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So geniesst du diese Tomate

Die Merinda-Tomaten schmecken besonders gut als Salat mit etwas Olivenöl und wenig Salz serviert. Ohne Essig. Ganz grün sind sie nur, wenn sie gerade geerntet wurden. Dann schmecken sie säuerlich und frisch. Sind sie grün-gelb, werden sie süsser und schmecken auch nach frischen Kräutern. Komplett rot, ist ihr Geschmack sehr süss, und das Kräuteraroma verliert sich wieder. Sie sollten nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden.

An der Wand hängt ein riesiges Kreuz, und mehrere grosse Pokale stehen herum. Prämien für die Tomaten? «Das sind Fussballpokale», sagt Pisana und lächelt. «Wir haben jahrelang mit und gegeneinander Matchs gespielt.» Mit wir meint er seine Partner und Mitarbeiter.

Pisanas Büro befindet sich nur wenige Stufen vom Lagerraum entfernt. Eine Palette mit Merinda-Sélection-Tomaten steht zum Transport bereit. Weitere Tomaten liegen in grauen Boxen. Sie haben noch einen Auswahlprozess vor sich: Als Erstes werden sie auf ein Förderband gelegt. Es verteilt sie nach Farbe und Gewicht auf vier verschiedene Bahnen. Als Nächstes sortiert eine Angestellte die Früchte noch mal von Auge und per Hand. Diejenigen mit den unterschiedlichsten Farben und Formen werden auf dem Markt verkauft. Jeweils sechs mittelgrosse, ganz grüne Tomaten werden in Plastikboxen für den Supermarkt abgepackt. Und diejenigen mit der perfekten Grösse und Farbe erhalten einen Sélection-Kleber.

Nach einem kurzen Zwischenstopp im Kühlraum werden die Sélection-Merinda-Tomaten in zwei Tagen per «trasporto gommato», also im Lastwagen, bis nach Stabio TI gefahren. Weitere 24 Stunden später sind fünf bis acht Paletten der MerindaTomaten in grösseren Filialen der Migros erhältlich.

Tomaten, Touristen, Fisch Nach dem Rundgang in der Tomatenzentrale isst Edy Pisana in einem Fischrestaurant zu Mittag. Neben der Landwirtschaft und dem Tourismus lebt die Region auch vom Fischfang. Den Espresso trinkt er in einer kleinen Bar gleich beim Strand.

Er zeigt auf einen Felsen im Wasser und erzählt, dass er als Kind immer von dort aus ins Meer gesprungen sei. «Ich bin von hier, wie die Merinda-Tomaten», sagt er. Mit der Verbundenheit zum «terreno», dem Boden, sei er auch ein stilles Versprechen eingegangen: sich für die Region und ihre Tomaten einzusetzen. Er blickt zum Meer, sein Haar wird vom Wind zerzaust, und er lächelt.

Dass es trotz starken Windes keine Windräder in der Region gibt, hat übrigens einen schönen Grund: Sie würden den Flug der Bienen stören. Und das will hier niemand. MM

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