N°15 04/24
LUXEMBURGS MAGA ZIN FÜR REISEN & KULINARIK
KULINARISCHE ENTDECKUNG
NEUSEEL AND: D I E D S C H U N G E LKÜCHE DER M ĀORI
KURZTRIP
W I N T E R S TÄ D T E : ZEHN ORTE I N E U R O PA FÜR GEMÜTLICHE WINTER AUSFLÜGE
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Reisen mit Herz und Verstand In den letzten Monaten haben wir alle die Schlagzeilen verfolgt: von Barcelona bis Venedig, von Amsterdam bis Dubrovnik – immer mehr Städte und Regionen ächzen unter der Last des Massentourismus. Die Einheimischen protestieren, fühlen sich aus ihren eigenen Vierteln verdrängt, beklagen den Verlust ihrer Lebensqualität. Als leidenschaftliche Globetrotterin macht mich diese Entwicklung zutiefst betroffen und regt zum Nachdenken an. Ist es nicht an der Zeit, dass wir unser Verständnis vom Reisen grundlegend überdenken? Reisen ist eine Kunst – es geht darum, die richtige Balance zu finden zwischen Genuss, Erholung und der Bereicherung durch neue Erfahrungen. Jede Reise hat ihren eigenen Charakter und Zweck. Ob wir nun eine pulsierende Metropole erkunden, uns an einem traumhaften Strand erholen oder authentische Begegnungen in entlegenen Regionen suchen – entscheidend ist, dass wir uns unserer Rolle als Gäste bewusst sind und offen für echte Erlebnisse bleiben. In einer Zeit, in der soziale Medien oft unser Reiseverhalten beeinflussen, sollten wir uns daran erinnern: Der wahre Wert einer Reise liegt nicht im perfekten Selfie vor einer Sehenswürdigkeit, sondern in den Momenten echter Verbindung – sei es mit der Natur, der Kultur oder den Men-
schen vor Ort. Diese Begegnungen und Erfahrungen sind es, die uns wirklich bereichern und unseren Horizont erweitern. Stellen Sie sich vor, Sie öffnen Ihr Zuhause für Besucher. Würden Sie nicht erwarten, dass diese Ihre Privatsphäre respektieren und sich für Ihre Lebensweise interessieren? Genauso sollten wir uns als Reisende verhalten – respektvoll, offen und anpassungsfähig. Das bedeutet nicht, dass wir bei jeder Reise tiefgründige kulturelle Studien betreiben müssen. Es geht vielmehr darum, mit offenen Augen und Herzen zu reisen, die lokalen Gepflogenheiten zu achten und die Schönheit der Vielfalt unserer Welt zu würdigen. Nachhaltiges Reisen bedeutet auch, bewusste Entscheidungen zu treffen. Vielleicht entdecken wir Wege abseits der ausgetretenen Pfade oder wählen Reiseziele, die weniger vom Massentourismus betroffen sind. Qualität statt Quantität - es geht nicht darum, überall gewesen zu sein, sondern darum, die Orte, die wir besuchen, wirklich zu erleben und zu verstehen. In dieser REESEN-Ausgabe nehmen wir Sie mit auf eine faszinierende Reise quer durch Europa und darüber hinaus. Unsere Tour startet in Luxemburg mit der aufregenden Luxembourg Classic und führt Sie weiter zum lebendigen Rotter-
Bibi Wintersdorf Chefredakteurin & Herausgeberin
dam und ins charmante Neuchâtel. Wir besuchen bezaubernde Winterstädte und tauchen ein in die Welt der Sami im hohen Norden. Es geht ins Herz der Türkei, nach Anatolien, zu den märchenhaften Landschaften Kappadokiens, während in Marrakesch orientalisches Flair lockt. Anlässlich seines 100. Todestages folgen wir den Spuren Puccinis in seiner toskanischen Heimat. Träumen Sie von fernen Zielen? Dann begleiten Sie uns auf eine Ballonfahrt in Kappadokien oder genießen Sie eine nostalgische Zugfahrt im legendären El Andalus durch Andalusien. Und für alle, die es noch weiter in die Ferne zieht: Wir entführen Sie nach Oahu, Neuseeland und in den Senegal – Destinationen, die nicht nur atemberaubende Landschaften, sondern vor allem einzigartige Kulturen und herzliche Menschen zu bieten haben. Lassen Sie uns gemeinsam eine Form des Reisens zelebrieren, die Genuss und Verantwortung vereint. Eine, die uns bereichert, inspiriert und vielleicht sogar ein wenig verändert. Denn am Ende sind es die Momente der Schönheit, des Staunens und der menschlichen Begegnungen, die unsere Reisen unvergesslich machen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine inspirierende Lektüre und viele wunderbare, achtsame Reisen.
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Gebrauchsanweisung für Neuseeland
Das Gasthaus in den Tiroler Alpen
Zu Gast in Venedig
Joscha Remus
Franziska & Josef Moser
Christine Gräfin Pahlen
Der Reiseautor Joscha Remus entführt uns in seinem neuen Buch „Gebrauchsanweisung für Neuseeland“ in eine Welt, in dem Barfußgehen zum Alltag gehört, in der Schwarz seit je zu den beliebtesten Farben gehört, in der Kinder in der Schule neben Māori und dem Haka-Tanz auch wahlweise Drachenbootrennen oder Unterwasserpolo wählen können. Nach Neuseeland, wo man mitten im südlichsten Regenwald der Welt in warmen Quellen baden kann, einem giftschlangenfreien Land, in dem nicht nur der Schneebesen, sondern auch verrückte Sportarten wie Jetboot-Fahren, BungeeJumping, Badewannenrennen, Schlammrutschen, Zorbing und sogar das Jogging erfunden wurden. Willkommen also im Land des Flat White, in Mittelerde, im Auenland, in der Heimat der Hobbits und der Welt der Whale Rider, dort wo verliebte Vulkane sich gegenseitig den Krater verdrehen und die Māori nicht nur atemberaubend gut tanzen und kochen, sondern auch Sterne, Wind und Wellen lesen können.
Dampfende Tiroler Speckknödel, Apfelradl mit Vanillesauce und richtig gute Graukasspätzle – das macht die traditionelle Tiroler Küche aus. Dafür steht das Karlsteg im Zillertal. In Ginzling, dem Talschluss, trotzt das Gasthaus der Familie Moser seit mehr als 100 Jahren den wilden Tiroler Jahreszeiten. Hier treffen sich die Menschen zum Essen, Feiern und Reden, aber auch die Produzent*innen spazieren mit ihren Waren ein und aus. Graukas, Butter, Eier, Mehl, Fisch und Wild – alles im Karlsteg stammt aus der Region. Jede Zutat erzählt eine Geschichte. Gemeinsam mit vielen Anekdoten und köstlichen Rezepten bringt dieses Buch inspirierende Gemütlichkeit und beste Wohlfühlküche aus der Tiroler Gaststube nach Hause.
Zu Gast in Venedig: Ein kulinarischer Reiseführer präsentiert Ihnen über 30 der besten Restaurants in allen Sestieri und auf den Inseln der bezaubernden Stadt – von legendären Orten wie Harry’s Bar bis zu kleinen BàcariStehausschänken. Entdecken Sie die authentischen Aromen und die einzigartige Atmosphäre jedes Restaurants. Von traditionellen Gerichten bis hin zu innovativen Kreationen bietet dieses Callwey Buch eine reichhaltige Auswahl an venezianischer Küche, die Ihre Sinne verzaubern wird, ergänzt um die geheimen Tipps und Lieblingsorte der venezianischen Gastronomen. Ob Sie die klassische Küche lieben oder auf der Suche nach neuen kulinarischen Erlebnissen sind – dieses Kochbuch ist der perfekte Begleiter für Ihre kulinarische Reise durch Venedig. Begleiten Sie uns auf einer gastronomischen Entdeckungsreise und lassen Sie sich von den Geschmacksrichtungen und Aromen der Stadt der Kanäle verführen!
224 Seiten PIPER Verlag ISBN 978-3-492-27783-9
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224 Seiten Brandstätter Verlag ISBN 978-3-7106-0825-4
240 Seiten CALLWEY Verlag ISBN 978-3-7667-2715-2
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ENTDECK EN SIE OCEANIA CRUISES Oceania Cruises ist die weltweit führende auf Kulinarik und Destinationserlebnisse ausgelegte Kreuzfahrtlinie. Die Flotte besteht aus acht kleinen Luxusschiffen, die vielfältige Reiserouten rund um den Globus bereisen, und das mit maximal 1.250 Gästen an Bord. Mit zwei Mitarbeitern pro drei Gästen genießen Sie immer ein elegantes und einladendes Ambiente, einen herzlichen, persönlichen Service, die Feinste Küche auf See sowie großzügige Inklusivleistungen. Wohin auch immer Sie reisen möchten, Oceania Cruises bringt Sie komfortabel und stilvoll dorthin. Auf einer Oceania Cruises Reise können Sie in jede Rolle schlüpfen: Feinschmecker. Entdecker. Abenteurer. Dieser Abenteuergeist ist auf allen Oceania Cruises Schiffen lebendig. Die destinationsorientierten Reiserouten spiegeln eine Leidenschaft für intensive Erkundungen wider, mit weniger Tagen auf See und mehr Zeit in den Anlaufhäfen. Und die kleineren Schiffe können in abgelegenen Häfen anlegen, die größere Schiffe nicht erreichen können, sodass die Welt Ihnen wirklich zu Füßen liegt. Mit mehr als 600 Anlaufhäfen weltweit auf sechs Kontinenten bietet Ihnen eine Oceania Cruises Kreuzfahrt den Zugang, den Sie benötigen, um eine Welt voller Schönheit und Entdeckungen zu erleben.
Oceania Cruises ist bekannt für die Feinste Küche auf See und verwendet nur die frischesten und interessantesten verfügbaren Zutaten mit den feinsten Aromen. Die Vielfalt des Speiseangebots und der an Bord servierten regionalen Gerichte ist konkurrenzlos in ihrer Klasse, weshalb die Gäste über die Jahre treu geblieben sind. Die Mitarbeiter von Oceania Cruises kommen aus allen Teilen der Welt und bringen ihre einzigartigen Erlebnisse, Familienrezepte und Eindrücke ihrer persönlichen globalen Reisen in die Küche ein. Obwohl die Schiffe von Oceania Cruises relativ klein sind, verfügen Sie über mehr kulinarisches Personal als andere Kreuzfahrtlinien: ein Koch pro zehn Gäste. Und genau aus diesem Grund servieren die hervorragenden Gourmet-Restaurants außergewöhnliche, à-la-minute zubereitete Gerichte und bieten eine bemerkenswerte Auswahl an Menüoptionen, von kontinentalen Klassikern über asiatische
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Fusionen bis hin zu authentischer italienischer Küche und klassischer Steakhouse-Auswahl. Jedes exquisite Restaurant an Bord ist im Preis inbegriffen und verfügt über freie Platzwahl, sodass Sie egal mit wem, wo und wann immer es Ihrem Geschmack und Zeitplan entspricht, speisen können. Oceania Cruises bringt Sie auf die köstlichste Art und Weise in die Welt und die Welt zu Ihnen. Bei diesem persönlichen Schiffserlebnis stehen Sie im Mittelpunkt, und nicht alle anderen. Und Sie reisen mit Stil, in den anspruchsvollen und schicken Kabinen und Suiten, die mit den besten Boutique-Hotels mithalten können. Oceania Cruises lädt Sie ein, sich auf die Kreuzfahrt Ihres Lebens zu begeben, die endlich Ihrer Reiseleidenschaft gerecht wird.
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LUX E M B U R G
Zwischen Chromglanz und Nostalgie Text & Fotos Charel Heinen
An einem überraschend kühlen, aber dennoch sonnigen Septemberwochenende fand dieses Jahr zum vierten Mal die Luxembourg Classics Rallye statt. Ein Datum, das in den Kalendern aller Automobilliebhaber hierzulande rot umkreist sein sollte.
Ich muss gestehen, ich bin, was Autos angeht, in etwa so enthusiastisch wie ein Vater, der seine Tochter zu einem Taylor-Swift-Konzert begleiten muss. Was ich damit meine: ich habe wenig Begeisterung und noch weniger Ahnung von der Sache. Moderne Autos sehen für mich alle aus wie elektrische Rasierer mit zu viel Selbstbewusstsein – glatt, glänzend, kühl. Beim Anblick dieser Computermäuse auf vier Rädern stellt sich mir meist einzig die Frage, wo denn wohl der USB-Anschluss ist. Aber Oldtimer? Das ist eine ganz andere Geschichte. Da geht es nicht um Effizienz, da geht es um Charakter. Jede Silhouette unverkennbar, jeder Kühlergrill einzigartig – Persönlichkeiten mit der Ausstrahlung alter Filmstars, die das Lebens-
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gefühl ganzer Jahrzehnte auf ihren Chromstoßstangen spazieren fahren. Man muss wirklich kein Autofreak sein, um beim Anblick eines Jaguar E-Type oder eines Mercedes 300 SL ins Schwärmen zu geraten. Zwei Tage, 400 Kilometer, unzählige Erinnerungen Wenn Sie sich in den einleitenden Zeilen ein wenig erkannt haben, dann hätten Sie am 13. und 14. September 2024 sicher großen Spaß an der Luxembourg Classics Rallye gehabt. Vielleicht waren Sie sogar einer der Glücklichen, der an jenem Wochenende überrascht aus dem Fenster geschaut hat, als plötzlich eine Polonaise schicker Oldtimer an seiner Tür vorbeibrummte.
LUX E M B U R G Zeitreise auf vier Rädern: Fast ein ganzes Jahrhundert Automobilgeschichte stand nach der Ziellinie auf der Place de la Constitution in Reih und Glied. OBEN
Weitab von Schnellstraßen und Autobahnen führte die Route durch einige der schönsten Gegenden des Landes. UNTEN
© Motorpresse, Stuttgart
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LUX E M B U R G
Unter den Teilnehmern befanden sich neben den Teams von Losch und RTL auch einige echte OldtimerRallye-Veteranen. LINKS
Leder, Holz und Metall statt Kunststoff und LED-Leuchten – eine wahre Augenweide. RECHTS
Raritäten wie dieser Invicta, der seit 1937 nicht mehr hergestellt wird, sollten das Herz eines jeden OldtimerEnthusiasten höherschlagen lassen. UNTEN
© Motorpresse, Stuttgart
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LUX E M B U R G Dieses Jahr konzentrierte sich die Tour auf den Norden und Osten unseres beschaulichen Großherzogtums. Fast 400 Kilometer schlängelten sich die Oldtimer durch einige der schönsten Fleckchen des Landes. Der erste Tag begann am Parc Hotel Alvisse und führte die Truppe direkt hoch in den Norden, über die kurvigen Straßen des Öslings nach Clervaux und weiter durch das Our-Tal nach Vianden. Zum Tagesabschluss durften die Fahrzeuge dann noch auf der Goodyear-Teststrecke zeigen, dass auch sie auf ihre alten Tage nicht zum alten Eisen gehören. Tag zwei ging es durchs Müllerthal. Von Altlinster aus brausten die Autos Richtung Burg Beaufort und nahmen die verwinkelten Straßen des Müllerthals mit der ihnen eigenen Gelassenheit. Über Herborn und Rosport – wo sicher manch ein Fahrer versucht war, eine Flasche des berühmten Mineralwassers mitgehen zu lassen – erreichten die Fahrer schließlich Steinheim zur Mittagspause. Der Nachmittag brachte sie dann über Wecker zurück in die Hauptstadt, wo sie auf dem Place de la Constitution unter der Gëlle Fra im Ziel eintrafen. Ein fahrendes Museum Wie gewohnt meisterten die Oldtimer sowohl die gepflegten Nationalstraßen als auch die etwas raueren Chemins repris ohne mit der Wimper zu zucken. Für die Zuschauer entlang der Strecke war die Rallye wieder einmal eine Parade fahrender Schätze.
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Der Alfa Romeo Giulietta Sprint aus dem Jahr 1959 mit seinem lässig-eleganten Design war einer der Show-Stealer.
Einen Großteil der zu bestaunenden Wagen stammten allerdings aus der „Losch Heritage Collection“, der Sammlung des größten lokalen Importeurs der Volkswagen AG. Darunter zahlreiche Porsche, ein VW-Bulli T1 von 1967 sowie ein komplett restaurierter VW-Brezel-Käfer aus dem Jahr 1948 – ein Wagen, den man wohl eher in einem Museum erwartet als voll fahrtüchtig auf der Straße. Dabei musste sicher nicht nur ich mich nebenbei fragen: „Wie haben diese Autos nur die letzten 50 Jahre überlebt, während mein Alltagswagen schon nach fünf Jahren den Rentenantrag stellt?“ Mehr als nur alte Autos Ich hätte bei meinem mäßigen Interesse für Automobile tatsächlich nicht damit gerechnet, so viele Emotionen zu empfinden. Von Bewunderung über Nostalgie bis hin zu einem leichten Anflug von Neid – diese Rallye hat etwas, das über bloße Technikbegeisterung hinausgeht. Für Oldtimer- und Automobilfans ist die Classics Rallye sowieso ein Muss, aber auch Laien, die geschichts- oder designbegeistert sind oder einfach etwas für das Gute und Schöne übrighaben, sollten dieses jährliche Event durchaus im Auge behalten. Es ist mehr als nur eine Autoschau – es ist eine Zeitreise auf vier Rädern, die uns daran erinnert, dass manchmal das Alte eben doch das Bessere ist.
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Shrimps Saganaki
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S C H M EC KT
Text Susanne Jaspers
So japanisch wie Sirtaki griechisch ist
Zum ersten Mal Shrimps Saganaki gegessen habe ich in Nidri auf der recht touristischen, aber ungemein sympathischen und sehr, sehr schönen Ionischen Insel Lefkada. Man speist hier in illustrer Nachbarschaft, denn auf dem Eiland gegenüber lebte in einer heute noch prachtvollen Villa einst der griechische Dichter Aristotelis Valaoritis, und auf der Insel gleich nebenan ist Aristoteles Onassis begraben. „Saganaki“ – das klang irgendwie japanisch, so à la „Sashimi“ oder „Teriyaki“. Ich bestellte auf gut Glück. Serviert wurden mir die Schalentiere im Ofen gebacken in einer Sauce aus Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und ein paar Stückchen hineingebröckeltem Feta-Käse. Die vermeintlich japanische Spezialität schmeckte so lecker, dass ich sie am
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Abend darauf in einem anderen Lokal erneut orderte, sowie am darauffolgenden und danach immer wieder. Kürzlich war ich dann auf Skopelos (genau, das ist die Sporaden-Insel, auf der „Mamma Mia!“ mit Meryl Streep gedreht wurde), und selbstredend bestellte ich wieder so ziemlich jeden Abend in so ziemlich jedem Lokal Shrimps Saganaki – deren Zubereitung übrigens insofern variieren kann, dass auch mal Kapern oder ein Schüsschen Ouzo Einzug in die Sauce halten. Natürlich hat das Ganze so wenig mit japanischer Küche zu tun, wie der Sirtaki ein original griechischer Tanz ist. „Saganaki“ lautet die griechische Bezeichnung für ein Kupferpfännchen, in dem ein Stück (meist Feta-)Käse gebra-
ten und als Vorspeise serviert wird, die nach ebenjenem Pfännchen benannt ist. Und weil das einfach besser klingt als „Shrimps Feta“, wurde das Kupferpfännchen eben auch zum Namensgeber für das Garnelenpfännchen. Ach ja, und sollte es Sie demnächst nach Lefkada oder Skopelos verschlagen: In Nidri empfehlen sich Shrimps Saganaki im „The Barrel“ mit dem nettesten Service der Insel oder im Nachbarort Geni bei „Elena“, wo man beim Essen fast schon im Meer sitzt. Und in Skopelos-Stadt sollte man den ausgesprochen netten und authentischen Familienbetrieb „Finikas“ nicht verpassen – obwohl, psst: In Skopelos werden die Shrimps Saganaki ausnahmsweise von den Kohlrouladen bei „Molos“ noch getoppt. Kalí órexi!
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Leiser Luxus am See Einatmen, ausatmen und erstmal den Blick schweifen lassen. Über den Bostalsee und die umliegenden Wälder. Man spürt sie sogleich, die besondere Kraft dieses Ortes. „Echt schön. Schön echt.“, geht einem durch den Kopf - und genau das wollten Kathrin und Christian Sersch mit ihrer Seezeitlodge erreichen. Dass ihre Gäste im Hier und Jetzt ankommen und den Alltag sofort hinter sich lassen, dass sie einfach da sein dürfen. So geht wahrer Luxus. Am Bostalsee 1 66625 Gonnesweiler T. +49 6852 80 98 0 F. +49 6852 80 98 333 E. mail@seezeitlodge.de www.seezeitlodge-bostalsee.de
S TÄ DT E T R I P
Blick auf eine der dynamischsten Städte der Niederlande: Rotterdam. OBEN
© Robin Utrecht
Rotterdam verbindet auf brillante Weise Altes und Modernes und könnte fast als amerikanische Stadt durchgehen. UNTEN
© Rem Koolhaas
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Hartelijk welkom in Rotterdam! Text Pierre-Benoît Sepulchre
Seit dem 27. Oktober werden vom Flughafen Luxemburg-Findel fünf Flüge pro Woche nach Rotterdam angeboten. Sichergestellt wird diese Verbindung in die facettenreiche, zweitgrößte Stadt der Niederlande von Luxair.
Am 14. Mai 1940 geht ein Bombenhagel über Rotterdam nieder. Die Hafenstadt brennt lichterloh bis zum Morgengrauen. Etwa ein Drittel der rund 3.000 Opfer, die die Invasion der Niederlande durch Hitlers Truppen zur Folge hat, sind nach dem „Rotterdam Blitz“ zu beklagen. Doch die gepeinigte Stadt sollte schnell wieder auf die Beine kommen. Die dazu nötige Hartnäckigkeit macht sich bis heute in der Mentalität der Einwohner bemerkbar. Manhattan an der Maas Bereits am 18. Mai 1940 beauftragt der Rotterdamer Stadtrat den Architekten Willem Gerrit Witteven, einen neuen Stadtplan auszuarbeiten. Der Wiederaufbau sollte sich über die gesamte zweite Hälfte des letzten Jahrhunderts erstrecken. Das Ergebnis? Eine avantgardistische Stadt, die mit einem bunten
Potpourri aus historischen Bauten, Industriegebäuden, modernen Wohnhäusern und ultramodernen Konstruktionen besticht. Zu nennen sind hier der Wolkenkratzer De Zalmhaven, der Hauptbahnhof oder die kultige vertikale Stadt „De Rotterdam“, die aus drei Türmen direkt an der Maas besteht. Kultur als wichtiges Standbein 170 Nationalitäten leben in und um Rotterdam. Kein Wunder also, dass sich in dieser Stadt auch etliche Künstler und Kreative tummeln. Das Museum Kunsthal zum Beispiel ist aufgrund seiner Architektur ebenso sehenswert wie für seine wechselnden, innovativen Ausstellungen, die moderne Kunst und Fotografie mit Mode und Design vereinen. Das Nieuwe Instituut befasst sich indes mit Architektur, Design und digitaler Kultur. Mithilfe
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von immersiven Ausstellungen widmet sich das Museum Innovationen in diesen Bereichen. Kleine Besucher werden sich sicherlich für das Natuurhistorisch Museum Rotterdam begeistern, das dank seiner originellen Szenografie und seines pädagogischen Programms die Herzen aller Nachwuchswissenschaftler höherschlagen lässt. Shopping bis zum Umfallen Beim Schaufensterbummel in Rotterdam kommt jeder auf seine Kosten. Für alle Budgets ist etwas im Angebot und die Geschäfte haben sieben Tage die Woche geöffnet. Während die bekanntesten Marken in den Straßen Lijnbaan, Hoogstraat und Koopgoot zu finden sind, lohnt sich auch ein Besuch unter den Streben der ehemaligen Eisenbahnbrücke „De Hofbogen“ oder im Viertel Noordplein, wo sich viele Designer- und SecondhandBoutiquen niedergelassen haben. Auch die Meent lädt zum Flanieren ein. Lust auf ein Stück Kuchen oder eine Portion Bitterballen? Dann sind Sie hier an der richtigen Adresse. Unweit von dort lohnt sich ein Besuch im Pantoufle, einem Showroom, der sich voll und ganz dem Slow Design widmet. In makelloser Umgebung werden dort Alltagsgegenstände zu begehrenswerten Objekten. Um den Tag ausklingen zu lassen, geht es Richtung El Aviva im Viertel Delfshaven, um Kapsalon zu kosten. Dieses berühmte Gericht aus Rotterdam vereint knusprige Pommes frites, würziges Fleisch im Kebab-Stil, frisches Gemüse und cremige Saucen. Ein perfektes Zusammenspiel der türkischen und niederländischen Küche. Man gönnt sich ja sonst nichts!
Luxair bietet bis zum 28. März 2025 pro Woche 5 Direktflüge nach Rotterdam an. luxair.lu
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R OT T E R DAM
Die Stadt ist ein kleines Paradies für Shoppingliebhaber und Feinschmecker. LINKS
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Das örtliche Naturhistorische Museum begeistert Besucher jeden Alters! RECHTS
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Mit seiner außergewöhnlichen Architektur zieht die Markthal alle Blicke auf sich! UNTEN
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8 Unternehmungen in Rotterdam In der niederländischen Metropole wird es niemals langweilig, denn es gibt unzählige Sehenswürdigkeiten und tolle Adressen zu entdecken. Sie werden sehen, Rotterdam wird Sie an jeder Straßenecke überraschen.
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2 Kubuswoningen Diese würfelförmigen Wohnhäuser aus dem Jahr 1984 sind ein Dorf in der Stadt und stehen für die wagemutige Herangehensweise der Stadt an das Thema Wohnraum.
5 Markthal Die vom Architektenbüro MVRDV entworfene Markthal vereint unter ihrem immensen, hufeisenförmigen Gewölbedach eine Markthalle sowie Wohnungen.
6 Station Bergweg Ein Food-Court in einem ehemaligen Bahnhof, in dem nur lokale Zutaten und Gerichte im Angebot sind.
kubuswoning.nl
stationbergweg.nl
3 Delfshaven Eines der wenigen Viertel der Stadt, die die Luftangriffe des Jahres 1940 überlebt haben. Die alten Häuser und malerischen Kanäle verleihen Delfshaven eine ganz besondere Atmosphäre.
4 Depot Boijmans Van Beuningen Im Gegensatz zu einem traditionellen Museum ermöglicht es das Depot, auch persönliche und betriebliche Sammlungen zu sehen und einen Blick hinter die Kulissen der Verwaltung zu werfen.
7 De Matroos en het Meisje Ein Restaurant mit einem Grünen Michelin-Stern. Auf der Speisekarte stehen Überraschungsmenüs mit drei bis sechs Gängen.
8 Kaapse Maria Eine urgemütliche Brasserie, die zur Brauerei Kaapse Brouwers gehört, einer Institution in Rotterdam.
dematroosenhetmeisje.nl
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boijmans.nl
kaapsebrouwers.nl
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1 Rotterdam Centraal Dieser spektakuläre Bahnhof, der 2014 eingeweiht wurde, beeindruckt mit seinem schrägen, spitz zulaufenden Dach, das sich dem Himmel entgegenreckt. Definitiv ein Must-see.
R E Z E PT
So schmeckt Rotterdam Rotterdam zu besuchen, ohne eine warme, frisch frittierte Oliebol zu probieren, wäre fast so schlimm, wie in den Niederlanden kein Fahrrad zu fahren. Diese kleinen Teigkugeln, die traditionell um den Jahreswechsel auf den Tisch kommen, sind mehr als nur ein Snack – sie sind der Eckpfeiler niederländischer Festtagsfreude. Bereits im 17. Jahrhundert wurden sie zu Silvester gebacken, um das alte Jahr gebührend zu verabschieden. Ursprünglich als „Ölballen“ bekannt, wurden sie wohl nicht wegen ihrer Form, sondern wegen ihrer Zubereitung im heißen Öl so genannt. Heiß und fettig, aber unfassbar „lekker“ – eben typisch niederländisch.
Oliebollen 6 Personen
∙ 500 g Mehl ∙ 35 g frische Hefe ∙ 25 g Zucker ∙ 1 Prise Salz ∙ 500 ml lauwarme Milch ∙ 200 g Rosinen
20 Minuten
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∙ 100 g Korinthen ∙ 1 Apfel ∙ Abrieb einer 1/2 Zitrone ∙ Fett, zum Frittieren ∙ Puderzucker, zum Bestreuen
Die Hefe in einer großen Schüssel in etwas lauwarmer Milch auflösen. 2 Mehl, Zucker, Salz und die restliche Milch hinzufügen. Alles mit den Knethaken zu einem glatten Teig verrühren. Je länger man knetet, desto mehr Luft gelangt in den Teig, was ihn besonders fluffig macht. 3 Die in warmem Wasser gewaschenen und gut abgetrockneten Rosinen und Korinthen, die Zitronenschale und den geschälten, gehobelten Apfel hinzufügen. Der Teig sollte ziemlich dickflüssig sein. 1
Den Teig mit einem sauberen Küchenhandtuch abdecken und etwa 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen. 5 Das Frittierfett erhitzen und zwei Esslöffel kurz ins Fett tauchen. Dann mit einem der Löffel eine Portion Teig abstechen und mit dem anderen Löffel ins Fett schieben. 6 Die „Oliebollen“ ca. 5–6 Minuten frittieren (sie drehen sich teilweise von selbst), auf Küchenpapier abtropfen lassen und mit Puderzucker bestreuen. Am besten schmecken sie noch lauwarm. 4
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Luxair macht jetzt Sterneküche …
Wer ab der kommenden Wintersaison einen Business-Class-Flug mit Luxair nach Dubai bucht, kann sich über mehr als nur zusätzliche Beinfreiheit freuen! Die luxemburgische Fluggesellschaft hat sich mit dem deutschen Drei-SterneKoch Thomas Schanz zusammengetan, um ihren Gästen ein exklusives Menü an Bord zu servieren. Schanz ist bekannt für seine kreativen Neuinterpretationen klassischer Gerichte. Das Projekt startete am 16. Oktober 2024 und läuft bis Mai 2025. In dieser Zeit
erwartet die Fluggäste eine Auswahl erlesener Speisen, die speziell für die Küche über den Wolken entwickelt wurden. Von Lachs mit Kaviar als Vorspeise bis hin zu Freilandhuhn als Hauptgericht – Schanz sorgt für kulinarische Erlebnisse in 10.000 Metern Höhe. Auch Vegetarier kommen mit einer alternativen Option auf ihre Kosten. Zum krönenden Abschluss gibt es ein Käsebuffet und ein Dessert aus Orange und Aragon-Oliven. Klingt verlockend, oder? Thomas Schanz, der sein Restaurant schanz.restaurant in Piesport, Deutsch-
land, führt, ist eine feste Größe in der Welt der gehobenen Küche. Seit 2011 hält er stolze drei Michelin-Sterne. Mit seiner präzisen und kreativen Herangehensweise passt er perfekt zu Luxairs Ziel, das Fliegen zu einem echten Erlebnis zu machen. Luxair zeigt damit, dass auch in der Luft kulinarische Spitzenqualität möglich ist – dank frischer, lokaler Zutaten und der Expertise von Thomas Schanz. Wer weiß, vielleicht folgen bald weitere spannende Kooperationen?
Fotos: Luxair
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Hier spielt die Musik! Musiktourismus boomt! Immer mehr Reisende packen ihre Koffer, um nicht nur Urlaub, sondern auch Live-Musik zu erleben. Egal ob Festivals wie Tomorrowland, das Montreux Jazz Festival oder die „Eras Tour“ von Taylor Swift – Musiktourismus zieht jährlich Tausende von Besuchern an. Taylor Swifts Tour lockt Fans aus aller Welt an, die oft gleich eine ganze Reise um ihre Konzerte planen. Dabei profitieren auch kleinere Städte, die durch solche Events ins Rampenlicht rücken und ihre lokale Wirtschaft ankurbeln. Musiktourismus bleibt ein wachsender Trend, der Reisende und Regionen gleichermaßen begeistert!
Auf den Spuren der Traumfabrik Filmfans aufgepasst! Einer der beliebtesten neuen Reisetrends nennt sich „Set-Jettig“. Dabei geht es um das Besuchen berühmter Filmsets – und einige davon liegen gar nicht mal so weit entfernt: Ob es die eisigen Höhen von Sölden sind, bekannt aus James Bonds „Spectre“, die idyllischen Kulissen der „Rosenheim Cops“ oder das Westin Grand in Berlin, in dem sich die dramatischen Szenen der „Bourne“-Reihe abspielten, manchmal liegt Hollywood quasi direkt vor der Tür. Wen es dann doch etwas weiter in die Ferne zieht, kann die Die Wüstenlandschaften aus „Dune“ in Namibia besichtigen oder In den Sandals Resorts in der Karibik in die Fußstapfen von Jack Sparrow treten. Also, wer braucht schon eine Studio-Tour in Hollywood, wenn die echten Welten aus den Filmen da draußen darauf warten, erkundet zu werden?
Foto: Rudi Wyhlidal
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Zwischen bürgerlicher Tugend und adeliger Opulenz Text & Fotos Charel Heinen
Die Schweiz, unbestritten eines der Top-Reiseziele Europas, zieht das ganze Jahr über zahlreiche Reisende an – nicht nur für den Wintersport. Klar, Zürich, der Vierwaldstättersee und Co. kennt jeder. Aber es gibt da noch diese versteckten Perlen, wie etwa den Kanton Neuenburg. Schönheit, Kultur, Charme – alles da, nur fliegt es irgendwie immer unter dem Radar. Und das völlig zu Unrecht.
Hoch in den Bergen über dem Neuenburger See liegt das Städtchen La Chauxde-Fonds, UNESCO-Weltkulturerbe und die Wiege der Schweizer Uhrenindustrie. Die eigens für die Uhrenindustrie geplante Stadt ist genau nach dem Lauf der Sonne ausgerichtet. Die Höhe der Häuser und die Breite der Straßen sind so ausgelegt, dass zu keiner Tageszeit ein Gebäude den Garten und die Fenster des dahinterliegenden Hauses beschattet. Dies geht auf die Zeit zurück, als die Uhr-
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macher auf direktes Tageslicht angewiesen waren, um ihre präzisen Arbeiten zu verrichten. Architektonisch begeistert die kleine Stadt zudem mit ihren vielen, verspielten Jugendstilelementen, zwei frühen Gebäuden von Le Corbusier, dem wohl bekanntesten Sohn der Stadt, sowie der zweitgrößten Synagoge der Schweiz, ein beeindruckendes Gebäude im neobyzantinischen Stil, das 1896 fertiggestellt wurde und ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.
N E U E N B U R G Neuenburg ist mit seiner Lage am größten vollständig in der Schweiz liegenden See und seiner historischen Altstadt ein wahres verstecktes Juwel. OBEN
Die Synagoge in La Chauxde-Fonds ist ein wahres architektonisches Meisterwerk. UNTEN
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Das internationale Uhrenmuseum in La Chaux-de-Fonds ist mit über 4.000 Exponaten das größte Uhrenmuseum der Welt. LINKS
Obwohl die Manufaktur von ZENITH technisch auf dem neuesten Stand ist, erfordern viele Produktionsschritte nach wie vor höchste Präzision und werden daher sorgfältig von Hand ausgeführt. RECHTS
Die im 12. Jahrhundert erbaute namensgebende Burg erhebt sich weithin sichtbar über der Stadt. UNTEN
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N E U E N B U R G Wo die Uhren richtig ticken Wer hat’s erfunden? Nein, tatsächlich waren es nicht die Schweizer, sondern die Engländer, die 1284 die erste mechanische Uhr bauten. Und doch ist es die Schweiz, die heute für die altehrwürdige Tradition der Uhrmacherei bekannt ist. Der Legende nach brachte um 1679 ein britischer Pferdezüchter auf Geschäftsreisen seine defekte Taschenuhr zum lokalen Schmied nach Le Locle. Dieser reparierte die Uhr nicht nur, sondern studierte ihre Funktionsweise so gründlich, dass er bald darauf begann, selbst Taschenuhren herzustellen. Dieser Moment gilt als Beginn des Schweizer Uhrmacherhandwerks, und der Rest, wie man so schön sagt, ist Geschichte. Heute bietet die Schweizer Uhrenindustrie etwa 60.000 Arbeitsplätze, von denen sich 40 % in La Chaux-de-Fonds konzentrieren. Dieses idyllische Städtchen spielte um 1900 eine noch größere Rolle: Damals stammten 55 % aller Uhren weltweit aus La Chaux-de-Fonds. Heute liegt der Fokus mehr auf Qualität statt Quantität, was sich auch im Marktwert widerspiegelt. Obwohl nur noch 1 % der weltweit produzierten Uhren aus der Schweiz kommen, machen diese aufgrund ihrer hohen Preise 70 % bis 80 % des globalen Marktwerts aus. Kleine Stadt mit großem Programm Unten am Seeufer liegt Neuenburg, die namensgebende Hauptstadt des Kantons. Friedrich Dürrenmatt soll gesagt haben: „Neuenburg ist ganz in Ordnung, es gibt einen Bahnhof und ein Fußballstadion.“ Eine gewohnt zynische Formulierung des berühmten Autors, der immerhin die letzten 38 Jahre seines Lebens hier ansässig war. Zu behaupten, seine Beschreibung würde Neuenburg nicht gerecht, wäre eine deutliche Untertreibung, denn es ist wohl eine der schönsten
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An den Ufern des Neuenburgersees pulsiert bei schönem Wetter das Leben. Menschen jeden Alters genießen hier ihre Mittagspause oder lassen den Tag nach Feierabend ausklingen. OBEN
Ganz idyllisch, in den Hügeln über La Chaux-de-Fonds, zwischen Wiesen und Weiden, liegt das Hotel Les Endroits. UNTEN
Städte, die die Schweiz zu bieten hat – und das in einem Land, das nicht gerade arm an malerischen Orten ist. Neben dem erwähnten Bahnhof und dem Fußballstadion verfügt die Stadt über einen Hafen, ein Kunstmuseum, viele kleine Kinos, einen lebendigen Marktplatz und natürlich die namensgebende Burg. Für eine Stadt, die rund 44.000 Einwohner zählt, bietet Neuenburg ein erstaunlich reichhaltiges kulturelles Programm, darunter ein Filmfestival sowie das Winzerfest, bei dem bis zu 300.000 Besucher an einem Wochenende die engen Gassen fluten.
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Im Glanz der Belle Époque Obwohl Neuenburg nur wenige Kilometer von La Chaux-de-Fonds entfernt liegt, herrscht hier ein ganz anderes Lebensgefühl. Dies ist auf die verschiedenen sozio-ökonomischen Entwicklungen beider Städte zurückzuführen: Während oben in den Bergen die Uhrmacher ein Leben in Fleiß und Bescheidenheit führten, tobte hier unten das dekadente und ausgefallene Leben der Aristokratie. Dies spiegelt sich in der prachtvollen Architektur, den Belle-Époque-Gaststätten und dem luxuriösen Flair wider. Hier treffen vielfältige europäische Einflüsse aufeinander: Elegan-
te französische Palais, urige Schweizer Glockentürme und italienisch anmutende Gassen. Das lebendige Nachtleben konzentriert sich rund um den Hafen, wo Terrassen und Bars in alten Fischerhütten von Frühjahr bis Herbst die Jugend zum Feiern anziehen. Wer es ruhiger mag, besucht das Hotel Beaulac mit seiner angesagten Rooftop-Bar und seinem hervorragenden Restaurant. An sonnigen Tagen findet man zahlreiche Schüler, Studenten und Angestellte mit ihren Lunchboxen ihre Mittagspause gemütlich am Seeufer verbringen. Hier ticken die Uhren gemächlicher, und Stress scheint ein Fremdwort zu sein.
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Breviarium
DEUTSCHLAND
FRANKREICH
Zürich
Le Locle
ÖSTERREICH
La Chaux-de-Fonds Neuenburg
Neuenburgersee
Bern
SCHWEIZ
ITALIEN
46° N 6° O j3l.ch
Unbedingt Eine Fahrradtour um den Neuenburgersee erstreckt sich über 108 km und eignet sich ideal für einen Tagesausflug, inklusive Pausen. Wer weniger Zeit hat, kann mit dem Zug nach Yverdon-les-Bains fahren und von dort zurückradeln. Das Archäologische Museum „Laténium“ ist ebenfalls einen Besuch wert. In La Chaux-de-Fonds sollte man sich das internationale Uhrenmuseum auf keinen Fall entgehen lassen.
Bloß nicht Mit dem Auto herumreisen. Wer nämlich in Neuenburg in einem Hotel, einem Gasthaus oder auf einem Campingplatz übernachtet, erhält automatisch die Neuenburg Tourist Card. Mit dieser Karte kann man während seines gesamten Aufenthalts den öffentlichen Nahverkehr kostenlos nutzen – einschließlich Zügen, Bussen, einigen Schiffen und Gondeln, dazu freie oder reduzierte Eintritte für zahlreiche Museen und Aktivitäten. Außerdem kann man sich umsonst ein Fahrrad ausleihen!
Geheimtipp Neuenburg ist berühmt für seine Festivals. Das NIFFF begeistert Genre-Filmfans, während das „Fête des Vendanges“ Weinliebhaber anzieht. Gourmets sollten in La Chaux-de-Fonds das Hall’titude besuchen: Ein kleiner Indoor-Markt mit regionalen Produkten und einem Restaurant, in dem man sich die frisch gekauften Zutaten nach Wunsch zubereiten lassen kann.
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R E Z E PT
So schmeckt Neuenburg Der Toétché aus dem Jura ist mehr als nur ein Kuchen – er ist eine regionale Spezialität, die mit ihrem salzigen Charakter überrascht. Im jurassischen Dialekt bedeutet der Name schlicht „Kuchen“, doch dahinter verbirgt sich eine raffinierte Delikatesse für Liebhaber authentischer Aromen. Der Toétché besteht aus einem briocheähnlichen Hefeteig und zeichnet sich durch eine cremige Füllung aus, die ihm eine schmelzende Textur verleiht. Doppelrahm, verfeinert mit Ei, Salz und einer Spur Safran, bildet einen köstlichen Kontrast zur Leichtigkeit des Teigs. Traditionell lauwarm serviert, ist dieses Gericht eine Hommage an die einfachen, aber exquisiten Aromen des Jura-Terroirs. Der Toétché verkörpert die Kunst der regionalen Küche – großzügig und tröstlich zugleich, eine wahre herzhafte Köstlichkeit.
Rezept & Foto QoQa.ch
Jurassischer Toétché 1 Kuchen Für den Teig ∙ 300 g Mehl ∙ 200 ml Milch ∙ 15 g Hefe ∙ 20 g Butter ∙ ½ TL Salz
20 Minuten
20 Minuten Für die Füllung ∙ 200 ml Sauerrahm ∙ 100 ml Vollsahne ∙ 1 Ei + 1 zum Bestreichen ∙ 1 Messerspitze gemahlener Safran ∙ ½ TL Salz
Für den Teig die Milch mit der Butter lauwarm erwärmen, die zerbröckelte Hefe hinzufügen und gut vermischen. Das mit Salz gemischte Mehl nach und nach hinzufügen und kneten, bis ein glatter und elastischer Teig entsteht. 2 Den Teig in eine Schüssel geben, abdecken und an einem warmen Ort etwa 1 bis 2 Stunden gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat. 3 Den Teig zu einem Kreis von 7–8 mm Dicke ausrollen und von Hand einen Rand formen. 1
15–20 Minuten gehen lassen, dann den Boden mit einer Gabel einstechen. 4 Den Ofen auf 240 °C vorheizen. 5 Die Füllung zubereiten, indem alle Zutaten gut vermischt werden. 6 Den Rand des Teigs mit verquirltem Ei bestreichen und dann die Füllung in der Mitte verteilen. 7 Den Toétché für 20 Minuten bei 240 °C backen. Vor dem Servieren abkühlen lassen.
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Winterstädte Text Wibke Carter
Bei Schnee und Eis zieht es viele zum Skifahren und Snowboarden in die Natur. Doch auch abseits der Pisten hat Europa im Winter einiges zu bieten. Wir stellen zehn Reiseziele vor, die mit glitzernden Weihnachtsmärkten, heißen Saunen und traditionellen Leckereien perfekt für ein langes Wochenende sind.
1. Interlaken – Schweiz Die kleine Stadt, eingebettet zwischen Thuner- und Brienzersee und umgeben von den majestätischen, schneebedeckten Alpen, ist ein ganz großes Ziel für Abenteuerlustige. Natürlich können Sie hier Ski und Snowboard fahren oder sich auf eine Schneeschuhwanderung begeben, aber im selbsternannten „adventure capital of Switzerland“ warten auch Gleitschirmfliegen, Fallschirmspringen, Heliskiing, Jetbootfahren oder eine winterliche Kajaktour auf Adrenalinjunkies. 2. Reykjavik – Island Reykjavik ist die nördlichste Landeshauptstadt der Welt – winterlicher geht es kaum. Hier treffen wilde Natur mit Gletschern, Schnee und klirrender Kälte auf heiße Quellen, Kerzenschein und magische Nordlichter. Zu beliebten Aktivitäten bei kaltem Wetter gehören das Beobachten von Walen, Baden in geo-
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thermischen Pools wie der Blauen Lagune, die nur vierzig Autominuten entfernt ist, und ein Spaziergang vorbei an farbenfrohen Häusern und Wikingerskulpturen. Ein unabdingbares Souvenir ist der traditionelle isländische Wollpullover. 3. Innsbruck – Österreich Für Wintersportler gibt es nur wenige Städte, die mit Innsbruck vergleichbar sind. Nicht umsonst wurden hier die Olympischen Winterspiele 1964 und 1976 ausgetragen. Die zerklüftete, schneebedeckte Nordkette verläuft entlang des Stadtrandes, und Seilbahnen bringen Sie in wenigen Minuten auf die Pisten. Die winterliche Atmosphäre in der Altstadt, vor allem während der Zeit der Weihnachtsmärkte, mutet fast schon magisch an. Ein Besuch der Hofburg und Schloss Ambras empfiehlt sich, wenn Sie mal eine Pause vom Sportgeschehen suchen.
KU R Z U R L AU B Innsbruck ist ein malerisches Winterziel mit mittelalterlichen, farbenfrohen Gebäuden, umgeben von den österreichischen Alpen. OBEN
© Innsbruck Tourism
In Interlaken gibt es zahlreiche Angebote mit und ohne Schnee wie beispielsweise Jetbootfahren. UNTEN
© Jetboat Interlaken
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Bergens spektakuläre Landschaften sind kalt, aber unvergesslich. Genauso wie Fisch, Muscheln und Kaviar. LINKS
© Endre Knudsen / Visit Norway
Mittelalterliche Gassen, kleine Kanäle und Chocolatiers von Weltrang: Brügge ist perfekt für einen Städtetrip. MITTE
© Visit Bruges
Die kälteren Monate sind eine magische Zeit für einen Besuch in Amsterdam, wenn die Nächte gemütlich sind, das Essen herzhaft ist und alles in Lichterketten funkelt. RECHTS
© Pixabay
Entdecken Sie Tallinn im Winter, wenn die Altstadt mit Weihnachtsmärkten, kunstvollen Kirchen und Museen einen zusätzlichen Hauch von Schneezauber erhält. UNTEN
© Simon Snopek / City Tourist Office & Convention Bureau
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4. Amsterdam – Niederlande Für 53 Tage, vom 28.11.2024 bis zum 19.1.2025, erhellt das Amsterdam Light Festival bereits zum 13. Mal die niederländische Hauptstadt mit Lichtinstallationen aus aller Welt. Während die Metropole in der Ferienzeit sehr gut besucht ist, sinken die Touristenzahlen mit den Temperaturen, sodass die Wintermonate ideal sind, um in Ruhe die Grachten und gemütlichen Cafés, in denen holländische Leckereien wie Oliebollen angeboten werden, zu genießen. 5. Bergen – Norwegen Wenn man auf die schneebedeckten Berggipfel blickt, die klirrend kalte Luft einatmet und die Eiszapfen an den Häusern hängen sieht, kann so viel Winterwunderland schon fast zu perfekt erscheinen. Hoch aufragende Fjorde bilden eine dramatische Kulisse, während es beim Bummel durch das historische Hanseviertel Bryggen eher hyggelig zugeht. Auf keinen Fall entgehen lassen sollten Sie sich den fangfrischen Fisch und die Meeresfrüchte wie Seeigel und Krabben, die im Winter einfach am besten schmecken. 6. Brügge – Belgien Die am besten erhaltene mittelalterliche Stadt Europas mit ihren Kopfsteinpflasterstraßen ist auch eine der bezauberndsten, vor allem während der Weihnachtszeit – und sie liegt nur vier Autostunden von Luxemburg entfernt. Das historische Stadtzentrum mit seinen funkelnden Lichtern bietet eine festliche Atmosphäre, die zum Erkunden der Weihnachtsmärkte einlädt. Bootsfahrten auf den ruhigen Kanälen, ein Besuch des Belfriedturms und belgische heiße Schokolade machen Brügge zu einem magischen Winterziel. 7. Tallinn – Estland Womit die estnische Hauptstadt im Winter besonders punktet? Ganz klar mit ihrer Saunakultur. Schwitzen – gemeinsam oder allein – steht hier auf der Tagesordnung. Probieren Sie doch mal eine Sauna-Bar: Die Pöhjala-Brauerei bietet
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Rovaniemis Winteraktivitäten wie Rentier- und Huskyschlittenfahrten finden oft unter den Polarlichtern statt. OBEN
© Visit Finland
Zwischen Schneeflocken und Eiszapfen erstrahlt die slowenische Hauptstadt Ljubljana in weißem, kaltem Zauber. UNTEN
© Jošt Gantar
ihren Gästen eine wechselnde Auswahl an Bieren sowie eine Saunakabine zum Schwitzen. Außerdem punktet Tallin mit einem wunderschönen historischen Stadtzentrum. Viele der mittelalterlichen Kirchen und Kaufmannshäuser stehen unter dem Schutz der UNESCO. 8. Ljubljana – Slowenien Ob Sonnenschein oder Schneegestöber – Ljubljana lohnt sich immer. Besuchen Sie die Stadt im Dezember, um die barocke Architektur im Lichterglanz zu bewundern, oder buchen Sie eine Reise nach den Feiertagen, um die Menschenmassen zu vermeiden. Schlendern Sie durch die fußgängerfreundliche Altstadt, trinken Sie einen Kaffee am Flussufer
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oder probieren Sie Wintersportarten aus: Schlittschuhlaufen in der Tivoli-Halle, Wandern auf dem Berg Katarina und Skifahren im nahe gelegenen Krvavec, nur dreißig Autominuten entfernt. 9. Rovaniemi – Finnland Finnisch-Lappland ist das ultimative arktische Wunderland, welches am besten in der Hauptstadt dieser Region zum Ausdruck kommt. Abgesehen davon, dass Rovaniemi vielleicht der beste Ort ist, um Weihnachten zu verbringen (die Stadt erhebt immerhin den Anspruch, der offizielle Wohnort des Weihnachtsmanns zu sein), findet man hier Rentierfarmen, Eislaufbahnen und gemütliche Blockhütten. Dies sowie Husky-Schlit-
tenfahrten und Polarlichtsafaris machen die Stadt zu einem Muss für kälteunempfindliche Urlauber. 10. Budapest – Ungarn In der ungarischen Metropole fällt relativ zuverlässig spätestens Ende Dezember der erste Schnee, und wenn die weißen Flocken vor dem Burgpalast tanzen und Treibeis auf der Donau am Parlamentsgebäude vorbeizieht, kommen auch die letzten Wintermuffel in Stimmung. Lassen Sie sich von romantischen Weihnachtsmärkten und herausragenden Museen begeistern, wagen Sie sich auf eine der vielen Eisbahnen und entspannen Sie sich anschließend im Széchenyi gyógyfürdő, dem größten Heilbad Europas.
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Breviarium
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Interlaken Schweiz
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Brügge Belgien
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Reykjavik Island
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Tallinn Estland
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Innsbruck Österreich
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Ljubljana Slowenien
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Amsterdam Niederlande
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Rovaniemi Finnland
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Bergen Norwegen
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Budapest Ungarn
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Live dabei! Der globale Musiktourismus in Zahlen Text Charel Heinen
Für professionelle Musiker gehören Welttourneen heute ebenso zum Alltag wie das Produzieren von Alben. Während vor einigen Jahrzehnten die Plattenverkäufe noch die finanzielle Grundlage für Künstler bildeten, liegt der Fokus heutzutage auf den Einnahmen aus Live-Konzerten.
Die ursprüngliche Idee einer Tournee ist es, dass Stars und Bands um die Welt reisen, um ihren Fans näher zu sein. Doch Untersuchungen der letzten Jahre zeigen einen neuen Trend: Es sind immer häufiger die Fans, die große Distanzen zurücklegen, um ihre Lieblingsmusiker live zu erleben. Oft wird der Konzertbesuch mit einem Kurzurlaub verbunden, was nicht nur der Musikindustrie, sondern auch der Tourismusbranche zugutekommt. Große Stadientourneen, wie die von Taylor Swift oder Rammstein, sowie immer größer werdende Musikfestivals sind hierfür klare Indikatoren.
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Besonders beeindruckend sind die Zahlen: Es gibt Festivals, die an einem einzigen Wochenende so viele Besucher anziehen, dass sie die Einwohnerzahl einer Großstadt erreichen. Ebenso gibt es Konzerte, die so viele internationale Gäste locken, dass sie einen spürbaren wirtschaftlichen Effekt auf das Gastgeberland haben. Sogar weniger bekannte Reiseziele erleben durch Konzerte einen enormen Anstieg des Tourismus und verwandeln sich in Hotspots für Musikfans aus aller Welt. Aber genug des Vorgeplänkels – es ist an der Zeit für den Headliner: Die Zahlen!
Z AH L E N internationale Besucher pilgern jedes Jahr zum Karneval in Rio de Janeiro. Hier gibt es nicht nur Samba und farbenfrohe Umzüge, sondern auch musikalische Highlights, die Touristen in Scharen anziehen.
80 % mehr Inlandsflugsuchen im Vereinigten Königreich, sobald neue Konzerttermine veröffentlicht werden. Wenn die Stars kommen, gehen die Briten auf Reisen – und das ganz im eigenen Land.
90.000 Fans kamen zu einem BeyoncéKonzert in Stockholm, und die Nachfrage nach Hotels und Restaurants stieg so stark, dass sogar die Inflationsrate einen Sprung machte. Bey kann einfach alles in die Höhe treiben!
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Million Festivalgänger zählt das Sunburn-Festival in Goa – das größte Festival Asiens, bei dem die Strände mit Beats und Menschenmengen gefüllt sind.
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Tausend Jobs wurden allein im Vereinigten Königreich im Jahr 2023 durch die Livemusikbranche gesichert. Das entspricht einem Anstieg von 17 % gegenüber dem Vorjahr.
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500.000
21 %
mehr Suchanfragen für Paris gab es, als Taylor Swift 2023 die Stadt mit ihrer Eras Tour besuchte. Viele Fans nutzten das Konzert auch, um etwas Pariser Flair zu erleben.
91 %
mehr Flugsuchanfragen für Rumänien, als große Künstler ihre Tourdaten ankündigten. Klar, das Land lockt nicht nur mit Konzerten, sondern auch mit preiswertem Essen und günstigen Hotels – die perfekte Kombi für Musikfans mir begrenztem Budget.
18,7
Prozent jährliches Wachstum machen Indien derzeit zum am schnellsten wachsenden Markt für Musiktourismus. Festivals wie Lollapalooza in Mumbai rücken das Land auf die globale Bühne.
11,5 400.000
Milliarden Dollar – so hoch wird der Wert des globalen Musiktourismus laut einer Prognose von Future Market Insights bis 2028 geschätzt. Da ist ordentlich Musik drin!
Menschen stürmen jedes Jahr in die kleine belgische Gemeinde Boom, um beim „Tomorrowland“ elektronische Beats vor atemberaubenden Bühnenkonstruktionen zu feiern. Die Region erlebt währenddessen einen wahren Tourismus-Boom (Wortspiel 100 % beabsichtigt).
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AB E N T E U E R
Sieben Personen teilen sich während der Wanderung ein Lavvu, das traditionelle Zelt der Sámi, das jeden Tag abgebaut und an einem neuen Platz wieder aufgestellt wird. OBEN
Immer wieder sucht Niillas mit dem Fernglas die verschneite Landschaft nach zurückgebliebenen Rentieren ab. UNTEN
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Der Ruf der Sommerweide Text & Fotos Laurent Nilles
Im hohen Norden unseres Kontinents, jenseits des Polarkreises lebt das letzte indigene Volk Europas im Einklang mit der Natur und im Rhythmus ihrer Rentiere. Jedes Frühjahr treiben die Sámi ihre Herden aus dem Landesinnern zu den saftigen Sommerweiden an der Küste.
„Aufstehen! Wir müssen los, die Rentiere sind zu weit nach Westen abgewandert!“ Im Halbschlaf schäle ich mich aus meinem Militärschlafsack, quetsche meine von zwei Paar Wollsocken vor der Kälte geschützten Füße in schwere gefütterte Lederstiefel, greife Fellmütze und Handschuhe und stolpere, noch etwas benommen, Richtung Zeltausgang. Im weichen Licht der arktischen Morgendämmerung liegt, gleich einem Wintermärchen, das schneebedeckte Hochplateau der norwegischen Finnmark vor mir, doch für besinnliches Innehalten ist jetzt keine Zeit. Im Rhythmus der Rentiere Niillas sitzt schon auf seinem gelben Schneemobil und winkt mir zu, aufzusteigen. Ich konnte noch nicht mal einen Blick auf die Uhr werfen, als wir schon mit Vollgas bergauf durch den tiefen Schnee pflügen. Immer wieder bleibt
Niillas stehen, zückt sein Fernglas und sucht die winterliche Landschaft nach einzelnen Rentieren ab, die den Anschluss an ihre Artgenossen verloren haben. Er entdeckt ein einsames Jungtier und scheucht es im Scheinwerferlicht des Schneemobils zurück zur Herde, wo schon sein sechzehn Jahre alter Sohn Heaika und dessen gleichaltriger Vetter auf uns warten. Nach kurzer Beratung entscheiden die drei Sámi-Hirten, die Herde gen Nordosten zu treiben: Richtung Küste zu den Sommerweiden natürlich, doch sie müssen auch sicherstellen, dass auf der gewählten Route ausreichend Futter für die Rentiere zu finden ist. Der Schnee sei dieses Jahr sehr hart und teilweise gefroren, weswegen es für die Tiere schwierig sei, an die darunter verborgenen Flechten, ihr Hauptnahrungsmittel, zu kommen, erklärt Niillas, der mit geübtem Auge schon einige schneearme und
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flechtenreiche Hügelkuppen ausgespäht hat. Im Handumdrehen setzt das eingespielte Team die Rentiere in Bewegung. Mit ihren drei Schneemobilen bilden die Hirten einen Halbkreis, drücken die Herde von hinten sanft in die richtige Richtung und vergewissern sich dabei unentwegt, dass keine Tiere zurückbleiben. Als die Männer zufrieden sind mit der neuen Zugrichtung, überlassen sie die Paarhufer wieder sich selbst. Ich kann einen Moment durchatmen und schaue zum ersten Mal, seit ich wach bin, auf die Uhr: Erst drei Uhr morgens, mitten in der Nacht; ich habe mich in die Irre führen lassen von dem anhaltenden Dämmerlicht! Ende April wird es hier, rund um den siebzigsten Breitengrad, weit nördlich des Polarkreises, nachts schon nicht mehr richtig dunkel. Tag und Nacht verschmelzen miteinander. Aber ohnehin ist jeglicher Versuch, einen Tagesablauf zu planen, zwecklos, denn der Zeitplan während der jährlichen Wanderung zu den Sommerweiden wird ausschließlich von den Bewegungen, dem Verhalten und den Bedürfnissen der Rentiere bestimmt. Oft gibt es stundenlang außer Warten nichts zu tun, doch manchmal muss es, wie gerade eben, ganz schnell gehen. Konto auf vier Beinen Wie viele Rentiere er denn besitze, möchte ich von Niillas wissen, und ernte einen vorwurfsvollen Blick: ein kultureller Fauxpas, denn bei den Sámi kommt die Erkundigung nach der Herdengröße der Frage nach dem Stand des Bankkontos gleich; eine Information, die man verständlicherweise nicht gerne mit Fremden teilt. Früher wurde es sogar als schlechtes Omen angesehen, seine Tiere überhaupt zu zählen. Die Besitzverhältnisse sind dennoch klar geregelt, denn jeder Sámi kennzeichnet seine Rentiere nach einem generationenalten System anhand eines einzigartigen Kerbmusters, das in die Ohroberkanten und -unterkanten der noch jungen Kälber eingeschnitten wird. Tausende von verschiedenen Ohrmarken gibt es, die jeweils innerhalb der Familie vererbt werden und heutzutage in einem digitalen, online zugänglichen Register abrufbar sind. Internet-Banking für das Konto auf vier Beinen!
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N O RW EG E N Nicht immer finden die Rentiere unter dem harten Schnee genügend Flechten, um ihren Hunger zu stillen, dann füttern die Sámi Pellets bei. LINKS
Früher waren die Sámi mit Ski unterwegs, im 21. Jahrhundert sind hingegen wendige Schneemobile das Fortbewegungsmittel der Wahl. RECHTS
Fast geschafft: Der erste Blick auf das blaue Meer nach wochenlangem Treiben. UNTEN
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Aus der Vogelperspektive: Ein paar Rentiere durchqueren einen Bach. OBEN
Heaika verpasst einem Rentierkalb mit gekonnt gesetzten Schnitten eine Ohrmarke. LINKS
Um den Speiseplan etwas aufzubessern, gehört bei günstigen Bedingungen auch Eisfischen zur Rentierwanderung dazu. RECHTS
Die letzte Etappe legt die Rentierherde per Schiff zurück, denn die Niilllas‘ zugeteilten Sommerweiden befinden sich auf der Insel Sørøya. NÄCHSTE SEITE
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Die Ohrmarke ist wichtiger Bestandteil der kulturellen Identität der Sámi und laut norwegischem Gesetz, das den uralten Anspruch der Sámi auf ihr Weideland bestätigt, zugleich die Bedingung, überhaupt Rentiere halten zu dürfen. Nur Personen mit Sámi-Abstammung, deren Eltern oder Großeltern Rentierzucht als Hauptbeschäftigung haben oder hatten, können eine Ohrmarke beanspruchen und die notwendigen Weiderechte für ihre Tiere erhalten. Hat eine Familie die Rentierhaltung allerdings einmal aufgegeben, können auch ihre Nachfahren nicht mehr bei der Gewährung von Weiderechten berücksichtigt werden. Niillas’ Nachfolge ist auf jeden Fall gesichert, denn für seinen Sohn Heaika besteht kein Zweifel daran, dass seine Berufung in der Arbeit mit den arktischen Hirschen liegt. Sommer auf der Insel Drei Wochen lang sind die Sámi mit ihren Rentieren schon unterwegs, über Berge und durch Täler, bei Schneesturm und bei Sonnenschein, bei Tag und bei Nacht. Doch um zu ihrem Sommerquartier auf Sørøya zu gelangen, müssen sie noch eine letzte Hürde überwinden, denn die nördlich vom Festland gelegene Insel ist nur per Fähre zu erreichen. Die nervösen Paarhufer scheinen allerdings wenig angetan von der Idee, vier Stunden auf dem Meer im dunklen Schlund des schaukelnden Metallmonsters zu verbringen. Dicht an dicht dreht die Herde sich im Gehege auf dem Strand im Kreis, ein natürlicher Verteidigungsmechanismus in Gefahrensituationen. Mithilfe von großen, schwarzen Plastikplanen trennen die Sámi einige Tiere von der Herde und treiben sie in kleinen, einfacher zu kontrollierenden Gruppen über eine breite Rampe in den Laderaum der Fähre. Keine einfache Aufgabe, da die Rentiere immer wieder versuchen auszubrechen. Erst nach vielen Stunden harter Arbeit ist die gesamte Herde verladen und mit dem Boot unterwegs zu ihrer Sommerweide. Jetzt können die Hirten aufatmen: Die jährliche Rentierwanderung gen Norden ist erfolgreich abgeschlossen; kein Tier ist verloren gegangen oder wurde zurückgelassen! Geschafft!
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Besonders die ältere Generation der Sámi trägt die farbenfrohe traditionelle Tracht auch gerne noch im Alltag.
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Breviarium
Sørøya
Tromsø
Alta
70° N 22° O FINNLAND
RUSSLAND
visitnorway.com
SCHWEDEN
NORWEGEN
Oslo ESTLAND
LETTLAND
Unbedingt In Nordnorwegen gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Kultur der Sámi (und deren Rentiere) zu entdecken. Am einfachsten ist ein Tagesbesuch eines auf die Bedürfnisse von Touristen zugeschnittenen Camps nahe Tromsø, doch wer es maximal authentisch haben will, der sollte einen Aufenthalt bei Niillas’ Familie, am besten während der Migrationszeit, in Betracht ziehen. visitnatives.com
Bloß nicht In der Arktis gibt es nur wenig Komfort. Während der Rentierwanderung teilen die Sámi und eventuelle Gäste ein Lavvu, das traditionelle Zelt des arktischen Volkes. Geschlafen wird auf einer Unterlage aus Zweigen und Rentierfellen und gegessen wird, was schnell in einer Pfanne zubereitet werden kann – meistens Rentierfleisch, aber auch Hamburger und Hot Dogs stehen auf dem Speiseplan. Dass Besucher eine Hand mit anpacken, zum Beispiel beim Aufbau des Zelts, wird von der Gastgeberfamilie erwartet. Daher sollte man unvoreingenommen und mit Lust auf eine unverfälschte Erfahrung ohne jeglichen Luxus anreisen.
Geheimtipp Wer im Anschluss an die anstrengende Migration in der arktischen Wildnis vom Rentierfleisch noch nicht genug hat, kann sich im Stakeriet Mat & Vinhus in Alta die Gourmetversion bestellen. Eine geschmackliche Offenbarung und (sorry Niillas) kein Vergleich zu den in der Pfanne schnell erhitzten Fleischstücken. stakeriet.no
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Vom Wilden Kaiser und zahmen Schnecken Text & Fotos Marc Dostert
In Österreich, genauer gesagt in Tirol, erstreckt sich über rund 20 Kilometer die bekannteste Gebirgsgruppe der Ostalpen, das Kaisergebirge. Es besteht aus zwei markanten Zügen, dem Wilden Kaiser und dem Zahmen Kaiser. Auf der Südseite, am Wilden Kaiser, bieten die vier Orte Going, Ellmau, Scheffau und Söll authentisches Slow Tourism und gelebte Tradition.
Was haben Amor, der römische Liebesgott, und Weinbergschnecken gemeinsam? Genau, beide verschießen Pfeile. Während Amor aber seine „Opfer“ zielsicher ins Herz trifft, um somit das Feuer zu erwecken, spielt der Liebespfeil der Schnecken eine wichtige Rolle bei der Paarung und es kann durchaus mal zu Verletzungen kommen. Skurrile Fakten wie diese und andere interessante Stories erzählt Simone Embacher, kurz bevor sie die Weichtiere frittiert und serviert. Aber dazu später mehr. Ein ganzjähriges Erlebnis Das Kaisergebirge im österreichischen Tirol ist trotz seiner SkiWelt Brixental, eines der größten und modernsten Skigebiete weltweit, keinesfalls nur ein Winter-Highlight. Auch im Sommer glänzt das beindruckende Bergmassiv mit abwechslungsreichen Aktivitäten. Seine
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40 Gipfel locken jährlich sowohl Bergsteiger als auch Wanderer an. Hier fand sogar die Entwicklung von Kletterausrüstung ihren Ursprung. Unberührte Natur, frische Luft und freundliche Gastgeber: ein Besuch der vier Kaiserorte Ellmau, Going, Scheffau und Söll bietet alles, was das Herz begehrt. Sanfte Mobilität und Nachhaltigkeit werden hier noch größer geschrieben als sonst wo. Die Gegend lässt sich sehr einfach mit dem Fahrrad erkunden, mit einem E-Bike noch einfacher. Moorgebiete aus der Eiszeit „Wusstet ihr, dass alle Tiere, die in den Moorgebieten leben, als ‚Spezialisten‘ gelten, da die Moore für die meisten ‚zu sauer‘ zum Überleben sind?“, erklärt Silvana Beer, Moorführerin im Ramsar-Schutzgebiet, das sich über die Gemeinden Kufstein, Scheffau, Ellmau, Going, St. Johann und Kirchdorf erstreckt.
T I R O L Am Morgen und Abend tanzen die Wolken besonders eindrucksvoll um die Berge. OBEN
Die Moorlandschaft des Wilden Kaisers beherbergt seltene Insekten und fleischfressende Pflanzen. UNTEN
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Salat, Gemüse und Obst – ein Festmahl, das Schnecken in wenigen Stunden vertilgen. LINKS
Die Verkostung der „Kaiserschnecken“ ist Teil der Führung. Simone Embacher achtet dabei auf Rezepte, die auch für „Einsteiger“ geeignet sind. RECHTS
Mit seinen scharfen Konturen thront der Wilde Kaiser majestätisch über der Region. UNTEN
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T I R O L Natur pur inklusive Waldbad. Ungewöhnlicherweise wird man auf der Moor-Tour gebeten, die festen Wanderschuhe auszuziehen und das Feuchtgebiet mit all seinen Sinnen zu erkunden. Insgesamt bildet die Region Wilder Kaiser mit dem Naturschutzgebiet Kaisergebirge und dem RamsarSchutzgebiet einen idealen Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen. Tirols erste Schneckenfarm 2018 hat Simone angefangen, Weinbergschnecken zu züchten. „Mit mehr als 50.000 Tieren habe ich vermutlich die größte Farm in ganz Tirol“, behauptet sie schmunzelnd. Der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit für die Tiroler Gastronomie brachte den Stein ins Rollen. Umliegende Restaurants und Supermärkte versorgen die Farm mit Futter in Form von übriggebliebenen Lebensmitteln, meistens Salat oder Gemüse. Die „Kaiserschnecken“ werden dann selbst wieder an die Restaurants geliefert. Eine perfekte Kreislaufwirtschaft. In Österreich sind Schnecken keine Delikatesse, die exklusiv in der gehobenen Gastronomie angeboten werden, sondern ein „altes Lebensmittel“, das gerne auch mal zu Hause zubereitet wird. Sie sind gesund, kalorienarm und reich an Nährstoffen. Hier lohnt sich ein Besuch mit Kostprobe in atemberaubender Kulisse mit Blick auf den Wilden Kaiser und einem Gläschen Wein. Für Skeptiker: Ich selbst, der noch nie zuvor eine Schnecke gegessen hatte, und das eigentlich auch nicht vorhatte, war positiv überrascht und kann die Verkostung wärmstens empfehlen. Übrigens, falls es tatsächlich jemanden interessieren sollte: Auf dem Weg zur Farm kommt man am Hinterschnabel-Hof vorbei, dem Drehort der Praxis von Dr. Martin Gruber, besser bekannt als „Der Bergdoktor“ aus der gleichnamigen ZDF-Serie. Ein etwas anderer Hof Seit 2014 betreiben Maria Schmidt und ihr Mann Harald Stoiber in Going einen einzigartigen Bauernhof – einen sogenannten Naturschutzhof. Der Fokus liegt hier auf Biodiversität: Es werden nicht
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Wildbienen und Schwarznasenschafe im Ruhestand: Artenvielfalt liegt Maria Schmidt besonders am Herzen.
nur bestehende Lebensräume bewahrt, sondern auch neue geschaffen, um eine möglichst hohe Artenvielfalt zu fördern. Für Wildbienen und heimische Schmetterlinge gibt es Blühwiesen, die erst spät im Jahr gemäht werden. Über 1.000 speziell für Vögel angelegte Wildhecken bieten zusätzlichen Schutz. Zudem dient der Hof als „Seniorenresidenz“ für Tiere, die zu alt oder nicht mehr wirtschaftlich nutzbar sind und hier einen entspannten Lebensabend genießen dürfen. Der Naturschutzhof Artenreich von Maria
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Schmidt verkörpert perfekt die nachhaltige Philosophie der Region Wilder Kaiser. Kulinarische Vielfalt Wer jetzt nur an Kaiserschmarrn oder Tiroler Speckknödel denkt, liegt voll daneben. Ob Käse, Fleisch oder Schnaps: „Regional“ lautet hier die Devise. Nach einer wunderschönen Wanderung kann man auf der auf 1.600 Metern gelegenen Au Hochalm ein köstliches Frühstück genießen. Hier bietet Johanna Horngacher ihren Gästen nur das Beste. Im Jägerwirt in Scheffau trifft ge-
hobene Gastronomie auf traditionelle Kost. Von Rehrücken mit Preiselbeer-Schokoladen-Rotkraut bis zu original Brixentaler „Brinzn“ Kasspatzl ist für jeden etwas dabei. Hier hat sogar Tina Turner schon gespeist. Natürlich dürfen Simones Kaiserschnecken in zahlreichen Variationen auf fast keiner Karte fehlen. Ob Gipfelstürmer oder Feinschmecker, Naturentdecker oder Genießer – die Region Wilder Kaiser bietet für jeden das passende Erlebnis. Hier verbinden sich Tradition, Genuss und Abenteuer in einzigartiger Weise.
T I R O L
Breviarium
47° N 12° O wilderkaiser.info
TSCHECHISCHE REPUBLIK
SLOWAKEI
Wien DEUTSCHLAND
Wilder Kaiser
ÖSTERREICH
Going Söll Scheffau Ellmau
UNGARN
Innsbruck TIROL TIROL
LIECHTENSTEIN
SCHWEIZ ITALIEN
SLOWENIEN
KROATIEN
Unbedingt An warmen Sommertagen lohnt sich ein Abstecher zu einem der vier Badeseen der Region. Der Hintersteiner See ist der höchstgelegene unter ihnen und fasziniert mit einem atemberaubenden Panorama sowie seinem türkisfarbenen, allerdings recht kühlen Wasser – ideal zur Erfrischung nach einer langen Wanderung. Dank des „Seebus“ ist dieses Naturjuwel bequem und ohne großen Aufwand erreichbar.
Bloß nicht Ausflüge ins Kaisergebirge sollten nicht unterschätzt werden. Anspruchsvolle Touren führen häufig über Abschnitte mit Seilversicherungen oder beinhalten leichtere Kletterpassagen. Viele Steige am Wilden Kaiser setzen nicht nur technisches Können, sondern auch alpine Erfahrung und eine hervorragende Kondition voraus. Wanderer mit wenig Bergerfahrung sollten sich gründlich informieren und leichtere Routen wählen.
Geheimtipp Ein Besuch der zahlreichen Biohöfe ist absolut empfehlenswert. Auf dem Pfitscherhof in Ellmau heißen Anett und Thomas Niedermühlbichler ihre Gäste mit frischer, unbehandelter Biomilch willkommen und erklären, warum alle Kühe hier ihre Hörner behalten dürfen. Diese erfüllen nicht nur die Funktion einer natürlichen „Klimaanlage“ für die Kühe, sondern helfen auch dabei, Giftstoffe zu bündeln, was die Qualität der Milch verbessert.
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R E Z E PT
So schmeckt Tirol Das folgende Rezept stammt von Simone Embacher, einer leidenschaftlichen Schneckenzüchterin aus Tirol. Als Expertin auf ihrem Gebiet weiß sie, wie vielseitig und gesund Schnecken in der Küche eingesetzt werden können. Dieses einfache Gericht ist perfekt für Schnecken-Einsteiger, die die Vorzüge dieses proteinreichen und nachhaltigen Nahrungsmittels entdecken möchten. Ideal für alle, die neue Geschmacksrichtungen ausprobieren wollen und Wert auf gesunde, naturbelassene Zutaten legen.
Rezept & Foto Simone Embacher
Feurige Schneckenbällchen 4 Personen
10 Minuten
Für die Bällchen ∙ 24 Schnecken grob gehackt ∙ 80 g Buchweizen ∙ 1 Karotte ∙ 1 gelbe Zwiebel ∙ 1 kleine Packung Champignons ∙ 1 Knoblauchzehe ∙ 2 Eier ∙ 50 g Semmelbrösel ∙ Kräutersalz Classic ∙ Pfeffer aus der Mühle ∙ Paprikapulver ∙ Cayennepfeffer
70 Minuten Für die Tomatensauce ∙ 300 g Paprika rot ∙ 300 g Tomaten ∙ 50 g Zwiebeln gewürfelt ∙ 400 ml Tomaten aus der Dose ∙ 50 ml Weißwein ∙ 1 Zehe Knoblauch ∙ Kräutersalz Classic ∙ Pfeffer aus der Mühle
Paprika, Zwiebel, Tomaten (alles klein geschnitten) in einem Topf anschwitzen. Nach 5 Minuten oder wenn schön glasig mit Weißwein ablöschen und mit den Dosentomaten aufgießen und ca. 45 Minuten leicht köcheln. 2 Mit den Gewürzen und dem Tiroler Kräutersalz Classic gut abschmecken und mit dem Staboder Standmixer fein mixen. 3 Den Buchweizen laut Verpackung zubereiten. Alle Zutaten für die Bällchen vermischen. Mit Gewürzen gut abschmecken. 1
Daraus kleine Bällchen formen. Entweder auf einem Backblech im Ofen bei 80 °C ca. 20 Minuten grillen (bis sie goldbraun sind) oder in der Fritteuse knusprig garen. 5 Die feurigen Schneckenbällchen auf der Tomaten-Paprika-Sauce anrichten und servieren. Ein gesunder, proteinreicher und geschmacklich intensiver Genuss! 4
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Z U G R E I S E
Spanien Zug um Zug genießen Text Bernard Pichon
Paläste auf Rädern: Was die Luxusliner auf See sind, das sind die Züge Al Andalus, Transcantábrico, Costa Verde Express und Expreso de la Robla auf den Schienen. Sie durchqueren die schönsten Landschaften der Iberischen Halbinsel.
Ein Pfiff ertönt, Dampf steigt empor, die Räder quietschen auf den Schienen ... Wer denkt da nicht sofort an längst vergangene Zeiten, an mondänes Reisen und Romantik? Dass sich dieses Klischee bis heute gehalten hat, haben wir vor allem der Literatur zu verdanken. Von Graham Greene bis Patricia Highsmith: Viele Autoren erzählen von prunkvollen Zügen und Bahnhöfen überall auf der Welt. Gerne denken wir auch an den aus Agatha Christies Feder stammenden Meisterdetektiv Hercule Poirot, der im Orient Express einen seiner bekanntesten Fälle löste. Warum Zugreisen auch heute noch so attraktiv sind? Das Stichwort lautet Authentizität: Gut betuchte Reisende wünschen sich mehr denn je einzigarti-
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ge Erlebnisse abseits der ausgetretenen Pfade. Die Sehnsucht nach Entschleunigung ist dabei eine direkte Folge unseres hektischen Lebensstils. Auch die Gastronomie und die Schönheit der vorbeiziehenden Landschaften sorgen für ein geradezu sinnliches Erlebnis. Und obwohl Kohle keine Rolle mehr spielt und Annehmlichkeiten wie WLAN Einzug gehalten haben, bieten Luxuszüge immer noch einen charmanten Rahmen für eine bezaubernde Auszeit vom Alltag. Umweltfreundliches Reisen An Bord des Al Andalus berichten die Zuggäste, dass sie sich der Umwelt zuliebe für diese Reise entschieden hätten. Züge gelten immerhin als umweltfreundlichere Alternative zu Flugzeug und Auto.
AN DALU S I E N Der Al Andalus ist der längste Zug im spanischen Schienennetz. Mit seiner Länge von 450 Metern wäre er vergleichbar mit einem 150-stöckigen Wolkenkratzer. OBEN
© eltrenalandalus.com
Die prachtvolle Erscheinung weckt Erinnerungen an die luxuriösen Züge vergangener Zeiten. UNTEN
© eltrenalandalus.com
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Z U G R E I S E
Majestätisch überspannt die römische Brücke von Córdoba den Fluss Guadalquivir. LINKS
In Sevilla ehrt das Casa de la Memoria die Tradition des Flamenco. RECHTS
© Bernard Pichon
Die schwindelerregende Brücke von Ronda ist das Wahrzeichen einer der meistbesuchten Städte Andalusiens. UNTEN
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AN DALU S I E N Überraschender ist da, was Kenneth Archer aus dem englischen Carlisle erzählt: „Schon von klein auf war ich begeisterter Zug-Fan. Angefangen hat alles mit Miniaturmodellen. Heute bin ich 50 und interessiere mich immer noch dafür. Für den Erhalt des Kulturerbes und die Instandhaltung alter Züge. In diesem Zug scheinen die Waggons in einem beispielhaften Zustand zu sein.“ Im Herbst, so sagt er weiter, möchte er Nachtzüge testen: „Auch die sind wieder im Kommen, vor allem in den deutschsprachigen Ländern.“ Allgegenwärtige Romantik Alice und Robert Saulnier kommen aus Frankreich. „Wir haben uns in einem TGV zwischen Paris und Straßburg kennengelernt. Daher haben wir uns für unseren 20. Hochzeitstag für eine Zugreise entschieden.“ Ob sich an Bord dieses Zugs wohl Singles befinden, die ebenfalls die große Liebe finden werden? Im Salonwagen, der mit Holzverkleidungen, Lampen und schickem Mobiliar besticht, sind die weitgereisten Fahrgäste ebenfalls begeistert. „Die Dekoration ist fantastisch und erinnert an die Goldenen Zwanziger“, meint ein Paar aus dem US-Bundesstaat Utah. An der Bar loben indes einige Costa Ricaner die ausgewählten Weine, darunter der unumgängliche Xérès: „Im Großen und Ganzen ist die Qualität sehr gut. Auch die Präsentation der Gerichte ist erstaunlich, wenn man bedenkt, wie beengt die Bordküche ist.“
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Z U G R E I S E
Die Reise ist auch ein kulinarisches Erlebnis mit einer Fülle lokaler Spezialitäten. © eltrenalandalus.com
Umfassende Pauschalangebote 32,4 % der Kunden der Touristenzüge des spanischen Eisenbahnunternehmens Renfe stammen aus Spanien, 67,6 % aus dem Rest der Welt. Die All-inclusive-Pauschale, die das Budget im Rahmen hält, und die angenehme Tatsache, dass man seine Koffer nicht immer wieder packen muss, machen diese Reisen sehr beliebt. Vor allem auf der Strecke Malaga – Sevilla (oder umgekehrt). Die beiden Städte sind nämlich sehr gut per Direktflug zu erreichen. Eine 7-tägige Reise (6 Nächte) umfasst die
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Unterkunft (Kabinen und klimatisierte Suiten mit Kühlschrank, privater Toilette und Dusche, WLAN), die Bustransfers zu weit entfernten Sehenswürdigkeiten sowie die Eintrittspreise und geführten Besichtigungen von lokalen Attraktionen. Die Mahlzeiten sind inklusive, sowohl an Bord des Zugs als auch in den Städten entlang der Reiseroute. Hier bietet sich die einmalige Gelegenheit, lokale Spezialitäten zu kosten, die sich oftmals an altehrwürdigen christlichen, muslimischen oder jüdischen Traditionen inspirieren: Gazpa-
cho, frittierter Fisch oder Schinkenspezialitäten wie Jabugo, Valle de los Pedroches und Trevélez. Bitte alle einsteigen! Al Andalus hält in den Städten Cádiz, Granada, Jaén und Córdoba. Der Zug besteht aus 15 Waggons, von denen fünf Ende der 1920er-Jahre in Frankreich hergestellt wurden und denen gleichen, in denen die englische Königsfamilie einst an die Côte d’Azur reiste. 32 Zimmer gibt es, davon 12 Gran Clase und 20 Suites Deluxe.
AN DALU S I E N
Breviarium
SPANIEN
PORTUGAL
Baeza
Ubeda
Córdoba
Sevilla
ANDALUSIEN
Granada
Ronda
Malaga
Càdiz Die Strecke des Al Andalus
MAROKKO
37° N 5° W eltrenalandalus.com
Abwechslungsreiches Córdoba Die Kathedrale von Córdoba spielt in der gleichen Liga wie die Alhambra in Granada. Ursprünglich wurde sie im 8. Jahrhundert als Moschee gebaut. Dieses Gotteshaus – eins der größten Europas – besticht mit unzähligen Säulen und Kuppeln. Im Zuge der Reconquista in der Region im Jahr 1236 wurde in diesem Kultort eine gotische Kathedrale errichtet, was zu einer faszinierenden Gegenüberstellung von Architekturstilen führte.
Flamenco in Sevilla Die Casa de la Memoria befindet sich in einem historischen Gebäude der Innenstadt (Calle Cuna 6). Dort versteckt sich ein kleines Museum, das sich voll und ganz dem Flamenco widmet. Geboten wird eine authentische einstündige Show, in der ein renommiertes Ensemble (eine Tänzerin, ein Tänzer, ein Sänger und ein Gitarrist) sein Können zeigt. Ein Unterschied wie Tag und Nacht zu den speziellen Vorstellungen für Touristen in Hotels.
Hoch hinaus in Ronda Dieses kleine Städtchen liegt auf den beiden Seiten einer tiefen Schlucht, die unter anderem von der Puente Nuevo überspannt wird. Doch der Name täuscht: Die 120 Meter hohe Konstruktion stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Ganz in der Nähe ist auch eine der ältesten Stierkampfarenen Spaniens zu bewundern, die mit atemberaubenden 136 Säulen und 68 Bögen aufwartet. Ab September finden hier noch regelmäßig Corridas statt.
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U N T E R KÜ N F T E
Traumhotels mit Kaminromantik
The Lanesborough London
Die Schmiedalm
London
Saalbach-Hinterglemm
Das Londoner Luxushotel lädt seine Gäste dazu ein, in der gemütlichen Kaminatmosphäre zu entspannen, die jedes Zimmer und jede Suite durchzieht. Das Knistern des Feuers und der 24-Stunden-Service schaffen eine luxuriöse, traditionell-britische Stimmung. Als Ort für anspruchsvolle Genießer vereint das Lanesborough erstklassige Kulinarik u. a. im mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Restaurant Céleste, einen preisgekrönten Afternoon Tea sowie The Garden Room – eine der besten Zigarrenund Cognac-Lounges Londons. Abgerundet wird das Angebot durch den Lanesborough Club & Spa, der Gästen und Mitgliedern für Fitness und Wellness zur Verfügung steht.
Das Luxuschalet Die Schmiedalm besticht durch seine anmutige Ästhetik auf 1.300 Metern Höhe. Ideal für Gäste, die Wintersonne und Bergluft in absoluter Privatsphäre genießen möchten, bietet das Chalet ein stilvolles Ambiente und höchsten Komfort für bis zu zehn Personen. Die Wege zur Piste werden täglich neu präpariert, sodass dem Start ins Skivergnügen nichts im Wege steht. Nach dem Relaxen im beheizten Pool unter freiem Himmel können die Gäste die behagliche Wärme vor dem Kamin oder die frische Bergluft auf der beheizten Terrasse mit Panoramablick über die winterliche Landschaft genießen. schmiedalm.at
oetkercollection.com/hotels/the-lanesborough
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U N T E R KÜ N F T E
Baumhaus Lodge Hotel Gassner
The Alpina Gstaad
Neukirchen
Gstaad
Den Klang der Natur hören, den Duft des Holzes riechen und die Farben in all ihren Facetten sehen: ein Gefühl zum Einfangen und Festhalten. Längst ist „Shinrinyoku“, zu Deutsch „Waldbaden“, zu einer anerkannten Stress-Management-Methode avanciert. Schon allein der Aufenthalt im Wald wirkt wie eine Art Aromatherapie, die die Gesundheit positiv fördert. Warum nicht einfach inmitten der Natur übernachten, ungestört und unbeschwert auf 147 Quadratmetern zwischen den Baumkronen? Heimische, natürliche Materialien wie Altholz, Steine aus dem Nationalpark Hohe Tauern, naturverbundene Stoffe wie Loden und weitere kuschelige Annehmlichkeiten sorgen für Behaglichkeit, Wohlbefinden und einen guten Schlaf.
Majestätisch auf einem Hügel gelegen, thront dieses Fünf-Sterne-Superior-Hotel über dem berühmten Schweizer Nobelort. Das traditionelle, mit Holz verkleidete Äußere birgt 58 Zimmer und Suiten, vier Restaurants, ein Kino und ein Six Senses Spa, wo es neben den üblichen Saunen und Dampfbädern auch eine mit Himalayasalz ausgestattete „Heilgrotte“ gibt. Die gemütlichen Zimmer (alle mit Balkon und Kamin) sind mit Holzmöbeln (unter anderem handbemalte Schränke) eingerichtet und mit Schweizer Kunst dekoriert. Das exzellente gastronomische Angebot umfasst Sommet by Martin Göschel (ein Michelin-Stern), das stilvolle Megu mit Sushi-Fokus sowie das Swiss Stübli im Chaletstil.
hotel-gassner.at/das-hotel/das-baumhaus
thealpinagstaad.ch
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K U LT U R
OBEN
Der Maestro am Flügel.
Die Freiluftbühne in Torre del Lago ist ein atmosphärischer Spielort für Puccinis große Opern. UNTEN
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TOS KANA
Schnelle Autos, große Oper Text Stefanie Bisping
Vor 100 Jahren starb Giacomo Puccini, Schöpfer der Opern „Madame Butterfly“ und „La Bohème“. Trotz einer steilen Karriere in Mailand blieb er seiner toskanischen Heimat verbunden. Hier werden Leben und Werk des Komponisten besonders liebevoll gepflegt – mit Museen und Musik.
Schöne Frauen, schnittige Autos und sechzig Zigaretten am Tag machten das Leben für Giacomo Puccini zum Genuss. Fürs innere Gleichgewicht aber brauchte er Ruhe, Anonymität und die Jagd. Dass er trotz seiner vielfältigen Interessen die Zeit fand, ein Dutzend unsterblicher Opern zu komponieren, ist erstaunlich genug. Aber es gelang. Denn musikalisches Genie war Giacomo Antonio Domenico Michele Secondo Maria Puccini, so sein voller Name, in die Wiege gelegt worden, als er am 22. Dezember 1858 in Lucca in eine Familie von Musikern geboren wurde. Während seine weniger verträglichen Passionen einen Autounfall herbeiführen und später zu einer schweren Krankheit führen sollten, ließ ihn seine kreative Seite eine Villa in Torre del Lago kaufen, damals ein beschauliches Dorf am See Massaciuccoli, heute ein Wallfahrtsort für
tausende von Opern-Fans. „Hier hatte er Privatsphäre, konnte in Ruhe essen gehen, trinken und rauchen“, erklärt Andrea Maionchi, Mitorganisator des PucciniFestivals, das Torre del Lago – oder, in Puccinis Worten: „Torre del Lago, größte Freude, himmlisches Eden, Elfenbeinturm, königlicher Palast! 120 Einwohner, zwölf Häuser“– regelmäßig in berauschende Klänge hüllt. Am See kommen Opernfans Puccini am nächsten Mit Pinien, Lorbeer, Steineichen und Olivenbäumen begrünt, ist Torre del Lago noch heute ein Ort des Friedens – und der Musik. Puccini-Fans besuchen die Villa des Komponisten, lassen sich auf Bootstouren von seiner Musik berieseln und lauschen im Sommer Puccini-Opern im Open-Air-Theater am See. Rund um den Todestag Puccinis im November und
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zu seinem Geburtstag im Dezember finden kleinere Festivals statt, schließlich ist dies der am engsten mit seinem Werk verbundene Ort. Hier schrieb er „Tosca“, „Madame Butterfly“ und „La Bohème“. Musikliebhaber können in einem Radius von 30 Kilometern seinen Spuren folgen und dabei wunderschöne Städte sehen: sein späterer Wohnort Viareggio, das glamouröse Forte dei Marmi, einst eine Festung, in der Marmorblöcke aus Carrara der Verschiffung harrten und das zum ersten Badeort der Küste wurde, Pietrasanta mit seiner tausendjährigen Bildhauertradition, schließlich Lucca mit seinen Plätzen, Kirchen und der Stadtmauer – sie alle bündeln die Schönheit der Toskana. Erinnerungsstücke im Geburtshaus in Lucca Die Geschichte Puccinis beginnt in Lucca. Der Familienstammbaum hängt an der Wand über Puccinis Steinway-Flügel in seinem Geburtshaus an der Piazza Cittadella, die seit den 1990er-Jahren sein Denkmal schmückt. Als Puccini sechs Jahre alt war, starb sein Vater, die Mutter blieb mit neun Kindern zurück und musste die Wohnung aufgeben. Giacomo wurde Organist im Dom von Lucca, besuchte erst hier, dann in Mailand das Konservatorium und konnte schließlich mit dem Erlös seiner ersten Oper die Wohnung zurückkaufen. Seit 1979 ist das „Casa Natale“ ein Museum. Notenblätter, Briefe, die Hochzeitseinladung Puccinis und seiner Elvira, die das Paar 1904 nach Jahren wilder Ehe versandte, persönliche Gegenstände und Kostüme der ersten Inszenierungen seiner Werke breiten das Leben des Maestros vor den Besuchern aus. Museumsleiter Luigi Viani kennt
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TOS KANA Die Villa Puccinis in Torre del Lago ist heute ein Museum. LINKS
Als Organist im Dom von Lucca begann Giacomo Puccini seine Karriere. RECHTS
Das Denkmal des Komponisten vor seinem Geburtshaus in Lucca. UNTEN
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K U LT U R
Beim Karneval von Viareggio werden die größten Pappmaché-Aufbauten der Welt über die Küstenstraße gezogen.
jedes biografische Detail aus Puccinis Leben bis hin zu Simonetta, der Tochter von Puccinis Sohn Antonio. Der wurde als erster Sprössling in sechs Generationen kein Musiker, sondern nutzte seine Geige als Boot zum Spielen. Simonetta leitete das Museum in Torre del Lago bis zu ihrem Tod 2017. Art déco und Karneval in Viareggio Kein Friede währt ewig. 1921 verließ Puccini Torre del Lago, weil ihn die neue Torfförderung störte, und zog ins nahe Viareggio. Schon seit dem Jahr 1900
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war er Ehrenbürger des Badeorts und hatte hier 1915 ein Stück Land erworben. Nun ließ er sich ein Haus darauf bauen. Von Sümpfen befreit, war das Städtchen durch seine Badeanstalten im frühen 19. Jahrhundert zu Ruhm gelangt. Noch immer ist die von Art-déco- und Jugendstilbauten gesäumte Promenade berückend schön, und es ist angenehm, im Gran Caffè Margherita noch im Winter in heller Morgensonne im Freien einen Cappuccino zu trinken. Heute ist Viareggio außer für seine Strände vor allem für seinen Karneval bekannt, bei dem
die größten Pappmachéwagen der Welt über die Küstenstraße gezogen werden – eine Tradition, die 1873 entstand, um Feriengästen aus Lucca auch im Winter etwas zu bieten. Puccini arbeitete gerade in seiner Villa an der Viale Michelangelo Buonarroti, die seit längerem restauriert wird, an „Turandot“, als bei ihm Kehlkopfkrebs diagnostiziert wurde. In Brüssel unterzog er sich einer Operation, an deren Folgen er am 29. November 1924 verstarb. Seine letzte Ruhe fand er im Garten seiner Villa in Torre del Lago.
TOS KANA
Breviarium
EMILIA-ROMAGNA
Viareggio Torre del Lago
Forte dei Marmi Pietrasanta Lucca
Florenz
TOSKANA
UMBRIEN
43° N 10° O visittuscany.com
LATIUM
Unbedingt Mittwochs den Wochenmarkt in Forte dei Marmi besuchen (Piazza Guglielmo Marconi) und anschließend im Pesce Baracca e Terrazza einkehren ( pescebaracca.it). Hier gibt es Fangfrisches – von der Theke zur eigenen Verarbeitung in der Küche, als Street Food zum Mitnehmen und im Restaurant, wo etwa köstliche Spaghetti Frutti di Mare oder Fritto Misto aus Meeresgetier und Gemüse serviert werden.
Bloß nicht Auf einen Abstecher ins mittelalterliche Pietrasanta verzichten. Neben dem reizvollen historischen Zentrum mit dem Dom San Martino und seinem Campanile sind auch die Werkstätten der hier heimischen Bildhauer unbedingt sehenswert – auch wenn die größeren Marmorarbeiten, die man hier vom Fleck weg kaufen kann, leicht die im Flugzeug zulässige Gepäckmenge übersteigen.
Geheimtipp Nach dem Besuch in Puccinis Geburtshaus ( puccinimuseum.org) in Lucca stärkt man sich aufs Beste in der Trattoria da Gigi im historischen Zentrum (Piazza del Carmine 7). In dem freundlichen Familienbetrieb werden Pasta und Gnocchi (natürlich hausgemacht), toskanische Fleischgerichte und andere Köstlichkeiten aufgetragen, an die man lange zurückdenkt. Dazu gibt es hervorragende Weine aus der Region.
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AB E N T E U E R
Märchenhaftes Kappadokien Text Bibi Wintersdorf
Fünf Uhr morgens: Auf einem staubigen Feld in Kappadokien bricht der Tag an. Im Zwielicht erwacht geschäftiges Treiben, während Minibus um Minibus über staubige Feldwege holpert. Gemeinsam mit Hunderten anderer Touristen fiebern wir dem ultimativen Abenteuer dieser Region entgegen: eine Ballonfahrt über die bizarren Tuffsteinformationen der zentralanatolischen Landschaft.
Beeindruckend, mit welcher Geschwindigkeit die Helfer die Ballons von den Anhängern befördern und in Windeseile in Position bringen. Mit riesigen, kompressorbetriebenen Ventilatoren werden die Ballons aufgeblasen und anschließend beheizt. Was sich dann abspielt, ist ein visuelles Spektakel ohnegleichen! Während die aufgehende Sonne den Horizont in Blau-, Rosa- und Goldtöne taucht, hebt ein Ballon nach dem anderen ab und schwebt in den anatolischen Himmel. Nicht einer, nicht zwei, nein, Hunderte sind es und der Anblick ist atemberaubend – wie eine Filmkulisse! Tatsächlich gibt es wohl kaum eine Destination, die so „instagrammable“ ist wie Kappadokien. Istanbul im Schnelldurchgang Aber der Reihe nach: Unsere Reise beginnt in Istanbul, wo wir auf Einladung
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von ULT per Direktflug mit Turkish Airlines ankommen und die Stadt am nächsten Tag im Schnelldurchgang erleben. Das Programm ist eng gestrickt: Besuch der Süleymaniye-Moschee, Kaffee-Stopp auf der PierreLoti-Terrasse und mit der Gondel wieder Richtung City. Anschließend besichtigen wir den Obelisken, die Blaue Moschee und die Hagia Sophia (von außen), sowie die beeindruckenden Zisternen der Basilika. Eine Teatime unter der Galata-Brücke und eine Bootsfahrt auf dem Bosporus passen auch noch ins Programm. Zum Abschluss genießen wir ein köstliches Mezze-Dinner im Restaurant Aleko‘nun Yeri mit Blick auf den Bosporus. Zwischendurch nehmen wir sogar noch an einem Schnellkurs in der alttürkischen Ebru-Marmorierkunst im Atelier Zen Ceramics teil – ein Vorgeschmack auf den Rest unserer Reise, da diese Kunst vor
TÜ R KE I Über dem Bosporus erhebt sich majestätisch die Süleymaniye-Moschee, ein bedeutendes Bauwerk der osmanischen Herrschaft. Erbaut wurde sie im Auftrag von Sultan Süleyman dem Prächtigen, wobei der renommierte Hofarchitekt Mimar Sinan für den Entwurf verantwortlich zeichnete. OBEN
Mystische Stimmung in der YerebatanZisterne: Säulen spiegeln sich im dunklen Wasser dieser unterirdischen Kathedrale Istanbuls, auch bekannt als Versunkener Palast. UNTEN
© Bibi Wintersdorf
Märchenhaftes Kappadokien: Bunte Heißluftballons schweben bei Sonnenaufgang über die einzigartige Tuffsteinlandschaft mit ihren bizarren Felsformationen. NÄCHSTE SEITE
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Perfekter Fotospot: Der einsame Wunschbaum am Salzsee Tuz Gölü. LINKS
© Bibi Wintersdorf
Vom Garten des Boutique Hotels Karlik Evi hat man einen faszinierenden Blick über die malerischen Hügel Kappadokiens. MITTE
© Bibi Wintersdorf
Die weltberühmten DreiSchönheiten-Felsen in Kappadokien: Ein Wahrzeichen der Region und beliebtes Fotomotiv für Reisende aus aller Welt. RECHTS
© Bibi Wintersdorf
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TÜ R KE I Hunderten von Jahren über den Iran nach Anatolien wanderte und dort perfektioniert wurde. Über Ankara nach Göreme Die türkische Hauptstadt erreichen wir am dritten Tag nach einer fünfstündigen, erstaunlich angenehmen Zugfahrt mit Wifi-Empfang, auf der sogar heißer Kaffee und Frühstückskuchen serviert werden. In Ankara kommen wir im zauberhaften Hotel Divan unter, das sich zentral und strategisch günstig genau gegenüber dem Eingang der historischen Zitadelle befindet. Am nächsten Morgen geht es dann im ultrabequemen LuxusMinibus endlich Richtung Kappadokien. Ein rosafarbener See und Feenkamine Auf halber Strecke nach Göreme halten wir an einem der prachtvollsten Orte der Türkei: dem Tuz Gölü, dem zweitgrößten See des Landes – ein rosafarbener Salzsee, der sich in einer tektonischen Senke befindet und von zwei Hauptzuflüssen gespeist wird, ohne jeglichen Abfluss. Der See ist seit 2001 ein Naturschutzgebiet, da hier Kolonien von Flamingos, Weißstirngänsen und auch der kleine Turmfalke ihr Zuhause gefunden haben. Manche Besucher wagen sich barfuß auf die Salzkruste, aber die Pfützen wirken wenig einladend. Stattdessen zieht uns der obligatorische Selfie-Spot in den Bann – ein Spiegelbild der TourismusÄra. Natürlich darf auch der SouvenirShop nicht fehlen, der Salze und andere Kuriositäten anbietet. Während wir weiter nach Göreme fahren, eröffnet sich uns ein erster Blick auf die surrealen Feenkamine, die das Landschaftsbild prägen. Unser Aufenthalt im zauberhaften Karlik Evi Hotel bietet einen willkommenen Rückzugsort mit atemberaubendem Blick über das gesamte Tal von Göreme – die perfekte Kulisse für das morgendliche Ballonspektakel.
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Mittelalter-Flair trifft Komfort: Im Restaurant Barbarian speist man fürstlich unter einem Riesen-Weidenkorb. LINKS
Naturwunder und Kulturschätze In den folgenden vier Tagen entfaltet sich vor uns die ganze Pracht Kappadokiens. Unser außergewöhnlicher Reiseleiter Ekrem Disci, normalerweise für ULT in Antalya stationiert, führt uns mit profundem Wissen und scheinbar endlosen Verbindungen durch die Region. Unter seiner Führung erkunden wir das berühmte Freilichtmuseum von Göreme, wo in Fels gehauene Klöster und Kirchen von Jahrhunderten des Glaubens und der Kunst erzählen. Die „Dunkle Kirche“ mit ihren erstaunlich gut erhaltenen byzantinischen Fresken hinterlässt einen besonders tiefen Eindruck. Wir tauchen ein in die Unterwelt Kappadokiens und steigen hinab in die unterirdische Stadt Derinkuyu, die sich etwa 30 km südlich der Provinzhauptstadt Nevsehir befindet und vermutlich vor über 4.000 Jahren von den Hethitern angelegt wurde. In den labyrinthartigen Gängen und Kammern, die einst Tausenden Menschen Schutz boten, spüren wir die Geheimnisse und den Überlebenswillen vergangener Generationen. Ein fesselnder Kontrast dazu bietet sich uns in einer antiken Karawanserei, wo wir Zeuge einer hypnotisierenden Vorführung der tanzenden Derwische werden – ein weiterer Einblick in die reiche kulturelle Tradition dieser Region. Kulinarische Entdeckungen Die Küche Kappadokiens erweist sich als ebenso vielfältig und faszinierend wie seine Landschaft. Im Belisirma Restaurant, auf Holzplattformen mitten im Fluss, genießen wir authentische lokale Speisen. Das mittelalterliche Restaurant Barbarian in Ürgüp hingegen entführt uns in eine andere Zeit. In Nestern aus geflochtenen Ästen sitzend, erleben wir, wie auf offenem Feuer rustikale Gerichte zubereitet werden – ein urwüchsiges und dennoch charmantes Erlebnis.
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© Bibi Wintersdorf
Kappadokiens charakteristische Landschaft: Kegelförmige ‚Feenkamine‘ aus weichem Tuffstein, über Jahrtausende von Wind und Wetter geformt. RECHTS
© Bibi Wintersdorf
TÜ R KE I Spirituelle Ekstase: Wirbelnde Derwische verzaubern Besucher in der historischen Karawanserei. LINKS
Zeitreise in Farbe: Byzantinische Fresken erzählen Geschichten in den Höhlenkirchen von Göreme. RECHTS
© Bibi Wintersdorf
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LINKS Chef Aygün Baş (unten rechts)
lässt uns selbst Hand anlegen bei der Herstellung gefüllter Weinblätter. © Bibi Wintersdorf LINKS UNTEN Herzlicher Empfang
durch den Bürgermeister und seine Entourage, inklusive Besichtigung der lokalen Sehenswürdigkeiten. © Bibi Wintersdorf
Den kulinarischen Höhepunkt bildet zweifellos das Zeferan, ausgezeichnet mit dem Gault & Millau „Gourmand Table International Cuisine 2024“-Award. Hier rollen wir selbst Weinblätter und lassen uns von den raffinierten Aromen der anatolischen Küche verzaubern. Unerwartete Begegnungen Ekrem Disci überrascht uns an einem der letzten Tage mit einem besonderen Erlebnis: ein Mittagessen mit dem Bürgermeister von Ürgüp, der uns wie alte Freunde empfängt. Die Herzlichkeit und Offenheit, mit der wir aufgenommen
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werden, spiegelt die Gastfreundschaft wider, die wir überall in Kappadokien erfahren haben. Tage nach unserer Rückkehr erreicht uns sogar ein Artikel aus der Lokalzeitung mit der Überschrift „Luxemburgische Journalisten besuchten Ürgüp“ – ein charmantes Andenken an unsere Reise. Kappadokiens Zauber Kappadokien offenbart sich als Land der Kontraste: uralte Felsformationen und moderne Gastfreundschaft, verborgene Höhlenkirchen und himmelstürmende Ballonfahrten. In wenigen Tagen haben
wir Jahrhunderte durchreist – von byzantinischen Fresken bis zu zeitgenössischer Keramikkunst. Die Wärme der Menschen, die Tiefe der Geschichte und die Erhabenheit der Landschaft verschmelzen zu einer einzigartigen Erfahrung. Während ich meinen Koffer packe, wird mir klar: Ich habe viel gesehen, aber längst nicht alles. Kappadokien hat noch Geheimnisse, die es zu lüften gilt. Die Vorstellung, eines Tages zurückzukehren, um weitere Schichten dieser wunderschönen Landschaft und Kultur zu entdecken, ist mehr als verlockend. Es ist ein Versprechen, das ich mir selbst gebe.
TÜ R KE I
Breviarium
BULGARIEN
GRIECHENLAND
GEORGIEN
Istanbul
ARMENIEN
Ankara TÜRKEI Tuz Gölü
IRAN
Göreme Derinkuyu
SYRIEN
IRAK
ZYPERN
38° N 35° O ult.lu/reise/tuerkei ult.lu/fr/voyage/turquie-acl ult.lu/tuerkei/#c2179
Unbedingt Eine Ballonfahrt buchen und von vornherein die Reise so gestalten, dass Ausweichtage bleiben, falls der Ballon wetterbedingt am vorgesehenen Tag nicht starten kann. Die Wetterkonditionen erlauben ein Steigen der Ballons an ca. 200 Tagen im Jahr, und es gibt eben auch Tage, an denen es regnet oder schneit oder die Thermik nicht mitspielt.
Bloß nicht Nicht vergessen, genügend Speicherkarten für die Kamera mitzunehmen. Jeder Winkel in Kappadokien ist ein Fotomotiv. Beim Fotografieren die Privatsphäre der Einheimischen achten, besonders in kleineren Dörfern, und in konservativen Gebieten keine zu freizügige Kleidung tragen. Respektieren Sie lokale Gepflogenheiten, besonders beim Besuch religiöser Stätten.
Geheimtipp Einen lokalen Führer buchen, der die Landessprache spricht und die Leute kennt. So entdeckt man Ziele abseits der touristischen Pfade und bekommt einen authentischeren Einblick in Land und Kultur.
Hinkommen Mit Turkish Airways direkt von Luxemburg nach Istanbul und von dort weiter nach Kayseri. Vom Flughafen in Kayseri (ASR) braucht man mit dem Bus eine Stunde nach Göreme, der beste Ausgangspunkt für alle Kappadokien-Abenteuer.
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So schmeckt Kappadokien In den verwinkelten Gassen Göremess und den stillen Tälern Kappadokiens verbirgt sich ein kulinarisches Erbe, das so bodenständig wie raffiniert ist. Fernab von touristischen Klischees pflegen die Einheimischen eine Küche, die von Genügsamkeit und Kreativität gleichermaßen geprägt ist. Die Dolma, gefüllte Weinblätter, sind hier mehr als nur eine Vorspeise. Sie verkörpern die Essenz dieser Region: Einfache Zutaten, mit Sorgfalt zubereitet, ergeben ein Geschmackserlebnis, das von jahrhundertelanger Tradition zeugt. In jedem Bissen steckt die Geschichte einer Landschaft, die ihre Bewohner zur Erfindungsgabe zwang. Wer die wahre Seele Kappadokiens kennenlernen möchte, muss sie erschmecken. Unser Dolma-Rezept öffnet ein Fenster zu dieser Welt, in der Gastfreundschaft keine Floskel, sondern gelebte Realität ist.
Foto Cédric Libar
Gefüllte Weinblätter Authentische türkische Dolma 4 Personen
1 Stunde
∙ 450 g in Salzlake eingelegte ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ 1 2 3
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Weinblätter, gewaschen und abgetropft 4 mittelgroße Zwiebeln, gewürfelt 400 g Reis, unter kaltem Wasser gewaschen und abgetropft 60 g glatte Petersilie, fein gehackt 120 ml Olivenöl 40 g Pinienkerne
90 Minuten
∙ 40 g getrocknete Korinthen ∙ 1 EL getrocknete Minzflocken ∙ 1 TL Piment ∙ 1/8 TL schwarzer Pfeffer ∙ 1/8 TL gemahlener Zimt ∙ 1 TL Zucker ∙ 2 EL Zitronensalz Saft einer halben Zitrone
Zwiebeln würfeln und in 60 ml Olivenöl anbraten. Wenn sie glasig sind, Pinienkerne hinzufügen und weitere 5 Minuten anbraten. Reis hinzufügen und 5–10 Minuten unter ständigem Rühren braten, bis der Reis durchscheinend wird. Gewürze (getrocknete Minze, Zimt, Zitronensalz, schwarzer Pfeffer, Korinthen, Zucker und Piment) und gehackte Petersilie hinzufügen. Nach kurzem Umrühren 120 ml kochendes Wasser hinzufügen und bei mittlerer bis niedriger Hitze 15–20 Minuten köcheln lassen, bis die Flüssigkeit vom Reis aufgenommen wurde. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Nun folgt der wichtige Schritt des Füllens der Weinblätter. Die traditionelle Methode ist wie folgt: Einen Teelöffel der abgekühlten Mischung in die Mitte des oberen Teils des Blattes geben, die Seiten nach innen falten und dann das Blatt
von oben nach unten aufrollen, um eine kompakte zylindrische Form zu erhalten. 8 Als letzten Schritt eine Schicht Weinblätter auf den Boden eines großen, schweren Topfes legen (um zu verhindern, dass die gefüllten Blätter anbrennen). 9 Alle Dolmas sehr eng nebeneinander legen. 10 Die restlichen 60 ml Olivenöl, den Saft einer halben Zitrone und 500 ml heißes Wasser hinzufügen, mit einem umgedrehten Teller abdecken (damit sich die Dolmas im kochenden Wasser nicht bewegen) und zum Kochen bringen. 11 Die Hitze auf mittlere bis niedrige Stufe reduzieren und köcheln lassen, bis das gesamte Wasser aufgenommen wurde (etwa 45–60 Minuten). 12 Auf eine Servierplatte übertragen und abkühlen lassen.
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Ein Fest für alle Sinne Text Marie Tissier
Noch nie ging es dem Tourismus in Marrakesch so gut wie 2024. Das Hotelangebot der Perle des Südens, wie die Stadt gerne genannt wird, kann sich sehen lassen. Auch die Gastroszene hat einiges zu bieten.
Luxemburger Reisende dürfen sich freuen: Vom Findel aus sind wieder Direktflüge nach Marrakesch möglich. Die perfekte Gelegenheit also, sich in dieser lebendigen, einladenden Königsstadt Marokkos eine kurze Auszeit zu gönnen. Immer in Bewegung Wer noch nie über den riesigen Platz Djemaa el Fna flaniert ist, kann nicht von sich behaupten, Marrakesch besucht zu haben. Die Seele der Medina wird auf diesem Platz, auf dem das Leben pulsiert, schnell spürbar. Schlangenbeschwörer, Affendompteure, Kräuterhändler, GnawaMusiker, Guerrabs – Wasserverkäufer in traditionellen Gewändern –, Geschichtenerzähler, Straßenrestaurants, Zähnezieher ... Hier gibt es nichts, was es nicht gibt.
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Um einen Überblick zu gewinnen, bietet es sich an, es sich auf einer der Terrassen oben am Café de France eine Erfrischung zu gönnen. Kunterbunte Märkte Zeit, durch die Straßen der Medina zu schlendern und die Souks zu erkunden. Wir folgen den mit kleinen Läden gesäumten Straßen, die uns hier und da zu den zahlreichen Souks bringen, auf denen es Gewürze, Lederpantoffeln oder Töpferware zu kaufen gibt. Lassen Sie ruhig etwas Platz in Ihrem Koffer, um einige der kunterbunten Teller oder Schalen mit nach Hause zu nehmen. Sollten Sie sich in größere Objekte verlieben, einen Teppich oder gar einen Kronleuchter: Keine Bange, die Händler sind es gewohnt, den Versand nach Europa zu organisieren.
MAR RAK E S C H Bei Einbruch der Nacht bietet der Platz Djemaa el Fna, unter dem Minarett der Koutoubia, eine unvergessliche Atmosphäre. OBEN
Im Gewürzsouk wimmelt es nur so von bunten Ständen. UNTEN
© Ave Calvar
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Lassen Sie sich von den verführerischen marokkanischen Gebäcken in ihren Bann ziehen. LINKS
© Marie Tissier
Das Hotel Maison Arabe lässt die Besucher in den Luxus eines Riads in der Medina eintauchen. MITTE
© Maison arabe
Mehrere Teile des historischen Palastes La Mamounia wurden 2023 neu gestaltet. RECHTS
© La Mamounia
Seit 100 Jahren verzaubert La Mamounia als exklusive Oase Prominente aus aller Welt. UNTEN
© Alan Keohane
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MAR RAK E S C H Insgesamt gibt es 18 Souks (Wolle, Messing, Kleidung, Eisenwaren, Schmuck, Holz, Lederwaren, Backwaren ...) zu erkunden. Riad und Kochkurs Immer noch in der Medina, nur unweit der Bab-Doukkala-Moschee, befindet sich ein magischer Ort: die Maison Arabe. Dieses exquisite Luxushotel verströmt den märchenhaften Charme des Maghreb wie kein anderes. Alle Zimmer dieses Riad sind bis ins kleinste Detail durchdacht, von den Holztäfelungen bis hin zur Qualität der Stoffe und Leder der Betten und Sessel. Gastronomie ist hier Genusskultur: Die Maison Arabe verfügt über ein ganzes Gebäude, in dem marokkanische Kochkurse für Touristen angeboten werden – und das in einem sagenhaften Ambiente. Geschichtsträchtiges La Mamounia Außerhalb der Medina wartet eine andere prestigeträchtige Adresse auf die Besucher: La Mamounia ist seit einem Jahrhundert das Luxushotel Marokkos schlechthin – und das trotz der nicht minder beeindruckenden Konkurrenz. Dieses ehemalige Art-déco-Gebäude wurde von Jacques Garcia und später von Patrick Jouin und Sanjit Manku anlässlich des 100-jährigen Bestehens im Jahr 2023 neu dekoriert. Viele illustre Gäste haben es sich hier bereits gut gehen lassen, darunter Winston Churchill, Edith Piaf, Charles Aznavour, Paul McCartney, Patrick Bruel, Nicole Kidman und Jacques Chirac. Der Teesalon von Pierre Hermé und die vier erstklassigen Restaurants des Hotels haben mit Sicherheit auch ihren Teil dazu beigetragen, dass La Mamounia im Juli 2024 vom Magazin Robb Report als zweitschönstes Luxushotel der Welt ausgezeichnet wurde. Familienzeit in La Palmaraie Etwas weiter weg bietet La Palmaraie seinen Gästen vollkommene Ruhe. Diese Institution, die seit mehr als 20 Jahren aus der Roten Stadt nicht wegzudenken
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Die neuen Familienzimmer im Club Med, die dieses Jahr eingeweiht wurden, greifen die Farben des Jardin Majorelle auf. OBEN
© Club Med
Im Herzen des Palmeraie bietet der Club Med Marrakech Ruhe, Geschmack und Entdeckungen. UNTEN
© Club Med
ist, gehört zum Club Med und ermöglicht es, Marrakesch auf andere Art und Weise kennenzulernen. In dem Komplex, der mit einem 67 Hektar großen Gelände mit üppiger Vegetation besticht, gibt es seit 2024 einen Bereich speziell für Familien. Besonders tut sich zudem eins hervor: das Essen. Von morgens bis abends werden hier von den Küchenchefs kulinarische Streifzüge durch die marokkanische Küche angeboten. Früchte, Gemüse, Fleisch, Fisch: In Zusammenarbeit mit Agrisud, einer NGO, die sich für Landwirte in Afrika stark macht, stehen hier vornehmlich lokale Zutaten auf der Speisekarte. Eine Seltenheit bei Allinclusive-Urlauben. In dem Resort, von dem aus sich der Djemaa el Fna in nur 10 Minuten mit dem Shuttle erreichen lässt, ist auch das breit gefächerte Angebot an Aktivitäten „all inclusive“: Golf, Reiten, Tennis, Yoga, Trapez, Bogenschießen, Basketball, Beachvolleyball, Fahrradfahren ... Hier kommen Groß und Klein auf ihre Kosten. Ein perfekter, generationenübergreifender Urlaubsort, um all das kennenzulernen, was Marrakesch so besonders macht.
Luxair bietet vom 29.10.24-09.05.25 dienstags und freitags Direktflüge nach Marrakesch an. luxair.lu
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8 Adressen in Marrakesch Spaziergänge, Exkursionen, Ausgehen ... das sind nur einige der Entdeckungen, die für einen Aufenthalt unerlässlich sind.
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1 Djemaa el Fna Immer etwas los. Affendompteure, Schlangenbeschwörer, Verkäufer aller Art, Musiker, Tänzer ... Wer schnell Magenprobleme bekommt, sollte sich hier lieber keinen Orangensaft gönnen.
2 Souks Feilschen lautet hier die Devise. Auf den zahlreichen Souks der Stadt finden Sie Gewürze, Töpfereiwaren, Teppiche, Schmuck, Lederwaren, Oliven, Trockenfrüchte, Kleidung, Backwaren ... Hier rückt Ihr Alltag in weite Ferne.
3 La terrasse des épices Im Herzen der Medina bietet dieses RooftopRestaurant Entspannung pur. Genießen Sie hier die Aussicht und kosten Sie Gerichte aus der marokkanisch-mediterranen Fusionsküche.
terrassedesepices.com
jardinmajorelle.com
5 Musée Yves Saint Laurent
6 Menara-Garten Dieser 100 Hektar große Garten in der Nähe des Hivernage-Viertels ist ein Wahrzeichen von Marrakesch, das zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. Sein großer See wird von Tausenden Olivenbäumen gesäumt. Ein Ort, der zum Entspannen einlädt.
7 Palais Jad Mahal Ein Ort wie aus 1001 Nacht. In diesem angesagten Restaurant können Sie speisen und gleichzeitig Shows ansehen, von orientalischem Tanz bis hin zu Feuerschluckern, all das in einem märchenhaften Ambiente.
8 Bô Zin Dieses Restaurant ist zwar etwas abgelegen, macht die Entfernung jedoch durch seine gemütliche Atmosphäre wett. Hier erwarten Sie Live-Musik, Tanz und eine festliche Stimmung. Sie dürfen sich auf einen magischen Abend freuen.
Dieses Museum bietet einen Überblick über das Schaffen des berühmten Modeschöpfers. Saint Laurent lebte zeitweise in Marrakesch und hatte den Garten und die Villa Majorelle gekauft und neu herrichten lassen. museeyslmarrakech.com
palaisjadmahal.com
4 Jardin Majorelle Dieser friedliche Garten ist ein Werk von Jacques Majorelle, dem Sohn des Möbeldesigners Louis Majorelle. Die blauen Mauern der Villa und die zahlreichen Pflanzen ziehen jährlich 800.000 Besucher an.
bo-zin.com
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So schmeckt Marrakesch Die ockerfarbene Stadt zu besuchen, ohne die Köstlichkeiten der Tajines zu probieren, wäre eine Sünde. Um ein wenig von diesen Aromen mit nach Hause zu nehmen, präsentieren wir hier ein prestigeträchtiges Gericht, das oft zu Festzeiten wie dem Ramadan zubereitet wird. Das Rezept stammt aus Mehdiya Kerairias Buch „Habibi, Rezepte aus dem Maghreb“ (Webedia Books, 248 S., 27 €), das 80 Schätze der nordafrikanischen Küche enthält. Hier wird Rindfleisch verwendet, aber wenn das Tajine „hlou“ („süß“) von Algerien inspiriert ist, findet man dieses Rezept in Marrakesch häufig auch mit Lammfleisch.
Rezept Mehdiya Kerairia
Foto Paula Soryano
Tajine Hlou mit Rindfleisch, Pflaumen & getrockneten Aprikosen 4 Personen
30 Minuten
∙ 500 g Rindfleisch (Haxe oder Schulter) ∙ 100 g getrocknete Pflaumen ∙ 100 g getrocknete Aprikosen ∙ 50 g geschälte (weiße) Mandeln ∙ 1 Zwiebel ∙ 2 Knoblauchzehen ∙ 1 EL Butter ∙ 2 EL Olivenöl ∙ 1 TL gemahlener Ingwer ∙ 1 TL Kurkuma
1 Stunde
∙ 50 g große helle Sultaninen ∙ 1 Sternanis ∙ 1 Zimtstange ∙ 1 Vanilleschote ∙ 1 EL Honig ∙ 1 TL Orangenblütenwasser ∙ 3 EL Zucker ∙ 1 Prise Salz ∙ 1 Prise Pfeffer
Zwiebel schälen und fein schneiden. Knoblauch schälen und hacken. 2 In einem Schmortopf Butter und Olivenöl erhitzen. Zwiebel und Knoblauch darin anbraten. Das in Stücke geschnittene Rindfleisch hinzugeben und einige Minuten bei starker Hitze anbraten. Ingwer, Kurkuma, Salz und Pfeffer hinzufügen und umrühren. Ein Glas Wasser hinzugeben, zudecken und 45 Minuten bei schwacher Hitze köcheln lassen, bis das Fleisch zart ist. Während des Kochens etwas Wasser hinzufügen, falls die Sauce zu stark reduziert. 1
In einen Topf Aprikosen, Sultaninen, Sternanis, Zimtstange, Vanilleschote, Honig, Orangenblütenwasser und Zucker geben. Eine Kelle Kochflüssigkeit hinzufügen und etwa 15 Minuten bei schwacher Hitze kandieren lassen. Die kandierte Trockenfruchtmischung und den Saft aus dem Schmortopf mit dem Fleisch hinzufügen und weitere 5 Minuten bei schwacher Hitze köcheln lassen. 4 Die Fleischstücke und Trockenfrüchte auf einem Teller anrichten, mit etwas Sauce übergießen und mit gerösteten, geschälten Mandeln bestreuen. 3
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Dream-Team Osaka und Kyoto Text & Fotos Lydia Mutsch
Osaka und Kyoto – nur knapp 40 km voneinander entfernt und doch grundverschieden. Die beiden Städte gehören zu den meistbesuchten japanischen Reisezielen und mit der EXPO 2025 richten sich die Augen der Welt im nächsten Jahr auf das Land der aufgehenden Sonne.
Im kommenden Jahr wird die Metropole Osaka nach 1970 bereits zum zweiten Mal die Weltausstellung EXPO ausrichten. Über 150 Länder beteiligen sich an diesem Mega-Event; rund vierzig von ihnen werden mit eigenen Pavillons vertreten sein, darunter auch Luxemburg. Von April bis Oktober werden unter dem Motto „Designing Future Society for Our Lives“ innovative Zukunftskonzepte vorgestellt. Ein idealer Anlass, um nicht nur die lebhafte Großstadt Osaka zu entdecken, sondern auch die etwa 15 Zugminuten entfernte ehemalige Kaiserstadt Kyoto, die als das kulturelle Herz Japans gilt. Osaka – Geschichte und Genuss Das moderne, offene Osaka ist die pulsierende Hauptstadt der Kansai-Region und bequem in knapp zweieinhalb Stunden von Tokio aus mit dem Hochgeschwin-
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digkeitszug Shinkansen zu erreichen. Sie strahlt eine entspannte Atmosphäre aus und gilt zudem als kulinarische Hochburg des Landes. In der drittgrößten Stadt Japans gibt es zwar nicht so viele historische Sehenswürdigkeiten und beeindruckende Tempel wie in Kyoto, doch einen Besuch wert ist sie allemal! Das Wahrzeichen Osakas ist die gleichnamige imposante Burg, deren bewegte Geschichte bis ins Jahr 1583 zurückreicht. Ein Foto oder Selfie vor dieser wunderschönen, auf einem Hügel gelegenen Anlage darf in keiner JapanStory fehlen! Die Burg Osaka ist von dem herrlichen Nishinomaru-Garten umgeben, der zu jeder Jahreszeit eine wahre Augenweide ist. So wie es sich für eine japanische Großstadt gehört (Japaner lieben Shopping und Unterhaltung), gibt es in Osaka
JA PA N Dotonbori ist das Amüsierviertel Osakas und ein Paradies für Streetfood. LINKS
Die Vorbereitungen für die Weltausstellung EXPO 25 laufen auf Hochtouren. RECHTS
Die berühmte Burg Osaka ist das Wahrzeichen der drittgrößten Stadt Japans.
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Das Ritual der klassischen Teezeremonie hat eine lange Tradition in Japan. LINKS
Kobe-Steaks werden traditionell auf einem großen Teppanyaki-Grill zubereitet. MITTE
Okonomiyaki sind herzhafte Gourmet-Pfannkuchen, die mit Liebe zubereitet werden. RECHTS
Der formvollendete buddhistische Goldpavillon Kinkaju-ji zählt zum UNESCOWeltkulturerbe. LINKS
Der berühmte Arashiyama-Bambuswald gehört zu den Highlights eines Kyoto-Besuchs. RECHTS
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JA PA N ausgezeichnete Einkaufsstraßen sowie zahllose Adressen für Nachtschwärmer. Im Dotonbori-Viertel können Sie nach Einbruch der Dunkelheit entlang des Kanals schlendern und dabei die vibrierende Atmosphäre des Viertels erleben, wo sich unzählige Neonreklamen, Lichter von Geschäften, Bars und Restaurants im Wasser spiegeln und mit den beleuchteten vorbeifahrenden Schiffen zu einem faszinierenden Lichterspektakel verschmelzen. Machen Sie ein Selfie vor dem Hintergrund der berühmten Werbetafel des „Glico Running Man“ und genießen Sie die herrlichen Streetfood-Spezialitäten wie Takoyaki (köstliche, mit Oktopus gefüllte Teigbällchen), Okonomiyaki (herzhafte japanische Gourmet-Pfannkuchen) oder Kushikatsu (schmackhafte frittierte Fleisch- und Gemüsespieße). Auch gastronomieverwöhnte Gaumen kommen auf ihre Kosten. Probieren Sie die riesigen gegrillten Jakobsmuscheln in einem der Spezialitäten-Restaurants des lokalen Kuromon-Marktes, der ebenfalls eine große Anzahl von Lokalen mit erstklassigen Fleischgerichten beherbergt. Die von Feinschmeckern heißgeliebten Wagyu-Rinder, zu der auch die KobeRinder gehören, werden unter strengsten Vorgaben in der Region gezüchtet; das Fleisch besticht durch seine Zartheit, die marmorierte Textur und den unverkennbaren Geschmack. Kyoto – das kulturelle Herz Japans In kaum einem anderen Land der Welt treffen Tradition und Moderne auf eine so faszinierende Art und Weise aufeinander wie in Japan. In Kyoto spürt man diesen einzigartigen Mix ganz besonders. Die alte Kaiserstadt, die auf eine über 1.200-jährige Geschichte zurückblickt und als eine der wenigen japanischen Städte von den verheerenden Zerstörungen des Zweiten
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Eine der drei malerischsten Aussichten Japans können Sie in Amanohashidate genießen.
Weltkrieges verschont blieb, ist ein wahrer Besuchermagnet. Eingebettet in eine wunderschöne Naturlandschaft verzaubert Kyoto mit unzähligen Tempeln und Shinto-Schreinen, romantischen Gassen, traditionellen Gebäuden und kunstvollen Gärten. Mit anderthalb Millionen Einwohnern zählt die Kulturhauptstadt Japans neben Osaka und Kobe zu den größten Metropolen in der Kansai-Region. Aufgrund ihres unermesslichen kulturellen Erbes, ihrer unzähligen Sehenswürdigkeiten und – nicht zu vergessen – ihrer raffinierten Küche verdient Kyoto einen Mindestaufenthalt von drei bis vier Tagen, idealerweise von einer ganzen Woche!
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Buchen Sie am besten ein Hotel in einem der traditionellen Viertel Gion oder Higashiyama, um die herrliche Altstadt mit ihren unzähligen kleinen Restaurants, Boutiquen, Teehäusern und Tempeln zu Fuß zu erkunden. Mit etwas Glück erhaschen Sie einen Blick auf die geheimnisvollen, sehr fotogenen Geishas in ihren farbenfrohen Kimonos. Spazieren Sie entlang des berühmten Philosophenweges vom Silbernen Tempel Ginkakuji bis zum Zen-Tempel Nanzenji. Viele der Tempel und Schreine in Kyoto zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe und faszinieren einheimische und internationale Besucher gleichermaßen. Must-sees sind der idyllische Gold-Pa-
villon Kinkakuji, der berühmte Fushimi-Inari-Taisha-Schrein mit seinen Tausenden von Torii-Toren, der herrliche Kiyomizudera-Tempel mit seiner berühmten Holzveranda sowie der Arashiyama-Bambuswald im Westen Kyotos. Für viele Besucher gilt Kyoto als eine der schönsten Städte Japans und gewährt zusammen mit der Nachbarstadt Osaka sowie den umliegenden Ausflugszielen Nara, Kobe, Amanohashidate und Ine einen faszinierenden Einblick in das Land der aufgehenden Sonne. Aber Vorsicht: Das Risiko ist groß, dass Sie hier Ihr Herz verlieren und nur einen Wunsch haben: So schnell wie möglich zurückzukommen!
JA PA N
Breviarium
CHINA
RUSSLAND
NORDKOREA
36° N 138° O japan.travel/en
JAPAN
SÜDKOREA
Tokio Kyoto
Osaka
Unbedingt Sichern Sie sich rechtzeitig ein Ticket für das spektakuläre Umeda Sky Building mit seiner Top-Aussicht. Einen tollen Blick auf die Stadt können Sie auch vom roten Riesenrad der HEP Five Shopping Mall genießen: eine weitere Sehenswürdigkeit Osakas. skybldg.co.jp
hepfive.jp
Bloß nicht Japaner sind sehr disziplinierte und gewissenhafte Menschen, deshalb sollten Sie in Japan eine wichtige Grundregel respektieren: Seien Sie pünktlich! Wenn die Japaner es fertigbringen, dass alle Züge fahrplanmäßig an- und abfahren, dann sollten Sie es ebenfalls schaffen, rechtzeitig im Restaurant zu erscheinen oder einen vereinbarten Termin einzuhalten. Sie riskieren sonst, dass Ihr reservierter Tisch nicht mehr frei ist oder Ihr Schiff ohne Sie abfährt.
Geheimtipp Zögern Sie nicht, in Kyoto an einer traditionellen Tee-Zeremonie teilzunehmen. Sie ist unerlässlich, um die Bedeutung des Tees in der japanischen Kultur und den Stellenwert dieses Rituals besser zu verstehen. Der pulverisierte grüne Matcha-Tee wird in einem harmonischen, ästhetischen Rahmen vor Ihren Augen vom Gastgeber zubereitet. Meistens wird dazu ein Daifuku Mochi serviert, ein süßes, mit roter Bohnenpaste (Anko) gefülltes Küchlein aus klebrigem Reis, mit einer ganz besonderen Textur und einem tollen Geschmack. tea-kyoto.com
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So schmeckt Osaka Es ist die Spezialität Osakas schlechthin. Takoyaki, kleine Kugeln aus salzigem Pfannkuchenteig gefüllt mit Oktopus („tako“ auf Japanisch), sind ein Genuss für viele japanische Street-Food-Liebhaber, aber auch für Touristen. Es ist unmöglich, abends durch Soe Mon Cho oder die Dotonbori-Straße zu schlendern, ohne eine kleine Pappschachtel mit sechs noch dampfenden Bällchen in den Händen zu halten. Hier ist ein Rezept, um diese köstliche japanische Erinnerung zu Hause nachzukochen. Aber um sie zuzubereiten, benötigen Sie zunächst spezielle Heizplatten und einen Kocher!
Takoyaki 4 Personen
20 Minuten
20 Minuten
∙ eine Handvoll gekochte
∙ 360 ml Dashi (japanische Pulverbrühe
∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙ ∙
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Oktopusstücke (ca. 120 g) 120 g Weizenmehl ½ Päckchen Backpulver 1 Prise Salz 1 TL Sojasauce 1 EL marinierter roter Ingwer 2 Eier 2 Frühlingszwiebeln
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zum Verdünnen) Kokosöl japanische Mayonnaise (Kewpie) Otafuku-Takoyaki- oder Okonomiyaki-Sauce Aonori (Algenflocken) Katsuobushi (getrocknete Bonito-Flocken)
Frühlingszwiebeln und roten Ingwer fein hacken. 4 g getrockneten Bonito zerkleinern und das Pulver beiseitestellen. 2 In einer Schüssel Mehl, Salz und Backpulver mischen. In einer anderen Schüssel Eier und Sojasauce verquirlen und zur ersten Mischung geben. Gut verrühren. Langsam die Dashi-Brühe hinzufügen, bis ein dünnflüssiger Teig entsteht. 3 Die Takoyaki-Platte mit Kokosöl einpinseln. Die Platte erhitzen (200 °C). 4 Sobald die Platte heiß ist, die Vertiefungen randvoll mit Teig füllen. In jede Vertiefung ein bis drei Oktopusstücke geben und mit rotem Ingwer und Bonito-Pulver bestreuen. 1
Die gehackten Frühlingszwiebeln darüber verteilen. 6 Etwa 3 Minuten warten, bis der Boden leicht fest geworden ist. Mit Holzstäbchen oder Spießen den Teig zwischen den Vertiefungen aufbrechen und die Takoyaki um 90 Grad in der Form drehen, dabei die Ränder nach innen falten. Diesen Vorgang mehrmals wiederholen, bis sie eine runde und gleichmäßige Form haben. 7 Sobald die Takoyaki schön rund und goldbraun sind, sind sie fertig. 8 Kewpie-Mayonnaise, Otafuku-Takoyaki-Sauce (oder Okonomiyaki-Sauce), Aonori-Algenflocken und geräucherte Bonito-Flocken darübergeben. 5
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Senegal, Land des Teranga Text Maïté van der Vekene
Der Senegal im Westen Afrikas vereint eine reiche Geschichte, eine lebendige Kultur und natürliche Schätze. Das Land fasziniert durch seine Traditionen, Musik und historischen Stätten. Mit einer vielfältigen Landschaft von Savannen bis Küsten ist es ein beliebtes Ziel für Entdeckungsreisende.
Senegal ist ein unglaublich liebenswürdiges Land. Der Grund dafür sind, ohne Zweifel, die Menschen, die dort leben. Ihre Herzenswärme wird bestens durch das Wort „Teranga“ ausgedrückt. Dieses aus dem Wolof, einer der Landessprachen, stammende Wort lässt sich von „teer/teerul“ ableiten, was so viel wie „empfangen“ bedeutet. Teranga drückt die Gastfreundschaft, Freigiebigkeit und Solidarität der Senegalesen aus. Es steht stellvertretend für ein Land, das schon immer ein Schmelztiegel der Kulturen war. Großzügigkeit wird hier jedem entgegengebracht, unabhängig von Nationalität, Religion oder Herkunft. Ein Gefühl der Sicherheit und des Willkommenseins ist von Anfang an spürbar. Dakar: eine dynamische Metropole Wer Senegal zum ersten Mal besucht, muss selbstverständlich das
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geschichtsträchtige Dakar und sein Kulturerbe kennenlernen. Während einige Dakar mit Lärm, Unruhe und Stau in Verbindung bringen, hat diese Stadt für mich eine andere Aura. Ihre ansteckende Energie und ihre kreative Dynamik (die Hälfte der hier lebenden Menschen ist unter 20 Jahren alt) machen ihren Charme aus. Die bunten und lebendigen Märkte der Stadt sind definitiv einen Besuch wert. Vor allem der Marché Soumbédioune mit seinen kunterbunten Pirogen, der als wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der Stadt gesehen wird. Bekannt ist der Markt für seinen Fisch – er ist aber auch der Ort der Wahl für Kunsthandwerker, die hier arbeiten und ihre Werke ausstellen: Lederwaren, Töpferei, Schmuck, Weberei, Einbände, Flechtarbeiten – und das ist längst nicht alles.
S E N EGAL Momente der Freude am Strand bei Sonnenuntergang, wo Fußball die senegalesische Jugend vereint. OBEN
© Maïté van der Vekene
Strand auf der Insel Gorée gegenüber der Anlegestelle. UNTEN
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Das Sklavenhaus stammt aus dem Jahr 1776 und wurde von den Holländern erbaut. LINKS
Fischerboote im Hafen von Saint Louis. RECHTS
Ausflug zum Nationalpark Delta du Saloum, geprägt von biologischer Vielfalt und wunderschönen Landschaften. UNTEN
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S E N EGAL Insel Gorée: Erinnerungskultur und Geschichte Etwas abseits der Küste gelegen, aber dennoch vom Hafen Dakar gut erreichbar, liegt die Insel Gorée, die seit 1978 Teil des Weltkulturerbes der UNESCO ist. Sie ist ein symbolischer Ort für den Sklavenhandel, der 300 Jahre betrieben wurde. Während jener Zeit wurden Tausende Afrikaner der Westküste des Kontinents über Gorée in die Kolonien verschifft. Das berühmte, Ende des 18. Jahrhunderts erbaute Sklavenhaus zeichnet diese dunkle Geschichte nach. Dennoch ist die in ein sanftes Licht getauchte Insel Gorée heute ein angenehmer Ort für einen Spaziergang. Da sie im Laufe der Geschichte in portugiesischem, niederländischem, englischem und französischem Besitz war, verfügt die Insel über Kolonialbauten in den unterschiedlichsten Stilen. Auch die Blütenpracht und die kleinen Strände sind bezaubernd. Die Insel ist zudem autofrei. Wir lassen Dakar hinter uns und fahren in Begleitung von Adama, unserem ortsansässigen Fahrer, in die historische Stadt Saint-Louis. Die Reise durch die ländlichen Gegenden Senegals ist faszinierend, verlangt aber Geduld: Die Straßen führen durch kleine Dörfer, in denen zahlreiche Fahrbahnschwellen die Fahrt verlangsamen. Doch das hat auch seine Vorteile: So ist es möglich, das Dorfleben ausgiebig zu beobachten. Wir sehen spielende Kinder, Frauen, die Stoffe verkaufen, und von Eseln gezogene Karren. Saint-Louis: der Charme der Kolonialzeit Bei meiner Ankunft in Saint-Louis, das ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, verfalle ich augenblicklich dem Charme der Kolonialvergangenheit dieser Stadt. Die französische Architektur erzählt von längst vergangenen Zeiten, und an jeder Straßenecke ist die vibrierende Energie der Stadt spürbar. Besonders eindrücklich wird dies bei einem Be-
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Vogelnationalpark Djoudj, ein lebenswichtiges Schutzgebiet für weiße Pelikane.
such des Arbeiterviertels N‘Dar Toute, in dem eine fröhliche, altersmäßig bunt gemischte Menschenmenge eine festliche Stimmung aufkommen lässt und an die Vitalität erinnert, die die senegalesische Kultur so besonders macht. Flora und Fauna in den Nationalparks Rund 60 Kilometer nördlich von SaintLouis besichtigen wir den Vogelnationalpark Djoudj, der dafür bekannt ist, die größte Rosapelikankolonie Westafrikas zu beherbergen. Natur- und Vogelliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Nicht nur die Landschaften sind atemberaubend, der Park ist auch das drittgrößte Vogelschutzreservat der Welt.
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Als Nächstes wartet die Lompoul-Wüste auf uns, die sich auf halber Strecke zwischen Dakar und Saint-Louis befindet. Diese kleine Wüste erstreckt sich auf nur 18 km2, doch ihre ockerfarbenen Dünen sind überwältigend. Nach einer Nacht unter den Sternen geht es weiter in den Süden zum Nationalpark Delta du Saloum, der für seine Mangroven, Sandinseln und Wasserstraßen bekannt ist. Wir gleiten auf einer Piroge über die friedlichen Gewässer – eine willkommene Abwechslung zu den langen Stunden auf der Straße. Eine Reise durch Senegal bietet ein Zusammenspiel von zahlreichen Kontrasten. Hier gibt es keine Luxusangebote,
keine Abkürzungen für lange Strecken, dafür aber eine unvergleichliche Schönheit, die sich in den Landschaften, den Begegnungen und der Kultur zeigt. Wer dem Unbekannten offen gegenübersteht und Abenteuerlust mit sich bringt, wird unvergessliche Erinnerungen mit nach Hause nehmen.
Luxair bietet dienstags (15.10.24– 29.04.25) und sonntags (27.10.24– 30.03.25) Direktflüge nach Dakar an. luxair.lu
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Breviarium
tourisme.gouv.sn
14° N 14° W
Vogelnationalpark Djoudj MAURETANIEN
Saint-Louis
Lompoul-Wüste
Insel N’Gor Dakar
Lac Rose
SENEGAL
Insel Gorée
MALI
Nationalpark Delta du Saloum
GAMBIA
GUINEA-BISSAU
GUINEA
Unbedingt Lokale Spezialitäten zu kosten, ist nie ein Fehler. Das gilt selbstverständlich auch für die senegalesische Küche. Dem Land wird nachgesagt, die beste Küche Westafrikas anzubieten mit einer faszinierenden Mischung aus traditionellen Praktiken, kolonialen Einflüssen und saisonalen, regionalen Spezialitäten. Dabei sollte jedoch auf lokale Bräuche geachtet werden: So wird hier mit der rechten Hand gegessen.
Bloß nicht Der Retba-See, auch Lac Rose – rosa See – genannt, gilt als Must-see einer jeden Senegalreise. Um ihn in seiner vollen Pracht zu erleben, müssen jedoch die Rahmenbedingungen stimmen. Denn der rosa See ist nicht immer rosa. Er ist mittlerweile sogar verblasst und sein einst strahlendes Rosa ist aufgrund von starken Regenfällen nun grünlich. Ob sich der enorme Umweg zu diesem See lohnt oder ob es nicht interessanter wäre, ein anderes Erlebnis in Ihre Reise einzuplanen – diese Entscheidung liegt ganz bei Ihnen.
Geheimtipp Bewundern Sie vom Restaurant des Leuchtturms Phare de Mamelles in Dakar aus bei einem Aperitif den Sonnenuntergang. Zum Abendessen geht es ins Restaurant Lagon 1. Zum Abschluss des Abends ist ein Abstecher in die Diskothek „Le Thiossane“ eine gute Idee. Sie gehört dem Sänger Youssou N’Dour, der dort auch ab und an auftritt. Wer Lust auf einen ruhigen Tag außerhalb der Stadt hat, kann sich auf einen der Strände unweit der Hauptstadt zurückziehen, z. B. auf den Inseln N’Gor oder Gorée.
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So schmeckt Senegal Ein köstliches, aromatisches Gericht, das tief in der kulinarischen Kultur Senegals verwurzelt ist. Zubereitet wird es mit Reis, Fisch, diversem Gemüse (Süßkartoffeln, Auberginen, Karotten) und Tomatensauce. Thieboudienne ist schnell vorbereitet, doch das Geheimnis seines Geschmacks liegt in der langen Garzeit, die es dem Fisch und den Gemüse ermöglicht, eine besonders zarte Konsistenz zu entwickeln. Einfach nur köstlich!
Thieboudienne 4 Personen
∙ 4 schöne Doraden ∙ 200 ml Erdnussöl ∙ 1 kg Bruchreis ∙ 6 Tomaten ∙ 2 EL Tomatenmark ∙ 2 EL Petersilie ∙ 3 Lorbeerblätter ∙ 2 Karotten
30 Minuten
90 Minuten
∙ 2 Süßkartoffeln ∙ 1 Aubergine ∙ 2 EL Trockenzwiebeln ∙ 4 TL Knoblauchgranulat ∙ 2 Gemüsebrühwürfel ∙ 4–6 Bird’s Eye Chilis ∙ Salz ∙ Pfeffer
Zunächst die Füllung für die Doraden zubereiten. Petersilie, die Hälfte des Knoblauchs und der Chilis sowie einen Gemüsebrühwürfel mischen und mit einem Stößel zerkleinern. 2 Die Fische ausnehmen, abwaschen und trocknen. Dann mit der Mischung füllen. Die Fische mit Zahnstochern verschließen. 3 In einem Schmortopf das Öl erhitzen und die Fische 5 Minuten auf jeder Seite bei mittlerer Hitze anbraten. 4 Die Hitze reduzieren und den restlichen Knoblauch, die restlichen Chilis und anschließend die Zwiebeln hinzufügen. Dann weitere 5 Minuten kochen. 5 Die Tomaten würfeln und mit dem Tomatenmark und dem restlichen Brühwürfel, den Lorbeerblättern und 100 ml Wasser dazugeben. Dann 20 Minuten bei geringer Hitze köcheln lassen. 1
Währenddessen die Karotten, die Aubergine und die Süßkartoffeln in große Stücke schneiden. 7 Das Gemüse in den Schmortopf geben und erneut etwa 30 Minuten köcheln lassen. 8 Im Anschluss das Gemüse und die Doraden herausnehmen, dann den Reis und ca. 1 Liter Wasser hinzugeben, das den Reis großzügig bedecken sollte. Ca. 20 Minuten kochen lassen. 9 Die Teller wie folgt anrichten: zuerst Reis, dann das Gemüse und zum Abschluss den Fisch. 6
TIPP Dieses Gericht kann auf viele verschiedene Weisen zubereitet werden. So lässt sich die Dorade mit anderen Fischsorten ersetzen. Zusätzlich zum genannten Gemüse bieten sich zudem Paprika, Maniok u. a. an. Guten Appetit!
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Ein Pōwhiri ist eine MāoriBegrüßungszeremonie, die aus Whaikōrero (formelle Rede), Waiata (Gesang) und Kai (Essen) besteht. OBEN
© Graeme Murray
Dichter Urwald auf Neuseelands Südinsel. Die uralten Farnbäume, der moosbedeckte Waldboden und die Kauribäume gehen auf eine Zeit zurück, in der Neuseeland noch zum Urkontinent Gondwana gehörte. UNTEN
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N E U S E E L AN D
Dschungelküche der Māori Text Joscha Remus
Die Māori nennen Neuseeland Aotearoa. Das Land der langen weißen Wolke. Sattgrüne Hügel, fauchende Geysire, schneebedeckte Vulkane und tiefblaue Fjorde. Eine ganz besondere Ehre, in diesem Paradies von einem der besten Chefs des Landes in die Geheimisse der Māori-Kochkunst eingeweiht zu werden. Es wird eine Reise ins wilde Herz Neuseelands, in den Urwald und Dschungel der Südinsel. An die Frischetheke und mitten hinein in die Gourmet-Abteilung der Māori.
Manchmal muss man einfach abtauchen, um Atem zu holen. Ich bin an einem Ort der völligen Stille, ohne Handy, ohne Laptop, ohne Batterien, ohne Strom. Ein Ort, an dem nur das pochende Blut in den Adern Geräusche macht. An diesem Ort an der Westküste der Südinsel Neuseelands schleiche ich so lange durch den Busch, bis ich meine Unruhe wie eine Schlangenhaut zwischen den Farnen auf dem dunklen Waldboden abstreifen kann. Ich lege mein Wanderbündel auf die warme Erde und bette mich auf das satte Grün zwischen die flechtenbewachsenen Tuatara-Bäume, schaue verträumt den Luftwurzlern zu. Mein Blick vermag kaum
durch dieses chaotische, feuchtgrüne Gewickel und Gewirre zu dringen, bleibt immer an einer der Schlingpflanzen hängen oder an einer wie vom Sturm in die Luft gepeitschten Girlande. Es gibt viele gute Wohlfühlgründe, um ans andere Ende der Welt zu reisen. Neuseeland ist ein Land, in dem es für manche Kinder völlig normal ist, mit einer Horde wilder Delfine im Wasser zu spielen oder in der Schule zwischen Kursen wie Bungee-Jumping, Unterwasserpolo und Drachenbootrennen wählen zu können. Meine Leidenschaft ist weniger der Adrenalinsport als vielmehr der Dschungel, und den gibt es auch auf der Nordinsel, in der Nähe der
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Māori-Stadt Rotorua. Ich wandere mit Charles Pipi Tukukino Royal, einem philosophierenden Māori und renommierten Koch, durch den immergrünen Regenwald, den die Einheimischen einfach Busch nennen. Gewürzabteilung des Dschungels „In Neuseeland findet gerade eine Revolution in den Köpfen unserer Köche statt“, erklärt Charles Royal. „Zu lange war unsere Küche ein Vasall des britischen Königreichs und fokussierte sich ausschließlich auf die englische Kochkunst. Ein traditionelles Frühstück aus Speck, Bohnen, gebratener Blutwurst, in Fett gebratenem Toastbrot und Würstchen, das einst für englische Bergarbeiter konzipiert wurde, passt einfach nicht ins moderne Neuseeland.“ Die Pflanzen, die mir Royal bei unserem ersten Gang durch den Busch präsentiert, sind mir größtenteils unbekannt. Einzig der sattgrüne, spiralförmige junge Farn namens Pikopiko ist mir ein Begriff. Dieser Trieb des Silberfarns, der als Koru bekannt ist, dient als nationales Symbol Neuseelands und verkörpert Neuanfang und Wachstum. Heute findet man die knackigen Farnsprossen auch in den feinsten Gourmet-Salaten des Landes, etwa im Restaurant Logan Brown in Wellington, wo sie als delikate Beilage zu Wildschwein oder Langusten serviert werden. Royal führt mich an den Rand einer Lichtung, die er als die Gewürzabteilung des Dschungels bezeichnet. Behutsam pflückt er einige jadegrüne Farnspitzen, ein wenig Kawakawa, ein wildes BuschBasilikum und einige glänzende, mit roten Punkten übersäte Horopito-Blätter, die in Neuseeland auch als Pepperwood bekannt sind.
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N E U S E E L AN D
Der Koru, der spiralig sich entrollende Trieb des Silberfarns ist zu einem der bekanntesten Symbole Neuseelands geworden. LINKS
Der Kawakawa ist ein Pfeffergewächs, das die Māori sowohl in ihrer Küche als auch für zeremonielle Feiern verwenden. RECHTS
© Judi Lapsley Miller
Der Hatei-Strand mit seiner Höhle, der Cathedral Cove, inklusive einem natürlich entstandenen Felsbogen. UNTEN
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KU L I NAR I K
Māori-Koch Charles Royal zaubert in seinem Studio in Rotorua einen Farntrieb-Salat mit frischen Zutaten aus dem Urwald. OBEN
© Cinzia Jonathan
Die Schnitzereien der MāoriTotempfähle sind lebendiges Erbe ihrer Kultur. Eine kunstvoll in Holz erzählte Geschichten der Ahnen. LINKS
Traditionelles HāngīEssen mit Süßkartoffeln. Frisch unterirdisch zubereitet und dampfend überirdisch serviert. RECHTS
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N E U S E E L AN D Was die frischen Dschungel-Zutaten betrifft, ist es wenig sinnvoll, sich mit all den deutschen Bezeichnungen der MāoriBegriffe auseinanderzusetzen. Wer sich kulinarisch in der Māori-Küche wohlfühlen möchte, könnte bei Namen wie Gänsedistel und Schweineohrpilz nur unnötig ins Grübeln geraten. Zurück in seiner Küche in Rotorua zaubert Royal aus diesen frischen Zutaten, zu denen auch Pirita, Liliengewächse mit spargelähnlichen Trieben, neuseeländische Rauken und andere wilde Kräuter gehören, eine smaragdgrün schimmernde Köstlichkeit. Zum Abschluss ergießt sich über den Dschungel-Tellern ein feiner Sprühregen aus Balsamico, dazu etwas geraspelter Parmesan, gefolgt von einem Hauch Felsensalz und karamellisiertem Jungfarn. Die satten, erdigen Aromen entfalten im Mund eine unglaubliche Dichte, die mich andächtig durch diesen Miniatur-Regenwald schmecken lässt. Der Ofen der Menschenfresser Die Küche der Māori war jedoch nicht immer so friedlich und pflanzenbasiert wie die heutige von Charles Royal. In den Logbüchern der ersten europäischen Entdecker Neuseelands, Abel Tasman und James Cook, ist ein Ritual beschrieben, das die Māori bis etwa 1820 ausübten: Der Verzehr des Muskelfleisches besiegter Feinde, um sich deren Mana – ihre Kraft und Stärke – einzuverleiben. Diese Praxis hielt sich bis ins frühe 19. Jahrhundert und trug wesentlich zum Ruf der Māori als Menschenfresser bei. Ihre traditionelle Zubereitungsmethode, die als Hāngī bekannt ist, überdauerte diese dunklen Zeiten und wird bis heute bei Festen und besonderen Anlässen genutzt, wenn Lamm, Hühnerfleisch und Fisch in einem handgegrabenen Erdofen gegart wird.
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Der perfekte Spitzkegel des schneebedeckten Mount Taranaki im Westen der Nordinsel. Ein geologisch recht junger Vulkan mit gerade einmal 135.000 Jahren auf dem Bergbuckel.
Der deutsche Forscher Julius von Haast war um 1850 so fasziniert von der HāngīMethode, dass er versuchte, sie nach Wien zu bringen, um sie im Wurstelprater werbewirksam als à la cannibale auf die Speisekarten setzen zu lassen. Noch heute umweht ein Hāngī-Essen der Hauch des Abenteuerlichen. Der Gourmet und Hobbyfischer Lawrence Wharerau beispielsweise hat eine Methode entwickelt, um sein Erdloch-Essen, wie er es nennt, mit der Seele des Meeres zu würzen. Er heizt ein Erdloch mit Hartholz an und speichert dann die Hitze mit Lavasteinen. Früher, so erzählt er, wurden die besten Steine für ein Hāngī sogar innerhalb der Familien weitervererbt. In geflochtenen Körben, die mit Kohlblättern ausgelegt sind, schichtet Wharerau Lammfleisch aus Hokitika, Karotten, Kumara (Süßkartoffeln) und Pastinaken übereinander. Die oberste Lage bilden Kürbis, wilder Rosmarin und Wasserkresse, die abschließend mit gewässerten Baumwolltüchern bedeckt werden. Die Dampfgarung kann sich über Stunden hinziehen und kurz vor Ende schiebt Wharerau dann Green Lipped Mussels unter die Tücher. Die Hitze öffnet die Muscheln, die somit ihren köstlichen Duft des Meeres als Würze über das darunter geschichtete Essen verströmen.
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Breviarium
Auckland Kitekite-Wasserfall
Coromandel
Rotorua NORDINSEL
NEUSEELAND Taranaki
Kahurangi-Nationalpark
Whanganui-Nationalpark
40° S 174° O newzealand.com
Wellington
SÜDINSEL
Stewart Island
Unbedingt Die Meereshöhle Cathedral Cove am versteckten Strand der Mercury Bay auf der Coromandel-Halbinsel besuchen. Im Whanganui-Nationalpark bietet sich eine Paddeltour durch uralte Regenwälder an und im abgelegenen Kahurangi-Nationalpark schwebt man mit einem Flying Fox über den Fluss und den Urwald. An den Mokoroa Falls nahe Auckland kommt man auf stillen Wanderwegen zu unberührten Wasserfällen. Alles Natur pur, abseits der Massen!
Bloß nicht Keinesfalls sollte man die heiligen Stätten und Berge der Māori betreten, allen voran den mystischen Berg Taranaki. Wer auf Māori-Gelände wandern möchte, benötigt eine Genehmigung. Die kulturellen Gebräuche sollten beachtet werden. Wichtig: Schuhe müssen vor dem Betreten eines Marae, eines Māori-Versammlungshauses, ausgezogen werden. Campen ist nur an ausgewiesenen Stellen erlaubt, um die unberührte Natur zu schützen. Zudem ist das Füttern von Vögeln, besonders Kiwis, verboten.
Geheimtipp Versteckt in den Ausläufern der Waitakere Ranges liegt der magische Kitekite-Wasserfall. Ein Wanderweg führt durch dichten Regenwald zu diesem versteckten Paradies, wo man in kristallklarem Wasser schwimmen kann. Wer das authentische Neuseeland erleben möchte, sollte die südlichste der neuseeländischen Inseln besuchen, die kleine Stewart Island. Dort gibt es unberührte Natur, Kiwis in freier Wildbahn und in Oban den besten Seafood Chowder der Südhalbkugel im Restaurant Church Hill.
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R E Z E PT
So schmeckt Neuseeland Wer die Geheimnisse der neuseeländischen Küche entdecken möchte, kommt am Rewena Bread nicht vorbei. Dieses faszinierende Fladenbrot, mit fermentiertem Kartoffelteig zubereitet, ist ein Fenster zur Kultur der Māori. Ursprünglich ein Grundnahrungsmittel, hat es sich zu einer Delikatesse entwickelt, die bei traditionellen Hangi-Festen nicht fehlen darf. In der Erde gebacken, vereint das Rewena Bread uraltes Wissen mit lokalen Zutaten und erzählt so die Geschichte Aotearoas – des Landes der langen weißen Wolke. Ein Bissen genügt, um die Seele Neuseelands zu schmecken.
Rewena-Brot 1 Brot
∙ 500 g Mehl ∙ 5 g Salz ∙ 5 g Zucker ∙ 225 g gekochte,
30 Minuten + Ruhezeit
45 Minuten
∙ 470 ml warmes Wasser ∙ 120 ml Sauerteig-Starter (auf Maori „Rewena“ genannt)
zerdrückte Kartoffeln
In einer großen Schüssel Mehl, Salz und Zucker vermischen. 2 In einer separaten Schüssel die zerdrückten Kartoffeln mit warmem Wasser glattrühren. 3 Den Sauerteig-Starter zur Kartoffelmischung geben und gut verrühren. 4 Die Kartoffelmischung zum Mehl geben und zu einem Teig verarbeiten. 5 Den Teig auf einer bemehlten Fläche 10–15 Minuten kneten. 1
Den Teig in eine gefettete Schüssel geben, mit einem Tuch abdecken und an einem warmen Ort 6–8 Stunden gehen lassen. 7 Den Ofen auf 220 °C vorheizen. 8 Den Teig nochmals durchkneten und zu einem runden Laib formen. Den Laib auf ein gefettetes Backblech legen und weitere 30 Minuten gehen lassen. 9 Das Brot 35–40 Minuten backen, bis es goldbraun ist. 6
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Lydias Reisewelt Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt des Reisens! Lydia Heinisch, leidenschaftliche Globetrotterin und versierte Tourismus-Expertin, hat ihre Fußspuren in über 90 Ländern hinterlassen und dabei eine Schatztruhe voller Geschichten gesammelt.
Ihre Abenteuer führten sie durch alle Kontinente, wo sie die Wunder unserer Erde hautnah erlebte. In unserer neuen Interview-Serie gewährt Lydia exklusive Einblicke in aktuelle Trends der Branche, verrät ihre persönlichen Lieblingsziele und teilt wertvolle Insider-Tipps. Als Executive Director bei ULT, einem Spezialisten für außergewöhnliche Erlebnisse, widmet sie sich ihrer Leidenschaft, unvergessliche Momente in fernen Ländern zu konzipieren und zu verwirklichen. Welches Reiseziel würden Sie für ein authentisches Erlebnis abseits der ausgetretenen Pfade empfehlen? LYDIA HEINISCH Die Cookinseln liegen auf halbem Weg zwischen Neuseeland und Hawaii und bieten endlose Abenteuer, Romantik und pure Entspannung fernab von touristischen Routen mit ganzjährig angenehmen Temperaturen, traumhaften Sandstränden, türkisblauen Lagunen, bunten Korallenriffen und Bergen mit üppigem Regenwald. Das Inselparadies im südlichen Pazifik gehört nicht ohne Grund zu den schönsten Reisezielen der Welt. Was ist der häufigste Reise-Fauxpas, den Sie beobachten, und wie kann man ihn vermeiden? LYDIA HEINISCH Das Nichtbeachten der lokalen Kultur und Gepflogenheiten kann zu Missverständnissen und manchmal sogar zu unangenehmen Situationen führen. Man sollte unbedingt darauf achten, sich angemessen zu kleiden. In einigen Ländern wird beispielsweise er-
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wartet, dass man Schultern und Knie bedeckt. Zeigen Sie Respekt gegenüber religiösen Stätten und Traditionen. Fotografieren Sie beispielsweise nicht an heiligen Orten, wenn es verboten ist. Was ist Ihr unverzichtbarer Tipp, um bei Langstreckenreisen zu sparen, ohne die Qualität des Erlebnisses zu beeinträchtigen? LYDIA HEINISCH Um die beste Flugverbindung und den günstigsten Preis zu finden, sollte man sich von einem Flugexperten im Reisebüro beraten lassen und frühzeitig buchen. Ratsam ist es außerdem, einen Nachtflug zu nehmen. Steigt man abends in den Flieger, kann man nachts wie gewohnt schlafen und kommt relativ ausgeruht am Zielort an. Der Biorhythmus kann sich so am schnellsten an die Zeitumstellung gewöhnen. Welchen aufkommenden Reisetrend finden Sie besonders interessant oder vielversprechend? LYDIA HEINISCH Was mich aktuell interessiert, ist das Slow Travel. Dabei geht es darum, sich Zeit zu nehmen, um ein Reiseziel wirklich kennenzulernen, anstatt nur die typischen Touristenattraktionen abzuklappern. Außerdem fördert es nachhaltiges Reisen, indem es den Fokus auf lokale Kultur, Küche und Gemeinschaften legt. Was ist Ihr bester Rat, um bei einer Reise wirklich in die lokale Kultur einzutauchen? LYDIA HEINISCH Essen Sie wie die Einheimischen: Probieren Sie die landestypi-
schen Spezialitäten. Besuchen Sie lokale Märkte: Hier können Sie nicht nur einkaufen, sondern auch mit den Menschen ins Gespräch kommen. Nehmen Sie an Veranstaltungen teil; Feste, Konzerte oder Sportveranstaltungen bieten eine großartige Möglichkeit, die Kultur hautnah zu erleben, und seien Sie offen und neugierig: Zeigen Sie Interesse an der Kultur und den Traditionen und seien Sie bereit, Neues zu lernen. Wenn Sie einen magischen Koffer für Reisende erfinden könnten, welche ungewöhnliche Kraft würden Sie ihm verleihen? LYDIA HEINISCH Ich würde meinem Koffer die Kraft verleihen, sich automatisch an die Bedürfnisse des Reisenden anzupassen. Stellen Sie sich vor, er könnte sich selbstständig packen, je nachdem, wohin Sie reisen und was Sie dort vorhaben. Geht es in die Berge? Der Koffer packt warme Kleidung und Wanderausrüstung ein. Ein Strandurlaub? Badebekleidung und Sonnencreme sind schon drin. Wenn Sie ein futuristisches Reisegadget erfinden könnten, was würde es tun? LYDIA HEINISCH Das klingt nach einer spannenden Idee. Mein futuristisches Reisegadget wäre das Beamen! Wäre es nicht fantastisch, wenn man sich in Sekundenschnelle von einem Ort zum anderen teleportieren könnte? Das würde das Reisen revolutionieren und viele der heutigen Herausforderungen wie lange Flugzeiten und Umweltbelastungen lösen.
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OCTA Luxus-Abenteuer der Spitzenklasse
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F E R N R E I S E
Frau mit Lei und Lei Poo (Kopf-Lei), die bei den Hawaiianern als Zeichen der Wertschätzung und Verbundenheit gelten. OBEN
© Hawaii Tourism Authority (HTA) / Ben Ono
Meerblick mit Palmen an einem traumhaften Strand. UNTEN
© Hawaii Tourism Authority (HTA) / Ben Ono
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HAWAI I
Aloha Hawaii! Text Detlef Berg
Hawaii ist für viele Urlauber das Sehnsuchtsziel schlechthin. Die tropische Inselwelt verheißt schneeweiße Sandstrände, bunte Blumenketten, rhythmische Ukulelen-Klänge, traditionelle Hulatänzer, Surferromantik und über allem das sanfte Rauschen der Wellen. Das Schönste an diesem Klischee: Es stimmt! Aber Hawaii bietet mehr.
Bereits die Begrüßung am Flughafen von Honolulu war bilderbuchmäßig: „Aloha!“, rief Jimmy Brown und hängte mir den Lei, einen duftenden Blütenkranz, um den Hals. Das ist kein Touristenkitsch – der Lei gilt bei den Hawaiianern als ein Zeichen der Wertschätzung und Verbundenheit. Er wird getragen, solange der Schenkende in der Nähe ist. Kein Wunder, dass bei Geburtstagen oder anderen feierlichen Anlässen viele Menschen eine regelrechte Halskrause aus dekorativen Blüten haben. Honolulu ist eine amerikanische Großstadt mit Hochhäusern und breiten Highways. Touristen fahren zumeist direkt zum glamourösen Badevorort Waikiki und beginnen dort ihren Hawaii-Urlaub. Am Strand drängen sich die luxuriösen Hotelriesen, darunter auch das Outrigger
Reef Waikiki Beach Resort, das seinen Namen von den schlanken polynesischen Booten mit den stabilisierenden Auslegern bekommen hat. Waikiki Beach – Hawaiis berühmtester Strand Ein erster Spaziergang führt durch die mit Palmen gesäumte Kuhio Avenue mit ihren schicken Läden und vielen Restaurants. Die parallel verlaufende Kalakaua Avenue wird im weiteren Verlauf zur Strandpromenade, und wer den Blick über das türkisblau schimmernde Meer und das lässige Treiben der sonnengebräunten Surfer schweifen lässt, weiß wieder: das ist Waikiki, der vielleicht berühmteste Strand der Welt. Hier schuf Olympiasieger Duke „The Big Kahuna“ Kahanamoku den modernen Surfsport,
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F E R N R E I S E
hier zwinkerte Fernsehdetektiv Thomas Magnum den Bikini-Mädchen zu und hier wachsen Surfer ihre Longboards und warten auf die perfekte Welle. Gut eine Stunde dauert der Aufstieg zum markanten, 231 Meter hohen Kraterrand Diamond Head. Die Anstrengung wird mit einer atemberaubend schönen Aussicht auf den Pazifik, die Hochhauskulisse und den Strand von Waikiki belohnt. Die beste Zeit für einen Krateraufstieg ist der frühe Morgen. Dann ist das Licht am schönsten und es ist noch nicht so heiß wie später am Tag. Auch in Sachen Kultur hat Honolulu einiges zu bieten. Da ist das Bernice Pauahi Bishop Museum, das eine ausgezeichnete Sammlung polynesischer Kunst beherbergt. Von den hölzernen Galerien der drei Stockwerke blicken die Besucher aus verschiedenen Perspektiven auf ein strohgedecktes alt-hawaiianisches Hale (Haus) und bekommen dadurch einen Eindruck vom Leben der ersten Bewohner der Inseln. Ein angeschlossenes Planetarium erklärt ihre Navigationskünste mithilfe der Sterne und im Science Center blubbert sogar flüssige Lava. Hawaii – Ein Königreich bis 1895 Überraschendes dann in Downtown, dem historischen Zentrum von Honolulu. Dort befindet sich mit dem 1882 erbauten Iolani Palace der einzige königliche Palast der USA. In ihm residierten die beiden letzten Herrscher des hawaiianischen Königreichs, König Kalakaua und seine Schwester und Nachfolgerin Königin Liliuokalani. Bei einem Rundgang staunen die Besucher über die opulente Innenausstattung samt Telefon, Elektrizität und Abwassersystem.
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HAWAI I Tandem-Kajak in der Kaneohe-Bucht im Naturreservat der Kualoa Ranch. LINKS
© Hawaii Tourism Authority (HTA) / Ben Ono
Surfen ist in Hawaii ein Muss, auf jeden Fall für Sportfreunde und Abenteurer. RECHTS
© Hawaii Tourism Authority (HTA) / Ben Ono
Der Waikiki-Strand mit dem Krater Diamond Head im Hintergrund. UNTEN
© Hawaii Tourism Authority (HTA) / Vincent Lim
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F E R N R E I S E
Blick von oben auf den Diamond-Head-Krater. Eine unvergessliche und atemberaubende Landschaft.
Ein Ficus-Baum an einem Bach entlang eines Wanderweges auf Oahu.
© Hawaii Tourism Authority (HTA) / Vincent Lim
© Hawaii Tourism Authority (HTA) / Heather Goodman
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Wer die Stadtgrenzen Honolulus überquert, bewegt sich wieder im Rhythmus von Wind und Wellen. Mit dem Mietwagen oder im Rahmen organisierter Ausflüge lässt sich die Insel Oahu gut erkunden. Besonders beeindruckend sind die gigantischen Wellen am Strand von Haleiwa, auf denen die Big-Wave-Rider ihr Können zeigen. Wagemutige Besucher können es selbst versuchen und einen privaten Surfkurs buchen. Wer die faszinierende Unterwasserwelt kennenlernen will, begibt sich auf eine Segeltour und hält an weitgehend unberührten Orten nach den verspielten Spinnerdelfinen Ausschau oder schnorchelt und entdeckt dabei bunte tropische
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Fische und Korallen. Natürlich laden die schönen Strände auch nur zum Faulenzen und Baden ein. Island-Hopping nach Maui Hawaii besteht aus 137 Inseln und Atollen, von denen sechs touristisch erschlossen sind und zum Inselhopping einladen. Ausgangspunkt einer HawaiiReise ist meist Oahu mit seiner urbanen Metropole Honolulu. Maui, 40 Flugminuten entfernt, ist allein schon wegen seiner Road to Hana einen Besuch wert. Mit 600 Kurven und 59 Brücken führt die Panoramastraße entlang der von dichtem Urwald überwucherten Nordostküste der Insel. Steile Klippen, imposante
Wasserfälle, tropischer Regenwald, feine Sandstrände und der azurblau leuchtende Pazifik säumen die Strecke und bieten perfekte Fotomotive. Ein weiterer Höhepunkt im wahrsten Sinn des Wortes ist der über 3.000 Meter hohe Haleakala-Krater, der größte ruhende Vulkan weltweit. Um beim Sonnenaufgang dabei sein zu können, müssen Besucher sehr früh aufbrechen. Es erwartet sie ein Erlebnis besonderer Art, wenn sich die Sonne gegen 5:45 Uhr über den Horizont schiebt und förmlich von einer Minute zur anderen die weite Vulkanlandschaft in faszinierende, sich ständig verändernde Lichtverhältnisse setzt. Zeit für ein Selfie, alle Frühaufsteher sind begeistert.
HAWAI I
Breviarium
KAUAI NIIHAU
HAWAII OAHU
Kualoa Ranch Honolulu
Diamond Hill
MOLOKAI
LANAI
MAUI
Haleakala-Krater
KAHOOLAWE
HAWAII
19° N 155° W gohawaii.com
Unbedingt Das private Naturreservat Kualoa Ranch liegt 40 Kilometer von Waikiki entfernt und bietet neben einer Farm mit über 500 Rindern zahlreiche Aktivitäten. Das Angebot reicht vom Zipline-Parcours über ausgedehnte Ausritte bis hin zum Quadfahren. Besonders beliebt: die Tour zu Hollywood-Filmschauplätzen. Dabei geht es mit einem Oldtimer-Schulbus zu den Hotspots von Filmen wie „Pearl Harbor“, „Lost“ und „Fluch der Karibik“. Planen Sie einen vollen Tag ein.
Bloß nicht Die hawaiianische Kultur nicht zu respektieren ist ein großes No-Go. Wer glaubt, Kultur und Geschichte Hawaiis bestünden nur aus Ananaspizza, bunten Hawaiihemden und Elvis Presley, der Ukulele spielt, liegt völlig falsch. Besuchen Sie deshalb einige der interessanten Museen. Sie werden überrascht sein und auch viel besser verstehen, warum die Hawaiianer zu Recht so stolz auf ihre schöne Heimat sind.
Geheimtipp Zehntausende Buckelwale überwintern zwischen Dezember und Mai vor Hawaii, um im warmen Flachwasser ihre Jungen zur Welt zu bringen. Seit 1992 kümmert sich das Humpback Whale National Marine Sanctuary um den Schutz der Tiere und ihres Lebensraumes. Wer den Meeresgiganten näherkommen will, kann sich als Freiwilliger an diesem Programm beteiligen und Zählungen durchführen, Daten sammeln und an Rettungsmaßnahmen teilnehmen.
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Im Februar geht die Genussreise weiter Verpassen Sie keine Ausgabe – abonnieren Sie REESEN! abo@reesenmag.lu
Herausgeberin & Chefredakteurin Bibi Wintersdorf Journalisten Charel Heinen, Susanne Jaspers, Pierre-Benoît Sepulchre, Wibke Carter, Laurent Nilles, Marc Dostert, Bernard Pichon, Stefanie Bisping, Bibi Wintersdorf, Marie Tissier, Lydia Mutsch, Maïté van der Vekene, Joscha Remus, Detlef Berg Lektorat Myriam Welschbillig Übersetzung Annegret Tripodi Art Direktor Marc Dostert Grafiker Enia Haeck Geschäftsführer Maurizio Maffei Druck johnen-print Luxembourg
Das Magazin REESEN und die Webseite reesenmag.lu sind Informationsmedien, die von dem nachstehenden Verlagshaus herausgegeben werden. Luxe Taste & Style S.à r.l. 50 % im Besitz von Bibi Wintersdorf und 50 % im Besitz von Maurizio Maffei. Firmensitz 4a, rue de Consdorf - L-6230 Bech Operativer Hauptsitz 11, Um Lënster Bierg - L-6125 Junglinster Redaktion redaktion@tasty.lu Anzeigen sales@tasty.lu Vollständige Informationen auf der Webseite www.tasty.lu ISSN: 3028-8436 Die periodische Veröffentlichung wurde ordnungsgemäß bei der Nationalbibliothek von Luxemburg (BnL) gemäß den gesetzlichen Bestimmungen hinterlegt. © Alle Rechte vorbehalten. Jegliche Reproduktion oder Übersetzung, vollständig oder teilweise, ist strengstens untersagt ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Herausgebers.
© 2024 Luxe Taste & Style S.à r.l. Alle Rechte vorbehalten. Nutzungslizenzen für Urheberrechte können von Luxorr Asbl bezogen werden. (Luxembourg Organisation For Reproduction Rights) www.luxorr.lu
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