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Aral Agentursystem für Rewe To-go
by LPV GmbH
ARAL PLANT EIN AGENTUR-SYSTEM
Mit ihrem Frische-Konzept sind die Rewe To-Go-Shops an Aral-Tankstellen wohl an ihre Grenzen geraten. Jetzt will Aral ein Agentursystem entwickeln, das einerseits die Partner entlasten, andererseits aber auch das aus Konzernsicht erfolgreiche Konzept sichern soll.
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TEXT HANS JÜRGEN KRONE
An 575 Aral-Stationen in Deutschland gibt es aktuell Rewe To-go. Ziel soll weiterhin die Umsetzung an 1.000 Tankstellen sein.
Seit Anfang März ist klar: Wie bisher wird es bei mit den Rewe-To-goShops an Aral Tankstellen nicht mehr weitergehen. Zu groß sind offensichtlich die Probleme der Pächter, besonders wenn es darum geht, die FrischeAngebote auf Dauer zu etablieren und auch in schwierigen Zeiten durchzuhalten. Schon früh hatten Tankstellenpächter über hohe Abschriften und viel „Frische-Abfall“ geklagt, einfach weil die Kunden die Angebote nicht an allen Standorten in entsprechender Menge annehmen.
Ob und mit welchem System die AralPächter zufrieden wären, wird sich zeigen müssen.
Die Pächter mussten viel hinnehmen, hatten aber deutlich zu kämpfen. „Die schlechten Umsatzzahlen sowie die hohen Abschreibungen waren wohl auf die Dauer nicht mehr tragbar“, sagt dazu der Tankstellen Interessenverband (TIV), der schnell Kenntnis vom Anfang März versendeten AralBrief an seine betroffenen Pächter bekam. In diesem Brief informierte Aral darüber, dass man das Betreibermodell für das Rewe-To-go-Format überprüft habe und jetzt die Einführung eines Agenturmodells plane. Damit würden die Pächter einerseits die Kontrolle über Shop und Bistro verlieren, hätten wohl nicht mehr über Beschaffung, Sortiment und Verkaufspreise in den Stationen zu bestimmen, müssten andererseits aber nicht mehr die Verluste durch Abschreibungen und Aussortierungen tragen.
Vorhaben bestätigt
Das Vorhaben, ein Agentursystem zu entwickeln, bestätigte auch Aral-Sprecher Detlef Brandenburg gegenüber Convenience Shop: „Wir planen zukünftig das Agenturmodell im Shopgeschäft an den gesellschafseigenen Stationen einzuführen“, sagt Brandenburg. In den nächsten Monaten soll das Modell in Arbeitsgruppen gemeinsam mit Aral Pächtern entwickelt werden. Da all das erst noch passieren werde, könne man naturgemäß jetzt noch keinerlei Einzelheiten mitteilen. Im Gespräch mit CS weist er darauf hin, dass Aral weiterhin auf das zukunftsweisende Rewe To-goKonzept setze: „Rewe To-go ist ein Erfolg und bleibt bestehen“, sagt er. Das Shop-Konzept verzeichne im Durchschnitt ein Umsatzplus von mehr als 15 Prozent gegenüber dem Vorgänger-Modell. Derzeit sind 575 Rewe Togo am Netz, der Ausbau bis auf etwa 1.000 Shops soll weitergehen, pausiere allerdings aktuell vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie.
Einige Probleme zu lösen
Doch die systematische Neuaufstellung ist nur die eine Seite der Medaille. Auch ein System ist darauf angewiesen, dass das Geschäft vor Ort reibungslos organisiert ist. Hier berichteten Pächter immer wieder über Lieferprobleme seitens der Rewe. Das führte dazu, dass man immer wieder die Dienste anderer Convenience-Großhändler in Anspruch nehmen musste. Die waren gut darüber im Bilde, wo die Schwachstellen lagen. Sicherlich auch für die Rewe, keine optimale Ausgangslage.
Es wird bald deutlich werden, ob die Rewe-Tochter Lekkerland die Aral erfolgreich dabei unterstützen kann, das Frische-Modell in Rewe To-go-Shops zu optimieren.
gentlich positiver Voraussetzungen schwierig sein kann. Aber nur so kann verhindert werden, dass das System selbst in Schieflage gerät.
Reformen sind notwendig
So ist die Aufgabe der künftig von Aral betriebenen Systemzentrale, die ja auch erst noch entstehen muss, nicht gerade klein: Denn sie muss im Grunde das Konzept reformieren und neu aufstellen, denn auch ein System wird Probleme und Verluste mit den FrischeSortimenten nicht auf Dauer hinnehmen können. Dabei könnte ein entscheidender Faktor sein, dass die Voraussetzungen für die Kooperation mit Aral auf Seiten der Rewe nach der Lekkerland-Übernahme ganz andere sind. Fragen der Logistik und der Warenverfügbarkeit in den typischen Convenience-Sortimenten könnten sich
Kunden-Wünsche beachten
Im Kern deutlich wichtiger ist aber, dass die Tankstellen-Kunden das Angebot gut annehmen und für entsprechend hohe Umsätze sorgen. Dafür muss sich das System immer wieder erneuern und den Wünschen der Kunden anpassen. Einige Beispiele in der Systemgastronomie haben in jüngster Zeit gezeigt, dass das trotz eidamit schnell erledigen. Und sicherlich können die neuen Systemverantwortlichen bei Aral künftig die Convenience-Retail-Expertise des Großhändlers nutzen, um die Mischung des Angebotes in ihren Rewe To-goShops neu zu gestalten und die Warenplatzierung nachzujustieren.
Fragt sich natürlich vor allem, ob der Frische-Ansatz in den Tankstellen-Shops grundsätzlich falsch ist. Ginge es nach vielen Kritikern, dann wären die entsprechenden Angebote wohl schon ersatzlos verschwunden. „Vorbei die großen Versprechungen von blühenden Shop-Landschaften mit Sushi & Co. in der Tankstelle“, sagt dazu der TIV und ist dabei nur eine von vielen Stimmen, die so urteilen.
Umsetzung ist nicht einfach
Diese Haltung ist, angesichts der Tatsache, dass es auch im normalen LEH bisher nur Top-Händlern mit hervorragender täglicher Performance und entsprechender Kundschaft gelingt, solche Angebote mit Gewinn zu vermarkten, durchaus verständlich. Allerdings zeigt auch der Blick auf das internationale Convenience-Geschäft, dass das Thema Frische überall auf der Agenda steht. Das vor allem auch, weil übliche Umsatz- und Frequenzbringer wie Tabakwaren, Süßwaren und Presse zunehmend unter Druck stehen. Eine Entscheidung des Tankstellen-Marktführers „zurück zum Standard“ wäre deshalb ein bedenkliches Signal für die ganze Branche. Dazu könnte kommen, dass wohl auch die Rewe in Sortiment und Auftritt der Shops, die ihren Namen tragen, erkennbar bleiben will.
Kein Weg an Frische vorbei
Am Ausbau von Frische-Angeboten kommt die Branche also nicht vorbei und sollte sich dabei auch nicht mit mancher Häme gemein machen, die von außerhalb kommt und den C-Shops hier zu Lande am liebsten jegliche Frische- und oder Gastro- und Backkompetenz absprechen würde. Das wissen natürlich auch die Aral-Wettbewerber.
Vor diesem Hintergrund besteht die Herausforderung für das neue Aral System, – vor der man in Bochum wohl durchaus Respekt hat – eben voraussichtlich darin, ein Baukasten-System für Frische zu entwickeln, mit dessen Hilfe man für jeden Standort ein attraktives , kundengerechtes Frische-Angebot, realisieren kann, jenseits jeglicher Prinzipienreiterei und nationaler Standardvorgaben.
Erneut erfolgreich war die Rewe Group 2019 in ihren Märkten und konnte auch das Online-Geschäft stärken.
Rewe legt die Bilanz für 2019 vor
Erneut sehr erfolgreich war die Rewe Group im Jahr 2019. Das zeigt ein genauer Blick in die aktuelle Bilanz, die das Kölner Unternehmen kürzlich vorlegte.
TEXT HANS JÜRGEN KRONE
Schon Mitte März 2020 hatte Rewe Chef Lionel Souque bekräftigt, dass die Warenversorgung bei Rewe und Penny in Deutschland gesichert sei und hielt offensichtlich Wort. „Sollten Regale in einigen Sortimentsbereichen einmal vorübergehend leer sein, so können unsere Kunden versichert sein, dass alle Kolleginnen und Kollegen in den Märkten, in der Transportlogistik und in den Lagern gemeinsam und mit äußerstem Einsatz daran arbeiten, solche Lücken rasch aufzufüllen und insgesamt dafür zu sorgen, dass solche Situationen möglichst selten vorkommen.“ Und so kam es bisher auch weit gehend. Dafür wurde nicht zuletzt die Frequenz der Warenbelieferung aus den Lagern in die Märkte erhöht.
Nicht leicht war es offenbar, die zusätzlich notwendigen Mitarbeiter anzuwerben. Unter dem Motto „Helfende Hände“, konnten sich Aushilfs
kräfte unkompliziert direkt in den Märkten bewerben, in denen sie tätig werden wollten.
Auch 2020 wird gut laufen
Auch wenn der aktuell vorgelegte Geschäftsbericht 2019 dazu natürlich keine Informationen enthält, ist es wahrscheinlich, dass das Unternehmen 2020 im deutschen Lebensmittelhandel erneut ein neues Rekordergebnis für sich erzielen wird. Jetzt wurde von dem genossenschaftlichen Kölner Handels- und Touristikunternehmen aber zunächst einmal 2019 bilanziert. Und auch dieses war erneut eines der erfolgreichsten Geschäftsjahre der Unternehmensgeschichte. Der Gesamtaußenumsatz wurde auf 62,7 Milliarden Euro gesteigert. Der Umsatz des Rewe-Konzerns – ohne selbstständigen Einzelhandel, Beteiligungen und Equity-Gesellschaften – wuchs dabei deutlich: um 3,7 Prozent von 53,4 Milliarden auf 55,4 Milliarden Euro. „Eine sehr dynamische Umsatzentwicklung verzeichnete der selbstständige Lebensmittelhandel unter dem Dach der Rewe Group“, gab das Unternehmen bekannt. Die ReweKaufleute in Deutschland hätten demnach ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 9,1 Prozent gesteigert und seien damit stärker gewachsen „als jede andere Gruppe im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Die Zahl der Märkte der Rewe-Kaufleute in Deutschland erhöhte sich 2019 von 1.718 um 92 auf 1.810. Ein hohes Wachstum habe zugleich bereits 2019 der Online-Handel in Deutschland unter dem Dach der Rewe Group erzielt. Die Umsätze seien um 26,5 Prozent gestiegen. Dazu hätten neben dem Rewe Lieferservice auch der Rewe Abholservice und die Umsätze des Rewe Marktplatzes beigetragen. Auch hier wird sich 2020 sicherlich vieles deutlich weiterentwickeln. Über die Entwicklung und Zahlen im Geschäftsbereich Rewe To-go lagen bei Redaktionsschluss von CS noch keine Informationen vor.
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