Macher Ost Juni 2016 | Eine Sonderausgabe der Leipziger Volkszeitung

Anzeigen-Sonderveröffentlichung • 13. Juni 2016

Macher Ost stark, vernetzt und verlässlich Ostdeutschlands Unternehmer haben ihre Arbeit gut gemacht – die Wirtschaft in Mitteldeutschland läuft rund, die Konjunktur bleibt stabil. Nach dem Ergebnis der Frühjahrsumfrage der Industrie- und Handelskammern bewerten 65 Prozent der Unternehmen in Sachsen und Thüringen ihre Geschäftslage als gut. Die Macher des LVZ-Extras MACHER OST haben zehn Geschäftsführer gefragt, wo sie stehen, was ihre Stärke ausmacht und wie sie sich für die Zukunft wappnen. Was allen Machern immanent ist: Sie sind mutig, gut vernetzt und setzen auf stabiles Wachstum.

Sie haben das Wohl ihrer Kunden und ihrer Mitarbeiter im Blick und beweisen jeden Tag aufs Neue, dass sich Tradition und Moderne nicht ausschließen.

2

| Anzeigen-Sonderveröffentlichung

Unverpackt zum Erfolg

Im Dresdner „Lose“-Laden ist verpackte Ware tabu.

Foto: dpa

Alles ist lose – und garantiert unverpackt. Erbsen, Müsli, Zucker, Kaffee oder Reis: Unverpackt-Läden breiten sich in Deutschland zunehmend aus. Die Erste war Marie Delaperrière, die Anfang 2014 in Kiel mit ihrem Geschäft „Unverpackt“ an den Markt ging. Es folgten Unternehmer in Dresden, Leipzig, Bonn, Berlin und Mainz. Ende dieses Jahres dürften es deutschlandweit um die 30 sein, schätzt Delaperrière, die Workshops und Beratungen für Ladengründer anbietet.

Geschäfte ohne Einwegverpackungen bedienten einen Trend, sagt der Sprecher des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels, Christian Böttcher, in Berlin. Sie seien aber bei rund 39 000 Lebensmittelgeschäften in Deutschland noch eine Nische. Für Unverpackt-Läden gelten die selben Hygienevorschriften wie für andere Supermärkte, erläutert die Sprecherin des rheinland-pfälzischen Landesuntersuchungsamtes, Kerstin Stiefel. Heißt: Besondere Sorgfalt ist bei leicht verderblichen Produkten wie Fisch, Fleisch und Milch geboten, die Kühlkette darf nicht unterbrochen werden. „Das ist aber unabhängig von der Verpackung.“ Nach Angaben des Umweltbundesamtes wanderten nach der jüngsten Erhebung 2013 in Deutschland 17,1 Millionen Tonnen Verpackung in den Müll.

Dieser bislang höchste Wert sei vor allem auf veränderte Lebensbedingungen und die damit verbundenen Verzehrund Konsumgewohnheiten zurückzuführen.

MontAg, 13. Juni 2016 | nr. 139

„Wir müssen uns Jahr für Jahr neu erfinden“ Vom Stillstand zum Wandel: Die Konsum-Vorstände Dirk thärichen und Michael Faupel im interview

Seit einem Jahr stehen Dirk Thärichen und Michael Faupel an der Spitze der Konsumgenossenschaft Leipzig. Im Interview sprechen sie über den Umbau des Filialnetzes, aktuelle Supermarkt-Trends und über den Konsum als ostdeutsche Erfolgsgeschichte.

über hinaus existieren zahlreiche Sponsorings, also Kooperationen mit definierten Gegenleistungen: Das ist zum Beispiel das Gewandhausorchester und der HC Leipzig, der jetzt Pokalsieger geworden ist. Diese Sponsorings gehen ganz bewusst in die Region.

Herr Thärichen, Sie sind gebürtiger Leipziger: Wie haben Sie den Konsum in Ihrer Kindheit erlebt?

Thärichen: Wie bei fast allen kommt mir da das Kleben von Konsummarken in den Sinn. Meine Großeltern und Eltern waren Konsum-Mitglieder und wir haben uns in der Weihnachtszeit zusammengesetzt und die Marken geklebt. Dann ist jemand aus der Familie zum Konsum gegangen und hat sich das Geld auszahlen lassen.

Das ist das, was wir auch heute noch als Rückvergütung haben. Ohne Marken, dafür mit einer Mitgliederkarte. Unser großes Alleinstellungsmerkmal ist die Genossenschaft – bei uns kann jeder Mitglied und damit Anteilseigner werden.

Den Konsum gibt es seit 132 Jahren.

Würden Sie sagen, es ist eine ostdeutsche Erfolgsgeschichte?

Thärichen: Ja! Das Unternehmen ist in Leipzig gegründet worden, es kommt aus Leipzig – auch der Genossenschaftsgedanke, das Handeln mit Lebensmitteln, da sind wir einer der ersten in Europa gewesen. Es ist schon eine Leistung, dass man das hat retten können über zwei Weltkriege und die Wende. Das ist vielen Genossenschaften nicht gelungen. Und jetzt sind wir angetreten, um den Konsum ins nächste Jahrzehnt zu bringen und modern zu werden. In den letzten Jahren gab es eher Stillstand. Jetzt versuchen wir das Ruder rumzureißen, damit es uns auch die nächsten 132 Jahre gibt.

Was sehen Sie, wenn Sie heute in eine Filiale gehen?

Thärichen: Ich kaufe gern in unserer Filiale im Bachviertel ein. Dort sehe ich einen zeitgemäßen Supermarkt. Das ist aber leider noch nicht überall so. Und ich sehe vor allen Dingen einen Nahversorger. Das heißt für uns: Dort wo die Menschen sind – in ihrem urbanen Wohn- und Arbeitsumfeld – dort gibt es Läden, wo man alles für den täglichen Bedarf zu fairen Preisen bekommt.

Herr Faupel, was ist beim Konsum anders als bei anderen Supermärkten?

Faupel: Fangen wir mit dem an, wo wir noch Potenzial haben: Wir brauchen ein moderneres Filialnetz. Wir haben einige sehr schöne Filialen. Wir haben aber auch andere, die dringend renoviert, restauriert oder komplett erneuert werden müssen. In all unseren Filialen sehe ich aber eins: freundliche und kompetente Mitarbeiter. Ich glaube, dass sich das von unseren Wettbewerbern unterscheidet.

Viele Mitarbeiter sind seit Jahrzehnten im Unternehmen und kennen ihre Kunden sehr genau. Wir haben zudem ein Sortiment, welches immer mehr in Richtung lokale Artikel geht. Für uns ist Lokal das neue Regional. Das ist eine Sache, die auch nur wir darstellen können als

Lokale Produkte, Frische und Freundlichkeit: Der Konsum Leipzig will als Nahversorger bei den Kunden punkten. Moderne Filialen wie hier in der Schönbachstraße in Stötteritz gehören zum neuen Konzept.

Fotos: Christian Modla, Konsum Leipzig (2)

Anbieter hier vor Ort. In der unmittelbaren Region gibt es hervorragende Produzenten.

Für die großen Ketten sind die zu klein – für uns aber sind sie perfekt. Zum Beispiel möchten wir jetzt MarDirk meladen von FairgourThärichen met einlisten. Käse Lehmann, Egenberger Lipz-Schorle, Kohrener Landmolkerei und Landgut Nemt haben wir zum Beispiel schon. Es werden immer mehr, wir führen intensive Gespräche. In unserer neuen Filiale in der Arthur-HoffmannStraße wird es ein Regal mit ausschließlich lokalen Produkten geben.

Supermärkte sind im Wandel: „to go“ und Lieferservice sind zwei Stichworte. Wie stellt sich da der Konsum auf?

Faupel: Wir müssen uns Jahr für Jahr neu erfinden. Wir müssen immer wieder dar-

über nachdenken: Was machen wir, um den Kunden jedes Mal aufs Neue zu begeistern? „To go“ war da ein Stichwort. Wir erweitern konsequent unser Sortiment an verzehrfertigen Mahlzeiten.

Thärichen: Im SortiMichael Faupel ment greifen wir immer neue Trends auf.

Bio ist schon eine gewisse Zeit am Wachsen. Nun spielen die Themen vegan und Superfood eine große Rolle. Die Bedeutung von lokalen Produkten wurde bereits angesprochen. Unser Ziel ist es, ein modernes Sortiment zu führen, welches die unterschiedlichsten Ess- und Lebensgewohnheiten widerspiegelt.

Soll der Lieferservice ausgebaut werden?

Ihr Konkurrent Rewe ist da in letzter Zeit Vorreiter gewesen.

Thärichen: Das ist eine Entwicklung, die

wir unbedingt umdrehen wollen. Wir als Konsum waren einer der ersten, die einen Lieferservice angeboten haben. Leider ist der in den letzten Jahren nicht weiterentwickelt worden. Gleichzeitig hat auch der Wettbewerb das Potenzial erkannt und ist in diesen Markt eingestiegen. Wir mussten zur Kenntnis nehmen, dass Rewe da an uns vorbeigezogen ist. Wir wollen dieses Jahr aber noch etwas dagegen setzen.

Sie haben auch angekündigt, sich weiter für die Stadt zu engagieren. Wie genau sieht das aus?

Thärichen: Dadurch, dass wir als Konsum ja hier in Leipzig zu Hause sind und unsere 950 Mitarbeiter hier arbeiten, wollen wir natürlich der Region etwas zurückgeben. Das betrifft auf der einen Seite soziale Projekte: Wir haben eine Kooperation mit dem Universitätsklinikum, haben mit der Diakonie zusammengearbeitet und unterstützen den Kindergarten „Käferhaus“ im Rahmen einer Patenschaft. Dar-

Am Sonntag, 11. September, lädt der  Konsum Leipzig zu einem Hoffest ein.

Passend zum gleichzeitig stattfindenden „tag des offenen Denkmals“ in der Konsumzentrale, industriestraße 85-95 in Leipzig-Plagwitz – einem industriedenkmal. geboten wird neben vielen Produktvorstellungen auch ein buntes Bühnen- und Kinderprogramm für Kunden, Mitarbeiter und Mitglieder.

HintergrUnd 1884 wurde der „Consum-Verein für Plagwitz und Umgegend“ gegründet: Die Konsumgenossenschaften entstanden während der industrialisierung in ganz Europa, um die Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfs zu verbessern. Heute hat die Konsumgenossenschaft Leipzig 28 000 Mitglieder. Jedes Mitglied ist Anteilseigner, jährlich wird eine Dividende ausgezahlt, aktuell drei Prozent. Außerdem werden die umsätze mit einer Mitgliederkarte erfasst, wovon ein teil erstattet wird, für 2015 sind das zwei Prozent.

Anzeige

Das Wort Standort kommt nicht von stehen bleiben!

Woher, weiß die

wirtschaft-bewegen.de/standortpolitik

Unsere Leistungen für Unternehmen:  Ansiedlungs- und Standortberatung  Informationen zu Verkehrsplanung und Infrastrukturprojekten  Beratung und Informationen zur Fachkräftesicherung  Daten zu Konjunktur und Wirtschaftsstatistik nter Leipzig e C s s re g n o C 16 xis t - 30. Juni 20 s O g lo ia tion in der Pra a d m ie to tr u s A u d d n u In 2.

- Robotik dustrie ngen e/veranstaltu zur digitalen In g .d e k h W .i m ig e z d f ip u e A r www.l meldung unte n A d n u n e n o Informati

WebCode: 1730

Erfolgreich vernetzt Kathleen Hennig aus Bad Düben ist Deutschlands beste Seilerin

M

anche Gebrauchsgegenstände nimmt man nicht mehr wahr, weil sie wie selbstverständlich dazugehören. Seile zum Beispiel. Doch wenn man Holger Voigt über Seile sprechen hört, wird einem bewusst, wie präsent sie sind. „Ohne Seil kommt der Mensch nicht aus. Ohne Seile gebe es keine Schifffahrt, keine Fahrstühle, keine Brücken. Ja, nicht einmal Medizintechnik oder Luft- und Raumfahrt. Und erst recht keine Seilbahnen. Überall werden Seile verwendet“, sagt der Handwerksmeister aus Bad Düben.

Zwirne, Seile, Stricke, Zugstänge, Drahtseile, Peitschen sind seine Passion.

Boing-Zulieferer, Porsche, BMW und Siemens seine Abnehmer.

Noch heute sind die meisten Seile so beschaffen wie vor mehr als 2000 Jahren. Es gibt verschiedene Arten von Seilen aus verschiedensten Materialien: beispielsweise aus Naturfasern wie Hanf, Flachs, Kokos oder Sisal, aus denen Schiffstaue gefertigt sind; solche aus Kunstfasern wie Polyester, Polyamid und Polyethylen und schließlich welche aus Metall, Stahl und Draht. Sie werden unter anderem für Seilbahnen benötigt.

Eine Art, ein Seil herzustellen, wird in der Branche Drehen oder Schlagen genannt. Dazu werden einzelne Fasern zu Fäden gesponnen, die wiederum zu sogenannten Litzen verdreht werden.

Aus mehreren dieser Litzen wird anschließend ein Seil hergestellt. Heutzutage verrichten Maschinen diese Arbeit, Handarbeit ist dagegen beim dauerhaften Verbinden zweier Seile, dem Spleißen gefragt. Dazu werden jeweils die Enden eines Seils aufgetrennt, miteinander verflochten und im Seil verstochen. „Hier ist besondere Sorgfalt nötig.

Das Seil soll schließlich reißfest, stabil und haltbar sein“, sagt Voigts Mitarbeiterin Kathleen Hennig. Über ein Berufspraktikum kam sie zur Seilerei Voigt. Ihre erste Aufgabe: Spleißen. Mit Bravour meisterte Kathleen Hennig die Herausforderung. Im Herbst 2012 war Kathleen Hennig die erste Frau, die in dem 65 Mitarbeiter zählenden Unternehmen die Seiler-Lehre begann. „Dass mich die Seilerei Voigt, anders als ich das bei meinen Mitschülern miterlebt habe, in meiner Praxiszeit dann auch in ein Drahtseilwerk, eine Flechterei und eine Netzfabrik schickte, das hat mir sehr geholfen“, sagt die junge Seilerin.

Heute ist Kathleen in dem Familienunternehmen die einzige ausgebildete

Ich habe unter anderem Hanfnetze für den LandauerFilm geknüpft.

Kathleen Hennig, Seilerin

Seilerin. „Frauen in dem Beruf sind leider immer noch selten, auch wenn meine Mutter früher als Seilerin gearbeitet hat und wir auch schon mal eine angestellte Seilerin hatten“, sagt Holger Voigt. Von Letzterer bekam Kathleen Hennig jedenfalls mit, dass das mit den Seilen auch Frauen schaffen. „Wir haben ein breites Spektrum, da können wir auch schauen, was zu wem passt, wem die dicken schweren Drahtseile liegen oder wer lieber knifflige kreative Sachen macht“, sagt Voigt.

Das Knifflige und Kreative, das ist auf jeden Fall das Ding der jungen Seilerin. Der Maulkorb für das Pferd an der Landmaschine, das seinem Ökobauern immer die Salatköpfe weggefressen hat – das sei so eine Sache gewesen. „Gemeinsam mit Herrn Voigt habe ich alte Unterlagen gewälzt, dann haben wir Seile gefertigt und poliert, und ich durfte dann den Maulkorb stechen, wie es fachlich richtig heißt“, erzählt Kathleen Hennig. Doch es kam auch richtig groß. Für ein Kunstprojekt musste sie ein fast zwei Zentimeter dickes Hanfseil zum Netz stricken. Gut erinnern kann sie sich auch noch an die Tor- und Fangnetze, die für einen Film über die Bayern-München-Legende Kurt Landauer bestellt wurden. „Einen Großteil der Hanfnetze durfte ich damals knüpfen, obwohl ich da noch ziemlich am Anfang der Ausbildung stand.“

Kathleen Hennig liebt die Herausforderung. So hat sie für ihr Gesellenstück, das zugleich Bestandteil des bundesweiten Leistungswettbewerbes war, einen Hängesessel kreiert. „Das ist de facto eine Hängematte zum Sitzen. Irgendwann soll der Sessel mal in dem Wintergarten eines Hauses hängen, das ich erst noch mit meinem Freund bauen will“, sagt sie. Mit dem Gesellenstück, dessen synthetische Faserseile selbst gedreht sind und das in zweiwöchiger Heimarbeit entstand, gewann sie den Wettbewerb. Nun sattelt sie die Meisterausbildung drauf. Momentan arbeitet Kathleen Hennig an einem Forschungsprojekt in Vietnam, das dem vom Aussterben bedrohten Roten Thunfisch helfen soll, in Aquakultur zu überleben. „Dafür“, so Kathleen Hennig, „werden bestimmte Netze gebraucht. Diese müssen Nässe aushalten, UV-beständig, aber auch riss- und beißfest sein.“ Das Seilerhandwerk ist überwiegend ein Traditionsberuf, bei dem noch viel Handarbeit gefragt ist. Und die Jobchancen stehen nicht schlecht. Jedes Jahr bildet Holger Voigt ein bis zwei Seiler, Industriemechaniker und -kaufleute aus. „Seit drei Jahren bauen wir unsere eigene Produktion aus, um unseren und den Qualitätsansprüchen unserer Kunden gerecht zu werden.“

IMPRESSUM Anzeigen-Sonderveröffentlichung der Leipziger Volkszeitung Verlag, Herstellung und Druck: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig Anzeigen: Dr. Harald Weiß Redaktion: Simone Liss, Thomas Bothe, Bert Endruszeit, Patricia Liebling, Nadine Marquardt Content: dpa, Ilka Fischer, Wolfgang Sens Kontakt: serviceredaktion@lvz.de Titelseite/Layout: Evgeny Karandaev/Fotolia.com, Felix Scheer

Montag, 13. Juni 2016 | nr. 139

anzeigen-Sonderveröffentlichung |

Fast 1000 Mitarbeiter, 135 Millionen Euro gesamtumsatz, Weltmarktführer: Die goldschmidt thermit group mit Sitz in Leipzig ist eines der topunternehmen im Bereich Verbindungsschweißen sowie der Wartung und instandsetzung von Schienensystemen. investition in Forschung und Entwicklung, Motivation von Mitarbeitern und Herzblut machen den Erfolg des Familienunternehmens aus.

Unternehmer suchen Nachwuchs

Heiße Eisen im

Feuer

P

rof. Hans Goldschmidt erfand das Penizillin-Rezept seiner Branche.

Am 13. März 1895 erhielt der Schüler des berühmten Chemikers Robert Bunsen das Kaiserliche Patent Nummer 96317 für das „Verfahren zur Herstellung von Metallen oder Legierungen derselben“. Das Verfahren ist heute noch führend am Weltmarkt. Warum? Einzelne Schienen müssen beim Eisenbahnbau verbunden werden. Damit es beim Überfahren dieser Stöße in hohem Tempo nicht holpert und der Bahnreisende kein Tack-Tack-Tack spürt, gibt es das Goldschmidt-Thermit-Verfahren – Blecheimer oder Portionspäckchen, nur etwas größer als DINA4, in denen sich viele dunkelgraue mit wenigen weißen Körnchen mischen – das sogenannte Thermit. Mit dieser Eisenoxid-Aluminium-Mischung lassen sich Schienen verbinden, indem sie verschweißt, genauer gesagt in einer Hohlform vergossen werden. Beide Enden werden erhitzt, das Granulat entzündet, so dass die daraus entstehende flüssige Stahllegierung in die Hohlform zwischen die beiden Schienenenden fließt.

Bei bis zu 3000 Grad Celsius verschmelzen sie nahtlos. 2015 geschah das weltweit rund 1,5 Millionen Mal. Das chemische Know-how alleine hätte nicht gereicht, um als Unternehmen so lange erfolgreich zu sein. Es liegt an der Gründerfamilie Goldschmidt, bei der klappt, was im Osten Deutschlands selten ist: Sie leitet das Unternehmen in fünfter Generation. Mehr als 40 Familienmitglieder in Europa und Amerika bündeln ihre Anteile in einer Vermögensverwaltungsgesellschaft. Karl T. Goldschmidt, Hans Goldschmidts Ururneffe, sitzt dem Aufsichtsrat vor.

Schmelzprozess auf kleinstem Raum: Ein Schweißtechniker verbindet durch das sogenannte Thermitschweißen Schienen. Foto: dpa

Hans-Jürgen Mundinger sitzt heute der Geschäftsführung vor. Der Manager, zuvor bei vielen internationalen Maschinenbauern am Ruder, sagt: „Wir sind sehr glücklich mit dieser Familie. Sie hat Eisenbahn im Blut, hält mit hohem Einsatz zusammen und lässt den Großteil der Gewinne im Unternehmen für weiteres Wachstum.“ Die Goldschmidt Thermit Group ist heute Weltmarktführer für Schienenverbindungen – und global erfolgreicher Anbieter von Produkten und Dienstleistungen rund um Bau, Reparatur, Instandhaltung sowie Modernisierung von Gleisanlagen. „Die starke Innovationskraft ist seit jeher der Wachstumsmotor für die Goldschmidt Thermit Group. Wir setzen mit der Bündelung der weltweiten Forschungsaktivitäten in Leipzig ein Signal an unsere Mitarbeiter und Kunden, diese erfolgreiche Entwicklung konsequent fortzusetzen“, erklärt Mundinger. „Von der Smartphone-App für die Steuerung unserer Präzisionsmessgeräte bis zu Maschinen für den Gleisbau und die Instandhaltung erfinden wir uns laufend

3

„Diese Familie hat Eisenbahn im Blut und hält mit hohem Einsatz zusammen.“ Hans-Jürgen Mundinger, CEo goldschmidt thermit

neu, um unsere Spitzenposition im Infrastrukturmarkt weiter auszubauen. Der weltweite Infrastrukturmarkt boomt. In diesem Marktumfeld besteht für uns großes Potenzial. Dafür brauchen wir innovative Hightech aus Leipzig.“ 135 Millionen Euro Umsatz verbuchte die Gruppe 2015 – acht Millionen mehr als ein Jahr zuvor. Ein gutes Zeichen für die fast 1000 Mitarbeiter, die bei der Unternehmens-Gruppe auf den Entgeltlisten stehen. In Leipzig rund 60 – davon 19 im Technology Innovation Center. Das Zentrum bietet ganzjährig Tätigkeiten für Werkstudenten und ausgewählte Themen für Abschlussarbeiten in den Studienrich-

tungen Ingenieurwissenschaften wie Maschinenbau und Konstruktion sowie Werkstoffwissenschaften, Metallurgie und dem MINT-Bereich an. Die Goldschmidt Thermit Group bedient außerdem acht Ausbildungsberufe. Die Auszubildenden und Mitarbeiter haben die Möglichkeit, Praktika bei Gesellschaften der Gruppe, auch international, zu absolvieren. Ein globales Talent-ManagementProgramm fördert Internationalität und Zusammenarbeit. Außerdem sponsort das Unternehmen den regionalen Nachwuchswettbewerb „Jugend forscht“ und möchte in Zukunft im Rahmen einer Schulpartnerschaft Schülerpraktika anbieten.

Dass Zukunftsdenken eine Goldschmidt’sche Familientradition ist, hat schon Hans Goldschmidts Bruder Karl bewiesen: Er erkannte den Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften im kaufmännischen Bereich und erfand deshalb vor über 100 Jahren die berufsbegleitende Weiterbildung – noch heute fördert die Goldschmidt-Stiftung junge Erwachsene, die nebenberuflich auf dem dritten Bil-

dungsweg einen Bachelor- oder Masterabschluss anstreben. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert und wird jährlich an bis zu zwei Bewerber verliehen.

Von nichts kommt nichts. Das Unternehmen will wachsen. 30 Millionen Euro wurden in den vergangenen beiden Jahren in Firmenkäufe, Fertigungsoptimierung sowie Forschung und Entwicklung investiert. Der Umsatz soll um acht Prozent zulegen. Nach China und Japan verlegt die Gruppe nun ihr Augenmerk auf Polen. „Die polnische Bahn hat mit 15 Milliarden Euro das größte Investitionsprogramm ihrer Geschichte aufgelegt, um die Bahninfrastruktur zu modernisieren. Mit unserer Niederlassung vor Ort werden wir unsere polnischen Partner und Kunden eng unterstützen“, sagt Mundinger. Die ICE-Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle, das Bahnnetz in Kapstadt, Rio de Janeiro und Sotschi, die Hochgeschwindigkeitstrasse zwischen Tokio und Osaka sowie das historische Tunnelprojekt Marmaray unter dem Bosporus sind Referenzen, die für das Unternehmen sprechen.

Mehr als 25 Jahre nach der Wiedervereinigung sind Ostdeutsche in Führungspositionen noch immer stark unterrepräsentiert. Das ergab eine Studie der Universität Leipzig im Auftrag des MDR. Demnach stammen nur etwa 20 Prozent der Führungskräfte in den neuen Bundesländern aus dem Osten.

An der Spitze der 100 größten ostdeutschen Unternehmen ist der Anteil von 35,1 auf 33,5 Prozent gesunken. An Universitäten und Hochschulen hat sich der Anteil ostdeutscher Rektoren innerhalb der vergangenen zehn Jahre sogar fast halbiert. „Von insgesamt 60 Staatssekretären der Bundesregierung stammen drei aus dem Osten, 2004 waren es immerhin noch sechs“, sagt Olaf Jacobs vom Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig. Jacobs leitete die Studie. Lediglich in der Justiz, in Teilen der Wirtschaft, in der Bundeswehr sowie in einigen Medienbetrieben ist laut der Studie „ein sehr langsames Nachrücken der Ostdeutschen in Führungsfunktionen festzustellen“. Bundesweit sehe die Situation noch schlechter aus. Mit nur 1,7 Prozent sind Ostdeutsche unter Führungskräften so gut wie gar nicht vertreten, wie die Studie ergab.

Paradox: Zugleich haben Sachsens Unternehmer Probleme, ihren Betrieb an einen Nachfolger zu übergeben. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums müssen im Freistaat jedes Jahr mehr als 1000 Firmen allein altersbedingt eine Regelung für die Übergabe organisieren.

Bis 2018 stehen etwa 5300 Unternehmensübergaben an. Im Handwerk sei das Thema ein Dauerbrenner, erklärte der Sprecher des Sächsischen Handwerkstages, Frank Wetzel. Wegen des demografischen Wandels schrumpfe die Altersgruppe der 25- bis 45-Jährigen zusehends – und damit die der potenziellen Gründer. Auch Handels- und Industriebetriebe suchen nach Firmen-Nachwuchs: Die IHK Dresden geht davon aus, dass im Kammerbezirk in den nächsten Jahren 5000 Unternehmen übergeben werden müssen. Rund 100 Unternehmen sind derzeit für die Nachfolgersuche bei der IHK Dresden registriert. „Besonders schwer ist es, einen Nachfolger in den Branchen Einzelhandel und Gastronomie sowie Hotellerie zu finden“, sagte eine IHK-Sprecherin.

Anzeige

– Sonderveröffentlichung –

Starker Motor für die Region Die Entwicklung von Porsche in Leipzig ist eine Erfolgsgeschichte. Das Werk wächst seit Produktionsstart 2002 stetig, die Zeichen stehen auf Wachstum. Demnächst werden ein neuer Karosseriebau und ein neues Qualitätszentrum eröffnet. Knapp 165.000 Fahrzeuge vom Typ Cayenne, Macan und Panamera liefen im vergangenen Jahr am sächsischen Standort vom Band.

Welch ein starker Motor das Porsche-Werk Leipzig ist, zeigt sich auch an der rasanten Entwicklung der Beschäftigtenzahl. Seit 2002 hat sie sich fast um das 15-fache auf aktuell 3.870 Mitarbeiter (Stand: Mai 2016) vergrößert. Ein Großteil kommt aus der Region, der Altersdurchschnitt im Werk liegt bei 34 Jahren. Viele nutzten die Gelegenheit, durch einen Arbeitsplatz bei Porsche in ihre Heimat zurückzukehren.

Ringo Baumung - Mitarbeiter im Bereich „Finish“ des Karosseriebaus für den Panamera Nach 20 Jahren als Karosseriebauer in der Nähe von Dresden wechselt Ringo Baumung zu Porsche Leipzig. Noch bevor sein künftiger Arbeitsplatz steht, wird er für seinen Einsatz im Karosseriebau der nächsten Panamera-Generation fit gemacht. Seit Februar 2015 behebt er Kratzer, Riefen und Dellen in den Karossen des Macan, bevor sie in die Lackiererei gehen.

Zudem lernt er fast alle Bereiche des Werkes kennen, absolviert Schulungen und eine Schweißerausbildung, durchläuft die Trainingscenter und besucht andere Produktionsstandorte des Volkswagen-Konzerns. „Was Porsche für uns tut, ist der Hammer“, findet der 41-jährige.

den Job in der Auto-Produktion mitbringt. Heute ist man in der Lage durchschnittlich binnen 40 Tagen Fachleute unter Vertrag zu nehmen, die gut zum Unternehmen passen. Die Personalfluktuation bei Porsche Leipzig beträgt nur gut ein Prozent. „Unser Aufwand ist zwar enorm“, sagt Althoff, „aber wir werden durch zufriedene Mitarbeiter belohnt.“

„Unsere aktuellen Erweiterungsmaßnahmen stärken weiter die enge Verbundenheit des Unternehmens zu Leipzig, Sachsen und den Menschen, die hier leben.“ Siegfried Bülow, Vorsitzender der Geschäftsführung der Porsche Leipzig GmbH

Ein Werk wird erwachsen Porsche baut heute einen Großteil seiner Flotte für den Weltmarkt in Leipzig. Beim rasanten Wachstum des Werks auf 4.000 Fachkräfte überlässt das Unternehmen nichts dem Zufall. Gestartet im Sommer 2002 mit gerade mal 300 Mitarbeitern in der Endmontage des Porsche Cayenne, wird sich die Belegschaft bis Herbst 2016 auf 4.000 Beschäftige vervielfacht haben. Damit die Produktion reibungslos funktioniert, müssen Einstellungen in kürzester Zeit punktgenau und termingerecht erfolgen.

Aus einer Flut von Bewerbungen ermitteln die Personaler passende Fachkräfte und akquirieren zugleich Spezialisten im In- und Ausland.

Doch, „Es gibt nichts Schöneres, als den Personalaufbau in einem Unternehmen mit so professionellen Rahmenbedingungen zu managen“, sagt der 48-jährige Leiter Personal Stefan Althoff, und lächelt. Als die Macan-Produktion Ende 2013 anläuft, ist die Belegschaft binnen zwei Jahren um 470 Ingenieure und 1.100 Produktionsmitarbeiter gewachsen. Eine Leistung, die nur mit exakten Rekrutierungsplänen zu schaffen war. „Wir haben den Personalaufbau nicht dem Zufall überlassen, sondern sind strategisch vorgegangen: Ausgehend von der Ziellinie des Produktionsstarts haben wir einen Masterplan mit Zeitleiste, Meilensteinen und eigenen Rekrutierungs- und Qualifizierungsmethoden entwickelt“, sagt Grit Schöbel, Leiterin Personalmanagement, die in dieser Funktion für den Personalaufbau verantwortlich ist. Nach dem Beschluss, den Macan zu bauen, holt sich Leipzig Unterstützung von Porsche Consulting und bildet ein zehnköpfiges Projektteam. Das beginnt mit einer strategischen Analyse: Wer wird wann und wo benötigt? Die konzernweite Qualifizierung von Fachleuten für die spezifischen Porsche-Anforderungen kann schließlich bis zu zwei Jahre dauern. Anders als beim Start des Werkes 2002 sind Fachleute schon zehn Jahre später nicht mehr so leicht zu finden. Das Personalteam setzt dabei besonders auf Menschen, die in den 1990er-Jahren Ostdeutsch-

Engagement auch außerhalb des Werks

Claudia Krocke – Trainerin in der Logistik Dass jeder Handgriff in der Logistik von Porsche Leipzig sitzt, gehört zum Job von Claudia Krocke (28). Nach dem Studium in Dresden beginnt die Verkehrswirtschaftlerin Anfang 2013 als Coach im Trainingscenter Logistik, während das neue Vollwerk für den Macan entsteht. Sie schult Kollegen und qualifiziert externe Dienstleister, entwickelt didaktische Programme und zertifiziert neue Trainer nach Porsche-Standards. Bis zu 1.000 Leute werden jährlich im Trainingscenter mit echten Bauteilen für die realen Prozesse ausgebildet. Claudia Krocke ist sich sicher: „Wir sind gut gewappnet für den Anlauf der neuen Panamera-Produktion.“

land den Rücken kehrten, aber zurück in die alte Heimat möchten. Der Andrang auf die gewerblichen Arbeitsplätze ist gewaltig. Von 2011 bis 2015 erhält Porsche in Leipzig mehr als 100.000 Bewerbungen. Ein Schlüssel für die Personalauswahl sind 220 Bewerbertage mit jeweils sechs bis zehn Jobkandidaten, die nach einem Telefoninterview eingeladen werden.

Sie absolvieren fachspezifische Übungen, halten Präsentationen und bearbeiten Aufgaben in Teams. Der Tag endet für jeden Teilnehmer mit einem Bewerbungsgespräch. Als Beschleunigungsspur in den Job erweisen sich vier Trainingscenter im Karosseriebau, in der Lackiererei, der Logistik und der Montage. An nachgebildeten Arbeitsplätzen in den jeweiligen Gewerken lernen alle neuen Porscheaner zu ihren Startterminen Basis- und Produktionsfertigkeiten – von der korrekten Nutzung der Akkuschrauber und der Lackierpistolen über Fehlererkennung in Materialien bis zur ergonomisch besten Körperhaltung. Dabei zeigt sich, dass in Einzelfällen auch ein fachspezifischer Exot wie ein Konditor beste motorische Fähigkeiten für

Porsche sieht sich in Leipzig als Teil der Gesellschaft und engagiert sich sozial, kulturell und für den Sport – ein breites Spektrum von der Jugendförderung bis zum Freiluftkonzert. So unterstützt Porsche auch den diesjährigen Leipziger Opernball am 10. September, der unter dem Motto: „Let`s dance dutch“ – stattfindet. Aber auch das soziale Engagement und der CharityGedanke spielen bei Porsche eine große Rolle, so gehen die Erlöse der Opernball-Tombola mit dem Porsche 718 Boxster als Hauptpreis zugunsten von Förderzwecken an die Stiftung „Leipzig hilft Kindern“. „Als Unternehmen ist es uns sehr wichtig, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen – besonders am Standort Leipzig“, betont Porsche-Chef Dr. Oliver Blume. „Seit 14 Jahren produzieren wir hier Sportwagen für unsere Kunden. Von diesem Erfolg wollen wir der Stadt und ihren Menschen etwas zurückgeben“

lautet: „La Primadonna“ – Ein Abend mit Werken aus Musical & Film, Oper & Operette unter Leitung des Dirigenten Alexander Shelley und mit Simone Kermes (Sopran).

Um Jugendförderung auf sportlichem Terrain geht es bei der Kooperation von Porsche mit dem Bundesligisten RB Leipzig unter dem Motto „Turbo für Talente“. Höhepunkt dabei ist das „Leipziger Viertelfinale“, das 2016 zum zweiten Mal veranstaltet wird. Bei diesem Turnier können selbstorganisierte Nachwuchsmannschaften, losgelöst von Vereinsstrukturen, gegeneinander antreten.

2015 waren 63 Teams mit mehr als 700 fußballbegeisterten Leipziger Jungen und Mädchen der Altersklassen U 11 und U14 dabei. In diesem Jahr startet das „Leipziger Viertelfinale“ ab dem 14.

Juni in vier Stadtteilen. Die Halbfinals bzw. das Finale finden dann am 14. August am Cottaweg in der Red Bull Akademie statt. Die Siegerehrung erfolgt im Rahmen eines Heimspiels von RB Leipzig in der Red Bull Arena. Bislang haben sich schon ca. 90 Teams für das diesjährige „Leipziger Viertelfinale“ angemeldet.

Porsche sieht sich vor allem den Menschen verpflichtet Der klassischen Musik hat sich das Unternehmen auch durch die Unterstützung des Gewandhausorchesters zu Leipzig verschrieben. Seit der Spielzeit 2011/2012 ist Porsche Global Partner für Tourneen und Konzerte des Sinfonieorchesters. Eine Partnerschaft, von der alle Bürger und Gäste der Stadt profitieren: Denn nicht zuletzt, dank der Unterstützung von Porsche, hat das Gewandhausorchester 2014 und 2015 die Openair-Konzerte im Leipziger Rosental wieder aufleben lassen. Mehr als 50.000 Besucher genossen im vergangenen Jahr bei „Klassik airleben“ zwei musikalische Abende unter freiem Himmel – bei herrlichem Sommerwetter und freiem Eintritt. Eine Fortführung wird es in diesem Jahr zum bereits dritten Mal am 24. und 25. Juni geben, Freunde der klassischen Musik sollten sich diesen Termin schon einmal vormerken.

Das diesjährige Motto bei „Klassik airleben“

Falk Geissler – Schichtleiter in der Fahrzeug-Abwicklung Falk Geissler gehört zu den ersten 50 Mitarbeitern des Leipziger Werks. 2001 beginnt der damals 27-jährige Kfz-Meister in der Montage des Porsche Cayenne und ist beim Bau der ersten Vorserienmodelle dabei. Inzwischen ist er als Schichtleiter für die Kontrolle aller fertigen Fahrzeuge verantwortlich. Mit dem Ausbau zum Vollwerk für den Macan sind für ihn viele Abstimmungen leichter geworden – trotz des großen Wachstums. „Ich halte Rücksprachen mit anderen am liebsten persönlich“, so Geissler. Statt zum Telefon greifen zu müssen, trifft er seine neuen Kollegen nun direkt in der Lackiererei oder im Karosseriebau.

4

| Anzeigen-Sonderveröffentlichung

MontAg, 13. Juni 2016 | nr. 139

Bio-Garn, Filz und Zauberstoffe Krabben sind nicht nur Leckerbissen, sondern auch wegen ihres Panzers aus Chitin für Foscher ein gefundenes Fressen. in Dresden stellen Wissenschaftler aus Chitin Bio-garn für medizinische textilien her. Sachsens textilwirtschaft ist innovativ und gefragt. in treuen, im Vogtland, setzt gregor götz auf Stoffe, die sich selbst reinigen. und in Wurzen macht die Filzfabrik mit ihrer Qualität von sich reden.

D

ass diese Fäden aus einem ganz besonderen Material hergestellt werden, sieht man ihnen nicht sofort an: Sie glänzen weiß, sind fest und elastisch. Rolf-Dieter Hund wiegt eine Spule in der Hand. „Für ein Abfallprodukt so eine tolle Verwendung zu finden, ist eine klasse Sache“, sagt der Forschungsgruppenleiter Textilchemie am Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstoffe (ITM) der TU Dresden. Der Grundstoff für die Garne ist Chitin – gewonnen aus Panzern von Krabben, Krebsen und anderen Meerestieren.

Jedes Jahr fielen davon riesige Mengen in der Nahrungsmittelindustrie an, erklärt Hund. Als weiß-graues Pulver namens Chitosan beziehen es die Dresdner Wissenschaftler als Kooperationspartner der Firma Heppe Medical Chitosan GmbH in Halle, die damit weltweit Pharmaunternehmen beliefert. In einem sogenannten Nassspinnverfahren entsteht in Dresden aus dem Pulver rein biologisches Garn, das sich im menschlichen Körper abbauen kann. Wegen der blutstillenden und antibakteriellen Eigenschaften eignen sich Textilien aus Chitosan etwa für Pflaster, Verbände, chirurgisches Füllmaterial, OP-Materialien oder auch Kleidung für Neurodermitis-Patienten. „Die Wirksamkeit hängt davon ab, wie rein der Grundstoff ist und wie hochwertig das Material in der Herstellung“, sagt Uta-Christina Hipler, Leiterin des In-vitro-Forschungslabors der Klinik für Hautkrankheiten am Jenaer Universitätsklinikum. Seit Jahren wird im Labor mit Chitosan-Produkten gearbeitet.

„Das Garn aus Krabbenpanzern ist hundertmal so teuer wie normales Textilgarn.“ Rolf-Dieter Hund, Forschungsgruppenleiter

Am Dresdner ITM wird das Garn in einer kleinen, separaten Halle gesponnen. Glänzende Kessel, Behälter, Düsen und Walzen reihen sich aneinander. Das Pulver wird gelöst, gefiltert, unter Vakuum von Luftblasen befreit und durch kleine Düsenlöcher gedrückt. Die so entstanden Fäden werden gewaschen, getrocknet und mit einer Schutzschicht versehen.

An mehreren Tagen im Monat läuft die Anlage; zwischen 30 und 40 Meter Garn werden pro Minute ersponnen. „Wenn man die Anlage anschmeißt, gibt es schon eine gewisse Aufregung, ob alles klappt und nichts reißt“, erzählt Forschungsgruppenleiter Hund. Um etwa 7000 Meter Garn herzustellen, sind rund 1,5 Kilogramm Chitosan-Pulver nötig.

Entstanden ist die Idee für das Krabben-Garn vor etwa sieben Jahren: Die Forschungsgruppe für Bio- und Medizintextilien des ITM habe sich für Chitosan in textiler Form interessiert – allerdings

Garn aus Chitosan: Das aus Krabbenpanzern gewonnene Material ist ein begehrter Grundstoff der Medizin.

Foto: dpa

habe sich nirgendwo ein solches Garn auftreiben lassen. „Also haben wir beschlossen, dass wir es selbst machen. Das war die Geburtsstunde.“ Seit etwa drei Jahren kann die Forschungsgruppe mit dem Hightech-Garn arbeiten, testet verschiedene Anwendungen – unter anderem in der regenerativen Medizin. „Als maßgeschneiderte Implantate für Bauchdeckenrekonstruktion, für Knorpel und Knochendefekte“, erklärt Ronny Brünler von der Gruppe.

Das Interesse bei Ärzten, Unternehmen und Krankenkassen sei groß.

Die Geschäfte der ostdeutschen Textilindustrie laufen also gut. Die vorläufige Bilanz für 2015 klingt sogar exzellent, sagt Bertram Höfer. Er ist Hauptgeschäftsführer beim Verband der nordostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie: „Wir werden einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro erreichen. Das ist im Vergleich zu 2014 ein Zuwachs von über sieben Prozent.“ Der Export wuchs sogar um elf Prozent – trotz massiver Rückgänge im Geschäft mit Russland. Fragt man beim Sächsischen Textilforschungsinstitut nach den Gründen für das Wachstum, bekommt man eine knappe Antwort: Spezialprodukte. Immer mehr ostdeutsche Firmen setzen auf sogenannte technische Textilien mit Mehrwert, sagt Institutsdirektor Andreas Berthel: „Bei technischen Textilien ist Deutschland und auch Sachsen Weltmarktführer. Und die Chinesen und Asiaten bedienen im Moment zum Glück immer noch Massenprodukte.“ Auf Spezialprodukte setzt der Textilunternehmer Gregor Götz. Der Geschäftsführer von Vowalon stellt Stoffe her, die man leicht reinigen kann. In seiner Fabrik im sächsischen Treuen entstehen wasserabweisende Textilien und Kunstleder. Vowalon produziert ausschließlich im vogtländischen Treuen, wo modernstes Equipment für Misch-, Beschichtungs- und Veredlungsprozesse zur Verfügung steht. Seit Anfang der 1990er-Jahre wurden über 40 Millionen Euro investiert. 2015 belief sich der Jahresumsatz mit Kunden in über 50 Ländern Arabiens, Asiens, Europas und Nordamerikas auf rund 35 Millionen Euro. Die mehr als 200 Mitarbeiter fertigen jährlich etwa 15 Millionen Quadratmeter hochwertige Beschichtungen auf PVC- und Polyurethanbasis, insbesondere für Polster- und Fahrzeugkunstleder,

flexible Materialien für technische Zwecke, Heimtextilien, Schuh- und Täschnerwarenkunstleder sowie Flammkaschierungen für die Fahrzeugindustrie.

Viele der innovativen Textilien wurden am Sächsischen Textilforschungsinstitut mitentwickelt. Von hier kommen TShirts, die den Puls messen und Stoffe, die Bakterien abweisen. Forschungsleiterin Heike Illing-Günther hat auch einen Stoff auf Lager, der Dieben den Tag verdirbt: „Wir haben so eine Art Inlay entwickelt, das man in jedwede Form von Taschen einarbeiten kann. Es verhindert ein Aufschlitzen und schlägt Alarm, wenn sich jemand daran zu schaffen macht. Außerdem kann man das Inlay orten.“ Derzeit versuchen die Textilforscher einen Stoff für die Luftfahrt zu vermarkten. Er ist extrem reißfest und dicht. Man könnte daraus riesige Säcke schneidern und das gesamte Flugzeuggepäck darin verstauen. Damit ließen sich dann sogar Attentate verhindern, sagt Illing Günther: Denn der extrem robuste Stoff fange die meisten Explosionen ab.

Auf technische Filze, Farb-, Bastel und Klavierfilze hat sich die Filzfabrik Wurzen spezialisiert. Wollfilz aus Wurzen sorgt mit für den Klang unzähliger Klaviere in aller Welt. Klavierhersteller und ihre Zulieferer wissen um die Güte der Textilie aus der Muldestadt – ob Steinway, Schimmel, Blüthner oder Steingraeber & Söhne. „Hammerköpfe sind entscheidend für den Klang des Instruments“, erklärt Heinz Stroh, Geschäftsführer des Bundes Deutscher Klavierbauer. Die Filze dafür seien in deutschen Filzfabriken, zum Beispiel in der Firma Weickert in Wurzen, jahrzehntelang entwickelt worden. Sie seien ein Ausdruck für Wertarbeit, die nicht auf Masse, sondern auf Klasse setze und weltweit geschätzt werde. Greife der Spieler in die Tasten, bringe er die befilzten Hammerköpfe in Bewegung. Die Saiten werden angeschlagen und erzeugen den Klang. „Von dem Filz hängt unter anderem ab, wie lange der Klang nachhallt.“ Die 140 Mitarbeiter in Wurzen haben bei den Klavierfilzen die alten Produktionszahlen fast wieder erreicht. Sie liefern Filze für 170 000 bis 180 000 Instrumente pro Jahr aus. „Es gibt Wartezeiten von bis zu einem Jahr“, sagt Jack Brand, dessen Vater nach dem Ende der DDR die Filzfabrik Wurzen 1991 kaufte.

Anzeige

Blau ist Trend.

Vertrauen Sie uns Ihre Geschäftspost an – wir kümmern uns: kostenlose Abholung, Frankierung und Recherche, monatliche Abrechung. Wir beraten Sie gern.

Deutschlandweit: Zuverlässig. Sicher. Günstig.

www.lvz-post.de

Montag, 13. Juni 2016 | nr. 139

anzeigen-Sonderveröffentlichung |

Drehscheibe für Radiopharmaka

Allen Stürmen getrotzt

Leipziger unternehmen rotem beliefert europäischen Kontrastmittelmarkt

MHM Möbelhaus Markranstädt behauptet sich seit 92 Jahren am Markt

N

och vor 150 Jahren konnte sich ein Arzt bei der Diagnose eines Herzleidens nur auf seine Erfahrung verlassen. Erst die Entdeckung von Röntgen- und Gammastrahlung machte einen Blick in den Körper möglich. Heute stellt die funktionelle Bildgebung unsere inneren Organe in hochauflösenden Bildern dar. In der Nuklearmedizin gehören sowohl Einzelphotonen-Emissions-Tomografie (SPECT) als auch PositronenEmissions-Tomografie (PET) dazu.

Das Leipziger Unternehmen Rotem GmbH ist die europäische Tochter der Rotem Industries Ltd. Israel, einem der weltweit größten Hersteller von hochwertigen, zertifizierten Ausgangsmaterialien für die Produktion von radioaktiven Kontrastmitteln, sogenannten Radiopharmaka. Die gesamte Entwicklung und Produktion ist am Mutterhaus in Israel ansässig und erfolgt von hoch qualifiziertem Personal unter strengen Qualitätsanforderungen in einer nach internationalen Richtlinien zertifizierten Produktionsanlage. Diese Radiopharmaka werden Patienten für eine Positronen-Emissions-Tomographie gespritzt. „Die PET ist ein sich rasant entwickelndes bildgebendes Verfahren in der Nuklearmedizin, das hauptsächlich in der Krebsdiagnostik Anwendung findet und mit dem Stoffwechselvorgänge im Körper sichtbar gemacht werden“, erklärt die Geschäftsführerin der Rotem GmbH, Julia Möbius, die Leipzigerin ist und nach ihrer internationalen Ausbildung in England, Spanien und Italien wieder in ihre Heimatstadt zurückkehrte. „Diese für den Patienten schonende Methode gibt schnell Auskunft über Tumoraktivitäten und ermöglicht eine prä-

Kontrastmittel machen Krebszellen sichtbar.

Foto: Juan Gärtner/Fotolia.com

zisere Planung und Überwaunseren Kunden aufgrund chung der Therapie. Für dieunserer Zuverlässigkeit und se Untersuchungsmethode Stabilität. Wir profitieren müssen dem Patienten spezisehr davon, dass sich Leipzig fische Radiopharmaka gemit DHL zu einem beispielspritzt werden. Mittlerweile haften Logistikstandort entfindet die PET-Diagnostik wickelt hat, denn wir versennicht nur Anwendung in der den unsere Ware direkt von Onkologie wie bei LungenLeipzig zu unseren Endkunkrebs oder Krebsarten des den in alle Länder Europas.“ Lymphatischen Systems, Julia Möbius ist seit der „In der sondern auch bei Hirn- oder Gründung des Leipziger UnProstataerkrankungen.“ Nuklearmedizin ternehmens dabei und führt Das Hauptprodukt der seit über acht Jahren die Geentwickeln sich schäfte.

Rotem ist mit Sauerstoff-18 Außer ihr sind vier bildgebende angereichertes Wasser, das weitere Mitarbeiterinnen im Zyklotron, einem Teil- Verfahren rasant.“ und Mitarbeiter in Markechenbeschleuniger, zum Einting, Kundendienst und LoJulia Möbius, satz kommt, um radioaktives gistik bei der Rotem GmbH rotem-Chefin Fluor-18 herzustellen, ein tätig. Das kleine UnternehIsotop mit einer kurzen men profitiert von der FachHalbwertszeit von 110 Minuten. Damit kompetenz und der internationalen Ausund unter Verwendung anderer Materi- richtung seiner Mitarbeiter. Die Gealien, die Rotem liefert, wie Einweg- schäftsführerin selbst spricht vier SpraPlastikkassetten und verschiedenen chen, auch die anderen Mitarbeiter sind Spezialchemikalien wird in einer radio- mehrsprachig. „Dadurch können wir mit chemischen Synthese das jeweilige Kon- vielen unserer Kunden in ihrer Landestrastmittel direkt im Krankenhaus oder sprache verhandeln, was bei einem so bei einem radiopharmazeutischen Un- spezifischen Markt ein klarer Vorteil ist. ternehmen produziert. In Europa gibt es Der persönliche Kontakt und langjährirund 200 Krankenhäuser und Unterneh- ge Lieferbeziehungen mit unseren Kunmen, die die entsprechenden Geräte be- den sind sehr wichtig, da die Zuverlässitzen, um diese Radiopharmaka herstel- sigkeit in der Lieferkette unserer Waren len zu können. „Für diese Art der radio- entscheidend ist, damit der Patient sich aktiven Arzneimittel, die unsere Kunden dem Diagnostikverfahren zum geherstellen, ist eine präzise, zuverlässige wünschten Zeitpunkt unterziehen Lieferkette unabdingbar”, so Möbius. kann“, sagt die Leipzigerin. „Wir haben „Deshalb hat unser Unternehmen ein unseren Kundenstamm in den letzten weltweites Marketing- und Vertriebs- Jahren stetig weiter entwickelt. PET als netzwerk, durch das wir direkt zum End- bildgebendes Verfahren hat im Laufe kunden, beispielsweise zu den Kranken- der letzten 20 Jahre durch die Entwickhäusern liefern können.“ In den beiden lung neuer Geräte und Verfahren wie größten Märkten, Europa und Nordame- die Kombination aus PET und CT (Comrika, hat das israelische Unternehmen putertomographie) oder aktuell PET und im Jahr 2003 Tochtergesellschaften ge- MRT (Magnetresonanztomographie) gründet. nichts an Innovationskraft eingebüßt Die Wahl der Rotem zur Gründung und wächst weiter. Wir suchen weiterhin der europäischen Vertriebstochter fiel qualifiziertes Personal mit technischem auf den Standort Leipzig. Von hier aus Hintergrund, das im internationalen steuert die Rotem GmbH das Marketing Vertrieb zu Hause ist, um unserem und den Vertrieb ihrer Produkte im eu- wachsenden Kundenstamm auch zuropäischen Markt und ist seitdem sehr künftig in der gewohnten Qualität zur erfolgreich als Partner von Krankenhäu- Seite stehen zu können.“ sern und Unternehmen der NuklearmeSeit der Gründung 2003 konnte die dizin in ganz Europa tätig. „Wir sind Rotem GmbH ihren Umsatz verdreifaaufgrund unserer breiten Palette an chen, viele neue Produkte auf den Markt Ausgangsmaterialien für verschiedene bringen und trägt damit maßgeblich Kontrastmittel hervorragend aufgestellt zum Erfolg dieser Technologie und der und genießen ein hohes Ansehen bei ganzen Unternehmensgruppe bei.

5

W

ertarbeit aus einer Hand: Als der Miltitzer Tischlermeister Max Reichardt am 2. Mai 1924 seine Werkstatt eröffnete, legte er den Grundstein für eine überaus erfolgreiche Firmengeschichte. Was als kleine Tischlerei mit angeschlossenem Möbelverkauf begann, ist heute das Möbelhaus Markranstädt mit seinen zwei Standorten „Das Küchenhaus am Markt“ und „Das Möbelhaus am See“. „Mein Großvater hat die Möbel damals alle selbst entworfen“, berichtet Ursula Lehmann, die heutige Chefin des Möbelhauses Markranstädt.

Max Reichardt wollte mehr als nur Tischler sein, nach heutigen Maßstäben würde man ihn sicher Einrichtungs-Designer nennen. Als junger Wanderbursche hatte er sich für die Schönheit von Intarsien und antiken Möbelstücken begeistert.

Diese Begeisterung bewahrte er sich Zeit seines Lebens. Die von ihm entworfenen Wohnzimmermöbel, Küchenbuffets und Schlafzimmer fanden viele Freunde. „Und mancher hütet diese historischen Möbel noch heute“, weiß Ursula Lehmann. „Als wir vor ein paar Jahren die älteste von unserem Möbelhaus geschriebene Rechnung suchten, bekamen wir nicht nur Dokumente, sondern hörten auch viele interessante Geschichten über die Langlebigkeit der von meinem Großvater gebauten Stücke.“ Schritt für Schritt entstand aus der kleinen Werkstatt eine Bau- und Möbeltischlerei, die sogar Fenster und Türen fertigte. Aus dem Möbelgeschäft wurde ein kleines Einrichtungshaus, das sich in der Leipziger Region schnell einen Namen machte. Noch mit 85 Jahren stand Max Reichardt in seiner Werkstatt. Seine Tochter Gerta Siewerth führte Anfang der Sechzigerjahre die Familientradition weiter und siedelte das Möbelhaus in Markranstädt an. Über die Jahre wurde daraus das größte private Einrichtungshaus der DDR. „Wir hatten sogar eine eigene Lastwagenflotte, die die Möbel direkt vom Hersteller zu uns brachten“, erinnert sich Ursula Lehmann. Kein Vergleich zur Anfangszeit, als noch mit dem Dreirad ausgeliefert wurde.

Die Größe des Möbelhauses wurde jedoch 1972 zum Problem – die große Verstaatlichungswelle traf auch das Möbelhaus Markranstädt. Ursula Lehmann

Die langjährige Seniorchefin Gerta Siewerth mit Frank und Ursula Lehmann sowie Natalia und Swen Lehmann (von rechts).

Foto: André Kempner

leitete die Firma dann noch bis 1978 als staatliche Angestellte. Doch der Traum von der Eigenständigkeit war vorbei – Ursula Lehmann entschloss sich daher schweren Herzens, der Möbelbranche Lebwohl zu sagen. In der Merseburger Straße im Leipziger Westen konnte sie eine Drogerie übernehmen. Die führte sie von 1979 bis 1990. Mit der politischen Wende bot sich die Chance, den enteigneten Familienbetrieb zu reprivatisieren. Doch das ging nicht von heute auf morgen – so verwandelte sie kurzerhand die bisherige Drogerie in ein kleines Küchenstudio. Das funktionierte glänzend, trotz der gerade mal 60 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche.

Bei der Privatisierung des Möbelhauses zog die ganze Familie mit – Ehemann Frank Lehmann wurde so vom Ingenieur zum versierten Küchenplaner, Sohn Swen wurde vom Kraftfahrzeugschlosser zum Kaufmann im Einzelhandel. Im Jahre 1997 öffnete das „Küchenhaus am Markt“ seine Tore, ein Jahr später das aufwändig sanierte „Möbelhaus am See“ – Familie Lehmann war buchstäblich wieder in Markranstädt angekommen. „Das war schon ein besonderer Moment, schließlich bin ich hier zur Schule gegangen“, berichtet Ursula Lehmann. Der Name ihrer Firma hatte

über all die Jahre in der Stadt und der Region seinen guten Klang behalten.

Darauf baut sie noch heute. „Viele Jahre lang wurden wir per Mundpropaganda weiterempfohlen. Und auch heute noch sprechen sich unsere guten Leistungen herum.“ Beim Küchenkauf sei die Beratung äußerst wichtig, gerade in diesem Segment habe das Unternehmen seine Stärken. Immerhin sei der Markt hart umkämpft, der Wettbewerb ist groß.

Das MHM Möbelhaus Markranstädt hat allen Stürmen der Zeit in den vergangenen neun Jahrzehnten erfolgreich getrotzt. Einer der Gründe dafür ist auch der persönliche Einsatz aller Familienmitglieder. So arbeitete Gerta Siewerth bis zum Alter von 94 Jahren noch jeden Tag in ihrem Büro, erst seit rund zwei Jahren ist sie offiziell im Ruhestand.

Und noch heute interessiert sie sich sehr für das Geschehen in ihrem Möbelhaus. „Meiner Mutter möchte ich nacheifern“, kündigt Ursula Lehmann an. „Ich könnte mir überhaupt nicht vorstellen, nur Hausfrau zu sein oder im Garten Unkraut zu zupfen.“ Für die Zukunft des Familienunternehmens ist längst gesorgt, mittlerweile haben zwei Vertreter der mittlerweile fünften Generation im MHM Möbelhaus Markranstädt ihre Ausbildung begonnen.

Anzeige

ANZEIGE

25 Jahre MTG Leipzig

Kommunikationstechnik für die Region Seit dem Jahr 1991 ist das Unternehmen MTG in Leipzig vertreten. Jetzt feiert das Systemhaus für Kommunikations-, Netzwerk- und Sicherheitstechnik sein 25-jähriges Bestehen in der Region. Die MTG bietet High-Tech-Lösungen und kun-

Kunden. Als 1990 im Münchener Stammhaus die ersten Aufträge für Projekte im Freistaat Sachsen eingingen, war darum der Gedanke an eine Investition zur Standortgründung in Leipzig schnell auf dem Tisch. Von Beginn an setzte die MTG dabei

Haben Sie schon die richtige Lösung für Ihre Kommunikation?

Voice-over-IP live erleben!

Besuchen Sie uns in unserem Showroom.

Solides Wachstum

Erstes Büro der MTG in der Fregestraße

denindividuellen Rundum-Service für professionelle Anwender. So liefert die MTG nicht einfach nur moderne IP-Telefonanlagen, vielmehr werden diese immer mit Sorgfalt und vielseitigen Branchenkenntnissen den Anforderungen und Wünschen des jeweiligen Kunden präzise angepasst.

Unterschiedlichste Systeme der Sicherheitstechnik werden stets unter Beachtung von Normvorgaben und jeweiliger zusätzlicher Auflagen, z. B. aus dem Denkmalschutz, fachkundig geplant, installiert und instandgehalten. Datennetzwerke und WLAN-Installation bilden die Nervenstränge moderner Unternehmen und Behörden − die Experten der MTG planen und realisieren für nahezu jeden Bedarf die geeignete, wirtschaftliche und sichere Netzlösung.

Immobilie durfte ganz unbürokratisch in einen Gewerberaum umgewandelt werden.

Eine einjährige Wartezeit drohte allerdings beim Telefonanschluss. Nur dank des Engagements ortsansässiger Mitarbeiter war es möglich, diesen Zeitraum spürbar zu verkürzen. Für das Leipziger MTG-Team konnten Katrin Liebau und Steffen Müller (heutiger Betriebsleiter) gewonnen werden, kurz danach kam Dr. Frithjof Knabe, der heute die Niederlassung leitet, hinzu.

Alle drei sind bis heute als Kollegen und in verantwortungsvoller Position bei der MTG Leipzig aktiv. „Multitasking war damals das Gebot der Stunde“, erinnert sich die damalige Innendienstleiterin Katrin Liebau an die schwierige Anfangszeit mit nur wenigen Mithelfern.

auf die Gewinnung fachkundiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Region.

Aller Anfang ist schwer Die Neugründung war dabei mit heute kaum mehr vorstellbaren Hürden verbunden. So galt es, geeignete Gewerberäume zu finden, die es kaum gab, und kurzfristig einen Telefonanschluss für die junge Tochterfirma zu erhalten. Erste provisorische Betriebsräume konnte die MTG in einer freistehenden Wohnung in der Fregestraße anmieten. Die in einem Hinterhof gelegene

25 Jahre nach dem Start sind rund 40 qualifizierte Mitarbeiter am Standort Leipzig beschäftigt und betreuen Kunden im Raum Leipzig-Halle sowie in der Thüringer Region. Ansässig ist die MTG Leipzig heute in der Portitzer Allee 8, wo das Unternehmen ein eigenes Betriebsgebäude errichtete. Große Unterstützung bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück erhielt die MTG dabei durch das Städtische Amt für Wirtschaftsförderung, das sich sehr für die Neuansiedlung engagierte. Der Anfang war zwar schwer, aber es gab von der ersten Stunde an auch viel Unterstützung, persönliches Engagement und Freude am Aufbau.

Information

Kommunikation

Applikationslösungen

Kommunikationssysteme

Netzwerkanalyse und -design

Call-Center/ACD

Security-Lösungen

Unified Communications (UCC) Lösungen

Wireless LAN/IP

Voice-over-IP (VoIP)

Die Mitarbeiter der MTG vor dem heutigen Bürogebäude in Leipzig

Rund-um-die-UhrService das ganze Jahr Maximale Investitionssicherheit Minimale Ausfallzeiten Ihrer Anlage Schulung & Einweisung Ihrer Mitarbeiter

Innovation aus Tradition heraus Das inhabergeführte Traditionsunternehmen mit heute rund 170 Mitarbeitern steht seit über 100 Jahren für die Werte Qualität und Kundenzufriedenheit. Und das geht nur mit bestens ausgebildeten, hochengagierten Mitarbeitern und mit Nähe zum

Services

MTG-Kommunikations-Technik GmbH Hauptsitz: 81825 München | Truderinger Straße 250 Telefon 089/4 51 12-0 | Telefax 089/4 51 12-330 info@mtg-muenchen.de | www.mtg-muenchen.de Autorisierter Partner von:

Niederlassung: 04329 Leipzig | Portitzer Allee 8 Telefon 03 41/25 80-0 | Telefax 03 41/25 80-100 info@mtg-leipzig.de | www.mtg-leipzig.de

6

| Anzeigen-Sonderveröffentlichung

MontAg, 13. Juni 2016 | nr. 139

Jede Woche gehen Messgeräte auf die Reise nach China

D

Orchester im Hosentaschenformat

Dr. Födisch umweltmesstechnik Ag baut Kontakte zum reich der Mitte aus

icke Rauchschwaden über Espenhain, eine Luft, die das Atmen schwer macht – wer sich zu DDR-Zeiten mit Umwelttechnik beschäftigte, hatte keinen leichten Stand. An jeder Ecke taten sich neue Probleme auf, nicht nur für Fachleute eine oft anscheinend ausweglose Situation. Paradox: Allein in Leipzig beschäftigte der Volkseigene Betrieb für Entstaubungstechnik als Monopolist rund 500 Leute, dessen äußerst moderne Filteranlagen wurden sogar exportiert – für viele der großen Dreckschleudern im Inland aber blieb nichts übrig.

Genau diese Situation fand der Leipziger Holger Födisch vor, als er nach dem gerade abgeschlossenen Studium für technischen Umweltschutz ins Berufsleben einstieg. „Messtechnik gehörte natürlich dazu“, erinnert er sich.

Da die entsprechenden Geräte überall fehlten, galt es sehr kreative Lösungen zu finden. Tüfteln war angesagt! Der dabei erworbene Erfahrungsschatz sollte ihm dann kurz nach der politischen Wende beim Start in die Selbstständigkeit helfen. „Ein Fachmann riet mir 1990, von diesem Bereich die Finger zu lassen. Glücklicherweise hielt ich mich nicht daran.“ Denn Födisch perfektionierte mit seinen Mitstreitern damals eine Staubmesseinrichtung, die bis heute über 10 000 Käufer fand. „Das war eine eigentlich primitive, aber sehr wirkungsvolle Technik“, so Födisch.

Doch ein Selbstläufer war seine vor 25 Jahren gegründete Firma „Dr. Födisch Umweltmesstechnik“ keineswegs. „Wir hatten keine finanzstarke Firmenmutter im Rücken, gerade die Jahre 1991 und 1992 waren sehr schwer, da hatten wir auch Kurzarbeit.“ Aber es ging aufwärts, heute macht die zwischenzeitlich in eine Aktiengesellschaft umgewandelte Firma mit 70 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 20 Millionen Euro und arbeitet dabei äußerst profitabel. Längst wurde daraus eine Firmengruppe mit mehreren Tochterunternehmen, die alles in allem 250 Menschen in Lohn und Brot hat. „Wir sind mittlerweile weltweit aktiv“, sagt Födisch. Seit einigen Jahren ist der chinesische Markt

Mundharmonikas fertigt C.A. Seydel Söhne seit 1847

B

Firmengründer Dr.-Ing. Holger Födisch mit dem Feinstaubsensor (FDS) 15, der im Rahmen eines EU-Förderprojekts auf Chipgröße gebracht werden soll. Links Franziska Schröder, Produktverantwortliche für den FDS 15, rechts Sharon Gu von der Dr. Födisch Instruments Hangzhou, China.

Foto: Födisch Umweltmesstechnik AG

das wichtigste Standbein, gerade wurde in China ergänzend zu dem seit 2005 bestehenden Vertriebsbüro mit derzeit fünf Mitarbeitern eine eigene Tochterfirma gegründet, um die Aktivitäten im Reich der Mitte noch besser koordinieren zu können.

Die Bedingungen für die Vermarktung von Födischs Messeinrichtungen sind in China perfekt: „Die Staubgrenzwerte für Kohlekraftwerke sind viel niedriger als in Deutschland, gerade weil die Chinesen um ihre teils dramatischen Umweltprobleme wissen.“ Die Folge: Ganze Industriezweige werden aus Umweltschutzgründen stillgelegt, vorhandene Anlagen dagegen modernisiert. „Der Kauf ausländischer Messtechnik wird vom Staat kräftig gefördert“, weiß Födisch. Für sein Unternehmen bedeutet das: Woche für Woche werden bei Holger Födisch in Markranstädt große Holzkisten mit Messgeräten für die Reise nach Asien bestückt – der

Leipziger Flughafen ist dafür die Drehscheibe. „Wir profitieren ganz klar von der perfekten Verkehrsanbindung unserer Region.“ Mittlerweile verkauft das Unternehmen nicht nur Messtechnik nach China, sondern auch die entsprechenden Lizenzen für die Fertigung direkt vor Ort. Seine recht überschaubare Firmengröße kommt Födisch in der Praxis entgegen. „Wir sind einfach viel schneller als die großen Unternehmen. Wir brauchen nur wenige Wochen, um einen ersten Prototyp zu produzieren.“ Im hauseigenen Versuchsstand finden wichtige Testläufe statt, zahlreiche hochqualifizierte Fachleute tüfteln ständig an neuen Techniken.

Das neueste Produkt ist ein Feinstaubsensor im Kleinformat, der nur ein Zehntel vom bisher üblichen Preis kostet. „Das ist weltweit der erste Sensor in Industriequalität zu diesem Preis.“ Födischs Vision ist ein ganzes Netz solcher

Sensoren. Bisher gibt es selbst hierzulande oft nur wenige Messstationen, die lokale Werte für ihren Standort liefern. „Entscheidend ist jedoch, an welcher Straßenecke welche Schadstoffbelastungen vorliegen“, so Födisch. Jetzt arbeitet er schon am nächsten Schritt: Der Feinstaubsensor soll im Rahmen eines EUFörderprojektes gemeinsam mit 33 Partnern aus sieben europäischen Ländern auf Chipgröße gebracht werden. „Vielleicht hat ihn zukünftig einmal jedes Handy und jedes Haus.“ Födischs Firma wurden dafür eine halbe Million Euro Fördergelder bewilligt.

Apropos Förderung: Auch die öffentliche Hand hat längst das Potenzial von Födischs Tüftlern erkannt. Der Wachstumsfonds Mittelstand Sachsen, eine Initiative des Freistaats Sachsen, der Sparkassen und der Landesbank Baden Württemberg, gehört seit Jahren zu den Anteilseignern – und schiebt so weitere Innovationen mit an.

AP-Frontmann Wolfgang Niedecken liebt sie. Auch die amerikanische Blues-Legende Charlie Musselwhite schwört auf die handlichen Orchester im Hosentaschenformat, überreichte bei einer Audienz sogar US-Präsident Barack Obama ein Exemplar. Die Rede ist von Mundharmonikas.

Aber nicht von irgendwelchen, sondern den Liebhaberstücken des sächsischen Unternehmens C.A. Seydel Söhne aus Klingenthal. Seit 1847 fertigen die Mitarbeiter dieser kleinen Manufaktur die handlichen Instrumente und produzieren auch heute noch jedes Stück in mühsamer, detailverliebter Handarbeit.

Es hätte nicht viel gefehlt, dann wäre diese Tradition vor Ort ausgestorben.

Nach der Reprivatisierung kämpfte Seydel in den Neunzigerjahren mit den wegfallenden Märkten in Osteuropa, musste das zeitgemäße Geschäft mit Vertrieb und Marketing von Grund auf neu erlernen. „Damit hat man sich schwergetan“, erzählt Geschäftsführer Lars Seifert. So schwer, dass 2004 die Insolvenz an die Tür klopfte, ein neues Eigentümer-Team rettete den Betrieb in letzter Minute.

Seitdem hat sich viel getan. Grundgedanke war, dass eine derart schöne Manufaktur mit einem vernünftigen Zukunftsplan nicht nur am Leben erhalten, sondern profitabel geführt werden kann.

Keiner hatte vor, unweit der tschechischen Grenze sein Geld zu versenken.

2005 übernahm der selber in Klingenthal aufgewachsene Seifert die Führung, das Sortiment wurde an die heutigen Anforderungen angepasst sowie Marketing und Verpackung modernisiert. Die Produktion blieb Handarbeit. Niete für Niete. Schraube für Schraube. „Ausschlaggebend für unsere Entwicklung war aber die Umstellung auf Edelstahl“, so Seifert. Als einziger Instrumentenhersteller weltweit setzt Seydel seit 2006 auf Edelstahlstimmzungen, statt des normalerweise verwendeten Messings. Ein Alleinstellungsmerk-

Mundharmonikafertigung in bei Seydel.

Scannen Sie das Foto und sehen Sie ein Video aus der Manufaktur.

Foto: dpa

mal, das geschätzt wird. „Mit diesen Federn erhält man ein ganz anderes Klangspektrum“, erklärt der 41 Jahre alte Geschäftsführer. „Sie haben ganz andere Eigenschaften als die aus Messing – einen schöneren Klang und eine deutlich höhere Langlebigkeit.“ Die hochwertige Handarbeit schlägt sich natürlich auch im Preis nieder, Zielgruppe sei deswegen auch nicht unbedingt der Hobby-Mundharmonikaspieler, sondern professionelle Musiker oder begeisterte Sammler, die neben ihren 70 oder 80 Exemplaren gerne noch eine individuelle Sonderanfertigung mit spezieller Tonart ihr Eigen nennen möchten.

Mit dem Dreiklang aus „Handmade in Germany“, Tradition seit 1847 sowie den Edelstahlfedern fühlt sich Seydel gut aufgestellt für die kommenden Herausforderungen. Von neun Mitarbeitern 2004 wuchs das Unternehmen sprunghaft auf heute über 30, der Umsatz liegt im einstelligen Millionenbereich und Geschäfte in fast 50 Ländern vertreiben Seydel-Mundharmonikas. Das freut Seifert: „Wir stehen auf gesunden Füßen.

Reich wird man davon aber nicht.“ Anzeige

SONDERVERÖFFENTLICHUNG

Erfahrener Partner des sächsischen Mittelstands Der Wachstumsfonds Mittelstand Sachsen (WMS) ist kompetenter Partner für innovative Unternehmen mit Wachstumsperspektive und verfügt über ein branchenund führungserfahrenes Management.

Innovation. Investition. Wachstum.

Fortschritt erfordert neue Ideen und Lösungen. Das gilt vor allem für den Mittelstand, der sich durch den schnellen technologischen Wandel, einen zunehmend globalisierten Wettbewerb und neue Kundenanforderungen kontinuierlich auf Veränderungen einstellen muss. Eine solide und nachhaltig stabile Kapitalbasis ist hierfür eine wichtige Voraussetzung.

Nur so können langfristig angelegte Herausforderungen, wie die Erschließung von Wachstumsmärkten im In- und Ausland, Expansion durch Zukäufe, die Gewinnung neuer Führungs- und Fachkräfte oder die aktive Gestaltung der Unternehmensnachfolge, gemeistert werden. Über unterschiedliche Formen der Beteiligung stärkt der WMS die Eigenkapitalbasis mittelständischer Unternehmen in Sachsen, begleitet sie auf ihrem Wachstumskurs und trägt so zur langfristigen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit dieser Unternehmen bei. Der WMS unterstützt dabei nicht allein die Bereitstellung von Beteiligungskapital.

Das Team des WMS versteht sich auch als Sparringspartner des Managements vor allem bei strategischen Fragestellungen und Themen der Unternehmenswertsteigerung. Es kennt die strategischen und auch operativen Herausforderungen des Mittelstandes und ist Partner auf allen Ebenen des Geschäftsausbaus.

Aus Sachsen. Für Sachsen.

Der Wachstumsfonds Mittelstand Sachsen unterstützt wachstumsstarke, mittelständische Unternehmen mit Sitz oder Betriebsstätte in Sachsen aus nahezu allen Branchen bei genau diesen Punkten und ist damit das ideale Finanzierungsinstrument für den sächsischen Mittelstand. Durch seine individuellen Gestaltungsmöglichkeiten unterscheidet er sich deutlich von standardisierten Programmen.

Investoren sind die Sparkasse Chemnitz, die Ostsächsische Sparkasse Dresden, die Sparkasse Leipzig, die Sparkasse Vogtland, die Landesbank Baden-Württemberg und der Freistaat Sachsen.

In der mittlerweile zweiten Auflage des Fonds erreicht das Investitionsvolumen insgesamt einen Wert in Höhe von 75 Mio 3.

Was bietet der WMS? Der Wachstumsfonds Mittelstand Sachsen stellt, zugeschnitten auf die jeweiligen Bedürfnisse des Unternehmens und die Unternehmenssituation, Wachstumskapital zur Verfügung.

Dies kann in Form von Eigenkapital, aber auch eigenkapitalähnlichen Mitteln, wie Gesellschafterdarlehen oder stille Beteiligungen, erfolgen.

Der WMS begleitet die Unternehmen bei strategischen Fragestellungen partnerschaftlich. Die Eigenständigkeit des Unternehmens bleibt in jedem Fall erhalten, die operativen Entscheidungen trifft weiterhin der Unternehmer am Standort Sachsen.

Wesentliche Finanzierungsanlässe für den WMS sind Gesellschafterwechsel und/

oder geplante Zukäufe anderer Unternehmen, zwei wachsende Bereiche, die den sächsischen Mittelstand zunehmend umtreiben und bei denen der WMS neben der reinen Kapitalbereitstellung mit dem gesamten Know-how unterstützt.

Beim Gesellschafterwechsel bzw. der Nachfolgefrage fließen alle Aspekte und Fakten in die Planungen ein. Oft wird in den Unternehmen zu spät die Frage der Unternehmensnachfolge gestellt, daher lautet die klare Botschaft, sich rechtzeitig mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. Die Experten des WMS stehen als Gesprächspartner zur Verfügung, um mögliche Strukturen und passende Lösungswege zu entwickeln. Die Nachfolge selbst kann dabei aus dem eigenen Unternehmen dargestellt werden oder aber auch durch externe Manager, wie diese erfolgreichen Beispiele sächsischer Unternehmen zeigen: die GETT GmbH in Treuen im Vogtland sowie die IT-Service Leipzig GmbH. Wachstum durch Zukauf kann attraktive Möglichkeiten eröffnen, die Position des mittelständischen Unternehmens am Markt deutlich zu stärken, Abhängigkeiten zu reduzieren und Wettbewerbsvorteile auszubauen.

Auch hierbei unterstützt der WMS mit eigenem Know-how und entsprechender Vernetzung. Beispielhaft seien hier die HAP GmbH aus Dresden sowie die addfinity testa GmbH aus Hartha genannt.

Zunehmende Bedeutung für den Mittelstand gewinnt auch die Expansion ins Ausland. Rund ein Viertel der mittelständischen Unternehmen in Deutschland un-

terhält Aktivitäten im Ausland, Tendenz steigend. Sachsen nimmt im Ländervergleich bislang nur einen Mittelfeldplatz ein, aber auch hier wächst die Anzahl von Mittelständlern, die ausländische Märkte erschließen. Auch beim Schritt in ausländische Märkte unterstützen die Berater des WMS.

Die wichtigsten Eckpunkte Der Wachstumsfonds Mittelstand Sachsen konzentriert sich auf Unternehmen in der Wachstumsphase mit Umsätzen größer fünf Mio. 3. Die Laufzeit der partnerschaftlichen Beteiligung beträgt zwischen fünf und acht Jahren in Form einer offenen und/oder stillen Beteiligung sowie in der Regel mit einem Umfang in Höhe von 0,75 bis 2,5 Mio. 3.

Der WMS bietet seinen Partnern dabei zahlreiche Vorteile, von langjähriger Erfahrung in der Mittelstandsfinanzierung über gute Kenntnis des regionalen Marktes, Nutzung des Netzwerkes bis hin zur Unterstützung in strategischen Fragestellungen.

Gemeinsame Wege gehen.

In der Region Leipzig erreicht man den WMS unter: S-Beteiligungen Leipzig Stefan Leermann Nordstraße 21 04105 Leipzig 0341-35595740 oder unter www.wachstumsfonds-sachsen.de