DAS STUTTGARTMAGAZIN
DER MÄRZ IN STUTTGART & REGION
Euro 2,50_März 2018_28. Jahrgang E30481_www.lift-online.de
LIFT MÄRZ 2018
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DAS STUTTGARTMAGAZIN
NÄCHSTER HALT: LANGE NACHT DER MUSEEN Alle Infos zu Kunst, Kultur und Party und dazu das 120-seitige Programm-Booklet
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DAIMLER-DRAMA Eine ultrarechte Liste will ihren Einfluss im Betriebsrat ausbauen DESERT-ROCK Calexico-Sänger Joe Burns über Spätzle und seine Stuttgarter Wurzeln DESIGN-BLICK Glasklare Aussichten mit den Trendbrillen des Jahres
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DAS BESTE IM MÄRZ
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DAS BESTE... +
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AMM R G O R P LET BOOK
INHALT
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44 ARCHITEKTOUR Ein Roadtrip zu den Architektur-Highlights der Moderne
MEIN ISTANBUL Fotografin Cana Yilmaz zeigt türkisches Streetlife im Theaterhaus
STADT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 ABO-AKTION . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24 SONDERTHEMA DIE SCHÖNSTEN BRILLEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26 LEBEN STUTTGART KAUFT EIN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39 STUTTGART FLIEGT AUS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44 STUTTGART FÜR KINDER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46 STUTTGART GEHT AUS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49 STUTTGART FEIERT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54 KULTUR SEHEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57 LANGE NACHT DER MUSEEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .63 LESEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .70 ENTDECKEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .72 HÖREN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .76 SPIELEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .82 SONDERTHEMA FEINE KÜCHE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .86 PLANEN VERANSTALTUNGSKALENDER . . . . . . . . . . . . . . . . .101 KINDERKALENDER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .147 A BIS Z . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .158 VERANSTALTER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .168 KLEINANZEIGEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .171 IMPRESSUM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .176 LIFT LIEBT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .178
26 DESIGN-BLICK Glasklare Aussichten mit den Trendbrillen des Jahres
DAS BESTE IM MÄRZ
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IM MÄRZ
76 DESERT-ROCK Calexico-Sänger Joe Burns über Spätzle und seine Stuttgarter Wurzeln
86 SONDERTHEMA FEINE KÜCHE Selber kochen, Accessoires und Küchen
7 DAIMLER-DRAMA Eine ultrarechte Liste will ihren Einfluss im Betriebsrat ausbauen
49 14 GROSSMUTTER RELOADED Regional geht auch ohne Spätzle
POLITISCHE STADTRUNDFAHRTEN Baupolitik hautnah
63 NÄCHSTER HALT: LANGE NACHT DER MUSEEN Alle Infos zu Kunst, Kultur und Party und dazu das 120-seitige Programm-Booklet
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Düstere Zukunft? Der Daimler-Betriebsrat könnte deutlich nach rechts rücken
DIE ULTRARECHTE LISTE „ZENTRUM AUTOMOBIL“ MACHT FÜR DIE DAIMLER-BETRIEBSRATSWAHLEN MOBIL
RECHTSRUCK AM FLIESSBAND?
Foto: Joachim E. Röttgers
Seit bald zehn Jahren treibt in Stuttgart eine kleine Alternativ-Gewerkschaft ihr Unwesen. Zumindest nennt der ultrarechte Verein sich so. Für die Arbeitnehmer tut er wenig. Bei den Daimler-Betriebsratswahlen im März will er noch mehr Sitze holen. Der schwäbische Dialekt, vor allem wenn man ihn verbergen möchte, hat etwas Harmloses an sich. In den Werbevideos vom Verein „Zentrum Automobil“, der sich selbst als eine alternative Gewerkschaft bezeichnet, schafft es aber auch der süßliche Dialekt nicht, Harmlosigkeit vorzugaukeln. Die Urherber der Videos huldigen der AfD, bezeichnen Andersdenkende als Denunzianten am Fließband und präsentieren sich mit Größen der Neuen Rechten wie Rechtsaußen-Publizist Jürgen Elsässer. Auch die Vereinsursprünge liegen ganz weit rechts. Gründer Oliver Hilburger, der seit acht Jahren im Daimlerwerk Untertürkheim im Betriebsrat sitzt, musste erst im vergangenen November vor dem Baden-Württembergischen NSU-Untersuchungsausschuss erklären, wie denn die Lieder seiner früheren RechtsrockBand „Noie Werte“ auf NSU-Bekenner-Videos gekommen sind. Die Band, eine der erfolgreichsten in Sachen Rechtsrock, existiert heute nicht mehr, mit Menschen aus dem rechten Umfeld umgibt [LIFT 03.18]
sich Hilburger aber immer noch gerne, wie auch professioneller, zumindest was den Webnicht nur die Videos, sondern auch die Mit- Auftritt angeht. gliederliste bei „Zentrum Automobil“ deutlich Die Verbindungen nach rechts sind keine Juzeigt. Das Tüpfelchen auf dem i ist Schatz- gendsünden. Seit kurzem lassen sich zum Beimeister Hans Jaus, der, wie die Stuttgarter spiel Verknüpfungen zur Initiative „Ein ProNachrichten offenlegten, einst die Finanzen zent“ finden. Diese bezeichnet sich als patriobei der Neonazi-Organisation „Wiking-Jugend“ tisches Bürgerforum und unterstützt das „Zenregelte. Die wurde als selbsternannter Nach- trum Automobil“ in ihrem Betriebsrats-Wahlfolger der Hitlerjugend 1994 verboten. kampf. Hinter der „Ein Prozent“ stehen der als Doch der Verein rund um Hilburger ist nicht Kopf der neurechten Szene geltende Götz Kubitschek sowie die vom Vererst seit den aktuellen Enthüllungen aktiv: Die angeblich alfassungsschutz beobachteRÜCKENWIND te „Identitäre Bewegung“ ternative Gewerkschaft feiert DURCH AFD-ERFOLG und weitere 100 Gruppen im kommenden Jahr bereits aus dem rechten Spektrum. ihren ersten runden Geburtstag – 2009 wurde sie in S-Stammheim ge- Laut Verfassungsschutz davon 28 aus Badengründet. Bis vor kurzem war sie außerhalb von Württemberg. Betriebsratskreisen weitgehend unbekannt. Auch die direkte Verbindung mit der ultraDoch spätestens seit dem Rechtsruck im Land rechten „Identitären Bewegung“ scheint das bei den vergangenen Bundestagswahlen schei- „Zentrum Automobil“ nicht zu scheuen, wie nen die Mitglieder Rückenwind für die im März ein gemeinsames Video von Oliver Hilburger anstehenden Betriebsratswahlen zu verspüren. und dem Gründer der in Österreich besonders Immer offensiver gehen sie ans Werk – und aktiven „Identitären“, Martin Sellner, zeigt.
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Entsprechend genervt ist man in Betriebsratskreisen in Untertürkheim, dass diese Gruppierung seit 2010 mit zwei und seit 2014 gar mit vier von 45 Sitzen im Gremium vertreten ist und nun auch noch die große Offensive startet. Erstmalig wird das „Zentrum Automobil“ auch außerhalb des Stammwerkes Untertürkeim kandidieren, unter anderem im Daimlerwerk Rastatt und bei BMW in Leipzig. „Der Verein macht Stimmung gegen die IG Metall und behauptet von sich, eine Alternative zu sein“, erklärt IG-Metall-Sprecherin Silke Ernst. „Sie fallen aber lediglich mit rechtspopulistischen Sprüchen, Intoleranz und hohlem Konfliktgehabe auf. Konkretes Arbeiten im Interesse der Beschäftigten – Fehlanzeige!“ Eigentlich ist es die Aufgabe des Betriebsrats, die Interessen der Arbeitnehmer gegenüber dem Unternehmen zu vertreten. Entsprechend wichtig ist auch die Betriebsratswahl, um dem Unternehmen zu signalisieren: In diese Richtung soll es gehen. Doch was für eine Richtung das beim „Zentrum“ sein soll, ist nicht erkennbar. In erster Linie finden sich klassische, rechtsverschwörerische Andeutungen, dass man bestimmte Wahrheiten nicht aussprechen dürfe oder dass täglich Patrioten aus politischen Gründen entlassen würden. Konkrete Zahlen zu diesen Entlassungen liefert das „Zentrum Automobil“ auf Anfrage nicht – überhaupt blei-
ben alle an den Verein gestellten Fragen un- Rechtspopulisten“ rufen, helfe eben nicht. beantwortet. Es bleibt die Frage, was eigentlich der große Auch zu Themen wie den kürzlich abge- Autobauer macht, hinter dessen Werkstor dies schlossenen Tarifverhandlungen zwischen IG alles passiert. Der Süddeutschen Zeitung sagMetall und Metall- und Elektro-Industrie hört te Daimler-Chef Zetsche kürzlich, dass die Entman vom „Zentrum“ nichts. Stattdessen wicklung ihn „nicht kalt“ lasse. Auf Anfrage von hauptsächlich Vorwürfe gegen die bestehen- LIFT hält sich der Konzern mit seinen Aussaden Gewerkschaften und deren „Machen- gen sehr allgemein: Daimler stehe natürlich zur schaften“ und wie wichtig es sei, eine Alterna- freiheitlich demokratischen Grundordnung, ertive zu haben. Was genau die Alternative denn warte von allen Mitarbeitern Toleranz, Reanders machen will, spekt, Offenheit, Verbleibt im Dunkeln. trauen und Fairness – INTOLERANZ UND Ein Vorwurf aus Benicht unbedingt Themen, RECHTE SPRÜCHE triebsratskreisen lautet die man mit Gruppen wie zudem, dass bei den für den „Identitären“ in Verdie Arbeitnehmer wichtigen Themen und Ge- bindung bringt. sprächen mit dem Unternehmen von der of- „Grundsätzlich ist ein politisches Engagement fensiven Art des „Zentrums“ plötzlich nichts Privatsache der Beschäftigten, sollte es dabei mehr zu sehen und hören sei. Bei der eigentli- aber arbeitsrechtlich oder strafrechtlich relechen Betriebsratsarbeit höre das Kümmern vantes Verhalten geben, so werden wir dies in scheinbar auf. Der Fokus scheint vor allem dar- jedem Einzelfall prüfen und die notwendigen auf zu liegen, dem politischen Gegner zu scha- Konsequenzen ziehen“, lässt der Konzernspreden, im diesem Fall der traditionell linksge- cher wissen. richteten IG Metall. Bald könnte sich zeigen, wie ernst es das UnDiese geht entsprechend selbstbewusst mit ternehmen mit dieser Aussage meint: Eines der angeblichen „Alternative“ von rechts der Werbevideos inklusive schwäbischen Slang außen um: „Wir leisten einfach weiterhin tag- soll in den Betriebsratsräumen der Untertürktäglich gute Interessenvertretungsarbeit für heimer Niederlassung gedreht worden sein. die Beschäftigten. Unsere Kolleginnen und Das könnte einen Verstoß gegen das BeKollegen erkennen schon, wer Probleme löst triebsverfassungsgesetz bedeuten – ein mögThomas Miedaner und wer nicht“, so Ernst. Einfach nur „Achtung licher Kündigungsgrund. [LIFT 03.18]
Foto: Joachim E. Röttgers
Die rechte Liste will in erster Linie der linken IG Metall schaden
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