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INTERVIEW MIT MICHL EBNER zum Thema Transit in der Euregio

Was sind die schwierigsten Herausforderungen des Warenverkehrs in der Euregio?

Die vom Bundesland Tirol beschlossenen Verkehrsmaßnahmen wie das Nachtahrverbot, die doppelte Nachtmaut oder die Blockabfertgung behindern die heimische Wirtschaf.

Sie sorgen für unlautere Konkurrenz zwischen den Transportunternehmen aus Nordtrol und denen von Trentno-Südtrol.

Die hier ansässigen Unternehmen sind durch die Verbote mit Mehrkosten und längeren Zustellzeiten konfrontert.

Ab dem Jahr 2025 wird sich die Lage zusätzlich verschärfen, da die Lueg-Brücke erneuert wird, wobei die Autobahn A13 voraussichtlich für ungefähr drei Jahre pro Richtung nur mehr einspurig befahrbar sein wird. Dadurch wird der Verkehrsfuss gedrosselt, wodurch es zu weiteren Einschränkungen für den Warenverkehr kommen wird.

Was für konkrete Maßnahmen braucht es, um die Probleme des Warentransports in der Euregio zu lösen?

Die Handelskammer Bozen hat sich seit jeher massiv für die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene eingesetzt, jedoch sind die Bedingungen dafür nicht ausreichend geschafen worden.

Neben den Maßnahmen auf der Straße, muss deshalb der grenzüberschreitende Güterverkehr über die Eisenbahn konkurrenzfähiger gemacht werden, in dem regulatorische Beschränkungen abgeschaf und Strukturen geschafen werden, welche die Verladekapazität erhöhen.

Einzelne Maßnahmen reichen somit nicht aus, es braucht ein Maßnahmenbündel.

Die Grundlage für das Nachtahrverbot und die Nachtmaut ist seit 2020 nicht mehr gegeben, deshalb sind diese Maßnahmen durch die bedeutende Verbesserung der Lufwerte EU-rechtswidrig und deswegen müssen sie aufgehoben werden, um den Güterverkehr besser auf die 24 Stunden eines Tages zu verteilen.

Ziel muss es sein, Verkehrsspitzen zu vermeiden. Saubere LKWs der neuesten Generaton sollten zudem mit einer vergünstgten Maut für ihre bessere Umweltbilanz belohnt werden.

Was sind die Folgen für die gesamte Südtroler Wirtschaf, wenn wir den Transitverkehr über den Brenner nicht besser in den Grif bekommen?

Südtrols Transportunternehmen müssen unter immer schwierigeren Bedingungen arbeiten. Auch alle anderen exporterenden Südtroler Betriebe spüren die Folgen, indem sie durch die längeren Lieferzeiten und die schlechte Planbarkeit an Konkurrenzfähigkeit einbüßen.

Zum Beispiel werden unsere Autozulieferer für die deutsche Autoindustrie uninteressant, wenn sie keine fxen Lieferzeiten garanteren können.

Durch die langen Lieferzeiten entstehen auch höhere Kosten, welche auf die heimische Wirtschaf bzw. die Endkonsument/innen abgewälzt werden.

Kann der Vorschlag eines „Slot-Systems“ für LKW die Probleme auf dem Brennerkorridor lösen?

Die bisherigen Vorschläge sind nicht ausgereif und deshalb auch nicht umsetzbar.

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