Convenience Shop 03 2020

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CORONA DOMINIERT DAS GESCHÄFT

www.convenienceshop.de

Interview mit Dr. Adam-Claus Eckert

C-STORES IN ZEITEN DER KRISE REWE TO-GO Aral plant ein Agentursystem

IFH KÖLN Kai Hudetz: Corona verunsichert Kunden

LADENBAUER Gefragt als Helfer in der Pandemie


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EDITORIAL

#convenienceshopheroes! Der Convenience-Markt kommt wahrscheinlich – so wie es derzeit aussieht – noch mit dem ein oder anderen blauen Auge aus der Pandemie heraus. Vorausgesetzt natürlich, die positive Entwicklung, die sich bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe zeigte, verstetigt sich. Zumindest benötigen die Shops nicht die aufwändigen Wiedereinstiegs-Szenarien, wie sie in anderen Handelsbranchen zu planen sind. Dafür mussten Betreiber und Mitarbeiter in der heftigsten Zeit Verantwortung übernehmen, was Convenience Shop in den sozialen Netzwerken immer mal wieder mit #convenienceshopheroes kennzeichnet. Auf Seiten der Hersteller und der Tankstellengesellschaften sollte derzeit noch deutlicher geworden sein, dass es Sinn macht, auch mit Produkten des täglichen Bedarfs und des Vorratskaufs in den Regalen präsent zu sein. Selbst wenn die verkauften Mengen hier kleiner sind, ist die Sichtbarkeit der Marke per C-Stores in schwierigen Zeiten immer auch ein kostbares Gut! Bleiben Sie gesund! Hans Jürgen Krone hansjuergen.krone@lp-verlag.de

brandaktuell

Fotos: Deutsche Bank, Getty Images, Aral

Nur ohne Menthol

Deutsche Bank: im Kiosk

Aral: keine Kurzarbeit

Gemeinsam mit First Data will die Deutsche Bank für Kioske Kartenlesegeräte bereitstellen. Der Einstieg sei pro Shop innerhalb von 48 Stunden möglich.

In der Corona-Krise verzichtet der Aral-Mutterkonzern BP Europa SE auf Kurzarbeit. Man wolle die Staatskasse nicht belasten. „Wir planen aus heutiger Sicht auch keinen Stellenabbau wegen Corona“, sagte BP-Europachef Wolfgang Langhoff.

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Ab dem 20. Mai 2020 dürfen auch in C-Stores keine MentholRauchtabakprodukte mehr verkauft werden. Das Verbot betrifft sowohl konventionelle Zigaretten als auch FeinschnittTabak zum Selbstdrehen.

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INHALT

CON 3 VENI ENCE SHOP

2020

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NEWS 06 Rewe Ausbau des Abholservice in den Märkten 07 Lieferdienst Kleiner Shop entdeckt Delivery neu 08 Meyer Quick beliefert Burger King 10 Orlen Erste Station ohne Star 11

World of Convenience

HANDEL C-Shops 12 Dr. Eckert Spezialist am Bahnhof 16 Aral Agentursystem für Rewe To-go 20 Total Ein Shop für Mobile

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38

24 Dorfläden Sichere Versorgung E-Shops 26 IFH Köln Eine Chance für E-Food 28 Webshop Kostenloses Angebot für Kleine

TITELSTORY

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Fotos: Getty Images, Total Mobility Shop, Dr. Eckert, Stracke

30 Convenience in Zeiten von Corona

INDUSTRIE 34 Neue Produkte 38 Ladenbau Sicherheit und Hygiene 42 Tiefkühlprodukte Heiß begehrt 46 Fleischsnacks Halal statt vegan

STANDARDS 03 Editorial 65 Impressum convenienceshop 3/20

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NEWS

BRAN CHEN NEWS

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2020

Gerald Böse, Chef der Kölnmesse will den Weg des Unternehmens mit „ein wenig mehr Demut“ fortsetzen.

Der Abholservice in den Rewe-Märkten soll in den kommenden Wochen weiter schnell und wohl zunächst provisorisch ausgebaut.

Rewe baut Click & Collect zügig aus Rewe kündigt an, den Abholservice in ihren Märkten weiter auszubauen. Damit reagiert das Unternehmen auf die derzeitige Krisensituation. Dazu heißt es in Medienberichten, Rewe Digital habe angekündigt, dass zum Ende des Monats April insgesamt über 700 Märkte mit Abholservice am Netz sein sollen. Von diesen 700 Märkten sollten al6

leine 230 in der Pop-upVariante entstehen. Die Märkte werden nicht umgebaut, auch auf eigene Abholtresen werde verzichtet. Stattdessen sollen einfache Aufsteller, temporäre Hinweisschilder und pragmatische Lösungen dafür sorgen, dass Abholer ihren Weg finden und den Service einfach nutzen können. Rewe verspreche zudem, dass

Die Kölnmesse hat nach eigener Aussage die vergangenen Wochen genutzt, um den Neubau der Halle 1plus voranzutreiben. Inzwischen sei in der Halle Gussasphalt gegossen, die ersten Aufzüge seien montiert und auch der Neubau der Auffahrtsrampe entlang der Halle 6 mache große Fortschritte. Messechef Gerald Böse äußerte sich inzwischen zur Corona-Krise und den Auswirkungen auf sein Unternehmen: „Wir werden in der Zeit nach Corona unseren eingeschlagenen Weg mit ein wenig mehr Demut, aber unbeirrt fortsetzen. Das Messegeschäft wird in Zukunft nicht mehr so sein wie vor der Corona-Krise. Darauf müssen wir uns heute vorbereiten, noch bevor wir die Tore wieder öffnen. Unsere Stärken sind unsere Branchenkompetenz, unser Standort, unser weltweites Portfolio und unsere Bereitschaft uns zu verändern. Wir werden als ein führender Player im Messegeschäft unseren Beitrag zur Rückkehr der Wirtschaft in die Normalität leisten.“

Hilfe für die Gastronomie und „Pülleken“ für den Handel das Anstehen an der regulären Kasse wegfalle: In Berlin wurden in den vergangenen Wochen etwa 17 Märkte damit ausgestattet. Bis Ende April sollten auch in Köln rund 20 Märkte mit Abhol-Pop-up hinzugekommen sein. In den nächsten Wochen werde die temporäre Lösung „verstärkt und kurzfristig“ bundesweit ausgerollt.

Vor vier Wochen hat die Brauerei Veltins zur Stützung ihrer Partner in der Gastronomie die Darlehensrückzahlung für zwei Monate ausgesetzt. „Wir wollen Betrieben die notwendige Luft verschaffen und zu einer Erleichterung beim Neustart nach der Krise beitragen“, sagte der VeltinsGeneralbevollmächtigte Michael Huber. Es gehe darum, die Liquidität nicht weiter zu belasten. Mit der Stundung der Darlehenstilgungen bis Ende Mai gebe man Gastronomen ein Stück Sicherheit bei den Planungen für den Neustart. Für den Handel haben die Brauer seit 1. Mai eine Innovation in petto, die „sympathisch und überraschend“ daherkommen und „Leichtigkeit und Lebensfreude“ vermitteln soll: „Helles Pülleken“ in der Drittelliter-Flasche ist ein untergäriges Bier, das nur mild gehopft ist und „seine Blume über den stimmigen Aromahopfen entfaltet.“ convenienceshop 3/20

Fotos: Lölnmesse, Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Rewe, Mars Wrigley, BOVH, Kollex, Radeberger Gruppe, Philip Morris, Miss Minz.

Kölnmesse bereitet weiterhin die Wiedereröffnung vor


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people Schon gar nicht in der Umwelt, aber auch nicht mehr im Mülleimer sollen Einweg-Feuerzeuge landen.

Roman Wüllner ist seit 1. Februar 2020 neuer Chief Financial Officer (CFO) von Mars Wrigley in Deutschland. Er tritt die Nachfolge von Francesco de Benedictis an, der als Vice President Service & Finance für Mars Food Europe & Russia und Global Business Partner bei Mars Food eintreten wird.

Cindy Mattern ist jetzt neue Leiterin des Hauptstadtbüros des Bundesverbandes Onlinehandel (BOVH). Sie folgt auf dieser Position auf Anna Montasser, die ins Auswärtige Amt wechselte. Mattern war zuvor bei der EBay International AG, Berlin, angestellt. Dort war sie zuletzt als Teamleiterin für den Concierge Service tätig.

Susanne Burger ist neue Geschäftsführerin bei Kollex, der B2B-Plattform für den gewerblichen Außer-Haus-Markt des Getränkefachgroßhandels. Udo Kießlich, der seit der Gründung 2018 Geschäftsführer von Kollex war, verlässt das Unternehmen aus persönlichen Gründen.

Guido Mockel ist neuer Sprecher der Geschäftsführung der Radeberger Gruppe. Er war bisher bereits in verschiedenen Führungspositionen der Gruppe tätig , seit 2019 als Mitglied der Geschäftsführung. Dr. Niels Lorenz, seit 2013 Sprecher der Geschäftsführung der Gruppe, wechselt in ihren Beirat.

Feuerzeuge und Gas sollen recycelt werden In Zusammenarbeit mit LDR Löschmittel-Recycling und Umweltdienste (Harsefeld) will die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften (Wolfsburg) jetzt ein Aufbereitungsprozess für ausgediente EinwegFeuerzeuge entwickeln und ein logistisches Konzept

zum Sammeln und Rückführen umsetzen. Orientieren wolle man sich dabei an einer Initiative aus Luxemburg. Dort werden Feuerzeuge beispielsweise in Supermärkten oder Tankstellen gesammelt. Die Sammlung soll Basis für den zweiten Schritt dienen: Bei diesem soll

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den, um ihn als hochwertigen Rohstoff für neue Produkte wieder zu verkaufen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Projekt fachlich und finanziell mit 391.000 Euro. In Deutschland werden jedes Jahr etwa 160 Millionen Einwegfeuerzeuge verkauft.

Kiosk Miss Minz beliefert seine Kunden

Claudia Oeking Geschäftsführerin External Affairs bei Philip Morris übernimmt vorerst die Kommunikationsabteilung des Unternehmens. Das meldet der Branchendienst des BTWE. Christian Garrels, der die Position erst seit 1. Januar 2020 innehatte, habe sein Arbeitsverhältnis bei Philip Morris beendet.

geklärt werden, ob und wie die Materialien und die Restgase recycelt werden können. Dazu entwickle man ein Verfahren, das das sichere Entfernen des Brenngases möglich mache. Anschließend soll insbesondere der Gehäusekunststoff so rein wie möglich zurückgewonnen wer-

Der Kiosk Miss Minz mit Café liegt in Bonn in der Nähe des Rheins.

Morgens startet Deniz Dunker, die in Bonn ganz in der Nähe des Rheinufers den Kiosk Miss Minz mit Café betreibt, zu ihrer Liefertour durch die halbe Stadt. Dafür nutzt sie das unternehmenseigene Fahrrad. Dabei hat sie Lunchpakete, Zigaretten, Getränke oder auch Zeitungen. „Ich finde es erstaunlich, wie anpassungsfähig man doch wird“, erzählt sie in einem Gespräch mit der Tageszeitung. Denn seit die Menschen zu Hause bleiben sollen, sei ihr nahezu die gesamte Laufkundschaft weggebrochen. Auch das angegliederte Café musste geschlossen werden. Mit einem lokalen Lieferdienst versucht sie, die Umsatzrückgänge aufzufangen. „Ich musste nun lernen, dass Internet und Social Media für die moderne Art zu arbeiten unverzichtbar sind. Das sollten wir Händler in Zukunft mehr zulassen.“ Dunker von Miss Minz bestätigt, dass die meisten Bestellungen über Instagram und Facebook reinkommen. „Da bestellt das Pärchen per Direktnachricht morgens aus dem Bett sein Frühstück und wir bringen es“, erzählt sie. 7


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NEWS

OSL und Burger King verlängern Verträge

Burger King will mit Quick Service Logistics, die für den Systemgastronomen mindestens bis Ende 2027 die Supply Chain organisieren, den Wachstumskurs in Deutschland fortsetzen.

In der Corona-Krise will Zahlungsdienstleister Paydirekt dem Handel helfen und streicht die Transaktions-Entgelte bis einschließlich bis Juni 2020. Hinter Paydirekt stehen rund 1.400 Banken und Sparkassen sowie PaymentDienstleister. „Mit dem Aussetzen der Entgelte wollen wir ein klares Signal setzen“, so Christian von Hammel-Bonten, Vorsitzender der Paydirekt-Geschäftsführung. „Paydirekt hat rund dreieinhalb Millionen Kunden und verzeichnet gerade jetzt viele neue Registrierungen. So wird auch der Einstieg für lokale Händler in den E-Commerce attraktiv. Neben dem Aussetzen der Entgelte will Paydirekt den lokalen Handel über Gutschein-Plattformen wie HilfeLokal. de unterstützen. Für jeden Gutschein, der dort mit Paydirekt bezahlt werde, erhalte der Händler zusätzlich noch eine Gutschrift über fünf Euro. Torsten Daenert, Vertreter der Commerzbank und Vorsitzender des Verwaltungsrats, beton dabei: „Ähnlich wie bei der Einführung des erhöhten Limits für kontaktlose Kartenzahlungen, unterstützt diese Aktion viele Händler bei der Zahlungsabwicklung.“ Mit der Paydirekt-App lässt sich per Smartphone leicht bezahlen.

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Campofrios „Food for Drivers“ Aufgrund der Schließung der meisten Raststätten hatet sich die Beschaffung von Proviant für LKW-Fahrer auf ihren Strecken als Herausforderung erwiesen. Aus diesem Grund hat die Campofrio Food Group, Teil der Sigma in Europa, mit ihren Ländergesellschaften in Deutschland, Spanien, Portugal, Italien, Frankreich, Belgien und den Niederlanden die Initiative „Food for Drivers“ ins Leben gerufen. „Unsere Fahrer spielen eine Schlüsselrolle, auf dem Weg unserer Produkte zum Verbraucher. Wir wissen, dass sie ihr Bestes tun, trotz Schließung der Restaurants und Raststätten. Daher haben unsere Kollegen aus der Logistik dieses Projekt an unseren Standorten aktiviert“, erklärt Daniel Kamphausen, Country Manager der Campofrio Food Group in Deutschland.

Messe VapersCom 2020 in Dortmund Die europäische Community-Messe VapersCom für die sogenannten Next Generation Products (NGP) wie E-Zigaretten, Liquids und das dazugehörige Zubehör, zieht an den Messestandort Dortmund. Sie soll dort am 7. und 8. November 2020 erstmals stattfinden. Die 2012 etablierte europäische Community-Messe

für das elektrische Dampfen zählt zu den ersten Messen ihrer Art in Deutschland. „Aufgrund der Entwicklung im Bereich Next Generation Products, E-Zigarette und Vape in den vergangenen Jahren ist der Umzug nach Dortmund ein folgerichtiger Schritt“, erklärt Jessica Bergmann, Gründerin der B2C-Messe Va-

persCom. Zur Messe 2019 kamen rund 8.000 Besucher und 60 Aussteller. Für den großen Andrang aus der Dampfer-Szene musste die Zahl der Besuchertickets limitiert werden. Mit dem Umzug von Oberhausen nach Dortmund soll die VapersCom nun gezielt weiterentwickelt und mit den Partnern ausgebaut werden. convenienceshop 3/20

Fotos: Burger King, Paydirekt

Paydirekt verspricht Gebührenfreiheit

Quick Service Logistics (QSL) und Burger King Deutschland verlängern ihre laufenden Verträge nach eigenen Angaben bis Ende 2027. Beide Partner haben im März einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet. Gerade in der aktuell schwierigen Zeit, wollen beide Unternehmen damit ein Zeichen für eine kontinuierliche, wirtschaftliche Erholung nach der Krise setzen. Der Friedrichsdorfer Logistikdienstleister versorgt die Burger King Restaurants nach dem One-Stop-Shop-Prinzip. Die Supply-Chain-Experten übernehmen den operativen Einkauf, das Bestandsmanagement, die Kommissionierung sowie die Warenbelieferung der Restaurants. Die Dokumentation der Lieferprozesse läuft dabei vollständig digital und papierlos. Der System-Gastronom will damit seinen Wachstumskurs in Deutschland fortsetzen. „Wir freuen uns sehr über das fortgesetzte Vertrauen in unsere Dienstleistungen“, erklärt QSLGeschäftsführer Florian Entrich.


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shortnews DB Station&Service, hat angesichts der Corona-Krise im April auf die Miete für die Bahnhofshops verzichtet. Das Unternehmen habe sich entschieden, die Mieter „partnerschaftlich zu unterstützen“. Ein Großteil der Geschäftskunden in den Bahnhöfen habe von dem Angebot Gebrauch gemacht. Die Möglichkeit zur Stundung gebe es auch für Geschäfte, die wegen der Corona-Pandemie nicht schließen mussten. In der Corona-Krise fürchten manche Betriebe um ihre Existenz. In dieser Situation sollen Gutscheine helfen, die von Gästen heute gekauft und nach dem

Neustart eingelöst werden. Melitta Professional Coffee Solutions, Ticket24 und Point Digital unterstützen das mit der Online-Plattform https://gastfreundschaft. melitta-professional.de. Der Mineralbrunnen Rhodius hat die Initiative #Rhodius hilft gegründet. Unter diesem Dach verfolgt das Unternehmen zahlreiche Maßnahmen, die teilweise bereits in der Umsetzung sind. Neu ist die Abfüllung von Desinfektionsmittel. Aufgrund des Wegfalls des Gastronomiegeschäfts nutzen die Burgbrohler die freien Produktionskapazitäten für den Sirup für diverse Softdrinks.

Der niederländische Essenslieferant Takeaway darf den britischen Wettbewerber Just Eat übernehmen. Die britische Wettbewerbsbehörde CMA hat die geplante Übernahme gebilligt. Die CMA gehe davon aus, dass Takeaway künftig ohne die Übernahme nicht als Akteur auf den britischen Markt gekommen wäre Abseits der Autobahn unterstützt Tank & Rast die Arbeit der Fernfahrer an den insgesamt 16 Autohöfen. Die Autohöfe, zwölf davon unter der Marke Rosi’s, seien rund um die Uhr für alle Reisenden geöffnet, inklusive der am Standort vorhandenen LKW-Parkplät-

ze. Zudem stünden an allen Autohöfen im Netz von Tank & Rast sanitäre Einrichtungen inklusive Duschen zur Verfügung. Unilever hat seine Prognose für das laufende Jahr zurückgezogen. Die Auswirkungen der Krise auf Märkte und Geschäfte seien derzeit nicht zuverlässig abzuschätzen, sagt das Unternehmen. Für das laufende Jahr hatte Unilever-Chef Alan Jope bislang ein Wachstum aus eigener Kraft von drei bis fünf Prozent angepeilt. Beim Weinhändler Hawesko boomt in der Corona-Krise das Online-Geschäft,

während der Großhandel durch die geschlossene Gastronomie Umsatzeinbußen spürt. „Wir sind hier nicht besonders optimistisch und glauben an eine Normalisierung eher in 18 Monaten als in zwölf“, sagte der Vorstandschef ,Thorsten Hermelink. Für das erste Quartal erwartet er dennoch ein Umsatzwachstum von 3,3 Prozent. Metro erlaubte in seinen Großmärkten in NRW das Einkaufen ohne Kundenkarte, wie bereits in Mecklenburg Vorpommern. Diese Öffnung war vorerst bis zum 3. Mai gültig. Das NRW-Bauministerium stimmte der befristeten Nutzungsänderung zu.

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HANDEL Tankstelle

Erste Orlen am Start Unter ihrem Markennamen Orlen ergänzt die polnische Mineralölgesellschaft PKN Orlen auch in Deutschland ihr Stations-Portfolio. Die erste dieser Stationen liegt an der Autobahn: Seeberg Ost.

Tankstellen in Deutschland, parallel zu Star-Stationen, sowie in der Slowakei, parallel zu Benzina-Tankstellen, eröffnet werden. Die neue Entwicklung hatte sich schon im Herbst 2019 angedeutet, wie CS berichtete. Erster Schritt zu einer neuen Wahrnehmung war da bereits die Ergänzung des Brandings von Star-Tankstellen. „Ab Anfang November 2019 wird die Marke Star an den Stationen durch die Dachmarke Orlen ergänzt“, sagte damals Torsten Rieger, verantwortlicher Manager bei Orlen für das Non Fuel Business. Dem Konsumenten solle deutlich werden, zu welchem Unternehmen „seine Tankstelle“ gehört.

Nach der Krise will die Station ihre Besucher regelmäßig mit polnischen und deutschen Snacks begeistern.

Frische-Angebote und Foodservice in modernem Ambiente: Autobahntankstelle Seeberg Ost.

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Entsprechend wurde das Marken-Logo um „Orlen“ ergänzt. Das geschah allerdings nicht nur in Deutschland, sondern auch im polnischen Heimatmarkt, in Tschechien und in Litauen, in denen PKN Orlen mit Shop-Konzepten vertreten ist. Neue Orlen Station eröffnet Jetzt also gibt es wieder die erste reine Orlen-Station in Deutschland. Die Autobahn-Tankstelle in Seeberg Ost bei Berlin wurde entsprechend umgebaut. Die neue Tankstelle präsentiert sich im neuen Look auf rund 400 Quadratmetern und will polnisches Flair ins Berliner Umland bringen. In dem modern und großzügig gestalteten Shop- und Gastronomiebereich sollen, vor allem wohl nach der Krise, täglich zahlreiche polnische und deutsche Snacks, wie die berühmten Pierogi oder der Hot Dog, frisch zubereitet und den Gästen im Stop Café serviert werden. Ausgebildete Köche sollen dabei für die Qualität der warmen Speisen sorgen. Das Stop Café Konzept gibt es bereits an den Tankstellen in Polen und Tschechien. Das Konzept hat dem Vernehmen nach auch Besucher der NACS beeindruckt. convenienceshop 3/20

Fotos: Orlen

Nun also doch: Die polnische Mineraölgesellschaft PKN Orlen nimmt in Deutschland die Zweimarken-Strategie wieder auf, mit der sie 2003 hier zu Lande gestartet war: „Orlen“, sollte dabei für Premium und „Star“ für preiswerte Angebote stehen. Einige Jahre später erklärten die Verantwortlichen jedoch, dass für eine weitere A-Marke im deutschen Markt offenbar kein Platz sei und konzentrierten sich mit einigem Erfolg ganz auf Star. Jetzt hat der Konzern Ende 2019 eine Vereinheitlichung seines Markenauftritts im Ausland beschlossen. Dabei soll zunächst eine Co-Branding-Strategie verfolgt werden, bei der Orlen-


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WORLD of Convenience

1 JAPAN

TOKYO Die Angst unter den Franchisenehmern von C-Stores in Japan nimmt zu. Die Regierung hat Convenience-Stores, die als systemrelevant gelten, zwar angewiesen, im Ausnahmezustand offenzubleiben. Für den Fall, dass ein Geschäft einen Mitarbeiter hat, der sich mit dem Virus infiziert, muss der Shop nach Entsorgung seiner Produkte und Sterilisation jedoch für etwa zwei Wochen geschlossen werden. Im April mussten schon etwa 150 Seven-Eleven-Stores, 194 Family Mart-Stores und 162 Lawson-Stores schließen.

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WORLD of CONVENIENCE KURZ BERICHTET VON INTERNATIONALEN CONVENIENCE-MÄRKTEN

2 FRANKREICH

3 USA

PARIS

IRVINE

Seit Mitte April liefern rund zwanzig Carrefour-Stores in der Pariser MetropolRegion Lebensmittel, Haushalts- und Hygieneprodukte sowie Putzmittel durch Uber Eats aus. Wasserkästen sind im Angebot nicht inbegriffen. Die Lieferung soll innerhalb von 30 Minuten zugestellt werden. Die beiden Unternehmen verpflichten sich auf strengste Gesundheitsmaßnahmen. Im Monat April war eine Bestellung kostenlos, danach sollen 3,50 Euro fällig werden. Es sei geplant, diesen Dienst landesweit auszudehnen.

Der zweite Amazon Lebensmittel-Store soll in der kalifornischen Universitätsstadt Irvine, die in der Nähe von Los Angeles liegt, eröffnet werden. In Stellenausschreibungen, so berichtet die Internetplattform yahoo.com, sucht Amazon Manager und Lebensmittelhändler für ein Geschäft im Bezirk Orange County, südöstlich von Los Angeles. Eine Sprecherin von Amazon habe Pläne bestätigt, in diesem Jahr ein Geschäft in Irvine zu eröffnen. Über dieses Vorhaben sei schon länger spekuliert worden.

4 NIEDERLANDE Fotos: Getty Images, Carrefour, Picnic

APPELDOORN Picnic will sein neues Distributionszentrum in Apeldoorn eher als geplant eröffnen, damit die im Zuge der Coronakrise stark gestiegene Nachfrage nach Food-Lieferungen bedient werden kann. Darüber hinaus habe das Unternehmen in den vergangenen Wochen mehrere hundert Mitarbeiter eingestellt und die morgendlichen Lieferungen ausgeweitet. Der neue Standort in Apeldoorn, für den 450 Mitarbeiter eingestellt werden sollen, ist das sechste Vertriebszentrum des Unternehmens in den Niederlanden.

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5 SCHWEIZ

BERN Die Schweizer Post kommt in der Corona-Krise angesichts zusätzlicher Paketlieferungen durch Online-Bestellungen nach eigenen Aussagen an ihr Limit. Im April musste sie deshalb den hundert größten Paketkunden ein Mengen-Kontingent ankündigen. „Wir können die schiere Menge nicht mehr bewältigen“, sagte ein Sprecher der Schweizer Post dazu. Die geplanten Kontingente würden aber entgegen erster Pläne nicht sofort eingeführt. Vielmehr versuche die Post, mit anderen Akteuren in der Logistik, noch eine andere Lösung für das Problem zu finden.

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Vielseitig aufgestellt Er ist einer der erfahrensten Unternehmer am Bahnhof. Als Aufsichtsratsvorsitzender arbeitet Dr. Adam-Claus Eckert weiter mit an der Zukunft seines Unternehmens. INTERVIEW HANS JÜRGEN KRONE

Schon im ersten Jahr von Convenience Shop stand uns Dr. Adam-Claus Eckert, heute Aufsichtsratsvorsitzender der Unternehmensgruppe Dr. Eckert GmbH, für ein Interview zur Verfügung. Damals war er Vorsitzender des Verbandes Deutscher Bahnhofsbuchhändler. Das Gesamtfilialnetz der Unternehmensgruppe Dr. Eckert umfasst heute rund 350 Standorte, darunter mehr als 250 Geschäfte in den Bereichen Presse, Buch, Tabak und Convenience: Bahnhofsbuchhandlungen der Marke Ludwig, Pressefachgeschäfte der Marke Eckert, Tabakwarenfachgeschäfte der Marke Barbarino und T.H.Kleen sowie ConvenienceStores unter den Labels Adam’s und ServiceStore DB. Die meisten Geschäfte der Unternehmensgruppe Dr. Eckert befinden sich an Bahnhöfen

Dr. Eckert: Ihr Interview findet in einer außergewöhnlichen Zeit statt. Die Corona-Krise und ihre Folgen dominieren heute, in der Woche vor Ostern, alle Bereiche unserer geschäftlichen Aktivitäten. Auch wenn der Pressehandel weiterhin 12

Fotos: Dr. Eckert

Vor 25 Jahren haben Sie, Herr Dr. Eckert, Convenience Shop ein Interview als Vorsitzender des Verbandes Deutscher Bahnhofsbuchhändler gegeben. Wie ist die Situation dieser Branche aus Ihrer Sicht heute? Unter dem Markennamen Adam‘s setzt das Unternehmen heutzutage vor allem auf vielseitige Snackkonzepte.

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stattfinden darf, haben wir bereits eine ganze Anzahl Filialen wegen fehlender Kunden geschlossen. Der Umsatzrückgang betrug in Einzelfällen 70 Prozent, so dass ein rentabler Betrieb nicht möglich ist. Darüber hinaus spürt der Bahnhofsbuchhandel seit Jahren eine rückläufige Nachfrage nach Zeitungen und Zeitschriften. Diese Entwicklung ist meines Erachtens unumkehrbar, so dass man mit Fug und Recht den Bahnhofsbuchhandel nicht zu den Wachstumsbranchen rechnen kann. Sie haben damals eingeräumt, dass sich Ihr Verband mehr um seine Mitglieder kümmere und nicht so stark auf Außenwirkung setzt. Das hat sich in der allgemeinen Wahrnehmung, aus meiner Sicht, nicht viel verändert. Ist das nicht ein Nachteil während oder nach solchen Krisenzeiten?

Meine Nachfolger im Vorstand des Verbandes haben hier deutlich andere Schwerpunkte gesetzt. „Bei Presse verstehe ich nur Bahnhof“ war eine Marketingkampagne, die wir gemeinsam mit den Verlagen gestartet haben. Für viele Special Interest-Titel sind wir heute der wichtigste Vertriebskanal.

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Der Presse- und Buchhandel steht ja inzwischen in einem starken Online-Wettbewerb, von dem vor 25 Jahren noch keine Rede sein konnte. Das könnte sich tendenziell nach der Corona-Krise noch einmal deutlich verschärfen. Wie reagiert Ihr Unternehmen, wie reagiert die Branche darauf? Wie lange werden die Menschen noch Printprodukte kaufen und lesen?

Die Tageszeitungen haben ihre Rolle als wichtige Informationsmedien weit gehend zu Gunsten elektronischer Medien – Fernsehen, soziale Netzwerke etc. – eingebüßt. Auch dies wird sich wohl nicht mehr ändern. Der Bahnhofsbuchhandel und auch wir bieten zunehmend zusätzliche Sortimente und Dienstleistungen in unseren Geschäften an, wobei dieser Strategie jedoch die Kriterien für die Direktbelieferung mit Presse Grenzen setzt. Um von den Verlagen direkt, das heißt nicht über das Pressegrosso beliefert zu werden, muss der Schwerpunkt unserer Geschäfte im Presse- und Buchhandel liegen. Ich bin jedoch fest davon überzeugt, dass es immer eine Nachfrage nach informativer und unterhaltsamer Presse geben wird.

Im ersten Jahr von Convenience Shop, in der Ausgabe 2/96, stand Dr. Adam-Claus Eckert CS bereits Rede und Antwort.

Sehen Sie Ihr Unternehmen heute auch noch vorwiegend als Buchund Presseanbieter, oder hat sich die Struktur verschoben? Sie haben sich frühzeitig und mutig Convenience als Begriff auf die Fahne geschrieben und es zeitweise immerhin auch zum Teil eines Konzeptnamens gemacht. In Sachen Convenience und Dr. Eckert tauchten dann Konzeptnamen wie „Adam‘s“, „On!Express“ und auch „Service Store DB“ auf. Welche Convenience-Strategie verfolgen Sie heute?

Unser Unternehmen, welches 1923 gegründet wurde, war nie schwer-

„Wir haben uns immer als Reisebedarfs-Spezialisten gesehen, und daran hat sich bis heute auch nichts geändert.“ DR. ADAM-CLAUS ECKERT AUFSICHTSRATSVORSITZENDER DER UNTERNEHMENSGRUPPE DR. ECKERT.

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punktmäßig Presse- und Buchhändler. Wir haben uns immer als Reisebedarfsspezialisten gesehen, und daran hat sich bis heute auch nichts geändert. Unter unserer Marke „Eckert“ betreiben wir heute mehr als hundert Filialen. Daneben gibt es unter „Barbarino“ rund 80 Tabakwarenfachgeschäfte. Unter der Marke „Ludwig“ führen wir unsere großen Bahnhofsbuchhandlungen und unter „Adam‘s“ experimentieren wir mit Snackkonzepten. Service Store DB, eine Marke der DB, haben wir auf Wunsch unseres Vermieters in unser Portfolio aufgenommen. Mit dieser Mehrmarken-Strategie fühlen wir uns gut aufgestellt. Der ÖPNV und die Bahn galten in den vergangenen Jahren immer mehr als Hoffnungsträger für eine umweltbewusstere Zukunft, weil sie den Individualverkehr zurückdrängen können. Gute Aussichten also auch für die dort angesiedelten Geschäfte. In Zeiten einer Pandemie hat plötzlich und unerwartet der Individualverkehr scheinbar wieder Vorteile für die Menschen. Sehen Sie hier eine Trendwende?

Corona hin oder her, die Probleme der Luftverschmutzung durch den Verkehr sind ja damit nicht gelöst. Die Bahn ist nun mal mit Abstand das umweltfreundlichste Verkehrsmittel, so dass ihr Ausbau alternativlos ist. Die Bundesregierung sieht dies wohl genauso und hat deshalb erhebliche Finanzmittel zum Ausbau der Infrastruktur zur Verfügung gestellt. Deshalb werden Bahnhöfe immer ein hochfrequenter und attraktiver Standort sein. Dennoch haben wir schon immer darauf geachtet unsere Filialen nicht ausschließlich nur in Bahnhöfen zu betreiben. Mehr als die Hälfte unserer Geschäfte befindet sich auch deshalb in Innenstädten und EinkaufsCentern. Ist es es aus Ihrer Sicht vor dem Hintergrund der Pandemie-Krise künftig noch richtig, bei den Standorten weiterhin voll auf Verkehrsstationen zu setzen? Wäre es nicht angebracht, Shop-Standorte zu diversifizieren und zusätzlich in attraktive Citylagen zu gehen?

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Auf Wunsch der Deutschen Bundesbahn hat Dr. Eckert auch Services Stores DB in sein Portfolio aufgenommen. Hier ein Blick auf die kombinierte Kassenzone und Backauslage in einen Shop in Vaihingen

„Die Bahn ist nun mal mit Abstand das umweltfreundlichste Verkehrsmittel, so dass ihr Ausbau alternativlos ist.“ DR. ADAM-CLAUS ECKERT AUFSICHTSRATSVORSITZENDER DER UNTERNEHMENSGRUPPE DR. ECKERT.

Im Moment sind alle unsere Aktivitäten darauf ausgerichtet, das Überleben unseres Unternehmens zu sichern. Die Bahn, unser größter Vermieter, hat die Mietzahlungen für den April gestundet, und damit einen ersten Beitrag geleistet. Doch trotz Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld, das jedoch von uns vorfinanziert werden muss, sind unsere Kosten derzeit höher als unsere Erträge. Lange kann das nicht gut gehen, da auch die von der KfW verbürgten Kredite den „Schönheitsfehler“ haben, dass sie zurückgezahlt werden müssen.

Sie haben ja schon erläutert, dass die Corona-Krise auch Ihr Unternehmen nicht unerheblich getroffen hat. Gibt es aus Ihrer Sicht jetzt bereits schon Learnings für die Zukunft, oder geht es im Moment nur ums nackte Überleben?

Mit NachhaltigkeitsAktionen, wie dem Mehrwegbecher, hier in einem Service Store DB in Waldshut, setzt sich das Unternehmen auch für die Umwelt ein.

Ganz sicher werden wir unsere Online-Aktivitäten weiter ausbauen, um von solch massiven Beeinträchtigungen im stationären Handel in Zukunft weniger getroffen zu werden. Nur sind solche Bemühungen in einem Sortiment, das den spontanen Momentanbedarf abdeckt, nur sehr begrenzt erfolgreich. 15


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hp - 28.04.2020 10:46

HANDEL Tankstelle

ARAL PLANT EIN AGENTUR-SYSTEM Mit ihrem Frische-Konzept sind die Rewe To-Go-Shops an Aral-Tankstellen wohl an ihre Grenzen geraten. Jetzt will Aral ein Agentursystem entwickeln, das einerseits die Partner entlasten, andererseits aber auch das aus Konzernsicht erfolgreiche Konzept sichern soll.

An 575 Aral-Stationen in Deutschland gibt es aktuell Rewe To-go. Ziel soll weiterhin die Umsetzung an 1.000 Tankstellen sein.

TEXT HA NS JÜRGEN K RONE

Aral bestätigt das Vorhaben, ein Agentursystem zu entwickeln, gegenüber CS.

Ob und mit welchem System die AralPächter zufrieden wären, wird sich zeigen müssen.

Die Pächter mussten viel hinnehmen, hatten aber deutlich zu kämpfen. „Die schlechten Umsatzzahlen sowie die hohen Abschreibungen waren wohl auf die Dauer nicht mehr tragbar“, sagt dazu der Tankstellen Interessenverband (TIV), der schnell Kenntnis vom Anfang März versendeten AralBrief an seine betroffenen Pächter bekam. In diesem Brief informierte Aral darüber, dass man das Betreibermodell für das Rewe-To-go-Format überprüft habe und jetzt die Einführung eines Agenturmodells plane. Damit würden die Pächter einerseits die Kontrolle über Shop und Bistro verlieren, hätten wohl nicht mehr über Beschaffung, Sortiment und Verkaufspreise in den Stationen zu bestimmen, müssten andererseits aber nicht mehr die Verluste durch Abschreibungen und Aussortierungen tragen. Vorhaben bestätigt Das Vorhaben, ein Agentursystem zu entwickeln, bestätigte auch Aral-Sprecher Detlef Brandenburg gegenüber Convenience Shop: „Wir planen zukünftig das Agenturmodell im Shopgeschäft an den gesellschafseigenen Stationen einzuführen“, sagt Brandenburg. In den nächsten Monaten soll das Modell in Arbeitsgruppen ge-

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meinsam mit Aral Pächtern entwickelt werden. Da all das erst noch passieren werde, könne man naturgemäß jetzt noch keinerlei Einzelheiten mitteilen. Im Gespräch mit CS weist er darauf hin, dass Aral weiterhin auf das zukunftsweisende Rewe To-goKonzept setze: „Rewe To-go ist ein Erfolg und bleibt bestehen“, sagt er. Das Shop-Konzept verzeichne im Durchschnitt ein Umsatzplus von mehr als 15 Prozent gegenüber dem Vorgänger-Modell. Derzeit sind 575 Rewe Togo am Netz, der Ausbau bis auf etwa 1.000 Shops soll weitergehen, pausiere allerdings aktuell vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Einige Probleme zu lösen Doch die systematische Neuaufstellung ist nur die eine Seite der Medaille. Auch ein System ist darauf angewiesen, dass das Geschäft vor Ort reibungslos organisiert ist. Hier berichteten Pächter immer wieder über Lieferprobleme seitens der Rewe. Das führte dazu, dass man immer wieder die Dienste anderer Convenience-Großhändler in Anspruch nehmen musste. Die waren gut darüber im Bilde, wo die Schwachstellen lagen. Sicherlich auch für die Rewe, keine optimale Ausgangslage. convenienceshop 3/20

Fotos: Aral

Seit Anfang März ist klar: Wie bisher wird es bei mit den Rewe-To-goShops an Aral Tankstellen nicht mehr weitergehen. Zu groß sind offensichtlich die Probleme der Pächter, besonders wenn es darum geht, die FrischeAngebote auf Dauer zu etablieren und auch in schwierigen Zeiten durchzuhalten. Schon früh hatten Tankstellenpächter über hohe Abschriften und viel „Frische-Abfall“ geklagt, einfach weil die Kunden die Angebote nicht an allen Standorten in entsprechender Menge annehmen.


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hp - 28.04.2020 10:46

gentlich positiver Voraussetzungen schwierig sein kann. Aber nur so kann verhindert werden, dass das System selbst in Schieflage gerät. Reformen sind notwendig So ist die Aufgabe der künftig von Aral betriebenen Systemzentrale, die ja auch erst noch entstehen muss, nicht gerade klein: Denn sie muss im Grunde das Konzept reformieren und neu aufstellen, denn auch ein System wird Probleme und Verluste mit den FrischeSortimenten nicht auf Dauer hinnehmen können. Dabei könnte ein entscheidender Faktor sein, dass die Voraussetzungen für die Kooperation mit Aral auf Seiten der Rewe nach der Lekkerland-Übernahme ganz andere sind. Fragen der Logistik und der Warenverfügbarkeit in den typischen Convenience-Sortimenten könnten sich

Es wird bald deutlich werden, ob die Rewe-Tochter Lekkerland die Aral erfolgreich dabei unterstützen kann, das Frische-Modell in Rewe To-go-Shops zu optimieren.

convenienceshop 3/20

Kunden-Wünsche beachten Im Kern deutlich wichtiger ist aber, dass die Tankstellen-Kunden das Angebot gut annehmen und für entsprechend hohe Umsätze sorgen. Dafür muss sich das System immer wieder erneuern und den Wünschen der Kunden anpassen. Einige Beispiele in der Systemgastronomie haben in jüngster Zeit gezeigt, dass das trotz ei-

damit schnell erledigen. Und sicherlich können die neuen Systemverantwortlichen bei Aral künftig die Convenience-Retail-Expertise des Großhändlers nutzen, um die Mischung des Angebotes in ihren Rewe To-goShops neu zu gestalten und die Warenplatzierung nachzujustieren. Fragt sich natürlich vor allem, ob der Frische-Ansatz in den Tankstel-

len-Shops grundsätzlich falsch ist. Ginge es nach vielen Kritikern, dann wären die entsprechenden Angebote wohl schon ersatzlos verschwunden. „Vorbei die großen Versprechungen von blühenden Shop-Landschaften mit Sushi & Co. in der Tankstelle“, sagt dazu der TIV und ist dabei nur eine von vielen Stimmen, die so urteilen. Umsetzung ist nicht einfach Diese Haltung ist, angesichts der Tatsache, dass es auch im normalen LEH bisher nur Top-Händlern mit hervorragender täglicher Performance und entsprechender Kundschaft gelingt, solche Angebote mit Gewinn zu vermarkten, durchaus verständlich. Allerdings zeigt auch der Blick auf das internationale Convenience-Geschäft, dass das Thema Frische überall auf der Agenda steht. Das vor allem auch, weil übliche Umsatz- und Frequenzbringer wie Tabakwaren, Süßwaren und Presse zunehmend unter Druck stehen. Eine Entscheidung des Tankstellen-Marktführers „zurück zum Standard“ wäre deshalb ein bedenkliches Signal für die ganze Branche. Dazu könnte kommen, dass wohl auch die Rewe in Sortiment und Auftritt der Shops, die ihren Namen tragen, erkennbar bleiben will. Kein Weg an Frische vorbei Am Ausbau von Frische-Angeboten kommt die Branche also nicht vorbei und sollte sich dabei auch nicht mit mancher Häme gemein machen, die von außerhalb kommt und den C-Shops hier zu Lande am liebsten jegliche Frische- und oder Gastro- und Backkompetenz absprechen würde. Das wissen natürlich auch die Aral-Wettbewerber. Vor diesem Hintergrund besteht die Herausforderung für das neue Aral System, – vor der man in Bochum wohl durchaus Respekt hat – eben voraussichtlich darin, ein Baukasten-System für Frische zu entwickeln, mit dessen Hilfe man für jeden Standort ein attraktives , kundengerechtes Frische-Angebot, realisieren kann, jenseits jeglicher Prinzipienreiterei und nationaler Standardvorgaben. 17


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hp - 28.04.2020 10:46

HANDEL Rewe

Erneut erfolgreich war die Rewe Group 2019 in ihren Märkten und konnte auch das Online-Geschäft stärken.

Rewe legt die Bilanz für 2019 vor Erneut sehr erfolgreich war die Rewe Group im Jahr 2019. Das zeigt ein genauer Blick in die aktuelle Bilanz, die das Kölner Unternehmen kürzlich vorlegte. TEXT HA NS JÜRGEN K RONE

Schon Mitte März 2020 hatte Rewe Chef Lionel Souque bekräftigt, dass die Warenversorgung bei Rewe und Penny in Deutschland gesichert sei und hielt offensichtlich Wort. „Sollten Regale in einigen Sortimentsbereichen einmal vorübergehend leer sein, so können unsere Kunden versichert sein, dass alle Kolleginnen und Kollegen in den Märkten, in der Transportlogistik und in den Lagern gemeinsam und mit äußerstem Einsatz daran arbeiten, solche Lücken rasch aufzufüllen und insgesamt dafür zu sorgen, dass solche Situationen mög18

lichst selten vorkommen.“ Und so kam es bisher auch weit gehend. Dafür wurde nicht zuletzt die Frequenz der Warenbelieferung aus den Lagern in die Märkte erhöht. Nicht leicht war es offenbar, die zusätzlich notwendigen Mitarbeiter anzuwerben. Unter dem Motto „Helfende Hände“, konnten sich Aushilfs-

Die Frequenz der Warenbelieferung aus den Lagern in die Märkte wurde erhöht.

Auch 2020 wird gut laufen Auch wenn der aktuell vorgelegte Geschäftsbericht 2019 dazu natürlich keine Informationen enthält, ist es wahrscheinlich, dass das Unternehmen 2020 im deutschen Lebensmittelhandel erneut ein neues Rekordergebnis für sich erzielen wird. Jetzt wurde von dem genossenschaftlichen Kölner Handels- und Touristikunternehmen aber zunächst einmal 2019 bilanziert. Und auch dieses war erneut eines der erfolgreichsten Geschäftsjahre der Unternehmensgeschichte. Der Gesamtaußenumsatz wurde auf 62,7 Milliarden Euro gesteigert. Der Umsatz des Rewe-Konzerns – ohne selbstständigen Einzelhandel, Beteiligungen und Equity-Gesellschaften – wuchs dabei deutlich: um 3,7 Prozent von 53,4 Milliarden auf 55,4 Milliarden Euro. „Eine sehr dynamische Umsatzentwicklung verzeichnete der selbstständige Lebensmittelhandel unter dem Dach der Rewe Group“, gab das Unternehmen bekannt. Die ReweKaufleute in Deutschland hätten demnach ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 9,1 Prozent gesteigert und seien damit stärker gewachsen „als jede andere Gruppe im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Die Zahl der Märkte der Rewe-Kaufleute in Deutschland erhöhte sich 2019 von 1.718 um 92 auf 1.810. Ein hohes Wachstum habe zugleich bereits 2019 der Online-Handel in Deutschland unter dem Dach der Rewe Group erzielt. Die Umsätze seien um 26,5 Prozent gestiegen. Dazu hätten neben dem Rewe Lieferservice auch der Rewe Abholservice und die Umsätze des Rewe Marktplatzes beigetragen. Auch hier wird sich 2020 sicherlich vieles deutlich weiterentwickeln. Über die Entwicklung und Zahlen im Geschäftsbereich Rewe To-go lagen bei Redaktionsschluss von CS noch keine Informationen vor. convenienceshop 3/20

Fotos: Rewe

kräfte unkompliziert direkt in den Märkten bewerben, in denen sie tätig werden wollten.


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hp - 23.04.2020 07:37

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HANDEL Total Deutschland

DER SHOP FÜR MOBILE Total Deutschland setzt Zeichen: In Krisenzeiten hat es die Mineralölgesellschaft geschafft, einen Pilotshop in Berlin termingerecht zu eröffnen. Das Projekt ist international konzipiert und macht deutlich, dass die Kunden europa- und auch weltweit immer ähnlicher werden. TEXT MARTIN HEIERMANN

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repräsentiert“, betont Hanot gegenüber Convenience Shop. Mit dem neuen Konzept 2020 will Total innovative Möglichkeiten im Shopgeschäft ausprobieren. Dazu wählte das Unternehmen einen anderen Ansatz als bisher. Ziel sei es gewesen, das Denken in den oftmals üblichen internen Kategorien zu überwinden und einen Shop zu gestalten, der ein neues und angenehmes Kundenerlebnis bietet. Zum einen bedeute das, möglichst alle relevanten Produkte für eine bestimmte Kundengruppe auf einem Fleck zu bieten, beispielsweise für Pendler, die morgens häufig keine Zeit haben, oder für Personen, die gezielt ihren Energiebe-

Die neuen Mobility-Shops von Total können modular an die Gegebenheiten des jeweiligen Standorts angepasst werden.

Noch offen ist, wie viele Stationen mit Mobility Store es deutschland- und europaweit gehen wird.

darf decken wollen. Zum anderen wolle man eine aktivere und digitalere Kommunikation mit den Kunden erreichen. „Hierfür setzen wir in den Shops Digital Signage ein. Wir werden dann vergleichen, inwieweit neue Ideen das ursprüngliche Konzept weiterentwickeln können“, erläutert die Projektkoordinatorin. Zudem betont man die französische Herkunft und setzt künftig noch stärker auf französische Elemente, wie etwa Croissants, Baguettes oder französischen Wein und ein gewisses französisches Flair.

Mit den Pächtern Den ersten Bonjour-Shop mit Mobility Konzept hat Total an einer Regie-Tankstellen erarbeitet. Man arbeite dennoch mit den Pächtern partnerschaftlich zusammen. Das Feedback der Teams vor Ort sei sehr wichtig für die Entwicklung und Verfeinerung des neuen Konzepts. Von Beginn des Projekts an hat Total nach eigenen Angaben an einer Segmentierung des Netzwerks gearbeitet, um die Eigenschaften der Tankstellen und der dortigen Kunden besser zu verstehen. Diese Studie wurde demnach direkt in Gesprächen mit den Pächtern durchgeführt.

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Fotos: Total Mobility Shop

Trotz der sich ausbreitenden Covid-19-Pandemie, trotz aller Beschränkungen auch für den ConvenienceHandel und trotz eines vielfach veränderten Kaufverhaltens der Kunden, war es Anfang April soweit: Der erste Pilot-Shop des neuen Mobility-Konzepts von Total Deutschland konnte, wie angekündigt, an der Berliner Heerstraße eröffnet werden. „Wir sind sehr stolz darauf“, sagt Julia Hanot, zuständige Projektleiterin bei der deutschen Tochter der Mineralölgesellschaft. Ein großes Lob spricht sie den Partnerfirmen aus, die den pünktlich Start mit ermöglicht haben. Diese hätten unter schwierigen Umständen „hervorragende Arbeit“ geleistet. Der pünktlich Start des neuen Konzepts für Bonjour-Shop und Café Bonjour sei für die Total-Gruppe und auch für Total Deutschland wichtig gewesen. Auf diese Weise will die Tankstellen-Gesellschaft den sich wandelnden Erwartungen der Kunden proaktiv gerecht werden. Denn überall auf der Welt sei Mobilität ein wichtiges Thema. Die Kernideen des Konzepts, so die Projektverantwortlichen, seien ein fließender Raum, eine einladende Lounge und ein verändertes neues Convenience-Sortiment, das es auch ermöglicht, sich unterwegs besser zu ernähren. „Es war wichtig, ein gemeinsames und angepasstes Design für die Stationen weltweit zu entwickeln. So schaffen wir ein einheitliches Image für unsere Kunden, das die Gruppe international


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Änderungen im Produkt-Sortiment vorgenommen. So werden die Produkte jetzt nach Themen und nicht mehr nach Kategorien platziert. Auch will Total innovative Produkte anbieten, die normalerweise wenig Platz in Tankstellen haben. In diesem Zusammenhang werden sortimentsübergreifende Warenträger, beziehungsweise die neue Mobility-Wall, getestet. Mit dazu gehören Obst, Nuss-Riegel oder Salat-To-Go, die Teil des Angebots werden. „Dieses Pilotprojekt gibt auch die Gelegenheit, Partnerschaften mit Marken aufzubauen, wie etwa mit My Muesli. Wir sind gespannt, wie dieses neue Angebot bei unseren Kunden ankommt“, ergänzt Hanot. Hauptlieferant bleibt zunächst Lekkerland. „Wir setzen unsere Zusammenarbeit fort“, bestätigt Steffen Eckert, Shop-Chef von Total Deutschland, gegenüber diesem Magazin. Beide Partner haben Mitte 2019 einen neuen Vertrag geschlossen.

Mobility für alle Konzipiert ist der Shop für vier Hauptkundengruppen – Musterkunden – die Total vor einiger Zeit definiert hat: den Pendler, der auf der MobilityGondel einen Kaffee und ein Croissant zur Selbstbedienung findet. Der Stammkunde, Handwerker oder LkwFahrer: für ihn hält der Bonjour-Shop Wlan und einen deftigen Snack bereit. Ein Tankkartenkunde, der auf dem Energy-Modul einen gesunden Snack vorfindet und auch Konsumenten aus der Innenstadt, die zusätzliche Dienstleistungen im Store nutzen. Hanot betont, der neue Mobility-Store richte sich an alle Konsumenten. Die erwähnten Bedürfnisse seien nicht auf einzelne Kundengruppen beschränkt. convenienceshop 3/20

Konzipiert ist der Shop für vier Kundengruppen, die Total für sein Shopgeschäft definiert hat.

„Wir schaffen ein einheitliches Image für unsere Kunden, das die Gruppe international repräsentiert.“ JULIA HANOT, TOTAL PROJEKTKOORDINATORIN

Hinzu komme, dass die neuen Mobility-Shops modular an die Gegebenheiten des jeweiligen Standorts angepasst werden können. „Natürlich bleibt der Standard gleich, aber das Produktsortiment und die Module können verändert werden“, betont man in der Berliner Total-Zentrale. In einem Shop im Stadtzentrum werde dann entsprechend, ein größeres Energy-Modul platziert, da die Kundschaft sensibler auf ein gesundes und innovatives Produktsortiment reagiere. Dienstleistungen, wie zum Beispiel ein Paket-Shop, sind nach Planungen von Total Deutschland vor allem in ländlichen Gebieten jenseits der Städte sinnvoll, wo die Post weit entfernt ist. Ein weiterer Schwerpunkt im neuen Konzept ist der Foodservice mit einer breiteren Produktauswahl, um aktuellen Erwartungen zu entsprechen. Der Loungebereich kann variiert werden, um mehr Sitzplätze oder verschiedene Sitzmöglichkeiten anzubieten. Zudem wurden erhebliche

Der Kunde ist international Ausgerollt wird das Mobilitätskonzept ab 2021, so die jetzige Planung. In erster Linie soll es um Tankstellen-Neubauten gehen. Dabei war von dem Konzern noch nicht zu erfahren, um wie viele Stationen es deutschlandund europaweit gehen wird. Sicher ist, dass der Rollout international erfolgt. Jedes Land habe zwar einen spezifischen Convenience-Markt und eine eigene Regulierung, beispielsweise für Tabakprodukte. Auch arbeiten im Shop-Bereich einige TotalLandesgesellschaften mit Partnern zusammen, während der Betreiber in Deutschland mit der Eigenmarke Café Bonjour operiert. Interessant sei aber zu sehen, so Hanot, dass die Kunden von Land zu Land sehr ähnlich seien. Ob die Epidemie international Einfluss auf den Rollout gewinnt, wollten die Berliner noch nicht vorhersagen. Aber man beobachte die Marktveränderungen sehr genau.

Krisen-Geschäft „Die Corona Epidemie hat einen starken Einfluss auf unsere Aktivitäten“, berichtet Total Deutschland. Der gastronomische Sektor sei rückläufig, aber das Shop-Geschäft überrasche. Die Mineralölgesellschaft beobachtet eine Änderung des Kaufverhaltens mit einer Verschiebung auf Artikel des täglichen Bedarfs. „Unsere Kunden kaufen andere Größen, wie zum Beispiel die 2-Liter-Flaschen. Elektronische Produkte wie Ladegeräte, aber auch Tabak sind nachgefragt.“

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HANDEL Lieferdienste

Viele Kunden lassen sich in diesen unsicheren Zeiten gerne beliefern, auch mit Lebensmitteln. Doch nicht alle Anbieter sind darauf vorbereitet, auch nicht im Convenience-Markt. Nun rüsten sie nach. TEXT MARTIN HEIERMANN

Ausgeliefert: Viele Kunden schätzen derzeit auch beim Einkaufen von Lebensmitteln die Distanz.

Wie ein Beschleuniger wirkt Covid 19 derzeit auf die Lieferdienste des Handels. Aus Hygiene- und AbstandsGründen greifen immer mehr Kunden auf sie zurück. Gefragt sind nicht nur weltweit die bereits Etablierten, Uber oder Deliveroo, sondern in der Krise auch immer häufiger die des nationalen Einzelhandels, von der Rewe bis zum kleinen Dorfladen, der sich bemüht, mitzuhalten. Und die Corona-Krise setzt einiges in Bewegung. Wegen der Coronavirus-Pandemie baut der US-Konzern Uber sein Lieferdienst-Angebot aus. Der neue Lie22

ferdienst Uber Direct soll Kunden nun Lebensmittel oder andere Produkte des täglichen Bedarfs bringen, wie das Unternehmen mitteilte: „Kunden können nun Bestellungen bei ausgewählten Geschäften aufgeben und bekommen die Ware an die Haustür geliefert – ohne Kontakt.“ Das Angebot, das auf dem Essenslieferdienst Uber Eats aufbaut, startet in unterschiedlichen Städten und Ländern. In New York können Kunden auch Medikamente bestellen. In Portugal arbeitet Uber mit der Post für die Paketausstellung zusammen.

Rund 1.000 Food-Artikel liefert Avec now nun zunächst in zwei Schweizer Kantonen aus. Ausgeliefert wird innerhalb eines Tages.

Avec mit Webshop Erst in Krisenzeiten, vor dem Hintergrund deutlich zurückgehender Umsätze, reagierte der Convenience-Spezialist Valora in der Schweiz mit einem Lieferdienst für sein Format Avec. Seit Mitte April ist das Angebot des Convenience-Formats des Unternehmens auch online unter www. avecnow.ch bestellbar. Ausgeliefert wird an die Kunden innerhalb eines Tages, teilt das Unternehmen mit. In einem ersten Test werden von Avec Stores im Kanton Obwalden und Zürich Kunden in den umliegenden Gemeinden beliefert. Ein Rollout auf weitere Regionen wurde vorbereitet. Geliefert werden rund 1.000 Artikel wie Backwaren, Getränke, Milch-, Fleisch- und Haushaltsprodukte. Die bestellten Waren werden in den Avec Stores zusammengestellt und von Montag bis Sonntag drei- beziehungsweise zweimal am Tag ausgeliefert. Ab einem Bestellwert von 100 Schweizer Franken sei die Lieferung kostenlos. Mit dem Online-Store Avec now setzt Valora seine Digitalstrategie im Convenience-Bereich fort. Profitieren können in Deutschland von der Krise viele Online-Händler. Frederic Knaudt, Deutschland-Chef von Picnic, berichtet von einer um „knapp 50 Prozent“ gestiegenen Nachfrage „in allen Gebieten“. Das Tochterunternehmen des niederländischen E-Food-Shops hat deswegen auch Sonntagslieferungen eingeführt und verspricht Ärzten und Pflegekräften, sie an diesem Tag bevorzugt zu convenienceshop 3/20

Fotos: Getty Image, Dorfladen-Netzwerk

WER IST LIEFERFÄHG?

Währenddessen stärkt Amazon seine Position in diesem Markt: Im vergangenen Frühjahr, also schon vor dem unerwarteten Lockdown, hatte Amazon 575 Millionen US-Dollar in Deliveroo investiert. Jetzt haben die britischen Wettbewerbshüter Amazon erlaubt, seine Beteiligung am Lieferdienst Deliveroo umzusetzen. Im Dezember hatte die kartellrechtliche Untersuchung begonnen. Dass diese jetzt vorläufig beendet wird, begründet die Behörden mit dem Corona-Virus: Es sei klar geworden, dass der britische Gesundheitsnotstand erhebliche negative Auswirkungen auf die Einnahmen von Deliveroo habe, vor allem wegen der Schließung einer großen Anzahl von Restaurants.


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Im Kern geht es auf der Seite ichkaufinCoburg.de um die Abwicklung von Lebensmittelbestellungen und Belieferung mit warmen Essen.

beliefern. Doch die derzeitige Situation birgt auch die Gefahr, Kunden zu enttäuschen, weil die Lieferzeiten zu lang sind oder nicht eingehalten werden können. Gleichzeitig haben einige E-Food-Händler die Registrierung für Neukunden eingeschränkt. Amazon Fresh beispielsweise stoppte vorübergehend die Aufnahme neuer Mitglieder. Einzelbestellungen seien aber möglich. Und auch bei Rewe ist die Lieferflat zurzeit nicht verfügbar. Der Händler plant aber den Abholservice, der ebenfalls neue Kunden gewonnen habe, kurzfristig auszubauen. Bisher gibt es davon 500. Lokaler Lieferdienst Um kleineren Läden, auch Lebensmittelhändlern zu helfen, werden auch die Städte aktiv: Beispielsweise

Coburg baute die bereits initiierte Lieferhilfe weiter aus. Im Kern geht es um die Abwicklung von Lebensmittelbestellungen und die Belieferung mit warmen Essen. Projektpartner sind neben der Plattform ichkaufinCo burg.de, regionale Logistikunternehmen und die Wirtschaftsförderung der Stadt. Der Kunde bestellt die Lebensmittel bei den an der Lieferhilfe teilnehmenden Nahversorgern oder Gastronomen per Internet, Fax oder E-Mail. Der Anbieter stellt die gewünschte Ware bereit und informiert den Lieferservice über die Auslieferung per Webformular. Die Ware wird am definierten Ort abgeholt und schnellstmöglich zum Besteller gebracht. Über ein Konto der Coburger Wirtschaftsförderung wird der Zahlungsverkehr abgewickelt.

Viele Dorfläden erweitern derzeit nicht nur ihr Sortiment, sondern auch die Verkaufswege mit einem Lieferservice.

Der Dorfladen liefert Mehrere Dorfläden im Bundesland Rheinland Pfalz haben bei der Landesregierung um Corona-Soforthilfe gebeten, um einen Lieferdienst zu starten oder aufrecht zu erhalten. Allein in der ersten Woche seien 35 Anfragen eingegangen, um die Mittel in Anspruch zu nehmen, teilte das Innenministerium mit. „Viele Dorfläden erweitern derzeit ihr Sortiment und die Verkaufswege, stoßen aber an die Grenzen der vorhandenen Lagerkapazitäten“, so das Ministerium. In solchen Fällen greifen sie auf die Soforthilfe zurück, um zusätzliche Abstell-Möglichkeiten zu schaffen. Andere Dorfläden nutzen die Fördermittel beispielsweise, um kühlende Transportbehälter für neu eingerichtete Heimlieferungen zu kaufen. Die finanzielle Unterstützung werde aus allen Teilen von Rheinland-Pfalz in Anspruch genommen, sagt das Ministerium. Bewilligt und ausgezahlt wurden der Behörde zufolge bislang 13 Zuwendungen in Höhe von 650 bis 1500 Euro.

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Fotos: Dorfladennetzwerk

HANDEL Dorfladen

Gut versorgt - nicht nur in Krisenzeiten Viel Hilfestellung leisten Dorfläden immer. Denn sie sind mehr als reine Lebensmittelanbieter. Sie sind zentrale Orte der Begegnung, auch in Corona-Zeiten, in denen Sie durch die Krise helfen. Organisiert sind viele im Dorfladen-Netzwerk. TEXT SAB INE WYGAS

Als vor zehn Jahren der einzige kleine Nahversorger in Welbergen, einem Ortsteil der 20.000-Seelen-Kleinstadt Ochtrup im nördlichen Münsterland, schloss, entschieden sich die Bewohner vor Ort zur Hilfe zur Selbsthilfe. Nach einer Bürgerversammlung gründeten 421 Mitglieder, die rund 180.000 Euro Kapital investierten, eine Genossenschaft und riefen einen eigenen Dorfladen ins Leben. Die Verkaufsfläche des ehemaligen Lebensmittelladens wurde auf 150 Quadratmeter erweitert. Angeboten werden derzeit mehr als 2.000 Artikel. Heute haben sich etwa 95 der Haushalte im 1.250 Einwohner zählenden Welbergen finanziell an dem Vollsortimenter beteiligt. „Die Zahl der Lebensmittelgeschäfte in Deutschland ist in den vergangenen 50 Jahren von 160.000 auf 36.000 gesunken“, weiß Günter Lühning, Vorsitzender des Dorfladen-Netzwerk, Bundesvereinigung multifunktionaler Dorfläden, BmD, die die Nahversorgung im ländlichen Raum verbessern will. „Aus Nahversorgung ist Weitentfernt-Versorgung geworden. Immer öfter wollen sich Kommunalpolitiker und Bürgerinitiativen in Dörfern von den großen Konzernen nicht vorschreiben lassen, wie weit die Men24

„Ich gehe täglich einmal durch den Laden, leere Regale habe ich keine gesehen.“ HERMANN LASTRING, VORSTAND GENOSSENSCHAFT WELBERGEN

schen zum Einkaufen fahren müssen.“ Das habe mit „Tante Emma“ nichts mehr zu tun. „Nach dem Rückzug von Post, Sparkasse oder Bank geht es immer öfter um Nahversorgung mit der letzten Begegnungsstätte,“ so Lühning. Das gilt auch für „Unser Laden“ in Welbergen, der zentral, unweit von Kirche und Friedhof, liegt und damit fußläufig gut erreichbar ist, vor allem auch für ältere Bewohner. Das Geschäft bietet neben einer Poststation auch ein kleines Café mit Kaffee und frischen Kuchenangeboten an. 15 Mitarbeiter, fünf Festangestellte und zehn Aushilfen, arbeiten in dem Dorfladen. „Wir legen sehr großen Wert auf freundlichen Umgang mit den Kunden“, sagt Hermann Lastring, ehrenamtlich im Vorstand der Genossenschaft tätig, der in Welbergen von Beginn an dabei war. Bis vor kurzem war er hauptberuflich im Vorstand der örtlichen Volksbank, seit Anfang April dieses Jahres ist er in Rente. In den Anfangsjahren kamen die Brötchen vom örtlichen Bäcker, so Lastring. Heute bekommt der Laden Teiglinge, die während des Tages vor Ort gebacken werden, um immer frische Ware anzubieten. Bei Äpfeln, Honig, Kartoffeln, Spargel und anderen Produkten setze man vor allem auf convenienceshop 3/20


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regionale Anbieter. Zudem habe man zahlreiche Convenience- und Fertigprodukte, vorwiegend tiefgekühlt, im Angebot. Außerdem können die Kunden jederzeit Vorschläge machen, was ins Sortiment aufgenommen werden sollte. Dorfladen und Landwirtschaft „Im Sommer bringen es die Dorfläden auf 45 bis 60 Stunden Öffnungszeiten pro Woche, einige haben sogar Sonntagvormittag mit einem Brötchen-Verkauf geöffnet“, so Lühning. „Sie übernehmen immer öfter die Vermarktung der Erzeugnisse der heimischen Landwirtschaft.“ Landwirte könnten sich so Hofläden und teure Automaten sparen und den Dorfladen als „Sammelverkaufsstelle“ nutzen. „Im niedersächsischen Otersen werden Erdbeeren und Heidelbeeren des örtlichen Bio-Landwirts angeboten, im oberbayerischen Farchant, bei Garmisch-Patenkirchen, vermarktet man regionale Produkte von Käse bis Werdenfelser Rindfleisch“, sagt Lühning. In ganz Deutschland, so Branchenkenner, gibt es rund 300 Bürgerläden. Die wenden sich in Corona-Zeiten mit Fragen an das Netzwerk. Da gehe es darum, wie sich Mitarbeiter schützen können und sich Teams so aufteilen lassen, dass im Fall einer Quarantäne nicht alle Angestellten ausfallen. Es gehe um Kundenlenkung, Abstandsregeln

„Unser Laden“ in Welbergen, Dorfladen des Jahres 2020, bietet die Grundversorgung plus einem kleinen Café. Beschäftigt sind in dem gemeinnützig organisierten Geschäft 15 Mitarbeiter, fünf Festangestellte und zehn Aushilfen.

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„Weder der Supermarkt am Stadtrand noch Online-Anbieter sorgen für Lebensqualität auf dem Land.“ GÜNTER LÜHNING, VORSITZENDER DORFLADEN-NETZWERK,

oder den Aufbau von Lieferdiensten. Gerade jetzt, in Krisenzeiten, bewährt sich, so Hermann Lastring, das Dorfladenkonzept in Welbergen. Man kenne fast alle Kunden persönlich, da werde niemand allein gelassen und der eine oder andere Einkauf bis vor die Haustüre gebracht. Auch die Knappheit bestimmter Waren wie Toilettenpapier oder Hefe sei in seinem Laden kein Thema. „Wir haben ein ausgeprägtes Wir-Gefühl, hier nimmt man aufeinander Rücksicht. Ich gehe täglich einmal durch den Laden, leere Regale habe ich keine gesehen.“ Günter Lühning vom Dorfladen-Netzwerk hofft, dass die Bevölkerung gerade jetzt in der Krise den Mehrwert der Nahversorgung stärker schätzen lernt. „Weder der Supermarkt am weit entfernten Stadtrand noch Online-Anbieter sorgen für die Lebensqualität auf dem Land“, so Lühning. „Wünschenswert wäre, wenn die Menschen bewusster einkaufen. Fakt ist, wer im Alter von 40 oder 50 den Nahversorger am Wohnort oder im Nachbardorf nicht umfassend nutzt, darf sich mit 70 oder 80 nicht über fehlende Nahversorgung beklagen.“ Immer mehr Dorfläden nutzten zudem die Digitalisierung, etwa bei der Buchführung, um am Markt mitzuhalten. „Warenbestellungen sind vereinzelt per Dorfladen-App möglich. Ein richtiger Internetshop für Lebensmittel ist für die Dorfläden noch Zukunftsmusik“, so Lühning. Doch Corona könnte diesen Prozess beschleunigen. Der Dorfladen in Welbergen steht jedenfalls jetzt schon für den Erfolg von bürgerlichem Engagement. In diesem Jahr wurde er als „Dorfladen des Jahres 2020“ ausgezeichnet. Das Geschäft bekam den Preis auf der Grünen Woche in Berlin, als erster Dorfladen in NRW. Es bleibt viel zu tun Trotz dieser Erfolgsgeschichte gibt es für die Politik, so Günter Lühning, noch viel zu tun. „Die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse für Menschen im ländlichen Raum sind noch längst nicht erreicht.“ Sinnvoll ist für ihn zum Beispiel die Anerkennung der steuerlichen Gemeinnützigkeit bei Einhaltung gewisser Kriterien oder die Einführung einer Nachversorger-Prämie oder eine Basis-Förderung für den letzten Nahversorger im Dorf, nach dem Vorbild in Österreich oder Südtirol, um das Ladensterben auf dem Land zu stoppen. Daher wolle das Netzwerk den Austausch verstärken, Fortbildungen sowie digitalen Wissenstransfer anbieten, sowohl für Mitarbeiter als auch ehrenamtliche Vorstände. „Gegenüber Ländern und Bund müssen wir dicke Bretter bohren, um die Lage der gemeinwohlorientierten Bürgerläden zu verbessern, damit alle Dorfläden – ob inhabergeführt oder bürgerschaftlich organisiert – eine reelle Überlebenschance bekommen.“

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HANDEL IFH Köln

„DIE VERUNSICHERUNG IST ENORM“ Eine schnelle Erholung des Außer-Haus-Marktes hält Kai Hudetz vom IFH Köln nach dem Shutdown und einer abflauenden Krise für möglich. Insgesamt jedoch sei momentan die Verunsicherung bei deutschen Verbrauchern groß und die veränderten Konsumgewohnheiten noch keineswegs nachhaltig. INTERVIEW MARTIN HEIERMANN

Das Institut für Handelsforschung, IFH Köln, beobachtet seit Jahren die Entwicklung auch des Online-Handels. Gerade jetzt, in Zeiten der Corona-Krise, schaut das Institut mit Hilfe seines Corona Consumer Checks genau hin, wie sich die Konsumenten verhalten. Viele stationäre Läden sind oder waren geschlossen. Doch dem Lebensmittelhandel beschert die Krise einen wahren Boom. Und die Kunden, kaufen sie Lebensmittel auch online? Wir haben dazu Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln, einige Fragen gestellt. Die drohende Pandemie stellt sämtliche frühere Prognosen in Frage. So auch im Online-Handel mit Lebensmitteln. Bleiben Sie vor diesem Hintergrund als IFH Köln dabei, dass bis zum Jahr 2030 der E-Food-Handel in Deutschland auf bis zu 9 Prozent steigen wird?

Kai Hudetz: Kurzfristig wird der Online-Handel tatsächlich durch die begrenzten Ressourcen beschränkt. Die Online-Händler, die in der Lebensmittelbranche agieren, erleben allerdings einen Boom. Dieser Boom basiert aber darauf, dass viele Konsumenten aktuell bereit sind, für Haustürbelieferungen mehr zu bezahlen, um ihr Ansteckungsrisiko zu reduzieren. Die entscheidende Frage wird sein, wie dies nach der Krise aussieht. Es ist noch zu früh, zum jetzigen Zeitpunkt eine fundierte Prognose abzugeben. Deshalb müs26

Der Geschäftsführer des IFH Köln, Kai Hudetz, hat auch eigene Erfahrungen im E-Food-Shopping gesammelt.

sen wir beispielsweise noch etwas abwarten, wie sich die Krise auf die Kaufkraft auswirkt. Wie ist Ihre persönliche Einschätzung?

Ich persönlich gehe davon aus, dass der Online-Handel mit Lebensmitteln nach der Krise auf ein höheres Niveau weiterwachsen wird. Haustürbelieferung mit Lebensmitteln ist mit seiner extrem aufwändigen Logistik zumindest im Vollsortiment ein Premium-Dienst. Den Massenmarkt sehe ich daher

auch nach der Krise nicht, denn die meisten Konsumenten werden die notwendigen Aufpreise nicht bezahlen wollen oder können. Das IFH Köln sieht aktuell laut Ihrer Umfrage 13 Prozent der Konsumenten die zusätzliche Online-Einkäufe getätigt haben. Wie bewerten Sie diese Zahl?

Die aus meiner Sicht vergleichsweise niedrige Zahl zeigt die starke Verunsicherung der Konsumenten. Natürlich werden Produkte, die ich stationär nicht oder nur schwer convenienceshop 3/20


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erwerben kann, nun online gekauft. Dies gilt aber vor allem, wenn es sich wirklich um alltäglich notwendige Produkte handelt. Die besagten 13 Prozent haben wir Mitte März in unserem ersten Corona Consumer Check erhoben, der das Konsumverhalten in Zeiten der Krise untersucht. In der neuesten Erhebung dieser Studie, die Mitte April stattfand, sehen die Zahlen schon ganz anders aus: hier gaben nun bereits 22 Prozent der Konsumenten an, Einkäufe, die sonst stationär getätigt werden, nun online zu erledigen. Wir sehen also, dass die Menschen sich an den Alltag mit den zahlreichen geschlossenen Geschäften gewöhnen und das Einkaufsverhalten sich so verschiebt und adaptiert. Wie hoch ist nach Ihrer Einschätzung der E-Food-Anteil bei diesen 22 Prozent?

Auch hier ist es spannend, sich das Verhalten der Konsumentinnen und Konsumenten zu Beginn der Einschränkungen im März und heute anzusehen. Während im März die Top 3 Online-Einkäufe aus dem Lebensmittelbereich kamen – 42 Prozent kauften haltbare Lebensmittel und 36 Prozent Getränke ein, nur noch übertroffen von Hygieneartikeln, die bei 47 Prozent lagen – sind heute Schuhe und Kleidung die beliebtesten Onlineprodukte. Lebensmittel wurden in der Erhebung von Mitte April nur noch von 20 Prozent der Konsumenten online gekauft.

Fotos: Getty Images, IFH Köln

Wie verändert sich nach Ihrer Prognose aktuell das Einkaufsverhalten der deutschen Konsumenten beim Lebensmitteleinkauf, wenn man einmal das Anlegen von Vorräten vernachlässigt?

Die Verunsicherung der Konsumenten ist enorm groß. Die meisten werden auch künftig versuchen, ihr persönliches Ansteckungsrisiko zu reduzieren. Das bedeutet: wenn möglich online zu bestellen und Käufe im Lebensmittel-Einzelhandel zu bündeln, das heißt seltener, aber dafür mehr einzukaufen. Das sogenannte „One-Stop-Shopping“ wird die bevorzugte Einkaufsform, zumal damit vielfach auch ein höherer Zeit- und Bequemlichkeitsvorconvenienceshop 3/20

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ändern, kann er sich wohl schnell wieder erholen.

E-Food-Boom wenig nachhaltig Welche Einkäufe haben Sie Online erledigt? Angaben in Prozent.

Kleider/Schuhe

40 25

Hygieneartikel

26 47

haltbare Lebensmittel

KW 16

20 42

Quelle: IFH

teil für die Konsumenten verbunden ist als in Nicht-Krisenzeiten.

Es ist noch zu früh, das final zu beurteilen. Entscheidend wird sein, wie lange der Shutdown anhält und wie schnell die Konsumenten wieder Vertrauen gewinnen. Wir erleben ja aktuell beispielsweise einen Run auf Backautomaten. Sobald wir aber wieder sorglos zum Bäcker gehen können, wird der eine oder andere Automat sicher wieder verstauben. Der Außer-Haus-Markt bietet den Konsumenten in der Regel sehr hohe Bequemlichkeits-Vorteile und auch Zeitersparnisse. Sobald sich diese Rahmenbedingungen wieder

Die Gefahr besteht zweifelsohne darin, dass die Konsumenten ihr Verhalten auch über die Krise hinaus nachhaltig verändern. Wenn wir weniger reisen, weil wir mehr im Homeoffice arbeiten oder weniger Kaufkraft für Urlaubsreisen haben, dann leidet natürlich auch der Handel an diesen Standorten. Wenn wir auch mittel- und langfristig seltener außer Haus gehen, dann wird viel Frequenz bei Einkaufsstätten verloren gehen, die auch diesen Markt betreffen. Was können die Stores selbst unternehmen?

KW 12

Welchen Einfluss wird die Krise sowohl auf den Convenience-Markt als auch den Außer-Haus-Markt längerfristig haben?

Welche Gefahren und Chancen sehen Sie nach der Krise für Convenience-Markt und AußerHaus-Geschäft?

„Ich persönlich gehe davon aus, dass der OnlineHandel mit Lebensmitteln nach der Krise auf ein höheres Niveau weiterwachsen wird.“ KAI HUDETZ, IFH KÖLN

Auf der anderen Seite haben aber auch diese Systeme jetzt die Chance, durch Digitalisierungsmaßnahmen besser zu werden und dem Kunden ein besseres Einkaufserlebnis zu bieten. Ich denke da vor allem an den Bezahlvorgang. Wir gewöhnen uns gerade immer mehr an bargeldloses Bezahlen, das kann ich für meine Kunden ja sehr bequem gestalten, bis hin zum kassenlosen Ladengeschäft à la Amazon Go. Bequemlichkeit und vielleicht auch Sicherheit werden die zentralen Entscheidungsfaktoren für die Einkaufsstättenwahl sein, vor allem bei Gütern des täglichen Bedarfs. Da sehe ich den Convenience-Markt durchaus in einer guten Ausgangsposition. Haben Sie selbst Lebensmittel auch schon vor der Krise online eingekauft?

Ja, zwei- oder dreimal. Das hat bei dem gewählten Anbieter wirklich sehr gut funktioniert. Wenn wir dann aber keinen Gutschein für die Liefergebühren haben, legen wir die 800 Meter zum nächsten Supermarkt doch mit dem Fahrrad oder Auto zurück. Wir sind wie viele andere nicht bereit, für den Bequemlichkeitsvorteil zu bezahlen. Dafür ist das lokale Angebot von Supermärkten und Discountern einfach zu gut. 27


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HANDEL E-Shop

Kostenlos zum Webshop In schweren Zeiten ist Hilfe immer willkommen. Deshalb bieten einige Dienstleister dem Handel jetzt kostenlose Webshops an. Eine Gruppe aus SoftwareEntwicklern, Zahlungsabwicklern und Banken offerieren „Stayopen“-Gutscheine auch für C-Stores. TEXT MARTIN HEIERMANN

„Als Partner des Handels ist uns im Schatten von Corona die Aufrechterhaltung des Tagesgeschäftes – gerade der kleinen und mittelgroßen Händler – Herausforderung und Verpflichtung.“ BJÖRN HOFFMEYER, CHIEF CUSTOMER BEI PAYONE.

ber agieren. Und sie können dabei Hilfe in Ansprung nehmen. So hat sich der Software-Entwickler für Webshops E-Pages mit dem Zahlungsdienstleister Payone, dem Joint Venture der Ingenico Group und dem Deutschen Sparkassenverlag sowie VR Payment, zusammengetan. Sie bieten bis mindesten Ende Juni den kostenlosen Aufbau von Webshops für kleine Händler an. „Als Partner des Handels ist uns im Schatten von Corona die Aufrechterhaltung des Tagesgeschäftes – gerade der kleinen und mittelgroßen Händler – gleichermaßen Herausforderung und Verpflichtung“, sagt Björn Hoffmeyer, Chief Customer Officer bei Payone. Zielgruppe seien kleine Händler, die eine Plattform suchen, „mit der man mit wenig Aufwand einen leistungsfähigen Onlineshop erstellen kann, der einen geringen Pflegeaufwand hat“, teilt Wilfried Beeck,

Auch die Kaffemanufaktur Hirschhorn arbeitet mit einem Webshop auf der Basis von E-Pages.

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Gründer und CEO von ePages, mit. Die Shops seien für Einsteiger geeignet. „Für Geschäfte, die noch geöffnet sein dürfen, kann der Shop eine Ergänzung sein, ein weiterer Kanal, über den verkauft werden kann“, sagt Beeck. Wer Waren wie Zigaretten oder Alkohol über seinen Onlineshop verkaufen möchte, könne eine zahlungspflichtige App aus dem E-Pages-App-Store zur Bestätigung des Alters nutzen und auf diese Weise auch Click & Collect anbieten. Beispiele von E-PagesShops, die Lebensmittel verkaufen sind unter anderem: ammerwinkl. shop.epages.de, www.superstreusel. de, shop.kaffeemanufaktur-hirsch horn.de oder shop.azul.de Browser und Internetzugang Die E-Pages-Lösung ist Cloud-basiert. Das bedeutet, dass alle technischen Updates automatisch und ohne zusätzliche Kosten vorgenommen werden. Onlineshop-Betreiber brauchen also nur einen Browser und Internetzugang, um ihren Shop aufzusetzen. Auch in Sachen Logistik gibt es Hilfestellung. So bietet der Software-Anbieter Apps und Integrationen an, über die Versanddienstleister gefunden werden. Händler können schnell ihren Onlineshop aufbauen und die Versand- beziehungsweise Abholmethoden wie Click & Collect anbieten. Und auch Eigeninitiative der C-Store-Betreiber ist möglich. Denkbar ist beispielsweise die Auslieferung in der Nachbarschaft mit dem eigenen Fahrrad oder dem PKW. Die einzige Bedingung für die Einlösung des Gutscheincodes „Stayopen“ ist, dass die Händler ein stationäres Geschäft haben. convenienceshop 3/20

Fotos: Payone, Kaffeemanufaktur Hirschhorn

„Stayopen!“ Für ConvenienceShops, Kioske und Nahversorger war das Offenhalten des Ladens in der derzeitigen Krise eigentlich nicht das Problem. C-Stores waren von der Zwangspause bisher meistens nicht betroffen. Wohl aber ging bei einigen die Frequenz deutlich zurück, vor allem im Travel Retail aber auch in Innenstadtlagen. Ein Onlineshop kann in dieser Situation Abhilfe schaffen. Zudem ist in Corona-Zeiten Marketing besonders wichtig, damit die Kunden wissen, dass das Geschäft weiterläuft. Eine Möglichkeit, wie dies funktioniert, praktiziert derzeit die Branchengröße Valora mit ihrem Format Avec. Die in Bahnhöfen und Flughäfen zu findenden Stores sind seit einigen Wochen mit einem Onlineshop präsent. Bestellte Waren werden innerhalb eines Tages geliefert, verspricht der Händler. In gleicher Weise können auch kleine Shop-Betrei-


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hp - 23.04.2020 07:44

Branchenreport

Zukunft der Discounter

Sind die fetten Jahre für Discounter vorbei ? Discounter kommen in Deutschland auf einen Marktanteil von gut 43 Prozent. Auch in der nahen Zukunft werden Sie noch als eine der wichtigsten Vertriebsschienen im deutschen Lebensmittelhandel gelten, doch die Zeiten des ungebremsten und überdurchschnittlichen Wachstums sind vorbei.

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TITELSTORY Corona-Pandemie

Convenience in Zeiten der Krise Wir sind noch nicht durch! Auf diesen Punkt lässt sich die Entwicklung rund um das Coronavirus aktuell bringen. Convenience Shop versucht eine erste Bilanz der Entwicklungen, natürlich konzentriert auf die Situation in unserer Branche. TEXT HA NS JÜRGEN K RONE

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Die Convenience-Branche ist und wird von der Pandemie stark betroffen. Selbst wenn die große Masse der Convenience-Stores als „systemrelevant“ eingestuft wurde und deshalb geöffnet bleiben durfte oder musste, sind natürlich Umsatzeinbußen in allen Bereichen dieser so vielfältigen Handelsaktivitäten zu beklagen. Das versteht sich von selbst. Die Shops convenienceshop 3/20


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sind und bleiben doch vor allem der Versorger der mobilen Gesellschaft, von deren ungebremsten Wachstum bisher alle Fachleute ausgingen, ja auch ausgehen mussten. Weniger Menschen unterwegs Besonders von den Einschränkungen betroffen, waren vor allem jene Shops, die nicht wohnortnah platziert und fast ausschließlich auf die Frequenz aus Reisetägigkeit aller Art angewiesen sind. „Die notwendigen staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus haben zur Folge, dass die Menschen deutlich weniger unterwegs sind. Damit ging die Nachfrage nach Produkten der Unterwegsversorgung in den vergangenen Wochen stark zurück. Das bedeutet mit Blick auf die Umsätze deutliche Rückgänge, insbesondere bei den Foodservice- und Frische-Sortimenten“, sagte entsprechend Stefan Punke, Vice President National Sales, Lekkerland Deutschland, gegenüber CS. Manche hiervon stark betroffene Tankstelle klagte über 80 Prozent Umsatzrückgang bei Kraftstoffen und ähnlichen Verluste bei einem ganz auf Mitnahmeartikel für die Autofahrer gerichteten Sortiment.

Fotos: Getty Images

Verkehrsstationen schwierig Vor allem die Shops, die auf den öffentlichen Personennahverkehr von Bussen und Straßenbahnen bis hin zu Bahnhöfen und Flughäfen ausgerichtet sind, hatten kaum eine Chance, ihre Geschäft mit einigermaßen vernünftigen Umsätzen weiterzuführen. Auch die bisher meist als völlig berechtigt beurteilte Strategie, das Foodservice-Geschäft auf Kosten der Retail-Angebote zu forcieren, zog viele Shops in den Strudel, in dem sich inzwischen ein Großteil der deutschen Gastronomie befindet. Und in der Nach-Corona-Zeit ist nicht mit besonders hohen Nachhol-Umsätzen zu rechnen. Die Menschen haben sich anders versorgt, zuhause gekocht und gegessen: Diese Umsätze sind schlicht weg. Täglicher Bedarf gefragt Von einer ganzen Reihe wohnortnaher Tankstellen-Shops und Kioske war allerdings durchaus zu hören, dass sie recht gute Umsätze machen convenienceshop 3/20

konnten. Die erfahrenen Betreiber stellten vielfach kurzfristig auf neue Bedarfssituationen um und nahmen auch Produkte wie das „heiß begehrte“ Klopapier oder auch Desinfektionsmittel in ihre Shop-Sortimente auf, oft noch nicht mal, um damit wirklich relevanten Umsatz zu machen, sondern ihren Kunden zu zeigen, dass man etwas tut und Kundenwünsche erfüllt. Das bestätigt auch die Mineralölgesellschaft Total in einem Statement gegenüber Convenience Shop: „Die Epidemie hat einen starken Einfluss auf unsere Aktivitäten. Der gastronomische Sektor ist rückläufig, aber das Shop-Geschäft überrascht uns. Wir beobachten eine Änderung des Kaufverhaltens mit einer Verschiebung auf Artikel des täglichen Bedarfs. Unsere Kunden kaufen andere Größen, wie zum Beispiel die Zwei-Liter-Flaschen. Elektronische Produkte wie Ladegeräte, aber auch Tabak sind nachgefragt. Wir sind überrascht über diese Entwicklungen, insbesondere im Vergleich zu den anderen europäischen Branchen, die zum Teil stärker betroffen sind.“ Auch Stefan Punke von Lekkerland sagt: „Es gab auch stabile Sortiments-Bereiche. Die Nachfrage nach Tabakwaren sowie Electronic Value-Produkte blieb über die vergangenen Wochen gesehen nahezu konstant.“ In die Richtung, das Nahversorger-Sortiment zu komplettieren, gehen Aktivitäten der MCS in Offenburg mit ihrer Aktion „Alles an einem Ort!“. Mit ihrer Hilfe sollen Shop-Betreiber noch offensiver beispielsweise in sozialen Netzwerken auf ihr Angebot aufmerksam machen. Kleine Flächen übersichtlich Ein Grund für die verstärkte Nutzung des Nahversorger-Angebots an Tankstellen liegt nach Aussage von ShopMitarbeitern darin, dass sich viele Kunden in Zeiten des Shutdowns in den übersichtlichen Shops, die meist auch sehr kurzfristig mit Hilfe der Ladenbauer für mehr Hygiene und sicheren Abstand sorgten (Dazu unser Bericht ab Seite 38), offensichtlich wohler fühlten als in großen Supermärkten. Einer der wenigen positiven Effekte der Krise, von denen Shop-Betreiber deshalb sprechen, ist, dass das Angebot jetzt auch von vielen Men-

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Alles an einem Ort Der Großhändler MCS unterstützt Shop-Betreiber dabei, ihren „Social Convenience“-Auftritt zu optimieren und „mehr Kunden anzusprechen, um weitere Umsätze zu tätigen.“ Gerade jetzt komme es darauf an, mehr Kunden in den Shop zu ziehen. In Zeiten der Pandemie haben die Offenburger erkannt, dass sich das Sortiment anpassen muss und gegenüber den Kunden andere Argumente zählen. „Alles an einem Ort“ heißt deshalb die Kampagne, für die der Großhändler auch ein Online-Motiv zur Verfügung stellt. „Gegenüber anderen Einzelhändlern haben Tankstellen-Betreiber den Vorteil, über ein vielfältiges Sortiment zu verfügen“, sagen die Offenburger. Kunden bekämen von der Laugenbrezel, dem Energydrink, der TK Pizza bis hin zu den Zigaretten, dem Sixpack oder der Grillkohle viele Dinge, die das Leben unter den aktuellen Umständen zuhause einfacher gestalteten. „Über Ihre MCS-Großhandlung erhalten Sie ein umfassendes Nahversorgungssortiment, um den Grundbedarf Ihrer Kunden zu decken. Das sollten Sie entsprechend kommunizieren!“, sagt die MCS und ergänzt: „Viele Shopbetreiber haben momentan gezwungenermaßen Zeit. Diese kann genutzt werden, um ein paar der Tipps umzusetzen. Alle haben eines gemeinsam: Die Umsetzung kostet nichts, außer etwas Zeit.“ Nähere Infos und Vorlagen: mcs.eu/blog/facebook-werbung-kunden-in-shop-ziehen

„Wir sind überrascht über diese Entwicklungen, insbesondere im Vergleich zu den anderen europäischen Branchen, die zum Teil stärker betroffen sind.“ TOTAL DEUTSCHLAND

schen wahrgenommen wurde, die solche Shops bisher eher ignorierten. Viele neue Kunden hätten sich bei diesen Besuchen überrascht davon gezeigt, wie vielfältig und auch für sie nützlich das Shop-Angebot der Tankstellen oder des entsprechenden Shops oder Kiosk ist, so die Erfahrung mancher Betreiber. Sie hoffen schon, dass daraus auch positive Effekte für die Zeit nach der Krise entstehen. Die positive Rückmeldung der Shop-Kunden und die persönliche Ansprache der Menschen, die trotz des Wunsches nach Distanz, offensichtlich jetzt ganz anders geschätzt wurden, tat vielen Mitarbeitern offenbar gut. Trotz des Distanzgebotes oder gerade deshalb sei die Atmosphäre deutlich persönlicher geworden, lassen sich viele Stellungnahmen zusammenfassen. Einige Shop-Betreiber sind auch davon überzeugt, dass sich diese Zeit positiv auf ihr Teambuilding ausgewirkt habe, da man ja diese Zeit gemeinsam durchgestanden hat. Dabei ist natürlich klar, dass auch bei so manchem Mitarbeiter in Kurzarbeit und den vielen Aushilfskräften, für die es keine Verwendung gab, eher der Frust vorherrscht. Bei denen die arbeiteten allerdings und 31


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TITELSTORY Corona-Pandemie

nicht dabei krank wurden – was durchaus zu befürchte war und ist – ist dennoch ein gewisser Stolz darüber, dass man das auch für die Kunden und das eigene Unternehmen gemeinsam durchstand und -steht, unverkennbar. Für die Shop-Betreiber kommt es jetzt darauf an, diese Effekte nicht zu verspielen. Vending leidet auch Das gilt sicherlich in ähnlicher Weise auch für die Vending-Branche in Deutschland, die sich hier zu Lande sehr stark auf die Betriebsverpflegung stützt. Der Bundesverband der Deutschen Vending-Automatenwirtschaft (BDV) wies mit Recht darauf hin, dass „Automaten in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Polizeidienststellen und entlang der Lieferkette für Lebensmittel die Grundversorgung der Mitarbeiter garantieren, die während der Corona-Krise für einen reibungslosen Ablauf des täglichen Lebens sorgen.“ Natürlich musste auch diese Branche immer wieder darauf hinweisen, dass die Automaten-Operatoren ebenfalls gut auf Hygiene und Sicherheit achten und bei der Befüllung und Wartung der Geräte mit hohen Hygienestandards arbeiten. Beim Public-Vending, den öffentlich aufgestellten Automaten, waren natürlich Zigarettenautomaten gefragt, ansonsten sind die Warenautomaten aber in Deutschland vor allem an Verkehrsstationen platziert und litten so auch häufig unter der mangelnde Frequenz. Noch interessanter als bisher könnten jetzt die „Regiomaten“ werden, in denen auch vor Tankstellen-Shops Frische-Produkte örtlicher Anbieter vermarktet werden. Sie erfüllen ja auch die immer wieder erhobene Forderung, während und vor allem nach der Krise regional einzukaufen. Solche Angebote sind natürlich auch dazu geeignet, das Sortiment, auch von Tankstellen-Shops ein wenig weiterzuqualifizieren. „Helden“ wenig gewürdigt Ein wenig betrübt sind die Betreiber und Mitarbeiter der ConvenienceBranche allerdings über die allgemeine öffentliche Wahrnehmung ihrer Leistung. Während die Mitarbeiter in Supermärkten und anderen systemrelevanten Läden immer wieder in 32

der Branche kümmern kann und sie öffentlich und vor allem auch in der Berliner Lobbyarbeit zur Geltung bringen kann, müssen die großen Unternehmen in der Branche zusammen mit Großhändlern und anderen Partnern dafür sorgen, dass die Interessen der Shop-Betreiber und ihrer Teams nicht unter die Räder geraten. Und das tun sie auch, vor allem über die sozialen Medien und sicherlich über entsprechende politische Netzwerke.

Die Pflicht, Schutzmasken zu tragen, wird auch die ConvenienceBranche voraussichtlich noch längere Zeit begleiten. Kein einfache Situation für alle Beteiligten.

Politik, Öffentlichkeit und PublikumsMedien genannt wurden, wenn es um „die Helden dieser Krise“ geht, kamen die Shop-Betreiber und deren Mitarbeiter nur selten vor. Zumindest erkannt haben das offensichtlich viele regionale Tageszeitungen und regionale Online-Portale, die rege und oft sehr persönlich über die Macher von Kiosken, Tankstellen-Shops etc. berichteten. Das zumal sich auch in dieser Branche viele Akteure bei der Unterstützung der Menschen in ihrer Region kümmerten, selber spendeten, zu Spenden aufriefen oder zusammen mit Hilfsorganisationen für Unterstützung sorgten. Da es in Deutschland nach wie vor keinen eigenen Convenience-Verband gibt, der sich zentral um diese Anliegen

„Die Nachfrage nach Tabakwaren sowie Electronic Value-Produkte blieb nahezu konstant“.

Viel Arbeit für Großhändler Die Großhändler mussten sich dabei zunächst einmal im Sinne aller darauf konzentrieren, die Belieferung der Shops sicherzustellen und damit die Voraussetzung zu schaffen, dass überhaupt ein Shop-Geschäft stattfinden kann. „Die Belieferung unserer Kunden mit den Kernsortimenten war in den vergangenen Wochen durchweg sichergestellt“, zog Stefan Punke Ende April gegenüber Convenience Shop eine erste Bilanz der schwierigen Zeit. Und die Herausforderung, so auch für Großhändler wie die MCS in Offenburg und die in ihr organisierten deutschlandweit verteilten Großhandlungen waren und sind nicht klein, denn dem hohen Lieferanspruch der Kunden steht ja auch eine Sorgfaltspflicht gegenüber den eigenen Mitarbeitern in den Lagern und den Kollegen und Partnern in der Logistik gegenüber. „Die Gesundheit unserer Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten sowie der Endverbraucher hat für uns höchste Priorität. Deshalb setzen wir alles daran, das Risiko der Ansteckung an allen unseren Standorten und in allen Geschäftsabläufen und Prozessen soweit wie möglich zu reduzieren. Dafür haben wir in allen Bereichen umfangreiche Maßnahmen ergriffen, die wir regelmäßig überprüfen und bei Bedarf intensivieren“, so Punke gegenüber Convenience Shop. Damit trifft er wohl auch den Kern der Bemühungen. Austausch mit Lieferanten Dabei konnte oder kann es künftig durchaus auf Seiten der Warenbeschaffung hier und da zu Problemen kommen. Schließlich sind auch im Convenience-Markt die Sortimente convenienceshop 3/20


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sehr international aufgestellt. Aber noch gibt es wohl keinen Grund für größeren Alarm. Man stehe dazu „in engem Austausch mit unseren Lieferanten, um mögliche Lieferengpässe frühzeitig zu erkennen, und gegebenenfalls darauf reagieren zu können“, sagt Punke dazu. E-Food als Sonderfall Ein Sonderfall sind in dieser Krise sicherlich die E-Food-Anbieter. Viele von ihnen habe sich gewünscht, von Kunden aller Altersgruppen besser wahrgenommen zu werden. Dass das jetzt und auf diese Art und Weise passieren würde, konnte niemand ahnen. Dass es solche Angebote gibt und wie sie konkret gestaltet sind, wird man nach der Krise nie mehr so grundsätzlich erläutern müssen wie vorher und auch, dass viele Menschen vor dem Shutdown von solchen Angeboten prinzipiell nichts wissen wollten,

wird sich auch weit gehend erledigt haben. Der negativste Faktor für diese Unternehmen in dieser Ausnahesituation ist natürlich, dass sie diesen neuen Kunden bei der Gelegenheit nicht die ganze Stärke ihrer Convenience-Faktoren demonstrieren konnten. Probleme bei der Warenverfügbarkeit, sowie Lieferprobleme mit teilweise mehr als 14-tägiger Lieferfrist, waren und sind kaum angetan, die Konsumenten davon zu überzeugen, dass dies auch ein regelmäßig nutzbares Angebot nach der Rückkehr zur Normalität sein könnte. Die E-FoodAnbieter werden dann die Gelegenheit bekommen, ihre echten Stärken in Sachen Lieferfähigkeit und Termine unter Beweis zu stellen. Mehr Online-Kommunikation! Also ein sehr vielseitiges Bild der C-Branche in der Pandemie, so wie die Branche selbst. Jeder dieser Berei-

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Die Pandemie wird keineswegs so schnell wieder gehen wird, wie sie gekommen ist.

che wird selber für sich feststellen müssen, wie es am besten weitergeht. Gefragt sind dabei Ideenreichtum, Netzwerkarbeit und Flexibilität. Unstrittig sollte sein, dass die Branche Online wirklich mehr tun muss. Von den Shop-Betreibern war in sozialen Netzwerken und in der Krise zu wenig zu hören. Da muss sich dringend mehr bewegen, sowohl von Seiten der Betreiber vor Ort als auch von Seiten der großen Unternehmen wie der Mineralölgesellschaften und Handelszentralen. Dass man da auch als Partner eine Verantwortung hat, die wahrzunehmen ist, zeigt beispielsweise die beschriebene Aktion der MCS mit ihren für die Online-Kommunikation einfach zu teilenden Vorlagen und Anregungen für das praktische Geschäft (siehe Kasten) Aber es könnte künftig auch eine stärkere Unterstützung durch die Industrie nützlich und sinnvoll sein.

Durch Ihren Einsatz waren und bleiben Einkäufe des täglichen Bedarfs möglich und die Warenversorgung in Deutschland sichergestellt. Wir schätzen Ihr großes Engagement in diesen besonderen Zeiten sehr.

Dafür sagen wir Danke!


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NEWS Products

1.

NEUES DESIGN Die Marke The Turner, in Deutschland vertrieben von Pöschl Tabak, hat ein neues Design erhalten. Die von Pöschl Tabak angebotenen Sorten von The Turner, Dark, Original und Virginia, zu je 40 Gramm im Pouchbeutel verpackt, werden ab sofort im neuen überarbeiteten Design ausgeliefert. Bei The Turner Virginia kommt zum optischen Relauch auch noch eine Veredelung der Rezeptur. Dies sei geschehen, um den Geschmack deutlicher zu betonen, berichtet das Unternehmen Die Marke wurde mit ihrer Rezeptur bereits im Juli 1989 auf dem deutschen Markt eingeführt. 30 Jahre später, im Jahr 2019, lagen die Sorten Original und Dark wiederholt unter den Top 10 ihrer nationalen Halfzware- und Zware-Segmente und verfügen damit offensichtlich über eine sehr treue Kundschaft.

NEWS GASTRO Bistro- und To-goGeschäft beleben hoffentlich bald wieder die Shops. Innovationen können dann für mehr Aufmerksamkeit sorgen.

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Paderborner

Die Spezialität Pilger Landbier gibt es jetzt auch alkoholfrei. Die Paderborner Brauerei verbindet damit also zwei Markttrends in einem Produktkonzept: Jetzt gibt es die Kombination aus alkoholfreiem Landbier, das auch naturtrüb ist. Die Neuheit ist eine alkoholfreie, bierige Erfrischung und Alternative zu Limo & Co. Übrigens hat Pilger Alkoholfrei 0,0% nur 23 Kalorien je 100 Milliliter Vollbier. Pils hat 43 Kalorien . je 100 Milliliter, so die Brauerei.

2.

Biozentrale

Der ballaststoffreiche 40 Gramm Riegel Superfood Hanf Cashew der Biozentrale setzt auf die Kombination aus süßen Datteln, Cashewkernen und Hanf. Auf Basis des Superfoods Hanf, das als eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt gilt, will der ballaststoffreiche Riegel durch seinen aromatischen und nussigen Geschmack überzeugen und stellt zudem eine Proteinquelle dar. Abgerundet wird er durch die Süße und fruchtige Noten von Datteln sowie Cashewkernen.

3.

Wasa

Der Hersteller launcht seine neuste Innovation im Snacking-Segment: Delicate Crackers Paprika. Mit

DÉLIFRANCE Der Brownie-Swirl verbindet französische Viennoiserie mit dem Klassiker Brownie. Er enthält eine Brownie-Füllung, umhüllt von Butterblätterteig. Der Brownie-Swirl wiegt 90 Gramm und wird tiefgekühlt angeliefert. Nach 22 bis 24 Minuten bei 170 °C im Backofen ist er servierfertig.

FMU Der Thekenaufsteller Martin, von FMU für den Zusatzverkauf konzipiert, rückt Ware ins Blickfeld. Eine Vorrichtung an der Rückseite ermöglicht das Aufhängen an der Theke. Mit einer Breite von 600 und einer Tiefe von 250 Millimetern passt er auf die Thekenablage. Zugleich dient er mit seinen geschlossenen Seiten als Niesschutz bei offener Ware.

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Rote Beete, Acerola und darüber hinaus Apfel.

5.

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Paprika-Geschmack und 40 Prozent weniger Fett als herkömmliche Cracker soll das Produkt ernährungsbewusste und trendaffine Snacker überzeugen. Der Launch wird begleitet von der alljährlichen Promotion, die Teil einer umfangreichen Omni-Channel-Kampagne inklusive TV-Spot, Couponing und Promo-Displays am PoS ist. Durch diese Maßnahmen könne sich der Handel ein Umsatzpotenzial von 1,9 Millionen Euro sichern.

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4.

ARYZTA Die Pistazie erfreut sich immer mehr an Beliebtheit: nun auch umhüllt von feinem Plunderteig. Das Aryzta-Croissant ist mit Pistaziencreme gefüllt und mit grün gefärbten Cornflakes dekoriert. Es ist ein tiefgekühlter gegarter Teigling. Gefroren wird er ohne Antauen bei 165 bis 175 Grad etwa 22 bis 24 Minuten mit Dampf gebacken.

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CSM BAKERY Die neuen Kraftkorn Butter-Schweinohren der Marke Goldfrost mit 30 Prozent Butter bieten nicht nur einen Knuspergenuss, sondern sind auch ein Eyecatcher für Impulskäufe. Sie punkten mit Leinsaaten und Sonnenblumenkernen. Sie sind ohne Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Aromen und gehärtete Fette hergestellt, bestätigt der Hersteller.

True Fruits

Ingwer Shots sind im Kühlregal schon längst vertreten. True Fruits bringt dennoch jetzt die x-ten Ingwer Shots. Es seien die Ersten, die auch wirklich schmecken. Die Neuen haben laut Hersteller eine sanfte Ingwer-Note. Der True Fruits Ingwer Shot Yellow und Red stehen ab Mitte Mai zu Verfügung. Yellow enthält Ingwer, Apfel, Agavendicksaft, Limette sowie Acerola Red beinhaltet neben Ingwer auch Himbeere, Johannisbeere, Agavendicksaft, Limette,

Ahoj-Brause

Derzeit wächst die Ahoj-Brause Familie um eine weitere Sorte. In der grünen Dose serviert Columbus Drinks die Geschmacksrichtung Saurer Apfel. Sie kombiniert den typischen Ahoj-Brause-Geschmack mit dem säuerlich-frischen Geschmack grüner Apfelsorten. Die neue Sorte sei geschmacklich, farblich und aromatisch einzigartig im Getränkeregal, so der Hersteller. Sie sei gegen jede Konvention und passe zur Kultmarke Ahoj-Brause.

Hella

Hella Mineralbrunnen erfrischt den Markt ab sofort mit dem Erfrischungsgetränk Hella Lemon. Das Produkt ist laut Hersteller ein Novum im vielfältigen Portfolio von Hella. Denn erstmals bringt der Mineralbrunnen ein kalorienfreies Erfrischungsgetränk ins Regal, das gleich doppelt erfrischt: mit Kohlensäure und Zitronengeschmack. Zudem ist es und gar nicht süß, denn es verzichtet auf Zucker und Süßungsmittel und ist somit kalorienfrei wie ein reines Mineralwasser.

7.

Grasovka

Der Grasovka Vodka Apple Soda aus Grasovka-Vodka, 50 Prozent Apfelsaft und Soda ist neu im Ready-ToDrink-Regal. Natürlich wird dieser neue RTD ohne Farbund Konservierungsstoffe hergestellt. Fruchtig-spritzig statt „nur süß“ liegt er laut Hersteller im Trend von Low-Sugar und natürlichen Flavours. Die RTD-Innovation richtet sich an Frauen und Männer der Kernzielgruppe im Alter von 18 bis 39 Jahren. Das Design unterstreicht die Natürlichkeit der Zutaten. Durchgeführte Pre-LaunchTests bestätigen die Kaufbereitschaft.

8.

Mondelez

Die Kekssticks Mikado Milchschokolade gehören zu

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NEWS Products

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den starken Marken im Keksregal. Mit Mikado&Go Milchschokolade erleben Konsumenten jetzt wie einfach es ist, die Kekssticks unterwegs zu genießen. Die kleine und praktische Verpackung ist mit 39 Gramm, statt 75 Gramm in der Standard-Version, mit Sticks befüllt. Die On-the-Go-Variante Mikado&Go Milchschokolade bietet sich auch für neue Kanale wie Verkaufsautomaten, ICC- und C&C-Märkte an.

9.

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Valensina

Die limitierte Sommer-Edition von Valensina Erntefrisch ist ein hundertprozentiger Direktsaft im Kühlregal. Er vereint den exotischen Geschmack der Yuzu-Frucht, einer Kreuzung aus Zitrone und Mandarine, mit der Süße sonnengereifter Orangen und einem Hauch Säure von Limetten. Ihn gibt es von April bis September. Abgefüllt ist er in der EinliterFlasche aus 50 Prozent recyceltem Kunststoff, die wieder zu 100 Prozent recycelbar ist.

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10. Rauch 11

Mit den Rauch Happy Day Superfruits kommt der Mix an Vitamin C und Antioxidantien zum Konsumenten, den alle jetzt brauchen und mit denen sich genussvolle Momente erleben lassen. Der Drink ist die Kombination aus heimischen und exotischen Früchten namens Aronia, Acai und Acerola. Das Vitamin C soll zur normalen Funktion des Immunsystems beitragen und dabei helfen, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Aber auch der Geschmack komme nicht zu kurz.

11. Juzzz

ZWEI NEWCOMER Die Nikotinpouches der Marke Zyn von Swedish Match werden um zwei Innovationen ergänzt. Tabakfreier Genuss, dafür stehen die Nikotinpouches von Zyn. Die „all white“, weiße Portionsbeutel, wollen mit Aromen in unterschiedlicher Stärke punkten. Nun kommen zwei neue Geschmacksrichtungen für alle jene, die den „Kick“ mit einer Portion Geschmack suchen. Noten von Eukalyptus und Menthol bietet Zyn Slim Deep Freeze Super Strong. Ein geschmackliches Gegenstück dazu sind die ZYN Mini Espressino Extra Strong. Ausgeprägt sollen hier Noten von Mokka, dunkler Schokolade und Nougat sein.

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Eine Wein-Alternative ohne Alkohol, aus natürlichen Zutaten und aus nachhaltiger Herstellung vom Winzer: das ist Juzzz. Das Weingut Türk aus Österreich hat den Verjus, Saft früh geernteter Weintrauben, wiederentdeckt und als Basis für ein Erfrischungsgetränk verwendet. Der erste Jahrgang 2019 soll „sanft prickelnd“ sein und will durch Harmonie zwischen dem leicht sauren Verjus, in Kombination mit dem Aroma von Zitronenmelisse und dem fruchtigen Geschmack von Holunderblüten überzeugen.

12. Schweppes Zu Beginn der warmen Jahreszeit wird die Limonade Schweppes Fruity um die neue Geschmacksrichtung Fruity Mango & Passionfruit ergänzt. Nach den Sorten Fruity Citrus & Orange und Fruity Lemon & Mint stellt der Schweppes-Newcomer eine exotische Kombination dar. Die wachstumsstarke Geschmacksrichtung Mango & Passionsfrucht hat einen Fruchtsaftanteil von zehn Prozent. Hinzu kommt ein „Hauch Physalis“. Die neue Sorte wird im 6x 1 l Mehrweg-Gebinde sowie im 6x 1 l Einweg-Gebinde ab sofort angeboten.

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INDUSTRIE Startups

Ocha Ocha

Tee für Deutschland

Gründer Christopher Gogolin will sein Produkt Ocha Ocha als nachhaltigstes Teegetränk im Getränkemarkt in Deutschland etablieren.

START UPS

Zur diesjährigen Fachtagung „Handel und Wandel“, dem Fachkongress für die Convenience-Branche, war Christopher Gogolin nach Berlin gekommen. Dort präsentierte der Gründer des Startups Ocha Ocha seine Geschäftsidee, setzte sich bei einem Startup-Pitch gegen vier weitere Wettbewerber durch und überzeugte die anwesenden Kongressteilnehmer. Sein Unternehmensziel allerdings ist es, mit Ocha Ocha möglichst die Tee Kulturen der Welt nach Deutschland bringen.„Irgendwann,“ so Gogolin „soll Ocha Ocha nicht nur das leckerste und purste, sondern auch das nachhaltigste Teegetränk im Getränkemarkt sein.“ Das Startup möchte Tee auch als Kaltgetränk in den Köpfen der Menschen etablieren. Die Produkte seien ohne Zucker oder Ersatzstoffe, ohne Ascorbin- und Zitronensäure sowie ohne Aromastoffe hergestellt. Anfang 2020 präsentierte der Gründer den ersten puren Grüntee als Cold Brew-Getränk. Nummer zwei in diesem Jahr ist ein gerösteter Buchweizentee. Hiermit eröffne man ein komplett neues Getränke-Segment. Beide Produkte sollen bei Geschmack und Purheit Maßstäbe setzen.

www.ocha-ocha.de

Mit drei Produktvarianten kann Ocha Ocha mittlerweile punkten.

INNOVATIONEN UND DIENSTLEISTUNGEN, DIE FÜR DEN C-MARKT INTERESSANT SIND.

B-Just-Bread

Fotos: Ocha-Ocha, B-Just-Bread

Schrot und Korn Brot ist aktuell sehr gefragt. Das Gelsenkirchener Startup B-Just-Bread verzeichnet derzeit nach eigenen Angaben einen Anstieg der Nachfrage für seine gesunden aber auch haltbaren Brote von bis zu 120 Prozent. Aber auch Snack Produkte haben die Gründer im Portfolio: zwei runde, schmale und kleine Roggenvollkornschrot-Brote Snack That und Snack This, mit und ohne Zuckerrübensirup. Auch bei dem aktuell starken Wachstum ist es dem Unternehmen jedoch wichtig, mit seinen Produkten nicht nur ein Nahrungsmittel, sondern auch das gute Gefühl von Vertrauen zu transportieren. Um den Kunden dies fortwährend bieten zu können und auch in Zukunft kurzfristig höhere convenienceshop 3/20

Gerade auch in Krisenzeiten setzt das Team von B-Just-Bread auf hochwertige Produkte.

Mengen an Zutaten für die erhöhte Produktion zu beziehen, kann die Bäckerei auf langjährige, partnerschaftliche Lieferantenbeziehungen zurückgreifen. „Auch in der Krise werden wir alles daransetzen, um weiterhin – und noch intensiver als vorher – das zu tun, was wir am besten können: gutes Brot backen“, so Björn Hautmann, Geschäftsführer bei B-Just-Bread. Deutschlandweit gibt es die Produkte des Startups bereits in vielen Regalen. In der Region Rhein-Ruhr bereits in fast allen Supermarktketten.

www.bjustbread.com

Auch Brotsnacks aus der Produktion des Startups gibt es deutschlandweit bereits in vielen Regalen.

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INDUSTRIE Ladenbau

Sicherheit und Hygiene Natürlich bietet die Nachfrage nach Hygiene-Konzepten für die Ladenbauer und Shop-Einrichter auch geschäftliche Chancen. Vor allem aber waren und sind sie als Helfer in der Krise gefragt.

Fotos: Stracke, Wanzl, POS Tuning

TEXT HANS JÜRGEN KRONE

Die Ladenbauer- und Einrichter haben in dieser Krise vorbildlich vorexerziert, was für viele Unternehmen jetzt zum Mantra wurde: Kurzfristige Umstellung und Ergänzung des Sortiments, ja des Geschäftsmodells auf der Grundlage der existierende Unternehmensaufstellung und bekannter Kunden. Im Wissen darum, dass ihr Kerngeschäft ganz plötzlich etwas in den Hintergrund rückt, entschlossen sie sich, ihr Angebot sehr kurzfristig um Produkte aus eigener Herstellung zu ergänzen, die in der Krise in den Convenience-Shops von heute auf morgen gebraucht wurden. Wohlgemerkt als Ergänzung: denn nach Auskunft der meisten Ladenbauer im

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Convenience-Geschäft wurden und werden die aktuellen Projekte durchaus weitergeführt. Denn Handwerker dürfen arbeiten und konnten das an mancher Stelle sogar ungestörter tun als es sonst der Fall gewesen wäre. Sorgen gibt es bei den Entscheidern natürlich, was das künftige Geschäft angeht: „Anschlussaufträge müssen jetzt kommen“, sagt Silvia Reyers vom Ladenbauer Carstens, die sich bei ihrem Krisen-Engagement ganz auf spezielle Hygiene-Lösung für ihre Bestands-Kunden konzentriert hat. Die neuen Projekte aber bräuchten immer eine gewisse Vorlaufzeit, müssten exakt geplant, vorbereitet und individuell angestimmt werden.

Die Frage ist, ob die Investitionsbereitschaft der Shop-Betreiber nachhaltig negativ beeinflusst wird.

Der „Spuckschutz mit Löchern“ von Stracke verbindet Hygiene und Sicherheit mit der Möglichkeit zu unbehinderter sprachlicher Kommunikation.

Ob Shop oder kleiner Nahversorger: Die Bodenaufkleber von POS Tuning sorgen für Distanz.

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Auch die Entscheider anderer Ladenbau-Unternehmen und POS-Ausrüster sind sich noch nicht so richtig sicher, ob die Umsatzverluste – vor allem in den Shops, die ganz auf mobile Kunden setzen müssen und zweifellos zu verzeichnen sind – jetzt die Investitionsbereitschaft nachhaltig negativ beeinflussen. Noch wissen das wohl die meisten Betreiber selbst nicht so genau. Es kommt wohl auch darauf an, wie schnell das Land wirklich wieder zu Normalität zurückkehrt und damit die Verkehrsströme wieder in Gang kommen. Kenntnis der Gegebenheiten Was sie tun konnten, um sich über das normale Angebot hinaus auch als zuverlässiger Partner und Berater in Sachen Hygiene, Sicherheit und Abstand zu profilieren, haben die etablierten Convenience-Partner unter den Ladenbauern getan. Ihr Vorteil dabei war, dass sie nicht viel Fantasie dafür brauchten, zu identifizieren,

was wirklich benötigt wird. Sie kennen die Gegebenheiten vor Ort genau. Gefragt waren plötzlich alle Produkte und Konzepte, die in den Shops dazu beitragen können, eine Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch, so stark wie möglich zu beschränken. Die Herausforderung, dass dies in den Shops, die deutlich kleiner sind als alle Supermärkte, natürlich schwieriger zu bewältigen ist als auf großen Flächen, lag auf der Hand. In den Supermärkten sorgen allein schon die zur Pflicht gewordenen Einkaufswagen für einen gewissen Abstand. Solche Wagen gibt es in den C-Shops kaum. Andererseits sind in den Shops die entscheidenden Kontaktpunkte schnell identifiziert, „Nebenwege“ sind meist nicht vorhanden. Damit war schnell klar, worauf man sich konzentrieren konnte. Kurzfristiges Handeln gefragt Unter dem Motto „besondere Zeiten erfordern besonderes Handeln“, wurden die Warenvorschubspezialisten von POS-Tuning aktiv. Geschäftsführer Oliver Voßhenrich erklärt: „Wir wollten kurzfristig handeln und etwas tun. Mit unseren Produkten können wir einen Beitrag dazu leisten, dass die Mitarbeiter in öffentlichen Bereichen besser geschützt werden können.“ Gemeinsam mit Kunden und Mitarbeitern aus dem Einzelhandel habe man zunächst überlegt , welche Sofortmaßnahmen die Mitarbeiter im Einzelhandel gut schützen können. Die Ideen, die dann umgesetzt wurden, reichten von Spuckschutzwänden über Hygiene-Sticks für KartenGeräte bis hin zu Schutzmasken für 39


INDUSTRIE Ladenbau

das Gesicht. Wichtig sei gewesen, dass die Produkte einfach und zuverlässig in der Anwendung sind und sich schnell montieren lassen. Die Spuckschutzwände beispielsweise, die in drei verschiedenen Größen erhältlich sind, lassen sich einfach auf Kassentische oder Bedientheken aufsetzen oder – falls notwendig – auch von der Decke abhängen. „Wir wollten möglichst universelle Lösungen schaffen, um schnell lieferfähig zu sein“, sagte Oliver Voßhenrich. So sei auch die „CapMask“ entstanden, ein Schutzvisier aus extrem dünnen, leichten und absolut bruchfestem Kunststoff für handelsübliche Schirmmützen. Diese werden im Übrigen auch von den Mitarbeitern in der Fertigung getragen, weil sie Schutz für Menschen bieten, die sich während der Arbeit bewegen müssten. Hygiene-Programm aufgesetzt Schnell reagiert und auf der Grundlage der eigenen Kompetenz ein Programm aufgesetzt haben auch die Ströhmers mit ihrem Ladenbauer Stracke. Auch ihnen kam dabei der tägliche Umgang und die Vertrautheit

mit den Arbeitsbedingungen in den Shops zugute. Das entsprechende Sortiment bei ihnen reicht von den hier ebenfalls umgesetzten HygieneSchutzmasken, über Bodenaufkleber, die zur Rücksicht und Abstand auffordern und einer Hygiene-Stele als frei platzierbarem Desinfektions-Spender bis hin zum Hygiene-Spuckschutz. Das sei insgesamt durchaus ein gutes Geschäft gewesen. Inzwischen sei in

Die Hygiene-Stele von Stracke kann frei platziert werden und so an den richtigen Platz rücken.

Sichere Sache auch bei der Essensausgabe: Spuckschutz von Aichinger (l.).

dieser Hinsicht der größte spontane Bedarf allerdings gedeckt. Auch bei Aichinger wurde man kurzfristig aktiv und hatte dabei vor allem Bäckereien, Metzgereien, LEH und Tankstellen im Blick. Überall „dort, wo Lebensmittel und Speisen ausgegeben werden, sind Menschen einem besonders hohen Infektionsrisiko von Tröpfcheninfektion durch Vis-à-vis-Kontakt ausgesetzt. Neben den empfohlenen persönlichen Schutzmaßnahmen wie dem Tragen von Handschuhen und Maske reduziert ein Spuck-, Husten- und Niesschutz das Infektionsrisiko durch Viren und Bakterien erheblich“, so die frühe Erkenntnis des Unternehmens. Schnell entwickelt wurde deshalb ein Spuck-, Husten und Niesschutz für alle Aichinger-Theken, die mit den Standard-Glasaufsätzen ausgestattet sind. Angeboten werden ein geschlossener Aufsatz und einer mit einer Bedienöffnung (250 mm breit, 200 mm hoch) zur Ausgabe der Ware und zur Entgegennahme und Ausgabe des Zahlungsmittels. Der Aufsteller sei zudem für Glasaufsätze anderer Hersteller mit geraden und mit gerundeten Scheiben geeignet, teilt das Unternehmen mit. Um den Schutz aus transparentem Polycarbonat sicher aufzustellen, sei eine ebene Aufstellfläche von 185 Millimeter Breite notwendig. Die beiden Standfüße des AI-Schutzes

Wartenschlangen sind mit Abstandsständern von Wanzl zu managen (u.).

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„Wir wollten möglichst universelle Lösungen schaffen, um schnell lieferfähig zu sein.“ OLIVER VOßHENRICH, POS TUNING

sind mit jeweils vier Befestigungspunkten ausgestattet. Die aufgebrachte Schutzfolie der Klebepads ist bereits rutschhemmend ausgeführt. Bei gerundeten Scheiben wird die Fixierung mit den Klebepads empfohlen. Diese könnten später rückstandsfrei entfernt werden. Warteschlangen-Management Als langjähriger Partner des Handels hat Wanzl nach Lösungen gesucht, die einerseits Mitarbeiter und Kunden bestmöglich schützen und andererseits das schnelle und reibungslose Einkaufen sicherstelle, teilt das Unternehmen mit. Gekümmert hat man sich dabei beispielsweise um das so genannte „Warteschlangen-Management“. Eingesetzt werden dabei mobile Abstandsständer, wie man es von Passkontrollen oder dem Check-in an Flughäfen kennt. Informationstafeln markieren eindeutig die obligatorischen Haltepunkte. Zum Einsatz kommen natürlich auch Plexiglasscheiben als Spuck- und Niesschutz für Kundschaft und Mitarbeiter. Für Märkte, die die Anzahl ihrer Kunden, die sich gleichzeitig im Store aufhalconvenienceshop 3/20

Mit Außenverkaufsboxen von Wanzl (o.) können sinnvolle Zusatzsortimente jederzeit attraktiv und sicher platziert werden, ohne Platz im Shop zu beanspruchen.

Hier testet der Chef selbst: Oliver Voßhenrich mit einer seiner Cap-Masks, vor allem für Mitarbeiter, die viel in Bewegung sind.

ten, begrenzen müssen, gibt es videogestützte Kundenzählung, Infoscreens und automatische Zugangskontrollen, die einen reibungslosen Ablauf gewährleisten können. Dabei erfassen und zählen stereoskopische Deckenkameras die ein- und austretenden Kunden. Wartende vor dem Eingang werden per Bildschirm über aktuelle Zutrittsmöglichkeiten informiert. Ist die maximale Anzahl an Einkäufern im Markt erreicht, öffnen sich die Türen erst wieder, wenn ein Kunde den Markt verlässt. Ebenfalls im Angebot bei Wanzl: Ein Hygienetuchspender, der für Kunden Desinfektionstücher sowie einen Abfalleimer für die gebrauchten Tücher bereithält. An einem Servicetower können Einmalhandschuhe und Informationsbroschüren zur Verfügung gestellt sowie wichtige Hinweise über eine Tafel vermittelt werden. Einen besonderen Hygieneservice gibt es laut Unternehmen zudem für Hand- und Rollkörbe. Wanzl übernehme die professionelle Reinigung und Desinfektion der Warentransportsysteme sowie bei Bedarf auch die Wartung oder Reparatur mit Original-Ersatzteilen.

Zu diesen Sicherheits-Features forciert Wanzl auch bestimmte Warenträger, die auch in der zurückgehenden Krise weiterhin eine Rolle spielen könnten: So beispielsweise fahrbare Warenträger mit denen besonders begehrte Sortimente in hoher Stückzahl flexibel und einfach im Markt platziert werden können. Für zusätzlichen Präsentations-Platz sollen zudem die Außenverkaufsboxen Sigma Present und Alpha Present sorgen. Während vor einigen Wochen viele noch damit rechneten, dass diese Hygiene-Maßnahmen bald wieder verschwinden würden, bleiben sie wohl noch länger aktuell. Wenn sich nicht sogar als Folge dieser Krise insgesamt ein neuer Hygiene-Standard auch im C-Handel etabliert. Die meisten Shop-Einrichter rechnen darüber hinaus damit, dass bei allen künftigen neuen Projekten die Möglichkeit einer kurzfristigen deutlichen Verschärfung der Hygiene-Maßnahmen, auf der Grundlage des im jeweiligen Shop umgesetzten Konzeptes, Thema jeder neuen Planung sein kann. Damit kann dann im Krisenfall jederzeit schnell reagiert werden. 41


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INDUSTRIE Tiefkühlkost

Foto: Getty Imges

Der Klassiker der neapolitanischen Küche ist als TK-Produkt auch Klassiker in den Truhen der Convenience-Stores.

Heiß begehrt und tiefgekühlt In diesen Tagen haben viele Verbraucher gerne zu TK-Produkten gegriffen. Ein neuer Trend ist das nicht: Auch 2019 gab es deutliche Absatzsteigerungen in diesem Segment. TEXT MARTIN HEIERMANN

Im vergangenen Jahr lief noch alles rund. Pizza, eines der beliebtesten Produkte in der Kategorie Tiefkühlkost und in C-Stores in der Regel gut vertreten, war in den zwölf Monaten nach wie vor gefragt. Auch insgesamt wuchs des Absatz tiefgekühlter Produkte in Deutschland im Jahr 2019 um 1,7 Prozent. Damit setzte die Produktgruppe die positive Entwicklung der vergangenen Jahre weiter fort. Die jährliche Absatzstatistik des Deutschen Tiefkühlinstitutes, dti, weist eine Gesamtabsatzmenge von gut 3,8 Millionen Tonnen aus. Im Jahr zuvor waren es noch 3,77 Millionen Tonnen gewesen, berichtet das Institut. Der mit Tiefkühlkost erzielte Umsatz erhöhte sich um 4,1 Prozent auf 15,36 Milliarden Euro. 42

Durchschnittlich verbrauchte jeder Bundesbürger pro Kopf 46,9 Kilogramm Tiefgekühltes, auch wenn er die Produkte nicht immer selbst auftaute, sondern im AußerHaus-Markt damit versorgt wurde. Damit stieg der Verbrauch pro Person im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 600 Gramm, also etwa um zwei Pizzen. Der Aufwärtstrend im TK-Markt geht laut Deutschem Tiefkühlinstitut auf die Vielfalt und Qualität der Produktkonzepte zurück, die Tiefgekühltes für komplexe Ernährungsbedürfnisse in privaten Haushalten und in der Gastronomie bieten. „Ob im Single-Haushalt, in der Familie oder beim Profi-Verwender in der Gastronomie, TK-Produkte zeichnen sich durch ihre positiven Eigenschaften wie Frische, Geschmack, einfache Zubereitung, lange Haltbarkeit und Nachhaltigkeit aus“, betont das Institut.

„Wir gehen davon aus, dass wir auch in den kommenden Wochen bei unseren tiefgekühlten Produkten eine hohe Abnahme verzeichnen werden.“ FRÉDÉRIC DERVIEUX, CEO FROSTKRONE FOOD GROUP

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Weitere Trends, die durch die Kategorie berücksichtigt werden und auch in den C-Stores eine zunehmende Rolle spielten, seien Regionalität, Nachhaltigkeit und Bio. Zudem verweist das dti auf Start-ups, die in einigen Bereichen für frischen Wind sorgen und den Wettbewerb verstärken. Innovationen seien in diesem Zusammenhang wichtig, zum Beispiel vegetarisch-vegane Fleischalternativen oder plastikreduzierte Verpackungen. Deutliches Plus im Außer-Haus-Markt Speziell im Außer-Haus-Markt entwickelte sich Tiefkühlkost 2019 sehr positiv: Der Absatz bei den Profiverwendern, also vor allem im Bereich Foodservice und Gastronomie, stieg um 2,5 Prozent auf 1,972 Millionen Tonnen. 2018 waren es 1,925 Millionen Tonnen gewesen. Der Umsatz in diesem Teilmarkt erreichte einen Wert von 7,07 Milliarden Euro und erhöhte sich damit um 4,4 Prozent. Gastronomiekonzepte in der Schnellgastronomie, aber auch im Bereich der Bediengastronomie, erzeugten Zuwächse beispielsweise durch den anhaltenden BurgerBoom, urteilt das Institut. Erneut zulegen konnte auch das Frühstück außer Haus. Das ist in laufenden Jahr bisher nicht so. „Der weltweite Ausbruch von Covid-19 stellt den gesamten Außer-HausMarkt vor große Herausforderungen“, sagt Babette Schmidt, Head of Communication bei Erlenbacher Backwaren. „Davon sind auch wir betroffen, schließlich produzieren wir fast ausschließlich für Gastronomiekunden. Deshalb geht unser Umsatz auch deutlich zurück.“ Nichtsdestotrotz zeigt sich Erlenbacher für die kommende Entwicklung vorsichtig optimistisch gestimmt. Sobald die Maßnahmen der Bundesregierung auch für Gastronomiebetriebe etwas gelockert würden, werde sich die Nachfrageentwicklung auf lange Sicht wieder normalisieren, so

Erlenbacher: Portioniert regen Himbeer-Brownie, Caramel Cheesecake, Marmorkuchen und Triple Chocolate zu Spontankäufen an.

Schmidt: „Bis dahin stehen wir unseren Kunden weiterhin als verlässlicher Partner zur Seite.“ Deutlich positiver gestimmt zeigen sich in der derzeitigen Krisen-Situation die Hersteller von Tiefkühlpizza. Der Gesamtmarkt entwickle weiterhin eine positive Tendenz und wachse. Bei Dr. Oetker verweist man dabei auf eine überdurchschnittliche Entwicklung. Man könne weiter Marktanteilen gewinnen. Besonders erfreulich sei die Performance der TK-Snacks. „Zu deutlichen Umsatzsteigerungen hat hier die erfolgreiche Einführung unseres Sortiments ‚Intermezzo‘ im vergangenen Jahr beigetragen, gibt das Unternehmen bekannt. Nach wie vor läuft der Großteil des Geschäftes mit Pizza und Snackprodukten auch bei dem Bielefelder Hersteller über den klassischen Lebensmittel-Einzelhandel. Dennoch haben auch für Dr. Oetker TankstellenShops einen nennenswerten Anteil, der für das Unternehmen weiterhin relevant sei. „Wir beobachten in den Stores an Tankstellen derzeit ebenfalls steigende Absätze“, berichtet der Hersteller gegenüber Convenience-Shop. Bei Nestlé Wagner lief die Pizzaproduktion in den vergangenen Wochen am Werksstandort weiter unter VollLast. Denn auch bei diesem Hersteller gabe es vor allem aus dem Lebensmittel-Einzelhandel eine erhöhte Nachfrage nach Tiefkühlpizza. Das Unternehmen reagierte entsprechend darauf. Der geringere Autoverkehr und die nachlassende Mobilität habe sich dagegen bei der Nachfrage in Tankstellen- und Convenience-Shops bemerkbar gemacht. Es sei allerdings noch zu früh, mögliche Auswirkungen zu quantifizieren. Ähnlich beurteilt Frédéric Dervieux, CEO der Frostkrone Food Group, die derzeitige Lager. „Wir gehen davon aus, dass wir auch in den kommenden Wochen bei unseren tiefgekühlten Produkten eine hohe Abnahme verzeich-

Qualität ist das beste Rezept.

Ganz neu & besonders beliebt!

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Quelle: Nielsen MarketTrack, VM insges., Intermezzo, Prop. Ø Absatz, Gesamtjahr 2019

Die mediterranen Leckerbissen kommen bei den Verbrauchern bestens an! Damit diese sich über noch mehr Auswahl freuen können, kommt jetzt Intermezzo® Drei Käse neu ins Sortiment. Dort ist Intermezzo® Schinken mit Sauerrahm momentan die beliebteste Sorte* und wird besonders stark nachgefragt. Unser Tipp: Platzieren und ein Bissen mehr Umsatz machen!

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INDUSTRIE Tiefkühlkost

nen werden“, prognostiziert er. Die kleinen Snacks würden Abwechslung in den Alltag bringen, wenn alle zu Hause säßen und die Gastronomie geschlossen sei. Fingerfood und Snacks aus dem Frostkrone-Sortiment seien eine Alternative, die ein bisschen Laissez-fair versprächen, und seien derzeit im Handel sehr stark nachgefragt. Man stehe in ständigem Kontakt mit den Partnern im Handel und haben die Produktion entsprechend flexibel angepasst. Die Nachfrage in Convenience- und Tankstellen-Shops bewertet Dervieux dagegen als rückläufig oder stagnierend. Von Schließungen waren C-Stores allerdings nicht direkt betroffen. Es gab aber wenig Zulauf an bestimmen Verkaufsstellen, wie Raststätten oder Bahnhöfen. Unterschiedlich betroffen waren bisher die internationalen Unternehmensstandorte von Frostkrone. Man habe die Produktion entsprechen angepasst und hoffe auf baldige Lockerungen – „natürlich auch für unsere Partner, die der Lockdown in erster Linie betrifft“. Vielfalt für die Convenience-Stores Besonders geeignet für Bake-off-Stationen, Tankstellen und Kioske sind innerhalb des Frostkrone-Sortiments die Pizza Pockets. Die Pizza-Sandwich-Taschen gibt es in vielen Sorten – auch vegetarisch. Sie sind auch als Varianten für die Mikrowelle und den Backofen erhältlich. Sie sind beispielsweise in den Sorten „Salami“ und „Ham & Cheese“ zu bekommen. Bei Dr. Oetker stehen derzeit die Sortimente La Mia Grande und Intermezzo im Mittelpunkt. Erst Mitte Januar hat das Unternehmen die La Mia Grande-Range um die fünfte Sorte Prosciutto e Formaggi mit einer Auflage aus Prosciutto und Käse-Sahne-Soße ergänzt. Seit Anfang März gibt es die Neuheit Intermezzo Drei Käse mit Frühlingszwiebeln und Sauerrahm.

Bei Dr. Oetker stehen derzeit stehen die Sortimente La Mia Grande und Intermezzo im Fokus. Die Neuheiten heißen Prosciutto e Formaggi und Intermezzo Drei Käse.

Einige TKHersteller beobachten in den Stores an Tankstellen derzeit ebenfalls steigende Absätze.

Der Genuss ‚on the go‘ wird immer wichtiger trotz der Krisenzeiten und damit auch das Impulsgeschäft, davon zeigt sich Babette Schmidt von Erlenbacher überzeugt. „Mit unserem neuen Produktkonzept ‚Cake to go‘ möchten wir gezielt zu Impulskäufen anregen“, erläutert sie. Dazu gehören vier Kuchen-Bestseller, die als Ready-to-eat-Produkte daherkommen. Einzeln portioniert und verpackt sollen der Glutenfreie Himbeer-Brownie, Caramel Cheesecake, Marmorkuchen und Triple Chocolate zu Spontankäufen anregen. Sie seien gut geeignet für Tankstellen-Shops oder für Take-Away-Angebote an Bahnhöfen oder Flughäfen.“ Die Kuchen der ‚Cake to go‘-Range seien schon nach kurzer Auftauzeit einsatzbereit. Froneri Schöller bietet innerhalb seiner CroissanterieRange viele unterschiedliche Sorten. Besonders praktisch: Zu den Croissants werden die passenden Produkt-Tütchen beigelegt. Diese sollen zur besseren Sorten-Differenzierung dienen und haben obendrein einen positiven Zusatznutzen für den To-go-Verzehr .

Eis für die Truhe Mit einem kurzfristigen Einbruch und nun plötzlich einer deutlich stärkere Nachfrage hatte Langnese in diesen Tagen zu tun. Vermutlich sehen die Konsumenten durch die vielen Einschränkungen in Zeiten der Corona Krise Eiscreme als besonderes Highlight oder auch als Belohnung an, mutmaßt der Hersteller. Gefragt waren Neuheiten und auch die Klassiker Nogger oder Cornetto. Natürlich hängen die Käufe auch oft mit saisonalen Gegebenheiten zusammen, betont man bei Froneri Schöller. Bei steigenden Temperaturen, wie zurzeit, ist Eis beliebt. Wer in der Saison mit einer gut sortierten Eistruhe aufwartet, der kann auch beim Kunden punkten. Ein Mix aus starken Marken, Topsellern und Neuheiten wie dem Nuii Salted Hazelnut & Tanzanian Coffee, sei passend.

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Langnese hat in diesem Jahr sein Portfolio um nachhaltige Eis-Innovationen erweitert. Dazu gehören das Happy Rainbow; ein Eis am Stiel in Regenbogenform, das Lipton Peach Ice Tea; der Eistee jetzt als Eis, die Meerjungfrau zum Anbeißen; das Cornetto Mermaid und das spiralige Twister 3ster, rund um den Superhelden Batman.

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Spirituosen INDUSTRIE

MANCHMAL HILFT ALKOHOL Gemeinsam gegen Corona: Viele Spirituosen-Hersteller sind dazu übergegangen, medizinischen Einrichtungen Alkohol oder Desinfektionsmittel zu spenden oder auch Geld für die gastronomischen-Branchen.

Fotos: Getty Images

Um Desinfektionsmittel herzustellen, wird ein Grundstoff benötigt, der Erreger gut abtötet. Neutralalkohol ist ein solcher Grundstoff. Viele Hersteller stellen deswegen derzeit statt bekannter Spirituosen oder entsprechender Mix-Getränke den Alkohol für medizinische Zwecke zur Verfügung. Nicht nur das Handeln für das Allgemeinwohl bestimmt dabei die Unternehmen, sondern leider auch der durch die Pandemie zurückgehende Absatz. Sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene kündigen die Hersteller an, für medizinische Einrichtungen Desinfektionsmittel bereit zustellen. Und auch weitergehende unterstützende Maßnahmen für Handel und Gastronomie sind in Vorbereitung oder bereits angelaufen. Dabei ist besonders erfreulich, dass viele dieser Aktionen nicht an nationalen Grenzen enden. Internationale Hilfe So hat beispielsweise SpirituosenProduzent Brown-Forman Initiativen in den Ländern in Aussicht gestellt, in denen Brown-Forman mit seinen Marken vertreten ist. Zusätzlich werde die Produktion von Desinfektionsmittel in den eigenen Destillerien sukzessive ausgeweitet, um größere Mengen an Organisationen, die an vorderster Front sowie im Gesundheitssektor arbeiten, zu spenden. Auch ist geplant, der Gastronomie, zum Teil Gesicht und die Stimme der Unternehmens-Marken, Hilfe zukommen zu lassen. „Wir wollen deutschlandweit mit uns zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen und arbeiten mit Hochdruck daran, neben dem globalen Engagement convenienceshop 3/20

Seit kurzem erzeugen viele Hersteller, zusätzlich zu ihren Spirituosen, hochprozentigen Alkohol zur Verwendung in Desinfektionsmitteln.

von Brown-Forman auch lokale Maßnahmen in die Wege zu leiten“, so Yiannis Pafilis, General Manager Brown-Forman Deutschland und Tschechien. Auch deutsche Hersteller engagieren sich: Als Tochter des Sekthersteller Rotkäppchen-Mumm stellte der Spirituosenhersteller Nordbrand aus dem thüringischen Nordhausen Kliniken und Apotheken in den vergangenen vier Wochen 100.000 Liter Alkohol zur Produktion von Desinfektionsmitteln zur Verfügung. „Wir gehen davon aus, dass wir das in nächster Zeit fortsetzen werden“, sagte Rotkäppchen-Vorstand Christof Queisser den Medien. „Wir nehmen es sehr ernst, in dieser Krise zu helfen.“ Auch die Hardenberg-Wilthen beliefert seit Ende März vom säch-

sischen Werk in Wilthen aus Apotheken mit Neutralalkohol. Sie seien mit rund 25 Kunden-Apotheken gestartet und arbeiteten an einer Ausweitung, teilte eine Sprecherin mit. Es solle sowohl einen Abholals auch einen Bringdienst geben. Zunächst würden 20.000 Liter produziert. Die weitere Entwicklung sei offen. „Die Nachfrage ist enorm und wir spüren, dass die Preise für Alkohol deutlich anziehen“, so das Unternehmen. «Dennoch versuchen wir, die Vielzahl von Anfragen von Medizinern, Desinfektionsmittelherstellern und Apotheken, zu bedienen.» Auch Berentzen erwägt derzeit, dem Gesundheitswesen wegen des Mangels an Desinfektionsmitteln Alkohol-Lieferungen zur Verfügung zu stellen. „Wir produzieren in un-

serer Destillation selbst keine größeren Mengen Alkohol», sagte ein Unternehmenssprecher. Man prüfe, Hersteller zu unterstützen oder selbst Desinfektionsmittel herzustellen. Gleichzeitig kann Berentzen seine Umsatzprognosen nicht aufrecht erhalten. Grund seien die „nicht einschätzbaren Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie“, Auch wenn sich das Unternehmen vom Erfolg seiner Wachstumsstrategie überzeugt zeigt. Ähnlich verhält sich Arcus Norway. Angesichts der Covid-19-Pandemie steigert der Hersteller seine Produktionskapazitäten und erzeugt seit Kurzem zusätzlich zu Spirituosen wie Linie Aquavit hochprozentigen Alkohol zur Verwendung in Desinfektionsmitteln. Geld für die Gastronomie Keinen Alkohol, sondern Geld, will Diageo, der Anbieter beispielsweise der Whiskymarke Johnnie Walker, seinen Gastro-Kunden in Deutschland zukommen lassen. Es soll Zahlungen in Höhe von 500.000 Euro zur Unterstützung für Community geben. Verteilt werden sie deutschlandweit über eine gemeinnützige Stiftung. Hélène Weesie, Cluster Director Central Europe bei Diageo, betont: „Wir möchten mit unserer Initiative zielgerichtete Unterstützung leisten, die jetzt so dringend benötigt wird.“ Eine bemerkenswerte Aktion, zumal auch der britische Konzern Diageo, wie übrigens auch der Wettbewerber, der französische Spirituosen-Hersteller Pernod Ricard, seinen Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020 zurücknehmen muss, und das obwohl der Konsum in China „sehr langsam“ wieder Fahrt aufnehme. 45


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INDUSTRIE Fleischsnacks

Halal

statt vegan Allen Unkenrufen zum Trotz, bleibt Fleisch populär. Das zeigt sich erneut am Einkaufsverhalten der Verbraucher in der Krise. Doch auch neue Impulse für das Segment sind wichtig. Halal-Produkte könnten einen solchen Konsumtrend setzen. TEXT THOMAS KLAUS

„60-Kilogramm-Regel“ beim Fleisch Nach vorläufigen Zahlen für 2019, ist der Fleischverzehr in Deutschland mit 59,5 Kilogramm pro Kopf nur 600 Gramm unter dem Durchschnittsverzehr im Vorjahr, und das in einem Jahr, in dem Klimaschutz Topthema war. 2018 lag der Verzehr bei 60,1 Kilogramm und damit im Vergleich zu den Vorjahren auf dem selben Niveau. Im Jahr 2015 waren es 61,1, 2016 fast 60,5 und 2017 dann genau 60 Kilogramm. Auch im Zehn-Jahres-Vergleich bestehen kaum Abweichungen von dieser „60-Kilogramm-Regel“. Die vorliegenden Zahlen haben das Statis46

tische Bundesamt, das Thünen-Institut und die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung herausgegeben. Der Gegenwind für Fleisch und sein relativ schlechtes Image in der Öffentlichkeit werden ständige Begleiter für diejenigen sein, die Fleisch als einen Umsatzträger betrachten. Allein deshalb kann es nicht schaden, wenn auch in den C-Stores auf Produkte und Segmente gesetzt wird, die dem Fleisch-Geschäft neue Impulse geben. Produkte und Segmente, die zusätzliche Zielgruppen erschließen helfen. Wie wäre es da zum Beispiel mit Halal-Produkten? Das sind Lebensmittel, die unter bestimmten

Voraussetzungen erzeugt wurden, die es auch Muslimen erlauben, sie essen beziehungsweise trinken zu dürfen. Sie bleiben damit den Vorgaben ihrer Religion treu. Vor allem sind bekanntermaßen im Islam Schweinefleisch und alles, was vom Schwein stammt, strikt untersagt. Riesiger Markt wächst weiter Halal-Lebensmittel dürfen grundsätzlich nicht mit anderen, „unreinen“ Lebensmitteln in Kontakt kommen. Also muss bei Produktion, Lagerung, Kühlung und Verkauf eine Trennung von Halal-Artikeln und konventionell erzeugter Ware sichergestellt sein. Das ist zwar einerseits

„Meine Auffassung ist: Vegetarier und Veganer sind sehr laut!“ SARAH DHEM, PRÄSIDENTIN BUNDESVERBAND DER DEUTSCHEN FLEISCHWAREN-INDUSTRIE

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Fotos: Getty images, Planty Hermans

Wer es im Blätter- und Medienwald rauschen hört, der könnte meinen, dass der Genuss von Fleisch in den zurückliegenden Jahren nur noch von einer Hand voll Außenseitern geschätzt wird. Doch die Zahlen und Fakten sprechen eine andere Sprache. Und sie lassen die Verbreitung des Vegetariertums in einem anderen Licht erscheinen. Tatsächlich ist Fleisch weiterhin gefragt. Dem sollten natürlich auch die Verantwortlichen im Convenience-Markt Rechnung tragen und entsprechend reagieren.


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Beef Jerky ist der amerikanische Klassiker unter den Fleischssnacks. Hier zu Lande sind kleine Würste beliebt.

nicht immer leicht umzusetzen. Andererseits zeigen Erfahrungen in deutschen Supermärkten, dass diese Trennung relativ problemlos machbar ist. Und wenn Aldi, Rewe, Lidl, Penny und Edeka HalalProdukte vereinzelt anbieten – warum sollten das nicht auch Unternehmen im Convenience-Markt hinbekommen, wenn sie den Platz dafür haben? Beachtlich: Der Markt ist riesengroß und wächst weiter. Mehr als vier Millionen Muslime leben inzwischen in Deutschland, viele von ihnen jung und ausgehfreudig. In einem Grundlagenpapier bezifferte schon vor Jahren die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) den Halal-Markt in der Bundesrepublik auf rund fünf Milliarden Euro. Dieses Volumen ist seitdem wahrscheinlich noch kräftig gewachsen. Schließlich nahm die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund und muslimischen Glaubens zuletzt deutlich zu. Aktuelles Zahlenmaterial fehlt allerdings. Großer Nachholbedarf in Deutschland „Im Durchschnitt geben die türkischen Konsumenten in Deutschland 360 Euro pro Monat für Lebensmittel aus“, hat Engin Ergün ausgerechnet. Er hat sich mit seiner Firma Ethno IQ in Dortmund auf die convenienceshop 3/20

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Zielgruppe der in der Bundesrepublik lebenden Türken spezialisiert. Nach seinen Erkenntnissen ist Halal für 70 Prozent der muslimischen Community von Bedeutung. Von diesem Kuchen könnte sich die deutsche Lebensmittelwirtschaft noch viel größere Stücke abschneiden, meint er. Noch werde in der Regel in einem der türkisch-arabischen Supermärkte eingekauft, doch nicht zwangsläufig müsse das so bleiben: Die deutschen Lebensmittel-Einzelhändler könnten durch eine veränderte Produktpolitik Terrain gewinnen. Hier sollten auch die ConvenienceStores ansetzen. Zum Beispiel in Großbritannien und Frankreich hat die Lebensmittelwirtschaft den Markt längst bereits für sich entdeckt und macht damit richtig „Kasse“. Einige Lebensmittelhandels-Ketten haben sogar Halal-Eigenmarken entwickelt. In Deutschland besteht hingegen anscheinend noch großer Nachholbedarf. Auf Herstellerseite dürfte der weniger groß sein als im Handel. Deutschlands größter Fleischproduzent Tönnies ist bei Halal-Produkten ebenso mit von der Partie wie der Geflügel-Gigant Wiesenhof. Andere klangvolle Namen sind zum Beispiel die von Nestlé und Dr. Oetker. Hinzu kommen zahlreiche weitere kleinere und mittelgroße Hersteller. Doch zurzeit werden ihre Produkte in erster Linie noch in arabische Länder exportiert, wobei sie strengen Halal-Vorschriften erfüllen müssen. Auch Nicht-Muslime schätzen „Halal“ Was also hier zu Lande zu fehlen scheint, ist nicht ein Mangel an Produkten, sondern die flächendeckende Präsenz im Handel. Die wird allerdings dadurch erschwert, dass unter Muslimen unterschiedliche Auffassungen darüber bestehen, wie „Halal“ im Detail ausgelegt werden muss. Auch wegen solcher Differenzen lässt ein einheitliches Halal-Zertifikat nach wie vor auf sich warten, und das trotz diverser Vorstöße in der Vergangenheit. Ein weiterer Grund für die Zurückhaltung beim Handel ist nach Einschätzung von Marktbeobachtern die Sorge vor verständnislosen Kunden, Rechtsextremisten und militanten Tierschützern. Dabei geht es um die betäubungslosen Schlachtungen. Richard Roscher, Geschäftsführer der auf Halal-Ware ausgerichteten RoWi Fleischwarenvertrieb GmbH mit Sitz im niedersächsischen Wildeshausen, kommentiert: „Würden die muslimischen Verbände in Deutschland einmal kundtun, dass sie auch Schlachtungen unter Einhaltung der deutschen Tierschutz-Schlachtverordnung seit vielen Jahren akzeptieren, könnte der Handel die HalalProdukte mit wesentlich weniger Gegenreaktionen auch öffentlich bewerben.“ Übrigens: Mit Halal-Produkten wird nicht ausschließlich die Zielgruppe der Menschen muslimischen Glaubens erreicht. Aus der Praxis wird berichtet, dass „Halaliges“ zum Essen zunehmend von Deutschen nachgefragt wird. Denn sie halten derartige Kost für gesünder und für besser kontrolliert.

Harte Zahlen „Meines Erachtens wurde das Thema der vegetarischen Ernährung in den vergangenen Jahren sehr aufgebläht. Die harten Zahlen stützen diesen Hype nicht. Der Deutsche Fleischer-Verband schätzt die Zahl der Veganer auf unter eine Million und die der Vegetarier auf etwa vier bis fünf Millionen. Das Robert-Koch-Institut hat die Zahl von 4,3 Prozent der Erwachsenen genannt, die sich üblicherweise vegetarisch ernähren. Das liegt weit unter dem Vegetarier-Anteil von acht Prozent, von dem der Vegetarier-Bund Deutschland – jetzt: ProVeg –in seinen Veröffentlichungen ausgeht.“

Herbert Dohrmann, Präsident Deutscher Fleischer-Verband.

Ohne Fleisch Im Mai 2020 will das Start-up Planty Hermans mit veganen Snacks an den Start gehen, die sich in Geschmack und Textur so gut wie gar nicht von konventionellen Fleischprodukten unterscheiden sollen. Das „#nomeat Jerky“ in den Geschmacksrichtungen Hot Chili, Smoky BBQ und Italian Style bietet nach Unternehmensangaben einen hohen Proteingehalt von 50 Prozent. Das Produkt mit Weizeneiweiß als Rohstoff sei fettarm sowie frei von Cholesterin und Zucker.

Bald mit viel Protein am Start: Nomeat Jerky soll genauso wie Fleisch schmecken.

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ConvenienceShop/3/2020/CS_2020_03 - Seite 48

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COM MUN ITY

Branche

IN UNSERER COMMUNITY HAT SICH IN DEN VERGANGENEN WOCHEN EINIGES VERÄNDERT. UNTER SCHWIERIGEN BEDINGUNGEN WURDEN GESCHÄFTSMODELLE NEU AUSGERICHTET UND VIEL SOLIDARITÄT GEZEIGT.

Seit fünfzig Jahren ist der Tabakkonzern Philip Morris in Deutschland aktiv. Zum Geburtstag Anfang März 2020 reflektierte das Unternehmen die eigene Vergangenheit und stellte nach eigenen Angaben die Weichen für eine rauchfreie Zukunft. Philip Morris habe erkannt, dass sich der Markt und die gesellschaftliche Wahrnehmung und Akzeptanz zum Thema Rauchen massiv gewandelt hat. In den vergangenen Jahren habe das Unternehmen deshalb mehr als sechs Milliarden US-Dollar in die Entwicklung innovativer, risikoreduzierter Alternativen zur Zigarette investiert.

Mit dem „tip Award“ hat die DTV Tabak Fachgroßhandelsgruppe den Hersteller BAT als einen seiner besten Industriepartner ausgezeichnet. Aus diesem Anlass bedankt sich Andreas Thoma, nationaler Vertriebsdirektor (r.), beim Handel: „Die aktuelle Situation erfordert von uns allen ein hohes Maß an Flexibilität. Sie sind täglich vor Ort und garantieren die Warenversorgung. Dafür möchte ich Ihnen im Namen aller Mitarbeiter von BAT Germany von ganzem Herzen danken.“

Die Systemgastronomie leidet unter der Corona-Krise. Auch wenn bei den Burger- und Pizza-Ketten, Fisch- und Sandwich-Anbieter, hier beispielsweise KFC, das Mitnehmen des Essens zum Konzept gehört, berichtet der Bundesverband der Systemgastronomie von Umsatzrückgängen zwischen 50 und 100 Prozent bei den Mitgliedsunternehmen. „Teilweise sind Restaurants komplett geschlossen“, sagt Hauptgeschäftsführerin Andrea Belegante. „Drive-In- oder To-Go-Angebote helfen – aber tragen nicht durch die Krise.“ Die staatlichen Hilfen begrüßt sie: „Es ist ein gutes Zeichen, dass die temporäre Reduktion der Mehrwertsteuer auf 7 Prozent nun kommt. Doch die Maßnahme müsse mit einem „konkreten Plan zum Wiedereinstieg“ verknüpft werden.

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IMPRESSUM

Roboter Pepper, etwa 1,20 Meter groß, weiß mit Kulleraugen, informiert im Kassenbereich eines Supermarktes in Ahrensburg, Schleswig-Holstein, derzeit auf die Verhaltensregeln im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie hin. „Den Sicherheitskräften hat kaum ein Kunde zugehört, aber von Pepper sind die Leute fasziniert“, sagt der Inhaber. Der kleine Techno-Mitarbeiter erklärt alle drei Minuten die Abstandsregeln. Im Bild: Edeka-Händler Roman Stengel mit Roboter Pepper.

www.convenienceshop.de LPV GMBH Amtsgericht Münster, HRB 16530 Hülsebrockstr. 2-8, 48165 Münster Rechnungseingang bitte per E-mail: rechnungseingang@lp-verlag.de Redaktionsadresse: Hülsebrockstr. 2-8, 48165 Münster Verlagsstandort Neuwied: Niederbieberer Straße 124, 56567 Neuwied Telefon: 02631/ 879–0, Telefax: 02631/ 879–205

REDAKTION Hans Jürgen Krone, Chefredakteur, Objektleiter, hansjuergen.krone@lp-verlag.de, 025 01/801–8785 Martin Heiermann, martin.heiermann@lp-verlag.de, 025 01/801–8786,

LAYOUT Carsten Hoppen -114, Anne Kremer -172, Claudia Krumm -169, Elfriede Münk -115, Benjamin Richter -136, Nina Vahrenkampf -116

VERLAG Geschäftsführung: Dr. Thorsten Weiland Leiter Media & Sales: Torsten Zelleröhr -144 Mediaberatung: Birgit Schuld -143, Judith Schuhmacher -210, Irene Schaible -208, Anzeigenverwaltung: Christiane Bock -133, Dorothe Scherer -146 Online: Regina Kofler -194 Marketing-Leitung: Marcus Schmidt -216 Vertrieb: LV-Service-Center, Telefon: 025 01/ 801–4482, vertrieb@lp-verlag.de

ANZEIGENVERTRETUNGEN Nielsen 1, 5, 6, 7, Dänemark: Volker Geuer Verlagsvertretung, Röpckes Mühle 2, 25436 Uetersen, Telefon: 0 41 22/ 9 99 79-11 Nielsen 2, Niederlande: Holger Grossmann c/o RegioSales Solutions Graf-Recke-Str. 18, 40239 Düsseldorf Telefon: 02 11/ 55 85 60, Mobil: 01 75/ 63 30 782 Nielsen 3 a: adwork GmbH Günter Scheffel, Straßheimer Weg 49, 61191 Rosbach, Telefon: 0 60 03/ 82 901 80 Nielsen 3 b, 4: mediavertretung,annette weller Carl-Orff-Weg 3, 82008 Unterhaching, Telefon: 089/ 54 84 35 04 Schweiz, Österreich: Cornelia Tahotny, Telefon: 02 02/ 76 90 26 04

Nach fast fünf Wochen Corona-bedingter Schließung öffneten die Tchibo-Filialen Ende April wieder ihre Pforten. Zunächst waren es gut 75 Prozent der rund 600 deutschen Tchibo-Shops hier zu Lande. In den Filialen will Tchibo natürlich akribisch auf die Einhaltung aller erforderlichen Hygiene-Regeln achten. Es gibt Markierungen für Mindestabstand, Plexiglas-Hygieneschutz an den Kassen und eine regelmäßige Reinigung mit Desinfektionsmitteln, berichtet das Unternehmen. Solange der Verzehr innerhalb der Shops untersagt ist, will der Kaffee-Spezialist Kaffee und Snacks ausschließlich „To-Go“ anbieten.

Gültiger Anzeigentarif vom 01.01.2020

Bezugspreis: Einzelheft 3,80 EUR Jahresabo Inland: 31,20 EUR; Ausland: 39,40 EUR Kein Anspruch auf Rückgabe des Bezugsgeldes bei Ausfall der Lieferung durch höhere Gewalt. Nachdruck, auch von Auszügen, nur mit Genehmigung des Verlages.

Fotos: Edeka Stengel,BAT, KFC, Philip Morris. Tchibo

GESAMTHERSTELLUNG

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Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel

Der Gesamtauflage dieser Ausgabe liegt unsere Sonderveröffentlichung Power Drinks bei. Wir bitten um Beachtung. Mitglied im

BUNDESVERBAND DER DEUTSCHEN VENDING-AUTOMATENWIRTSCHAFT E.V. G13952

ISSN 0948-8855

Titelfoto: Getty Images Titelgestaltung: Anne Kremer

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COMMUNITY Vorschau

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Aral-Zentrale bleibt weiter in Bochum Der Verwaltungssitz von BP Europa und der Aral AG bleibt weiterhin in Bochum. Das wurde kürzlich bekannt. Offenbar wurde der Mietvertrag für das Bürogebäude an der Wittener Straße bis zum Jahr 2027 verlängert. Notwendig geworden waren wohl nach einem Eigentümerwechsel Verhandlungen mit dem neuen Vermieter. In dem Bochumer Gebäude arbeiten rund 800 Mitarbeiter von BP und Aral.

Szene Treff

DIE HIGHLIGHTS, JENSEITS DER ALLTÄGLICHEN ARBEIT, HIER IM ÜBERBLICK.

Neuer Mietvertrag: BP und Aral bleiben an der Wittener Straße.

Picnic erreicht mehr Städte an der Ruhr Der Lieferdienst Picnic hat sein Liefergebiet im Ruhrgebiet in Krisenzeiten zügig vergrößert. Seit Anfang Mai haben Haushalte in Kamen, Bergkamen und in Teilen von Unna, Dortmund und Lünen die Möglichkeit, von dem E-Food-Händler beliefert zu werden. Seit dem Start von Picnic, Anfang des Jahres 2018, sei die Belegschaft in Deutschland auf über 1.000 Mitarbeiter gewachsen. In den vergangenen Wochen stellte Picnic wohl über 50 neue Mitarbeiter pro Woche ein.

Bei den Kunden soll ankommen, dass die Grundversorgung durch viele Bahnhofsshops nach wie vor gewährleistet ist.

Solidaritäts-Aktion der Bahnhofs-Läden Die Pandemie hat auch die Einkaufsbahnhöfe und die Shop-Betreiber dort nicht verschont. Die Marketinggesellschaft der Einkaufsbahnhöfe, kurz „Mein Einkaufsbahnhof“, will deshalb mit einem Unterstützungsprogramm zeigen, dass der Markenclaim „Immer Für mich da“ auch gegenüber ihren Mietern gelebt wird. Eine Solidaritätsaktion wurde unter dem Hashtag #immerfürmichda gestartet, um einzelne geschlossene aber auch geöffnete Geschäfte zu unterstützen. Über die Aktionsplattform www.immerfuermichda.com besteht die Möglichkeit, Geschäfte und Dienstleister zu fördern. Das geschieht durch Rabattcoupons oder Gutscheine.

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Tabakwaren

Coffee- und Energydrinks

Nahversorger-Sortimente

War und ist die Grundversorgung der Raucher auch in der Corona-Krise gesichert? Und in welchen Vertriebskanälen haben sich die Konsumenten mit Zigaretten und Tabakwaren eingedeckt? Gab es genug Anbieter für Next Generation Products?

Pandemie hin oder her: In diesen außergewöhnlichen Zeiten brauchen die Konsumenten gute Nerven und besonders auch viel Kraft und Energie. Gerade deshalb greifen die Verbraucher auch in Zukunft sicherlich gerne zu den flüssigen Muntermachern.

Wer derzeit Nahversorger-Sortimente in seinem C-Store anbieten kann, ist deutlich im Vorteil. Ein solches Portfolio will aber gut durchdacht sein. Es geht darum, eine vielfältiges Angebot, dem Shop-Standort entsprechend, aufzubauen oder zu entwickeln.

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Fotos: Aral, Mein Einkaufsbahnhof

VORSCHAU HEFT 4-20


ConvenienceShop/3/2020/CS_2020_03 - Seite 51

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EINVIERTELJAHRHUNDERT

TEILEN SIE IHRE STORY! Bei unserem Jubiläum spielen Sie die Hauptrolle! convenienceshop.de /jubilaeum

Mediaberatung: Birgit Schuld, Telefon: 02631 879-143, E-Mail: cs.mediainfo@lp-verlag.de, convenienceshop.de/jubilaeum, lp-verlag.de

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Vanilla Espresso

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