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Weniger Technik ist mehr

BEIM ARCHITEKTURGESPRÄCH VOR KURZEM IN BRIXEN GING ES UM DAS „HAUS

2226“, EIN GEBÄUDEKONZEPT, DAS ZUM ZUKÜNFTIGEN MASSSTAB FÜR ECHTE NACHHALTIGKEIT

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UND GESUNDES INNENRAUMKLIMA WERDEN KANN.

Das Konzept kommt einem Paradigmenwechsel im Hausbau gleich. Viele Gebäude überbieten sich, mit immer noch höherem technischen Aufwand Energie einzusparen. Das Verhalten der Bewohner wird durch die Haustechnik maßgeregelt oder gar beschränkt. Der Gegenentwurf heißt 2226. Es ist ein Haus rund um den Menschen gebaut: ein Haus, das ohne Heizung, Lüfung und Kühlung eine Wohlfühltemperatur zwischen 22 und 26 Grad Celsius hält. „Beim Architekturgespräch in Brixen war vor allem das Spannungsfeld zwischen High-Tech und Low(No)Tech interessant“, resümiert Markus Walder von der Agentur ap35, Organisator des Events. Die großen Themen der Gegenwart bestätgen die Aktualität und Dringlichkeit dieses Konzepts: Energieefzienz, CO2-Fußabdruck, Langlebigkeit, Lebenszykluskosten.

DAS FACHHANDWERK HORCHT AUF Stat auf Hightech setzt das Gebäudekonzept 2226 auf in Jahrhunderten gewachsenes Wissen über

Elektroinstallation ohne Nebenwirkungen

LEONHARD PLATTNER HAT MIT SEINER FRAU BÄRBL 2014 DIE BIO-ELEKTRIK KG

GEGRÜNDET UND HAT SICH AUF MESSUNGEN UND BERATUNGEN ZUM THEMA ELEKTROSMOG SPEZIALISIERT.

KONTAKT

Bio-Elektrik KG

Altenbergweg 2/a

39050 Jenesien

Tel. 0471 354 093

Handy 335 58 44 199 info@bio-elektrik.com www.bio-elektrik.com

Leonhard Platner, Elektrotechnikermeister aus Jenesien mit einem breit gefächerten Aus- und Fortbildungsweg und langer Erfahrung am Bau, installiert Elektroanlagen nach baubiologischen

Richtlinien. Es geht zum Beispiel um geschirmte Elektroanlagen, den Einbau von Netzfreischaltern und um die Abschirmung von hochfrequenten Strahlungen. „Weniger ist mehr“ ist sein Moto beim Hausbau. Den Trend der ausgeklügelten und smarten Haustechnik, die hohe Energieeinsparungen verspricht, verfolgt er mit einer gewissen Skepsis. Die großen Themen der Zukunf sind für ihn Wohnqualität, einfache

Bedienung sowie die Redukton von Belastungen durch ElektroSmog. Auswirkungen auf die Gesundheit von elektrischen, magnetischen und elektromagnetschen Feldern sollten nicht unterschätzt werden. Durch seine Fachberatung und dank gezielten Messungen trif er gemeinsam mit Planern, Handwerkern und Bauherren die richtgen Entscheidungen für das Wohlbefnden der Bewohner.

Das „Haus 2226“ benötgt doch viel Technik, damit es ohne Technik funktoniert © Project 2226

Frischluft jederzeit in jedem Raum

standortangepasstes Bauen mit den elementaren Miteln der Architektur. Wie funktoniert das Energiekonzept?

Gerade während der Heizperiode und bei Klimatisierung im Sommer lässt die Luftqualität in herkömmlichen Gebäuden oft zu wünschen übrig. Die Bewohner und Nutzer eines 2226 Gebäudes atmen das ganze Jahr unbehandelte Frischluft. Neben der Temperatur bleiben auch Luftfeuchtigkeit und Luftqualität auf natürliche Weise im optimalen Bereich. Noch bevor die Luft in einem Raum stickig werden könnte, registrieren Sensoren den steigenden CO Gehalt und öfnen automatisch ein Fenster. Die Baumassen und Oberfächen der massiv gebauten Wände gleichen Schwankungen der Luftfeuchtigkeit aus. Selbstverständlich kann man selbst jederzeit ein Fenster öfnen, wenn einem danach ist. Nicht das Haus bestimmt das

Zunächst der Name: Er leitet sich vom Temperaturbereich 22 bis 26 Grad Celsius ab, der als Wohlfühlbereich gilt. Erreicht wird dies mit massiven Wänden und Decken als Dämm- und Speichermasse sowie mit einem Zusammenspiel von Fassaden- und Fensterfächen, von Proportonen, Materialien und Licht. In die Planung eines 2226-Gebäudes fießen Daten der lokalen Gegebenheiten ein: Man erhebt Klimadaten, analysiert den Standort, hinzu kommen angewandte Physik, bautechnisches Know-how sowie die Simulaton. Herzstück und Brain ist das „2226 Operatng System“, die Gebäudesteuerung.

(v. l.) Arch. Jürgen Prosch, raum3architekten, Arch. Giulia Maria DʼArco, Baumschlager Eberle Architekten Florenz, Arch. Ulli Grassmann, Baumschlager Eberle Architekten St. Gallen © Fabio Fieri

Sie misst die inneren und äußeren Bedingungen permanent. Berücksichtgt wird auch die Abwärme der anwesenden Menschen, der technischen Geräte und der Beleuchtung. Sensorisch gesteuerte Lüfungsfügel regulieren Temperatur und CO2-Anteil und sorgen so für ein immer angenehmes Klima. Bei den bisher realisierten Gebäuden hat man für Wände und Decken lokale Materialien verwendet, die eine hohe Speicherfähigkeit bieten, langlebig und wartungsarm sind. Dies hat Relevanz auch für einen möglichen Rückbau, denn mit natürlichen, hochwertgen Materialien entstehen keine schädlichen Abfälle.

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