ConvenienceShop/3/2020/CS_2020_03 - Seite 16
hp - 28.04.2020 10:46
HANDEL Tankstelle
ARAL PLANT EIN AGENTUR-SYSTEM Mit ihrem Frische-Konzept sind die Rewe To-Go-Shops an Aral-Tankstellen wohl an ihre Grenzen geraten. Jetzt will Aral ein Agentursystem entwickeln, das einerseits die Partner entlasten, andererseits aber auch das aus Konzernsicht erfolgreiche Konzept sichern soll.
An 575 Aral-Stationen in Deutschland gibt es aktuell Rewe To-go. Ziel soll weiterhin die Umsetzung an 1.000 Tankstellen sein.
TEXT HA NS JÜRGEN K RONE
Aral bestätigt das Vorhaben, ein Agentursystem zu entwickeln, gegenüber CS.
Ob und mit welchem System die AralPächter zufrieden wären, wird sich zeigen müssen.
Die Pächter mussten viel hinnehmen, hatten aber deutlich zu kämpfen. „Die schlechten Umsatzzahlen sowie die hohen Abschreibungen waren wohl auf die Dauer nicht mehr tragbar“, sagt dazu der Tankstellen Interessenverband (TIV), der schnell Kenntnis vom Anfang März versendeten AralBrief an seine betroffenen Pächter bekam. In diesem Brief informierte Aral darüber, dass man das Betreibermodell für das Rewe-To-go-Format überprüft habe und jetzt die Einführung eines Agenturmodells plane. Damit würden die Pächter einerseits die Kontrolle über Shop und Bistro verlieren, hätten wohl nicht mehr über Beschaffung, Sortiment und Verkaufspreise in den Stationen zu bestimmen, müssten andererseits aber nicht mehr die Verluste durch Abschreibungen und Aussortierungen tragen. Vorhaben bestätigt Das Vorhaben, ein Agentursystem zu entwickeln, bestätigte auch Aral-Sprecher Detlef Brandenburg gegenüber Convenience Shop: „Wir planen zukünftig das Agenturmodell im Shopgeschäft an den gesellschafseigenen Stationen einzuführen“, sagt Brandenburg. In den nächsten Monaten soll das Modell in Arbeitsgruppen ge-
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meinsam mit Aral Pächtern entwickelt werden. Da all das erst noch passieren werde, könne man naturgemäß jetzt noch keinerlei Einzelheiten mitteilen. Im Gespräch mit CS weist er darauf hin, dass Aral weiterhin auf das zukunftsweisende Rewe To-goKonzept setze: „Rewe To-go ist ein Erfolg und bleibt bestehen“, sagt er. Das Shop-Konzept verzeichne im Durchschnitt ein Umsatzplus von mehr als 15 Prozent gegenüber dem Vorgänger-Modell. Derzeit sind 575 Rewe Togo am Netz, der Ausbau bis auf etwa 1.000 Shops soll weitergehen, pausiere allerdings aktuell vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Einige Probleme zu lösen Doch die systematische Neuaufstellung ist nur die eine Seite der Medaille. Auch ein System ist darauf angewiesen, dass das Geschäft vor Ort reibungslos organisiert ist. Hier berichteten Pächter immer wieder über Lieferprobleme seitens der Rewe. Das führte dazu, dass man immer wieder die Dienste anderer Convenience-Großhändler in Anspruch nehmen musste. Die waren gut darüber im Bilde, wo die Schwachstellen lagen. Sicherlich auch für die Rewe, keine optimale Ausgangslage. convenienceshop 3/20
Fotos: Aral
Seit Anfang März ist klar: Wie bisher wird es bei mit den Rewe-To-goShops an Aral Tankstellen nicht mehr weitergehen. Zu groß sind offensichtlich die Probleme der Pächter, besonders wenn es darum geht, die FrischeAngebote auf Dauer zu etablieren und auch in schwierigen Zeiten durchzuhalten. Schon früh hatten Tankstellenpächter über hohe Abschriften und viel „Frische-Abfall“ geklagt, einfach weil die Kunden die Angebote nicht an allen Standorten in entsprechender Menge annehmen.