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WERKZEUGVERLUST ADE

BETRIEB

ERFOLGREICHE UNTERNEHMENSFÜHRUNG: Mit dem richtigen Know-how in Management, Produktion, Verkauf, Marketing und Organisation zum Erfolg.

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Werkzeug-Verlust ade mit neuem Trackingsystem

PRO JAHR GEHEN SÜDTIROLER BETRIEBEN IM SCHNITT 10 BIS 15 PROZENT IHRER WERKZEUGE VERLOREN. DAS START-UP-UNTERNEHMEN RECEPTIC SAGT DEM WERKZEUGVERLUST DEN KAMPF AN. IN EINEINHALB JAHREN SOLL DAS SYSTEM MARKTREIF SEIN.

Als Elektrotechniker ist es Mirko Haller gewöhnt, praxisorientierte Lösungen zu suchen. Im Eppaner Betrieb elektro a.haller koordiniert er Mitarbeiter, Abläufe und Tätigkeiten. Jedes Jahr gehen auf den Baustellen Werkzeuge verloren, darunter auch wertvolle Messgeräte, Arbeitsleuchten oder Bohrmaschinen. Für sein Unternehmen entstehen dadurch finanzielle Schäden, die Suche nach verlorengegangenem Werkzeug verursacht aber auch Stress und benötigt Zeit. Auf dem Markt gebe es zwar verschiedene Lösungen zum Tracken von Werkzeugen, erklärt Mirko Haller, vieles davon sei aber personen- und softwareabhängig und manches auch kompliziert. Mirko Haller hat sein Anliegen eines unabhängigen Werkzeug-Trackings bei einem lvh-Workshop im Jahr 2019 vorgestellt und beim folgenden NOI-Hackathon weiter vertieft. Das zu entwickelnde System solle verhindern, dass Geräte vergessen werden, für die Handwerker dürfte jedoch keine zusätzliche Arbeit entstehen, so die Vorgabe. 24 Stunden lang tüftelten mehrere Entwickler-Teams gemeinsam mit dem Team von elektro a.haller an möglichen Lösungen. Das Ergebnis überzeugte Mirko

Werkzeugtracking

Keine verlorenen Geräte mehr

Haller derart, dass er das Center for Sensing Solutions von Eurac Research mit der Ausarbeitung einer technischen Machbarkeitsstudie beauftragte. Dabei wurde teilweise vom Lab Bonus Gebrauch gemacht, einem Kofinanzierungsinstrument der Provinz Bozen. Dieses fördert in den Laboren des NOI Techparks angewandte Forschungstätigkeiten.

CHECK IN, CHECK OUT

So entstand Receptic. Dank der Vernetzung von lvh, NOI Techpark und der Unterstützung durch Forschungsteams von Eurac Research ist es elektro a.haller gelungen, diesen vielversprechenden Lösungsansatz zu finden. Receptic wird jetzt gemeinsam mit dem Kooperationspartner A-Net weiterentwickelt. Das patentierte System muss den Stresstest bewältigen und soll dann Ende 2023 auf den Markt kommen. Mirko Haller will Lösungen, die seine Mitarbeiter entlasten, den Betrieben zuträglich sind und dem Werkzeugverlust entgegenwirken. Der Elektriker von elektro a.haller aus Eppan arbeitet derzeit mit rund 15 Personen an der Entwicklung eines Tracking-Systems für Materialien, die auf Baustellen täglich verlorengehen.

DIE IDEE HINTER DEM PRODUKT

„Unsere Lösung basiert auf der Kombination von kleinen Transpondern, sogenannten Beacons, und einem Gateway, das diese Transponder automatisch verwaltet. Die Beacons sind an den einzelnen Geräten angebracht und kommunizieren eigenständig mit den Gateways im Magazin, an der Baustelle oder im Lieferwagen“, erklärt Mirko Haller. Als Gateway wird eine Hardware- oder Softwarekomponente bezeichnet, die eine Verbindung zwischen zwei unterschiedlichen Systemen herstellt. Fehlende Arbeitsmittel werden auf dem Bildschirm über eine eigene Software signalisiert. Die Kommunikation läuft über Bluetooth. Bluetooth ist ein Funkstandard, um auf kurzen Distanzen Daten zu übertragen.

Auf die Frage, ob mit diesem System die Mitarbeiter kontrolliert werden, hat der junge Elektrotechniker eine klare Antwort: „Nein, im Gegenteil. Sinn und Zweck von Receptic ist es, Unternehmern Arbeit abzunehmen und die Mitarbeiter zu unterstützen. Sie behalten den Überblick über ihr Werkzeug, ohne es ständig kontrollieren zu müssen. Das entlastet, führt zu keinen unnötigen Beschuldigungen, Telefonaten oder Suchaktionen. Wir kennen das alle: Abends verlassen Handwerker müde oder in Gedanken die Baustelle, vergessen dabei etwas, fahren heim, kommen am nächsten Tag oder erst Tage später zurück und das Werkzeug ist nicht mehr da.“

Der häufigste Grund für verlorenes Werkzeug sei nicht der, dass es aktiv gestohlen werde, sondern dass es liegenbleibt und dann von jemandem mitgenommen wird. „Wenn ich als Handwerker aber beim abendlichen Einsteigen in mein Auto vom System auf das Fehlende aufmerksam gemacht werde, kann ich mein Werkzeug einfach holen. Ich hoffe mit Receptic eine Lösung zu bieten, die sich schlussendlich für viele Betriebe lohnen wird.“

Letzte Kontrolle

Das System macht auf fehlendes Werkzeug aufmerksam

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