Karla Heinrich - Als die schwarze Dame kam

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Mabuse-Verlag

In den schlaflosen Nächten während eines Klinikaufenthalts fand sie Bilder, die zeigten, wie es innerlich um sie stand. Aus Gesprächen darüber erwuchs allmählich ein therapeutischer Dialog. Ergänzt um kurze, prägnante Sätze, erzählen ihre Bilder heute die Geschichte einer Genesung. Mit einfachen Strichen und sprechenden Farben führen die Kreidezeichnungen in die Erlebniswelt eines an Depression erkrankten Menschen ein.

Karla Heinrich

Das Buch richtet sich an ÄrztInnen, Therapeuten, BetreuerInnen und Angehörige, die einen authentischen Einblick in das Denken und Fühlen eines Patienten in der Akutsituation erhalten wollen. Es zeigt die Entwicklungen während einer Therapie und macht Hoffnung, denn: Depressionen sind behandelbar.

Als die schwarze Dame kam

Was tut ein Mensch, wenn ihn die Depression so schwer erwischt, dass er keine Worte mehr dafür findet? Karla Heinrich begann zu malen.

www.mabuse-verlag.de

ISBN 978-3-86321-239-1

Karla Heinrich

Als die schwarze Dame kam Tagebuch einer Depression in Bildern


Karla Heinrich, Jahrgang 1977, wuchs in Leipzig auf und entdeckte schon frĂźh ihre Liebe zur Literatur, der sie sowohl lesend als auch schreibend Raum gab. Nach dem Abitur studierte sie Journalistik,

Wirtschaft und Sprachen in Deutschland, Frankreich und Taiwan. Auch beruflich blieb Karla Heinrich dem Medium Sprache treu: Sie ist heute als freie Texterin deutschlandweit tätig.

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Karla Heinrich

Als die schwarze Dame kam

Tagebuch einer Depression in Bildern

Mabuse-Verlag

Frankfurt am Main

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Angaben sind im Internet unter http://dnb.dnb.de abrufbar. Informationen zu unserem gesamten Programm, unseren AutorInnen und zum Verlag finden Sie unter: www.mabuse-verlag.de. Wenn Sie unseren Newsletter zu aktuellen Neuerscheinungen und anderen Neuigkeiten abonnieren möchten, schicken Sie einfach eine E-Mail mit dem Vermerk „Newsletter“ an: online@mabuse-verlag.de. © 2016 Mabuse-Verlag GmbH Kasseler Straße 1 a 60486 Frankfurt am Main Tel.: 069-70 79 96-13 Fax: 069-70 41 52 verlag@mabuse-verlag.de www.mabuse-verlag.de www.facebook.com/mabuseverlag Satz: ffj Büro für Typografie und Gestaltung, Frankfurt am Main Umschlaggestaltung: Marion Ullrich, Frankfurt am Main Druck: Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG, Calbe (Saale) ISBN: 978-3-86321-239-1 Printed in Germany Alle Rechte vorbehalten

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Vorwort Karla Heinrich litt unter einer klinischen Depression. Sie war so schwer erkrankt, dass sie eine Klinik aufsuchen musste, um sich dort helfen zu lassen. Sie hatte für das, was sie mit sich erlebte keine Worte. Sie fand einen Weg durch die von ihr gezeichneten Bilder, ihrem Erleben einen nonverbalen Ausdruck zu verleihen. Es gelang ihr mit sich selbst und ihrer Umwelt zu kommunizieren. Es ist nicht untypisch für Menschen mit Depressionen, dass es Kommunikations­ einschränkungen gibt. Dies erhöht den L­ eidensdruck und verstärkte die Isolation der Betroffenen. Das künstlerische Tätigsein, das unverstellte Zeichnen, ermöglichte ihr, jenseits der Sprache, Leidensdruck und Isolation zu mindern und befähigte sie, ihren Ängsten Ausdruck zu verleihen. Es entstand etwas, womit sie sich selbst, als auch in einem therapeutischen Setting auseinandersetzen konnte. Es hat ihr eine Möglichkeit der Selbst-Regulation, wenn nichts mehr geht – oder noch nichts wieder geht, ermöglicht. Mit Farbe und Papier gelang es ihr, ein individuelles, sehr persönliches Bild ihres Erlebens zu vermitteln. Das Ganze entsprang einem spontanen Prozess, der die Fähigkeit förderte Gefühle zu differenzieren, positive Gefühle zu mobilisieren, aber auch negative Gefühle und

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Frustration zu integrieren und zu symbolisieren. Die Serie von Zeichnungen endete, als die Wirkung der antidepressiven Medikation einsetzte, etwa nach vier Wochen. Mit dem Zeichnen ist es ihr gelungen, sich selbst wieder Leben einzuhauchen. Sie benutzte als Symbol ihrer Depressionen „die schwarze Dame “. Immer wieder, in künstlerischen Kontexten auftauchende Symbole für Depressionen sind schwarze Vögel, Finsternis, Dunkelheit, Kälte, Unterwelt, Hölle, Tod, im Kontrast zu Licht und Sonne. Diese Bildsprache scheint allgemein verständlich zu sein und im Idealfall, wie in diesem Bilderbuch, wird der seelische Gehalt des Geschaffenen von den Betrachtern als g ­ elungene Darstellung des aktuellen seelischen Empfindens aufgenommen und verstanden. Die Fähigkeit, sich in einer psychischen Krise k ­ ünstlerisch ausdrücken zu können, ist möglicherweise ein wichtiger Bestandteil von Resilienz. Ich wünsche Karla Heinrich weiterhin viel kreatives Potenzial auf dem Weg der Selbsterkenntnis und Selbstfindung und dem Buch eine geneigte Leserschaft. Leipzig, den 2. 1. 2016

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Babette Schmidt

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FĂźr meine Eltern und meine BrĂźder, die auch dann noch da waren, als es ganz dunkel war. Danke.

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Sich demĂźtig verneigen vor der groĂ&#x;en schwarzen Dame. Schweigend wach liegen.

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Ihren Namen zum ersten Mal laut aussprechen, auch, wenn es wehtut. Sie reibt dir dafĂźr nachts Zwiebelsaft in die Augen.

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