Der Rasenballer - Das Fußball-Magazin der LVZ | Mai 2022

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Mai 2022

Das Fußball-Magazin der LVZ Zum DFBPokalfinale RB Leipzig : SC Freiburg 21. Mai 2022 20.00 Uhr

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In der Vitrine ist noch Platz

Editorial

Das erste Saisonziel haben die „Roten Bullen“ mit der Qualifikation für die Champions League erreicht. Jetzt soll gegen den SC Freiburg der Pokalsieg her.

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it dem ChampionsLeague-Ticket in der Hand gehen die Kicker von RB Leipzig in das DFB-Pokal-Finale. Durch das hart erkämpfte 1:1 zum Abschluss am vergangenen Samstag gegen Absteiger Arminia Bielefeld belegte das Team von Trainer Domenico Tedesco am Ende einer aufregenden Saison Platz vier – drei Punkte und zwei Plätze vor Pokal-Finalgegner SC Freiburg.

schwachen Hinrunde wieder auf Kurs gebracht. Vom historisch schlechten zehnten Hinrunden-Platz führte der Coach das Team auf den kaum noch für möglich gehaltenen Champions-League-Platz, mit phasenweise richtig gutem Fußball, einer – von einigen Lücken in den letzten Saisonspielen abgesehen – starken Defensive und einem überragenden Christopher Nkunku.

Das macht definitiv Lust auf die kommende Saison, in der Peter Gulacsi und Co. von Anfang an richtig Gas geben wollen, um den Kampf um den Meistertitel nicht schon wieder frühzeitig aufgeben zu müssen. Ob das tatsächlich gelingt, hängt natürlich auch davon ab, was in den kommenden Wochen und Monaten auf dem Transfermarkt passiert und welche Antwor-

Rückrundenmeister Durch den abschließenden Punkt in Bielefeld konnten sich die Leipziger neben dem Champions-League-Ticket auch erstmals in ihrer sechsjährigen Bundesliga-Historie über den inoffiziellen Titel des „Rückrundenmeisters“ freuen. Starke 36 Zähler – genauso viele wie der LigaDritte Bayer Leverkusen und eine um sechs Tore bessere Tordifferenz – holten sie in der zweiten Saisonhälfte. Es war übrigens erst das zweite Mal nach der Saison 2018/2019, dass die „Bullen“ in der Rückrunde stärker waren als in der Hinrunde. Sonst war ihnen regelmäßig in der Schlussphase der Saison die Luft ausgegangen. Trainer Domenico Tedesco, der das Team im Dezember vom glücklosen Jesse Marsch übernahm, hat das Team nach der

Das Tor zur Champions League und zur Rückrundenmeisterschaft: Willi Orban traf in Bielefeld spät zum 1:1. Foto: IMAGO/Ul-

ten es auf die Fragen „wer bleibt?, wer geht?, wer kommt?“ gibt. Die RB-Verantwortlichen haben zumindest einen ähnlich großen personellen Umbruch wie im vergangenen Sommer ausgeschlossen. Doch das ist aktuell noch Zukunftsmusik. Die Gegenwart heißt: DFB-Pokal-Finale. Hier soll gegen den SC Freiburg bei der dritten EndspielTeilnahme endlich der erste große Titel der Vereinsgeschichte eingefahren werden. In der TrophäenVitrine ist neben den beiden Sachsenpokalen von 2011 und 2013 sowie der OberligaMeisterschafts-Trophäe 2010 und dem Regionalliga-Nordost-Meistertitel von 2013 schließlich noch reichlich Platz. Und das Beste ist: Im 52. und letzten Saisonspiel der Saison sind alle Spieler fit und hochmotiviert. Selbst Amadou Haidara, der in den letzten Wochen mit einer Knieverletzung ausgefallen war, ist eine echte Mittelfeld-Alternative für das Final-Duell mit den Freiburgern und vergrößert damit die Qual der Wahl für den Trainer. Es ist also angerichtet …

rich Hufnagel

Andreas Neustadt

Von Frank Schober

Im dritten Anlauf sollte es mit dem Pokal klappen Gefühlt drückt ganz FußballDeutschland dem SC Freiburg am Samstag die Daumen. Das ist nachvollziehbar, haben sich die Breisgauer doch mit Bodenständigkeit und einem tollen Trainer über Jahre Sympathien erarbeitet. Doch auch die Roten Bullen haben sich Respekt verdient. Wenn ein Club im 13. Jahr seines Bestehens zum fünften Mal die Champions League und zum dritten Mal das DFBPokalfinale erreicht hat, dann ist vieles richtig gemacht und definitiv kein Geld verbrannt, sondern sinnvoll investiert worden. Mit dieser Rasenballer-Ausgabe wollen wir Leserinnen, Leser und Fußballfans auf das Finale einstimmen. Nach den deftigen EndspielNiederlagen gegen die Bayern und den BVB steht die Frage: Ist RB inzwischen reif für den ersten großen Titel der noch jungen Vereinsgeschichte? Dieser Rasenballer liefert Argumente, warum es im dritten Anlauf klappen sollte, den Pott nach Sachsen zu holen. Waren die Bayern 2019 beim 3:0 tatsächlich noch übermächtig, so blieb vom 4:1 der Dortmunder im Vorjahr vor allem hängen, dass RBCoach Julian Nagelsmann in Sachen Aufstellung und Taktik nicht gerade einen Sahne-Tag erwischte. Dieses glückliche Händchen ist seinem Nach-Nachfolger Domenico Tedesco zuzutrauen. Der Dirigent auf der RB-Bank hat mit überzeugenden Siegen in Dortmund, San Sebastian und Bergamo nachgewiesen, dass er seine Elf perfekt auf die wichtigen Spiele einzustellen vermag. Von der jüngsten Ergebnis-Delle sollten sich weder der Coach noch die Mannschaft runterziehen lassen. RB ist definitiv in der Lage, gegen starke Freiburger eine tolle Rückrunde zu krönen. Schreiben Sie uns, wie Ihnen das Fußball-Magazin gefällt: rasenballer@lvz.de

Impressum Anzeigen-Spezial der Leipziger Volkszeitung Verlag, Herstellung und Druck: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig Druck: MZ Druckereigesellschaft mbH, Fiete-Schulze-Straße 3, 06116 Halle/Saale

Verantwortlich für Anzeigen: Björn Steigert, Thomas Jochemko Verkaufsleitung: Oliver Vetter V.i.S.d.P.: Hannah Suppa Redaktionsleitung: Andreas Neustadt Layout & Grafik: Christiane Kunze, Agnes Müller

Kontakt: rasenballer@lvz.de Redaktionsschluss: 17. Mai 2022 Titelfotos: Roger Petzsche, Christiane Kunze


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Inhalt

und mehr: Ein Fußball-Fest – Der FC Liverpool kommt im ­Sommer zum Testspiel. ................................ 5

Tore, Tore, Tore – Tore sind das Salz in der ­Fußballsuppe – auch für die RBL-Kicker...............11

Ein Mann, der alles kann – ­Christopher Nkunku ­wurde zum Spieler der Saison 2021/22 ­gewählt.

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Mehr als nur 90 Minuten –

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................................................. 12/13 5. Europapokal-Saison – zweites Halbfinale! Durch

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DFB-POKAL – DIE ZEHNTE: Kommt der Pokal ­endlich nach ­Leipzig?

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Emil ­Forsberg ist bei RB Leipzig nicht nur für die historischen Tore zuständig, ­sondern auch für die entscheidenden.

Teammanager ­Babacar N’Diaye erklärt, wie ein Spieltag ­abläuft.

Tops und Flops der Bundes­liga-Saison 2021/2022

DER WEG NACH BERLIN – Nach Siegen gegen ­Sandhausen, Babelsberg, Rostock, Hannover und Union Berlin steht RB zum dritten Mal in den ver­gangenen vier Jahren im ­DFB-Pokal-Finale.

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Der Gegner – Der SC Freiburg freut sich auf seine EndspielPremiere

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die Halbfinal-Niederlage wurde der Traum vom Europa-LeagueSieg gestoppt. ............................. 14

Die RBFrauen ­stecken in der 2. Bundesliga noch mittendrin im ­Auf­stiegskampf. Ob der Erst­liga-Traum tatsächlich in Erfüllung geht, entscheidet sich in den kommenden ­Wochen.

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Spielerkarussell – Die Planungen für die kommende Saison laufen auf Hochtouren................ 18

Auch mit Einschränkung 100 Prozent aktiv – Inklusion von Menschen mit Behinderung ist auch bei RB Leipzig ein wichtiges Thema...........................19

Interview mit Viola ­Odebrecht, Leiterin der Abteilung ­Mädchen- und Frauenfußball bei RB Leipzig. .............. 20

Mehr als Punkte und Tore – RB Leipzig steht für Vielfalt und ein offenes ­Miteinander. ............ 22 ANZEIGE

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» im überblick

Das DFB-pokal-finale 2022 in berlin SC FREIBURG – RB LEIPZIG

DIE REKORDPOKALSIEGER 20 Titel FC Bayern München 6 Titel SV Werder Bremen 5 Titel FC Schalke 04 Borussia Dortmund Eintracht Frankfurt 4 Titel 1. FC Köln 1. FC Nürnberg 3 Titel Hamburger SV VfB Stuttgart 2 Titel Fortuna Düsseldorf 1. FC Kaiserslautern Karlsruher SC Dresdner SC TSV 1860 München

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Datum 21. Mai 2022 Anstoß 20 Uhr TV live auf Sky und in der ARD Ort Olympiastadion Berlin Zuschauerkapazität 74 000 Schiedsrichter Sascha Stegemann (Niederkassel) Assistenten: Mike Pickel und Frederick Assmuth Vierter Offizieller: Robert Schröder Video-Assistenten: Sören Storks und Christian Gittelmann

Michael Taeger via www.imago-images.de

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Ein Mann, der alles kann! ANZEIGE

Bester Bundesligaspieler der Saison, Tor-Maschine, Vorlagen-Ass: Der Transfer von Christopher Nkunku vom Sommer 2019 hat alle glücklich gemacht.

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uweilen dauert es länger, bevor zusammenwächst, was zusammengehört. Siehe RB Leipzig und Christopher Nkunku. RB baggert 2019 monatelang am Franzosen, der bei Paris St. Germain ein schattiges Dasein fristet und weg will. Im Seefelder Sommercamp der Roten Bullen steigt die Spannung. Kommt er, kommt er nicht? Irgendwann twittert RB: Bienvenue, Christopher! Was so viel heißt wie: Wir haben alles für Dich gegeben, mach’ uns glücklich, Christopher! Monsieur Nkunku wechselt nach harten Verhandlungen von der Seine an die Pleiße, tauscht ­Momatre mit Waldstraßenviertel, LVZ mit L’Équipe. Drei Spielzeiten, 135 Pflichtspiele, 46 Tore und 47 Tor-Vorlagen später steht fest: Alles richtig gemacht, RB, alles richtig gemacht, Christopher Nkunku! Eckdaten der damaligen Eheschließung: Vertrag bis 2024, die Nummer 18 für Nkunku, 15 Millionen Euro für die Pariser. Im Mai 2022 ist Nkunkus Marktwert explodiert und beläuft sich auf konservativ geschätzte 65 Millionen Euro. Fußball-Liebhaber Reiner Calmund: „Christopher Nkunku ist der Spieler dieser Bundesliga-Saison. Er schießt nicht nur Tore und bereitet sie vor, er arbeitet auch viel für die Mannschaft. Ich kann Oliver Mintzlaff nur zurufen: Verlängern, unbedingt verlängern!“ Dazu könnte es nach Stand der Dinge und trotz prominenter Interessenten kommen. Die Ausweitung der Vereinbarung über 2024 hinaus würde eine nen-

nenswerte Gehaltserhöhung und eine für alle Beteiligten erträgliche Ausstiegsklausel beinhalten. Nkunku glänzte in der PSGJugend und in französischen U-Teams, wurde 2015 Profi, debütierte mit zarten 18 in der Ligue 1, feierte mit PSG drei Meistertitel und zwei PokalTriumphe. Der damalige Pariser Trainer Thomas Tuchel lobte 2019 Talent und Charakter des Abgängigen. Nkunku wiegt 68 Kilo, ist 1,75 Meter groß, höllisch schnell, wendig, kann es mit rechts formidabel und mit links gut. All das erfüllt den Tatbestand des Zitteraals. Unberechenbar, uneinfangbar. Nkunku schreibt am Tag seiner Ankunft in Seefeld anno 2019 Autogramme, lächelt für Selfies, hinterlässt einen freundlichen ersten Eindruck. Bei der Pressekonferenz im Teamhotel berichtet er, dass ihm Tuchel und die französische RB-Vorhut zu einem Wechsel nach Leipzig geraten habe. „Ich habe mir alles angehört und die Akademie angeschaut. Für mich ist RB Leipzig die richtige Entscheidung.“ Nkunku ist erdverbunden und freundlich geblieben, hat sich in Leipzig zu einem europäischen Topstar entwickelt und ist ein Hoffnungsträger der Roten Bullen im Pokalfinale gegen Freiburg. Guido Schäfer Übrigens: Die Deutsche FußballLiga DFL hat Experten, Trainer und Fußballer nach dem Allerbesten der Saison befragt. Die Kür fiel eindeutig aus: Nkunku ist der Spieler der Saison 2021/22!


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Ein Fußball-Fest mit Wiedersehensfreude Der FC Liverpool kommt am 21. Juli

» saison 2022/23

ticket-Infos

zum Testspiel in die Red Bull Arena

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gen: Zuspiel Oliver Burke, Schuss Naby Keita aus fünf Metern, Torjubel RB Leipzig. Nun also, knapp vier Jahre später, kommt der Held von damals wieder nach Leipzig. Und nicht nur für den 27jährigen Mittelfeldspieler aus Guinea ist das Spiel ein Wiedersehen mit vielen Bekannten. Auch Ibrahima Konaté kennt sich in Leipzig bestens aus. Schließlich absolvierte der französische Abwehrspieler von 2017 bis 2021 66 Spiele für RB Leipzig, bevor er im vergangenen Sommer nach Liverpool wechselte. Ob die „Bullen“ am 21. Juli sogar den ChampionsLeague-Sieger begrüßen dürfen, entscheidet sich übrigens am 28. Mai. Dann kämpfen die „Reds“ im Finale in Paris gegen Real Madrid um den begehrten Henkelpott.

GEPA pictures/ Sven Sonntag

vor Saisonbeginn eine hochkarätige Standortbestimmung. Am 21. Juli (Anstoß: 20 Uhr) gastiert Champions-League-Finalist FC Liverpool in der Red Bull Arena – mit all seinen Stars. Das Spiel gegen das Starensemble um Trainer Jürgen Klopp war bereits im Sommer 2018 im Zuge des Wechsels von Naby Keita nach Liverpool vereinbart worden. Die Corona-Pandemie hatte das Testspiel in den vergangenen Jahren gleich mehrfach verhindert, nun kann es endlich stattfinden. Naby Keita, der von 2016 bis 2018 für RB Leipzig spielte, hat als erster Siegtorschütze der RBL-BundesligaHistorie einen festen Platz in den Geschichtsbüchern des Vereins. Jeder RB-Fan hat diesen Moment in der 89. Minute am 10. September 2016, der den 1:0-Sieg gegen Borussia Dortmund im ersten Bundesliga-Heimspiel sicherstellte, wohl noch ganz genau vor Au-

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ie Leipziger Fußballfans dürfen sich im Sommer auf ein ganz besonderes Fußballfest freuen, für die RBL-Kicker wird es kurz Stichwort ChampionsLeague: Im Februar 2021 standen sich Leipzig und Liverpool im Achtelfinale der Königsklasse gegenüber. Dabei waren die Leipziger chancenlos und mussten sich sowohl im Hinals auch im Rückspiel jeweils mit 0:2 geschlagen geben. Naby Keita kam dabei im

Rückspiel nach seiner Einwechslung in den letzten 20 Minuten zum Einsatz. Wegen der strengen Corona-Regeln fanden damals beide Spiele in der ­Puskas-Arena in Budapest ­ohne Zuschauer statt. Andreas Neustadt Übrigens: Wenn RB Leipzig gegen den SC Freiburg tatsächlich zum ersten Mal den Pokal gewinnen sollte, stehen demnächst noch weitere Highlights an. Zunächst wird den Mannen um Trainer Domenico Tedesco in den kommenden Tagen wohl eine ganz besondere Ehrung zuteil – der Eintrag in das „Goldene Buch der Stadt“. Außerdem stünde am 30. Juli in der Red Bull Arena das Spiel um den DFL-Supercup gegen den Deutschen Meister FC Bayern München auf dem ­Programm. Auch dieses Duell wäre ein Wiedersehen mit ­einigen guten Bekannten – unter anderem mit Ex-Trainer Julian Nagelsmann und den beiden ­ehemaligen RBL-Kickern Dayot Upamecano und Marcel Sabitzer.

Vor einigen Wochen sind die coronabedingten Zuschauerbeschränkungen gefallen. Und die Fans haben „Bock“ auf RB-Fußball. Das haben die Zuschauer-Rekorde im April mit 47 069 bzw. 45 770 Fans deutlich gezeigt. Ab der nächsten Saison müssen die Anhänger für dieses Vergnügen etwas tiefer in die Taschen greifen. Aufgrund der gestiegenen Kosten für den Spielbetrieb (ca. 15 Prozent) und der hohen Investitionskosten für den Ausbau der Red-Bull-Arena hat RB Leipzig erstmals seit dem Aufstieg in die Bundesliga 2016 die Ticketpreise erhöht. Die Dauerkartenpreise erhöhen sich durchschnittlich um 35 Euro pro Dauerkarte bzw. 2,06 Euro pro Spiel. Das entspricht einem Ticketpreis von 20 Euro (Stehplatzbereich) bis 110 Euro (teuerste Kat.). Die Anzahl der Preiskategorien im Dauer- und Tageskartensegment wurde von 6 auf 9 Kategorien erweitert, um die Auswahlmöglichkeiten zu erhöhen. Außerdem wurde die Anzahl der Spielkategorien im Tageskarten-Segment von 4 auf 6 Kategorien (A bis F) erhöht. Übrigens: Alle Fans, die schon jetzt eine Dauerkarte haben, können sich entspannt zurücklehnen. Die Dauerkarte für die Stammplätze verlängert sich automatisch, wenn sie nicht gekündigt wird. AN

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– l a k o P DFB: e t n h e die Z r e d t m Kom h c i l d n e Pokal ? g i z p i e L nach

n ihrer insgesamt zehnten cher vor DFB-Pokalüber 31 000 saison haben Zuschauern. die „Bullen“ Da hat man zum dritten Mal gleich genach 2019 und spürt, was in 2021 das DFBdieser Stadt Pokal-Finale ermit dem Fußreicht. ball möglich Es war am 29. ist.“ EigentJuli 2011, als die lich sei der Kicker von RB VfL WolfsLeipzig zum ersburg „keine ten Mal die DFBlösbare AufPokalbühne begabe“ gewetraten und vor sen. Schließmehr als 30 000 lich war der lautstarken ZuGegner mit schauern in der Stars wie Red Bull Arena Christian gleich für den ersTräsch, Mario ten Paukenschlag Mandzukic sorgten. Als Regiooder Hasan Sanalligist und frischlihamidzic gegebackener Sachspickt. „Aber senpokal-Gewinner auch wir hatten feierten sie gegen gute Jungs im den Bundesligisten Team. Trainer VfL Wolfsburg einen Peter Pacult hat völlig überraschenuns damals gesagt, dass wir den 3:2-Sieg. „Held einfach drauflosspielen und des Tages“ war Anes genießen sollen“, so der greifer und Kapitän Daniel heute 36-Jährige weiter. Frahn mit seinen drei Treffern. Insgesamt absolvierte der Nun, fast elf Jahre und ehemalige Mittelfeldspieler, 31 DFB-Pokalspiele später, der heute in der U19 von RBL wollen die „Roten Bullen“ Co-Trainer von Daniel Meyer zum Ende ihrer zehnten DFBist, in seiner Karriere elf DFBPokal-Saison der VereinsgePokalspiele für RB schichte den Pott endlich nach Leipzig (drei), den Leipzig holen. SC Pfullendorf, ArSebastian Heidinger, minia Bielefeld (beimt a s e der damals in der Startde zwei), Fortuna g s in n In ihrer o is elf stand, erinnert sich Düsseldorf, die a ls a B-Pok F D noch sehr genau an das SpVgg Greuther n e t n zeh DFB-Pokal-Debüt von Fürth, Holstein Kiel en“ zum ll u B „ ie d 1 2 n RB Leipzig. „Das war und den FSV Wa0 e 2 b ha 9 und 1 0 2 h für mich das erste Nordhausen c a al n t. cker h ic e r Pflichtspiel für RB, und (jeweils eins). r dritten M e e l-Final a k o dann gleich so ein KraKnapp elf Jahre P B F

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später würde RB Leipzig mit einem Sieg im Finale gegen den SC Freiburg – dem insgesamt 32. DFB-Pokalspiel – nicht nur diese Jubiläumssaison im DFB-Pokal krönen, sondern auch noch eine aufregende Spielzeit zu einem gu-

ten Ende bringen. Das Endspiel steht bei den RBL-Kickern auch unter dem Motto „Aller guten Dinge sind drei“. Schließlich stehen die „Bullen“ zum dritten Mal nach 2019 und 2021 im großen Finale im Berliner Olympiastadion. Nach den deutlichen Niederlagen gegen den FC Bayern München (0:3/2019) und Borussia Dortmund (1:4) im vergangenen Jahr soll diesmal der große Wurf gelingen und danach natürlich gemeinsam mit den Fans gefeiert werden. Seit 2013 sind die Leipziger Stammgast im DFBPokal.

Bayern und Dortmund ­frühzeitig ausgeschieden

» Schon gewusst

31 DFBPokalspiele Bislang absolvierte RB Leipzig 31 DFB-Pokalspiele. ­Davon konnte der Verein 22 gewinnen (vier Mal in der Verlängerung), neun Partien gingen verloren (darunter zwei Mal im Elfmeterschießen). In ihrer DFB-PokalHistorie mussten die Leipziger gleich fünf Mal gegen den VfL Wolfsburg ran. Dabei konnten sie vier Mal gewinnen. Nur einmal, im Achtel­finale der Saison 2014/15, mussten sie sich den „Wölfen“ als Zweitligist mit 0:2 ­geschlagen geben.

Bisher war die aktuelle Pokalsaison mit fünf Siegen und 13:1 Toren eine einzige Erfolgsgeschichte. Der 2:1-Sieg im Halbfinale gegen den 1. FC Union Berlin hat einmal mehr deutlich gemacht, warum die Mannen von Trainer Domenico Tedesco als Favorit in die entscheidende Phase des DFB-Pokals gegangen waren, nachdem die BundesligaKonkurrenten FC Bayern München, Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen bereits frühzeitig ausgeschieden waren. Am Ende hatten die „Bullen“ auch das nötige Quäntchen Glück auf ihrer Seite. Die meisten Tore auf dem Weg nach Berlin erzielte Christopher Nkunku. Der in dieser Saison überragende Franzose steuerte auf dem Weg ins Finale drei Treffer bei und bereitete noch drei weitere Tore vor. Andreas Neustadt

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» Schon gewusst

31 Spiele – 21 Gegner Fünf Duelle VfL Wolfsburg Vier Duelle FC Augsburg Zwei Duelle FC Bayern München VfL Osnabrück Jeweils ein Duell SC Paderborn FC Erzgebirge Aue SpVgg Unterhaching Dynamo Dresden Sportfreunde Dorfmerkingen ­Viktoria Köln TSG 1899 Hoffenheim Hamburger SV ­Eintracht Frankfurt 1. FC Nürnberg VfL Bochum SV Werder Bremen Borussia Dortmund SV Sandhausen SV Babelsberg 03 FC Hansa Rostock Hannover 96 1. FC Union Berlin

Dauerbrenner Yussuf Poulsen 27 DFB-Pokalspiele für RB Leipzig absolvierte ­Yussuf Poulsen – so viele, wie kein anderer „Bulle“. ­Peter Gulacsi und Willi Orban waren insgesamt 20 Mal für RBL im DFB-Pokaleinsatz. Insgesamt wurden in den bislang 32 DFB-Pokalspielen der Vereinsgeschichte 91 Spieler eingesetzt.

Der Weg nach Berlin Nach Siegen gegen Sandhausen, Babelsberg, Rostock, Hannover und Union Berlin steht RB zum dritten Mal in den vergangenen vier Jahren im DFB-Pokal-Finale.

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Halbfinale 20. April 2022 RB Leipzig – 1. FC Union Berlin 2:1 (0:1) Gulácsi – Simakan, Orbán, Gvardiol (90. Halstenberg) Henrichs, Laimer, Olmo, Angeliño - Szoboszlai (62. Forsberg) - Silva (90. Poulsen), Nkunku Tore: 0:1 Becker (25.), 1:1 Silva (FE/61.), 2:1 Forsberg (90.+2)

pher Nkunku sein Team nach 22 Minuten mit 2:0 in Führung. Konrad Laimer und André Silva sorgten mit ihren Treffern in der zweiten Halbzeit für den 4:0-Endstand.

Minute in Halbfinal-Krimi mit Happy End Führung. Doch erst in Im Halbfinale lieferten der 82. Misich RB Leipzig und der 1. nute machte Viertelfinale FC Union Berlin einen der eine Mi2. März 2022 echten Pokalkrimi. Als Sheralnute zuvor einHannover 96 – RB Leipzig do Becker die Berliner in der gewechselte 0:4 (0:2) Gulacsi – Orban, Gvardiol 25. Minute in Führung brachDani Olmo mit (55. Klostermann), Simakan ­ te – es war der erste und bisseinem Treffer (75. Halstenberg) - Angelino, Laimer, lang einzige Gegentreffer zum 2:0 „den DeKampl (69. Haidara), Henrichs – Olmo in der aktuellen DFBckel drauf“. (69. Forsberg) – Nkunku (76. Szoboszlai), Silva Pokalsaison für RB – Zurück zu alter Tore: 0:1, 0:2 Nkunku (17., 22.), geriet der FinaleinSouveränität kehrten 0:3 Laimer (67.), 0:4 Silva (73.) zug kurzzeitig in die RB-Kicker im VierGefahr. Nach einer telfinale. Beim Achtelfinale Stunde wurde Zweitligisten 19. Januar 2022 Nkunku im StrafHannover 96 RB Leipzig – FC Hansa Rostock raum zu Fall gestellten sie von Be2:0 bracht. Den fälliginn an ihre PokalGulacsi – Orban, Gvardiol, Simakan (81. Olmo) – gen Elfmeter sieg-Ambitionen Angelino, Kampl (86. Bonnah), Adams, Henrichs (74. Laimer), Klostermann – Poulsen (46. Silva), Ohne Gegentor gegen verwandelte unter Beweis. Nkunku (86. Novoa). Rostock und Hannover Silva zum 1:1. Mit einem Tore: 1:0 Poulsen (6.), 2:0 Olmo (82.) Dann schnellen 2. Runde schlug – Ähnlich schwer taten sich Ka- Doppelwieder einmal – pitän Péter Gulácsi und Co. in pack 26. Oktober 2021 | SV Babelsberg 03 – RB Leipzig | 0:1 (0:1) die Stunde von der Runde der besten 16 auch brachte Martinez – Angelino, Orban, Simakan (80. Gvardiol), Emil Forsberg. gegen den Zweitligisten FC Chris Henrichs – Adams (68. Laimer), Kampl (78. Raebiger) – Szoboszlai Der eingewechHansa Rostock in der heimi- to(80. Moriba), Novoa (90.+2 Forsberg) – Silva (69. Nkunku), Poulsen selte Schwede schen Red Bull AreTore: 0:1 Szoboszlai (45.) köpfte Sekunden na. Yussuf Poulsen 1. Runde vor dem Abpfiff brachte die Gastgeden 2:1-Siegtreffer ber im ersten Pokalspiel 7. August 2021 | SV Sandhausen – RB Leipzig | 0:4 (0:2) und schoss die Leipunter dem neuen Trainer Gulacsi – Angelino, Orban, Simakan, Mukiele – Adams (68. Laimer), Kampl (78. Raebiger) – Forsberg (60. Hwang), Nkunku, ziger erneut ins FinaDomenico Tedesco zwar Haidara (78. Szoboszlai) – Silva (68. Brobbey) le. Andreas Neustadt bereits in der sechsten Tore: 0:1 Orban (19.), 0:2 Haidara (45.), 0:3 Nkunku (60.), 0:4 Szoboszlai (81.) um Auftakt beim Zweitligisten SV Sandhausen feierten die Leipziger im ersten Pflichtspiel unter ExTrainer Jesse Marsch einen klaren 4:0-Sieg, der angesichts der deutlichen Überlegenheit noch höher hätte ausfallen können. Deutlich schwerer taten sich die „Bullen“ dann aber in der zweiten Runde. Am Regionalligisten SV Babelsberg 03 mit Ex-RBLegende Daniel Frahn bissen sie sich lange Zeit die Zähne aus. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff erzielte Dominik Szoboszlai das entscheidende Tor zum 1:0-Sieg, der den Sprung in das Achtelfinale ebnete.

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Everybody’s Darling

» Schon gewusst Die Spieler mit den meisten DFB-Pokalspielen für RB Leipzig:

RB-Bilanz gegen den SC Freiburg:

14 | 6 | 4 I 4 14 Duelle, sechs Siege, vier Unentschieden, vier Niederlagen

27:16 Tore

0:0 Übrigens: Beide Teams trennten sich noch nie 0:0. In jedem Duell fielen mindestens zwei Tore.

die so etwas wie „Everybody’s Darling des deutschen Profifußballs“ sind, diesen Finaleinzug nicht gönnt. Das Endspiel ist das i-Tüpfelchen auf eine Saison, die ohnehin als die erfolgreichste Spielzeit in die Vereinsgeschichte eingeht. Das Team des charismatischen Trainers Christian Streich, der die Breisgauer seit Januar 2012 trainiert und damit der mit Abstand dienstälteste Bundesligatrainer ist, hat sich in den vergangenen Jahren vom Abstiegskandidaten zu einem etablierten Bundesligisten entwickelt. Und das ohne große Stars. Stattdessen schaffen immer wieder junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs den Durchbruch.

Foto: Stuart Franklin

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uf der Liste der beliebtesten Bundesligavereine steht regelmäßig der SC Freiburg ganz weit oben – sowohl bei den Fans als auch bei den Vereinen selbst. Nun haben die Breisgauer erstmals in der Vereinsgeschichte das DFB-Pokal-Finale erreicht. Der Freiburger ­Jubel nach dem souveränen 3:1-Sieg im Halbfinale beim Zweitligisten Hamburger SV war riesengroß. Und es gibt wohl kaum jemanden, der den sympathischen Freiburgern,

e ra m s,1o A b n tcG iü p fu N d E F g B Y O R kS h lC -M /y T Iw 2 6 .(:D P )V L U 0 K

Erstmals im DFB-Pokalfinale: Der SC Freiburg freut sich auf seine Endspiel-Premiere

Bundesliga-Aufstieg 2016 – gemeinsam mit RB Leipzig So schafften bei den Freiburgern unter anderem Kapitän Christian Günther und Abwehrchef Nico Schlotterbeck den Sprung in die Natio­nalmannschaft, Top-Scorer Vincenzo Grifo hat bereits

Freiburgs Weg nach Berlin 1.Runde Würzburger Kickers (A) 1:0 (1:0) 2.Runde VfL Osnabrück (A) 5:4 nach Elfmeterschießen (1:1, 2:2) Achtelfinale TSG 1899 Hoffenheim (A) 4:1 Viertelfinale VfL Bochum (A) 2:1 nach Verlängerung (1:1) Halbfinale Hamburger SV (A) 3:1

sechs Spiele in der italienischen Nationalmannschaft absolviert, Torhüter Mark Flekken sein Debüt in der niederländischen Auswahl ge­feiert. Verlass ist bei den ­spielstarken Freiburgern nach wie vor auf Angreifer Nils Petersen, der als Joker immer wieder entscheidende Tor ­erzielt – darunter den wichtigen Führungstreffer im Pokal-Halb­finale in Hamburg. Den SC Freiburg und RB Leipzig verbindet eine besondere Geschichte. Beide Mannschaften sind 2016 gemeinsam in die Bundesliga aufgestiegen – die Freiburger als Zweitligameister, RB punktgleich als Tabellenzweiter. Aus dem damaligen Freiburger Aufstiegsteam sind neben Trainer Christian Streich mit Kapitän Christian Günter, Mittelfeldspieler Nicolas Höfler, Angreifer Nils Petersen und Verteidiger Lukas Kübler immerhin noch vier Spieler dabei, die auch im Pokalfinale gute Chancen auf einen Einsatz haben. Bei RB Leipzig sind es noch fünf Akteure (Yussuf Poulsen, Lukas Klostermann, Emil Forsberg, Péter Gulácsi, Willi Orban).

27 Spiele Yussuf Poulsen 20 Spiele Péter Gulácsi Willi Orban 18 Spiele Lukas Klostermann Emil Forsberg 17 Spiele Marcel Sabitzer Marcel Halstenberg 16 Spiele Konrad Laimer 15 Spiele Kevin Kampl 13 Spiele Christopher Nkunku 12 Spiele Amadou Haidara Dayot Upamecano

Goalgetter Poulsen Insgesamt erzielten die ­Leipziger im DFB-Pokal ­bislang 67 Tore. Die meisten erzielte Yussuf Poulsen. Die erfolgreichsten RBLTorschützen im DFB-Pokal: 10 Tore Yussuf Poulsen 7 Tore Marcel Sabitzer 6 Tore Emil Forsberg Timo Werner jeweils 3 Tore Dani Olmo Christopher Nkunku Amadou Haidara Hee-chan Hwang Daniel Frahn

Andreas Neustadt

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Der Pokal-Forsberg

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lanke Benjamin Henrichs, Kopfball Emil Forsberg, Tor! Als sich Spieler und Fans gedanklich längst auf die Verlängerung eingestellt hatten, schlug der nach einer Stunde eingewechselte Mittelfeldspieler doch noch zu

glaublich, vor diesen Fans nach 90 Minuten so zu gewinnen. Solche Momente passieren nur im Fußball“, schwärmte der Siegtorschütze nach seinem sechsten Tor im 18. DFB-Pokalspiel: „So etwas vergisst man nie.“

im Halbfinale beim Hamburger SV nach einer Vorlage von Konrad Laimer mit seinem Tor zum 3:1-Endstand in der 72. Minute den Weg ins erste DFB-Pokal-Finale der Vereinsgeschichte geebnet.

Seit 2015 bei RB Leipzig Mit seinem Last-Minute-Tor gegen Union ist Emil Forsberg seinem Ruf als Halbfinal-Torspezialist gerecht geworden und hat gezeigt, dass er auch als Joker immer noch

Ein echtes Déjà-vu

und brachte die Stimmung in der Red Bull Arena bei den eigenen Fans endgültig zum Überkochen. „Das Gefühl war un-

Dabei erlebten alle Beteiligten ein echtes Déjà-vu. Denn die Kombination Pokal-Halbfinale, Nachspielzeit, Tor Forsberg gab es nicht zum ersten Mal. Bereits im vergangenen Jahr hatte Emil Forsberg sein Team im Halbfinale beim SV Werder Bremen mit seinem Tor ins Finale geschossen – in der Nachspielzeit der Verlängerung. Damals stand er nach seiner späten Einwechslung gerade einmal sechs Minuten auf dem Platz, als er den Ball nach einer Kopfballvorlage von Hee-chan Hwang volley im Tor unterbrachte. Schon im April 2019 hatte Emil Forsberg

Emil ­Forsberg Mittelfeldspieler RB Leipzig

Solche ­Momente passieren nur im Fußball.

für die besonderen Aktionen auf dem Feld zuständig ist. Seit 2015 schnürt der Schwede die Schuhe für RB Leipzig und hat mit dem Verein den Gang von der 2. Bundesliga bis in die Champions League geschafft. Hier gelang dem Publikumsliebling beim 1:1 am 13. September 2017 gegen den AS Monaco übrigens auch das erste ChampionsLeague-Tor in der Vereinsgeschichte. Andreas Neustadt

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Foto: IMAGO/

Hartmut Boes

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Emil Forsberg ist bei RB Leipzig nicht nur für die historischen Tore zuständig (siehe Seite 11), ­sondern auch für die entscheidenden. Mit ­seinem Siegtreffer im ­Halbfinale gegen den 1. FC Union Berlin in der ­zweiten Minute der Nachspielzeit ­ köpfte der treue ­Schwede die ­„Bullen“ ins ­Finale – und das bereits zum ­dritten Mal nach 2021 und 2019.

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Tore, Tore, Tore

Das erste Europapokal-Tor der RBL-Historie:

Tore sind bekanntlich das Salz in der ­Fußballsuppe. Davon haben auch die ­Kicker von RB Leipzig seit der ­Vereinsgründung 2009 bereits jede ­Menge geschossen.

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m 24. Februar machte Emil Forsberg mit seinem Elfmetertor zum 3:1-Endstand im entscheidenden Rückspiel in den EuropaLeague-Play-offs bei Real S ­ ociedad San Sebastian die 1000 voll. Es war übrigens nicht der einzige historische Pflichtspiel-Treffer, den der Schwede seit 2015 für die Bullen erzielt hat. Schon mit dem 500. und dem 700. Tor der noch jungen Vereinsgeschichte sowie dem ersten Europapokal-Tor der RBL-Historie hatte der treue Schwede bereits einen festen Platz in den Bullen-Geschichtsbüchern. Andreas Neustadt

Ein knappes Jahr später, am 13. September 2017, feierten die „Bullen“ ihr Debüt auf der großen europäischen Fußballbühne. Im Auftaktspiel der Champions-League-Gruppenphase der Saison 2017/18 in der heimischen Red-Bull-Arena ging es gegen den damaligen französischen Meister AS Monaco. Das erste Europapokal-Tor der Vereinsgeschichte erzielte ebenfalls Emil Forsberg nach einer halben Stunde zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung nach Vorlage von Yussuf Poulsen. Am Ende mussten sich die Leipziger mit einem 1:1 begnügen.

Das erste Bundesliga-Tor der RBL-Historie: Der 28. August 2016 steht als Tag des ersten Bundes­ligaspiels des Vereins in den Geschichtsbüchern von RB Leipzig. Das Auswärtsspiel zum Auftakt der ­Saison 2016/17 bei der TSG 1899 Hoffenheim endete 2:2. Der erste Bundesliga­Torschütze der „Bullen“ war ­Dominik Kaiser, der nach einer Flanke von Diego Demme zum z­ wischen­zeit­lichen 1:1 traf. Tor

Das erste RBL-Tor:

Das 100. RBL-Tor:

Am 31. Juli 2009 absolvierte RB Leipzig sein erstes Pflichtspiel der Vereinsgeschichte. In der ersten Runde des Sächsischen Landespokals setzten sich die „Bullen“ im Leipziger Stadion der Freundschaft mit 5:0 gegen Gastgeber VfK Blau-Weiß Leipzig durch. Bereits in der 2. Minute erzielte Christian Streit die 1:0-Führung für RBL. Damit steht der heutige Leiter der Bullen-Akademie als erster Pflichtspiel-Torschütze des Vereins ganz oben in den RBL-Geschichtsbüchern.

Schon in ihrer zweiten Spielzeit – der Regionalliga-Saison 2010/11 – konnten die RB-Kicker das 100. Tor der Vereinsgeschichte feiern. Am 22. Oktober 2010, beim 2:0 im Ligaspiel beim VFC Plauen erzielte Angreifer Daniel Frahn nicht nur den wichtigen Führungstreffer und auch gleichzeitig den historischen 100. RB-Treffer.

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1000 Tore

Auch der 24. Februar 2022 wird für immer einen festen Platz in den RBL-Geschichtsbüchern haben. Nicht nur weil RB Leipzig an diesem Tag im Play-off-Rückspiel bei Real Sociedad San Sebastian im Estadio Anoeta mit einem 3:1-Sieg den Einzug in das Achtelfi-

nale der Europa League ­sicherstellte, sondern ­wegen des 1000. Pflichtspiel-Tores in der ­RBL-Geschichte. Der ­Torschütze war – na klar – ­Emil Forsberg.

Das 500. RBL-Tor: Nur einen Monat nach dem ersten Bundesliga-Tor hatten die „Bullen“ schon wieder einen guten Grund für einen historischen Tor-Jubel. Beim 2:1-Sieg im Bundesligaspiel gegen den FC Augsburg am 30. September 2016 erzielte Emil Forsberg in der 11. Minute mit einem Linksschuss die frühe Führung und gleichzeitig den 500. Treffer der Vereinsgeschichte.

Das 700. RBL-Tor: Auch das 700. Tor der Vereinsgeschichte ging auf das Konto von Emil Forsberg. Im Bundesligaspiel bei Bayer Leverkusen am 26. September 2020 gelang dem Schweden nach einem Pass von Yussuf Poulsen in der 14. Minute der Führungstreffer. Nur kurze Zeit später mussten die RB-Kicker den schnellen Ausgleichstreffer zum 1:1-Endstand hinnehmen. Der historische Treffer aber blieb …

Fotos: DPA/Jan Woitas, Christian Modla | Grafik: Agnes Müller

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Mehr als nur 90 Minuten Rein ins Stadion, warm machen, spielen, ­umziehen, fertig! Zu einem Fußballspiel der ­„Roten Bullen“ gehört natürlich viel mehr. Teammanager ­Babacar N’Diaye erklärt, wie ein Spieltag wirklich abläuft.

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14 Uhr

Nach einer kurzen Mittagspause beginnt gegen 14 Uhr die heiße Phase der Spielvorbereitung – mit der Busfahrt vom Trainingszentrum in die benachbarte Red Bull Arena. Hier steigt nicht nur bei den Fans sondern natürlich auch beim Team die Vorfreude auf das Spiel – und das aus gutem Grund. Denn erst bei der Mannschafts-Besprechung gegen 14.15 Uhr gibt Trainer Domenico Tedesco die Startelf bekannt. Das ist eine der Eigenheiten des Coaches, der das Team in der Rückrunde wieder in die Erfolgsspur zurückgeführt hat. „Dass die Spieler erst im Stadion erfahren, ob sie in der Startelf stehen, war auch für mich neu. Bei Julian Nagelsmann und Ralph Hasenhüttl gab es die Besprechung mit der Bekanntgabe der Startelf zum Beispiel schon vor der Abfahrt ins Stadion“, erklärt Babacar N’Diaye, der seit Sommer 2017 bei RBL im Teammanagement arbeitet und mit Domenico Tedesco seinen sechsten Cheftrainer erlebt.

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15.30 Uhr

Mit dem Abpfiff gegen 17.15 Uhr ist der Tag für die Mannschaft natürlich noch nicht beendet – völlig unabhängig vom Ergebnis. Nach kurzem Auslaufen und dem Gang in die Fankurve, der im besten Fall gleich mit einer kurzen gemeinsamen Siegesfeier kombiniert wird, sowie den obligatorischen Interviews geht’s dann wieder in die Kabine. „Die meisten Spieler essen nach dem Spiel noch etwas Warmes und fahren dann etwa eine Stunde nach dem Abpfiff nach Hause zu ihren Familien zum Relaxen. Gerade die Erholung ist bei der Vielzahl der Spiele in den vergangenen Wochen und Monaten unheimlich wichtig“, weiß Babacar N’Diaye.

Dann kann das Spiel pünktlich um 15.30 Uhr mit dem Anpfiff beginnen.

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Grafik: Agnes Müller

17.15 Uhr

Foto: Picture Point/Roger Petzsche

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18.30 Uhr Gegen 18.30 Uhr ist für die meisten RB-Kicker also ein ganz normaler Bundesliga-Arbeitstag beendet, zu dem also einiges mehr gehört als nur die 90 Spielminuten.

Gemeinsames Feiern mit den Fans: Nach einem Sieg macht der Gang in die Fankurve natürlich am meisten Spaß. Das weiß auch Mohamed Simakan.

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Auch das Auslaufen darf natürlich nach dem Spiel nicht fehlen: Manchmal sind auch die Kinder der Spieler dabei. Foto: DPA/Daniel Reinhardt


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9 Uhr

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12.15 Uhr

Entscheidend für den Ablauf eines Spieltages ist vor allem, ob das Spiel in der heimischen Red Bull Arena oder auswärts stattfindet und natürlich, wann es angepfiffen wird. Ein ganz normales Bundesliga-Heimspiel – samstags, 15.30 Uhr – startet für Gulácsi, Forsberg und Co. beispielsweise um 9 Uhr mit dem Frühstück im Trainingszentrum am Cottaweg.

Der erste Pflichttermin für alle Spieler am Spieltag ist eine kurze Videobesprechung um 12 Uhr im Trainingszentrum. Hier werden noch einmal Standardsituationen wie Ecken und Freistöße besprochen.

Danach werden ab 12.15 Uhr beim gemeinsamen Mittagessen, dem sogenannten „Pre-Match-Meal“, Kalorien und Kohlenhydrate „getankt“. Dabei kommen vor allem Nudeln, Kartoffeln und Hühnchen auf den Tisch. Auch bei Spielen, die später angepfiffen werden, ist das „Pre-Match-Meal“ vor dem Anpfiff übrigens ein fester Bestandteil der Spielvorbereitung. „Es ist wichtig, dass die Spieler etwa drei Stunden vor dem Spiel noch einmal richtig essen, um Energie zu tanken“, so der RB-Teammanager.

Das RB-Trainingszentrum am ­Cottaweg: Hier beginnt für das Team der Spieltag mit dem ­gemeinsamen Frühstück. Foto: Eblenkamp

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14.50 Uhr 40 Minuten vor dem Anpfiff geht’s dann für alle Spieler auf den Rasen zum Aufwärmen – begleitet vom Jubel der Fans, die zu diesem Zeitpunkt meist schon zahlreich im Stadion sind. Nach 25 Minuten geht es wieder in die Kabine, wo der Coach die letzten Anweisungen für das bevorstehende Spiel gibt. Nach dem letzten Abklatschen und gemeinsamen Einschwören geht es endgültig auf’s Feld.

14.30 Uhr 14.30 Uhr beginnt für die Spieler die individuelle Vorbereitung. Einige Spieler chillen beim Musikhören, andere brauchen einfach ein bisschen Ruhe. Da hat jeder sein eigenes Programm für die mentale Spielvorbereitung., b

Unmittelbare Vorbereitung auf das Spiel: 40 Minuten vor dem ­Anpfiff beginnt für die RB-Spieler die ­Erwärmung auf dem Rasen. Foto: Picture Point/Roger Petzsche

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54 Spiele – 25 Siege Bislang absolvierte RB Leipzig 54 Spiele im Europapokal, ­davon 30 in der Champions League, 18 in der Europa League und sechs in der Europa-League-Quali­fikation. Davon konnten die Leipziger 25 gewinnen und kassierten 16 Niederlagen. 13 Mal spielten sie Unentschieden.

22 Gegner In ihrer Europapokal-Historie mussten die Leipziger bereits fünf Mal gegen Paris St. Germain ran. Einmal – im Gruppenspiel am 4. November 2020 in der heimischen Red-Bull-Arena – konnten die „Bullen“ gegen das Star­Ensemble aus der französischen Hauptstadt sogar gewinnen. Dank der Tore von Christopher Nkunku und Emil Forsberg konnten sie den frühen Rückstand noch in einen 2:1-Sieg drehen.

Fünf Duelle Paris St. Germain (Frankreich) Vier Duelle Zenit St. Petersburg (Russland)

Zwei Duelle Manchester City (England) Manchester United (England) FC Liverpool (England) Tottenham Hotspurs (England) AS Monaco (Frankreich) Olympique Marseille (Frank.) Olympique Lyon (Frankreich) Besiktas Istanbul (Türkei) Basaksehir Istanbul (Türkei) FC Porto (Portugal) Benfica Lissabon (Portugal) SSC Neapel (Italien) Atalanta Bergamo (Italien) Glasgow Rangers (Schottland) Celtic Glasgow (Schottland) Real Sociedad (Spanien) San Sebastian (Spanien) FC Salzburg (Österreich) Rosenborg Trondheim (Norwegen) FC Brügge (Belgien) BK Häcken (Schweden) CSU Craiova (Rumänien) Zorya Lugansk (Ukraine) Ein Duell Atletico Madrid (Spanien)

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igentlich war alles angerichtet für das erste Europapokal-Finale der noch jungen Vereinshistorie. Erstes Endspiel im fünften Jahr auf internationalem Parkett – das hätte auch einen richtig guten Klang gehabt. Hätte! Leider hat es für die Mannen um Trainer Domenico Tedesco dann doch nicht für den Einzug ins Endspiel gereicht, weil sie im Halbfinal-Rückspiel im lauten Glasgower Ibrox Stadium weit von ihrer Top-Form entfernt waren. Der knappe 1:0-Erfolg im Hinspiel auf heimischem Rasen in der Red Bull Arena war damit einfach zu wenig. Damit konnten die Leipziger am Mittwoch im Finale nur zuschauen, wie Eintracht Frankfurt und die Glasgow Rangers in Sevilla um die Europa-League-Trophäe kämpften – übrigens fast auf den Tag genau 35 Jahre nach dem 1. FC Lok Leipzig, dem bislang einzigen Europapokal-Finalteilnehmer aus Leipzig. Am 13. Mai 1987 mussten sich die Probstheidaer im Endspiel des Europapokals der Pokalsieger in Athen dem damaligen Spitzenteam von Ajax Amsterdam nach großem Kampf mit 0:1 geschlagen geben.

5. Europapokal-Saison – zweites Halbfinale!

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pions League das Halbfinale erreicht – und mussten sich hier dem Starensemble von Paris St. Germain mit 0:3 geschlagen geben. Nun kam gegen Glasgow das HalbfinalAus – im 54. Europapokal-Spiel der Vereinsgeschichte. Erstmals präsentierten sich die „Bullen“ am 13. September 2017 in einem Pflichtspiel auf internationalem Parkett. Zum Auftakt der Champions-LeagueGruppenphase der Saison 2017/18 war der damalige französische Meister AS Monaco zu Gast in der Red Bull Arena. Am Ende stand vor über 42 000 Zuschauern ein 1:1 und die Gewissheit, dass man auch auf der internationalen Bühne mithalten kann. Aus der damaligen Startelf sind mit Péter Gulácsi, Marcel Halstenberg, Willi Orban, Lukas Klostermann, Torschütze Emil Forsberg und Yussuf Poulsen auch heute noch sechs Spieler dabei.

International von Oktober bis Mai ungeschlagen

Die fünfte Saison auf internationalem Parkett begann für RB Leipzig denkbar schlecht – mit drei Niederlagen in der Champions-League-Grupp en­phase gegen den späteren Halbfinalisten Manchester ­City, den FC Brügge und Paris St. Germain. Nach der un54 Partien in fünf Spielzeiten glücklichen 2:3-Niederlage in Paris am 19. Oktober blieben die „Bullen“ aber mehr als ein Die „Bullen“ müssen nach halbes Jahr lang internatioder Niederlage in Glasnal ungeschlagen – bis zum gow dagegen weiter auf 1:3 am 5. Mai in Glasgow, ihren ersten Finaleindas den Europa-Leaguezug in einem EuropaDurch die 1:3-Niederlage im Finaltraum von Sevilla pokal-Wettbewerb Halbfinal-Rückspiel bei den Glas- durchaus überraschend warten. Bereits vor zwei Jahren hatten gow Rangers haben die RB-Kicker been­dete. Andreas Neustadt sie in der Chamdas Europa-League-Finale verpasst.

Das war die RB Leipzig-Europapokal-Saison 2021/2022 » Champions-League-

» Europa League

Gruppenphase | Gruppe A

Manchester City – RB Leipzig RB Leipzig – FC Brügge Paris St. Germain – RB Leipzig RB Leipzig – Paris St. Germain FC Brügge – RB Leipzig RB Leipzig – Manchester City

6:3 (3:1) 1:2 (1:2) 3:2 (1:1) 2:2 (1:2) 0:5 (0:4) 2:1 (1:0)

» Abschlusstabelle 1. Manchester City 2. Paris St. Germain 3. RB Leipzig 4. FC Brügge

6 Sp 4 S 0 U 2 N 12 Pkt. 6 Sp 3 S 2 U 1 N 11 Pkt. 6 Sp 2 S 1 U 3 N 7 Pkt. 6 Sp 1 S 1 U 4 N 4 Pkt.

Zwischenrunde: RB Leipzig – Real Sociedad San Sebastian 2:2 (1:1) Real Sociedad San Sebastian – RB Leipzig 1:3 (0:1) Achtelfinale: RB Leipzig – Spartak Moskau wg. des russischen Krieges gegen die Ukraine abgesagt und zugunsten von RB Leipzig gewertet Viertelfinale: RB Leipzig – Atalanta Bergamo 1:1 (0:1) Atalanta Bergamo – RB Leipzig 0:2 (0:1) Halbfinale: RB Leipzig – Glasgow Rangers 1:0 (0:0) Glasgow Rangers – RB Leipzig 3:1 (2:0)

Dauerbrenner Peter Gulacsi 42 der insgesamt 54 Spiele aus europäischem Parkett absolvierte RB-Torhüter ­Péter Gulácsi – so viele wie kein anderer RB-Spieler. 39 Mal lief Lukas Klostermann in den internationalen Wettbewerben für RB auf, 38 Mal war Yussuf Poulsen im Einsatz. Insgesamt wurden in den bislang 54 EuropapokalSpielen der Vereinsgeschichte 45 Spieler eingesetzt. Die Spieler, mit den meisten Europapokal-Spielen für RB Leipzig: 42 Spiele Péter Gulácsi 39 Spiele Lukas Klostermann 38 Spiele Yussuf Poulsen 35 Spiele Emil Forsberg 32 Spiele Willi Orban Kevin Kampl Konrad Laimer 30 Spiele Nordi Mukiele 29 Spiele Christopher Nkunku Marcel Sabitzer Dayot Upamecano 25 Spiele Marcel Halstenberg

Nkunku traf am häufigsten Insgesamt erzielten die Leipziger in fünf internationalen Spielzeiten 80 Tore. Die ­meisten davon, 12, erzielte ­Christopher Nkunku. Emil Forsberg und Timo Werner erzielten jeweils elf Europapokal-Treffer im RB-Trikot. In den insgesamt 54 Partien blieben die „Bullen“ neun Mal ohne einen eigenen Treffer und neun Mal ohne Gegentor. Die erfolgreichsten RBLTorschützen im Europapokal: 12 Tore Christopher Nkunku 11 Tore Emil Forsberg, Timo Werner 5 Tore Jean-Kevin Augustin, Angeliño 4 Tore André Silva, Marcel Sabitzer, Bruma 3 Tore Matheus Cunha 2 Tore Yussuf Poulsen, Willi Orban, Konrad Laimer, Nordi Mukiele, Dani Olmo, Dominik Szoboszlai, Naby Keita


Finale, oh oh!

Mit unserer Unterstützung.

Dieses Jahr im Herzen und nächstes Jahr im Stadion dabei: Die Leipziger Gruppe wünscht allen Fans viel Spaß beim Pokalfinale! Als Leipziger Stadtwerke, Verkehrsbetriebe, Wasserwerke und Sportbäder pflegen wir Partnerschaften mit Vereinen und Institutionen, die Leipzig und die Region noch lebens- und liebenswerter machen – so wie der Spitzenfußball des RB Leipzig.

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Tops und Flops der Bundesliga-Saison 2021/2022

2 Foto: Christian Schroedter via www.ima

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Bestes Beispiel Konrad Laimer: Der Österreicher machte vor allem in der Rückrunde seinem Ruf als nimmermüder Balleroberer wieder alle Ehre. Vor allem seine Gala-Vorstellung beim 4:1 in Dortmund wird vielen Fans im Gedächtnis bleiben, wo der 25-jährige Öster­reicher in Weltklasseform mit Nkunku kombinierte und so den Borussen im eigenen Stadion die Grenzen auf­zeigte.

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Die Neuzugänge Josko Gvardiol und Mohamed Simakan: Trotz ihrer ­Jugend – Gvardiol ist ­gerade einmal 20 Jahre, ­Simakan 22 Jahre – haben die beiden Verteidiger bereits in ihren ersten Bundesliga-Monaten nachhaltig ihre Stärke unter Beweis gestellt. Beide sind inzwischen aus der RB-Defensive nicht mehr wegzudenken.

Foto: Torsten Silz

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Foto: Christian Schroedter/Imago; Laci Perenyi/Imago

Top-Scorer Christopher Nkunku: Der 24-jährige französische Nationalspieler spielte die Saison seines noch jungen Lebens. Wettbewerbsübergreifend war der überragende Offensivspieler der vergangenen ­Monate an 54 Toren direkt beteiligt. Der Mittelfeldspieler stand in jedem Spiel der Saison auf dem Platz, war noch dazu in vielen Begegnungen spielentscheidend. Im März durfte Christopher Nkunku endlich auch sein langersehntes Debüt in der französischen Nationalmannschaft feiern.

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2. Trainer Domenico Tedesco: Er übernahm im Dezember das Team vom glücklosen Jesse Marsch und führte die Bullen in der Rück­runde aus der unteren Tabellenhälfte wieder nach oben und zurück zu alter Konstanz und Stabilität. Der neue Coach, der sechs Sprachen spricht, machte aus vielen Einzelspielern wieder eine Mannschaft mit einem gemeinsamen Ziel. Viele Profis dankten es ihm mit einer deutlichen Leistungssteigerung.

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Foto: motivio via www.imago-images.de

Die abgelaufene Bundesliga-Saison glich für das RB-Team und die Fans nach einem großen personellen Umbruch im vergangenen ­Sommer einer Achterbahn der Gefühle. Drohte im Dezember noch das Verpassen der Champions-League-Plätze, stand nach einer ­starken Aufholjagd unter dem neuen Trainer Domenico ­Tedesco am Ende doch noch Platz vier und damit doch noch die Qualifikation für die Königsklasse.

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Die rund fünf Monate ­kurze Episode unter Trainer Jesse Marsh: Der US-Amerikaner holte mit Red Bull Salzburg zwar vier Titel in zwei Jahren – den österreichischen Meistertitel ­sowie den Pokal. In der Messestadt legten seine Bullen aber mit nur 18 Punkten aus 14 Spielen den schlechtesten Saisonstart der Vereinsgeschichte hin. Nach drei Bundesliga-Niederlagen in Folge und dem Absturz auf Platz 11 war es Anfang Dezember höchste Zeit für die Vereinsführung, die Notbremse zu ziehen.


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Die Neuverpflichtungen Brian ­Brobbey und Ilaix ­Moriba: Beide ­kamen im vergangenen Sommer mit großen Vorschusslorbeeren aus ­Amsterdam und Barcelona nach Leipzig. Schließlich galten sie als zwei der größten europäischen Talente. Das konnten sie aber im RB-Trikot bei ihren wenigen Kurzein­sätzen nie zeigen. Zum Jahres­wechsel wurde Brian Brobbey ­wieder an seinen vorherigen Verein Ajax Amsterdam verliehen. Ilaix ­Moriba ging ­leihweise zum FC Valencia.

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Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Der schlechteste ­Zuschauerschnitt seit dem Aufstieg in die Bundesliga: Coronabedingt waren zum Saisonauftakt nur 7000 Zuschauer im Stadion erlaubt, im Winter durften lange Zeit sogar nur 1000 Fans in die Red-Bull-Arena. Ende Januar reichte RB deshalb per Eilantrag Klage ein, als erster Bundesligist. Erst seit dem 20. März darf die Red-Bull-Arena wieder voll besetzt sein.

Foto: Ricardo Larreina/Imago

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Foto: Christian Modla

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Offensiv-Ass Dani Olmo: Das spanische Mittelfeld-Ass stand in der Hinrunde vorwiegend für die spanische Nationalelf auf dem Platz. Nach der Europameisterschaft durfte sich der ­25-Jährige im vergangenen Sommer in Tokio noch den Traum von den Olympischen Spielen erfüllen und kehrte mit der Silbermedaille zurück nach Leipzig. Danach musste er allerdings mehrere Wochen verletzt pausieren und kam auch danach nur schwer in Tritt. Auch in der Rückrunde brachte er sein großes ­Talent nur selten auf den Platz.

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Langsames Spielerkarussell

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atürlich brodelt die Gerüchteküche seit Wochen kräftig. Vor allem der in dieser Saison überragende und noch bis zum 30. Juni 2024 an den Verein gebundene Christopher Nkunku steht bei zahlreichen Top-VerVor dem Saisonende ist auch gleichzeitig einen auf dem Wunschvor der neuen Saison – das ist auch bei RB zettel – ebenso wie der nimmermüde BallerLeipzig nicht anders. Während die Konkur- oberer Konrad Laimer, der vor einem Wechrenz in den letzten Wochen schon fleißig sel zum FC Bayern aufrüstete, drehte sich das Bullen-SpielerMünchen steht. Auch Nordi Mukiele, karussell für die kommende Spielzeit bisder ebenfalls lang nur langsam. Nur auf der Torhüternoch eine Saiposition konnte neues Personal vermeldet son vertraglich an den werden. Verein gebunden ist, hat nach ANZEIGE seinen starken Leistungen in den letzten WoInh. Elektromeister Frank Ackermann chen Begehrlichkeiten geweckt. Zumindest in Sachen Nkunku

hat Oliver Minzlaff bereits im Winter ein Machtwort gesprochen. „Christopher Nkunku wird auch nächste Saison noch bei uns spielen. Natürlich ist im Fußball nie etwas sicher. Aber das sind unsere Planungen“, hatte er Anfang Februar in einem Talk bei Sky90 klargestellt. Wenn es nach den Verantwortlichen geht, soll das Team nach dem großen personellen Umbruch im vergangenen Sommer, diesmal ohnehin nur punktuell ver-

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Noch nicht klar ist allerdings, was mit den insgesamt 13 ausgeliehenen Spielern passiert. 12 dieser Leihverträge laufen zum 30. Juni aus – darunter die beiden Angreifer Alexander Sörloth (Real Sociedad San Sebastian) und Bryan Brobbey (Ajax Amsterdam) und das spanische Mittelfeld-Talent Ilaix Moriba (FC Valencia). Lediglich das US-amerikanische Mittelfeldtalent Caden Clark, das ursprünglich bereits im Januar nach Leipzig kommen sollte, wurde bis zum 31. Dezember an die New York Red Bulls ausgeliehen. Es kann also auch diesmal wieder ein spannender Transfersommer werden…

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Was wird aus den Leihspielern?

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Läuft definitiv auch in den nächsten ­Jahren mit dem ­RB-Trikot auf: ­MittelfeldRoutinier Kevin Kampl.

ändert werden. Fest steht, dass Mittelfeld-Routinier Kevin Kampl und Abwehrspieler Marcel Halstenberg weiterhin im „Bullen“-Trikot auflaufen werden. Beide stehen kurz vor einer Vertragsverlängerung.

Herzlich willkommen in Leipzig: Maarten ­Vandevoordt (M.) verstärkt ab 2024 das ­RB-Torhüter-Team. Foto: motivio

Mit Maarten Vandevoordt hat sich RB Leipzig eines der interessantesten europäischen Torwarttalente geangelt. Der 20-jährige belgische Keeper vom KRC Genk hat in Leipzig einen Fünf-Jahresvertrag unterschrieben – allerdings erst ab 2024. In den nächsten beiden Spielzeiten soll Maarten Vandevoordt noch nationale und internationale Erfahrung in Genk sammeln. Sein Profi-Debüt feierte der talentierte Torhüter am 24. September 2019 im Alter von erst 17 Jahren und sieben Monaten beim 3:0-Sieg des KRC Genk im belgischen Pokal gegen KSK Ronse. Knapp drei Monate später debütierte der aktuelle belgische U21-Auswahltorhüter auch in der Jupiler Pro League, um nur drei Tage darauf am 10. Dezember 2019 erstmals in der UEFA Champions League aufzulaufen. Mit 17 Jahren und 287 Tagen ist er damit der jüngste Keeper, der bislang in der Königsklasse zum Einsatz kam. Seit dieser Saison ist er die unumstrittene Nummer 1 in Brügge.

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Janis Blaswich verstärkt ab Sommer das Torhüter-Team der Roten Bullen. Der 31-Jährige unterschrieb einen Vertrag bis Juni 2025. Der Torhüter ist seit vier Jahren Kapitän und absoluter Leistungsträger beim niederländischen Erstligisten Heracles Almelo und absolvierte hier mehr als 100 Spiele in der Eredivisie. Bei RB Leipzig ist Janis Blaswich als starker Back-up für Stamm-Keeper Péter Gulásci eingeplant. Vor seinem Wechsel in die Niederlande hatte Janis Blaswich das Tor von Borussia Mönchengladbach II (127 Partien), Dynamo Dresden (31 Partien) und Hansa Rostock (38 Partien) gehütet. „Ich bin sehr glücklich, im Sommer zu RB Leipzig und damit zu einem Top-Club in der Bundesliga zu wechseln. Die Bedingungen in Leipzig mit dem Trainingszentrum und dem großartigen Stadion mitten in der Stadt sind etwas Besonderes“, erklärt der Neuzugang: „Ich komme in ein tolles Torwartteam um Torwarttrainer Frederik Gößling und Péter Gulácsi, der einer der besten Keeper Europas ist, und freue mich sehr auf die Zusammenarbeit.“ AN

Janis Blaswich und Torwarttrainer Frederik Gößling freuen sich auf die Zusammenarbeit ab Sommer. Foto: motivio


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Die Inklusion von Menschen mit Behinderung ist auch bei RB Leipzig ein wichtiges Thema.

E

s ist ein anerkanntes gesellschaftliches Ziel, Menschen mit Einschränkungen gleichberechtigten Zugang zu allen Lebensbereichen zu ermöglichen. Im Sport ist diese Inklusion bei bestehenden Mannschaften und die Teilnahme an Wettbewerben eine besondere Herausforderung, kommt es doch vor allem auf körperliche Leistungsfähigkeit an. Für körperlich oder geistig eingeschränkte Zuschauer und Fans wurden bereits viele Angebote geschaffen. Die aktive Teilnahme an Wettkämpfen und Spielen ist jedoch oft weniger integrativ und bietet noch viele Möglichkeiten für eine bessere Teilhabe. „RB Leipzig bietet auch für Fußballfans mit Einschränkungen zahlreiche Angebote, um als Anhänger und Unterstützer ihres Vereins sichtbar zu sein und vollumfänglich am Vereinsleben und den Spielen auf den Rängen teilnehmen zu können“, betont die Fanbeauftragte für Inklusion bei RB Leipzig, Mandy Voigt, das Engagement des Erstligisten für diese Fangruppe. „Wichtig sind Kontaktmöglichkeiten, um die Belange der körperlich oder geistig eingeschränkten Fans erfahren zu können“, hier gebe es regelmäßige Sprechstunden mehrmals die Woche. Auch ein eigener FanTag ist dieses Jahr wieder für Menschen mit Behinderung geplant, an dem sich die Fußballbegeisterten und ihre Mannschaft einen ganzen Nachmittag treffen können. Die genaue Terminplanung sowie Anmeldemöglichkeiten werden auf der Internetseite

von RB Leipzig bekannt gegeben. Dort finden sich auch generell Informationen zur Barrierefreiheit und zum SportforumEINS als Begegnungsstätte für mobilitätseingeschränkte oder geistig behinderte Menschen. Schwierig ist es, gerade im Profifußball gemischte Mannschaften aus behinderten und nicht behinderten Spielerinnen und Spielern zu bilden, weil die Anforderungen meist so hoch sind, dass Einschränkungen jedweder Form einer Profikarriere entgegenstehen. Wenn eine Behinderung der Ausübung des Sports allerdings nicht im Wege steht, sei es auch für RB Leipzig kein grundsätzliches Hindernis, solche Sportler aufzunehmen.

Neue Initiative für gemeinsame Teilhabe Eine neue Initiative für gemeinsame Teilhabe am Fußballsport startete der Fußballverband der Stadt Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Fußball-Verband (SFV). „Wir wollen Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung in gemeinsamen, neu aufgestellten Mannschaften in bestehenden Vereinen zusammenbringen“, erklärt Axel Ackermann, Beauftragter für das Thema Inklusion beim SFV, das Modellprojekt. Mit dem JFV Neuseenland konnte bereits der erste Verein gewonnen werden, freut sich Ackermann. „Ziel ist es, perspektivisch eine Inklusionsliga mit eigenem Turnierbetrieb aufzubauen.“ Der Sächsische Fußballverband bietet interessierten Vereinen

Schützenstr. 15, 04103 Leipzig Tel. 0341/ 6884069 Informationen und Qualifizierung der Trainer und Übungsleiter, sodass möglichst viele Inklusionsteams in ganz Leipzig entstehen. Offen sind die neuen Mannschaften für alle bis zum 18. Lebensjahr. Mit dieser Initiative soll auch dem Manko abgeholfen werden, dass es immer noch zu wenig Angebote von Vereinen gibt, in denen Inklusion aktiv umgesetzt wird. „Mit den Werkstättenturnieren für Erwachsene ist ein Erfolgsmodell entstanden. Hier werden bundesweit Fußballturniere mit gemischten Mannschaften ausgetragen werden, aber im Vergleich zu den alten Bundesländern gibt es bei uns noch Reserven“, so Alexander ­Rabe, Pressesprecher des Sächsischen FußballVerbandes (SFV). Dass auch im Profisport mehr Inklusion möglich ist, wird auch von Bundesligavereinen wie RB Leipzig erkannt. „Für die kommende Zeit ist geplant, stärker mit Behindertenverbänden und Einrichtungen in Kontakt zu treten und hier in einen regelmäßigen Austausch zu gehen“, so die RB-Fanbeauftragte Voigt. Als Beispiel nennt die beauftragte Ansprechpartnerin für die Belange von Menschen mit Einschränkungen im Verein die Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Sachsen e.V. Diese unterstützt bei der Übersetzung von Texten in leichte Sprache. „Ebenso sind wir natürlich immer daran interessiert und laden ein, dass Verbände zu unseren Sprechstunden kommen und wir in einen aktiven Austausch kommen.“ Jochen Reitstätter

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Was hat Ihnen in der Saison besonders imponiert? Welche Hausaufgaben müssen noch gemacht werden – unabhängig vom Aufstieg oder nicht? Der Kampfgeist des Teams hat mir imponiert. Wir lagen in der Saison das eine oder andere Mal zurück und haben dann noch das Spiel gedreht. Zum Beispiel beim Hinspiel in Meppen (0:5-Niederlage, Anm. d. Red.) hatte sich die Mannschaft nach dem 0:1 in der Körpersprache mehr oder weniger aufgegeben und bekam dann noch vier weitere Gegentore. Wenn man jetzt mal das Andernach-Spiel (0:5Niederlage in der Rückrunde, Anm. d. Red.) ausklammert, hat sich das deutlich verbessert. Das Team steckt nicht auf und glaubt an sich, was man eindeutig an der Körpersprache sieht. An der Chancenverwertung müssen wir arbeiten. Auch wenn unser Torkonto zeigt, dass wir in der Liga aktuell mit die meisten Tore geschossen haben (58 Tore nach

„Im Endeffekt ist alles möglich“ Seit Mai 2019 leitet Viola ­Odebrecht die Abteilung ­Mädchen- und Frauenfußball bei RB Leipzig. Die ehemalige Nationalspielerin und Welt­meisterin von 2003 spricht über die Stärken und Schwächen des Zweitliga-Teams und die U20. 22 Spieltagen, Anm. d. Red.), muss man sagen, dass wir das eine oder andere hätten mehr schießen müssen. Wenn man sich im Gegenzug unser Torkonto im Hinblick auf Gegentore (37 Tore nach 22 Spieltagen) anguckt, dann sind das deutlich zu viele. Daran müssen wir arbeiten, dass wir noch kompakter stehen und in der Defensive weniger zulassen. Von den Neuverpflichtungen zu Saisonbeginn standen bisher kaum alle gemeinsam auf dem Platz. Wird es für die nächste ­Saison viele Neuverpflichtungen geben? Das stimmt. Das ist ärgerlich gewesen, dass wir die Neuzu-

gänge, die wir geholt haben, nicht zu 100 Prozent aufgrund von Verletzungen und Corona einsetzen konnten. Das ist im Fußballsport ein Stück weit „normal“, aber nicht schön. Ich erhoffe mir, dass die eine oder andere Spielerin wie Gianna Rackow, die erst lange verletzt war und jetzt durch Corona nicht einsatzfähig ist, oder Maria Cristina Lange, die nur bis Anfang Oktober bei uns spielen konnte, in der nächsten Saison verletzungsfrei bleiben und uns individuell auf den einzelnen Positionen verstärken. Nichtsdestotrotz bin ich mittendrin in der Planung. Wir wollen uns weiterentwickeln, wir wollen uns

Ich bin nach dem Heimspiel gegen den FC Ingolstadt nach Mittweida gefahren und habe mir den 9:0-Sieg unserer Mannschaft angesehen. Das war natürlich toll. Die zweite Mannschaft hat sonst nicht so die Aufmerksamkeit, weil die erste Frauenmannschaft das Zugpferd ist. Es war eine schöne Kulisse mit 400 Zuschauern.

Foto: RB Leipzig

Wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Saison? Viola Odebrecht: Grundsätzlich muss man sagen, dass die Saison schon durchwachsen war. Wir haben Punkte gegen Mannschaften gelassen, gegen die wir eigentlich hätten gewinnen müssen. Nichtsdestotrotz ist es so, dass wir aktuell noch vier Punkte von einem Aufstiegsplatz entfernt sind und wir haben noch vier Spiele. Im Endeffekt ist alles möglich. Wir sind immer noch davon überzeugt, dass unser Zweitligateam den Aufstieg schaffen können.

weiter verstärken, selbst wenn wir jetzt in der 2. Liga bleiben. Das Trainerteam bleibt in der nächsten Saison oder ist das eine Baustelle? Grundsätzlich wollen wir uns weiterentwickeln und müssen da auf viele Sachen schauen und in die Waagschale werfen. Jetzt konzentrieren wir uns erst einmal auf den Rest der Saison. Mit allem anderen beschäftigen wir uns danach. Die U20 gewann den Sachsenpokal gegen den Chemnitzer FC. Sind Sie insgesamt zufrieden mit der Entwicklung der Nachwuchsabteilung?

Die U20 spielt in der Regionalliga um den sechsten Platz. Sehen Sie da Perspektiven nach oben? Grundsätzlich sind wir im gesamten Nachwuchsbereich nicht ergebnisorientiert, sondern entwicklungsorientiert. Da ist es im Endeffekt nicht ganz so bedeutsam wie bei der ersten Frauenmannschaft, wenn sie mal ein Spiel verlieren. Nichtsdestotrotz wollen wir mit unserer U20 als Ausbildungsmannschaft perspektivisch in den nächsten 2 bis 5 Jahren in die 2. Bundesliga aufsteigen. So wie die U20-Teams der verschiedenen Bundesligisten, die aktuell in der 2. Bundesliga spielen. Genau, denn es hat sich gezeigt, dass der Sprung von der U17 in die 1. Bundesliga nur ganz wenigen Talenten gelingt und man durchaus die zwei, drei Jahre in der 2. Liga benötigt. Deshalb glaube ich, ist es wichtig, dass man die U20 in der 2. Liga hat. Britt Schlehahn Zum Zeitpunkt des Interviews am 2. Mai standen noch vier Spiele in der 2. Bundesliga an. Zum Aufstiegsplatz fehlten vier Punkte. Für Spannung bis zum 5. Juni ist somit gesorgt.

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Der Showdown läuft Die RB-Frauen ­stecken in der 2. Bundesliga noch mittendrin im ­Aufstiegskampf. Ob der ErstligaTraum tatsächlich in Erfüllung geht, entscheidet sich in den kommenden Wochen.

S

pannender könnte sich die Endphase der 2. Frauenbundesliga nicht gestalten. Die zwei Erstliga-Absteiger der vergangenen Saison, SV Meppen und MSV Duisburg, liegen vier Spieltage vor dem Finale am ersten Juniwochenende punktgleich auf den Aufstiegsplätzen 1 und 2. RB kann mit vier Punkten Rückstand bereits in der zweiten Zweitligasaison noch auf den Aufstieg in die Bundesliga hoffen. Für einen starken Endspurt spricht, dass die letzten drei von vier Spielen zu Hause im Markranstädter Stadion am Bad stattfinden. Hier finden sich nach dem letzten Lockdown deutlich mehr Fans ein als davor. Wenn sich das Team von Trainerin Katja Greulich zudem ein Beispiel an seinem Endspurt in der Hinrunde nimmt, dann könnte unter der Voraussetzung, dass Meppen und Duisburg das eine oder andere Mal schwächeln, der Aufstieg möglich sein.

Gelingt den ­RB-Frauen noch der Aufstieg? Franziska Gaus (l.) und ihre Teamkolleginnen werden in den nächsten Wochen alles dafür geben. Foto: Christian

Britt Schlehahn

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an“, so Greulich sichtlich erleichtert am 1. Mai nach dem knappen 4:3-Heimsieg gegen den FC Ingolstadt. Vieles passte im Spiel nicht zusammen, vor allem individuelle Fehler im Mittelfeld häuften sich. Trotzdem kämpfte sich RB nach zahlreichen Torchancen und drei Gegentoren wieder zurück auf die Siegesspur. Kapitänin Johanna Kaiser stellte nach dem Spiel fest: „Wir waren bei unserem Abwehraktionen nicht konsequent genug und sind dadurch immer wieder in Rückstand geraten. Am Schluss haben wir aber das Glück erzwungen.“

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Die zwei Gesichter des Teams In den vergangenen Wochen zeigte RB allerdings zwei Gesichter. Dazu gehört die Freude am Tore schießen. Mit 58 Toren nach 22 Begegnungen führte RB vier Spieltage vor Schluss die Statistik an. Mit 37 Gegentoren wies RB allerdings auch einen der schlechtesten Werte an der Tabellenspitze nach. Vor allem auswärts lieferte die Defensive keinen guten Eindruck ab. So schwankten die Leistungen innerhalb der Rückrunde. ­Daher möchte RB-Trainerin Katja Greulich vier Spieltage vor dem Saisonende auch noch kein Resümee über die Saison 2021/22 ziehen. „Es stehen noch vier Endspiele

Maria Cristina Lange mussten zuletzt Gianna Rackow und Barbara Brecht coronabedingt passen. Torhüterin Carina Schlüter meldete sich vor einigen Wochen aus einer Psychosomatischen Klinik, in der sie ihre Depressionen überwinden möchte. So bekamen Spielerinnen aus der U20 wie Stürmerin Kyra Spitzner ihre Einsatzzeiten in der ersten Mannschaft. Wenn Greulichs Anforderungen „defensiv stabil stehen, die Zweikämpfe gewinnen, mit Geduld Räume schaffen und diese dann auch nutzen“ von ihren Spielerinnen in den letzten Partien umgesetzt werden, könnte als Belohnung nach dem letzten Saisonspiel am 5. Juni beim Aufstiegskonkurrenten Duisburg der Aufstieg winken. Wenn nicht, heißt es im dritten Jahr in der zweiten Bundesliga aus den Fehlern lernen und wieder anzugreifen, dann sicherlich mit einigen Neuerungen.

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Fehler im Spiel ergeben sich für die Trainerin auch aus der Tatsache, dass die Personaldecke sehr dünn ist. Von den sieben Neuverpflichtungen vor Saisonbeginn bestritten zuletzt nur Victoria Krug und Medina Dešic Spiele. Neben Frederike Kempe und

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BECHERPFAND­AKTION Einmal in der Saison sammelt RB Leipzig gemeinsam mit dem Fanverband Leipzig Pfandbecher in der Red Bull Arena. Der gesamte Erlös dieser Spendenaktion kommt „Paulis Momente hilft e.V.“ und seinen Projekten „Mut-Perlen“ und „Freu-Zeit“ zugute, die schwer erkrankten Kindern und Jugendlichen aus der Region Leipzig helfen.

KAMPF GEGEN BLUTKREBS Im Kampf gegen Blutkrebs unterstützt RB Leipzig die DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) und animiert seine Fans, sich als potenzielle Lebensretter zu registrieren. Bei Aktionsspieltagen in der Red Bull Arena können sich Fans regelmäßig direkt bei der DKMS registrieren lassen. Auch Profis und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen regelmäßig bei Registrierungsaktionen mit.

BLUTSPENDE Gemeinsam mit einigen Spielern macht der Verein gemeinsam mit der Blutbank der Universitätsklinik Leipzig und dem Blutspendedienst Nordost des DRK auf das Thema Blutspende und Versorgungsengpässe aufmerksam.

WOHNUNGSLOSEN­HILFE Im Bereich der Wohnungs­losenhilfe kooperiert RB Leipzig mit ­verschiedenen Partnern in der Region ­Leipzig. Neben Diakonie und Caritas, unterstützt der Verein regelmäßig mit TiMMitoHelp e.V und ­Hilfebus (Sucht­zentrum Leipzig), Institutionen, die schnell und un­bürokratisch helfen.

Mehr als Punkte und Tore RB Leipzig steht seit Jahren auch abseits des Rasens für Vielfalt und ein offenes ­Miteinander. Das zeigt ein Blick auf die ­zahl­reichen sozialen Projekte des Vereins.

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ositive Erlebnisse für Fans und Gesellschaft schaffen“ – und das eben auch weit über das Geschehen auf dem grünen Rasen hinaus. Das hat sich der Verein auf die Fahnen geschrieben. „Wir stehen als Verein für Offenheit, Inklusion und Zusammenhalt“, erklärt Ingo Hertzsch. Der ehemalige deutsche Nationalspieler kümmert sich bei RB federführend um die sozialen Projekte. Besonders am Herzen liegt dem im sächsischen Meerane geborenen ehemaligen Profi dabei die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. So sei zum Beispiel der GlühwürmchenUmzug, der in jedem Jahr im Herbst mehrere Tausend Kinder mit ihren Eltern und Verwandten anzieht, ein ganz besonderes Erlebnis. „Da haben wir in den vergangenen Jahren einen enormen Zulauf gehabt – trotz der Corona-Pan-

demie. Es ist immer wieder toll, dabei in die strahlenden Gesichter der Kinder zu sehen“, schwärmt Ingo Hertzsch. Froh ist der 44-Jährige, dass im Frühjahr endlich auch wieder der Schüler- und Azubipokal stattfinden konnte – erstmals seit 2019. Insgesamt 1500 Kinder und Jugendliche kämpften bei dem traditionellen Turnier in der Soccerworld Leipzig um die verschiedenen Trophäen. „Man hat deutlich gesehen, dass die Mädchen und Jungen nach zwei Corona-Jahren unheimlich viel Lust aufs Kicken hatten – auch wenn man deutlich gemerkt hat, dass Corona noch nicht vorbei ist.“

Herausforderung „Nachhaltigkeit“ Auch die Inklusion für Menschen mit Behinderung ist für RB Leipzig ebenso ein wichti-

ges Thema wie die Unterstützung der ukrainischen Kriegsflüchtlinge – auch wenn Letzteres nicht immer ganz so einfach ist, wie die vergangenen Monate gezeigt haben. „Wir versuchen uns selbstverständlich auch dabei einzubringen, indem wir unter anderem Kinder und Jugendliche zu uns einladen, damit sie mal für ein paar Stunden aus ihrem Alltag rauskommen. Dabei gestaltet sich die Organisation aber nicht so einfach, weil bei den zuständigen Stellen verständlicherweise ganz andere Prioritäten gesetzt werden“, erklärt Ingo Hertzsch, der sich auch auf die Umsetzung des erst vor einigen Wochen vorgestellten Nachhaltigkeitskonzeptes freut: „Da warten in den kommenden Jahren in den Bereichen Ökologie, Ökonomie und Soziales viele spannende Aufgaben.“ Andreas Neustadt

LEIPZIGER TAFEL RB Leipzig unterstützt jedes Jahr die Kinderweihnachtsfeier der Leipziger Tafel mit Tickets für ein Testspiel, einem Besuch von Bulli und mit Weihnachtskalendern. Auch Geld- und Sachspenden wie Decken und Matratzen wurden bereits getätigt.

BILDUNGS- UND FUßBALL-PROJEKTE FÜR KINDER UND JUGENDLICHE Fußball-AG an Leipziger Lernstätten • Joblinge • Lernkurve Leipzig • Common Ground/­ KICKFAIR Leipziger Viertelfinale • • Schüler- und Azubipokal

INKLUSION Barrierefreies Stadion­erlebnis • Fan-Tag für Menschen mit Behinderung • Inklusives Fußball-Camp

Fotos: Imago/Joachim Sielski; Christian Modla, Dirk Knofe

GLÜHWÜRMCHEN­UMZUG Seit neun Jahren bildet sich zum Glühwürmchenumzug ein Lichtermeer aus Lampions für den guten Zweck. So will RB ein Zeichen für Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft setzen. Organisiert wird die Veranstaltung jährlich mit der Elternhilfe für krebskranke Kinder Leipzig e.V., dem Minilöwen Förderverein für Frühgeborene und kranke Neugeborene Leipzig e.V., der Stiftung Kinderklinik Leipzig, der Leipziger Kinderstiftung und dem Kinderhospiz Bärenherz e.V.


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