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ECONOMY Luxury and Secondhand
Seco nd By Cyril Demaria Translation Mark S. Kennedy Luxury and second-hand TREASURE HUNTING
For those who know how to look, second-hand markets offer the prospect of abundant discoveries. Teaming up with experts helps one to navigate through the treacherous waters of counterfeit goods to reach the shores of fashion bliss.
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For a long time, aspiring luxury and high-end fashion shoppers shared a secret map − the locations of factory outlets. This archipelago of closely guarded islands was the only access to otherwise inaccessible treasures. No longer. Technology has opened up an immense and ever-changing ocean of second-hand opportunities to patient fashion privateers. A successful hunt requires venturing deep in fashion culture. Patience, a sharp eye and perfect taste are necessary. An intimate knowledge of materials, quality and prices serves as a compass to the avid explorer. The ultimate reward lies in the excitement in finding the perfect piece of cloth or the unique accessory to match your meticulously curated wardrobe.
112 Curiosity, serendipity, and a sense of passion characterize secondhand shoppers. They are in fact casual impressionists painting their daily lives with the palette of goods offered by brands. Indeed, “Pre-loved fashion supports the demand for more individuality from younger people. In particular, Millennials are looking online for unique pieces that are not regularly available in stores to express their individual style,” explains Cécile Wickmann, CEO of Rebelle, a German online marketplace for designer second-hand clothing. Economy
Secondhand-Märkte sind wahre Schatzgruben – wenn man denn weiss, wo man suchen muss. Am besten vertraut man auf die wertvollen Tipps und Ratschläge echter Experten, um auf der Reise zu den seligmachenden Gefilden des Fashion-Elysiums nicht an den trügerischen Felsen gefälschter Markenprodukte zu zerschellen.
Lange Zeit teilten preisbewusste Luxus- und High-EndModeliebhaber eine geheime „Schatzkarte“, auf denen die Standorte von Werk-Outlets „eingezeichnet“ waren. Dieser Archipel aus gut bewachten Inseln war der einzige Zugang zu ansonsten unerreichbaren Schätzen. Das war einmal. Im Zuge der digitalen Revolution hat sich ein ganzes Meer an immer neuen Secondhand-Shoppingmöglichkeiten für geduldige Fashion-Lover aufgetan. Eine erfolgreiche Schatzsuche setzt jedoch voraus, dass man tief in die Modekultur eintaucht. Ohne Geduld, ein scharfes Auge und den perfekten Geschmack kommt man nicht weit. Genaue Kenntnisse von Materialien, Qualität und Preisen dienen dem passionierten Entdecker als sicherer Kompass. Der ultimative Lohn besteht in dem einzigartigen Gefühl, das ideale Kleidungsstück oder ein seltenes passendes Accessoire für die sorgfältig zusammengestellte Garderobe gefunden zu haben.
Seco nd Neugier, Beharrlichkeit und ein glückliches Händchen zeichnen den leidenschaftlichen Secondhand-Shopper aus. Man könnte ihn im übertragenen Sinn auch als Alltagsdekorateur bezeichnen, der sein Leben mit den schicken Produkten namhafter Luxusmarken ausschmückt. „Preloved Fashion stillt das Bedürfnis junger Menschen nach mehr Individualität“, erklärt Cécile Wickmann, CEO von Rebelle, einem deutschen Online-Marketplace für geprüfte Secondhand-Designermode. „Besonders Millenials stöbern im Internet nach individuellen Stücken, die man für gewöhnlich nicht im Laden bekommt, um ihrem persönlichen Style Ausdruck zu verleihen.“ Neue Verhaltensweisen „Der Kunde hat sich verändert“, weiss auch Mario Margelist, der 2005 das Schweizer Unternehmen LUX gründete, das einen eigenen stationären Store und zwei Online-Boutiquen betreibt. Der CEO und Inhaber ist ein Pionier auf dem Markt für Secondhand-Luxusprodukte. Er beobachtet einen schnellen und tiefgreifenden Wandel. „Traditionell war es so, dass Firsthand-Konsumenten ausschliesslich neue Produkte Cécile Wickmann CEO Rebelle
New behaviours The clients have changed, explains Mario Margelist. Having launched his business in 2005, the Swiss CEO and owner of LUX, a Swiss company operating one high-street store and two online boutiques, is a pioneer on the market of second-hand luxury goods. He has observed a rapid and profound change. “Traditionally, a first-hand buyer would buy and sell, and buy first-hand again. The secondhand buyer would never step into a first-hand shop. The two groups would not overlap. Today, the second-hand market effectively leads to first-hand purchases from second-hand buyers.” Indeed, “second-hand buyers are first-time luxury brand buyers who will eventually dare to step into the first-hand shops,” explains Cécile Wickmann. In that respect, “more and more luxury brands are starting to appreciate the benefit of a secondary market for goods.” “It is also a way for clients to catch up, as there are now six collections per year instead of two. It is easy to miss something initially and discover later that it is no longer available,” adds Mario Margelist. The second-hand market provides a second chance for first-hand buyers. This has happened because the second-hand sales market itself has undergone a revolution.
A quiet revolution “Second-hand shops used to randomly offer old items in a smelly and fairly unattractive place,” analyses Mario Margelist. “Today, the boutiques are attractive places selling items which often have hardly been worn, if at all.” In fact, “only seven years ago, second-hand still had a rather shabby image,” agrees Cécile Wickmann, “with untrustworthy providers and marketplaces for re-commerce where customers could not be sure they were buying authentic items. This image has changed completely.” kauften und wiederverkauften, um anschliessend erneut ein ungebrauchtes Produkt zu erwerben. Secondhand-Käufer hingegen hätten nicht einmal einen Fuss in ein Neuwarengeschäft gesetzt. Die beiden Käufergruppen waren auf vollkommen unterschiedlichen Märkten unterwegs. Heute führt der Secondhand-Markt effektiv dazu, dass SecondhandKäufer auch Neuprodukte kaufen.“
„Wer zum ersten Mal ein Produkt einer Luxusmarke einkauft, entscheidet sich häufig für einen Secondhand-Artikel, bevor er dann irgendwann erstmals eine Firsthand-Boutique betritt“, erklärt Cécile Wickmann. Deshalb gebe es immer mehr Luxusmarken, die den Vorteil eines Marktes für Gebrauchtware erkennen, sagt sie. „Ausserdem ist es eine gute Gelegenheit für Kunden, sich mit den aktuellen Neuerscheinungen vertraut zu machen, da inzwischen jedes Jahr sechs anstatt zwei neuer Kollektionen erscheinen. Da kann es schon einmal passieren, dass man einen Artikel verpasst – nur um später festzustellen, dass er nicht mehr erhältlich ist“, ergänzt Mario Margelist. Der Secondhand-Markt bietet traditionellen Firsthand-Käufern also eine zweite Chance. Doch bevor es soweit kam, musste auch auf dem Markt für gebrauchte Produkte erst ein Wandel stattfinden.
Eine stille Revolution „Früher waren Secondhand-Shops nicht sonderlich einladende und zumeist muffig riechende Orte, an denen willkürlich irgendwelche alten Sachen verscherbelt wurden“, analysiert Mario Margelist. „Heute handelt es sich um attraktive Boutiquen, in denen Artikel angeboten werden, die häufig kaum getragen wurden.“ Das kann Cécile Wickmann nur
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unterstreichen: „Noch vor sieben Jahren hatte Secondhand ein ziemlich schäbiges Image. Das hatte auch damit zu tun, dass Anbieter und Marktplätze für gebrauchte Produkte nicht sehr vertrauenswürdig waren und Käufer sich nicht darauf verlassen konnten, auch wirklich echte und authentische Ware zu bekommen. Dieses Image hat sich vollkommen gewandelt.“
Trotzdem sind viele Luxusmarken weiterhin vorsichtig und zurückhaltend. Niemand möchte öffentlich über die Frage des Secondhand-Marktes diskutieren. Viele zögerten, sich voll und ganz auf die Trends des E-Commerce und der digitalen Innovation einzulassen – aus Angst, dass das Image der Exklusivität unter dem Online-Shopping leiden würde, sagt Wickmann. „Allerdings gewinnt die jüngere Generation, die mit Social Media und nahtlosen Shopping-Erlebnissen aufgewachsen ist, immer mehr an Einfluss. Ohne eine richtig gute digitale Customer-Journey wird langfristig keine Luxusmarke überleben können.“
Auch Mario Margelist ist mit den Bedürfnissen moderner
Verbraucher vertraut: „Mitglieder der Generation X shoppen
weniger und buchen lieber eine Reise als noch mehr Luxus
produkte zu kaufen. Millenials sind rund um die Uhr in den
sozialen Medien unterwegs und legen Wert auf Authentizität.
Sie wollen zwar Luxusprodukte kaufen, möchten aber zugleich
ein besonderes Shopping-Highlight.“ Online- und Offline
Luxury Kanäle ergänzten sich. Sowohl Rebelle als auch LUX sind deshalb auch offline vertreten: Rebelle arbeitet mit traditionellen Secondhand-Geschäften als zusätzliche Vertriebswege zusammen; LUX betreibt seinen eigenen Shop in Zürich. „Stores sind gut für Shopper, die gerne stöbern und selbst sehen möchten, was es Neues gibt. Dabei finden sie immer etwas, in das sie sich verlieben“, sagt Mario Margelist, „Wer Online-Shopping macht, weiss bereits, was er will und wendet Filter an. Diese Art des Einkaufens ist gezielter.“ Vertrauen ist das Fundament für ein attraktives Secondhand-Erlebnis Für LUX ist der eigene Shop eine Möglichkeit, um Vertrauen aufzubauen und zu festigen. Secondhand hatte und hat unter der Verbreitung gefälschter Luxuswaren zu leiden. Zur Bekämpfung dieses Trends beschäftigt Rebelle ein „Team aus Inhouse-Experten, die jedes einzelne Designerstück auf Echtheit und Qualität prüfen, um dem Kunden eine sichere Shopping-Erfahrung zu gewährleisten“. Expertise sei durch nichts zu ersetzen, bestätigt auch Mario Margelist. „Wissen ist auch hier Macht. Kleinste Details sind wichtig. Ein Stück muss sich original anfühlen und so riechen. Teures Material lässt sich nicht fälschen. Die eine verlässliche Faustregel gibt es jedoch nicht, vor allem, da sich die Produktion mit der Zeit verändert hat. So waren Chanel-Handtaschen in den 1980erHowever, luxury brands remain cautious and quiet. No one wants to go on record to discuss the question of the second-hand market. They “have long hesitated to really embrace e-commerce and digital innovation, fearing that online retailing would dilute their image of exclusivity,” explains Cécile Wickmann. “But there is a shift of power to younger generations used to social media and seamless shopping experiences. Without a really good digital consumer journey, no luxury brand will be able to survive in the long term.” Mario Margelist Swiss CEO and owner of LUX 114
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Luxury Jahren noch mit Nylon gefüttert. Heute wäre das ein untrügliches Zeichen für ein billiges Imitat. Je nach Alter des Produkts muss das aber nicht stimmen.“ Im Internet findet man zahlreiche Tipps, wie man sich vor Fälschungen schützen kann. Allerdings ist es schwer, eine Entscheidung auf Basis von Fotos im Internet zu treffen. Daher ist es unerlässlich, dass man die Quelle von Produkten genau prüft, erklären die beiden CEOs. Könnte der Kampf gegen Fake-Produkte mithilfe moderner Technologie gewonnen werden? „Das wird schwer werden“, sagt Mario Margelist. Laut Cécile Wickmann sind Louis Vuitton, Chanel und Hermes die Marken, deren Produkte am häufigsten gefälscht werden. „Allerdings gibt es in Taschen von Louis Vuitton Chips“, sagt Mario Margelist, „Die Frage ist nur: Wer kann die lesen?“ Tatsächlich sei es auch möglich, Chips zu fälschen. Und der Aufbau einer Blockchain zöge zahlreiche datenschutzrechtliche Probleme mit sich. Cécile Wickmann meint, dass der Einsatz solcher Technologien heute leider noch viel zu kompliziert sei. Spass vom Anfang bis zum Ende Der Kauf von gebrauchten Luxusartikeln setzt deshalb weiterhin gründliches Wissen voraus. Was sich jedoch verändert habe, sei die Einstellung der Kunden. Interessanterweise erwähnen die beiden CEOs immer wieder den Spassfaktor. „Luxus ist nicht notwendig, sondern macht Spass. Er öffnet Türen für Menschen mit Träumen. Luxus ist seiner Essenz nach ein Vergnügen und dank Secondhand-Märkten ist dieses Vergnügen auch für weniger Geld erhältlich“, unterstreicht Mario Margelist. Cécile Wickmann stimmt zu: „Heutzutage geht es bei Mode darum, das zu tragen, was mir gefällt, worin ich mich wohlfühle und – mehr denn je – was mir Spass macht.“ Der Legende nach markierten Piraten auf ihren Schatzkarten den Ort, an dem Kisten mit Gold und Juwelen vergraben waren, mit einem X. Der moderne Secondhand-LuxusmodeShopper hat es da leichter: Er profitiert vom garantierten Spass einer sicheren und erfolgreichen Schnäppchenjagd und dem ultimativen Hochgefühl, am Ende ein seltenes Stück ergattert zu haben. Wählen Sie Ihre Waffe: Ihr nächste persönliche Schatzsuche beginnt entweder mit dem nächsten Mausklick oder im Geschäft gleich um die Ecke. www.rebelle.com I www.luxury-shops.com As Mario Margelist also explains, “Generation X shops less, and would rather go on a trip than buy more luxury goods. Millennials are driven by social media and want to look the part. They want to buy luxury goods, but they also want the experience of shopping.” Online and offline channels are complementary. Both Rebelle and LUX have an offline connection. Rebelle works with traditional secondhand stores as an additional sales channel. LUX operates its own shop in Zurich. “Stores are good for shoppers who like to explore, browse and see what is new. People fall in love with something,” analyses Mario Margelist, “while online they know what they want and apply filters. It’s targeted shopping.” Second-hand is built on trust For LUX, the shop is also a way to establish and maintain trust. The second-hand market has been affected by the spread of fake luxury goods. To fight this, Rebelle has an “in-house team of experts that checks every designer piece for authenticity and quality and ensures a safe buying experience”. Nothing replaces expertise, as confirmed by Mario Margelist. “It’s essentially a matter of knowledge. Small details matter. It has to feel and smell original. You cannot fake expensive material. Nevertheless, there is no single rule, especially since production has changed over time. For example, in the 1980s Chanel handbags had nylon linings. Today, this would be considered as a sign of a fake. It is not necessarily the case.” A few guides on websites can help customers avoid counterfeits, but checking pictures online is difficult. Verifying the source of goods is therefore crucial, state the two CEOs. Would technology help to fight the plague of fake goods? “It will be difficult,” says Mario Margelist. According to Cécile Wickmann, Louis Vuitton, Chanel and Hermes items are the most counterfeited goods. Still, “there are chips in Louis Vuitton bags,” notes Mario Margelist, “but the question is: who can read them?” In fact chips can be faked too. Building a blockchain creates a whole set of issues regarding privacy. Cécile Wickmann notes that the use of such technologies is still too complicated. Fun along and at the end of the journey Therefore, buying luxury goods remains a matter of knowledge. What has changed, though, is the attitude of clients. Fun, surprisingly, is recurrently mentioned by the two CEOs. “Luxury brings joy. It is not needed. It opens doors to people who dream. It is by essence fun, and, thanks to second-hand it is enjoyable for less money,” confirms Mario Margelist. Cécile Wickmann concurs, explaining that “today, fashion is all about wearing what you like, what makes us feel good and – more than ever – about having fun.” Legend has it that pirates had maps with an “X” marking hidden chests of jewels and gold. Modern second-hand fashion hunters have it better − the guaranteed fun of a safe exploration and the ultimate joy of finding a rare piece. Choose your weapon: your next personal treasure hunt starts a click away, or just around the corner. 8100 Economy 115