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Tiefkühlprodukte Heiß begehrt
by LPV GmbH
Der Klassiker der neapolitanischen Küche ist als TK-Produkt auch
Klassiker in den Truhen der Convenience-Stores.
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Heiß begehrt und tiefgekühlt
In diesen Tagen haben viele Verbraucher gerne zu TK-Produkten gegriffen. Ein neuer Trend ist das nicht: Auch 2019 gab es deutliche Absatzsteigerungen in diesem Segment.
TEXT MARTIN HEIERMANN
Im vergangenen Jahr lief noch alles rund. Pizza, eines der beliebtesten Produkte in der Kategorie Tiefkühlkost und in C-Stores in der Regel gut vertreten, war in den zwölf Monaten nach wie vor gefragt. Auch insgesamt wuchs des Absatz tiefgekühlter Produkte in Deutschland im Jahr 2019 um 1,7 Prozent. Damit setzte die Produktgruppe die positive Entwicklung der vergangenen Jahre weiter fort. Die jährliche Absatzstatistik des Deutschen Tiefkühlinstitutes, dti, weist eine Gesamtabsatzmenge von gut 3,8 Millionen Tonnen aus. Im Jahr zuvor waren es noch 3,77 Millionen Tonnen gewesen, berichtet das Institut. Der mit Tiefkühlkost erzielte Umsatz erhöhte sich um 4,1 Prozent auf 15,36 Milliarden Euro.
Durchschnittlich verbrauchte jeder Bundesbürger pro Kopf 46,9 Kilogramm Tiefgekühltes, auch wenn er die Produkte nicht immer selbst auftaute, sondern im AußerHaus-Markt damit versorgt wurde. Damit stieg der Verbrauch pro Person im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 600 Gramm, also etwa um zwei Pizzen.
Der Aufwärtstrend im TK-Markt geht laut Deutschem Tiefkühlinstitut auf die Vielfalt und Qualität der Produktkonzepte zurück, die Tiefgekühltes für komplexe Ernährungsbedürfnisse in privaten Haushalten und in der Gastronomie bieten. „Ob im Single-Haushalt, in der Familie oder beim Profi-Verwender in der Gastronomie, TK-Produkte zeichnen sich durch ihre positiven Eigenschaften wie Frische, Geschmack, einfache Zubereitung, lange Haltbarkeit und Nachhaltigkeit aus“, betont das Institut.
Weitere Trends, die durch die Kategorie berücksichtigt werden und auch in den C-Stores eine zunehmende Rolle spielten, seien Regionalität, Nachhaltigkeit und Bio. Zudem verweist das dti auf Start-ups, die in einigen Bereichen für frischen Wind sorgen und den Wettbewerb verstärken. Innovationen seien in diesem Zusammenhang wichtig, zum Beispiel vegetarisch-vegane Fleischalternativen oder plastikreduzierte Verpackungen.
Deutliches Plus im Außer-Haus-Markt
Speziell im Außer-Haus-Markt entwickelte sich Tiefkühlkost 2019 sehr positiv: Der Absatz bei den Profiverwendern, also vor allem im Bereich Foodservice und Gastronomie, stieg um 2,5 Prozent auf 1,972 Millionen Tonnen. 2018 waren es 1,925 Millionen Tonnen gewesen. Der Umsatz in diesem Teilmarkt erreichte einen Wert von 7,07 Milliarden Euro und erhöhte sich damit um 4,4 Prozent. Gastronomiekonzepte in der Schnellgastronomie, aber auch im Bereich der Bediengastronomie, erzeugten Zuwächse beispielsweise durch den anhaltenden BurgerBoom, urteilt das Institut. Erneut zulegen konnte auch das Frühstück außer Haus.
Das ist in laufenden Jahr bisher nicht so. „Der weltweite Ausbruch von Covid-19 stellt den gesamten Außer-HausMarkt vor große Herausforderungen“, sagt Babette Schmidt, Head of Communication bei Erlenbacher Backwaren. „Davon sind auch wir betroffen, schließlich produzieren wir fast ausschließlich für Gastronomiekunden. Deshalb geht unser Umsatz auch deutlich zurück.“ Nichtsdestotrotz zeigt sich Erlenbacher für die kommende Entwicklung vorsichtig optimistisch gestimmt. Sobald die Maßnahmen der Bundesregierung auch für Gastronomiebetriebe etwas gelockert würden, werde sich die Nachfrageentwicklung auf lange Sicht wieder normalisieren, so
Erlenbacher:
Portioniert regen Himbeer-Brownie, Caramel Cheesecake, Marmorkuchen und Triple Chocolate zu Spontankäufen an.
Schmidt: „Bis dahin stehen wir unseren Kunden weiterhin als verlässlicher Partner zur Seite.“
Deutlich positiver gestimmt zeigen sich in der derzeitigen Krisen-Situation die Hersteller von Tiefkühlpizza. Der Gesamtmarkt entwickle weiterhin eine positive Tendenz und wachse. Bei Dr. Oetker verweist man dabei auf eine überdurchschnittliche Entwicklung. Man könne weiter Marktanteilen gewinnen. Besonders erfreulich sei die Performance der TK-Snacks. „Zu deutlichen Umsatzsteigerungen hat hier die erfolgreiche Einführung unseres Sortiments ‚Intermezzo‘ im vergangenen Jahr beigetragen, gibt das Unternehmen bekannt.
Nach wie vor läuft der Großteil des Geschäftes mit Pizza und Snackprodukten auch bei dem Bielefelder Hersteller über den klassischen Lebensmittel-Einzelhandel. Dennoch haben auch für Dr. Oetker TankstellenShops einen nennenswerten Anteil, der für das Unternehmen weiterhin relevant sei. „Wir beobachten in den Stores an Tankstellen derzeit ebenfalls steigende Absätze“, berichtet der Hersteller gegenüber Convenience-Shop.
Bei Nestlé Wagner lief die Pizzaproduktion in den vergangenen Wochen am Werksstandort weiter unter VollLast. Denn auch bei diesem Hersteller gabe es vor allem aus dem Lebensmittel-Einzelhandel eine erhöhte Nachfrage nach Tiefkühlpizza. Das Unternehmen reagierte entsprechend darauf. Der geringere Autoverkehr und die nachlassende Mobilität habe sich dagegen bei der Nachfrage in Tankstellen- und Convenience-Shops bemerkbar gemacht. Es sei allerdings noch zu früh, mögliche Auswirkungen zu quantifizieren.
Ähnlich beurteilt Frédéric Dervieux, CEO der Frostkrone Food Group, die derzeitige Lager. „Wir gehen davon aus, dass wir auch in den kommenden Wochen bei unseren tiefgekühlten Produkten eine hohe Abnahme verzeich
Qualität ist das beste Rezept.
Ganz neu & besonders beliebt!
Die mediterranen Leckerbissen kommen bei den Verbrauchern bestens an! Damit diese sich über noch mehr Auswahl freuen können, kommt jetzt Intermezzo ® Drei Käse neu ins Sortiment. Dort ist Intermezzo ® Schinken mit Sauerrahm momentan die beliebteste Sorte* und wird besonders stark nachgefragt. Unser Tipp: Platzieren und ein Bissen mehr Umsatz machen!
nen werden“, prognostiziert er. Die kleinen Snacks würden Abwechslung in den Alltag bringen, wenn alle zu Hause säßen und die Gastronomie geschlossen sei. Fingerfood und Snacks aus dem Frostkrone-Sortiment seien eine Alternative, die ein bisschen Laissez-fair versprächen, und seien derzeit im Handel sehr stark nachgefragt. Man stehe in ständigem Kontakt mit den Partnern im Handel und haben die Produktion entsprechend flexibel angepasst.
Die Nachfrage in Convenience- und Tankstellen-Shops bewertet Dervieux dagegen als rückläufig oder stagnierend. Von Schließungen waren C-Stores allerdings nicht direkt betroffen. Es gab aber wenig Zulauf an bestimmen Verkaufsstellen, wie Raststätten oder Bahnhöfen. Unterschiedlich betroffen waren bisher die internationalen Unternehmensstandorte von Frostkrone. Man habe die Produktion entsprechen angepasst und hoffe auf baldige Lockerungen – „natürlich auch für unsere Partner, die der Lockdown in erster Linie betrifft“.
Vielfalt für die Convenience-Stores
Besonders geeignet für Bake-off-Stationen, Tankstellen und Kioske sind innerhalb des Frostkrone-Sortiments die Pizza Pockets. Die Pizza-Sandwich-Taschen gibt es in vielen Sorten – auch vegetarisch. Sie sind auch als Varianten für die Mikrowelle und den Backofen erhältlich. Sie sind beispielsweise in den Sorten „Salami“ und „Ham & Cheese“ zu bekommen.
Bei Dr. Oetker stehen derzeit die Sortimente La Mia Grande und Intermezzo im Mittelpunkt. Erst Mitte Januar hat das Unternehmen die La Mia Grande-Range um die fünfte Sorte Prosciutto e Formaggi mit einer Auflage aus Prosciutto und Käse-Sahne-Soße ergänzt. Seit Anfang März gibt es die Neuheit Intermezzo Drei Käse mit Frühlingszwiebeln und Sauerrahm.
Bei Dr. Oetker stehen derzeit stehen die Sortimente La Mia Grande und Intermezzo im Fokus. Die Neuheiten heißen Prosciutto e Formaggi und Intermezzo Drei Käse.
Der Genuss ‚on the go‘ wird immer wichtiger trotz der Krisenzeiten und damit auch das Impulsgeschäft, davon zeigt sich Babette Schmidt von Erlenbacher überzeugt. „Mit unserem neuen Produktkonzept ‚Cake to go‘ möchten wir gezielt zu Impulskäufen anregen“, erläutert sie. Dazu gehören vier Kuchen-Bestseller, die als Ready-to-eat-Produkte daherkommen. Einzeln portioniert und verpackt sollen der Glutenfreie Himbeer-Brownie, Caramel Cheesecake, Marmorkuchen und Triple Chocolate zu Spontankäufen anregen. Sie seien gut geeignet für Tankstellen-Shops oder für Take-Away-Angebote an Bahnhöfen oder Flughäfen.“ Die Kuchen der ‚Cake to go‘-Range seien schon nach kurzer Auftauzeit einsatzbereit.
Froneri Schöller bietet innerhalb seiner CroissanterieRange viele unterschiedliche Sorten. Besonders praktisch: Zu den Croissants werden die passenden Produkt-Tütchen beigelegt. Diese sollen zur besseren Sorten-Differenzierung dienen und haben obendrein einen positiven Zusatznutzen für den To-go-Verzehr .
Eis für die Truhe
Mit einem kurzfristigen Einbruch und nun plötzlich einer deutlich stärkere Nachfrage hatte Langnese in diesen Tagen zu tun. Vermutlich sehen die Konsumenten durch die vielen Einschränkungen in Zeiten der Corona Krise Eiscreme als besonderes Highlight oder auch als Belohnung an, mutmaßt der Hersteller. Gefragt waren Neuheiten und auch die Klassiker Nogger oder Cornetto. Natürlich hängen die Käufe auch oft mit saisonalen Gegebenheiten zusammen, betont man bei Froneri Schöller. Bei steigenden Temperaturen, wie zurzeit, ist Eis beliebt. Wer in der Saison mit einer gut sortierten Eistruhe aufwartet, der kann auch beim Kunden punkten. Ein Mix aus starken Marken, Topsellern und Neuheiten wie dem Nuii Salted Hazelnut & Tanzanian Coffee, sei passend.
Langnese hat in diesem Jahr sein Portfolio um nachhaltige Eis-Innovationen erweitert. Dazu gehören das Happy Rainbow; ein Eis am Stiel in Regenbogenform, das Lipton Peach Ice Tea; der Eistee jetzt als Eis, die Meerjungfrau zum Anbeißen; das Cornetto Mermaid und das spiralige Twister 3ster, rund um den Superhelden Batman.
MANCHMAL HILFT ALKOHOL
Gemeinsam gegen Corona: Viele Spirituosen-Hersteller sind dazu übergegangen, medizinischen Einrichtungen Alkohol oder Desinfektionsmittel zu spenden oder auch Geld für die gastronomischen-Branchen.
Um Desinfektionsmittel herzustellen, wird ein Grundstoff benötigt, der Erreger gut abtötet. Neutralalkohol ist ein solcher Grundstoff. Viele Hersteller stellen deswegen derzeit statt bekannter Spirituosen oder entsprechender Mix-Getränke den Alkohol für medizinische Zwecke zur Verfügung. Nicht nur das Handeln für das Allgemeinwohl bestimmt dabei die Unternehmen, sondern leider auch der durch die Pandemie zurückgehende Absatz. Sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene kündigen die Hersteller an, für medizinische Einrichtungen Desinfektionsmittel bereit zustellen. Und auch weitergehende unterstützende Maßnahmen für Handel und Gastronomie sind in Vorbereitung oder bereits angelaufen. Dabei ist besonders erfreulich, dass viele dieser Aktionen nicht an nationalen Grenzen enden.
Internationale Hilfe
So hat beispielsweise SpirituosenProduzent Brown-Forman Initiativen in den Ländern in Aussicht gestellt, in denen Brown-Forman mit seinen Marken vertreten ist. Zusätzlich werde die Produktion von Desinfektionsmittel in den eigenen Destillerien sukzessive ausgeweitet, um größere Mengen an Organisationen, die an vorderster Front sowie im Gesundheitssektor arbeiten, zu spenden. Auch ist geplant, der Gastronomie, zum Teil Gesicht und die Stimme der Unternehmens-Marken, Hilfe zukommen zu lassen. „Wir wollen deutschlandweit mit uns zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen und arbeiten mit Hochdruck daran, neben dem globalen Engagement
Seit kurzem erzeugen viele Hersteller, zusätzlich zu ihren Spirituosen, hochprozentigen Alkohol zur Verwendung in Desinfektionsmitteln.
von Brown-Forman auch lokale Maßnahmen in die Wege zu leiten“, so Yiannis Pafilis, General Manager Brown-Forman Deutschland und Tschechien.
Auch deutsche Hersteller engagieren sich: Als Tochter des Sekthersteller Rotkäppchen-Mumm stellte der Spirituosenhersteller Nordbrand aus dem thüringischen Nordhausen Kliniken und Apotheken in den vergangenen vier Wochen 100.000 Liter Alkohol zur Produktion von Desinfektionsmitteln zur Verfügung. „Wir gehen davon aus, dass wir das in nächster Zeit fortsetzen werden“, sagte Rotkäppchen-Vorstand Christof Queisser den Medien. „Wir nehmen es sehr ernst, in dieser Krise zu helfen.“
Auch die Hardenberg-Wilthen beliefert seit Ende März vom sächsischen Werk in Wilthen aus Apotheken mit Neutralalkohol. Sie seien mit rund 25 Kunden-Apotheken gestartet und arbeiteten an einer Ausweitung, teilte eine Sprecherin mit. Es solle sowohl einen Abholals auch einen Bringdienst geben. Zunächst würden 20.000 Liter produziert. Die weitere Entwicklung sei offen. „Die Nachfrage ist enorm und wir spüren, dass die Preise für Alkohol deutlich anziehen“, so das Unternehmen. «Dennoch versuchen wir, die Vielzahl von Anfragen von Medizinern, Desinfektionsmittelherstellern und Apotheken, zu bedienen.»
Auch Berentzen erwägt derzeit, dem Gesundheitswesen wegen des Mangels an Desinfektionsmitteln Alkohol-Lieferungen zur Verfügung zu stellen. „Wir produzieren in unserer Destillation selbst keine größeren Mengen Alkohol», sagte ein Unternehmenssprecher. Man prüfe, Hersteller zu unterstützen oder selbst Desinfektionsmittel herzustellen. Gleichzeitig kann Berentzen seine Umsatzprognosen nicht aufrecht erhalten. Grund seien die „nicht einschätzbaren Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie“, Auch wenn sich das Unternehmen vom Erfolg seiner Wachstumsstrategie überzeugt zeigt.
Ähnlich verhält sich Arcus Norway. Angesichts der Covid-19-Pandemie steigert der Hersteller seine Produktionskapazitäten und erzeugt seit Kurzem zusätzlich zu Spirituosen wie Linie Aquavit hochprozentigen Alkohol zur Verwendung in Desinfektionsmitteln.
Geld für die Gastronomie
Keinen Alkohol, sondern Geld, will Diageo, der Anbieter beispielsweise der Whiskymarke Johnnie Walker, seinen Gastro-Kunden in Deutschland zukommen lassen. Es soll Zahlungen in Höhe von 500.000 Euro zur Unterstützung für Community geben. Verteilt werden sie deutschlandweit über eine gemeinnützige Stiftung. Hélène Weesie, Cluster Director Central Europe bei Diageo, betont: „Wir möchten mit unserer Initiative zielgerichtete Unterstützung leisten, die jetzt so dringend benötigt wird.“ Eine bemerkenswerte Aktion, zumal auch der britische Konzern Diageo, wie übrigens auch der Wettbewerber, der französische Spirituosen-Hersteller Pernod Ricard, seinen Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020 zurücknehmen muss, und das obwohl der Konsum in China „sehr langsam“ wieder Fahrt aufnehme.