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Arbeiten im Ferienparadies

Vom Pool direkt an die Sitzung

Auf Zypern arbeiten Hotelplan-Angestellte in einer Villa mit Pool, Jacuzzi und Partymeile um die Ecke. Unser Autor wollte wissen, wie konzentriert und effizient das geht.

Text: Dario Aeberli

Eigentlich habe ich mir geschworen, nie mehr nach Ayia Napa zu reisen. Erstmals war ich mit 16 in der zypriotischen Partydestination. Ausweiskontrollen gab es keine, ich kam in jeden Club, alles war günstiger als zu Hause. Es war wild. Das zweite Mal war mit 21: die Drinks wässrig, aus den Boxen dröhnten immer die gleichen zehn Lieder, überdrehte 16-Jährige in den ersten Partyferien gingen mir auf den Keks.

Doch dann bot mir Hotelplan an, ihr Workation-Angebot zu testen. Die Migros-Tochter hat für Mitarbeitende eine Villa gemietet. Die Idee: arbeiten, wo andere Ferien machen. «Workation» nennt es sich, ein Mix aus «work» und «vacation». Nach Homeoffice im Lockdown vermutet der Anbieter, dass «Workation» zum Trend werden könnte. Dass die Villa in Ayia Napa liegt, weiss ich da noch nicht.

Montag, 8.August Hotelplan schickt mir ein Erklärvideo, wie man die Tür der dreistöckigen Villa öffnet, und eine dreiseitige Hausordnung, die ich unterschreiben muss. Angehängt eine Karte, auf der die «Napa Hills Seaview Villas» eingezeichnet sind. «Napa? Das darf nicht wahr sein», murmle ich vor mich hin. In drei Wochen geht es los.

Freitag, 26.August Am letzten Arbeitstag vor der Abreise bespreche ich im Büro, welche Artikel ich aus der Distanz schreiben könnte. Reportagen gehen natürlich nicht, aber ein Interview sollte via Video funktionieren. Ob das WLAN in der Villa dafür geeignet ist, werde ich erst vor Ort erfahren.

Samstag, 27.August Morgen verreise ich mit drei mir fremden Mitarbeitenden von Hotelplan für eine Woche. Seit meiner Zusage wurde mir mehrmals eingebläut, dass ich zum Arbeiten und nicht zum Entspannen verreise. Aber was packt man für eine Workation ein? Laptop, Ladegerät, klar. Bücher als Beschäftigung, falls ich mich mit den Hotelplan-Leuten nicht verstehe. Ohne Badehose nach Zypern zu gehen, wäre auch blöd, immerhin wird es durchgehend 35 Grad heiss sein.

Macht der Job an diesem Arbeitsplatz mehr Spass – und wird dennoch speditiv erledigt?

Sonntag, 28.August Im Zug zum Flughafen frage ich mich, ob das schon als Arbeitszeit gilt. Schliesslich reise ich für das Migros-Magazin, sonst würde ich diesen Trip nicht machen. So beruhige ich mein Gewissen, denn eigentlich wollte ich innerhalb Europas der Umwelt zuliebe nicht mehr fliegen. Aber jetzt muss ich ja. Am Flughafen kaufe ich Wasser und einen Apfel für 8.70 Franken. Ich beschliesse, die Anreise nicht als Arbeitszeit zu zählen – trage aber die Verpflegung in die Spesenliste ein. Am Gate treffe ich die Gspändli für die nächste Woche: Melissa, Désirée und Bruno stellen sich vor, wir plaudern etwas. «Könnte gut kommen», denke ich mir. Erst nach der Landung realisiere ich, dass die Uhren hier eine Stunde vorgehen. Melissa wusste das, sie kennt auch den schnellsten Weg zur Villa: Sie ist zum zweiten Mal für Workation hier. Als wir mit dem Mietauto ankommen, ist es Nacht, und wir haben Hunger. Désirée zaubert zwei Pack Spaghetti und einen Pesto aus dem Koffer, im Kühlschrank hat uns die letzte Workation-Gruppe einen Wein hinterlassen. Läuft wie geschmiert.

Montag, 29.August Ich habe den Vorhang nicht ganz zugezogen, um 7 Uhr wecken mich die Sonnenstrahlen in meinem Zimmer im Keller. Der Plan für den ersten Arbeitstag: früh

joggen gehen, duschen und in den Pool springen, bevor ich am Tisch daneben den Laptop aufklappe. Meine Gspändli richten sich im Keller neben meinem Zimmer ein, weil es dort zusätzliche Bildschirme hat und kühl bleibt. Ich verschicke mein erstes Mail – zehn Sekunden später macht es Dudüm, die Nachricht wurde versendet. Mir schwant Übles für das Videointerview um 16 Uhr Schweizer Zeit – ich habe meine Uhren nicht umgestellt, damit ich bei der Arbeit kein Durcheinander mache. Ein Durcheinander mache ich dafür mit Terminen der WorkationGruppe. Sie beginnen um 17 Uhr zypriotische Zeit mit Apéro im Pool, da bin ich beim Interview um 16 Uhr Schweizer Zeit im Keller. Der Befragte ist etwas verpixelt, der Ton aber gut.

Mit einer Stunde Verspätung schliesse ich mich der Feierabendgruppe an. Nach dem Essen im Restaurant schlendern wir durch die Partymeile: Neonlichter, aus den Boxen rappt wie schon vor elf Jahren Flo Rida den Song «Low», und nach jedem Schritt locken neue Promoter mit Gratisgetränken und Shots in ihre Clubs. Wir verzichten.

Dienstag, 30.August Das Interview ist fast fertig geschrieben, allerdings gabs in der Zwischenzeit Diskussionen in der Redaktion, von denen ich nichts mitgekriegt habe. An einer Sitzung erfahre ich, der Artikel solle in eine andere Richtung gehen. Normalerweise gehe ich in solchen Situationen ins Büro und erkundige mich, was los ist. Jetzt könnte ich zwar anrufen, gehöre aber zu den Menschen, die lieber drei Mails schreiben, als einmal zu telefonieren.

Beim Mittagessen erzählen mir die anderen, dass sie während des Aufenthalts in der Villa mindestens im 50-Prozent-Pensum arbeiten müssten. Am Nachmittag nimmt Bruno frei, um an den Strand zu gehen. Désirée nimmt den ganzen Mittwoch frei, und Melissa will ein- bis zweimal früher Feierabend machen. Ich habe mich auf eine normale 100-Prozent-Woche eingestellt. Als ich am Nachmittag den Laptop aufklappe, verabschiedet sich Bruno in Badehose und Flipflops in Richtung Meer. Neidisch tröste ich mich mit kurzen Poolpausen über den Nachmittag verteilt.

Der Eingang zur Villa (oben) und die Bootsfahrt nach Famagusta mit Bruno (vorne) am freien Samstag

Mittwoch, 31.August «Oh, in der Schweiz regnets», sagt Bruno am Morgen, als es bei uns schon 27 Grad warm ist. Bei Videocalls wirkt das Büro in Zürich dunkel und die Stimmung gereizt. Ich kann aus der Distanz nicht sagen, warum. Dem Textchef schicke ich die neue Version meines Artikels. Normalerweise stellt er ein, zwei Präzisierungsfragen, heute höre ich nichts von ihm. Mit den Hotelplan-Gspändli gehe ich deshalb am Nachmittag an den Strand. Als ich am Abend den Laptop kurz aufklappe, sehe ich, dass der Artikel aus der geplanten Ausgabe gelöscht wurde.

Donnerstag, 1.September Ayia Napa hat viele Restaurants, Clubs und Bars, dennoch hat man schnell das Gefühl, alles gesehen zu haben. Von bisher 26 Tagen auf Zypern habe ich 25 in Ayia Napa verbracht. Einmal war ich in Nikosia, der geteilten Hauptstadt mit zypriotischer und türkischer Seite. Für eine Woche nach Ayia Napa zu jetten, fand ich nicht so prickelnd, hätte lieber mehr von der Insel gesehen.

Désirée erzählt, dass Hotelplan-Mitarbeitende ausser dem Hausdienst und der internen Postabteilung jedes Jahr fünf Wochen Workation machen dürfen. Ich stelle mir vor, etwa von Buenos Aires aus zu arbeiten: am Abend oder Wochenende etwas Spanisch lernen, Tangokurse besuchen und Fussballspiele von Maradonas Lieblingsclub verfolgen. Désirée möchte nach Südafrika, in der gleichen Zeitzone wie Zürich. In Buenos Aires müsste ich von 3 Uhr bis 12 Uhr arbeiten, das klingt nur noch halb so toll.

«Als ich den Laptop aufklappe, verabschiedet sich Bruno in Richtung Meer.»

Freitag, 2.September Schon Freitag. Zwischen zypriotischen Mezze, Sitzungen, Apéro im Pool, Artikel schreiben und Sonnenbaden ist die Zeit verflogen. Wir waren in der Villa mehr als in der Schweiz darauf bedacht, nicht zu lange zu arbeiten. Immerhin geht die Sonne in Zypern bereits um 19 Uhr unter – 18 Uhr Schweizer Zeit. Vielleicht steigert der Druck die Effizienz, vielleicht schlägts auf Dauer auf die Stimmung, wenn es nie für einen Abstecher ans Meer reicht. Darum habe ich teils frühmorgens gearbeitet. Ich war froh, mit drei anderen in derselben Situation zu sein, ins Restaurant zu gehen, zu plaudern. Auf Dauer würde ich mich durch die Distanz aber vom Redaktionsteam in der Schweiz ausgeschlossen fühlen.

Samstag, 3.September Endlich sehe ich mehr von der Insel! Am freien Tag unternehme ich mit Bruno einen Bootsausflug bis an die Küste der Geisterstadt Famagusta, die seit dem Krieg 1974 unbewohnt ist. Am Abend geben wir doch noch den Rufen von Ayia Napas Partymeile nach.

Sonntag, 4.September Am Abend fliegen Désirée und ich im Charterflug von Hotelplan zurück nach Zürich. Melissa und Bruno machen auf Zypern noch ein paar Tage Ferien. Um 23.30 Uhr Schweizer Zeit bin ich zu Hause, am nächsten Tag geht die neue Arbeitswoche los. Richtig erholt bin ich nicht – es waren ja aber auch keine Ferien! MM

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