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4.3 Fazit und Ausgangspunkt
4.3 Fazit und Ausgangspunkt
Eisenstein legt mit der Montagetheorie den Fokus auf die Sequenzialisierung und Gegenüberstellung der einzelnen Abfolgen, die sich durch Kontraste oder Gegenüberstellung aufspannen, während Cullen die Stadt durch die drei Wahrnehmungsebenen untersucht und verborgene identitätsstiftenden Potentiale dadurch hervorgehoben werden können. Als gemeinsamer Konsens kann das Serielle Sehen; das Aneinanderreihen von sinnstiftenden Bildern verstanden werden, welches in der Abfolge ein intensives, emotional verknüpfendes Erlebnis für den Betrachter schafft.
Durch die beiden herbeigezogenen theoretischen Grundlagentexte resultiert die Erkenntnis, dass sich das Serielle Sehen als Entwurfsmethode für die Entwicklung neuer, fortsetzender Bilder im Projektentwurf eignet. Die Technik der Montage wird hierbei für die Thesisaufgabe insofern weiterentwickelt, sodass die Gegenüberstellung zwischen dem Alten und dem Neuen
und somit die Anknüpfungspunkte sichtbar werden. Beide methodischen Anwendungen zeigen die Kontinuität der Stadtidentität auf.
Durch das theoretische Hintergrundwissen ist der Blick geschärft. Mit diesem Vorwissen wird vor Ort recherchiert und untersucht. Dabei stellt sich durch die nachfolgende Impressionensammlung heraus, dass in Lugano folgende charakteristischen Merkmale auffallen:
Die Fortbewegung durch Lugano mit den damit verbundenen, stetigen Wechseln der Ebenen, sei es unterirdisch durch die Unterführungen oder oberirdisch zwischen Häuserzeilen, Treppenaufgängen oder der steilen Topografie. Die Enge- und Weitwirkung vor historischen Bauten oder von den engen Gassen kommend. Arkaden die den Schwellenraum prägen und den Flanierenden durch den erlebenden Raum begleiten, die Beziehung zwischen Innen und Aussen, wenn man sich langsam vom Aussenraum in den Innenraum begiebt, sowie die Erwartung eines Raumes, wenn man einen Pfad durchschreitet, ohne weitvoraus blicken zu können, was als nächstes kommt.
Die beschriebenen Kernpunkte werden im des Thesisprojektes transformiert und in einer Neuintepretation angewendet. Sie prägen dadurch das Thesisprojekt und stellen sicher, dass
die Fortsetzung der Stadtidentität durch eine inszenierte Abfolge von alten und neuen stadträumlichen Bildern sichergestellt werden kann.
Die beschriebenen Elemente werden bewusst durch die Perspektive der sich im stadtraumbewegenden Protagonisten aufgefriffen und erzählt; den die Bewohnenden der Stadt, beziehungsweise die, welche sich durch die Stadt bewegen, bespielen die Kulisse der Stadt, welche mitunter die Stadtidentität mitprägt.