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Auf ein Wort „Aller Anfang ist schwer“, so lautet ein altbekanntes Sprichwort. Das gilt häufig auch für den Anfang einer beruflichen Laufbahn. Der eine oder andere von Ihnen weiß vielleicht schon von klein auf was er werden möchte, und wie er zu seinem Traumberuf kommt. Andere, und ich glaube das ist die Mehrheit, sind da noch nicht so sicher. Was den Anfang hier ein wenig erschweren mag ist etwas, das eigentlich ein großer Vorteil ist: die unwahrscheinliche Vielfalt, die sich jedem Schulabgänger in Sachsen bietet. Diese Vielfalt ist eine große Chance, aber mitunter ist es schwierig, den Überblick zu behalten. Um etwas möglichst Passendes zu finden sind Fragen wichtig wie: Worin bin ich gut? Wie sehen bestimmte Berufsbilder aus? Was für Berufe gibt es überhaupt? Welche Berufe haben Zukunft? Was für Möglichkeiten bietet die Region? Welches Unternehmen macht was, und was erwartet es von seinen Mitarbeitern? Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei, diese und weitere spannende Fragen zu beantworten und einen guten Start ins Berufsleben! Mit herzlichem Gruß, Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth
Eine neue Generation startet ins Arbeitsleben, die offenbar anders tickt: weniger Stress, weniger Geld, mehr Lebensqualität. „Millennials“ oder „Generation Y“ nennen Soziologen die heute Anfang 20-Jährigen, die auf dem Arbeitsmarkt und an den Unis an den Start gehen. Sie sind „Digital Natives“, von klein auf geübt im Umgang mit Internet, Smartphone und Tablet. Die „Generation Y“ gilt als optimistisch, selbstbewusst und sehr familienorientiert. Eine Karriere um jeden Preis? Undenkbar für sie, was Zahlen des Bundesinstituts für Berufsbildung belegen: Fast jede vierte Lehre wird in Deutschland abgebrochen, weil die Vorstellungen der Ausbilder und Azubis nicht übereinstimmen. In der Absolventenstudie 2012 der Unternehmensberatung Kienbaum zeigt sich ein Wertewandel, der vor allem die Gewichte zwischen Arbeit und Leben verschiebt. 70 Prozent der Befragten legten Wert auf eine angemessene Vergütung, entschieden sich aber für einen Arbeitgeber vor allem
SONDERAUSGABE DER LEIPZIGER VOLKSZEITUNG
nach persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten, der Work-Life-Balance und der Arbeitsatmosphäre. Wie die innere Einstellung die Arbeitsatmosphäre beeinflusst, verraten IHK-Geschäftsführer Thomas Hofmann und zwei Lehrer des Beruflichen Schulzentrums Grimma. Den richtigen Ausbildungsplatz zu finden, ist gar nicht so leicht. 344 staatlich anerkannte Ausbildungsberufe gibt es in Deutschland. Die Liste reicht vom Änderungsschneider bis hin zum Zweiradmechaniker. Welche Branchen gerade boomen, und warum Handwerker mittlerweile auch ein Auge auf Studenten werfen, wird in dieser Beilage genauso thematisiert wie die Frage, ob bei der Berufsfindung Klischees wie typisch weiblich oder typisch männlich noch greifen. Auch interessant: Erstmals seit 2001 wird die Zahl der Schulabgänger ohne Studienberechtigung wieder zunehmen – um 17 000 auf 552 000. Wie sich die Wirtschaft darauf einstellt, lesen Sie in START.
Aus dem Inhalt Fachkräftemangel: Klempner und Lokführer werden gesucht. Seite 3 Traumjob gefunden: Promis erzählen, welche Umwege sie gegangen sind. Seite 9 Luftsprünge für den Lebenslauf: Warum sportliche Bewerber gefragt sind. Seite 10 Rollentausch: Bianka lackiert das Auto, Ramon die Nägel. Seite 20 Führungsqualitäten: Wie uns die Sterne im Job beeinflussen. Seite 21 Ohne Moos nix los: Was Azubis verdienen.
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MÄRZ 2013