Knüvener, Monster-Ich

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Catarina KnĂźvener

Mein Monster-Ich

Ăœber die kleinen Alltags-Schrecken

Mabuse-Verlag Frankfurt am Main


Vorwort Dies ist der erste Band der kleinen Monster, die uns im Alltag begleiten und uns zwar manchmal das Leben schwer machen, aber andererseits jeden Anflug von Langeweile vertreiben. Fast jedes Monster steht für ein Gefühl oder eine Situation. Kinder kennen diese, können sie oft aber nicht benennen und werden manchmal hilflos davon überwältigt. In diesem Buch erfahren sie spielerisch den Namen für das Gefühl oder die Situation, visualisiert in Form eines Monsters. Und sie erfahren, dass sie ihrem Gefühl nicht hilflos ausgeliefert sind, sondern etwas dagegen tun können. Band 2: MonsterBesuch

Zur Entstehung der Bücher: Die Monster – von mir koloriert, benannt und betextet - wurden von meinen damals 4-8-jährigen Söhnen Elias und Laurin gekritzelt (Bleistift, Kuli, Filzstift...), und mein jüngster Sohn Claudius hat im Alter von 2-5 Jahren Wände, Tische und Fußböden mit „Farbkompositionen“ dekoriert. Einige, die auf Papier gelandet sind, sind nun die Hintergründe der Monsterbilder. Monstermäßige Grüße, Catarina Knüvener 4


Liebe Eltern, liebe Kinder, diese Monster habe ich nach jahrelanger Forschungsarbeit entdeckt. Ich habe mit Reagenzgläsern hantiert, mit Feuer und mit Trockeneis, mit Fledermausblut, mit Essig und Rotkohl, mit Krötenkacke und mit elektromagnetischen Sonden. Irgendwann habe ich sie dann entdeckt. Es sind Luftmonster, die manchmal Gestalt annehmen und dann sichtbar werden. Manchmal kann man sie auch nur fühlen oder hören. Sie kommen meist recht unerwartet und schnell. Oft sind sich auch genauso schnell wieder verschwunden. Und falls sie sich nicht von alleine wieder auflösen wollen, habe ich für Euch Tipps, wie ihr jedes Monster wieder loswerden könnt.

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Inhalt Lustige Monster Der Pups ………………………………………........................................................................... Das Gekicher ………………………………………..................................................................... Das Frech …………………………………………………………....................................................... Die Schadenfreude ………………………………………………………………...................................

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LAUTE MONSTER Ein Aua ………………………………………………………………………………………………………....... Ein Weinen …………………………………………………………………………………………... Der Schreck ………………………………………………………………………………………...……..... Der Wüterich ……………………………………………………………………………………..…….

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Monster, die immer etwas zu futtern brauchen Der Große Hunger ………………………………………………………………………………………………… Die Schlechte Laune ……………………………………………………………………………………………… Ein Schrankmonster ……………………………………………………………………………………………… Das Gepopel ………………………………………………………………………………………………………….

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Leise Monster Ein Faul …………………………………………………………………………………………………………………. Frau Verstummt ……………………………………………………………………………………………………. Ein Schüchtern ……………………………………………………………………………………………………… Ein Geflüster ………………………………………………………………………………………………………….

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Schadenfreude Die Schadenfreude ist ein total gemeines Lachmonster, mit einem übelst gemeinen Lachmund und mit langen, schiefen Grinsezähnen, die vor Freude nur so blitzen, wenn jemand anderem etwas ganz Blödes passiert ist. Die kribbelt zuerst unter der Haut und bricht danach in lautes Gejohle aus. Vor Freude und Spaß klopft sie sich auf die Schenkel und hüpft mit schallendem Gelächter im Kreis herum. Nicht, dass es anständig wäre, über jemanden zu lachen, nein, es ist unanständig und sogar unheimlich gemein. Aber es ist so phänomenal lustig, geradezu urkomisch, wie der da gerade... Das Blöde ist nur: Über sich selbst kann die Schadenfreude überhaupt nicht lachen. Dann wird sie furchtbar wütend und verwandelt sich in einen Wüterich.

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Aua

Das Aua ist ein selten ungebetenes Monster, denn meistens tut es weh! Außerdem kommt es vorwiegend in den ungünstigsten Momenten, zum Beispiel, wenn man gerade gestürzt ist, sich den Zeh gestoßen hat, sich auf die Zunge gebissen hat, oder wenn man gerade von der kleinen Schwester gehauen wurde, weil man ihr ein Buch leihweise weggenommen hat. Das Gute am Aua ist, dass es sich meistens nur auf eine Stelle setzt. Manchmal auch auf zwei oder drei. Oder Vier. Aber immer findet man die Stellen. Man kann dort sanft draufpusten, dann kräuselt sich das in der und löst sich anschließend auf.

Luft

Wenn das nicht hilft, war es ein großes Aua. Das braucht eine etwas wirksamere Methode: Man zieht es vorsichtig heraus und wirft es dann über den Zaun, in den Mülleimer oder spült es das Klo runter. Manchmal muss man das einige Male wiederholen, denn so ein großes Aua kann recht hartnäckig sein. Wenn es besonders hartnäckig ist, kann man es auch auf den Boden werfen und einige Male kräftig drauftreten. Man darf es dann sogar beschimpfen, zum Beispiel mit „blödes Aua, geh weg!“ 16



Schlechte Laune Die Schlechte Laune besteht aus unsichtbaren, lilablauen Schimmelsporen, die sich wie ein Nebel großflächig verteilen. Sie ist sehr ansteckend, deshalb sollte man sie rechzeitig einfangen und einsperren. Am besten zieht man sie aus dem Ohr oder aus dem Nacken, denn rund um den Hinterkopf ist ihr Lieblingsplatz. Von da kann sie sich nämlich optimal über das ganze Gesicht ausbreiten. Und dort ist sie auch zuerst sichtbar: Ein vorgeschobener Unterkiefer, nach unten gezogene Mundwinkel und kleine grimmige Augen. Hören kann man die Schlechte Laune auch: „Ist blööööd! Keine Lust! Mag ich nicht. Laaaaangweilig! Nö, mach’ ich nicht. Geh weg!“ Und so oder so ähnlich kann es ziemlich lange gehen. Ihre Verbreitungstechnik ist sehr ungewöhnlich: Die Wörter fallen auf den Boden, wo sie zu großen und zu kleinen Splittern zerspringen. Die großen Splitter bohren sich in die Haut anderer Personen. Und wenn diese nicht immun sind, haben sie jetzt auch Schlechte Laune. Die kleinen Splitter verteilen sich als lilablauer-schimmeliger Nebel in der Luft. Und die wird immer dicker, je mehr Leute angesteckt wurden und je mehr Wörter zersprungen sind. Irgendwann ist die Luft dann ganz dick. Jedoch kann man sich die dicke Luft ersparen, wenn man die frühzeitig greift und einsperrt, am besten in eine Flasche. Aus der kann sie erst wieder raus, wenn jemand daran gerieben hat. Das könnte zum Beispiel der Große Hunger tun. Der lässt ja auch gern mal die Schlechte Laune raus. Deshalb sollte man immer etwas zu essen da haben. 26



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