein Menü aus vierzehn Speisen, die das kulinarische Potential der Insel auf subtile Weise ausschöpfen. Waldkräuter, geräucherter und roher Fisch, Schweinebacke, getrocknete Tomaten, Kohl, Gartenspargel, wilde Zwiebel, Honig – dieser Gourmet-Genuss ist wie ein Spaziergang durch alle Emotionen, die diese zauberhafte Insel weckt: absolut klassisch, schlicht und naturbelassen, fein und raffiniert, umwerfend innovativ. Und vielleicht ist genau dies das Geheimnis Bornholms: eine subtile Mischung aus Tradition und Innovation in einem traumhaften Rahmen. _
Rohstoff
Die Metaphysik der Algen Mit den Objekten ihrer Kollektion Terroir, die sie aus an der KĂźste gesammeltem Seetang herstellen, haben die Designer Jonas Edvard und Nikolaj Steenfatt eine neue Herangehensweise an das Mobiliar entwickelt. Eine ethische und Ăśkologische Revolution. Von Guillaume Jan Fotos Mickael A. Bandassak
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Die Lampenschirme mit den organischen Formen der Kollektion Terroir.
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Rohstoff
Der Tang wird getrocknet und dann zu Pulver gemahlen.
Der Seetang wird an der Küste bei Kopenhagen gesammelt.
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ikolaj Steenfatt fährt mit einem Rechen vorsichtig über den Meeresboden, als streichle er die braunen und blonden Algen. Dann holt er einige von ihnen hoch und überführt sie in den Eimer, der neben ihm auf dem Wasser schaukelt. Mit seinen hohen Anglerstiefeln geht er ein wenig weiter in das kalte Wasser dieser kleinen Bucht nördlich von Kopenhagen, in der Nähe des Handelshafens. Der 32-jährige Designer sammelt Seetang für die neuen Lampen der Kollektion Terroir, die er zusammen mit dem Designer Jonas Edvard, 37, entwickelt hat. An der Uferböschung erklärt dieser uns das Konzept: „Dänemark hat eine sehr reichhaltige Designkultur, und es war uns wichtig, sie zu achten, indem wir keine umweltschädlichen Produkte wie Plastik verwenden; jeder von uns weiß, wie sehr es der Umwelt schadet,
Papier, Algen und pflanzlicher Klebstoff werden zu einer homogenen Paste vermischt.
vor allem den Ozeanen. Wir wollten uns nach anderen Materialien umsehen.“
Kostbare Ernte
Die Designer begannen ihre Zusammenarbeit im Jahr 2013, nachdem sie ihr Studium an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen abgeschlossen hatten, Jonas Edvard mit Schwerpunkt Industriedesign, Nikolaj Steenfatt im Möbeldesign. „Wir hatten mehrere Gemeinsamkeiten: Wir wollten neue Formen des Handwerks entwickeln und über das Ausschöpfen des Potentials der grünen Wirtschaft eine Geschichte erzählen. Kreislaufdesign machen, Abfall vermeiden, den Schwerpunkt auf lokale und nachhaltige Materialien legen. Wir wollten zeigen, dass man alternative und umweltfreundliche Materialien benutzen kann“, zählt Jonas auf. Die Jungdesigner waren bald mit einem Hindernis konfrontiert: dem Mangel an Rohstoffen in Dänemark, einem flachen Land ohne große Wälder. Dänemark hat aber 7 000 Kilometer Küste. Die Designer
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dachten lange nach und kamen schließlich auf die Idee, Objekte aus Seetang herzustellen. „Wir experimentierten eineinhalb Jahre lang mit diesem Rohstoff, den man überall in der Welt findet, der aber kaum genutzt wird. Wir sind keine Wissenschaftler. Wir waren mehrfach auf dem Holzweg und haben uns oft schmutzig gemacht, bevor wir anfingen, ein interessantes Resultat zu erzielen“, fügt Jonas schmunzelnd hinzu. Nikolaj kommt mit seiner Ernte ans Ufer: einem vollen Eimer mit sieben oder acht Algenarten, die er uns erklärt („Diese hier sind sehr fettig, diese da schmecken süß ...“). Im Jahr 2015 präsentierte das Designerduo die ersten Modelle seiner Kollektion Terroir: einen Stuhl und drei Lampenschirme. „Der Begriff ‚Terroir‘ verweist auf den Bezug zwischen einem Produkt und dem Ort, an dem es hergestellt wird, vor allem auf den Erdboden, ein bestimmtes Savoir-Faire oder ein
Rohstoff
Die Farbe der Lampenschirme hängt von der Farbe der Algen und des Papiers ab.
Der auf diese Weise erhaltene Werkstoff ist formbar, fest und recycelbar.
Das Formen erfolgt von Hand. Die Lampenschirme trocknen und härten an der Luft aus.
Kulturerbe“, erklärt Nikolaj. „Genau das wollten wir machen, wobei wir das Rohmaterial so unbearbeitet wie möglich verwenden wollten.“ Ihre Kollektion hatte einen durchschlagenden Erfolg. Von der Ästhetik, der Farbe, der Textur und sogar dem Geruch her appellieren die Modelle an alle fünf Sinne. Die großen Designfirmen in der ganzen Welt sind begeistert. Die Museen wenden sich an die Design-Genies, das Restaurant Noma bestellt bei ihnen eine Kollektion aus zehn Lampen. Jede Woche flattern bei den Designern neue Anfragen auf den Tisch: Was ist ihr Geheimrezept? Wie gelingt es ihnen, Seetang in ein formbares und gleichzeitig festes, recycelbares und sogar verzehrbares Material zu verwandeln?
Lokal und umweltfreundlich
Um der Herstellung beizuwohnen, die viele so neugierig macht, nehmen
wir einen Feldweg. Er führt uns zur Werkstatt, die sich zwischen diversen Schuppen neben Künstlerateliers, Designer- und Architekturstudios befindet. Die Wände des großen Raums – ein wildes Durcheinander aus Kartons, Eimern und Formen für die nächsten Lampenschirme – sind mit Regalen vollgestellt. In dieser unverhohlenen Unordnung entdecken wir noch andere Realisationen wie Lampenschirme aus Kalk, einem Material, das man in Dänemark viel findet (im Noma hängen zehn Exemplare dieser Lampenschirme) und klassischere Stühle aus Stahl oder Holz. Jonas Edvard holt getrocknete Algen und einen Sack Papierschnipsel hervor, nimmt in einem Heft einige Berechnungen vor und beginnt mit der Zubereitung. „Die Grundmischung ist relativ einfach: getrocknete Algen und Papier, welches das Material fester und leichter macht“, verrät er. „Wir binden diese beiden Elemente mit unserer geheimen Zutat: Naturklebstoff aus Algen. Diese
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Zutat war sehr schwer zu entwickeln.“ Während Jonas die Zutaten zerkleinert und vermischt, erinnert Nikolaj daran, dass die Kollektion Terroir weniger für den Verkauf der Produkte entwickelt wurde als für die Auswirkungen, die diese Objekte auf die Gesellschaft haben sollen: „Wir haben nur drei Stühle hergestellt, die in verschiedenen Museen in Europa ausgestellt sind, und einige Hundert Lampenschirme. Unsere Herangehensweise ist vor allem revolutionär. Unser Hauptziel: Die Industrie soll verstehen, dass man mit lokalen und umweltfreundlichen Materialien Möbel und Heimdeko herstellen kann.“ Jonas, der die Paste auf eine Form streicht, hebt den Kopf und sagt abschließend mit ernstem Blick: „Wir wollen die Mentalitäten der Hersteller und der Verbraucher verändern. Im Grunde schlagen wir ihnen eine Revolution vor.“ _ Sie finden alle ihre Kreationen bei jonasedvard.dk
Gourmet-Kaffee Tasse Envivo Lungo, Pixie Kollektion (Nespresso); Teller Marion Graux und Margot Lhomme.
Warnung: Die Rezepte können Allergene enthalten. Falls Sie an Allergien oder Unverträglichkeiten leiden, bitten wir Sie, die Zutaten zu überprüfen und ggf. zu ändern.
Gourmet-Kaffee
Zimtschnecken und Envivo Lungo
Für 6 Zimtschnecken. Zubereitung: 40 Min. Zubereitungsdauer: 12 Min. Ruhezeit: 1 Std. Für das Getränk: 6 Kapseln Envivo Lungo (6 x 110 ml). Für den Teig: 250 ml Vollmilch · 25 g frische Hefe · 1 Ei + 1 Eigelb mit ein wenig Wasser · 500 g Mehl · 75 g Zucker · 5 g Salz · 75 g Butter. Für die Füllung: 100 g gesalzene Butter bei Raumtemperatur · 80 g Rohrzucker · 15 g Zimt.
Skandinavischer Charakter In den langen Wintermonaten wärmen diese süßen und herzhaften dänischen Spezialitäten, die man zusammen mit einer Tasse Kaffee genießt, Körper und Seele. Von Audrey Cosson Fotos Virginie Garnier
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· Alle Zutaten der Füllung in einer Schüssel verrühren und bei Raumtemperatur zur Seite stellen · In der Schüssel der Küchenmaschine die Milch, die zerkrümelte Hefe und das ganze Ei schlagen. Das Mehl, den Zucker und das Salz hinzufügen. 10 Min. zu einem glatten, glänzenden Teig verkneten. Die in Würfel geschnittene Butter hinzufügen und 10 Min. weiterkneten. · Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck ausrollen. Die Füllung mit einem Teigschaber auf dem Teig verteilen. Anschließend 1/3 des Teigs von einer kurzen Seite aus über die Länge schlagen und dann den Rest des Teigs so überschlagen, dass die Füllung ganz in den Teig eingeschlossen ist. Zu einem Quadrat ausrollen. · Den Teig in ca. 2,5 cm breite Streifen schneiden. Einen ersten Streifen spiralförmig drehen (6 bis 7 Drehungen). 2-mal um Zeige- und Mittelfinger wickeln, dann das Ende der Teigspirale in die Mitte stecken. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Mit den anderen Teigstreifen genauso vorgehen. · 1 Std. bei Raumtemperatur aufgehen lassen. Den Backofen auf 200 °C (Umluft, Gas Stufe 7) vorheizen. Die Zimtschnecken mit der EigelbWasser-Mischung bestreichen und 12 Min. goldbraun backen. · Genießen Sie dazu einen Envivo Lungo (110 ml).
Mini-Pfannkuchen mit Johannisbeeren, Kaffee-Sauce und Long Black aus Kazaar Zubereitung: 30 Min. Zubereitungsdauer: 15 Min. Ruhezeit: 1 Std. Für das Getränk: 6 Kapseln Kazaar (6 x 40 ml) · 6 x 160 ml heißes Wasser. Für die Pfannkuchen: 20 g frische Hefe · 400 ml Vollmilch · 300 g Mehl · 1 TL Salz · 60 g Zucker ·· 1 Vanilleschote · 2 Eier · 75 g geschmolzene ungesalzene Butter · 50 g frische Johannisbeeren (je nach Jahreszeit). Für die Sauce: 2 Kapseln Kazaar (2 x 25 ml) · 100 ml Ahornsirup · 1 TL Rum.
· Für die Sauce einen Ristretto (2 x 25 ml) aus Kazaar zubereiten. Zusammen mit dem Ahornsirup in einen Topf gießen und 10 Min. kochen. Vom Herd nehmen und den Rum hinzufügen. Abkühlen lassen · Die Hefe mit der Milch in einer Schüssel verrühren. In einer anderen Schüssel das Mehl, das Salz, den Zucker und das Vanillemark aus der ausgeschabten Vanilleschote verrühren · Das Eigelb zur Milch-Hefe-Mischung hinzufügen und schlagen. Den Inhalt der anderen Schüssel hinzufügen und verrühren. Das Eiweiß steif schlagen und unter die Mischung heben. Mit Frischhaltefolie
abdecken und 1 Std. ruhen lassen · Eine Aebleskiver-Pfanne (mit halbkugelförmigen Vertiefungen) bei mittlerer Temperatur erhitzen, dann mit Butter einfetten. Den Teig fast bis zum Rand in die Vertiefungen gießen. Jeweils 2 bis 3 Johannisbeeren hinzufügen. Sobald sich der Teig vom Rand löst, die Halbkugeln umdrehen und aus jeweils zwei Halbkugeln eine Kugel formen. Unter Wenden weiterbraten, bis sie rundherum goldbraun sind. · Mit der Kaffee-Sauce servieren · Genießen Sie dazu einen aus Kazaar (40 ml) zubereiteten Long Black. Zuerst das heiße Wasser in die Tasse gießen, dann den Kaffee dazu gießen.
Tassen Mug, View Kollektion (Nespresso); Kleine Schüssel Broste Copenhagen.
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Übermäßiger Alkoholkonsum ist gesundheitsschädlich. Genießen Sie Alkohol in Maßen.
Für 6 Personen.
Gourmet-Kaffee Tasse Pixie Lungo, Festive Kollektion (Nespresso).
Rhabarber, Buttermilch-Eis und Nordic Black als Lungo Für 6 Personen. Zubereitung: 30 Min. Zubereitungsdauer: 30 Min. Rührzeit: 1 Std. Für das Getränk: 6 Kapseln Nordic Black (6 x 110 ml). Für das Eis: 6 Eigelb · 80 g Zucker · 390 ml Vollmilch · 1 Kapsel Nordic Black (1 x 110 ml) · 500 ml Buttermilch. Für den Rhabarber: 4 Rhabarberstangen · 1 Vanilleschote · 100 g Zucker. Für die Streusel: 250 g zerkrümeltes altbackenes Roggenbrot · 50 g Rohrzucker · 30 g Melasse.
· Einen Nordic Black (110 ml) zubereiten und abkühlen lassen · In einer Schüssel das Eigelb mit dem Zucker schlagen, bis die Masse hell
wird. In einen Topf gießen, die Milch hinzufügen und unter Rühren bei schwacher Temperatur erhitzen, bis die Creme den Löffel überzieht. Vom Herd nehmen, die Buttermilch und den Kaffee hinzufügen und abkühlen lassen. In die Eismaschine gießen und auf die Zubereitung von Eiscreme einstellen · Den Backofen auf 200 °C (Umluft, Gas Stufe 7) vorheizen. Das Brot im Mixer grob zerkleinern. Die anderen Zutaten für die Streusel hinzufügen, mixen und auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen. 20 Min. im Backofen rösten. Auf einem Rost abkühlen lassen. · Die Backofentemperatur auf 180 °C
herunterstellen. Die Rhabarberstangen putzen und in 10 cm lange Stücke schneiden. Die Vanilleschote ausschaben. 100 ml Wasser zusammen mit dem Zucker, der ausgeschabten Vanilleschote und dem Vanillemark 10 Min. kochen. · Den Rhabarber in eine ofenfeste Form füllen, den Sirup darüber gießen, vermischen und 10 Min. im Ofen garen · Den Rhabarber mit dem Sirup in tiefe Teller füllen, jeweils 1 Kugel Eis hinzufügen und Streusel darüber streuen · Genießen Sie dazu einen Nordic Black (110 ml). Alternative: Espresso aus Roma (40 ml) für das Getränk und 2 Kapseln Roma (2 x 40 ml) für das Eis.
Kaffee-Karamell-Blechkuchen mit Cappuccino aus Barista Creations Scuro Für 6 Personen. Zubereitung: 25 Min. Zubereitungsdauer: 12 Min. Ruhezeit: 3 ½ Std. Für das Getränk: 6 Kapseln Barista Creations Scuro (6 x 25 ml) · 6 x 60 ml bis 80 ml kalte Milch zum Aufschäumen. Für den Teig: 40 g frische Hefe · 1 Ei · 600 g Mehl · 70 g Zucker · 10 g Salz · 50 g gesalzene Butter. Für den Belag: 2 Kapseln Barista Creations Scuro (2 x 25 ml) · 80 g Zucker · 75 g Rapadura-Vollrohrzucker · 175 g weiche gesalzene Butter · 80 g Marzipan.
· 2 Barista Creations Scuro von jeweils 25 ml zubereiten. In einer Schüssel
den Kaffee mit den restlichen Zutaten für den Belag vermischen und zur Seite stellen · In der Schüssel der Küchenmaschine 300 ml Wasser, die Hefe und das Ei schlagen. Das Mehl, den Zucker und das Salz hinzufügen und 8 Min. zu einem glatten Teig verkneten, der sich leicht von den Wänden der Schüssel löst. Die in Würfel geschnittene Butter hinzufügen und weiterkneten, bis der Teig nicht mehr an den Wänden der Schüssel klebt · Mit Frischhaltefolie bedecken und 1 ½ Std. bei Raumtemperatur ruhen lassen · Den Teig auf einer bemehlten
Tasse Cappuccino, View Kollektion (Nespresso).
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Arbeitsfläche zu einem Rechteck ausrollen, dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Mit dem Zeigefinger auf der gesamten Teigoberfläche Vertiefungen machen. Den Belag mit einem Teigschaber auf dem Teig verteilen. 2 Std. bei Raumtemperatur ruhen lassen. · Den Backofen auf 200 °C (Umluft, Gas Stufe 7) vorheizen. Den Kuchen 12 Min. backen. Abkühlen lassen, bis er lauwarm ist · Genießen Sie dazu einen Cappuccino aus Barista Creations Scuro (25 ml) und der aufgeschäumten Milch, die Sie dazu gießen.
Gourmet-Kaffee Teller Marion Graux.
Himbeer-Rhabarber-Schnitten mit Fortissio Lungo Für ca. 12 Hindbærsnitter. Zubereitung: 40 Min. Zubereitungsdauer: 40 Min. Ruhezeit: 24 Std. Für das Getränk: 6 Kapseln Fortissio Lungo (6 x 110 ml). Für die Kekse: 1 Vanilleschote · 150 g halbgesalzene Butter bei Raumtemperatur · 70 g Puderzucker · 225 g Mehl · 25 g Maisstärke · fertiger Zuckerguss · 200 g frische Erdbeeren. Für die Marmelade: 250 g Rhabarber · 250 g frische Erdbeeren · 350 g Gelierzucker · Saft einer ½ Zitrone.
· 24 Std. zuvor 200 g Erdbeeren im Dörrautomaten trocknen. Am gleichen Tag den Rhabarber putzen und die Stangen in 2 cm lange Stücke schneiden
· Die frischen Erdbeeren putzen und vierteln, dann mit dem Zucker, dem Rhabarber und dem Zitronensaft unter Abschöpfen des Schaums in einem Topf 5 Min. kochen. Bei schwacher Hitze 5 bis 10 Min. köcheln lassen, bis die Marmelade eindickt. Abkühlen lassen. 1 Std. in den Kühlschrank stellen. · Den Backofen auf 180 °C (Umluft, Gas Stufe 6) vorheizen. Die Vanilleschote der Länge nach aufschneiden und das Vanillemark herausschaben. In einer Schüssel die in Würfel geschnittene Butter mit dem Puderzucker vermischen. In einer anderen Schüssel das Mehl, die Maisstärke und das Vanillemark vermischen. · Zum Inhalt der ersten Schüssel hinzufügen und zu
einem glatten Teig verrühren. Eine Kugel formen, mit Frischhaltefolie abdecken und 30 Min. in den Kühlschrank stellen · Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche 0,3 cm dick ausrollen. Auf ein mit Backpapier abgedecktes Backblech legen und noch einmal 30 Min. in den Kühlschrank stellen. Kreise ausstechen, danach 15 bis 20 Min. backen · Auf einem Rost abkühlen lassen · Auf die Hälfte der Kekse jeweils 1 EL Marmelade geben, einen anderen Keks darauflegen und andrücken, um die Marmelade zu verteilen. Mit dem aufgewärmten Zuckerguss begießen und Stückchen gedörrter Erdbeeren darüber streuen · Genießen Sie dazu einen Fortissio Lungo (110 ml).
Gourmet-Kaffee
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Crab Cakes, KaffeeRemoulade mit Americano aus Master Origin Indonesia
Für 6 Personen. Zubereitung: 30 Min. Zubereitungsdauer: 25 Min. Ruhezeit: 1 Std. Für das Getränk: 6 Kapseln Master Origin Indonesia (6 x 25 ml) · 6 x 125 ml heißes Wasser. Für die Crab Cakes: 500 g Krebsfleisch aus ca. 1 kg gekochten Krebszangen · 1 Knoblauchzehe · 1 Frühlingszwiebel · 2 Eier · 1 TL Schale einer Bio-Zitrone · 1 EL fein geschnittene frische Estragonblättchen · 4 EL fein geschnittener frischer Dill + ein wenig zum Verzieren · 2 EL gehackte Kapern · 3 EL Mehl · 30 g Paniermehl · Frittieröl · Salz, Pfeffer aus der Pfeffermühle. Für die Remoulade: 1 Bund abgezupfte und fein geschnittene Estragonblättchen · 2 Schalotten · 1 Bund fein geschnittenes Schnittlauch · 2 EL Kapern · 6 kleine Gewürzgurken · 8 EL hausgemachte Mayonnaise · 1 TL Senf · 2 EL Crème fraîche · 2 EL Zitronensaft · 1 EL Honig · 2 TL Curry · 1 Kapsel Master Origin Indonesia (1 x 40 ml) · Fleur de Sel (feines Meersalz), Pfeffer aus der Pfeffermühle. Für die gerösteten Brotscheiben: 6 dünne Scheiben Roggenbrot · Olivenöl.
Tasse Mug, View Kollektion (Nespresso).
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· Einen Espresso (40 ml) aus Master Origin Indonesia zubereiten · Die Schalotten fein schneiden, die Kapern und die Gewürzgurken hacken und in eine Schüssel geben. Die anderen Zutaten für die Remoulade hinzufügen, vermischen und in den Kühlschrank stellen · Das Krebsfleisch zerkleinern. Die Zwiebel schälen und fein schneiden. Alle Zutaten der Crab Cakes (außer das Frittieröl) in eine Schüssel geben und vermischen. Kugeln formen und 1 Std. in den Kühlschrank stellen. · Den Backofen auf 180 °C (Ober- und Unterhitze, Gas Stufe 6) vorheizen. Die Brotscheiben auf beiden Seiten mit Olivenöl bestreichen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Ein zweites Blech darauflegen, damit die Brotscheiben flach bleiben. Abkühlen lassen · Das Frittieröl auf 180 °C erhitzen und die Crab Cakes goldbraun frittieren. Auf Küchenkrepp abtropfen lassen und mit Meersalz bestreuen · In 6 Schalen ein wenig Remoulade füllen, die Crab Cakes darauflegen, eine Scheibe geröstetes Brot hinzufügen und mit frischem Dill bestreuen · Genießen Sie dazu einen aus einem Master Origin Indonesia (25 ml) zubereiteten Americano. Den Kaffee zubereiten, dann das heiße Wasser dazu gießen.
Hygge
Für einen gemütlichen Winter Ein Wald aus Kerzen. Schöne Accessoires. Leckere Getränke. Nespresso lädt Sie ein, das entspannte Lebensgefühl der Dänen zu entdecken. Für eine behagliche Weihnachtszeit. Fotos Jérôme Galland Styling Sandrine Place Texte Nadia Hamam-Marty
Von links nach rechts: Espresso aus dem Kaffee Variations Nordic Cloudberry Flavoured in einer Tasse Pixie Espresso, Festive. Das mit einem Variations Nordic Almond Cake Flavoured zubereitete Rezept Almond Cake Inspired in einem View Rezeptglas. Das mit einem Nordic Black zubereitete Rezept Nordic Black in einer Tasse Pixie Lungo, Festive. (Rezepte Seite 82)
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DIESE LIMITED EDITION KAFFEES UND DIESE ACCESSOIRES SIND NICHT IN ALLEN LÄNDERN ERHÄLTLICH
Grauer Pullover Éric Bompard
Set mit Tassen Pixie Espresso, Festive und Set mit Tassen Pixie Lungo, Festive. Etuis mit Kaffeekapseln Variations Nordic Cloudberry Flavoured, Variations Nordic Almond Cake Flavoured und Nordic Black. Der Kapselbehälter View Cube, Festive, in der Geschenkbox.
Kaffeemaschine Creatista Plus. Tasse Pixie Lungo, Festive. Kapselbehälter View Cube, Festive. Kapseln Variations Nordic Cloudberry Flavoured, Variations Nordic Almond Cake Flavoured und Nordic Black.
hygge
Die Lampen dimmen und den Moment genießen. Wenn Sie eine Tasse
Grauer Pullover Éric Bompard
guten Kaffee zu einem Stück selbstgebackenem Kuchen genießen, praktizieren Sie ganz intuitiv hygge („hüge“ ausgesprochen), also die Kunst, es sich alleine, mit der Familie oder mit Freunden zu Hause gemütlich zu machen. Hygge ist einer der kulturellen Schätze Dänemarks, den die anderen skandinavischen Länder übernommen und auf eigene Weise abgewandelt haben. Diese Tradition haben die strengen Winter in diesem nordischen Land hervorgebracht: Das Home Sweet Home wird zu einem gemütlichen Ort gemacht, wo Familie und Freunde zu einer Tasse Kaffee zusammenkommen, die wärmt und die Sinne weckt. In dieser Saison übernimmt Nespresso dieses Lebensgefühl auf ganz natürliche Weise mit den drei Weihnachtskaffees – Limited Editions, davon zwei aromatisiert –, die die nordische Kaffeekultur in den Mittelpunkt stellen. Der runde und fruchtige Variations Nordic Cloudberry Flavoured inspiriert sich an der Moltebeere, einer kleinen gelben Beere, die man in der Tundra findet. Variations Nordic Almond Cake Flavoured beschwört das geschmackliche Relief des kvæfjordkake (Foto links) herauf, eines sündhaft leckeren dänischen Kuchens, den die Norweger zum besten Kuchen der Welt erkoren haben. Er besteht aus abwechselnden Schichten von Biskuitteig, Baiser, Mandeln und Vanillecreme. Nordic Black schließlich versteht sich als eine Hommage an schwarzen Kaffee, wie er in Skandinavien genossen wird: fruchtig, in einer großen Tasse (110 ml), mit einem leichten Korpus und mittlerer Intensität. Ein purer Moment des Wohlbefindens. Diese drei köstlichen Kreationen – schwarz oder mit Milch genossen – sind eine Ode an hygge. Die Kapseln und Etuis wurden von der Designerin Louise Campbell mit einem puren, zarten, poetischen Spirit verziert (Seite 26): Die kurvigen Linien
Reisebecher Kobaltblau Medium (400 ml).
inspirieren sich an den topographischen Karten der nordischen Landschaften und sind eine Hommage an die unberührte Natur dieser Gebiete. Die Farben erinnern an die skandinavischen Kuchen, die man in den Aromen der Limited Edition Kaffees wiederfindet. Für die Weihnachtszeit hat die Künstlerin auch die grafische Identität der bestehenden Nespresso Accessoires gestaltet. Die Pixie Tassen kleiden sich in ein Duo aus Pastellfarben. Die in einer Limited Edition herausgegebene Würfelbox wird auf zwei Flächen verspiegelt, um die Kurven der Kapseln noch besser widerzuspiegeln – die Spiegelflächen findet man auch auf der Geschenkbox. Nicht zu vergessen: ein neuer Reisebecher mit einem intuitiven Design. Er ist in elektrisierendem Kobaltblau (Größe Medium 400 ml) und in Fichtengrün (Größe Small 300 ml) erhältlich und wird in das permanente Sortiment integriert. Um die skandinavische Seele so zu zelebrieren, wie es sich gehört.
Von links nach rechts: das Rezept Latte Hazelnut in einer Tasse View Cappuccino. Der Kaffee Variations Nordic Cloudberry Flavoured als Espresso in einer Tasse Pixie Espresso, Festive. Das Rezept Almond Cake Inspired in einem View Rezeptglas. Das Rezept Blueberry Lungo in einer Tasse Pixie Lungo, Festive.
Wohltuende Kaffeerezepte Hazelnut Latte • Gießen Sie 100 ml Halbfettmilch und 5 ml Haselnuss-Sirup in Ihren Barista • Den Deckel schließen, das Rezept „Flat White“ auswählen und auf die Start-Taste drücken • Einen Nordic Black Espresso in eine Tasse View Cappuccino extrahieren • Darauf 40 ml des vom Barista zubereiteten seidigen Milchschaums gießen • Die Milchschaumhaube vor dem Servieren mit gemahlener Muskatnuss bestäuben.
Blueberry Lungo • Geben Sie einen Teelöffel Blaubeerkonfitüre (5 g) in eine Tasse Pixie Lungo, Festive • Darauf eine Kapsel Nordic Black (110 ml) extrahieren. > Auf der Webseite www.nespresso.com/recipes finden Sie mehr Rezepte mit Fotos und Videos
Grauer Pullover Éric Bompard
Almond Cake Inspired • Gießen Sie 100 ml Halbfettmilch und 10 ml Vanille-Sirup in Ihren Barista • Den Deckel schließen, das Rezept „Latte Macchiato“ auswählen und auf die Start-Taste drücken • Den Vanilleschaum in ein View Rezeptglas gießen • Darauf eine Kapsel Variations Nordic Almond Cake Flavoured (40 ml) extrahieren • Mit einigen gestiftelten Mandeln verzieren (40 g).
Ikonen
Spitzenkaffees Im Laufe der Zeit sind Ihnen manche unserer Kaffees ganz besonders ans Herz gewachsen. Ihre Eigenschaften und ihre Persönlichkeit gefallen Ihnen so sehr, dass sie Teil Ihres Alltags geworden sind. Nespresso rollt für Ihre fünf Lieblingskaffees unseres permanenten Sortiments den roten Teppich aus. Fotos Caspar Miskin Styling Caroline Nedelec Text Nadia Hamam-Marty
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Duftspender Tivoli x Normann Copenhagen bei Fleux - Eclair mit schwarzer Tonkabohne Yann Couvreur
Musikalische Harmonie.
Der großzügige und ausgewogene Volluto beruhigt Sie mit seinen sanften Biskuitnoten. Sie genießen ihn zu Hause und im Büro. Sie erkennen sein feines Aroma und seine fruchtigen Nuancen mit geschlossenen Augen. Und wenn er seine brasilianischen und kolumbianischen Arabicas tanzen lässt, schmelzen Sie dahin …
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Geheimnisvolle Aromen. Kraft, Kontrast, Tiefe – Ristretto braucht nicht viele Worte, um einen unvergesslichen Eindruck zu hinterlassen. Dieser Kaffee, der zu den intensivsten Kaffees unseres Sortiments gehört, hat Temperament. Mit seiner umwerfend fruchtigen Herznote und seiner feinen Säure geht er keine Umwege. Sein Geschmacksrelief hat sie im Sturm erobert.
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Edle Samtigkeit. Mit seinem dichten Körper und seiner aromatischen Üppigkeit hat der Arpeggio alles zu bieten. Er gefällt all denen, die schöne Dinge und kostbare Materialien schätzen. Sein geschmeidiges Bouquet mit gerösteten Kakaonoten wird mit permanenter Aufmerksamkeit für das Detail gestaltet. Dieser Kaffee steht für gelassenen Reichtum, dem alles zufällt.
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Aufbruch ins Abenteuer.
Eine Tasse Fortissio Lungo – und schon erwacht Ihr Reiseinstinkt. Schon der Name dieses Kaffees schaut über den Horizont hinaus. Der indische Arabica Monsoon Malabar, der nach der Ernte den Monsunwinden ausgesetzt ist, hat eine ganz besondere aromatische Persönlichkeit: Er muss Durchhaltevermögen an den Tag legen, Stürme überstehen und die Ozeane überqueren, um zu Ihnen zu gelangen. Dieser reichhaltige, kräftige, in Getreidenoten gehüllte Kaffee erzählt von dieser abenteuerlichen Odyssee.
Glasdose Hay
Diplomatische Aromen.
Sie vertrauen dem Livanto. Dieser warmherzige, beständige, elegante Kaffee ist ein Vorbild an Ausgewogenheit mit einem angeborenen Talent für große Harmonien. Seine malzigen Getreide- und Karamellnoten verschmelzen in einem prächtigen goldenen Licht, sein fruchtiger Twist macht ihn zu einem Hochgenuss, bei dem jede aromatische Nuance am richtigen Platz ist. Dieses beruhigende Universum strahlt eine umhüllende Anmut aus. Ein Begleiter, der immer für Sie da ist, wenn Sie ihn brauchen.
Hotdogs mit KaffeeBarbecueSauce und Americano aus Master Origin India
Kochunterricht
Der klassische dänische Snack mit einem Twist: Kaffee-Barbecue-Sauce. Verblüffend.
Für 6 Personen. Zubereitung: 30 Min. Zubereitungsdauer: 40 Min. Ruhezeit: 30 Min. Für das Getränk: 6 Kapseln Master Origin India (6 x 25 ml) · 6 x 125 ml heißes Wasser. Für die Buns: 15 g frische Hefe · 1 Ei + 1 Eigelb zum Bestreichen · 500 g Mehl · 45 g Zucker · 5 g Salz · 40 g gesalzene Butter. Für die Barbecue-Sauce: 1 Zwiebel · 2 Knoblauchzehen · 400 g Tomatenmark aus der Dose · 1 TL Senf · 1 TL Salz · 3 EL scharfes geräuchertes Paprikapulver · 60 g Rohrzucker · 1 Kapsel Master Origin India (1 x 40 ml) · 60 g Ahornsirup · 2 EL Olivenöl. Für den Belag: 6 Schweinswürstchen · 2 Salatgurken · 250 ml Apfelessig · 125 g Zucker · Salz, Pfeffer aus der Pfeffermühle · 4 EL in Essig eingelegte, abgetropfte und abgetrocknete Kapern · Frittieröl.
· In der Schüssel der Küchenmaschine 250 ml kaltes Wasser mit der Hefe verrühren. Das Ei hinzufügen und weiterrühren. Das Mehl, den Zucker und das Salz hinzufügen und 8 Min. zu einem glatten und glänzenden Teig verkneten, der sich einfach von den Knethaken löst. Die Butter hinzufügen und weiterkneten, bis der Teig nicht
Tasse Mug, View Kollektion (Nespresso).
Von Audrey Cosson Fotos Virginie Garnier
mehr an den Wänden der Schüssel haftet. Mit Frischhaltefolie abdecken und 20 Min. bei Raumtemperatur aufgehen lassen. · Den Teig in 12 gleich große Stücke aufteilen und kleine ovale Teiglinge formen. Mit ausreichend Abstand nebeneinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Ruhen lassen, bis sich ihr Volumen verdoppelt hat. · Den Backofen auf 180 °C (Umluft, Gas Stufe 6) vorheizen. Die Buns mit dem Eigelb bestreichen und 14 Min. backen · Für die Sauce einen Espresso (40 ml) aus Master Origin India zubereiten. Die Zwiebel schälen und fein schneiden. Den Knoblauch hacken. Die Zwiebel in einer Pfanne anschwitzen. Den Knoblauch hinzufügen. Unter Rühren 2 Min. braten, dann die anderen Zutaten hinzufügen. Die Temperatur herunterstellen und
20 Min. dünsten. Abschmecken und fein mixen. Die Sauce zur Seite stellen. · In einer Schüssel den Essig, 3,5 EL Wasser, den Zucker und das Salz verrühren. Die Salatgurke in feine Scheiben schneiden und mit der Essigmischung in eine Schüssel füllen. 30 Min. ziehen lassen. · Die Würstchen in einer Pfanne goldbraun braten · Die Kapern kurz in das 180 °C heiße Frittierfett tauchen, dann auf Küchenkrepp abtropfen lassen · Die Buns aufschneiden. Die Innenseiten mit Kaffee-BarbecueSauce bestreichen und jeweils ein Würstchen hineinlegen. Abgetropfte Gurkenscheiben und Kapern hinzufügen. Salzen, pfeffern und heiß servieren · Genießen Sie dazu einen aus Master Origin India (25 ml) zubereiteten Americano. Den Kaffee zubereiten, dann das heiße Wasser dazu gießen.
Warnung: Die Rezepte können Allergene enthalten. Falls Sie an Allergien oder Unverträglichkeiten leiden, bitten wir Sie, die Zutaten zu überprüfen und ggf. zu ändern.
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