Annabelle

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reportage

GIBT ES EIN LEBEN NACH ALL DEN TOTEN?

Clara Escribano sass zufällig in einem der vier Züge in Madrid, in denen vor einem Jahr, am 11. März, Bomben explodierten. Sie überlebte, leicht verletzt. Ihre Seele aber ist immer noch wund. Die Geschichte eines Traumas. Text: BARBARA BAUMGARTNER Fotos: MAURO BUSTAMANTE

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ie Schwierigkeit mit Clara Escribanos Geschichte ist, dass sich für einiges darin kein Wort findet. Andererseits sagte ein Schriftsteller einmal, wenn es für alles, was geschieht, ein Wort gäbe, wäre es nicht nötig, Geschichten zu erzählen. Im März 2004 ist Clara 45 und arbeitet seit 15 Jahren als Krankenschwester auf einer Kinder-Krebsstation in Madrid. Mit ihrem Mann Paco und ihren zwei Kindern, einer Tochter von 18 und einem Sohn von 11, lebt sie im Vorort Santa Eugenia. Zur Arbeit bringt sie normalerweise Paco im Auto. Am 11. März aber ist

UM MICH HERUM IST EINE BESONDERE ART DES SCHWEIGENS

er seit ein paar Tagen krank, und Clara fährt die Strecke mit der Bahn. «Ich sollte also gar nicht im Zug sein», sagt sie fast vier Wochen später. Es klingt, als gebe sie jemandem ein Rätsel auf. «Genauso wenig aber sollte ich sterben.» Sie sitzt auf der Couch in ihrem Wohnzimmer, eine kleine, blonde Frau, rundlich, mit weichen Zügen. Draussen ist ein grauer Apriltag, doch in der Luft liegt Frühlingsduft; durch das offene Fenster weht er ins Zimmer. Clara bewegt sich vorsichtig: Erst vor kurzem wurde ihr die Nackenkrause abgenommen. Im Hals stecken noch Metallsplitter; falls sie Ruhe

geben, werden sie dort auch bleiben. Die zaghaften Bewegungen, um die Schmerzen nicht aufzuschrecken, lassen Clara zerbrechlich erscheinen. Da ist aber noch etwas anderes. Sie weiss darum, weshalb sie aufmunternd lächelt: Der wahre Grund, warum man in ihrer Gegenwart die Stimme senkt, warum man in einen sanften Ton verfällt und sich insgesamt so benimmt, als hüllte man am liebsten vorsichtig eine Decke um ihre Schultern – der wahre Grund für diese Befangenheit liegt in der Tatsache, dass Clara das Grauen

überlebte. «Nun ist schon fast ein Monat vergangen, aber ich spüre es noch immer: eine besondere Art des Schweigens um mich herum, eine Stille; als ob mich eine Aura umgäbe.» Doch sei dieses Gefühl schwer zu beschreiben, «es gibt dafür kein Wort». Im Quartier bemerkt sie zögernde, tastende Blicke und Gesichter, in denen Fragen stehen, die nicht gestellt werden, «vielleicht aus Angst, dass ich anfange zu weinen». Doch nein, es tue ihr nicht weh zu sprechen. Ohnehin steht ihr ständig dieses Bild vor Augen.Wie auf einer Leinwand, in die Netzhaut gebrannt. Unmögannabelle 5/05 73


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«Ich sollte mich also wohl freuen», sagt Clara, «aber das ist nicht, was ich empfinde»

lich zu verdrängen: der dunkle Wagon, eine Frau am Boden, Glassplitter überall; der Mann, der ihr gegenübersass und nun offenbar tot ist. Das hat sie gesehen und muss es nun ständig sehen. Mehr zu sehen, hat sie offenbar instinktiv verweigert. Als ihr jemand auf das Perron hinaushilft, setzt sie sich jedenfalls mit dem Rücken zum Wrack. Später, da sind schon ihr Mann und ein Sanitäter bei ihr, bittet sie darum, dass sie sie mit geschlossenen Augen aus dem Bahnhof führen. Claras Verletzungen sind schmerzhaft, aber nicht gefährlich. Im Spitalbett, während sich ihre Augen im Himmel vor dem Fenster verlieren, denkt sie vor allem an Santa Eugenia.Wen würde sie bei ihrer Rückkehr noch treffen? Wer war in den Zügen? Sie kennt das Quartier so gut wie wenige, mit sieben Jahren ist sie hergezogen, als es gerade erst begann, aus dem leeren, öden Land vor Madrid zu wachsen, eine Schlafstadt wie viele. Mittelklasse und abwärts, sagt Clara, die mit Zuneigung über diese Ansammlung eintöniger Ziegelblocks spricht, arbeitsame, kleine Leute. Von all den Unbegreiflichkeiten ist ihr das 74 annabelle 5/05

die grösste: «Warum wir? Warum lassen Weg zum Bahnhof sah er den Zug anfahTerroristen, die unsere Regierung für den ren, den er hatte erwischen wollen. Der Krieg im Irak bestrafen wollen, einfache dann explodierte. Glück gehabt, suerte.Wie Menschen dafür bezahlen, die gegen die- Clara. Eine Bekannte rief an, ein wenig um sen Krieg demonstrierten?» Worte verlegen, und beglückwünschte sie. Am 14. März, Clara ist schon zu Hause, «Ich sollte mich also wohl freuen», sagt sind Parlamentswahlen. Sie geht dafür Clara, «aber das ist nicht, was ich wirklich zum ersten Mal aus dem Haus. Noch empfinde. Ich fühle mich auch nicht schulziemlich angeschlagen – aber sie hätte dig, weil ich lebe, während so viele tot bewusstlos sein müssen, um auf diese sind. Warum sie und ich nicht? – das ist Wahl zu verzichten. Entgegen allen mein Gefühl.» Und Prognosen gewinnt die Sozialistische ICH FÜHLE dafür habe sie wieder MICH AUCH kein Wort. Arbeiterpartei. 26 der 191 Opfer des Attentats, das NICHT Der Fröhlichkeit islamistische Terroristen am 11. März SCHULDIG, nahe kommt sie, als die 2004 auf vier Vorortszüge in Madrid WEIL ICH Familie eine Woche verübten, kamen aus Santa Eugenia. LEBE nach den Bomben mit Der Mann einer Arbeitskollegin aus Freunden einen lange dem Spital und die Tochter. Ein Nachbar, geplanten Ausflug macht. Dass Clara nicht den sie schon sehr lange kennt. absagt, erstaunt alle. Es sind strahlende Eine Freundin von Claras Tochter Tage, und während sie durch Wälder spaüberlebte mit schweren Verbrennungen. ziert und an Wasserfällen steht, schenkt sie «Wir waren im gleichen Wagon – sie hatte diesem Leuchten die ganze Aufmerksamdas Pech, näher an der Bombe zu stehen.» keit, die es verdient, und denkt: «Das alles Pech: mala suerte. «Wenn ich …», beginnt wollte man mir nehmen.» Auf dem RückClara, lässt die Hypothese aber unvollen- weg nach Madrid aber schlägt das Wetter det. «Ich sollte nicht sterben und Punkt.» um, und schon der nächste Tag türmt sich Ihr Bruder verschlief an dem Tag; auf dem vor ihr wie ein Berg.

Wenn sie nur erst wieder arbeiten kann; die Routine wird ihr Stabilität geben, so hofft sie. Sicher ist sie eine gute Krankenschwester – eine solch patente Wärme geht von ihr aus, allein ihre Anwesenheit tröstet wahrscheinlich. Doch für die Arbeit auf einer Kinder-Krebsstation muss die Seele im Gleichgewicht sein: «Man kämpft da ja ständig gegen die Ungerechtigkeit des Todes.» Clara vermutet, diese Erfahrung habe ihr in der ersten Zeit des Schocks geholfen. Sie war erstaunlich ruhig in jenen Tagen. Inzwischen erscheint ihr die ganze Welt ein paar Töne dunkler. Mit Sorge denkt sie auch an die Welt, in der ihre Kinder leben werden. Sicher, sagt sie, wird sie viel schwieriger sein als meine. Ob sie glaubt, die Erfahrung des Attentats werde ihr Leben beeinflussen? «Nicht wirklich.» Schon ihr Beruf habe ihr ja immer vor Augen gehalten, was wahre Bedeutung hat: «Dass die Menschen, die du liebst, bei dir sind, es ihnen gut geht.» Sie hat sich immer als jemand gesehen, der innerhalb seines eigenen Rahmens das Glück gut ausschöpfte. Nie arbeitete sie an Wochenenden – der zusätzliche Verdienst

könnte ihr die verlorene Zeit mit der ist die Seele. «Ich habe ein paar schlimme Familie nicht zurückkaufen. Wochen hinter mir.» Nun jedoch entdeckt sie eine neue Warum ist man über die schlechte Dringlichkeit in ihrer Haltung. «Leb jetzt, Nachricht fast erstaunt und schämt sich so gut du kannst», sagt sie zu ihrer Toch- gleichzeitig für dieses Erstaunen? Weil in ter, «du weisst nicht, was passiert.» Dem diesen vergangenen Wochen schon wieder Kleinen hat sie seit langem versprochen, so viel frisches Leid über die Bildschirme ins Disney World zu fahren, sobald das flimmerte, dass man das alte automatisch Geld reicht – jetzt will sie eher früher als als nicht mehr besonders akut empfand? später. Nicht weil sie etwas Schlimmes Im Juli dann der zweite Besuch. Bis auf befürchtet, sondern weil jede Freude ihre ein paar um einen Laternenpfahl gebunZeit hat, und wenn man sie verstreidene Nelken sind am chen lässt, dann ist es nicht mehr die- LEB JETZT, Bahnhof von Santa SO GUT DU selbe Freude. Eugenia die ErinneWenn die Kinder streiten, die KANNST, rungen an die Toten Ältere den Kleinen unwirsch behan- SAGT SIE ZU verschwunden. Der delt, kann Clara das zurzeit kaum IHRER Opfer wird jetzt virertragen. Sie muss dann immer sofort TOCHTER tuell gedacht, ein Frieden stiften, sagt sie insistierend, grosser Bildschirm und wie wichtig es ihr ist, dass die Kinder nimmt Handabdrücke und Botschaften sich respektieren, sich nicht verletzen. auf. Einige Fenster tragen schwarze SchleiDen Zug hat sie noch nicht wieder fen. So eine Hauswand sieht aus, als hätte genommen.Von den Blumen und Kerzen, das Schicksal Kreuzchen gemacht: erster den Fotos und Gedichten am Bahnhof von Stock links, dritter Stock Mitte … Santa Eugenia weiss sie auch nur, weil man Der Wind bläst heiss und trocken, und es ihr erzählte. Selbst Menschen, die nicht die Sonne lässt das satte Grün der Bäume direkt betroffen waren, meiden den Ort, leuchten. «Das Licht, die langen Tage, die und manche sind der Meinung, man solle Kinder, die draussen spielen – all das gibt die schreckliche Erinnerung nicht in die- den Leuten Kraft, vertreibt die traurige ser Weise wach halten. «Aber wer kann all Stille», sagt Clara. «Langsam wird das diesen Schmerz einfach wegräumen?», Leben hier wieder normal.» Sie hat die fragt Clara. Irgendwann will sie wieder in Rollläden geschlossen – «aber nur wegen den Zug steigen, «ich weiss nicht wann, der Hitze» –, der Fernseher ist an: eine Seiaber ich werde es schaffen». Sie beschreibt fenoper, die sie kaum beachtet, deren sich selbst als «starken Charakter». Geräuschkulisse ihr aber Entspannung verAn das Bild im Kopf wird sie sich mehr schafft. Für Bücher oder Handarbeit – beiund mehr gewöhnen, denkt sie, bis sie des liebte sie früher – fehlt ihr seit dem schliesslich eines Tages stutzen wird und Attentat die Konzentration. merken: Es ist nicht mehr da. «Und falls Wie das ist, wenn ringsum langsam das es nicht so kommt, falls ich immer damit Vergessen einsetzt? Kommt darauf an, sagt leben muss – gut, dann leb ich eben Clara. «Angst vor dem Schmerz», das verdamit.» Sie sagt es betont gelassen, fast trot- steht sie. «Die Leute fürchten, anderen zig. Wie bestimmt für die Ohren eines wehzutun, wenn sie an das Unglück erinDämons, den nur sie allein kennt, und nur nern, und sie fürchten, selbst wieder zu zu gut. leiden. Sie wollen es möglichst schnell Im Mai ist Madrid, ist das ganze Land vergessen.» Übel nimmt sie die Dickhäuin Festtagstimmung. Der Prinz feiert tigkeit der Mächtigen: die politischen Hochzeit! Das schöne Paar gedenkt der Schachzüge bei der Untersuchung der Toten des 11. März, dennoch scheint die Tragödie. «Das tut sehr weh.» Tragödie schon seltsam entrückt. Claras Ihre Haare sind jetzt kürzer, ein fransierster Satz am Telefon macht sie schlag- ger Schnitt, der sie jung macht. «Genau das artig gegenwärtig. Wie es geht? «Man war die Absicht», sie lacht. Nach dem Telekämpft sich so weiter …» Ihre Stimme ist fonat ist sie – eine positive Überraschung kleinlaut, unsicher, so, als wisse sie selbst – gar nicht kleinlaut. Obwohl die Schmernicht genau, wie ihr geschieht. Hals und zen noch da sind; und was die Seele Schulter schmerzen, wirklich wund jedoch angeht – «die Psychologin sagt, das wird annabelle 5/05 75


reportage Nun ist da aber eine grosse Leere, in der sich verhängnisvolle Gedanken breit machen. «Wenn ich allein zu Hause bin, gehe ich unter»

wohl sehr lange dauern». Denn Clara hat etwas Gutes tun.» Was mit solcher Beiläuoffenbar doch viel mehr Horror gesehen, figkeit aus ihrem Mund kommt, dass dem als sie erinnert, Bilder, die nun in ihrem Satz kein Pathos bleibt. Unterbewusstsein wüten. Zweimal in der Sie merkt, wie von anderen erlittenes Woche geht sie zur Therapie, das bezahlt Unrecht ihr nun näher geht als früher. den Opfern der Staat. Dem Bahnhof hat Doch fühlt sie sich auch selbst verletzsie sich noch nicht einmal genähert: «Ich licher. Zukunft heisst nur der nächste, dachte, ich wäre mutiger, aber ich überschaubare WegICH BEMÜHE abschnitt. «Ich bemüschaffe es einfach nicht.» Im Mai hatte sie noch eine kurze MICH, SO he mich, so gut es Phase der Euphorie erlebt, der sie von GUT ES geht, von Tag zu Tag Anfang an misstraute, «dann ging es GEHT, VON zu leben.» Wieder im bergab». Schlaflosigkeit, Erschöpfung. TAG ZU TAG Spital zu arbeiten, Eine allumfassende, bleierne Traurig- ZU LEBEN kann sie sich in nächskeit.Wenn es ihr mittlerweile Tag für ter Zeit nicht vorstelTag gelingt, sie zu überwinden, dann liegt len; für die Begegnung mit dem Tod, weiss das am Verein. Die Betroffenen des Atten- sie, ist sie noch nicht gerüstet. Die Ärzte tats haben sich zusammengeschlossen, und wagen keine Prognose, wann sie so weit Clara hat das Amt der Präsidentin über- sein könnte. nommen. «Die Aufgabe gibt mir Kraft, es Während der Verabschiedung klingelt ist ein grosser Trost, jemandem zu helfen, das Telefon. Es sind die Anwältinnen, mit dem es noch schlechter geht als dir selbst.» denen Clara einige Fragen des Vereins Sie hört zu, hilft mit Formularen, kämpft klären muss, sie warten im Büro auf sie. sich durch den bürokratischen Dschungel. Clara packt ein paar Dokumente und In den Büros des Innenministeriums ver- kommt mit nach unten. Als sie eilig über bringt sie Tage. die Strasse verschwindet, in ihrem geblümDabei entdeckt sie ganz neue Seiten an ten T-Shirt, den Aktenordner im Arm, sich. Wo sie früher in die Luft gegangen macht man sich um sie keine grossen Sorwäre, schluckt sie Erwiderungen jetzt hi- gen. Sie sehe jetzt deutlicher den menschnunter; sie bleibt ruhig sitzen, wo sie aus lichen Kern in Menschen, hat sie gesagt, dem Zimmer gestürmt wäre. «In meiner und dass sie sich nun mehr als engagierPerson gibt es ganz klar ein ‹vor› und ein ten Teil der Gesellschaft begreife. Aber sie ‹nach dem 11. März›.» habe auch den Pessimismus in sich, der Ihr Verhältnis zu Gott – sie ist gläubige, daraus erwächst, «die Realität dessen, was jedoch nicht praktizierende Christin – hat passiert ist, zu kennen». Und sie fürchte das das Attentat nicht erschüttert. Sie sieht Ende des Sommers. darin ganz klar die schreckliche Quittung Am 11. September wird erinnert, erinfür eine verfehlte Politik. Und trotzdem nert, erinnert. Sechs Monate sind vergansagt sie: «Es wird seinen Grund haben, dass gen, die spanischen Zeitungen widmen ich noch lebe; ich sollte auf dieser Welt dem Thema viele Seiten. Berichte von 76 annabelle 5/05

geschädigten Leben: Menschen, die es nicht mehr in engen Räumen aushalten, Herzrasen bekommen, wenn jemand mit einem Rucksack in den Autobus steigt; Menschen, denen ein Dutzend Tabletten über den Tag helfen muss. Psychologen werden interviewt, wer jetzt noch an Angstzuständen leide, sagt einer, der werde sie so schnell nicht loswerden. In diesen Wochen kommt einmal unerwartet Claras Stimme aus dem Radio. Es geht um die Parlamentarische Untersuchungskommission zum 11. März. Clara äussert im Namen der Opfer die Meinung, zu viele Fragen seien noch offen, um die Arbeit der Kommission schon abzuschliessen. Sie klingt ruhig, souverän. Ein paar Tage darauf dann die Meldung, die Kommission werde Clara Escribano für eine Aussage vorladen. Und dann ist November. Über Santa Eugenia hängen die Wolken in stumpfem Grau, um halb fünf am Nachmittag kündigt sich schon die Dämmerung an. Davor hatte Clara Angst: die frühe Dunkelheit, das Absterben der Natur und nach den Ferien die Rückkehr zu einer Routine, die doch nicht die gleiche ist wie im vergangenen Jahr. Sie kann sich noch immer nicht natürlich bewegen, man sieht es sofort, als sie die Tür öffnet. Die Sehnen in der Schulter sind entzündet. Auch hört sie von Tag zu Tag weniger, ein Trommelfell ist durchlöchert und hätte schon operiert werden müssen, «aber das wurde im Spital irgendwie vergessen». Ihr Lächeln – die Mundwinkel weit nach oben gezogen, die Augen geschlossen – ist seltsam herzzereissend. Wie auf-


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