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Das nördlichste Kinderheim der Welt

Das Heim: Das Kinderheim von Uummannaq ist das älteste in Grönland. 1929 wurde es als Sanatorium für Waisen und kranke Kinder gebaut. Seit 1985 leitet Ann Andreasen das Heim. Vor zwanzig Jahren wurde Uummannaq Music gegründet: Seitdem reisen die Kinder für Konzerte um die Welt. Der mit einem Oscar nominierte Spielfilm „Inuk“ erzählt die Geschichte des Heims. Schauspieler waren die Jäger, Mitarbeiter und Kinder.

Es gibt ein Märchen, das jedes Kind in Grönland kennt und das die Menschen seit ungezählten Jahren weitertragen. Es ist die Geschichte von Kaassassuk: Die Dorfbewohner verspotten den kleinen Waisenjungen als Schwächling, quälen und verstoßen ihn. Er lebt allein und schläft bei den Hunden – bis er in der Wildnis auf einen Zauberer trifft, der ihm übernatürliche Kräfte verleiht. Am Ende ist Kaassassuk ein unbesiegbarer Jäger, der drei Eisbären bezwingt.

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„In jedem meiner Kinder steckt ein kleiner Kaassassuk“, sagt Ann Andreasen, und sie ist die Zauberin, die sie stark machen will: eine kleine Frau, 59 Jahre alt, mit dunklem Lachen und weichem Blick. Mitten in der arktischen Einöde, wo sich die Kälte bei minus dreißig Grad durch die Kleidung frisst, leitet sie das nördlichste Kinderheim der Welt, eine Festung aus Geborgenheit für 35 Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis zwanzig. „Weil sie Unvorstellbares erlebt haben, haben sie es auf Uummannaq verdient, endlich glücklich zu sein.“ Knapp 600 Kilometer nördlich vom Polarkreis entfernt liegt die magische kleine Insel, auch sie wie einem Märchen entsprungen, weiß glitzernd, felsig und rau. Scharf zeichnen sich die Konturen des Bergs ab, der dem Ort den Namen verlieh: der Robbenherzförmige. Uummannaq ist kein Platz, zu dem man leicht gelangt, und keiner, an dem es sich leicht lebt. Nur 1500 Menschen wohnen hier und doppelt so viele Schlittenhunde. Sie liegen an Ketten auf dem Packeis, das die Insel im Winter einschließt. Boote sind darin festgefroren, wuchtige Eisbergen glitzern in der Sonne. An die schroffen Hänge schmiegen sich bunte Häuschen wie hingewürfelte Legosteine. Dort, wo sich die Straße vom Herzberg nach unten schlängelt, sausen an einem kalten Nachmittag zwei kreischende Kinder mit ihren Schlitten hinab, vorbei am roten Schulhaus und dem einzigen Supermarkt, hinunter zum Hafen mit der großen Fischfabrik. In der Dämmerung ziehen Dharma und Amy mit glühenden Wangen und glänzenden Augen mit ihren Schlitten nach Hause zurück, hoch zu dem holzvertäfelten blauen Haus, wo Robbenhäute, bemalt mit Inuitkindern, neben die Tür gespannt sind und hinter den Fenstern Kerzen leuchten.

Amy ist eine leise Siebenjährige, mit Hasenzähnchen und seidigem Haar, der

gleichaltrige Dharma ein aufgeweckter, oft überdrehter kleiner Junge. Zärtlich nimmt Ann ihre beiden Jüngsten zur Begrüßung in die Arme. Aus den Zimmern der anderen Kinder dringen Klaviermusik und Gitarrenklänge. Es duftet nach warmen Zimtbrötchen. Hyggelig, sagen die Dänen. Kein Wort passt besser zu dem gemütlichen Reich, das Ann geschaffen hat. Überall liegen flauschige Teppiche und Felldecken, Walrossschädel und Schnitzfiguren aus Knochen, Tupilak, stehen auf den Regalen. Die Seelen ihrer Ahnen leben in ihnen, so will es der Aberglaube. An den bunten Wänden hängen Fotos von Konzertreisen der Kinder. Sie zeigen sie mit Blumenketten am Strand von Hawaii, mit ihren Musikinstrumenten in Venezuela, mit Daisy Duck in Disneyland Paris. Ann will ihre Welt größer machen. Doch vor allem sollen sie lernen, ihr eigenes ungezähmtes Land zu lieben. Und damit sich selbst. „Den Kindern zu zeigen, dass sie einer wunderschönen Kultur entstammen, hilft ihnen, zu verstehen, wie wunderschön und wertvoll sie sind.“ Es hilft ihnen, zu überleben. Wer die Kinder und das Heim verstehen will, muss die Vergangenheit Grönlands kennen. „Lange folgten die Inuit den Spuren ihrer Vorfahren, aber die Spuren verschwinden“, erzählt Ann. Um ihren Hals trägt sie einen Eisbären, geschnitzt aus dem Knochen eines Narwals. Sie sitzt sie in ihrem kleinen Büro auf ihrem Stuhl, bespannt mit grauglänzendem Robbenfell. Seit jeher sind die Grönländer Jäger, fangen Wale, Rentiere und Robben, angeln Dorsch und Heilbutt. Doch der Klimawandel lässt das Eis immer früher schmelzen, und mit ihm schwinden die Traditionen, die Jagdgründe, die Hundeschlitten und damit Stolz und Identität. Ann malt einen Inuit in Fellkleidung auf ein Blatt Papier. Sie zeichnet ein weinendes Kind an die Stelle des Herzens und eine Scholle unter die Füße: „Meine Kinder stehen auf dünnem Eis. Unsere Aufgabe ist es, den Boden unter ihren Füßen dicker zu machen.“ Denn der unerbittliche Wandel trifft vor allem die Schwächsten. Das hat Ann in ihrer Zeit als Heimleiterin gelernt. Sie stammt von den Faröer Inseln, lebte in Israel, wo sie mit Überlebenden von

Das Land und die Menschen: Kalaallit Nunaat nennen die Einwohner Grönland: Land der Menschen. Nur rund 57 000 leben auf der größten Insel der Erde. Mit zwei Millionen Quadratkilometern ist sie fast acht Mal so groß wie Deutschland. Nur ein Sechstel ist eisfrei und bewohnbar. Geographisch zählt Grönland zu Nordamerika, politisch als autonomer Teil zum Königreich Dänemark. Deswegen wird Dänisch und Grönländisch gesprochen. Die frühesten Inuit-Kulturen wanderten vor etwa 2500 Jahren aus Alaska und Kanada ein.

Konzentrationslagern gearbeitet hat, zog mit Beduinen durch die Wüste von Sinai. „Dann kam ich in die Eiswüste.“ Dreißig Jahre ist das her. In blauen Ordnern verwahrt Ann die Schicksale all der Jungen und Mädchen, die sie seitdem begleitet hat. Um sie zu schützen, will sie nicht darüber sprechen, was die Einzelnen erlebt haben. Doch jedes von ihnen trägt einen tiefen Schmerz in sich. Die meisten von ihnen haben sexuellen Missbrauch und Gewalt erfahren. Ihre Eltern sind Alkoholiker, überfordert mit der Erziehung, depressiv. Oder tot. Jedes der Kinder kennt mindestens einen Angehörigen oder Freund, der sich umgebracht hat. „Selbstmord ist in Grönland wie eine Epidemie.“ Sie überträgt sich von den Erwachsenen auf die Kinder. Und vor allem junge Menschen sind gefährdet. Davon erzählen die Strangulationsspuren am Hals einiger Jugendlicher. Ann weiß, dass sie nicht alle Kinder retten kann: „Aber zumindest eine Kindheit kann ich ihnen schenken.“

Im großen Esszimmer tischt Sozialpädagogin Rebekka, eine schmale, sanftmütige Grönländerin, das Abendessen auf: In der Fischsuppe schwimmt gewürfelte, schwarz glänzende Walhaut. Die Kinder halten sich an den Händen, sie beten für ihr tägliches Fleisch. Solche festen Rituale sollen ihnen eine Sicherheit geben, die sie aus ihrem früheren Leben nicht kennen. Kaum sind die Teller abgeräumt, holen sie ihre Instrumente. Musik, davon ist Ann überzeug, ist wie eine Medizin. Viele der zappligen Kinder werden ganz ruhig und andächtig, wenn sie eine Geige in der Hand halten. Im Heim spielen sie nicht nur klassische Musik, sie lernen auch den grönländischen Kehlkopfgesang, der wie ein dunkles Gurren klingt, die alten Lieder ihrer Vorfahren. Fünf junge Mädchen singen von der Seehundjagd und tanzen lachend dazu: Wie ein Jäger blicken sie in die Ferne, ahmen die Tauchbewegungen einer Robbe nach, erheben die unsichtbaren Harpunen. Die Jungen schlagen schneller und schneller auf ihre Trommeln.

Die Probleme: Laut dem Kinderhilfswerk UNICEF ist jedes sechste Kind in Grönland unterernährt. Jedes dritte Mädchen unter fünfzehn Jahren wurde schon einmal sexuell missbraucht, jeder fünfte Grönländer hat mindestens einmal versucht, sich das Leben zu nehmen. Die monatelange Dunkelheit mag ein Grund sein für die hohe Zahl an Selbstmorden. Armut, schwerer Alkoholmissbrauch und vernachlässigte Kinder sind auch Zeichen eines schweren kolonialen Erbes. Wie die Indianer oder Aborigines leben die Inuit mit einer nationalen Identitätskrise. Dann sind Amy und Dharma an der Reihe. Mit baumelnden Beinen sitzen sie auf ihren Stühlen, alle Augen sind auf sie gerichtet. Dharma pustet in seine kleine rote Plastikflöte, doch er schafft es nicht, ihr die richtigen Töne zu entlocken. Er wirft die Flöte auf den Boden und sieht aus, als würde er entweder gleich in Tränen ausbrechen oder vor Wut schreien. Doch Ann nimmt ihn auf den Schoß und flüstert ihm etwas ins Ohr. Dharmas Augen leuchten. Er setzt die Flöte wieder an, nun an seine kleine Stupsnase – und spielt eine Melodie. Ann lächelt zufrieden. Unter die Musik mischt sich das leise Jaulen der Hunde aus der Dunkelheit.

Anns zweites Zaubermittel gegen den Schmerz ist die Natur. Deshalb steht Knud am nächsten Morgen im Flur und schlüpft in eine Hose aus flauschigem Eisbärenfell. Die anderen Kinder sind bereits in der Schule. Nur Amy und Dharma toben durch den Frühstückssaal und beobachten ihn. Für die beiden ist Knud wie ein großer Bruder, ein Vorbild. Obwohl der schlanke Teenager mit fast 18 zu den ältesten gehört, ermahnt Ann ihn, sich warm anzuziehen. Er grinst nur, mit tiefen Grübchen in den Wangen, und hüllt sich in das silbrig-graue Fell einer Ringelrobbe.

Auf dem Eis erwarten ihn die Polarhunde, gierig schnappen sie nach dem trockenen Walfleisch, das Knud vor sie auf den Boden wirft. Er macht sich auf den Weg zu Unnartoq, dem Mann „der das Feuer in sich trägt.“ Für die Kinder heißt er nur Großvater. Zwei Hundeschlittenstunden durch die Eiswüste dauert die Fahrt zu ihm. Seit

25 Jahren arbeitet der alte Jäger für das Kinderheim. Er kann sie lesen, die Spuren der Narwale und Moschusochsen. Er hat Knud beigebracht, die Hunde zu zähmen. Sie haben gemeinsam Knuds erste Robbe gefangen, die rohe Leber geteilt.

Ann glaubt an den Spruch, dass es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind großzuziehen. Darum hat sie ein Team von fünfzig Menschen um sich geschart. Pädagogen, Musik- und Tanzlehrer – und Männer wie Unnartoq. Denn nur sie können das den Kindern das seit Generationen schwindende Wissen zurückgeben. „Die Natur kontrolliert uns und wir kontrollieren die Natur“, sagt Unnartoq. „Das Jagen ist kein Festhalten an der Vergangenheit. Es ist unsere Seele, unser Blut.“ Sein altes Handy klingelt. Ann ist am Apparat und fragt, ob Knud gut angekommen ist. Der rollt nur betont genervt mit den Augen. Immerhin ist er doch fast erwachsen. „Vielleicht geh ich bald nach Dänemark zum Studieren“, sagt Knud. „Oder ich werde Automechaniker.“ Dass Ann auch dann weiter über ihn wachen wird, das weiß er ohnehin. Er würde es nicht zugeben, doch er ist froh darüber. „Und irgendwann werde ich wieder zu meinen Hunden kommen.“

Es gibt ein Lied, dass die Kinder oft gemeinsam singen: Wer einmal in Uummannaq war, der kehrt immer wieder dorthin zurück, weil er irgendwo auf der kleinen Felsinsel sein Herz verloren hat.

Ann Andreasen: Vor 30 Jahren ist Ann Andreasen, von den Färöer-Inseln kommend, in Uummannaq in Grönland eingeflogen, um das nördlichste Kinderheim der Welt zu leiten. Das Kinderheim am Fuß des Herzfelsens, hoch über dem Dorf. Ein Herz für Kinder hat Ann mitgebracht, an der als erstes der weiche Blick und ein dunkles Lachen auffällt. Die kleine, energische Person schafft in all der Kälte ringsum Geborgenheit und Wärme, für 35 Mädchen und Buben im Alter von sechs bis zwanzig.

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Meine Geburt, mein Baby

ENTSPANNT, SICHER UND VOLLER FREUDE DIE GEBURT ERLEBEN – IN DER PRIVATKLINIK GRAZ RAGNITZ WERDEN FÜR MAMA UND BABY DIE BESTEN VORAUSSETZUNGEN GEBOTEN. KEIN WUNDER, DASS HEUER ÜBER 1.400 BABYS HIER GEBOREN WURDEN.

Einen großen Beitrag zum positiven Geburtserlebnis leisten die Hebammen. Dank ihrer Erfahrung und ihrem Einfühlungsvermögen stellen sie ein wichtiges Vertrauensverhältnis zu den Schwangeren her und sind erste Ansprechpartnerinnen bei allen Fragen.

AM BESTEN 1:1 BETREUT Die Privatklinik Graz Ragnitz legt großen Wert auf eine 1:1-Betreuung, das heißt, um eine Gebärende kümmert sich eine Hebamme. Diese intensive Betreuung minimiert Komplikationen und sorgt für Sicherheit – sowohl bei einer Spontangeburt als auch bei einem Kaiserschnitt. Damit die Geburt möglichst komplikationslos verläuft, werden alle Arten von Entspannungstechniken empfohlen. Schon in den Vorbereitungskursen bieten die Hebammen ausführliche Beratungen über Akupunktur, Aku-Taping und Homöopathie an. Die Wahrscheinlichkeit für eine sanfte Geburt kann so erhöht werden. Viele Mamas und Papas haben die Besuchseinschränkungen und die damit verbundene Ruhe seit Coronabeginn als sehr angenehm empfunden. Und das, obwohl im Jahr 2021 in der Privatklinik Graz Ragnitz so viele Babys wie noch nie zuvor zur Welt gekommen sind. Die strengen CoronaSicherheitsmaßnahmen werden selbstverständlich weiter aufrechterhalten.

PERSÖNLICH UND SICHER – MEINE GEBURT • Kompetente und liebevolle Betreuung durch das Geburtshilfe-Team • Wahl von Arzt und Hebamme • Medizinische Top-Ausstattung • 4 moderne Kreißsäle –

Wehenbad, Geburtslandschaft • Familien-Wochenbett: Gratis-Nächte inkl. Frühstück für den Partner

Privatklinik Graz Ragnitz Berthold-Linder-Weg 15 8047 Graz Tel. 0316 596-7200 www.geburtshilfe-graz.at

Gewebepflege nach der Geburt

MULTI-MAM WOCHENBETT PADS SIND IDEAL ZUR ANWENDUNG AUF DEM STRAPAZIERTEN GEWEBE NACH DER ENTBINDUNG. SIE KÜHLEN UND BERUHIGEN STRAPAZIERTE HAUTPARTIEN. DIE PERFEKTE ERGÄNZUNG ZU DEN MULTI-MAM KOMPRESSEN.

Multi-Mam Wochenbett Pads machen jungen Müttern das Leben leichter, wenn im Wochenbett Beschwerden auftreten. Sie sind Ideal zur Anwendung im Intimbereich (bei Dammschnitt oder Dammriss) und auf der geschlossenen Kaiserschnittnarbe. Die weichen Baumwoll-Pads wirken kühlend und beruhigend auf den stark beanspruchten Hautpartien. Ihr feuchtigkeitsspendendes Gel enthält einen natürlichen, patentierten 2QR-Komplex auf Aloe-Basis. Viele Mütter haben die wohltuende Wirkung schon zu schätzen gewusst.

UNTERSTÜTZUNG DES NATÜRLICHEN HEILUNGSPROZESSES Multi-Mam Wochenbett Pads bilden einen angenehmen Schutz für das empfindliche Gewebe und schaffen optimale Bedingungen zur Unterstützung des natürlichen Heilungsprozesses. Zum Schutz der Wäsche ist die Außenseite der Pads undurchlässig. Die Anwendung ist denkbar einfach: Zuerst das Briefchen öffnen, dann die Kompresse entfalten und mit der mit Gel benetzten Seite auf die in Mitleidenschaft gezogenen Körperstellen legen. Die Pads so lange einwirken lassen wie notwendig. In den meisten Fällen sind 30 Minuten ausreichend, mindestens jedoch sollten sie 10 Minuten einwirken und maximal eine Stunde. Die bewährten Pads helfen mit, die Tage im Wochenbett schöner und entspannter zu erleben.

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Alle Bedürfnisse „stillen“

JUNGMAMAS WERDEN NICHT SELTEN VOR GROSSE HERAUSFORDERUNGEN GESTELLT. GERADE DAS STILLEN WIRFT OFT VIELE FRAGEN AUF. DIE STILLBERATUNG IN DER PRIVATKLINIK GRAZ RAGNITZ STÄRKT DIE KOMPETENZ DER MAMAS UND LÄSST SIE SICH SICHERER FÜHLEN.

Bekommt mein Baby ausreichend Milch? Hat es genügend zugenommen? Soll ich mit dem Fläschchen zufüttern? Solche und andere Fragen werden immer wieder gestellt. Die zertifizierten Stillberaterinnen der Privatklinik Graz Ragnitz geben Antworten und bieten in herausfordernden Situationen fachliche Hilfe und Unterstützung, wodurch Ängste und Unsicherheiten der Eltern abgebaut werden.

STILL- UND ERNÄHRUNGSBERATUNG Mütter sollen sich sicher sein, dass sie ihrem Baby alles geben können. Manuela Lackner, Leiterin der Stillberatung: „Meine Leidenschaft ist die Stillvorbereitung und die Stillberatung. Es ist mir ein großes Anliegen, die Kompetenz der Mutter hervorzuheben und sie zu begleiten. Eine Mutter kann ihrem Kind alles geben, was es zum Leben braucht. Sie ‚STILLT‘ alle seine Bedürfnisse – Hunger, Nähe, Wärme, Geborgenheit, Trost, Zärtlichkeit - und das ist Kompetenz.“ Alle in der Privatklinik Graz Ragnitz Gebärenden profitieren bis zur sechsten Lebenswoche des Neugeborenen von einer kostenlosen Stillberatung. Auch wenn Mütter ihr Baby stillen und ihm zusätzlich das Fläschchen geben möchten (buntes Stillen), stehen die Expertinnen bei Fragen gerne zur Seite. Wenn Mütter nicht stillen, sondern mit dem Fläschchen fütter, können sie sich ebenfalls von unseren Expertinnen beraten lassen. Aber auch bei anderen Fragen sind wir für unsere jungen Mütter da, z.B. bei der Babypflege, Gewichtsmessung oder der Nabelkontrolle. Wir sehen die Aufgabe der Privatklinik darin, die Eltern zu unterstützen, wo immer sie diese Unterstützung wünschen, und die Beratung immer individuell auf die Situation der Eltern abzustimmen.

Stillberatung und Säuglingsernährung der Privatklinik Graz Ragnitz Manuela Lackner, DKKP und Still- und Laktationsberaterin IBCLC Tel. 0316 596 3727, stillberatung@pkg.at www.geburtshilfe-graz.at

Mutterschaft richtig genießen

DIE ERSTEN MONATE MIT DEM BABY SIND EINE GANZ BESONDERE ZEIT. SIE SIND ERFÜLLT VON GLÜCK UND LIEBE. DIE JUNGE MAMA SOLLTE NEBEN DER FÜRSORGE FÜR DAS NEUGEBORENE ABER AUCH AUF SICH SELBST ACHTEN.

Viele Mütter leiden unter Beschwerden wie wunden Brustwarzen und unter Müdigkeit, während die Kleinen mit dem Zahnen zu kämpfen haben. Multi-Mam Kompressen helfen da, wo es notwendig ist, sodass die Mutter sich ganz auf ihr Babyglück konzentrieren kann. Denn wenn sie sich wohlfühlt, überträgt sich das auch auf das Baby.

BEHANDLUNG WUNDER BRUSTWARZEN Multi-Mam Kompressen behandeln Beschwerden beim Stillen, wie zum Beispiel Brustwarzenschmerzen, Schwellungen und Überempfindlichkeit, und wirken schnell kühlend und beruhigend. Die Kompressen bilden einen weichen und angenehmen Schutz auf der wunden Brustwarze. Der Hauptbestandteil des Produkts ist ein pflanzliches Gel, das für Feuchtigkeit sorgt, einen Schutz vor schädlichen Bakterien bildet und den natürlichen Heilungsprozess unterstützt. Vor dem Stillen müssen Rückstände des Gels nicht entfernt werden.

AM BESTEN NACH DEM STILLEN Empfohlen wird die Anwendung der Kompresse direkt nach dem Stillen. Vor dem Stillen könnte das feuchte Gel es schwieriger machen, das Baby richtig anzulegen. Das Briefchen einfach öffnen und die Kompresse mit der mit Gel benetzten Seite auf die Brustwarze legen. Die Kompresse so lange einwirken lassen wie benötigt. Zur Vorbeugung von Brustwarzenschmerzen empfiehlt Karo Pharma den Multi-Mam Balsam oder Multi-Mam Lanolin. Diese Produkte schützen die Brustwarzen vor Trockenheit und Rissen.

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Green,baby, green?

MIT DEM SPRÖSSLING NACHHALTIG DURCHS ERSTE JAHR. EIN SELBSTVERSUCH VON SUSANNE ARLT

Save the earth… don´t give birth. So lautet der polemische Titel eines 2018 erschienen Buches, in dem der Autor die These vertritt, dass das Beste, was man für den Umweltschutz tun kann, ein Verzicht auf eigenen Nachwuchs ist. Die simple Rechnung: Wer nicht existiert, kann auch keine Ressourcen verbrauchen. Doch was, wenn don´t give birth keine Option mehr ist? Ist ein Baby wirklich die ultimative Klimasünde, schlimmer als Flugreisen, SUVs oder Erdbeeren im Winter? Natürlich ist es nicht von der Hand zu weisen, dass EIN Mensch mehr Ressourcen benötigt als KEIN Mensch. Aber ist das wirklich Grund genug, dass wir alle in einen kollektiven Geburtsstreik treten, so wie es von manchen Menschen bereits aus aktivistischen Gründen gemacht wird? Oder kann ein Kind vielleicht auch helfen, den eigenen Lebensstil bewusst zu hinterfragen und gezielt zu verbessern? Und weil es sich noch nie als sinnvoll erwiesen hat, die gesamte Menschheit missionieren zu wollen, begann ich nach der Geburt meines Kindes erst einmal vor der eigenen Haustür zu kehren. WIE UMWELTSCHÄDLICH SIND WINDELN? Die erste Frage, die ich mir stellte, war, welche Hülle sich zukünftig um den Popo meines Babys schmiegen soll: Konventionelle Plastikwindeln à la Pampers oder auswaschbare Mehrwegwindeln? Ein Baby braucht immerhin ge-

Kann ein Kind schätzt zwischen 4000 vielleicht helfen, den bis 6000 Windeln, bis eigenen Lebensstil bewusst zu hinterfragen es stubenrein wird… Ich gestehe, dass diese Frage für mich und gezielt zu schnell beantwortet verbessern? war. Der Gedanke, meine sowieso schon begrenzte Zeit damit zu verbringen, die Ausscheidungen meines Goldstücks auszukratzen und anschließend die Windeln im Kochwaschgang zu reinigen entlockte mir keine Begeisterungsstürme. Ich entschied mich für den Mittelweg, um mein schlechtes Ökogewissen ein wenig zu beruhigen: Ökowindeln. Diese Einwegwindeln werden zumindest ohne giftige Inhaltsstoffe, aber dafür mit natürlichen und erneuerbaren Rohstoffen hergestellt. Zwar gibt es immer noch keine 100 % biologisch abbaubaren Windeln, einige Teile bestehen immer noch aus Plastik, aber die Ökobilanz ist immerhin ein kleines

Stück besser. Und auch die vermeintlich umweltfreundlicheren Mehrwegwindeln brauchen Strom, Wasser und Waschmittel… Ich habe volles Verständnis für alle, die sich den Mehraufwand einer Mehrwegwindel beim besten Willen nicht antun wollen und versuche stattdessen bei anderen Dingen Ressourcen einzusparen. ICH BASTLE MIR FEUCHTTÜCHER Etwas, worauf man getrost verzichten kann, sind Feuchttücher. Ich verwende stattdessen entweder einen Waschlappen oder bastle mir selbst Tücher. Dazu braucht man bloß eine verschließbare Box, Küchenrolle, etwas Öl und heißes Wasser. Küchenrolle klein schneiden, heißes Wasser und Öl in die Box, die Blätter hineingelegen und fertig sind die Feuchttücher, die garantiert ohne schädliche Inhaltstoffe und unnötige Plastikverpackung auskommen und zusätzlich den zarten Babypopo pflegen. SECONDHAND SCHONT RESSOURCEN Ist das Kind endlich gewickelt, stellt sich die Frage, was man ihm anziehen möchte. Ich habe mich aus mehrerlei Gründen für die Anschaffung von Secondhandmode entschieden. Zum einen wachsen Babys gerade im ersten Jahr unheimlich schnell und man könnte gefühlt alle drei Wochen etwas Neues kaufen. Zum anderen verbrauche ich durch den Kauf von Secondhandware nicht mehr Ressourcen, sondern nütze das, was schon da ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Gewand schon häufiger gewaschen wurde und somit wahrscheinlich auch alle möglichen Rückstände von Chemikalien

Küchenrolle klein ausgewaschen sind. schneiden, heißes Wasser und Öl in die Box, Seiten wie Willhaben oder Mamischnapp sind wahre Fundgrudie Blätter hineinlegen ben, wenn es um Pround fertig sind die Feuchttücher. dukte für Babys geht. Egal ob Babywippe, Gitterbett, Kindersitz oder Kinderwagen, mit etwas Glück findet man schnell das passende Produkt und muss es nicht neu erwerben. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch wertvolle Ressourcen. Verwenden statt verschwenden lautet das Motto. WENIGER SPIELZEUG IST MEHR Etwas, woran gerade im ersten Jahr definitiv mehr gespart werden kann, ist Spielzeug. Oft haben bereits Neugeborene eine regelrechte Spielzeugsammlung, die sie eher überfordern als fördern und die eher dem Geschmack der Eltern als den Vorlieben des Kindes entsprechen. Ich habe auch festgestellt, dass die Verpackung oft das interessantere Spielzeug war. Gerade in dieser Zeit ist für ein Baby alles Neue spannend und aufregend, da braucht es gar kein blinkendes und piependes Elektroplastikspielzeug Made in China. Wenige, aber dafür bewusst ausgewählte Dinge sind besser als ein Haufen gutgemeinter Sachen. Ich habe das auch vorab mit Freunden und Verwandten besprochen, da man sich zwar ehrlich über die Geste eines liebgemeinten Geschenkes freut, meistens aber keine Verwendung für zehn Greiflinge und fünfzehn Stofftiere hat.

BABYBREI EINFACH SELBST GEMACHT Auch wenn es um das Thema Ernährung geht, kann man darauf achten, bewusster zu konsumieren. So kann man sich, wenn nicht gestillt wird, zum Beispiel nach Folgemilch ohne Palmöl umsehen. Und auch wenn man sich langsam an feste Nahrung herantastet, muss es nicht immer das Breigläschen von bekannten Marken sein, denn so ein Brei ist mit wenigen (regionalen und saisonalen) Zutaten schnell und einfach selbst gekocht. Es geht auch ganz ohne Quetschies und Co…

KONSUMDENKEN ODER ANDERE WERTE? Generell lässt sich sagen, dass man gerade im ersten Jahr viel weniger benötigt, als man denkt. Gleichzeit lebt eine ganze Industrie von der elterlichen Bereitschaft, eine Unmenge an Geld für den Nachwuchs auszugeben, da man natürlich immer nur das Beste für sein Kind will. Dennoch sollte man lieber lang- als kurzfristig planen. Möchte ich meinem Kind schon von Anfang an das in den Köpfen unserer Gesellschaft fest verankerte Konsumdenken mitgeben oder möchte ich ihm lieber andere Wertigkeiten vorleben? Ist ein an Spielzeug überquellendes Zimmer wirklich ein Zeichen bedingungsloser Elternliebe oder eine Art Kompensation? Muss ich mein Kind in eine Krabbelstube am Stadtrand geben, damit es einen Spielplatz im Grünen hat, wenn das aber bedeutet, dass ich es jeden Tag mit dem Auto hinbringen muss?

WER SOLL ETWAS ÄNDERN, WENN NICHT WIR? Ist es in Zeiten wie diesen, in denen unser Planet ausgebeutet und geschändet wird, nicht eher ein Zeichen von elterlicher Liebe, dass man schon heute aktiv an einem besseren Morgen arbeitet, statt weiterhin blind Indoktrinierungen zu folgen, die mit Schuld haben am jetzigen Zustand? Für viele mag es wie ein Tropfen auf dem heißen Stein wirken, wenn sie ihrem Baby Secondhandklamotten kaufen oder den eigenen Fleischkonsum zugunsten des Planeten einschränken, aber etwas zu tun ist immer noch besser als nichts zu tun. Niemand erwartet, dass von heute auf morgen jede/r total ökologisch lebt, vielmehr geht es darum, das eigene Verhalten bewusst zu hinterfragen und kleine Schritte der Veränderung zu setzen. Denn wie einem alle Eltern bestätigen können: Den kleinsten Schritten folgen die größten Abenteuer! Und wer soll etwas ändern, wenn nicht wir?

Ein Babybrei lässt sich mit wenigen regionalen und saisonalen Zutaten schnell und einfach selbst kochen.

Atopische Dermatitis

Neurodermitis kann zu Schlafmangel, verminderter Konzentrationsfähigkeit, erhöhter Reizbarkeit und zu Depressionen führen.

NEUE THERAPIEN

ATOPISCHE DERMATITIS (NEURODERMITIS) IST DIE HÄUFIGSTE ENTZÜNDLICHE HAUTERKRANKUNG, DER STARKE CHRONISCHE JUCKREIZ UND WIEDERKEHRENDE EKZEME SIND IHRE HAUPTSYMPTOME. JETZT SCHAFFEN NEUE THERAPIEN DEUTLICHE LINDERUNG UND VERBESSERN DIE LEBENSQUALITÄT DER BETROFFENEN.

Von Neurodermitis sind in Österreich 15-20% der Kinder betroffen. Die ersten Symptome sind in 60 Prozent bereits im 1. Lebensjahr (oft schon zwischen dem 3. und 6. Lebensmonat) und in etwa 80 Prozent bis zum 6. Lebensjahr zu finden. Der weitere Verlauf ist schwer vorhersehbar, aber entgegen der früheren Annahme, dass sich die Neurodermitis „auswächst“, haben etwa 30 Prozent der Kinder weiterhin ständig oder immer wiederkehrende Symptome bis ins Erwachsenalter. Die Ausprägung der Neurodermitis kann dabei sehr unterschiedlich sein und reicht von wenigen umschriebenen Ekzemherden bis zu ausgedehnten „generalisierten“ Ekzemen. Bis zu 30 Prozent der Kinder leiden unter mittelschweren bis schweren Formen der atopischen Dermatitis.

STARKE BEEINTRÄCHTIGUNG DER LEBENSQUALITÄT Die Diagnose der Neurodermitis wird klinisch gestellt, da es bisher keine Laboruntersuchungen gibt, die die Erkrankung eindeutig definieren könnten. „Ekzeme“ und „Juckreiz“ sind die beiden Kardinalsymptome für die Diagnosestellung, und besonders der oft sehr quälende „chronische“ Juckreiz ist eine enorme Belastung für Kinder. Bei Babys und Kleinkindern, die sich noch nicht mitteilen können, ist das intensive Kratzen untrügliches Zeichen dieses massiven Juckreizes. Verschiedene Faktoren wie Stress, Hitze, Wollkleidung oder extreme Staubbelastung können den Juckreiz noch weiter verstärken und zu Kratzattacken führen. Die kratzbedingten Verletzungen der Haut führen wieder zu einer Verstärkung der Hautentzündung und zu Ekzemen, die wieder den Juckreiz verstärken. So entsteht ein Teufelskreis aus Jucken und Kratzen, der die Neurodermitis ständig befeuert. Der Schlafmangel der Kinder schränkt Ihre Konzentrations- und Leistungsfähigkeit am Tag ein, steigert ihre Reizbarkeit und die Rate von Angststörungen und Depressionen. Mittelschwere bis schwere Neurodermitis ist also eine signifikante Beeinträchtigung der Lebensqualität der betroffenen Kinder. Die rasche und deutliche Linderung des chronischen Juckreizes und die Abheilung der Ekzeme liegen daher im Zentrum der Behandlung. Bei mittelschweren bis schweren Formen der Neurodermitis können diese Ziele nicht immer erreicht werden. So gibt es nach wie vor kein zugelassenes Medikament für die Behandlung von chronischem Juckreiz, und Antihistaminika bringen nur in manchen Fällen Linderung.

„BASISTHERAPIE“, CREMEN UND SALBEN Bei Kindern mit Neurodermitis sollte immer eine „Basistherapie“ mit „rückfettender Hautpflege“ durchgeführt werden.

Diese sollte individuell an die Kinder angepasst werden. Unter anderem sind hier die Hauttrockenheit, der Grad der Hautentzündung, die Tages- und Jahreszeit, das Wetter und die körperliche Aktivität der Betroffenen zu berücksichtigen. Je kühler das Wetter, trockener die Haut und chronischer die Hautveränderungen, desto fetter sollte die Pflege sein (Creme bis Salbe). Je wärmer das Wetter, weniger trocken aber entzündlicher die Hautveränderungen, desto wasserhaltiger und weniger fetthaltig sollte die Pflege sein (Milch bis Creme). Für akut entzündliche Hautveränderungen kommt auch die „Wet Wrap“-Therapie mit (fett-)feuchten Winkeln in Frage. Wenn die „Hautpflege“ nicht ausreicht, können für milde Formen der Neurodermitis wirkstoffhaltige Cremen oder Salben eingesetzt werden. Seit Jahrzehnten sind vor allem Kortisonpräparate im Einsatz, die besonders bei schubhaften Verschlechterungen die Ekzeme und den damit verbundenen Juckreiz sehr gut lindern können. Bei kurzfristigem Einsatz werden diese Kortisonpräparate sehr gut vertragen und führen kaum zu Nebenwirkungen. Ist die Therapie längerfristig notwendig, kann eine mögliche Hautatrophie (Gewebeschwund) und andere mögliche Nebenwirkungen durch ein Ausschleichen der Kortisonpräparate und eine reduzierte Anwendungshäufigkeit verhindert werden. Leider ist die unbegründete „Kortison-Angst“ in der Bevölkerung oft noch vorhanden, sodass die positiven Potenziale dieses immer noch sehr wichtigen Behandlungskonzeptes bei leichten Formen der Neurodermitis meist nicht voll ausgeschöpft werden. SALBEN OHNE KORTISON UND LICHTTHERAPIE Die seit etwa 20 Jahren im Einsatz befindlichen kortisonfreien „Calcineurin-Hemmer“ (Elidel®-Creme oder Protopic®-Salbe) haben eine Alternative zum Kortison gebracht, da sie auch bei längerem Einsatz die Haut nicht verdünnen. Diese Medikamente sind ab dem 2. Lebensjahr zugelassen. Eine neue kortisonfreie Therapie mit einer Crisaborol-haltigen Salbe hat in klinischen Studien ebenfalls eine Juckreiz- und Ekzem-hemmende Wirkung gezeigt und ist für Kinder ab dem 2. Lebensjahr zugelassen; der Preis dieser Therapie ist aber im Vergleich zu Kortisonpräparaten und Calcineurin-Hemmern sehr hoch. Bei schwereren Formen der Neurodermitis und wenn die Haut großflächiger betroffen ist, kann bei Kindern auch eine UV-Lichttherapie durchgeführt werden. Voraussetzung ist, dass die Kinder alt genug sind, um den Anweisungen bei einer UV-Lichttherapie zu folgen. Natürlich muss eine UV-Lichttherapie auf die Kinder abgestimmt und von erfahrenden Hautärzt*innen durchgeführt werden. Seit 2017 ist mit Dupilumab (Dupixent®) für Erwachsene ein neues Medikament für die Neurodermitis zugelassen: Nachdem Dupilumab bei Erwachsenen gute Wirkung und Verträglichkeit gezeigt hat, ist es seit 2019 auch für Jugendliche (12.17. Lebensjahr) und seit 2020 auch für Kinder (6.-11. Lebensjahr) zugelassen und mit Erfolg im Einsatz. Vielen Betroffenen hat Dupilumab ein neues Lebensgefühl gebracht, weil ihre Ekzeme erstmals anhaltend besser geworden sind und der Juckreiz erträglich wurde oder sogar verschwunden ist. Erst kürzlich wurde das neue Medikament Upadacitinib (Rinvoq®) für die Behandlung der mittelschweren bis schweren Neurodermitis auch bei Jugendlichen ab dem 12. Lebensjahr zugelassen. Upadacitinib wird in Form einer Tablette einmal täglich eingenommen und hat in den Zulassungsstudien zu einer sehr raschen Besserung von Ekzemen und Juckreiz geführt. Derzeit sind zahlreiche klinische Studien im Gange, die die Wirksamkeit neuer Medikamente in Cremen und Salben für leichte bis mittelschwere Neurodermitis sowie in Tabletten oder subkutanen Injektionen für mittelschwere bis schwere Neurodermitis bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern prüfen. Auch wir an der Grazer Hautklinik nehmen an solchen internationalen Studien teil und behandeln Patienten unterschiedlicher Schweregrade. In den nächsten Jahren werden noch weitere Medikamente für

Die Grazer Hautklinik ist an die Therapie der Neurodermitis zugelassen, mit denen der quälende Juckreiz gelindert und die Lebensqualität der internationalen Betroffenen verbessert werden kann. Studien beteiligt, die zu neuen und besseren

Medikamenten führen werden.

Priv. Doz. Dr. Barbara Binder und a. o. Univ. Prof. Dr. Franz J. Legat Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie Medizinische Universität Graz

Pflegetipp!

SYSTEMPFLEGE FÜR BABYS, KINDER UND ERWACHSENE MIT NEURODERMITIS

Neurodermitis tritt in Schüben auf. Auslöser sind Stress, Nahrungsallergien oder Tierhaaren. Die barrieregeschwächte Haut entzündet sich und es kommt zu quälenden Juckreiz. Durch Kratzen wird die geschwächte Haut weiter geschädigt. Diesen Juck-KratzKreislauf gilt es zu unterbrechen. Die Basispflege mit AtopiControl stärkt die Hautbarriere und verlängert die symptomfreien Intervalle. Mit der schonenden rückfettenden Reinigung wie dem AtopiControl Dusch- und Badeöl fängt eine gute Basispflege an. Darauf abgestimmt sind die AtopiControl Lotion und Creme (für kleinere betroffene Stellen) und die AtopiControl Gesichtscreme. Alle diese Basispflege-Produkte sind frei von Duftstoffen und Parabenen. Ihre Verträglichkeit für Babies, Kinder und Erwachsene wurde in dermatologischen Tests nachgewiesen.

www.eucerin.at

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