27. Jahrgang, Ausgabe 06_2021, www.convenienceshop.de
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Smart Box
Bank brandet Shop
Um die Ecke
Plus trotz Pandemie
Analoge Messe
Das französische Handelsunternehmen Groupe Casino testet unter der Marke Monop eine Smart-Box. Der automatisierte C-Store arbeitet auf Basis künstlicher Intelligenz. Seite 02
Die Genossenschaft VR Plus testet in Altmark-Wendland ein besonderes Shop-Konzept unter ihrem Namen. Dass eine Bank in Tankstellen investiert, ist vor Ort nicht neu. Seite 09
Auch Aldi investiert in ConvenienceStores. Im australischen Sydney eröffnete der Discounter im Sommer 2021 den ersten so genannten Corner Store auf dem Kontinent. Seite 10
Trotz Pandemie und Lockdown haben die Tankstellen-Shops 2020 ihren Tabakwaren-Umsatz steigern können. Sie gewannen weitere Marktanteile von 1,5 Prozent hinzu. Seite 15
Bald soll wirklich wieder Anuga sein. Die Messe ist für den 9. bis 13. Oktober angekündigt. Seite 19
Impressum Seite 04
CONVENIENCEOFFENSIVE IN DEUTSCHLAND Die Meldungen über neue und spannende Aktivitäten der Schweizer Valora im deutschen ConvenienceMarkt sind zahlreich. CS sprach mit Roger Vogt, CEO Retail bei Valora, über Projekte und Hintergründe.
D Text Hans Jürgen Krone
er Schweizer Handelskonzern Valora ist in Deutschland aktiv auf der Suche nach weiteren Partnern für die und mit denen er hier zu Lande Convenience-Stores erfolgreich betreiben kann. Er legt dabei eine Dynamik an den Tag, die so manchen Marktteilnehmer durchaus erstaunt. „Wir glauben, dass es in Deutschland für uns in diesem Geschäft noch ein großes Potenzial gibt“, sagt Roger Vogt, CEO Retail und Mitglied der Konzernleitung der Valora AG, zur Begründung. ...
Lesen Sie weiter auf Seite 3
In Deutschland will der Retail-CEO von Valora, Roger Vogt, das Convenience-Geschäft mit vielfältigen Maßnahmen voranbringen.
Pohland folgt auf Dobrajc Oliver Pohland (r.) hat Anfang September die Geschäftsführung des Verbands des E-Zigarettenhandels, VdeH, übernommen. Er folgt auf Michal Dobrajc, der seit 2018 kommissarisch dabei war. Pohland verfügt über langjährige Erfahrung in der Wirtschaft und in der politischen Verbandsgeschäftsführung auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene. Zuletzt war er Bundesgeschäftsführer des THW.
Euvend & Coffeena 2022 Die Kölner Vending-Messe Euvend & Coffeena wird vom 27. bis 29. Oktober 2022 in der Domstadt stattfinden. Aber schon jetzt können sich Aussteller dafür anmelden. Bis zum 15. Dezember 2021 gibt es laut Koelnmesse einen Frühbucherrabatt.
Fotos: Valora,, Koelnmesse, Wuplo, VdeH
Neue Lieferdienste Ein neuer Express-Lieferdienst für Lebensmittel startete in Berlin: „Wuplo“ will in zehn bis 60 Minuten, innerhalb gebuchter 15 Minuten-Zeitfenster, oder zum Wunschtermin liefern. Der erste Darkstore von Wuplo steht in Charlottenburg. Ihr Geschäft massiv ausbauen will auch die größte holländische Pizza-Lieferkette „New York Pizza”. Seit sieben Jahren ist sie hier zu Lande nur in Köln ansässig. Künftig will das Unternehmen mit dem Pizza-Lieferdienst Stückwerk in 32 Betrieben zusammenarbeiten und so in Deutschland „zu einem der wichtigsten Player heranwachsen”.
AKTIV FÜR DIE GESELLSCHAFT Gesellschaftliche Verantwortung ist eine ernste Sache. Dessen ist sich die Convenience-Branche durchaus bewusst. Das erfahre ich in vielen Gesprächen. Und viele Branchenplayer sind auch ein Stück weit stolz darauf, dass sie vermehrt in dieser Rolle wahrgenommen werden. Die Verbraucher erwarten – von den ConvenienceShops über die E-Food-Anbieter bis hin zu den Vending-Operatoren – dass ihre Wünsche erfüllt, ihre Versorgung gesichert und zusätzliche Dienstleistungen möglich sind. Und das natürlich 24/7, in der Stadt, und inzwischen auch wohnortnah in den ländlichen Gebieten. Zur Nahversorgung gehören in diesem Sinne bei-
spielsweise immer öfter auch Bankdienstleistungen, derer sich in Österreich jetzt die Trafiken (siehe Text unten) annehmen und in Deutschland zum Beispiel mit dem Tankstellen-Konzept VR Plus (Seite 9) auch Genossenschaften aktiv sind. Sie alle müssen aber, ebenso wie die große Schweizer Valora, deren Deutschland-Engagement wir im Rahmen unserer Titelstory beleuchten, auch darauf achten, dass dieses Geschäft wirklich rentabel ist – und zwar mit jedem Angebot. Gesellschaftliche Verantwortung muss übernommen werden, aber sie hat eben für alle ihren Preis. Hans Jürgen Krone, Chefredakteur hansjuergen.krone@lp-verlag.de
ÖSTERREICHS TRAFIKEN IM BANK-BUSINESS Ein spannendes Projekt in Sachen zusätzliches Serviceangebote für Convenience-Shops wurde kürzlich in Österreich gestartet: Unter der Marke „Marie“ werden künftig einfache Bankdienstleistungen in den so genannten Trafiken angeboten. Organisiert wird das Geschäft von der im Januar 2021 gegründeten Pro Trafik Service GmbH. Bankpartner dabei ist die Austrian Anadi Bank. Und so soll es gehen: „In den Trafiken werden Konten, Karten, Ein- und Auszahlungen sowie Konsumentenkredite verfügbar sein. In den Partnertrafiken wird zusätzlich ein Tablet zur Verfügung gestellt, das direkt mit den Systemen der Austrian Anadi Bank verbunden ist und auf dem der Kunde die Auswahl und die Beantragung der Produkte selbstständig vornimmt. Auch Bargeldtransaktionen werden über die Kasse der jeweiligen Trafik möglich sein“, berichtet die Wirtschaftskammer Österreich. Das Produktangebot soll außerdem schrittweise erweitert werden. Josef Prirschl, Bundesgremialobmann der Tabaktrafikanten, sagt dazu: „Die Trafiken stärken damit ih-
re Rolle als lokale Nahversorger, sowohl im ländlichen Raum als auch im städtischen Grätzel. Für die Kunden bietet das neue Angebot in den Trafiken einen unkomplizierten Zugang zu Bargeld und Bankdienstleistungen.“ Christian Kubitschek, CEO der Austrian Anadi Bank, ergänzt: „Mit unserer Geschäftsstrategie 2.0 haben wir einen noch stärkeren Fokus auf Kunden- und Marktorientierung im digitalen Zeitalter gelegt. Genau dies zeigen wir in dieser neuen Kooperation: Mittels Einsatzes von State-of-the-Art Digital Banking können wir moderne Bankdienstleistungen genau dort anbieten, wo der Bedarf nach ihnen entsteht. Mit der Innovationskraft eines FinTechs und den Möglichkeiten einer etablierten Vollbank ergänzen wir die starke Präsenz unseres neuen strategischen Partners, der österreichischen Trafikanten.“ Bereits im Juli 2021 starteten 15 Test-Standorte. Derzeit laufe ein Registrierungsprozess mit Trafikanten, heißt es von den beteiligten Unternehmen. Bis Ende 2022 sollen 500 Trafiken dabei sein.
INHALT
6 2021
02 | News
27. Jahrgang, Ausgabe 6_2021
Die Monop Smart-Box von Casino, in Form eines großen mobilen schwarzen Containers, bietet Monoprix-Eigenmarken und Produkte von Marken-Herstellern an. Es handelt sich laut Unternehmen um „tägliche Essentials und Snacks, die rund um die Uhr und sieben Tage die Woche verfügbar“ sein sollten.
NEWS 02 Einen Späti in Berlin haben nun auch die beiden Rapper Sido und Bozza eröffnet. Unterstützung erhielten sie von Mast-Jägermeister.
TITELSTORY 03 Ein großes Potenzial für Valora in Deutschland sieht Retail-CEO Roger Vogt. Im Gespräch erläutert er, wo die Chancen liegen.
HANDELSTHEMEN 06 Rewe und Lekkerland habe mit SSP einen weiteren Partner für ihr To-Go-Format gefunden. Die Kooperation ist erst in der Testphase.
Test in Frankreich: Casino ergänzt seine C-Stores mit einer Smart-Box Das französische Handelsunternehmen Casino Groupe testet unter der Marke Monop eine Smart Box. Sie ist bisher nur für Mitarbeiter der Monoprix-Zentrale in Clichy zugänglich. Bei dem Model handelt es sich laut Casino um einen automatisierten Convenience-Store auf Basis künstlicher Intelligenz, den man nach erfolgreichem Test launchen wolle. In dem 18 Quadratmeter großen Container werden rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, 300 Artikel angeboten. „Dieses Ladenformat, das die traditionelleren Convenience-Stores ergänzt, richtet sich in erster Linie an Kunden, die zusätzliche Lebensmittel oder einen schnellen Happen zum Essen benötigen, insbesondere in Zeiten, in denen traditionelle Geschäfte geschlossen sind“, sagt Casino. Der-
zeit führt das Unternehmen Gespräche mit Verantwortlichen von Flughäfen, Krankenhäusern und Firmenzentralen, an deren Standorten die Box eingesetzt werden soll.
Mit der Hilfe von Startups Das Smart-Box-Projekt wird in Partnerschaft mit mehreren französischen und internationalen Startups und Unternehmen durchgeführt: Das israelische Technologie-Startup Shekel hat die Wägelösung zur Verfügung gestellt, die die Produkte identifiziert. Das Startup Orika von La Réunion hat das Kassensystem entwickelt. Die Unternehmen Ingenico und des Cartes Bancaires sind für die Implementierung des innovativen Zahlungsverfahrens verantwortlich.
SHORT NEWS+PEOPLE Die Informationswebseite www.was-rau •cher-wissen-sollten.de von Philip Morris wird offenbar angenommen. Seit die Webseite Anfang Juli 2021 online ging, hätten sie mehr als 85.000 Personen aufgerufen. Ziel sei es, erwachsene Raucher darüber zu informieren, dass die Verbrennung des Tabaks Hauptursache für die Schädlichkeit des Rauchens sei. Darüber hinaus würden Informationen darüber bereitgestellt, wieso ein Rauchstopp die beste Option bleibe. Informiert wird auch über Produktkategorien, die den Konsum von Nikotin ohne die Verbrennung des Tabaks ermöglichen. Als neue CIO von Coca-Cola European •Partners Deutschland hat Katharina Knötel
MEINUNGEN 08 Die Tabaksteuerer-
Christian Rasche abgelöst. Er wechselte Mitte Juni zur Coca-Cola GmbH. In ihrer neuen Funktion leitet Knötel den Bereich Business, Process and Technology (BPT) in Deutschland. Sie gehört dem Geschäftsführungsteam in Deutschland und dem internationalen BPT-Führungsteam an.
höhung wird 2022 die Preise für E-Zigaretten, Liquids und Erhitzer nach oben treiben. Doch die Branche zeigt sich entschlossen, die Produkte zum Erfolg zu führen.
Tank & Rast hat an der A3 die Raststätte •Weiskirchen Nord, südöstlich von Frankfurt am Main, nach einem kompletten Neubau eröffnet. Investiert habe man hier 6,8 Millionen Euro. In der Serways-Kompaktanlage befinden sich Raststätte, Shop und Tankstelle unter einem Dach.
HANDELSTHEMEN 2 09 An der A8 in Bayern ist mit dem Sortimo Innovationspark eine Solartankstelle startklar, die eine der größten Deutschlands werden soll.
Business Insights heißt die neue Online•Plattform mit der das Dortmunder Messe-
PRODUKTE 12 Immer öfter kommen Snacks und Drinks
Duo InterTabac und InterSupply bis zu seinem nächsten Termin, 15. bis 17. September 2022, online geht. Die Seite soll Mitte September 2021 freigeschaltet werden. Dort sollen News sowie eine Wissensdatenbank zu den wichtigsten Themen und Profilen von Unternehmen und Verbänden mit dem jeweiligen Produktangebot zu finden sein.
auch ohne oder mit weniger Zucker aus. Die Neuheiten nehmen aktuelle Trends auf.
Essens-Lieferdienst Delivery Hero ver•zeichnet durch Zukäufe und Expansion im
STARTUPS 14 Onlinehändler Koro bringt seine Produkte
Der Musiker Sido (u. r.) hat mit seinem „Kollegen“ Bozza in Berlin den modernen C-Store Svenni‘s Nachtshop eröffnet. Auch mit der Hilfe von Jägermeister entstand hier eine recht ungewöhnliche Location.
verstärkt in die Regale des Handels.
flügel tut sich etwas. Gerade für Shop-Betreiber sind die Entwicklungen interessant. Sie sollten innovative Angebote listen.
COMMUNITY 23 Mit unterschiedlichen Charity-Aktionen machen viele Branchenplayer gerade auf sich aufmerksam. Vor allem geht es um die Flutopfer aber auch um den Schutz der Natur.
STANDARDS 01 Editorial 04 Impressum
Die Rapper Sido und Bozza: Späti mit Jägermeister-Unterstützung Mit Frank Dißmann und Stephan •Forsbach hat der Vertrieb der Marke Gizeh ie Rapper Sido und Bozza haben in BerlinFriedrichshain einen Späti eröffnet: Svenni‘s Nachtshop. Auf Youtube berichtet Bozza, er habe „einfach Bock darauf gehabt, selbst ein Späti zu haben“. Man müsse es nur einfach ein bisschen besser machen als andere. Das heißt in diesem Falle vor allem viel Kühlfläche und zahlreiche Trendprodukte, vor allem Getränke. Besonders auffällig ist in diesem Fall die konzeptionelle Unterstützung von Jägermeister, das die Eröffnung auch auf seinen Social-Media-Kanälen feierte. Mit dem Jägermeister-Branding wurde in Svenni’s Nachtshop eine „Wall of Freezer“ für eiskalte Shots und im Lager ein Foto-Automat installiert. In einem Zimmer hinter der Kassen-
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zone gibt es eine Lounge mit Mini-Produktionsstudio, die „Singer-Booth“. „Für viele Konsumenten ist der Späti der Start, ein Zwischenstopp oder der Ausklang einer unvergesslichen Nacht – und manchmal alles zusammen. „Also genau unser Revier“, sagt Kathleen Schied, Head of Marketing bei Mast-Jägermeister Deutschland gegenüber Convenience Shop. Das Projekt sei mehr als eine einfache Produktplatzierung und auch mehr als Sponsoring. „In diesem ganz besonderen Späti in Kooperation mit den Rappern Sido und Bozza können wir nicht nur unser Produkt prominent in Szene setzen, sondern auch das Engagement in der Musikszene verstärken“, sagt Schied abschließend.
eine neue Doppelspitze. Vertriebsleiter Frank Dißmann übernimmt für den Innendienst den Key Account Lebensmittelhandel und Stephan Forsbach als Leiter den Vertriebsaußendienst und den Bereich Großhandel. Fabian Röcke, zuvor Strategic Demand •Director bei Mars Wrigley in Deutschland, ist neuer Sales Director bei dem Süßwarenhersteller. Er folgt auf Gunnar Frettlöhr, der innerhalb der Organisation neue Aufgaben übernehmen wird. Röcke war in den vergangenen zehn Jahren bei Mars Wrigley in Deutschland in den Bereichen Marketing und Sales tätig. Er berichtet künftig an Geschäftsführer Carsten Simon.
Fotos: Valora, Rewe, Mars, Groupe Casino, Mast-Jägermeister
INDUSTRIETHEMEN 15 In der Kategorie Wurst, Fleisch und Ge-
ersten Halbjahr tiefrote Zahlen: Der deutsche Dax-Konzern machte einen Verlust von mehr als 918 Millionen Euro. Das war doppelt soviel wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Profitieren konnte der Lieferdienst von der gestiegenen Nachfrage nach Essenslieferungen in der Corona-Krise. 1,22 Milliarden Bestellungen weltweit verzeichnete Delivery Hero im ersten Halbjahr. Der Umsatz verdoppelte sich auf 2,68 Milliarden Euro.
Titelstory | 03
27. Jahrgang, Ausgabe 6_2021
Fortsetzung Titelstory
CONVENIENCE OFFENSIVE IN DEUTSCHLAND
„Natürlich suchen wir in Deutschland weitere Partnerschaften.“ Roger Vogt CEO Retail, Valora AG
In der Schweiz verfügt Valora über einige Erfahrung mit Tankstellen-Shops, deren Zahl sie kürzlich deutlich steigern konnte.
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Fortsetzung Titelstory
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s ist ein wahres Feuerwerk an Initiativen, das von Valora in Deutschland abgebrannt wird und worüber Vogt im Interview mit Convenience Shop berichtet (siehe Seite 4).
Das gilt offensichtlich sowohl für TankstellenShops als auch für Boxes als Smart Stores oder auch andere Konzepte. Bisher betreibt das Unternehmen etwa 2.700 Shops in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Luxemburg und den Niederlanden. In Deutschland sollen in den kommenden Jahren offensichtlich noch einige dazukommen. Das deutet Vogt im Interview mit Convenience Shop an. Dabei betont er auch, dass diese Entwicklung von langer Hand geplant sei. Diese Unternehmensoffensive war also offenbar nicht Ergebnis der Überlegungen angesichts der Pandemie, wie in der Branche häufig gemutmaßt wurde, sondern so vorgesehen. „Dazu gibt es einen Fahrplan“, sagt Vogt im Interview mit CS zur beispielsweise geplanten Weiterverbreitung von Smart Stores wie der 24/7 Box, die man am Bahnhof Ahrensburg in Zusammenarbeit mit der DB eröffnete. Dass die Valora dieses Thema jetzt so forcieren kann, ist wohl aber der Tatsache geschuldet, dass das Unternehmen in der Pandemie diese Dinge deutlich forciert hat. Valora verfolge
Konzentration auf die Praxis Doch trotz dieser Vorreiterrolle hebt die Valora in ihrer Rolle als selbst ernannte „FoodvenienceCompany“ scheinbar nicht ab, sondern konzentriert sich auf die stationäre Praxis in den Convenience-Stores an entsprechenden Standorten. Das zeigt auch die Tatsache, dass sie für ihre neuen Aktivitäten in deutschen Tankstellen-Shops zunächst schlicht ihren auch in Deutschland aussagekräftigen Markenname K-Kiosk ausgewählt hat. Und das, obwohl sie sich bei Gestaltung und
Design an den modernsten Ausprägungen des Schweizer Avec-Konzepts orientiert hat. So wissen auch die deutschen Kunden im Grunde, was sie dort erwartet. Und wenn das Unternehmen hier dann noch Frische-Highlights setzt und vielleicht vor Ort auch die in Deutschland weit verbreiteten Marken Ditsch und Back Werk als Foodservice Clip-Ins einbringt, könnte es schon eine gewisse Geling-Garantie geben. Diese könnte aber auch daher kommen, dass das Schweizer Unternehmen mit großem Selbstbewusstsein aber nicht überheblich an das Geschäft herangehen. So weiß man beispielsweise bei Valora auch, dass Tankstellen-Kunden im manchen deutschen Tankstellen-Shops, jenseits des Food-Angebotes auch ein ähnlich großes Tabak-Angebot erwarten, wie es das Unternehmen vielleicht sonst nur in seinen Cigo-Shops bietet. Es ist kaum daran zu zweifeln, dass Valora den Kunden seiner Tankstellen-Shops auch hier zu Lande gibt, was sie wollen, so groß der strategische Zug zum FrischeAngebot auch sein mag.
Flexibilität als Vorteil im Geschäft Dass Vogt mit Convenience Shop auch darüber spricht, dass man auch bereit sei, beispielsweise das Geschäft für Kunden unter deren eigenen Shop-Namen zu machen – wenn es nicht anders gehe – , weist auf einen weiteren entscheidenden
Vorteil von Valora hin: Flexibilität. Das Unternehmen hat Convenience-Kompetenz und es gibt offenbar wenig formale Hindernisse für potenzielle Partner, mit Valora ins Geschäft zu kommen. Die Führung der unterschiedlichen Marken und Standorte sind Valora mit K-Kiosk, Service Store DB, U-Store, Cigo, Press & Book, 24/7, Back Werk, Ditsch etc. vertraut. Ebenso wie die Einbeziehung unterschiedlicher Lieferanten auch auf regionaler Basis, bei der das Unternehmen wohl in den vergangenen Jahren an Flexibilität dazugewonnen und dazugelernt hat.
Auch für Valora kein einfacher Markt Natürlich ist es auch für das Schweizer Unternehmen hier zu Lande nicht einfacher, C-Stores rentabel zu betreiben. Einkaufsgewohnheiten der Kunden nachhaltig ändern zu wollen, ist gerade in Deutschland ein mutiges Unterfangen. Und auch die höhere Preissensibilität deutscher Kunden mit ihrer Discounter-Orientierung unterscheidet sich deutlich vom Shop-Geschäft in der Schweiz. Dennoch haben aktuell so viele Retailer Interesse und konkrete Projekte im deutschen Convenience-Markt wie selten zuvor. Aber neue und auch bewährte Player hier zu Lande müssen diese besondere Mischung der Valora, aus digitaler Initiative und an Foodvenience orientierter Retail-Erfahrung, erst einmal mitbringen.
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Foto: Valora
Smart Stores und Tankstellen-Shops
jetzt seine „Digitalisierungsstrategie mit noch mehr Konsequenz. So haben wir unsere internen Kompetenzen während der Krise weiter ausgebaut und das Digital Team beträchtlich vergrößert“, sagt Vogt gegenüber CS. Das war wohl eine kluge Entscheidung, wenn man den aktuell vielen Fachleuten und Trendspezialisten glaubt, die in Smart Stores oder „Automated Stores“ künftig einen wichtigen Teil des Food-Retails sehen. Und sicherlich ist es keine ganz große Überraschung, hatte Valora doch mit dem Praxis-Test der AvecBox in unseren Breiten entscheidend mit dafür gesorgt, dass dieses Thema schließlich aus den reinen Gedankenspielen der Convenience-Branche heraus kam und zumindest in die mittelfristige Projektplanung vieler Food-Retailer in WestEuropa Eingang fand.
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04 | Handel + People
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Fortsetzung Titelstory
„SCHON VON LÄNGERER HAND GEPLANT“ Valora spielt im deutschen Shop-Geschäft kräftig mit. CS sprach mit Roger Vogt, CEO Retail bei Valora, über die Aktivitäten. Interview Hans Jürgen Krone/Martin Heiermann
Convenience Shop: In der Pandemie haben viele Unternehmen ihre Positionierung kritisch hinterfragt. Sie auch? Roger Vogt: Natürlich haben wir uns gefragt, ob es über-
haupt noch richtig ist, sich auf Hochfrequenzlagen zu spezialisieren und vor allem auf den Außer-Haus-Konsum der Menschen zu setzen. Wir sind zu dem Ergebnis gelangt, dass das, was wir tun, auch künftig richtig ist. Wir sind überzeugt, dass dieses Geschäft zur alten Stärke zurückfinden und der Außer-Haus-Konsum attraktiv bleiben wird. Dabei ist uns aber nicht entgangen, dass sich durch die Pandemie ein gewisses Kundenverhalten deutlich schneller entwickelt hat.
CS: Sie meinen die Nutzung digitaler Techniken? Roger Vogt: Ja, es geht vor allem um die Digitalisierung. Es
hat einen Boost im Online-Shopping gegeben. Diesen hatten wir bereits antizipiert. Deshalb verfolgen wir jetzt unsere Digitalisierungsstrategie mit noch mehr Konsequenz. So haben wir unsere internen Kompetenzen während der Krise weiter ausgebaut und das Digital Team beträchtlich vergrößert.
CS: An welchen Stellschrauben haben Sie gedreht? Roger Vogt: Unter anderem wollen wir das Einkaufen im
stationären Handel flexibler gestalten. So stehen die Themen Self-Checkout und Automated Stores ganz oben auf der Agenda. Im Kern geht es darum, unseren Kunden, denen wir das ‚kleine Glück unterwegs‘ bringen wollen, noch mehr Convenience im Kundenerlebnis zu bieten und den Geschäftsbetrieb zu verbessern.
CS: Glauben Sie, dass Ihre Kunden dies erwarten? Roger Vogt: Es gibt nach unseren Erkenntnissen ein klares
Bedürfnis der Kunden nach mehr Autonomie beim Einkaufen. Wir begegnen diesem mit unserem kassenlosen Avec Box Konzept, in dem Zutritt, Einkauf und Bezahlung über die Avec App erfolgen. Kürzlich haben wir damit auch den Schritt nach Deutschland gemacht. In Ahrensburg bei Hamburg hat die Deutschen Bahn einen 24/7 Service Store eröffnet, zu dem wir die auf der Avec Box basierende Technologie geliefert haben. Andererseits testen wir in der Schweiz an zwei Standorten Hybrid Stores. Das heißt: In einem normalen Avec Convenience Store arbeitet den Tag hindurch Personal und in der Nacht wird auf autonomen Betrieb umgeschaltet. Darüber hinaus forcieren wir das herkömmliche Automatengeschäft. Wir wollen Automaten dort einsetzen, wo ein kompletter Hybrid-Shop keinen Sinn macht. In Deutschland wird im Rahmen der Digitalisierung künftig auch das Thema Loyalty eine große Rolle spielen, das wir in der Schweiz bereits erfolgreich umsetzen. Man kann durchaus sagen, dass wir in den vergangenen anderthalb Jahren ein Feuerwerk an digitalen Convenience-Lösungen gezündet haben, um hier sehr schnell viel zu lernen, zu verstehen und voranzukommen.
CS: Das Feuerwerk an Lösungen gibt es hier auch in den Shops. Haben Sie bei Ihren Aktivitäten in Deutschland komplett auf Offensive geschaltet? Roger Vogt: Diese Entwicklung ist schon von längerer
Hand geplant. Wir glauben, dass es in Deutschland für uns im Retail-Geschäft noch ein großes Potenzial gibt. Natürlich mussten wir uns nach dem Corona-Schock, wie alle anderen im Markt auch, erst einmal organisieren. Dann war uns aber sehr schnell klar, dass wir unsere besondere Stärke, und die liegt vor allem im Convenience-Geschäft, weiterhin spielen wollen.
CS: In Deutschland war Valora konzeptionell bisher zurückhaltender als in der Schweiz. Wie sind Ihre Planungen jetzt? Roger Vogt: Alles, was wir in der Schweiz erfolgreich umsetzen, wollen wir auf unsere deutschen Geschäfte übertragen. Dazu gibt es einen Fahrplan. Mit dem 24/7 Service Store, den wir mit der Deutschen Bahn eröffnet haben, wurde die Grundlage für die nächsten Schritte gelegt. Weitere Konzepte in diese Richtung werden folgen. Das genaue Wann und Wo werden wir zum gegebenen Zeitpunkt zusammen mit unseren Partnern kommunizieren.
PEOPLE
Dirk Hohnberg hat die Funktion als Marketing Director Fisher man’s Friend bei CFP Brands übernommen. Zudem gehört er weiter zum Management-Team des Süßwaren-Anbieters. Vor seinem Wechsel zu CFP Brands war Hohnberg zuletzt bei Wilkinson Sword als Nationaler Key Account Manager tätig.
Norbert Reiter hat Anfang September den Vorsitz der Geschäftsführung bei Nestlé Wagner von Thomas Ludsteck übernommen. Ludsteck wechselt, im Zuge einer Neuausrichtung des Pizza-Geschäftes von Nestlé, auf die Position des Head of Pizza Europe, Middle East und North Africa. Er bleibt zudem Mitglied der Nestlé Wagner-Geschäftsführung.
IMPRESSUM www.convenienceshop.de LPV GmbH Amtsgericht Münster, HRB 16530 Hülsebrockstr. 2–8, 48165 Münster
CS: Sie sind jetzt in Deutschland auch an Tankstellen aktiv. Wollen Sie sich dort dauerhaft engagieren?
Rechnungseingang bitte per E-mail: rechnungseingang@lp-verlag.de
Roger Vogt: Valora betreibt seit rund 20 Jahren in der
Redaktionsadresse: Hülsebrockstr. 2–8,
Schweiz Tankstellen-Shops und zwar mit dem Convenience-Format Avec. Durch eine neue Zusammenarbeit werden wir ab Anfang 2022 in der Schweiz rund 100 Tankstellen-Shops in unserem Portfolio haben. Diese Kompetenz übertragen wir auch nach Deutschland. Hier sind wir im Retail-Bereich mit K Kiosk seit Dezember 2020 beziehungsweise seit April 2021 an zwei Tankstellen präsent, bei Oktan und Oil, wo wir viel ausprobieren. Wir sind hier Mieter und Betreiber der Shops und wickeln auch das Kraftstoff-Business als Agenturgeschäft ab.
48165 Münster
CS: Was ist der Schwerpunkt bei K Kiosk und wie unterscheidet sich das Format von anderen Konzepten?
Verlagsstandort Neuwied: Niederbieberer Straße 124, 56567 Neuwied, Telefon: 02631/ 879–0 Redaktion Hans Jürgen Krone, Chefredakteur, Objektleiter, E-mail: hansjuergen.krone@lp-verlag.de, Mobil: 0152 22576375 Martin Heiermann, Redakteur, E-mail: martin.heiermann@lp-verlag.de, Mobil 0152 22576371 Layout Carsten Hoppen –114, Anne Kremer –172, Claudia Krumm –169, Elfriede Münk –115, Benjamin Richter –136, Nina Vahrenkampf –116 Layoutkonzept Anja Steinig
Roger Vogt: Grundsätzlich entsprechen Innenausstattung
Verlag Geschäftsführung: Dr. Thorsten Weiland;
und Ladenlayout unserem Schweizer Format Avec. Markenauftritt und auch der Schalter stammen von unserem modernisierten K Kiosk Konzept. Das Angebot entspricht einem klassischen Tankstellen-Shop. Ebenso zahlt unser Kaffeekonzept, das wir bei K Kiosk sehr groß und kompetent spielen, auf die Frische ein. Die Marke K Kiosk haben wir gewählt, weil sie in Deutschland eine größere Marktdurchdringung hat als Avec.
Leiter Media & Sales: Torsten Zelleröhr –144;
CS: K Kiosk ist also die strategische Marke dafür? Roger Vogt: Im Grundsatz ja. Wir sind aber auch bereit,
einen anderen Weg zu gehen und das Geschäft mit dem Branding von Partnern zu betreiben. Das Entscheidende ist doch, dass wir die Kompetenz haben. Natürlich suchen wir in Deutschland weitere Partnerschaften, um im Tankstellen-Geschäft weiter Fuß zu fassen.
CS: Zusammen mit Ditsch und Back Werk ist es also ein modulares Gesamtkonzept?
Mediaberatung: Birgit Schuld –143, Judith Schuhmacher –210, Irene Schaible –208, Anzeigenverwaltung: Christiane Bock –133, Dorothe Scherer –146, Online: Regina Kofler –194, Marketing Leitung: Marcus Schmidt –216 Vertrieb: LV-Service-Center, Telefon: 025 01/ 801–4482,vertrieb@lp-verlag.de Anzeigenvertretungen Nielsen 1, 5, 6, 7, Dänemark: Volker Geuer Verlagsvertretung, Röpckes Mühle 2, 25436 Uetersen, Telefon: 0 41 22/ 9 99 79–11; Nielsen 2, Niederlande: Holger Grossmann c/o RegioSales Solutions Graf-Recke-Str. 18, 40239 Düsseldorf,Telefon: 02 11/ 55 85 60, Mobil: 01 75/ 63 30 782; Nielsen 3 a: adwork GmbH Günter Scheffel, Geschwister-Scholl-Ring 16, 61203 Reichelsheim Mobil: 01 71 / 76 39 601; Nielsen 3 b, 4: Mediavertretung Annette Weller, Carl-Orff-Weg 3, 82008 Unterhaching, Telefon: 089/ 54 84 35 04;
Roger Vogt: Ja, die Valora Gruppe bietet mit ihren Retail-
Schweiz, Österreich: Cornelia Tahotny,
und Food-Service-Formaten ein breites FoodvenienceAngebot mit auf die jeweilige Verkaufsfläche zugeschnittenen Konzepten. Diese lassen sich auch kombinieren. Mit Back Werk beispielsweise planen wir mit so genannten Clip-ins. Im September geht in Hamburg ein brandneuer U-Store mit einem solchen Clip-in an den Start, der ein auf das Format zugeschnittenes Frische-Angebot hat.
Telefon: 0202/ 76 9026 04
CS: Werden Sie in Deutschland Aktivitäten in Innenstadtlagen forcieren, jenseits des Travel Retails? Roger Vogt:In Deutschland ist die Valora Gruppe mit dem
Food-Service-Format Back Werk schon stark in Innenstädten vertreten. Hingegen wollen wir mit unseren Retail-Formaten kein Quartierversorger sein. Dort haben die Kunden und Kundinnen ganz andere Ansprüche an das Sortiment und an das Pricing. Allerdings eröffnen wir in der Schweiz im Spätherbst eine neue Avec Box in der Nähe von Winterthur, die eine Art Nahversorgungs-Charakter haben kann. Dort werden wir sehen, wie das ankommt.
Gültiger Anzeigentarif vom 01.01.2021 Bezugspreis Einzelheft 3,80 EUR Jahresabo Inland: 31,20 EUR; Ausland: 39,40 EUR Kein Anspruch auf Rückgabe des Bezugsgeldes bei Ausfall der Lieferung durch höhere Gewalt. Nachdruck, auch von Auszügen, nur mit Genehmigung des Verlages. Der Gesamtauflage dieser Ausgabe liegt eine Beilage der JT International Germany GmbH und der Tabak Guide bei. Wir bitten um Beachtung. Gesamtherstellung Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel Mitglied im BUNDESVERBANDDER DEUTSCHEN VENDING-AUTOMATENWIRTSCHAFT E.V. G13952
ISSN 0948–8855
Fotos: Valora, CFP Brands, Nestlé Wagner
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© 2021 Monster Energy Company Quelle: 1GfK, Total DE, Energy Drinks, Umsatzwachstum nach Alter, FY 2020. Junge Shopper = bis 29 Jahre *Versetzt mit Distickstoffoxid **Gen Z: geboren ab den späten 90ern
06 | Handel
Der Automobilclub „Mobil in Deutschland“ hat in diesem Sommer erneut festgestellt, dass Autohöfe Shop-Produkte deutlich preiswerter anbieten als Raststätten an Autobahnen. Das berichtet die Vereinigung Deutscher Autohöfe, Veda. Verglichen worden seien im Rahmen eines Tests an 20 Standorten der Spritpreis und ein immer gleicher Warenkorb. Im Ergebnis seien bei Snacks und Getränken, auf der Grundlage des getesteten Warenkorbs, im Durchschnitt ein Preisunterschied von mehr als 22 Prozent festgestellt worden. Im „schlechtesten“ Falle habe der Shopper auf der Grundlage des Warenkorbes 1,93 Euro, im „günstigsten“ Falle 10,36 Euro sparen können. Alle Einrichtungen lagen an viel befahrenen Bundesautobahnen.
Tamoil nutzt Fillibri Nachdem die Tank-App Fillibri bereits an HEM-Stationen getestet wurde, ist die Deutsche Tamoil als Mitgesellschafterin bei der Fillibri eingestiegen. Das StartupUnternehmen wurde 2020 von der Westfalen Gruppe gegründet. Auch die Deutsche Avia ist daran beteiligt. Die Kunden können mit der Smartphone-App nun an 700 Akzeptanzstellen direkt an der Zapfsäule bezahlen. „Wir freuen uns, mit an Bord zu sein, weil wir das enorme Potenzial von Fillibri erkannt haben“, sagt Carsten Pohl, Geschäftsführer Deutsche Tamoil. „Akzeptanznetz, Nutzerzahlen und Transaktionen konnten wir im vergangenen halben Jahr mehr als verdoppeln“, sagt Fillibri Geschäftsführer Karsten Hüls. Das Produkt stehe interessierten Unternehmen offen.
Jetzt mit Adlerkopf Orlen Deutschland arbeitet weiter an der Performance seinen Tankstellen. Dazu gehört auch ein neues Branding an den Star-Stationen. Die Mineralölgesellschaft stellt jetzt den Adlerkopf als Markenzeichen von Orlen neben den Stern von Star. Die Änderung soll deutlich machen, dass die Stationen zum polnischen Energiekonzern PKN Orlen gehören. Begleitet wird die Umstellung durch eine Kampagne unter dem Motto „„Echt nice hier“. Zudem fährt das Unternehmen fort, sein erneuertes Tankstellen-ShopFormat umzusetzen und hat jetzt den 150. Standort an einer StarTankstelle in Thüringen umgerüstet. An den neu gestalteten Tankstellen sei die Zahl der Kunden gewachsen, auch während der Pandemie. Die Folge seien deutliche Umsatzsteigerungen. Seit 2017 setzt Orlen das Konzept sukzessive um. Dazu gehören „sehenswerte“ Sanitärräume, die es jetzt an fast 40 Stationen gibt. Sie sind von Bistro und Shop aus erreichbar.
FRANCHISENEHMER WERDEN GESUCHT Franchise-Geber Lekkerland plant, Rewe To Go hier zu Lande auszurollen. Zusammen mit SSP gibt es einen Test an Bahnhöfen. Mit der EG Group ist eine Neuinterpretation in verschiedenen Varianten am Start. Text Martin Heiermann
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nfang Juli war es soweit: Nachdem die Pandemie ihren Höhepunkt überschritten hatte, gaben der Travel Retailer SSP und Rewe, einschließlich Tochtergesellschaft Lekkerland, ihre Kooperation bekannt. Der Zeitpunkt war wohl bewusst gewählt, denn die Reiseeinschränkungen waren soeben gelockert und die Nachfrage in der Unterwegsversorgung zog wieder an. Von einer generell weiter zunehmenden Mobilität und einer wachsenden Frequenz im Außer-Haus-Markt gehen die beiden Partner aus. „Diese Trends gehören zu den wachstumsstärksten unserer Branche. Mit unserem Convenience-Format Rewe To Go bedienen wir genau diese Nachfrage“, sagt Michael Mayer-Sonnenburg, der seit Mitte des Jahres den Lekkerland Geschäftsbereich Franchise & Convenience Stores leitet. SSP sei in diesem Markt international erfahren. Gemeinsam eröffneten beide Partner einen Pilotshop unter der Marke Rewe To Go am Hauptbahnhof in Dresden. SSP tritt dort als Franchise-Nehmer auf. Künftig beabsichtige Lekkerland, auch mit weiteren Partnern und FranchiseNehmern unter der Marke Rewe To Go zu expandieren, bestätigt der Manager. Im Interview mit Convenience Shop hatten die beiden Lekkerland-Vorstände Patrick Steppe und Hilmar Hübers dies bereits angekündigt (CS 3/2021). Mittlerweile sind an drei Standorten Pilotshops entstanden, die sich nun in einem Test bewähren sollen. Eröffnet wurde nicht nur in Dresden, sondern auch in Dortmund und zuletzt im August in Nürnberg, jeweils am Hauptbahnhof. Mayer-Sonnenburg betont gegenüber unserer Redaktion, dass weitere Standorte mit SSP während der Pilotphase nicht geplant seien. Erst nach der Testphase wer-
de man über einen möglichen weiteren Rollout entschieden. Dann werde es von beiden Seiten zu einer Bewertung der Zusammenarbeit kommen, so Mayer-Sonnenburg weiter. Sicherlich haben beide Partner eine klare strategische Planung in diesem Zusammenhang. Eine langfristige Kooperation ist also noch keineswegs sicher. Federführend bei der Konzeption aller drei Standorte war Lekkerland: „Wir sind Franchisegeber“, betonen die Frechener. SSP führe die Standorte operativ. Künftig würden zur Weiterentwicklung des gesamten Formats die Kompetenzen und das vorhandene Knowhow des gesamten Konzerns genutzt, macht Mayer-Sonnenburg noch einmal deutlich.
Eine Neuinterpretation für die Tankstelle Dass Rewe und Lekkerland Kleinflächenformate durchaus neu interpretieren können, zeigt die Kooperation mit der EG Group. Unter dem Namen Rewe Express sei eine neue eigenständige Marke mit einem eigenen Logo, eigenständigem Look and Feel, Design und Ladenlayout entwickelt worden, heißt es aus Köln. Lekkerland teste gemeinsam mit der EG Group ein Jahr lang unter dem Namen Express vier neue Pilotshops an Esso-Tankstellen. Die Standorte sind in München und Freiburg. Drei Shops laufen aktuell im Testbetrieb. An den Test-Standorten gibt es laut den Betreibern unterschiedliche Kundenstrukturen und -bedürfnisse. „So können wir testen, ob das Konzept die unterschiedlichen Kundenanforderungen abdeckt“, so die Begründung. In welcher Form es anschließend weitergehe, hänge vom Test-Verlauf ab. Erste Ergebnisse seien Ende 2022 zu erwarten.
SHOPPEN UND SNACKEN - À LA CARTE Ein belegtes Brötchen mit der Kreditkarte bezahlen? C-Stores, Kioske oder Bäckereien sollten auch auf bargeldloses Zahlen setzen, meint Matthias Rörig vom Finanz-Dienstleister American Express. Text Martin Heiermann
Auch Kioske oder andere C-Stores sollten das bargeldlose Bezahlen mit Karte anbieten, empfiehlt Matthias Rörig von American Express.
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Q1 kassiert öfter online Q1 Energie will im Laufe des dritten Quartals weitere 175 Tankstellen an das Connected Fueling Netzwerk von Pace Telematics anbinden. Bereits 25 Q1-Stationen seien live. Tank-Kunden können so direkt an der Zapfsäule über ihr Smartphone bezahlen. Zum Netz von Q1 gehören auch Tankstellen der Marke Aral, Agip und Bft. Q1 Vorstand Frederick Beckmann versteht mobiles Bezahlen als Serviceleistung: „Insbesondere von eiligen Kunden wird die Tankstelle im Wettbewerb besser wahrgenommen. Die Shopumsätze leiden nicht – unsere Erfahrungen mit digitalen Zahlarten sind insgesamt sehr positiv.“
Rewe Express für Esso-Tankstellen: Mit eigenständigem Look and Feel, Design und Ladenlayout für die Shops.
Das wichtigste Zahlungsmittel für Händler ist das, mit dem Kunden bezahlen möchten.
pätestens seit der Pandemie ist der Anteil der bargeldlosen Bezahlvorgänge deutlich gestiegen. Doch gerade bei kleinen Summen kaufen die Deutschen häufig noch mit Münzgeld ein. „Sie rechnen schlicht nicht damit, dass Kartenzahlung bei solch kleinen Beträgen überhaupt möglich ist“, meint Matthias Rörig, Vice President des Akzeptanzpartnergeschäfts in Deutschland und Österreich bei American Express. Dabei akzeptieren immer mehr Bäckereien, Kioske und andere lokale Händler sogar das kontaktlose Bezahlen, so sein Hinweis. In den vergangenen eineinhalb Jahren habe sich die Digitalisierung und der Bargeldlostrend rasant beschleunigt: „Im Februar 2020 lag der Anteil an kontaktlosen Kartenzahlungen im Partnernetzwerk von American Express bei 42 Prozent“, sagt Rörig. Seit Mai 2021 laufen nach seinen Angaben 80 Prozent der geschäftlichen Transaktionen kontaktlos. Doch kleinere Händler seien zurückhaltend, wenn es um solche Zahlungsmöglichkeiten gehe. Ein Fehler, meint der American Express Manager. Denn durch Kartenzahlungen könne der Umsatz gesteigert und neue Kunden gewonnen werden. Kunden wollen heute schnell, sicher und nahtlos bezahlen, so Rörigs Einschätzung. Bezahlen mit Kleingeld im Kiosk oder bei Bäcker sei alles andere als schnell, hygienisch und bequem. Um seine Einschätzung zu belegen, verweist er auf die Zahlen: Laut den aktuellen EHI-Handelsdaten wurden 56,3 Prozent des stationären Handelsumsatzes 2020 mit Karte erzielt. Nur noch 40,9 Prozent macht der Bargeldanteil aus. Mit gut sechs Milliarden Transaktionen
pro Jahr wird mittlerweile jeder dritte Einkauf per Karte bezahlt. Im vergangenen Jahr haben auch die Kreditkartenumsätze noch einmal zugelegt und liegen aktuell bei 8,5 Prozent. In puncto Flexibilität habe die Kreditkarte zudem den Vorteil der Omnichannel-Fähigkeit: Sie ist stationär, online und mobil einsetzbar. Zurzeit besteht laut Rörig jedoch noch die Herausforderung, dass die Kunden oft nicht wissen, wo sie mit ihrer Kreditkarte bezahlen können. „Hier unterstützen wir sie mit unserem Service ‚Amex Maps‘“, sagt er. Kunden können so per Sucheingabe auf der Karte Unternehmen in ihrer Umgebung und weltweit finden, bei denen Sie mit der American Express Kreditkarte bezahlen können.
Wie Händler von Bezahltrends profitieren Nach Ansicht von American Express sollte es Ziel der kleineren Händler und auch des Convenience-Handels sein, das bargeldlose Zahlen so einfach und bequem wie möglich zu machen. „Denn neben der Kundenzufriedenheit profitiert der Händler von vielen Vorteilen hinsichtlich Kosten und Ertrag“, führt Rörig an: Durch den schnelleren Bezahlvorgang mit Karte sei es möglich, in kürzerer Zeit mehr Shopper zu bedienen und langfristig den Kundenstamm zu erweitern. American Express biete zudem seinen Akzeptanzpartnern günstige Konditionen wie ein Serviceentgelt für kleine Geschäfte von 1,5 Prozent an. In manchen Branchen, wie in Bäckereien, liege das Serviceentgelt noch darunter. Außerdem erhielten Händler ihr Geld am nächsten Tag. Kontoführungsgebühren würden entfallen.
Fotos:American Express, Rewe
Preise an der Autobahn
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08 | Meinungen
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PREISTHEM MA KOMMT ZUR UNZEIT
DIE E-ZIGARETTE WIRD W ÜBERLEBEN
inen Shitstorm in Sachen Travel Retail an Flughäfen musst sten ausgerechnet in diesem Jahr die Airp ports in New York erleben. Ein Reisender, der mehr als 20 Dollar für ein Bier bezahlt hatte, po ostete das in sozialen Medien und sorgte damit fü ür große Aufmerksamkeit. Richtig medial angefaacht wurde die Diskussion, die gerade jetzt kein Travel-Retailer gebrauchen kann, aber vor allem dadurch, dass die Verantwortlichen der Flughääfen behaupteten, die Preise in den Shops ihrer Mieter seien nur etwa zehn Prozent höher als so genannte ge Straßen-Preise von C-Stores in New Yo ork. Das lässt sich aber von jedem selbst ernannteen Testkäufer sofort widerlegen und als Lüge en nttarnen: Die Preise sind fast immer mindestens doppelt do so hoch oder höher als das, was in der Stadt verlangt ve wird. Und selbst der notorischste Vielflieger er, der in den vergangenen Jahren kaum zu Hause wa war, musste im vergangenen Jahr im Homeoffice und nd in heimischen Shops und Supermärkten eink inkaufen und weiß inzwischen, was Produktee dort kosten. Wenn sich Kunden für dumm umm verkauft fühlen, wird es besonders bitter. tter. N Natürlich gibt es diese Diskussionen auch in i Deutschland immer wieder und besonders die Preise an Raststätten und Flughäfen sind in der Kritik. Dennoch ist aus meiner Sicht die ehrliche Botschaft, dass dies ein
as wird aus der noch relativ jungeen Produktgruppe der E-Zigarette ten und der Tabakerhitzer? Diese Fra rage stellt sich, denn die neue Steuer für Liquids bezziehungsweise die Steuererhöhung für Tabakp produkte ist beschlossene Sache. Mitte kommen nden Jahres wird die Gesetzesnovelle hier zu L Lande greifen. Es führt kein Weg mehr daran v vorbei. Jetzt heißt es für die Hersteller und den Handel, H also auch für die Convenience-Shops, sicch rechtzeitig darauf einzustellen. Und genau das da berichten Verbände und Unternehmen. Sie arbeiten a an der Aufbringung der Steuerbander erolen, einer Modifizierung der Verpackungen und un wohl auch einer Überarbeitung des eigenen nS Sortiments, um die einzelnen Produkte aber auch uch deren Preisstellung marktgerecht zu gestalten lten. Diese Neujustierung wird einige Zeit in An Anspruch nehmen und wohl auch zum Juli kommenden ko Jahres noch nicht restlos abgesch eschlossen sein. Aber diese Anstrengungen n we werden das Überleben und die Marktfähigk fähigkeit der neuen Produktgruppe, der so genannten Next Generation Products sichern. genan Disruption innerhalb der jungen Kategorie, wie sie einige in der Branche befürchten, ist zwar nicht auszuschließen, doch die Sicherung der Marktfähigkeit der E-Zigarette und des Tabakerhitzers liegt im vitalen Interesse vieler bedeuten-
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besonderer Service an besonderen Plätzen unter besonderen Bedingungen auch für die Betreiber ist, der eben teurer bezahlt werden muss als der normale Einkauf auf der Straße. Das ist immer noch besser als offensichtliche Lügen. Dass auch an den New Yorker Flughäfen ein Preispremium von zehn Prozent offizielle Sprachregelung ist, kann aus meiner Sicht kein Zufall sein, denn auch hier zu Lande kommt bei Verbraucherbefragungen sehr häufig heraus, dass die Verbraucher bereit sind, diesen Aufschlag zu bezahlen. Aber die Realität sieht wohl anders aus, und zwar nicht nur, was das tatsächliche Preisniveau angeht, sondern auch bei der wahren Preisbereitschaft der Kunden. Deshalb ist eine offene Diskussion darüber aus meiner Sicht der einzig richtige Weg. Natürlich wird auch innerhalb der Convenience-Branche mit dem Preisargumenten gearbeitet, wie beispielsweise kürzlich zwischen Autohöfen und Raststätten. Fragt sich nur, was bei den Kunden und Kundinnen, die die Preise schwarz auf weiß lesen, stärker hängenbleibt: Dass die Raststätte teurer als Autohöfe, oder die Preise se in allen Shops schlicht zu hoch sind? Damit wäre wohl niemandem wirklich gedient. Hans Jürgen Krone Chefredakteur Convenience Shop
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der Konzerne, die sich auf den Erfolg der weniger gesundheitsschädlichen Alternativen für das Rauchen festgelegt haben. Sie haben sich für Liquids und E-Zigarette weltweit Ziele gesetzt, die sie erreichen wollen und werden. Ein Zurück, eine Strategie, die wieder primär auf die klassischen Tabakwaren setzt, wird es nicht geben. Auch wenn einige Branchenhersteller und Händler das präferieren würden. Zwar leben viele große und kleinen Branchenhersteller nach wie vor von den weltweit stabilen Umsätzen bei Zigaretten, Feinschnitt & Co. Doch das wird sich längerfristig ändern. Dann sollten die Convenience-Shops und ihre Betreiber auf den Trend vorbereitet sein. Nur so können sie auch in Zukunft ein Gewinner dieser Entwicklung sein.
Martin Heiermann Redakteur Convenience Shop
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AKTUELLE HANDELSTHEM MEN
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EG Group mit Maxi
Das Geschäft mit den Tankstellen ist der Genossenschaft nicht neu. Aber mit diesem Design und dem dahinterstehenden Konzept ist die Tankstelle in Lenzen ein Prototyp.
Nach der Übernahme der KMSUnternehmensgruppe, Betreiber der Maxi-Autohöfe, gelte es nun, „die Eingliederung in die neue Konzernstruktur“ zu schaffen, sagte kürzlich Dirk Werner, einer der KMS-Geschäftsführer, in einem Interview mit dem BundesverbandSystemgastronomie (BdS). Man habe von der EG Group „Rückenwind“, so Werner weiter. Einiges spricht dafür, dass Maxi in Deutschland künftig die zentrale Marke für Autohöfe der EG Group sein könnte. So wurde bereits der Esso Autohof an der A 9 in Linthe zum MaxiAutohof umgebaut und im März 2021 wieder eröffnet. Dort zeigt die EG Group, mit dem eigenen Logo am Shop-Gebäude, Flagge, ähnlich wie sie es auch an den neuen EssoStationen mit Rewe Express tut.
EIN BESONDERER TYP Dass ein Tankstellenshop auch mal ganz anders gebrandet sein kann, zeigt sich in dem kleinen Ort Lenzen im Landkreis Prignitz. Die Genossenschaft VR Plus testet dort einen Prototyp. Text Hans Jürgen Krone
Noch am selben Tag Im Laufe der Pandemie haben sich im Bereich der Fast Moving Consumer Goods (FMCG) neue Anbieter positioniert, die schneller und flexibler sind. Beispiele sind Gorillas, Flink und Co. Inwieweit kurze Liefergeschwindigkeiten ein Thema bleiben, erfragt der Corona Consumer Check des IFH Köln. Eine Lieferung am selben Tag wünschen sich vor allem junge Konsumenten zwischen 18 und 29 Jahren. Wird ein Produkt zeitnah benötigt, ist der Einkauf im stationären Geschäft altersgruppenübergreifend die erste Wahl. Der Großteil, rund 36 Prozent, wünscht sich die Lieferung von kleineren Einkäufen am selben Tag.
Rewe Snack-Mobil ist live
Fotos: KMS Autohof-Betriebsgesellschaft, VR Plus Altmark-Wendland
Nach über 200 erfolgreichen TestKilometern, die intensiv durch das Land Nordrhein-Westfalen und den TÜV begleitet worden sein sollen, hat für das so genannte „Snack Mobil“, von Rewe digital und Vodafone entwickelt, der Live-Betrieb begonnen. Europas erster selbstfahrender Kiosk könne jetzt von allen genutzt werden, teilten die Unternehmen mit. An Bord im Kölner Carlswerk sind Erfrischungsgetränke, Süßigkeiten und Snacks. Passanten finden das Snack-Mobil an vordefinierten Haltestellen, können es aber auch heranwinken, einkaufen und kontaktlos mit dem Smartphone bezahlen.
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ass sich eine Bank als Genossenschaft auch im Tankstellen-Geschäft engagiert ist zumindest in der Region AltmarkWendland nichts neues. Dort unterhält die VR Plus Altmark-Wendland eG nach eigenen Angaben ein breites Netz an Tankstellen, vom großen Autohof mit Gaststätte und Shop-Bereich bis hin zur Selbstbedienungstankstelle. Doch der Tankstellen-Prototyp, den das Unternehmen jetzt in dem Ort Lenzen als „VR Plus-Zukunftsfiliale“ betreibt, ist schon etwas ungewöhnlich. Sie hat die Anmutung einer Bankfiliale und das als TankstellenShop, der auch zu seinem Recht kommt. Ursprünglich befand sich hier der VR Plus-Tankshop, erläutert das Unternehmen. Dieser sei abgerissen worden, weil er nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprochen habe.
Mit Marktplatz-Konzept Zu diesem ganzheitlichen Marktplatz-Konzept gehört weiterhin ein typisches Shop-Angebot. „Gleichzeitig werden wir das bisherige Sortiment um zusätzliche Angebote, wie den Verkauf von Futtermitteln, Gartenmarktartikeln, einer Elektroladesäule und einem deutlich großzügigerem Bistrovorschlag für unsere Kunden erweitern – immer unter der Prämisse, einen starken Bezug zur Region Lenzen und dem Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg herzustellen“, ergänzt Heike Wilke, Geschäftsfeldleiterin VR Plus Energie und Markt. Um herauszubekommen, was die Kunden dort wirklich für Angebote erwarten, sollen die Mitarbeiter vor Ort die „Bedarfe der Kunden erfragen und den Kontakt zu den entsprechenden Kollegen herstellen, flexible Termine planen und zusätzliche Wege sparen“, teilt das Unternehmen weiter mit. Tankshop-Leiterin Claudia Koch sagt dazu: „Unsere Kunden werden in diesem Prozess mitentscheiden, was es in Lenzen geben wird.“ Schon jetzt denkt sie offenbar daran, hier auch Floristikdienstleistungen mit anzubieten.
Penny und Bringoo
Bedarfe ändern sich
Der Lebensmittel-Discounter Penny plant laut Medienberichten einen Lieferdienst. Danach soll sich Penny mit dem Startup und Schnell-Lieferdienst Bringoo zusammengetan haben. Nur in ausgewählten Regionen soll eine Lieferung nach Hause angeboten werden. Dafür habe der Discounter in den drei Städten Berlin, Hamburg und Köln eine Testphase gestartet. Lediglich die Kunden im Einzugsgebiet der teilnehmenden Märkte würden auf den Test hingewiesen.
„Die Bedarfe und das Verhalten unserer Kunden verändern sich. Das Internet und der zunehmende Einsatz mobiler Geräte ersetzen beispielsweise den Besuch in der Bankfiliale. Aufgrund unseres genossenschaftlichen Auftrages und der stetigen Veränderung der VR Plus in den fünf Geschäftsfeldern Bank, Agrar, Energie, Markt und Technik sind neue Ideen entstanden, die Filialstrukturen zu verändern. Um nachhaltiges Wirtschaften in ländlichen Räumen zu gewährleisten, werden wir mit unserem Geschäftsmodell Antworten auf die Herausforderungen der heutigen Zeit geben. Mit dem Modell der VR Plus Zukunftsfiliale in Lenzen ist mit altbewährten und innovativen Methoden ein neues ganzheitliches und auf unsere Kunden ausgerichteten Filialkonzept entwickelt wor-
den“, beschreibt Grit Worsch, Vorstandsvorsitzende der VR Plus die Hintergründe für das neue Standortkonzept. Sie ist sich offensichtlich darüber bewusst, dass es ein ungewöhnlicher Schritt ist, die beiden Welten Tankstelle und Bank zusammenzubringen. Aber diese gehören nach Überzeugung des Unternehmens eben auch zusammen: „Diese umfänglichen Dienstleistungen, vom Tanken über die Bankberatung und den Bankservice, das vielfältige kulinarische Angebot, vom Frühstück über die Currywurst bis hin zum täglich wechselnden Mittagstisch, das umfangreiche Warensortiment im Tankshop, die bekannte Bank-Selbstbedienungstechnik mit Geldautomat, Kontoauszugsdrucker und Überweisungs-Scanner, die Möglichkeit Heizöl oder Pellets für die wohlige Wärme im Winter zu ordern oder auch Futtermittel und Artikel für die Gartenarbeit zu besorgen – alles ist in der ersten Zukunftsfiliale der VR Plus möglich“, sagt das Unternehmen.
Attraktiv und appetitlich: Die Kassenzone mit angeschlossenem Backshop.
Bekannte Ansprechpartner Für Bankservice und die -Beratung sollen die bekannten Ansprechpartner der Bankfiliale, die geschlossen wurde, zur Verfügung stehen. Es werde hier „modernstes Banking unter Vernetzung analoger und digitaler Möglichkeiten“ geboten. Betont wird, dass die Diskretion in der Bankberatung gewahrt werde, auch wenn gleichzeitig Kraftstoffe, Lebensmittel und Einzelhandelsartikel im Verkauf sind. In den Monaten nach dem Einzug in die neue VR Plus-Zukunftsfiliale soll sich herausstellen, welche Ideen sich bewähren und welche Ansätze des Prototyps weiterentwickelt werden.
Die Dienstleistungen der Bank sollen hier im Shop die örtliche VR-Filiale, die geschlossen wurde, ersetzen.
W Wegweiser durch daas Angebot, das sicch den Besuch hern der Tankste elle allerdings scchnell erschließt: Ob b Bank oder Sh hop, die Angebote sind im Ort ge elernt.
10 | Handel
Mit Koro Fresh erweitert das Berliner Lebensmittel- und Technologieunternehmen seinen Onlineshop um einen Frische-Lieferservice für marktfrisches Obst und Gemüse. Diese sollen das bestehende Sortiment haltbarer Lebensmittel ergänzen. Das Besondere an Koro Fresh sei, dass es durch den Bestellprozess zu keinerlei Lebensmittel-Überschüssen komme. Die wöchentliche Zusammenstellung der Frische-Box erfolge in Abstimmung mit den Erzeugern und deren Partnern. Koro bleibe seiner Prämisse der kurzen Handelswege treu. Jede Box beinhaltet sechs bis acht Kilogramm an Obst- und Gemüse-Basics. Sie werden durch saisonale Produkte ergänzt. Die Koro Fresh-Box wird über www.korofresh.de auch als Abo versendet.
Frisch gekocht für Shops Magnit, einer der führenden Einzelhändler Russlands, stellt jetzt in den Küchen seiner Supermärkte Fertiggerichte her, die dann in den C-Stores des Unternehmens verkauft werden. Das Pilotprojekt wurde in Krasnodar und Murmansk gestartet. Das Sortiment umfasse rund 40 Artikel: erste und zweite Gänge, Salate, Frühstücks- und To-GoMahlzeiten, darunter auch vegetarische Gerichte. „Produkte, die in unseren Magnit Family Supermärkten hergestellt werden, werden gekühlt und verpackt in einzelnen Behältern an unsere ConvenienceStores geliefert“, berichtet das Unternehmen. Man reagiere mit dieser Weiterentwicklung auf den rasanten Anstieg der Beliebtheit von verzehr- und kochfertigen Produkten in Russland.
STROMTANKSTELLE MIT EINER „ENERGIEBOXX“ An der A8 in Zusmarshausen ist mit dem Sortimo Innovationspark, SIZ, eine große Solartankstelle an den Start gegangen, die eine der größten Deutschlands werden soll. Text Hans Jürgen Krone
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n der ersten Ausbaustufe wurden 72 Ladepunkte errichtet. Initiator ist der in Zusmarshausen ansässige Fahrzeugausstatter Sortimo, zu dessen Headquarter bereits im Sommer 2018 vom SIZ aus, ein Tunnel gegraben wurde. Für die nächste Ausbaustufe des SIZ seien bereits weitere 84 Ladepunkte vorgesehen, welche abhängig von der Nachfrage in den weiteren Bauabschnitten realisiert würden, sagt das Unternehmen. Die Ladepunkte sollen rund um die Uhr zur Verfügung stehen und „garantiert verfügbar“ sein, wodurch sich Wartezeiten lediglich auf den Ladevorgang beschränkten. Ein ausgeklügeltes Parkleitsystem bringe Kunden des SIZ direkt zur gewünschten Ladesäule. Je nach Fahrzeug und Vorliebe könne aus unterschiedlichen Leistungsstufen von 35 bis zu 280 Kilowatt ausgewählt werden. Zwischen 15 und 45 Minuten dauere der Ladevorgang. Für TeslaFahrer stünden zwölf V3-Supercharger bereit.
Shop ist seit August geöffnet Der Shop der Stromtankstelle heißt Energy Boxx – und wurde bereits Anfang August eröffnet. Der Name soll laut Unternehmen zeigen, dass dieser Shop für einen Boxenstop perfekt gerüstet sei. Er erinnert sicherlich aber
Positives bei Casualfood Die Schweizer Food & Beverage Gruppe Orior beobachtet für ihr Tochterunternehmen Casualfood seit Juni eine „langsam anziehende positiver Tendenz“. Rentabilitätsseitig hätten sich durch die neu geschaffene finanzielle Grundlage nachhaltig Weichen stellen lassen. 2020 waren laut Orior die finanziellen Rahmenbedingungen von Casualfood flexibilisiert und, insbesondere bei Mietverträgen und Strukturkosten, auf neue Grundlage gestellt habe. Die von Corona stark beeinträchtigten Monate hätten durch Unterstützungsleistungen des deutschen Staates abgefedert werden können. Für das zweite Halbjahr schätzt Orior Casualfood als entscheidenden Treiber der Umsatzentwicklung ein. Casualfood hat 2021 bereits mit dem Joint Venture Smartseller am Flughafen Ljubljana unter der Marke All Yours eine erste integrative Verkaufsfläche eröffnet. Dazu kam die Eröffnung des urbanen Ganztagskonzepts Deli Berlin am Flughafen Berlin Brandenburg.
auch an das L-Boxx-System, für den Transport und die Aufbewahrung von Werkzeugen, Zubehören und Verbrauchsmaterialien in Handwerk und Industrie. Dieses wird von Gemeinschaftsunternehmen der Robert Bosch GmbH und Sortimo International, BS Systems, vertrieben, das inzwischen ebenfalls im SIZ angesiedelt ist. Zum Shop sagt Sortimo: „Neben der persönlichen Beratung durch einen Ladewart und die Möglichkeit, den Strom auch direkt hier zu zahlen, gibt es ausreichend Angebote zum Energie aufladen für Fahrer, Beifahrer und Familie: Snacks, gekühlte Getränke, Zeitschriften, Lotto-Toto, frische Blumen vom regionalen Floristen und vieles mehr steht hier bereit, um gekauft zu werden. Der Shop ist modern, übersichtlich und kundenfreundlich eingerichtet“, so Absicht und Beschreibung des Unternehmens. Er ist von 5:30 bis 22 Uhr geöffnet und an Sonn- und Feiertagen von sieben bis 22 Uhr. Mit diesem Convenience-Store will das Unternehmen aber nicht nur für alle Nutzer von E-Fahrzeugen, sondern darüber hinaus für alle Bewohner der Region und Mitarbeiter der umliegenden Firmen ein Angebot machen, „hier ihre Verpflegung und kleine Einkäufe vor den Schichten oder an späten Feierabenden sicherstellen“ zu können.
Die Energy Boxx ist bereits geöffnet und kann ihre Aufgaben für die Kunden erfüllen.
In einer Iqos-Lounge können sich Kunden während des Ladevorgangs aufhalten.
ALDI AUSTRALIA: KUNST UND CONVENIENCE In Australien testet Aldi das Geschäft mit ConvenienceStores. In Sydney wurde dafür im Sommer 2021 der erste so genannte Corner Store des Retailers eröffnet. Text Hans Jürgen Krone
So macht Aldi mit dem Corner Store in Australien Serviceangebote zum fröhlichen Besuchs-Event, der in Erinnerung bleibt.
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Rechtswidrige Ladesäulen Beim Ausbau der öffentlichen Infrastruktur für Elektromobilität gibt es Probleme. Wie das IKT für Elektromobilität beim Bundeswirtschaftsministerium erhoben hat, haben tausende Schnellladesäulen keine rechtskonformen Eichzähler, werden aber geduldet. Das berichtet das Handelsblatt. Zudem würden viele E-Zapfsäulen den Kunden die Kilowattstunde zu 80 Cent in Rechnung stellen. Die Vorgaben beim so genannte Deutschlandnetz der Regierung, das ab Mitte September ausgebaut wird, liegen aber bei 44 Cent. Die Höhe orientiere sich am Dieselpreis. Das trifft auf Widerspruch vieler Betreiber.
So soll die Stromtankstelle nach Fertigstellung aussehen und möglichst viele Besucher, mit oder ohne E-Auto, empfangen.
Das To-Go-Geschäft hätte hier auch ohne Corona im Mittelpunkt gestanden.
Das Kernangebot wurde durch mehr Fertiggerichte und Convenience ergänzt.
r soll sein, wie ein normaler Aldi, nur etwas kleiner und näher“. Das sagt Aldi Australia zu seinem neuen Corner Store. Etwas konkreter wird da schon das Unternehmen Landini Associates, verantwortlich für das ungewöhnliche neue Designkonzept. Aufgabe sei es gewesen, das traditionelle Aldi-Modell in einem neuen Format zu interpretieren, das wirklich lokal, aber einzigartig anders sei, sagt Landini. Die städtebauliche Ausrichtung des Aldi Corner Stores orientiere sich dabei an der Notwendigkeit, Bestandsgebäude zu sanieren und nicht neu zu errichten – ein Ansatz, der auf die Bedürfnisse einer lokalen, weit gehend fußgängerfreundlichen Kundschaft ausgerichtet sei. Lebensmittel und Frischprodukte bildeten nach wie vor das Kernangebot, würden aber neu durch ein wachsendes Angebot an Fertiggerichten und Convenience-Produkten sowie einem neuen Kaffee- und Backangebot zum Mitnehmen ergänzt. Für jede neue Filiale soll ein lokaler Künstler beauftragt werden, „einzigartige Kunstwerke zu schaffen, die die umliegende Nachbarschaft jedes Geschäfts sowie das Aldi-Lebensmittelangebot, die erstaunliche Qualität und die bestmöglichen Preise feiern“, so Landini weiter. Dennoch gebe es für jeden Aldi Corner Store eine gemeinsame Materialpalette, an die sich gehalten werden solle. Für den ersten Store in Nord-Sydney wurde der einheimische Künstler Mulga beauftragt, das Innere und die Fassade zu dekorieren. Und nach all dem sagt Aldi Australia selbst dann schließlich doch mit Augenzwinkern: „Okay, vielleicht ist er doch nicht ganz genau so, wie in einem normalen Aldi.“
Die Besucher des ersten Stores in Nord-Sydney erwarten schon am Eingang Kunstwerke des einheimische Künstlers Mulga.
Zur aufwändig präsentierten Frische bei Obst und Gemüse kommt das neue Kaffee- und handwerkliche Backangebot.
Fotos: Sortimo, Stefan Langer, Corporate Pixel/Kyle Ford
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TASTE THE FUTURE ANUGA IN KÖLN: 09.—13.10.2021 ANUGA @HOME: 11.—13.10.2021 & ON DE MAND Nach der ersten Hilfe: Die MCS startet nun eine Unterstützungsaktion für die Branche.
EINE PLATTFORM BIETET HILFE Die Starkregen-Katastrophe im Westen Deutschlands hat auch Convenience- und Tankstellenshops getroffen. Die MCS organisiert jetzt Hilfe durch Sachspenden von Händlern für ihre Kollegen.
ENDLICH wieder Anuga!
Text Martin Heiermann
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ie Bilder des katastrophalen Hochwassers in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen haben einen starken Eindruck hinterlassen. Nicht nur private, sondern auch zahlreiche gewerbliche Existenzen wurden erheblich geschädigt oder gar vollkommen zerstört. Dazu gehörten auch Tankstellen, die von den Fluten mitgerissen wurden, Kioske an Campingplätzen, die komplett unter Wasser standen und ebenso Lebensmittel-Einzelhändler, deren Geschäfte das enorme Unwetter traf. Vielen Unternehmen wurde die Existenzgrundlage genommen und sie benötigen Unterstützung beim Wiederaufbau. Auch die Spendenbereitschaft in Deutschland für die Opfer der Flutkatastrophe ist nach wie vor groß. Nun hat sich auch der Convenience-Dienstleister MCS entschlossen, helfend einzugreifen. Die MCS hat sich zum Ziel gesetzt, in diesen schwierigen Zeiten, besonders die von der Flutkatastrophe betroffenen Händler beim einem Neuanfang zu unterstützen. „Auch zahlreiche MCS-Kunden sind von der Flutkatastrophe betroffen. Deshalb war es uns wichtig, eine Plattform aufzubauen, worüber Händler sich gegenseitig schnell und unkompliziert beim Wiederaufbau unterstützen können, da wir merkten, dass auch unter den Einzelhandelskollegen eine große Hilfsbereitschaft und Solidarität entstand. Über das MCS Netzwerk helfen wir gerne beim Austausch zwischen Spendern und Betroffenen“ beschreibt MCS Geschäftsführer Torsten Eichinger den Grund.
Mit Sachspenden helfen Unter dem Motto Händler helfen Händlern sei die Idee entstanden, eine Plattform zu entwickeln, auf welcher kostenlose Sachspenden, die den Wiederaufbau erleichtern sollen, angeboten werden können. Auf der Webseite www.haend ler-hochwasser-hilfe.de, die in der zweiten Augusthälfte freigeschaltete wurde, können ShopBetreiber aus ganz Deutschland jetzt Inventar, das sie nicht mehr verwenden können, spenden. Gleichzeitig können die geschädigten Betriebe, also Tankstellen-Shops und Lebensmittel-Geschäfte, aus den vom Hochwasser betroffenen
Regionen, ihre Spendengesuche inserieren. „Jede Hilfe ist willkommen“, betont Eichinger, „egal ob Regale, Theken, Kühlschränke oder andere Gerätschaften.“ Ganz wichtig ist es dem MCS-Geschäftsführer darauf hinzuweisen, dass die Plattform selbstverständlich jedem von der Flutkatastrophe betroffenen Shop-Betreiber und Lebensmittel-Einzelhändler offen stehe. Er oder sie muss nicht Kunde der MCS-Gruppe sein. Dennoch blickt Eichinger natürlich auch auf den Kundenstamm seines Unternehmens. Rund 40 MCS-Partner seien in erheblichem Umfang von den Auswirkungen des Starkregens massiv betroffen, stellt er fest. Einige hätten sich sogar dazu entschlossen, nicht wieder zu öffnen. Ein solcher Entschluss werde natürlich nicht leichtfertig gefällt. Vielmehr spielten natürlich bei den vier oder fünf Händlern, die dies für sich entschieden haben, auch persönliche Umstände eine nicht zu unterschätzende Rolle. Derzeit und auch in den kommenden Wochen und Monaten wird sich die MCS darum bemühen, ihr Angebot weiter bekannt zu machen. „In diesen Tagen läuft es erst an“, berichtet Eichinger. Die Anzahl der Anfragen sei noch überschaubar. Damit habe er aber auch gerechnet. Gegenwärtig seinen die Shop-Betreiber und Händler in den Katastrophenregionen noch mit Aufräum- und Reparaturarbeiten an den Gebäuden beschäftigt. Erst danach komme die Ausstattung der Läden mit Regalen, Theken, Kühlschränke und Truhen. Eingebunden in die Hilfsaktion ist auch der Außendienst der MCS. Er macht auf das Portal für Sachspenden aufmerksam und fragt gezielt bei Convenience-Händler nach, ob noch entsprechendes Equipment vorhanden sei. Integriert in die Aktion sind darüber hinaus auch die mit dem Großhändler vernetzten Ladenbauer. Sie erschließen ebenfalls ihre Quellen für gebrauchtes Ladenlayout, berichtet Eichinger. Er lässt nicht unerwähnt, dass viele Lebensmittel-Markenartikler aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen in der akuten Krise mit kostenlosen Produktlieferungen in die betroffenen Regionen geholfen hätten, beispielsweise Bitburger und Gerolsteiner.
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Arytza bietet ein Walnussbaguette mit Quinoa und Chia an. Die rustikale Optik und die dunkle Farbe des Baguettes schaffen Aufmerksamkeit. Das 280 Gramm Baguette ist vorgebacken, tiefgefroren und in 15 Minuten aufzubacken.
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04. Schnefrost In der zweiten Jahreshälfte stellt der Kartoffelspezialist das Design seiner Verpackungen der Gnocchis oder Hash Brown Fries für den Foodservice-Bereich um. Der Look zeige ein modernes Bild der Marke und wesentliche Produktdetails.
05. Frischli
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Die Frischli Milchwerke bringen ein neues Produkt-Sortiment auf Haferbasis auf den Markt. Dazu zählt ein Bio Barista Hafer-Erbse-Drink sowie ein Bio Haferdrink im 1-Liter-Gebinde. Zudem wird es einen Bio Hafer Kakaodrink, ein Bio Hafer Kaffeeweißer sowie die Desserts Bio Hafer Schoko und Salted Caramel geben.
06. McCain Der Anbieter hat mit Street Fries Pulled Pork Honey Mustard in der 300 Gramm Packung sein Tiefkühlangebot erweitert. Pulled Pork und eine würzig-süße Honig-Senf-Sauce runden den Geschmack des Kartoffelgerichtes ab.
Fotos: Hersteller
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Neue Produkte| 13
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Das Unternehmen hat die limitierte Sonderedition Haribo Almdudler mit Almdudler Kräuterextrakt auf den deutschen Markt gebracht. Das Produkt war Gewinner des Innovationspreises 2020 für Süßwaren in Österreich. Neben den Fruchtgummi-Fläschchen enthält die Mischung im 175-Gramm-Beutel auch das Almdudler-Trachtenpärchen, das nach Himbeere und Holunderblüte schmeckt.
nachhaltigen Glasgebinde verfügbar. Mit nun vier Sorten im Großformat der Alice-Flasche, Russian Wild Berry, Indian Tonic Water, Dry Tonic Water und Original Bitter Lemon, will Schweppes nachhaltige Vielfalt bieten. Ab Mitte Oktober ist zudem Schweppes Herbal Tonic Water in der 1 Liter-Mehrweg-Flasche erhältlich.
07. Intersnack
Das Unternehmen bietet erneut in der kommenden Wintersaison vier limitierte Wintersorten an. Mit den Geschmacksrichtungen Gebrannte Mandel, Spekulatius, Lebkuchen und Mandel Orange Zimt wird das Shokomonk-Sortiment kurzfristig erweitert.
Der Hersteller setzt mit Ültje Linsen Crackets auf den besonderen Snack-Genuss: Die in Öl gerösteten Erdnüsse werden mit Linsen- und Reismehl umhüllt. Ültje launcht die Linsen Crackets in den Sorten Paprika und Oriental, die bereits bei den Linsen Chips von Funny-Frisch laut Hersteller erfolgreich waren. Der Launch der Innovation wird mit Zweitplatzierungen und einer PoSPlakatkampagne ab Mitte Oktober unterstützt.
03. Drinks & More
08. Nestlé Wagner
Gemeinsam mit Drinks & More geht Rapperin Shirin David mit den Eistee-Sorten Busty Blueberry, Candy Shop und Wet Peach an den Start. Im vierten Quartal 2021 folgt dann eine vierte fruchtige Sorte Eistee sowie Extra Dirtea, die Ready-to-Drink Range mit 5 Prozent Alkohol, bestehend aus zwei Geschmacksrichtungen.
Jede Big City Pizza des Herstellers soll eine Entdeckungsreise in die Metropolen der Welt sein, auch bei den neuen Varianten: Ab September heißt es: „Welcome to Miami!“ Die neue Big City Pizza Miami ist belegt mit Fleischbällchen, roten Zwiebeln und einer Ricotta-Creme auf dem typischen Boden, der luftig und knusprig sein soll.
02. Shokocrown
12. Dr. Oetker
14. Mars Wrigley
Der Hersteller vereint Rucola und Pizza in der La Mia Grande Rucola Pomodori e Mozzarella. Ein nussig-scharfer und von Hand aufgelegter Rucola trifft bei der Special Edition auf Mozzarella und Cocktailtomaten-Scheiben. Die Innovation ist die erste La Mia Grande in einer grünen Verpackung und die erste mit Rucola belegte Pizza des Herstellers. Mit einem Durchmesser von fast 30 Zentimetern biete sie eine ausreichende Größe.
Der Hersteller bringt mit Twix Salted Caramel eine seiner Sondereditionen erneut in den Handel. Die beliebte Variante des Doppelkeksriegels steht ab Oktober auch als Einzelriegel á 46 Gramm für die Shops bereit.
13. Gerolsteiner Der Hersteller greift den Hanf-Trend auf und launcht Gerolsteiner Hanf Infusion. Das Mineralwasser mit leichter Hanf-Note trifft auf Apfel oder Zitrone. 2,5 Prozent Hanf-Aufguss sorgen für Hanf-Geschmack. Dieser Aufguss enthält nur Spuren von Cannabidiol (CBD). Die Limited Edition in zwei Varianten kommt im September in der 0,5-Liter-PET-Einwegflasche auf den Markt.
04. Reemtsma Ab sofort bietet Reemtsma die Möglichkeit, ein neues Großformat innerhalb der JPS-Zigarettenfamilie zu entdecken: Die JPS Red wird mit 60 Stück Inhalt neu im Markt verfügbar sein. Preisbewusste Raucher sollen so ein noch besseres Preis-Leistungs-Verhältnis erhalten. Bis September 2021 wird außerdem die Gauloises Blondes White in mehreren Schritten zur Gauloises Blondes Gold. Sie wird in den drei Varianten mit 20 Stück, 24 Stück und 32 Stück verfügbar sein.
10. Freche Freunde
06. Schweppes Die 0,75 Liter-Mehrweg-Glasflasche bekommt im Sortiment des Herstellers Zuwachs: Ab sofort ist die Sorte Schweppes Russian Wild Berry im
16. Green Cola Germany Der Anbieter launcht ein mit Stevia gesüßtes Green Tonic Water. Zusätzlich sei die 1 Liter PETFlasche geplant. Das Getränk werden in Deutschland abgefüllt und direkt in den Handel versandt.
Entspannte Seele
S Der Anbieter launcht die neue Marke Mexarriba Mexikaner. Das Getränk auf Tomatensaftbasis ist im Norden Deutschlands erhältlich. Der Mexikaner sei eine Alternative zu süßen oder harten Shots. Mit einem geringeren Alkoholgehalt von 10,5 Volumenprozent enthält er 55 Prozent Tomatensaft. Mit der neuen Marke im 1-Liter TetraPak startet die MBG Group nun in die Regale.
Im vierten Quartal 2021 launcht Genuport einen knusprig-cremigen Waffelgenuss unter dem Markennamen MyMotto. Auf 20 Prozent Waffel kommen 80 Prozent Cremefüllung. Zwei Schnitten pro Packung eignen sich als Snack für zwischendurch. MyMotto ist im Dreier-Pack mit jeweils 34 Gramm in den Sorten Cocoa, Hazelnut und Tiramisu erhältlich.
Das Startup CacaoVida aus dem Hause Ritter Sport präsentiert ein Kakaofrucht-Erfrischungsgetränk. Die Neuheit besteht aus Kakaosaft, Teeaufguss von getrocknetem Kakaofruchtfleisch, Wasser, Kohlensäure und etwas Zucker. Erhältlich ist sie in der 0,33-Liter-Glasflasche.
Diversa erweitert sein Ready-to-Drink-Portfolio mit Southern Comfort Lemonade & Lime und Southern Comfort and Cola.
09. MBG Group
05. Genuport
15. Ritter Sport
Der Kindersnack-Hersteller möchte mit seinem neuen Adventskalender zeigen, dass Snacks mit Bio-Obst und -Gemüse genauso weihnachtstauglich sind wie Schokolade, Plätzchen & Co.. Dafür verstecken sich hinter 24 Türchen BioKnabbereien, wie gemüsige Quetschies, gefriergetrocknete Fruchtchips, Fruchtriegel und mehr. Kleine Spiele sorgen für Überraschungen.
11. Valensina Die neue Cool Collection von Valensina verfolgt ein Monosorten-Konzept aus Direktsäften und Nektaren, die das Unternehmen derzeit in 0,9 Liter-PET- Flaschen launcht. Die Cool Collection will mit den fünf Ganzjahressorten Orange, milde Orange ohne Fruchtfleisch, Blutorange, Pink Grapefruit und Maracuja punkten. Ergänzt wird die neue Range durch die zwei Saisonsorten Rhabarber und Apfel.
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outhern Comfort wurde im jüngst vom Hurrican Ida durchgeschüttelten New Orleans geboren. Sonst „ein Ort mit einem Mix aus entspannter Seele und nächtlicher Party-Energie“, sagt Diversa. Die Schlüsselaromen Vanille, Pfirsich und Orange machen „So Co“ – wie Fans es nennen – mild im Geschmack und easy zu mixen. Die Mixes werden jetzt in Deutschland in der 330 Milliliter Dose angeboten.
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01. Haribo
14 | Neue Produkte + Startup
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Im lockeren Mantel Dermaris hat Bifi-Würstchen in einen Mantel aus lockerem Hefeteig gesteckt. Zudem gibt es nun Teigtaschen mit Bifi-Salami-Scheiben und weiteren Zutaten.
ie Bifi Rollen und die Bifi Teigtaschen werden tiefgekühlt angeliefert und sind nach einer Auftauzeit von gut zwei Stunden verzehrfertig. Aufbacken oder Erwärmen sind nicht nötig. Die Neuen von Dermaris machen in den Backstationen, in Raststätten, in Convenience- und Tankstellen-Shops oder auch in Sportarenen eine gute Figur, meint der Anbieter. Gegessen werden sie einfach aus der Hand. Oder man serviert sie zusammen mit einer Beilage als kleines Tellergericht. Und weil Dermaris ein Herz für große und kleine Anbieter haben will, werden die Stückzahlen der Bestellungen an den jeweiligen Bedarf angepasst.
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Die Natürlichkeit reinen Tabaks Der Drehtabak Maya aus dem Hause Heintz van Landewyck steht für Geschmack ohne Zusatzstoffe und erhält jetzt ein neues Design, das Natürlichkeit ausstrahlen soll.
m die Natürlichkeit der Tabakmarke Maya weiter zu unterstreichen, verleiht das Trierer Traditionsunternehmen Heintz van Landewyck dem Feinschnitt ein neues Design. Auf das neue Layout weist die bestehende Packung bereits heute hin. Ganz nach dem Motto „Natur erleben“, soll der neue Look die Marke Maya noch deutlicher als Tabak ohne Zusätze erkennbar machen. Mit der Umstellung erfolgt auch die Einstellung von Maya Blue. So wird künftig nur noch der Full-Flavor-Drehtabak Maya Original in Shops und Läden erhältlich sein.
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Die Nachfrage sei bei einigen Produkten „wirklich riesig“ gewesen, berichtet das Unternehmen. Bekannt wurde der Koro-Onlineshop anfangs durch die Kooperation mit Fitness-Influencern auf Youtube. „Auch heute investieren wir 90 Prozent unseres Marketingbudgets in unsere rund 650 Influencer-Kooperationen“, sagt Calios. Immer wieder nutze Koro aber auch neue Kanäle, zum Beispiel aktuell Podcastwerbung. Im Angebot sind derzeit rund 1.000 Produkte, die komplett unter der Marke Koro offeriert werden. Geliefert wird hauptsächlich mit DHL und UPS in 16 EU-Länder, ganz neu nach Irland. Weitere europäische Staaten sowie die USA stehen auf der Liste. Zudem gibt es eine neue Versandoption mit der Hamburg-Box. Hier gingen seit dem Start Ende Juli rund 237.000 Bestellungen bei KoRo ein.
MIT EUROPÄISCHER VISION IM GEPÄCK Nüsse, Snacks und haltbare Lebensmittel: im Onlineshop des Startups Koro sind das die Bestseller. Auch in vielen Regalen des Handels ist die Marke Koro jetzt zu finden. Und in sechzehn Ländern Europas. Text Martin Heiermann
eit Juli sind zwei Riegel der Koro Handels GmbH fest im Sortiment von ^rund 3.500 Rewe-Filialen gelistet. Im Rewe-Onlineshop sind bereits seit längerem rund 340 Produkte von Koro verfügbar. Diesen Listungs-Erfolg hat das nicht mehr ganz so junge Startup jetzt öffentlich gemacht. Bereits 2018 gab es Produkte des Anbieters bei Rewe. Wegen logistischer Probleme verschwanden sie allerdings wieder aus den Regalen. Nun sind weitere Kooperationen mit Einzelhändlern in Planung. 2021 werde es dazu einige Neuigkeiten geben, berichten die Berliner. „Wir arbeiten aber bereits mit anderen Einzelhändlern wie Müller, Edeka, Tegut, dm, Budnikowsky und Alnatura zusammen“, informiert Co-Gründer Konstantinos Calios: „Dabei setzen wir im stationären Handel auf unsere Eigenkreationen und Snacks.“ Der Schritt in den stationären Handel sei wichtig, damit Koro in kleinen Portionen auch offline erlebbar sei. Begonnen hat alles online beziehungsweise mit dem Buch „Kopf schlägt Kapital“von Günter Faltin. Konstantinos Calios hat es dazu inspiriert, Koro zu gründen. Los ging es 2012, erzählt er. Mit Co-Gründer Robert Schyska startete er damals den Onlineshop Koro Drogerie, so Calios. Den Markennamen des Startups setzten die Beiden aus den Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen zusammen. Idee bei der Gründung sei es gewesen, Handelsstufen zu überspringen, Prozesse entlang der Supply Chain zu optimieren und Produkte in Großpackungen anzubieten. Anfangs bestand das Sortiment aus Bruchware von Spülmaschinentabs sowie Waschmittel. Durch den Vertrieb in Großpackungen sollte ein Preisvorteil für Verbraucher erzielt wer-
den. Calios Frau Michelle kam dann auf die Idee, einen eigenen Onlineshop für Nüsse und Trockenfrüchte zu gründen. „Wir haben diese Idee dann gemeinsam in unseren bestehenden Shop integriert und Koro so Stück für Stück ausgebaut“, schaut der Gründer auf die Entwicklung zurück. Die Erweiterung des Angebots um vegetarische und vegane haltbare Lebensmittel kam 2015. Der Verkauf von Nüssen, Trockenfrüchten und Lebensmitteln habe generell gleich viel besser funktioniert als der von Waschmittel. Heute liegt der Fokus bei Koro auf Themen wie gesunde Ernährung, Großpackungen und der Prozessoptimierung entlang der Wertschöpfungskette.
Jung, weiblich und ernährungsbewusst Das Startup will mit einer breiten Produktpalette so viele Menschen wie möglich ansprechen. Calios‘ Vision ist es, Koro zu Europas Anbieter Nummer Eins für haltbare Lebensmittel zu machen.„Aktuell setzt sich unsere Kundschaft aus etwa 55 Prozent weiblichen Personen und 45 Prozent männlichen Kunden zusammen“, berichtet der Gründer. Der Altersdurchschnitt liege zwischen 25 und 35 Jahren, der Warenwert pro Einkauf bei durchschnittlich 60 Euro. Auch durch die Corona-Pandemie habe Koro einen Schub bekommen, denn haltbare Lebensmittel waren in dieser Phase gefragt. Im Schnitt sei der Umsatz in dieser Zeit um 30 bis 40 Prozent gestiegen. 2020 lag er bei 20 Millionen Euro, 2021 sollen es 60 Millionen Euro werden. Zudem wuchs die Mitarbeiter-Zahl von 30 Personen Anfang 2020, auf derzeit knapp 200: etwa 80 Festangestellte und 120 Teilzeitkräfte.
Geliefert werden die Koro-Produkte in 16 europäische Länder, unter anderem nach Frankreich, Großbritannien, Portugal und Dänemark sowie bald in die USA.
Fotos: Dermaris, Heintz van Landewyck, Koro
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Konstantinos Calios ist Gründer und heute Koro-CEO.
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AKTUELLE INDUSTRIETHE EMEN
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IM PLUS TROTZ DER PANDEMIE Die Covid 19 Pandemie hat dem Tabakwarenumsatz insgesamt mehr genutzt als geschadet, zeigen die Zahlen für 2020. Text Martin Heiermann
Foto: Getty Images
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abakwaren und auch Zigaretten waren im vergangenen Corona-Jahr im Handel und damit auch in den Tankstellen- und C-Shops durchaus gefragt. Das zeigt das Tabaksteuer-Aufkommen für 2020. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lagen die Einnahmen des Fiskus bei 14,64 Milliarden Euro. Damit stieg der Steueranteil leicht um rund 400 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr und näherte sich dem Niveau von 2015 an. In wie weit diese Entwicklung mit einem Rückgang des Zigarettenschmuggels während der Pandemie zusammenhängt, muss offen bleiben. Allerdings sind auch die Einzelhandelsumsätze mit Tabakwaren im Corona-Jahr 2020 angestiegen. Prozentual wuchsen die Umsätze im Mai um 5,1 Prozent, im August und September sogar um 6 beziehungsweise um 8,6 Prozent gegenüber den Vergleichszeiträumen.
Tabak von der Tanke Tankstellen-Shops und Lebensmittel-Einzelhandel konnten zulegen, andere Vertriebsschienen verloren Umsatzanteile. Diese Entwicklung ist wohl unter anderem auf die Auswirkungen der Pandemie im Jahr 2020 zurückzuführen. Die Shops an den Stationen gewannen anteilig 1,5 Prozent Umsatz hinzu, gefolgt vom Lebensmittelhandel mit 1,1 Prozent. Verloren haben der Fachhandel mit 0,3 Prozent, Nebenverkaufsstellen,also etwa Kioske, mit einem Prozent und Automaten mit einem Minus von 1,3 Prozent. Die Tankstellen-Shops liegen mit einem Umsatzanteil von 31 Prozent auf dem zweiten Platz. Die Einzelhandelsumsätze mit Tabakwaren sind im Corona-Jahr 2020 in den C-Stores angestiegen und erreichten fast das Niveau von 2015.
Während des ersten Lockdown im März und April vergangenen Jahres, sank der Umsatz jedoch jeweils um rund zwei Prozent. Und auch im April dieses Jahres war ein Rückgang von über fünf Prozent zu verzeichnen.
Markenzigaretten verlieren leicht Sowohl beim Absatz als auch beim Umsatz lagen Zigaretten wie gewohnt vor Feinschnitt-Produkten deutlich auf Platz eins. Sie erwirtschafteten 22,8 Milliarden Euro. Mit Feinschnitt wurden annähernd fünf Milliarden umgesetzt. Der Anteil der Markenzigaretten lag 2020 bei 55 Prozent und verlor damit im Vorjahresvergleich zwei Prozentpunkte. Handelsmarken lagen bei 8,4 Prozent und Feinschnitt bei 34,3 Prozent. Die übrigen 2,2 Prozent entfielen auf EcoZigarillos und Produkte mit Naturdeckblatt.
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Fast 74 Prozent der Tabakprodukte sind Zigaretten. Statistisches Bundesamt
In Zeiten des Lockdown Der Handelsverband Tabak, BTWE, bezeichnet seine im Mai 2020 und im März 2021 ins Leben gerufenen Corona-Hilfsaktionen als einen vollen Erfolg. Betroffene Unternehmen konnten durch diese Initiative sowohl 2020 als auch 2021 Fördermittel von je bis zu 30.000 Euro beantragen. Durch die finanzielle Unterstützung sei es möglich geworden, die Folgen der beiden Lockdowns für viele Tabakwaren-Einzelhändler, aber auch Vapeshops und andere, abzumildern. Der Verband betont, dass die Hilfsaktionen ohne die Unterstützung namhafter Industriepartner nicht möglich gewesen wären. Unterstützer waren beispielsweise JTI, Reemtsma, BAT, Heintz van Landewijk, Philip Morris oder auch Pöschl Tabak.
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MIT ERFOLG GEGENSTEUERN
Branche disruptiv“. Das gelte, obwohl es nun vier statt zwei Steuerschritte und damit eine allmähliche Steueranpassung geben werde. Da die Grundstoffe für Liquids in vielfältiger Weise auch in anderen Branchen verwandt würden und leicht außerhalb des E-Zigaretten-Handels beschafft werden könnten, stehe der Steuerumgehung Tür und Tor offen. Dustin Dahlmann vom BfTG sieht die Regierung nun in der Pflicht, die Tabakraucher über die Vorteile des Umstiegs auf die E-Zigarette zu informieren. Etwas positiver, gerade für die C-Stores, beurteilt InnoCigs-Chef Sievers die künftige Lage. Er erwartet in den Shops für die Kategorie ein kontinuierliches Wachstum. „Dieser Trend hat mittlerweile so viel Fahrt aufgenommen, dass auch die Steuer daran nichts ändern wird.“
Mit der Tabaksteuererhöhung kommen im nächsten Jahr einige Herausforderungen auf Hersteller und Händler zu. Dabei geht es sowohl um technische Umstellungen als auch den Preisunterschied zwischen Zigarette, Tabakerhitzer und E-Zigarette. Text Martin Heiermann
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Henning Sievers, InnoCigs: „Sprint“ zur neuen Steuer.
breite Auswahl solle die unterschiedlichsten Konsumentenbedürfnisse abdecken. „Wir wollen, dass bis 2030 50 Millionen Verbraucher unsere nicht brennbaren Produkte konsumieren“, beschreibt er die Zielsetzung. Derzeit seien es etwa 16,1 Millionen. Allein im ersten Halbjahr 2021 habe BAT 2,6 Millionen Konsumenten für nicht brennbare Produkte hinzugewonnen.
Über das Ziel hinausgeschossen Dass es für umsteigewillige Raucher essenziell wichtig sei, einen finanziellen Anreiz für den Wechsel zum Tabakerhitzer oder der E-Zigarette zu haben, unterstreicht auch Charilaos Avrabos, Sprecher von Philip Morris Deutschland. Grundsätzlich begrüße er zwar das Tabaksteuermodernisierungsgesetz. Es unterscheide erstmals zwischen Zigaretten und weniger schädlichen alternativen Produkten. „Doch unabhängig von rechtlichen Erwägungen, sind wir der Ansicht, dass diese Reform nicht weit genug geht“, sagt Avrabos. Der Unterschied im Steuersatz zwischen herkömmlichen Tabakerzeugnissen und risikoärmeren Alternativen müsse höher sein, um eine Lenkungswirkung zu erzielen. Das werde nicht ausreichend berücksichtigt. Genau auf diese Schwachstelle verweist auch Jan Mücke vom Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse, BVTE: Bei der Besteuerung von Tabakerhitzerprodukten sei der Gesetzgeber über das Ziel hinausgeschossen. Tabakerhitzer-Sticks würden künftig nur unwesentlich geringer besteuert als Zigaretten. Insgesamt bewertet Mücke die Novelle äußerst skeptisch: Das Gesetz sei ein „herber Schlag“ und „für die gesamte
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SHI
Bis 2030 will BAT 50 Millionen Verbraucher für seine nicht brennbaren Produkte gewinnen, berichtet Geschäftsführer Claudio-Alberto Dötsch.
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as neue Tabaksteuermodernisierungsgesetz ist beschlossene Sache. Neben einer schrittweisen Erhöhung der Steuersätze auf Zigaretten, Feinschnitt und andere Tabakprodukte sieht es die Einführung einer Liquid-Steuer vor. „Damit stellt es die Branche vor unterschiedliche Aufgaben“, fasst Dustin Dahlmann, Vorsitzender des Bündnisses für Tabakfreien Genuss, BfTG, die Situation zusammen. Hersteller und Inverkehrbringer seien dabei, sich auf die umsetzungsrelevanten Schritte wie Steuerbanderolen oder Verpackungs-Modifizierungen einzustellen. Zudem machen sich wohl viele E-Zigarettenhändler Gedanken über eine Sortiments-Umstellung für Anfang Juli 2022, meint er. Die neue Regelung mit einer volumenbasierten Steuer mache es unattraktiv, größere Mengen an Basen und anderen Komponenten für Kunden anzubieten, die ihre E-Liquids selbst mischen. Als praktische Herausforderung sehen auch die Verantwortlichen beim Hersteller Innocigs den „Sprint zur E-Zigarettensteuer“. Dem Unternehmen, das von Dahlmann gegründet wurde, geht es jetzt um die Bewältigung der Logistik der Steuereinführung. „Es ist eine herausfordernde Aufgabe“, sagt InnoCigs-Geschäftsführer Henning Sievers. Aus Sicht von BAT bleibt es auch nach der Umsetzung der Gesetzesnovelle wichtig, dass weniger schädliche Alternativen finanziell attraktiv bleiben, um Anreize für den Umstieg zu schaffen, stellt Claudio-Alberto Dötsch, Geschäftsführer bei BAT Deutschland, fest. Damit der Wechsel von der Zigarette auf die Alternativen gelinge, benötige der Markt Vielfalt. Eine
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AKTUELLE INDUSTRIETHEMEN Neue Drops-Kochanlage Seit August laufen bei Cavendish & Harvey noch mehr Bonbons vom Band. Das Unternehmen nahm dafür kürzlich in Kaltenkirchen eine hochmoderne, nachhaltigere Kochanlage für mit Puderzucker bestäubte Drops in Betrieb.
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MEHR FRISCHE DURCH DIGITALISIERUNG Digitalisierungsspezialist Shop-IQ hat Module zur Produktion und Präsentation von Backwaren und Snacks entwickelt. Das Ergebnis: Mehr Ertrag und Frische, weniger Energiekosten und Food Waste. Text Hans Jürgen Krone, Volker Simon
Kaffeeautomaten 400 neue Kaffeeautomaten sollen in Shops der Tank & Rast zur Selbstbedienung aufgestellt werden. Für dieses Projekt hat Coffema nach eigenen Angaben als Generalunternehmer mit den Partnern Tank & Rast, Dallmayr und Lovent die Kompetenzen der beteiligten Unternehmen gebündelt, die Ressourcen gemanagt und „die entstandenen Synergien optimal genutzt“. Mit der Lovent Coffeebar One soll eine komplett neue und speziell für den konkreten Bedarf entwickelte Generation von Hochleistungskaffeeautomaten in Tankstellen und Raststätten einziehen.
Fotos: Shop-IQ, Cavendish & Harvey
Dr. Oetker wird geteilt „Eine Realteilung macht ein Unternehmen immer kleiner aber nicht automatisch schwächer“, so zitierte LP economy kürzlich den Berater Peter May im Zusammenhang mit der beschlossenen Teilung von Dr. Oetker. Die Gesellschafterstämme von Richard Oetker, Rudolf Louis Schweizer, Philip Oetker, Markus von Luttitz sowie von Ludwig Graf Douglas bleiben unter anderem Inhaber der Dr. August Oetker KG sowie der Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG, der Conditorei Coppenrath & Wiese KG, der Radeberger Gruppe KG mit Getränkefachmärkten und - Großhandlungen sowie Flaschenpost. Die Gesellschafterstämme von Dr. Alfred Oetker und Carl Ferdinand Oetker sowie von Julia Johanna Oetker übernehmen unter anderem die Henkell & Co. Sektkellerei.
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ie Qualität ist ein entscheidender Erfolgsfaktor“, ist das Unternehmen Shop-IQ überzeugt. Das gelte besonders für Snacks und Backwaren. Deren Zubereitung, Präsentation und Frische in den Convenience-Shops müsse einfach stimmig sein. Erste Tankstellen hat das Unternehmen nach eigenen Angaben bereits vom neuen digitalen System überzeugt. Sie setzten es bereits mit Erfolg ein. Erster Schritt dabei sei die eingehende Analyse der Ist-Situation mit dem Modul „Process“. Das Dashboard zeigt dabei auf einen Blick Aufheizzeit, Backzeit, Stand-by-Zeit und vor allem die nicht zum Backen genutzte Zeit der Backöfen. In Verbindung mit dem Modul „Energy“ errechnet die Software die Ersparnis der Energiekosten der Öfen pro Jahr bei einer optimierten Belegung. Zudem gibt der Anschluss des Moduls „Process“ an das Kassensystem Aufschluss darüber, wann, welche und wie viele Snacks verkauft werden. Das Modul verknüpft also die Informationen der Verkaufshistorie, den gegenwärtigen Verkauf, den Wochentag und das Wetter zu einem Belegplan für den Backofen, empfiehlt einen optimalen Zeitpunkt zum Backen und heizt bereits den Ofen vor. „Damit wird der Frischegrad erhöht sowie die Standzeit und der Food Waste von nicht mehr verkäuflichen Snacks und Backwaren reduziert“, hebt das Unternehmen hervor.
Priorisierte Aufgabenliste Auf Basis des definierten Mindestbestands und des mit Algorithmen prognostizierten Absatzes wird eine priorisierte Aufgabenliste auf einem Tablet dargestellt. Das sorgt in der täglichen Praxis dafür, dass die Mitarbeiter durch aktives Bestätigen der Botschaften Schritt für Schritt bei der
Zubereitung der Snacks und Backwaren und beim Beschicken der Öfen begleitet werden. Die Produkte und Zutaten der Snacks werden über eine Schnittstelle eingelesen und mit Bildern dargestellt, um alles verständlich zu machen. Wenn frische Produkte im Ofen sind, wird der Countdown über die Module „Connect“ und „Marketing“ auf Displays an der Rückwand oder auf der Theke angezeigt, der die frischen Snacks und Backwaren bewirbt. „Damit werden neben dem Duftmarketing auch durch die visuelle Wahrnehmung Impulskäufe angeregt“, ist man bei Shop-IQ sicher.
Die priorisierte Aufgabenliste und viele weitere Informationen werden auf einem Tablet zur Verfügung gestellt und helfen in der Praxis.
Schnittstelle mit der Kasse
Die digitale Preisauszeichnung, hier in der Vitrine eingesetzt, ist über eine Schnittstelle mit Kasse und der Warenwirtschaft verbunden.
Damit durchgängig alles richtig wahrgenommen wird, verknüpft das Modul „Price-Label“ (digitale Preisauszeichnung) die Informationen über eine Schnittstelle mit Kasse und Warenwirtschaft. Damit soll garantiert sein, dass auf den digitalen Preisschildern die richtigen Produkte mit dem richtigen Preis ausgezeichnet werden. Es könnten auch ab einer bestimmten Uhrzeit oder einem definierten Warenbestand Preise automatisch angepasst werden. „Damit wird der Food Waste zusätzlich reduziert“, sagt Shop-IQ.
Eine Tabakmischung ohne Zusätze Eine Verpackung ohne Plastikfolie Aktuell die einzige Zigarette mit Papierfilter auf dem deutschen Markt
Tabakmischung ohne Zusätze bedeutet nicht, dass es sich um eine risikoärmere Zigarette handelt. Bitte entsorge den Filter im Restmüll.
Rauchen kann tödlich sein
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„FIVE MUST STOCKS“ FÜR ALLE Trotz Pandemie wuchs in diesem Jahr der Umsatz der Energy Drinks in den C-Stores. Wachstumstreiber waren auch die Marken von Monsterenergy. Gezielt baut das Unternehmen seine Distribution in Kiosken und Spätis aus und launcht weitere Innovationen. Text Martin Heiermann
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ach wie vor sehen die Verantwortlichen bei Monsterenergy eine große Dynamik in der Kategorie der Energy Drinks. Das gelte auch für die Vertriebskanäle Tankstellen-Shop und Kiosk, stellt Greta Busch, Senior Head Away from Home & Field Force, fest. Im Lebensmittel-Einzelhandel haben die Produkte des Herstellers laut Marktforscher Nielsen im ersten Halbjahr dieses Jahres ein Umsatzplus von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum erzielt. Und auch in den Tankstellen-Shops legten Monster-Drinks im gleichen Zeitraum um 27 Prozent zu. Das MonsterErgebnis war damit besser als die Kategorie insgesamt mit 21 Prozent. Der Marktanteil stieg um 0,7 Prozentpunkte. Vertrieben werden die Energy Drinks von Coca-Cola European Partners Deutschland. Ein Grund dafür ist die Coca-Cola Beteiligung an Monster Beverage in den USA. „Die Performance Energy Drinks Reign Total Body Fuel entwickeln sich ebenfalls sehr positiv“,
stellt Busch zudem fest. Mit den in diesem Jahr gelaunchten Sorten Peach Fizz und Orange Dreamsicle sei das Portfolio sinnvoll ergänzt worden. Auch gelang es Monster, weitere Distributionspunkte hinzu zu gewinnen: 5.000 Kioske und Spätis zusätzlich bieten jetzt die Energy Drinks des Herstellers an. Ziel sei es, künftig in allen Außer-Haus-Kanälen die so genannten „Five Must Stocks“zu platzieren. Mit diesen fünf Sorten will der Hersteller die unterschiedlichsten Trinkanlässe bedienen. Wachstumstreiber, so Busch, seien vor allem die zucker- und kalorienfreien Sorten und die Varianten mit Geschmack.
Zwei neue Geschmäcker Für die Zukunft ist Monsterenergy optimistisch. Die positive Entwicklung, auch in den C-Stores, werde sich fortsetzen, sagt die Managerin. Die Pandemie habe in Deutschland keinen negativen Einfluss gehabt, auch nicht in den TankstellenShops. „Kioske und Spätis werden weiterhin in
unserem Fokus stehen“, betont Busch. „Nach den Launches von ‚Ultra Fiesta Mango‘ und ‚Monarch‘ stehen dieses Jahr noch zwei weitere Neueinführungen der Marke Monster Energy in den Startlöchern“, kündigt sie gegenüber CS an. Vor kurzem hat das Unternehmen Nitro Super Dry in das Energy-Regal gebracht. Der Drink definiere sich durch die Nitro-Technologie und werde mit Distickstoffoxid versetzt. So entstehe ein prickelndes Trinkgefühl. Ab November erweitert Ultra Watermelon die zucker- und kalorienfreie Range um den Trendgeschmack Wassermelone. Bei den Performance Energy Drinks, die einen funktionalen Zusatznutzen bieten, gab es zwei Innovationen: Reign Total Body FuelOrange Dreamsicle, inspiriert von dem bekannten Orangen-Stileis, und Peach Fizz mit PfirsichGeschmack und einem Hauch Zitrone. In diesem neuen Segment, das Monster mit der Marke Reign bedient, hatten sich im Jahr 2020 viel neue Anbieter bemerkbar gemacht.
Wie ein Orangen-Stileis: Reign Orange Dreamsicle bietet einen Zusatznutzen.
BEWEGUNG BEI NEUEN PFANDPFLICHTIGEN Die Pfandpflicht für Einweg-PET-Flaschen von Smoothies und Säften sowie alle Getränkedosen kommt zum 1. Januar 2022. Einige Unternehmen sind schon aktiv geworden.
Schon vor dem Stichtag 1. Januar 2022 setzt Eckes Granini auf Einwegpfand.
b wohl die Änderungen des Verpackungsgesetzes mit der Ausweitung des Pfandes für EinwegPET-Flaschen von Smoothies und Säften sowie auf alle Getränkedosen erst zum 1. Januar 2022 in Kraft treten, ist schon Bewegung in dieses Geschäft gekommen. Eckes-Granini Deutschland hat das Einwegpfand für seine Saft- und NektarPET-Flaschen bereits umgesetzt, teilte das Unternehmen mit. Mit Frucht-Tiger wurde Mitte Juli der Anfang gemacht, es folgte Granini im August und Hohes C ab September. Auch der SmoothieAnbieter Innocent will sich nach eigener Aussage schon vor der Anpassung des Verpackungsgesetzes dem deutsche Einweg-Pfandsystem anschließen. Zum 1. Oktober wolle man die EAN-Nummern ändern. Durch den schnelleren Beitritt würden in diesem Jahr bereits mehr als 15 Millionen Innocent Flaschen davor bewahrt, im Gelben
Sack zu landen, sagt das Unternehmen. Bei Eckes begrüßt man die Umstellung: „Die Erweiterung der Pfandpflicht auf Saft und Nektar ist ein längst überfälliger Schritt auf dem Weg zu geschlossenen Kreisläufen und nachhaltigeren Verpackungslösungen“, sagt Kay Fischer, Geschäftsführer von Eckes-Granini Deutschland.
packungen, die über das duale System erfasst werden, nur zu 37 Prozent verwertet. Convenience-Großhändler MCS hatte darauf hingewiesen, dass es die Stichtagslösung erforderlich gemacht habe, das Pfandsystem vorzeitig für die Einbeziehung der dann pfandpflichtig werdenden Verpackungen zu öffnen. „Nur so kann es gelingen, den Handel mit als pfandpflichtig gekennzeichneten Einweg-Verpackungen zu versorgen“, erklärte Christoph Harten, Vertriebsleiter bei Bartels-Langness. „Deshalb brächten Lebensmittelgroßhändler jetzt mit dem DPG-Symbol gekennzeichnete Saft-PET-Flaschen in die Convenience-Kanäle. Wichtig sei dabei, dass ShopBetreiber dieses Pfand erheben müssten– sonst drohten finanzielle Einbußen. Eine Rücknahme der Verpackungen sei schon 2021 verpflichtend. Bis zum 30. Juni 2022 dürften Reste von Getränkeverpackungen ohne Pfand abverkauft werden.
Dinge besser hinterlassen Auch bei Innocent wird eine positive Haltung zu dieser nicht unerheblichen Veränderung demonstriert: „Wir von Innocent wollen die Dinge besser hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben“, zitiert Christina Müller, Leitung Unternehmenskommunikation, Nachhaltigkeit und Ernährung bei Innocent Deutschland, das Credo des Unternehmens. Mit einer Verwertung von rund 98 Prozent habe sich das deutsche Pfandsystem bewährt. Im Vergleich würden PET-Ver-
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Text Hans Jürgen Krone
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DIE BRANCHE FREUT SICH AUF KÖLN Persönliche Treffen sind unverzichtbar. Diesen Satz hört man auch in der LebensmittelBranche täglich. Kein Wunder, dass sie der Fachmesse Anuga 2021 entgegenfiebert und wirklich hofft, dass alles klappt. Text Han s Jürgen Krone
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ald soll es wirklich losgehen: Vom 9. bis 13. Oktober soll in Köln wieder die Anuga stattfinden. Alle Beteiligten hoffen, dass die Pandemie nicht noch in letzter Minute der Messe einen Strich durch die Rechnung macht, aber danach sieht es, bei Redaktionsschluss nicht aus. Laut Messe sind bereits rund 4.000 Unternehmen aus 91 Ländern angemeldet, weitere sollen folgen. Alle zehn Fachmessen finden statt. Die zehn größten Länderbeteiligungen kommen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Niederlande, Polen, Spanien, Türkei und den USA.
Foto: Koelnmesse
Hygienekonzept vorgelegt Schon vor einem Jahr hatte die Messe dafür ihr Konzept unter dem Motto #B-SAFE4business vorgelegt und demonstriert, wie man die Corona-Schutzverordnung „in die Veranstaltungspraxis internationaler Messen umsetzt“. Der Ticketshop ist geöffnet. Digitale, datumsbezogene Tagestickets in Form eines QR-Codes können über den Ticket-Shop auf der Anuga-Website erworben werden. Die frühzeitige, persönliche OnlineRegistrierung ermögliche die Rückverfolgbarkeit im Falle einer Corona-Infektion. Dadurch seien Ticket-Counter auf dem Messegelände nicht notwendig und Wartezeiten an den Eingängen würden ausgeschlossen. Nach der Einlösung eines
Codes oder dem Ticketkauf im Ticket-Shop liegt das Ticket digital auf dem Smartphone bereit. Anschließend wird das Ticket in der Anuga-App freigeschaltet, die zum Download in den AppStores Play Store (Android) oder App-Store (Apple) zur Verfügung steht. Der Login in der App erfolgt mit den gleichen Zugangsdaten, die auch zur Registrierung im Ticket-Shop angegeben wurden. Für alle Messeteilnehmenden gilt das 3G-Prinzip, näheres dazu gibt es auf der Webseite: www.anuga.de. Wer trotz allem die Anuga nicht persönlich besuchen kann, für den wird die Präsenzmesse mit Produktpräsentationen diesmal zusätzlich durch die digitale Anug @home ergänzt. Hier sollen sich Branchenteilnehmer auf der ganzen Welt digital über die neu entwickelte Plattform austauschen und über Branchenthemen informieren können. Der Einstieg zur Plattform erfolgt über eine virtuelle Lobby. Hier gibt es eine Übersicht über alle Features sowie Empfehlungen für relevante Kontakte, Aussteller und in Kürze anstehende Messeprogrammpunkte.
Auch digital kann man dabei sein Auch von Ferne verfolgt werden kann das LiveProgramm vom 11. bis 13. Oktober 2021. Auf unterschiedlichen Stages sollen Partner, Konzepte und Produkte präsentiert werden. Geplant sind
Die Anuga will ihre Gäste wieder persönlich empfangen, bietet aber auch Möglichkeiten zur digitalen Teilnahme.
Genuss Garten
Als Messe-Anlaufpunkt, auch für Be•sucher aus der Convenience-Branche, hat zielgruppenspezifische Bühnen wie die „Anuga Trade Shows Stage“, die „Anuga Start-up Stage“, die „Anuga taste Innovation Stage“ oder die „Anuga Food Trends Stage“. Im Bereich Aussteller und Produkte stellt der „Showfloor“ das Pendant zur Messehalle dar. Von hier aus gibt es einen Zugang zu den verschiedenen Ständen der Aussteller, den so genannten „Showrooms“. Über den visuellen „Discovery Graph“ können zusätzlich relevante Kontakte und Unternehmen einfach und interaktiv ausfindig gemacht werden – entweder über die Netzwerke, persönliche Kontakte oder über ein Matching mit den angegebenen Interessen.
sich in den vergangenen Jahren der so genannte Genuss Garten der Hack AG etabliert, der auch 2021 auf der Anuga steht. Auf mehr als 750 Quadratmetern präsentieren Unternehmen der Food- und Gastrobranche gemeinsam Trends, Produkte und Leistungen. Motto: „Erleben, Genießen, Wohlfühlen!“: Das Angebot verspricht laut Hack „kurze Wege, mehr Zeit und beste Kontakte an einem Stand“. Ein Herzstück des Genuss Gartens ist die Gastrofläche. Diese ist allerdings nur für geladene Gäste frei zugänglich. (Halle 7.1 Stand C-060 – E-061).
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FLEISCH: NEUE IMPULSE IM REGAL
KoelnmesseCEO Gerald Böse (r.) mit der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker, dem Architekten Jürgen Steffen (g.l.) und dem Koelnmesse-Geschäftsführer Herbert Marner.
Bei der Einweihung der Halle 1 begegnete Gerald Böse dem spektakulären Maskottchen der diesmal digitalen Gamescom.
Bisher konnten die Convenience-Shops in Deutschland aktuelle Entwicklungen im Sortimentsbereich Fleisch, Wurst und Geflügel relativ gelassen an sich vorbeiziehen lassen. Jetzt wird es notwendig, sich ausführlicher damit zu beschäftigen. Text Hans Jürgen Krone
KOELNMESSE BAUT KONFERENZZENTRUM Trotz der Pandemie baut die Koelnmesse weiter aus. Kürzlich konnte die neue Halle 1 eingeweiht und der Grundstein fürs Konferenzzentrum Confex gelegt werden.
Text Hans Jürgen Krone
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ir sind zurück und das ist großartig“, so begrüßte der Kölner Messechef Gerald Böse die Gäste der Grundsteinlegung der neuen Messe-, Kongress- und Eventlocation Confex sowie zur Einweihung der neuen Halle 1, die dann zur Anuga erstmals in die klassische Messebespielung gehen soll. Dass man an den Investitionsvorhaben für das Konferenzzentrum trotz der schwierigen Zeiten festgehalten habe, sieht Böse auch als klares Zeichen dafür, „dass die Veranstaltungswirtschaft lebt und weiterhin eine große Zukunft“ habe. Das künftig direkt an Halle 1 angeschlossene Confex wird seinen Besuchern zwölf große Konferenzräume und eine Conference Hall anbieten und damit eine Lücke im Angebot der Domstadt schließen. Diese habe nämlich schon öfter Anfragen in Sachen großer Konferenzen mit vielen tausend Teilnehmern gehabt, die man nicht unterbringen konnte, wie die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker im Rahmen der Grundsteinlegung sagte. Künftig stünden mit dem Confex Konferenz an einem Ort Räumlichkeiten für etwa 5.500 Teilnehmer zur Verfügung und damit werde man dem Anspruch „Kongresse auf weltweitem Spitzenniveau“ zu veranstalten, gerecht.
Flexible Bespielung und Kombination Doch die Größe allein ist offensichtlich nicht der wesentliche Faktor bei dem Projekt, in das 120 Millionen Euro investiert wurden. „Durch eine flexible Bespielung seiner unterschiedlich großen Konferenzräume und das Zusammenspiel mit der gerade fertiggestellten Halle 1 ermöglicht das Confex eine Kombination von Messe, Kongress und Event und gibt damit Raum für neue Messeformate“, beschreibt die Messe ihr neuestes Pro-
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m Sortiment der verpackten FleischSacks tut beispielsweise die Bifi, eine Marke, die im Jahr 2022 ihr 50-jähriges Jubiläum feiern kann, noch immer ihren treuen Dienst und hat weiterhin zahlreiche Fans. Und immer dann, wenn in dieser Kategorie fleischiger Snacks für die Shops eine Innovation notwendig wird, oder diese einfach in die Zeit passt, machte das Unternehmen wieder einen Vorschlag. Und die Kunden gehen mit, ob Roll, Carazza und einiges andere. So wird es jetzt sicherlich auch mit dem neuen Bifi Salamibrot sein, dass das Unternehmen kürzlich auf den Markt brachte. Es gibt wenige Wettbewerber in diesem Geschäft, die sich in den vergangenen Jahrzehnten hier und da aufmachten, in den Shops ebenfalls aktiv zu werden. So beispielsweise die jetzt zu Ospelt gehörenden Conower Snacks, oder Stickado der Campofrio Food Group Deutschland, die kürzlich die Aoste Stickado Classique in der XXL-Packung auf den Markt brachten. Fest etablieren in den Shops konnte sich in den vergangenen Jahren auch die Schwestermarke von Bifi, Jack Links, die sich vor allem mit ihrem trendigen Trockenfleisch bei einer jungen Kundenzielgruppe beliebt macht. Sie erfüllt auch mit vielen ihrer anderen Produkte, die proteinreich sind und oft mit relativ wenig Kohlenhydraten daherkommen, Wünsche der ernährungsbewussten Convenience-Kunden. Dieser Trend trägt weiter und ist ausbaufähig.
Besondere Herausforderungen
In dem neuen Kongresszentrum Confex sollen Events mit bis zu 5.500 Personen stattfinden können.
Auch die Verantwortlichen in der ConvenienceBranche wissen natürlich längst um die besonderen Herausforderungen, denen man sich auch als Retailer in der Fleisch-Diskussion stellen muss. Da geht es um Arbeitsbedingungen in den Fleischbetrieben, das Tierwohl im Allgemeinen und auch Krankheiten wie die Schweinepest. Und den Shop-Betreibern sollte auch bewusst sein, dass immer mehr Verbraucher großen Wert auf ebenso gesunde wie nachhaltig produzierte Lebensmittel legen. Zumindest Zeichen einer neuen Zeit war in diesem Jahr der Einstieg der Rügenwalder Mühle ins Impuls-Snackgeschäft
LSI Germany reagiert mit seiner Marke auf aktuelle Trends: Eine Antwort ist das Bifi Salamibrot.
der Shops und das aber eben nicht mit einem Fleischsnack, für den das Unternehmen in seiner traditionellen Aufstellung wohl auch die Kompetenz gehabt hätte, sondern als ein vegetarischer Mühlensnack, einzeln verpackt, mit und ohne Teigmantel. Aber auch im weiteren Angebot der Shops kann Fleisch künftig wichtiger werden, beispielsweise durch den Bereich Grillen. Ob es in den kommenden Jahren aber zu einer „Wachablösung am Grill“ kommt und das „beliebte Dreiergespann aus Nackensteak, Bauchfleisch und Bratwurst seinen Hut nehmen“ muss, wie es im Sommer von der zu Nestlé gehörenden VeggieMarke Garden Gourmet zu hören war, bleibt abzuwarten. Dem Zitat „Veggie ist 2021 Trend auf dem Grill“, von Heike Mièville-Müller, verantwortlich für die Geschäftsentwicklung bei Garden Gourmet, ist aber wohl zuzustimmen. So oder so ist Grillen aber ein Geschäft mit Potenzial, zumal es sich zunehmend als Ganzjahresgeschäft etabliert. Mit Fleisch machen schon recht viele Shops in der Kühlung eine gute Offerte und einige bieten auch hochwertiges und hochpreisiges Fleisch regionaler Anbieter an, das von Bio bis Nachhaltigkeit viele Ansprüche erfüllt. Zusätzlich, oder weil der Shop nachts geschlossen ist, werden diese Produkte oft im Vending präsentiert. Hier gibt es den Regiomat, die Regio-Box, den Grillautomat, den Grillfleisch-Automaten und einige andere mehr, die inzwischen auch häufig an Tankstellen ihren Dienst tun.
jekt. Dabei soll es vor allem darum gehen, „besondere Anforderungen an die Veranstaltungen der Zukunft hinsichtlich Flexibilität, digitaler Potenziale, Effizienz und Emotionalität“ zu erfüllen. Konkret werden so auch Hybridmessen mit digitaler Bespielung besser möglich. Und obwohl die Koelnmesse, die bereits 1924 vom damaligen Oberbürgermeister Konrad Adenauer eröffnet wurde, laut der derzeitigen Amtsnachfolgerin Reker nach fast 100 Jahren „zu Köln gehört wie der Rhein“, reicht der Standorte in Zeiten der Digitalisierung vielleicht allein nicht mehr aus. Gerald Böse ist jedenfalls davon überzeugt: „Wir werden uns in Zukunft von unseren Wettbewerbern unterscheiden müssen.“
Signale für den Standort Signalwirkung für die Attraktivität des Standorts soll die neu entstandene Halle 1 senden, auch wegen ihrer Ausmaße: Sie ist 25 Meter hoch und 180 Meter lang und biete damit eine Ausstellungsfläche von 10.000 Quadratmetern.
Wurst-Snacks und künftig wohl auch vegetarische Snacks in ähnlicher Anmutung erfreuen sich breiter Beliebtheit.
Fotos: Koelnmesse, Hans Jürgen Krone, Bifi, Getty Images
Die Bagger sind bereit, loszulegen: In das neue Kölner Konferenzzentrum Confex sollen 120 Millionen Euro investiert werden.
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konstatierten. Die Anuga Meat zeigt deshalb nicht nur die neuesten Trends bei Fleisch / Wurst und Geflügel, sondern rückt unter dem Motto „Meet more Meatless“ Fleischalternativen und -Ersatzprodukte in den Fokus. Dass dies auch alternative Proteinquellen sind, ist dabei von Bedeutung. Studien von Innova Market Insights hätten ergeben, dass Gesundheitserwägungen nach wie vor der wichtigste Grund für den Kauf von Fleischersatz darstellten, sagt die Messe. Die Verbraucher jedenfalls suchen nach alternativen, meist pflanzlichen Proteinquellen. Aber auch Insekten oder Fleisch aus Laborkulturen sind ein Thema. Dazu kommt: „Fleisch ist politisch geworden, eine Frage der Haltung oder des Verzichts“, erklärt dazu die Nürnberger Gastromesse Hoga, die ebenfalls im Oktober stattfinden soll.
TRADITIONELLES MIT ALTERNATIVEN Shop-Gastronomen, die heutzutage Fleisch erfolgreich anbieten wollen, ob To-Go oder ToSit, müssen wissen, was sich in Sachen Fleisch, Wurst und Geflügel tut und welche Alternativen dabei bereits sinnvoll sind oder vielleicht werden könnten. Text Hans Jürgen Krone
Fotos: Garden Gourmet, Rügenwalder Mühle, Tank & Rast
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Angebote wie die Burger von Garden Gourmet(o.) oder das Rustico von Rügenwalder (r.) werden wichtiger.
as Thema war Emotionalität pur: Welche Bedeutung Produkte wie die Bockwurst, aber auch die Currywurst in Deutschland immer noch haben, zeigte sich auch durch den „Sturm im Wasserglas“ zur angeblichen Abschaffung der Currywurst in den Betriebsrestaurants bei VW. Dabei ging es wohl nur um ein Restaurant für die Verwaltung. Die Restaurants auf dem Werksgelände sowie das Netz von eigenen Convenience-Stores, das VW in den Werkshallen betreibt, verkaufen sie wohl weiter, und zwar nicht nur zum Sofortverzehr, sondern auch im Multipack zum Mitnehmen für zu Hause, wie das schon seit vielen Jahren gemacht wird. Der Facharbeiter, um den sich Exkanzler Schröder angeblich Sorgen machte, bekommt seinen „Kraftriegel“ weiter. Kein Wunder also, dass auch in vielen Convenience-Stores auf Altbewährtes gesetzt wird. So tat es beispielsweise auch die Tank & Rast, die im Rahmen ihrer Sommeraktion Hot Snack To Go die Currywurst mit Brötchen und Getränk als trendiges Angebot zur Reisesaison verkaufte.
Einfache Angebote ziehen immer noch Fleischliches steht in vielen Shop-Bistros auf der Karte. Oft in recht einfacher Form, wie die heiße Currywurst, Bockwurst oder das Schnitzelbrötchen. Und erstaunlicherweise gibt es auch dafür immer wieder neue Ideen. Das zeigt die Zusammenarbeit des Großhändlers MCS mit dem Hersteller Redlefsen in diesem Jahr. Sie stellten gemeinsam die„Bock To Go“ vor, eine heiße Wurst in einem 21 Zentimeter großen Brötchen, das bereits über ein
Loch verfügt, deshalb nicht angeschnitten werden muss und so unterwegs nicht kleckert. Dennoch ist die Botschaft, dass mit Fleisch-Snacks aller Art nicht mehr so einfach Umsatz zu generieren sein könnte, wie bisher, inzwischen auch bei den meisten Shop-Betreibern angekommen. Aber bislang ist dennoch kaum die Rede davon, dass man bei den Würstchen, zumindest zusätzlich, auf eine vegetarische Variante setzen könnte. Das wäre sicherlich möglich und, je nach Standort, auch sinnvoll. Bei den Schnitzeln sieht das etwas anders aus. Denn hier hat sich erneut Rügenwalder Mühle engagiert und mit Shell in Sachen vegane Snacks an der Tankstelle zusammengearbeitet. Bereits Ende vergangenen Jahres nahm Shell erstmals eine vegane Schnitzelalternative des Herstellers namens Rustico ins Sortiment seiner Deli2go Backshops an vielen Shell-Tankstellen auf. Das Brötchen wurde dafür mit dem veganen Mühlen Schnitzel und Salat belegt, ergänzt um vegetarische Remoulade. „Immer mehr Menschen essen bewusst weniger Fleisch und Wurst. Mit unseren pflanzlichen Alternativen ist das ganz unkompliziert möglich – auch unterwegs. Das zeigt auch der vegetarische Snackklassiker, der in Zusammenarbeit mit Lekkerland und Shell entwickelt wurde“, teilte damals das Unternehmen mit.
Umbruch in der Esskultur Dies alles spiegelt auch in dieser Branche den „Umbruch in der Esskultur hin zu einer Reduktion des Fleischkonsums“ wider, die kürzlich die Verantwortlichen der Kölner Anuga, die dort vom 9. bis 13. Oktober stattfindet,
Dass die Tank & Rast zur diesjährigen Reisewelle wieder auf ein sehr klassisches Menü für unterwegs setzte, zeigt auch, dass das Geschäft mit Fleisch und WurstKlassikern in den Shop-Bistros nicht vorbei ist.
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Die Europäische Kommission hat die EU-Mitgliedsländer verpflichtet, im Abstand von 60 Kilometern E-Ladestationen an allen Fernstraßen zu errichten.
Batterien und Reichweiten Eine Übersicht Kleinsttransporter • Alke Divaco ATX 340 E (Cargobox) Batteriekapazität: 10 bis 20 kWh, Reichweite: 54 bis 200 km • Ari 458 Koffer XL; 8 bis 16 kWh; 120 bis 495 km • Goupil G6; 28,8 kWh;150 km • Tropos Motors Able; 13 bis 26 kWh; 130 bis 260 km
Kompakt-Transporter • Ari 90; 40 kWh; 240 bis 260 km • VW ABT e-Caddy Kasten; 37,3 kWh; 41 bis 159 km • Peugeot e-Partner/Citroen e-Berlingo/Opel Combo-e Cargo; 50 bis 75 kWh; 275 km • Renault Kangoo E-Tech; 44 kWh; 270 km
Transporter • VW ABT e-Transporter T6.1; 37,3 kWh; 138 km • Mercedes e-Vito; 35 kWh; 184 km • Peugeot e-Expert/Citroen e-Jumpy/Opel Vivaro e-Cargo; 50 bis 75 kWh; 200 bis 316 km • VW e-Crafter/MAN eTGE; 35,8 kWh; 173 km • Mercedes-Benz e-Sprinter; 35 bis 47 kWh; 120 bis 168 km
LADEN SOLL BALD DAS NEUE TANKEN WERDEN Beim Thema Mobilität verstärkt sich der Wechselwind. Wirtschaft und Politik beschleunigen nun den Absatz der E-Autos. Für die „Reichweiten-Angst“ gibt es immer weniger Gründe. Text Thomas Klaus
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eit einigen Monaten hat die Elektromobilität nicht zuletzt durch politischen Druck neue Schubkraft gewonnen. Die maßgeblichen Automobilhersteller haben allesamt zu Gunsten des Elektroantriebs das Ende des Verbrennungsmotors eingeläutet. Einige Beispiele: VW will ab 2035 keine Verbrenner mehr verkaufen und den Anteil an reinen Elektroautos bis 2030 auf 70 Prozent erhöhen. BMW möchte bis 2030 die Hälfte seines Gesamtumsatzes mit E-Modellen erwirtschaften. Mercedes wird nach aktuellen Plänen ab 2025 seine Fahrzeugmodelle nur noch elektrisch offerieren. Opel nennt das Jahr 2028 als Enddatum für die Verbrennerfahrzeuge aus eigener Produktion. Und Audi lässt seine Verbrenner-Herstellung bis 2033 schrittweise auslaufen. Dem Verband der deutschen Automobilindustrie zufolge, werden die Hersteller in der Bundesrepublik bis 2025 satte 150 Milliarden Euro in die Elektromobilität investieren und 150 verschiedene E-Modelle im Markt einführen. Diese Strategien sind konsequent. Denn die Politik macht ernst. Spätestens ab 2035 sollen in Europa nur noch Autos mit elektrischem Antrieb gebaut werden. So will es die Europäische Kommission und unterstreicht das auch in ihrem im Juli vorgestellten Klimapaket „Fit for 55“. Bis 2055 soll der Kontinent klimaneutral sein. Und dabei spielt die Elektromobilität eine tragende Rolle.
Die Batteriekapazität und die Reichweite sind auch für gewerbliche Kunden wichtige Faktoren beim Kauf eines Elektrofahrzeuges.
E-Modelle von Ford und Renault deutsche „Reichweiten-Angst“ scheint im europäischen Vergleich besonders ausgeprägt zu sein. Der Mehrheit der Interviewten war die wachsende Reichweite der Fahrzeuge und die besser werdende Ladeinfrastruktur nicht bewusst. Vor dem Hintergrund solcher Umfragen, verpflichtet die Europäische Kommission die Mitgliedsländer zu E-Ladestationen im Abstand von 60 Kilometern an allen Fernstraßen. Das so genannte Schnellladegesetz bildet hier zu Lande die Grundlage für den gezielten Ausbau eines engmaschigen, deutschlandweiten Netzes von Schnellladepunkten. Nach den Vorstellungen des Bundesverkehrsministeriums muss die nächste Schnellladesäule innerhalb von zehn Minuten erreicht werden können. Bis 2023 sollen 1.000 Schnellladehubs aufgebaut sein. Am 15. September startet das Ausschreibungsverfahren, von dem sich regionale, kleine und mittelständische Betreiber angesprochen fühlen dürfen.
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b dem Frühjahr 2022 soll der neue, voll-elektrische Ford E-Transit auf der Straße rollen. Jetzt wurden auch in Deutschland reale Feldversuche gestartet. Als Testfahrzeuge kommen unterschiedliche E-Transit-Varianten mit einem zulässigen Gesamtgewicht zwischen 3,5 und 4,25 Tonnen zum Einsatz. Die Feldversuche markieren die nächste Phase in der Entwicklung des Transits, nachdem das Fahrzeug bereits Belastungsprüfungen auf Testgeländen sowie in technischen Einrichtungen durchlaufen hat. Der Kangoo E-Tech Electric von Renault darf 2022 erwartet werden. Das Fahrzeug soll mit einem 75 kWh starken Elektromotor ausgestattet sein, der seine Energie aus einer Batterie mit 44 kWh Kapazität bezieht. Geplant sind sechs Fahrprogramme. Renault ist mit 116.000 verkauften leichten E-Nutzfahrzeugen europäischer Marktführer.
An allen neuen, öffentlichen Stromtankstellen müssen auch Zahlungen mit Kredit- und Girokarten möglich sein.
Ladeinfrastruktur wird entscheidend sein
1.000 Schnellladehubs bis 2023 Ähnlich fielen die Ergebnisse der Studie „Elektrofahrzeuge und Nachhaltigkeit“ von Lease Plann zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Ipsos, im Februar 2021 aus. Die
Chancen für Shops
44 Cent pro Kilowattstunde soll die Preisober•grenze an einem öffentlichen E-Ladepunkt betragen, so die politische Vorgabe. Dieses Limit soll dazu führen, dass das Fahren mit dem E-Fahrzeug nicht teurer wird als mit Verbrenner. Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums, entspricht ein Dieselpreis von 1,35 Euro einem Preis von 45 Cent pro Kilowattstunde am Ladepunkt. An allen neuen, öffentlichen Stromtankstellen müssen auch Zahlungen mit Kredit- und Girokarten möglich sein, so die aktualisierte Ladesäulenverordnung. Bestehende Ladesäulen müssten nicht in vollem Umfang nachgerüstet werden. Das wäre für Tankstellen-Verantwortliche natürlich eine Erleichterung.
F das kommende Jahr ist der neue Kangoo E-Tech Electric von Für Renault mit sechs Fahrpogrammen angekündigt. R
Fotos: Ford, Renault,Alvarez Pixabay
Das Handeln von Wirtschaft und Politik entspricht dem Zeitgeist. Der ist unter anderem durch einen Boom beim Nachhaltigkeitsthema, das Erstarken der Grünen und die Erfolgsgeschichte der Fridays-for-future-Bewegung geprägt. In Umfragen ist eine schwindende Scheu vor dem Kauf von Elektrofahrzeugen erkennbar. Eine Erhebung der Management- und Technologieberatung Bearing Point ergab im August: „Ihr nächstes Auto wird ein Elektrofahrzeug sein.“ Davon gehen 22 Prozent der Deutschen aus. Bei den unter 25-Jährigen beträgt diese Quote sogar 27 Prozent. Hauptmotiv seien zu 46 Prozent ökologische Gründe. In der EU-Administration ist angekommen, dass die Ladeinfrastruktur ein wichtiger Baustein ist, wenn es darum geht, die Verbraucher von den Vorzügen der Elektrofahrzeuge zu überzeugen. Das belegt zum Beispiel der „Mobilitätsmonitor 2021“, den das Meinungsforschungsinstitut Allensbach im Auftrag der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften erhoben hat. Bei dieser repräsentativen Befragung verstärkte sich das Bild, dass Elektrofahrzeuge noch den Ruf von Kurzstrecken-Vehikeln haben.
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VORSCHAU AUSGABE 07-21
SÜßWAREN UND SALZIGE SNACKS
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ie Warengruppen gehören zu den Klassikern im Shop und entwickelt sich ständig weiter, denn die Kunden wollen Abwechslung und probieren hier gerne mal was Neues. Aber auch das Thema Gesundheit und Nachhaltigkeit spielt eine immer bedeutendere Rolle. Chips-Varianten mit weniger Fett, oder aus Linsen und Kichererbsen überzeugen die Konsumenten. MOLKEREIPRODUKTE
VERLÄNGERT
Auch in dieser Saison gehört der Lebensmittel-Einzelhändler und C-Store-Betreiber Tegut zur Sponsorenfamilie des BundesligaVereins VfB Stuttgart, so Rainer Rausch, Bereichsleiter Marketing bei dem Händler. Er setze auf eine vertrauensvolle Partnerschaft.
IM DIALOG
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Vor der Bundestagswahl verschaffte sich CDU-Kandidat Friedrich Merz (r.) bei Veltins-Chef Michael Huber einen Eindruck davon, wie die Brauerei die Zeit der Corona-Krise bewältigte und, entgegen dem Branchentrend, wieder zum Wachstum zurückkehren konnte.
COMMUNITY In der zweiten Jahreshälfte unterstützt die Branche nicht nur die Bundesliga, sondern startet weitere Aktionen.
ie stehen bei vielen Konsumenten für gesunde Ernährung und hoch im Kurs. Schmecken sollen Sie natürlich auch. Deshalb sollten Shop-Betreiber auch hier die Trends im Auge behalten und eine Auswahl an Milch-Snacks im Kühlregal bereithalten. Frische Shakes, oder ein Frappé beispielsweise werden gerne mitgenommen. BACKWAREN IN SHOP UND BISTRO
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erade jetzt, wo die Menschen wieder mobiler sind und auch in den Urlaub fahren können, nehmen sie beim Tankstopp wieder etwas für unterwegs mit. Die Vorlieben reichen dabei von herzhaft bis süß. Wir zeigen, welche Neuheiten es bei den Backwaren im Shop und im Bistro gibt.
„Wir sind zuversichtlich, dass bei aller Emotionalität die Vernunft der Gewinner der Pandemie sein wird.“ Michael Huber Veltins
STADIONWURST
Fotos: Tegut, Veltins, Arnold André, Hövelmann, Aramark
Mit dem neuen Gastronomiekonzept „Cannstatt kocht“ versorgt Aramark seit dem Heimspielauftakt am 14. August die hungrigen Fans des Bundesligisten VfB Stuttgart in der Mercedes-Benz-Arena.
MACH MIT Die Softdrink-Marke Sinalco und Hersteller Hövelmann fordern ihre junge Zielgruppe zur Teilnahme an dem neuen Spot für das Getränk auf. Es würden keine Schauspieler gecastet, mitmachen sollen die Kunden.
Mit dem klassischen Mittel des Theken-Displays bringt Arnold André seinen Kunden die neuartige Innovation WFT Shisharillo nahe. Und das vor allem auch in traditionellen Kiosken, aber darüber hinaus auch in angesagten Tattoo-Studios.
GROSSE BÜHNE IN KLEINEN SHOPS
Spätis, Kioske, Tattoo-Studios und Hostels sind die Locations, in denen der WTF Shisharillo seine Bühne haben soll. Eine aktuelle Kampagne will mit einem einfachen Mittel Aufmerksamkeit auf die Marke lenken: Dafür sorgen sollen jetzt Displays auf den Tresen und Ladentheken. Mit über 500 Touchpoints will Hersteller Arnold André den „Drip Stuff“ direkt dorthin bringen, wo die Zielgruppe zu finden ist. Im Fokus stehen die Fünfer-Packungen in den Aromen Cray, Lit, Squad und Sheesh zu einem besonderen Aktionspreis.
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