Karle und der Wolkenvogel

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1 Euro pro verkauftem Exemplar geht zu gleichen Teilen an das Kinder- und Jugendhospiz Stuttgart und an die Organisation strahlemaenchen.de Herzenswünsche für krebskranke Kinder e.V.

© 2019 Mabuse-Verlag GmbH Kasseler Str. 1 a 60486 Frankfurt am Main Tel.: 069 – 70 79 96-13 Fax: 069 – 70 41 52 verlag@mabuse-verlag.de www.mabuse-verlag.de www.facebook.com/mabuseverlag Satz und Gestaltung: Katharina Staar, Melle Druck: Grafisches Centrum Cuno, Calbe ISBN: 978-3-86321-421-0 Printed in Germany Alle Rechte vorbehalten

Johanna Fischer, geb. 1979, ist als Krankenschwester in den Bereichen Onkologie und Palliativmedizin tätig. Nach der Geburt ihres zweiten Sohnes absolvierte sie ein dreijähriges Fernstudium mit dem Schwerpunkt Kinderund Jugendliteratur in Hamburg. Mit ihrer Familie lebt sie in Kornwestheim.

Katharina Staar, geb. 1983, studierte Illustration und Kunstpädagogik. Sie lebt und arbeitet als freie Illustratorin und Kunstschuldozentin im niedersächsischen Melle. Ihre Arbeiten wurden mit dem Piepenbrock Kunstförderpreis und dem Ravensburger illu2017 ausgezeichnet.

Johanna Fischer Katharina Staar

Ein Kinderfachbuch Ăźber Krankheit, Abschied und wahre Freundschaft

Mabuse-Verlag Frankfurt am Main

Ich gebe mir Mühe, auf Karle Rücksicht zu nehmen, denn Karle ist krank. So richtig doll krank, meine ich.

Er hat mir erzählt, in seinem Kopf wächst etwas, das dort nicht hingehört…

Karle sieht jetzt anders aus als frĂźher. Aber das ist mir egal!

Er ist immer noch mein bester Freund.

Er bekommt Piraten-Medizin, die ihn wieder gesund machen soll.

Karles Kinderarzt hat uns nämlich erzählt, seine Krankheit wäre ein Seeungeheuer, das bekämpft werden muss. Und wenn alles gut geht, dann siegen die Medizin-Piraten. Aber an manchen Tagen sind die Medizin-Piraten schon ziemlich erschöpft…

Ratgeber fĂźr Eltern und andere Bezugspersonen

Im Körper gibt es mehr als 300 verschiedene Arten von Zellen. Jede Art kann sich zu einem Krebs entwickeln, denn jede Zellart teilt sich von Zeit zu Zeit. Darum gibt es nicht den „einen“ Krebs. Krebs ist ein Überbegriff für eine ganze Gruppe unterschiedlicher Erkrankungen. So wie der Begriff „Gemüse“ nicht beschreiben kann, welche vielfältigen Arten von Früchten, Geschmackserlebnissen, Gerüchen usw. sich dahinter verbergen, kann der Begriff Krebs nicht verdeutlichen, wie unterschiedlich Krebserkrankungen sein können. Es gibt z. B. Leberkrebs, Blutkrebs oder Hirnkrebs. So verschieden, wie die Aufgaben von Leberzellen, Blutzellen und Hirnzellen sind, so unterschiedlich verhalten sich die Krebsarten.

Krebs bei Kindern ist anders Krebs bei Kindern unterscheidet sich vom Krebs bei Erwachsenen. Im Laufe eines langen Erwachsenenlebens werden Zellen viel anfälliger für Schäden in ihrem Bauplan. Bei jeder Zellteilung passieren mehr Übertragungsfehler, welche die Zelle mühsam reparieren muss. Und über Jahrzehnte unterliegen wir durch unsere Lebensweise bestimmten Einflüssen, die Zellen in Krebszellen verwandeln können. Da diese Einflüsse oft von außen auf uns zukommen, treffen sie vor allem unsere äußeren Oberflächen: Haut, Lunge, Darm, Genitaltrakt. Es entstehen sogenannte Karzinome, damit bezeichnet man Krebs der Oberflächenorgane.

Bei Kindern trifft das nicht zu. Kinder sind noch viel zu kurz auf der Welt, als dass äußere Einflüsse bei ihnen Krebs hervorrufen könnten. Weder die Schwangerschaft noch die Ernährung noch das Verhalten der Eltern kann Krebs bei Kindern hervorrufen. In den meisten Fällen ist es ein böser Zufall, dass eine so schwere Erkrankung ein Kind trifft. In Zeiten des Wachstums – also im Kindes- und Jugendalter – teilen sich besonders viele Zellen. Das ist der Grund dafür, dass Krebs bei Kindern entstehen kann. In wenigen Fällen liegt der Krebs bereits in der Familie.

Kinder erleiden daher andere Krebserkrankungen als Erwachsene. Der häufigste Krebs im Kindesalter ist der Krebs des Abwehrsystems, das sogenannte Immunsystem. Denn das Immunsystem ist in der Kindheit besonders aktiv. Es lernt und wächst und lernt und wächst, wenn dabei dann ein Fehler im Bauplan einer Zelle auftritt, der nicht auffällt, entsteht aus einem weißen Blutkörperchen eine Krebszelle. Wenn diese Krebszelle im Knochenmark entsteht, spricht man von Leukämie. Wenn sie im Lymphknoten entsteht, nennt man das ein Lymphom. Auch das Gehirn des Kindes wächst und entwickelt sich viel stärker als das von Erwachsenen. Deshalb kommen Hirntumoren bei Kindern besonders häufig vor. Und in der Pubertät, wenn Knochen und Muskeln, Sehnen und Fett wachsen, entstehen Tumoren der Knochen und der Weichteile.

Krebs bei Kindern ist also eine Folge des Wachstums. Man kann ihm nicht vorbeugen oder ihn verhindern, denn Kinder müssen wachsen, um sich weiterzuentwickeln.