Das Schweizer Magazin für Fitness, Lauf- und Ausdauersport
Mai 2010
Ironman
Wird der Mythos zur Massenware ? Stretching – aber richtig ! Team-Spirit
Quer durch Patagonien Abenteuer Inferno Triathlon Schwimmen mit Flossen
Im Interview
Ralph Näf Weltklassebiker
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editorial | inhalt
Der Inferno Triathlon bietet sportliche Höchst leistung und Sightseeing-Tour zugleich. Wenn wir einer Gruppe Japanern die landschaftlichen Highlights des Berner Oberlands zeigen möchten, würden wir wohl exakt die gleiche Strecke wählen, die auch die Triathleten absolvieren (Seite 14). Doch es müssen nicht zwingend Eiger, Mönch und Jungfrau sein, die für eine fantastische Kulisse sorgen. Auch die Zuschauerspaliere beim Grand Prix von Bern sorgen für Gänsehaut und für rote Köpfe am berühmten «Aargauer Stalden» (Seite 90). Für Gümmeler wiederum spielt die «Gruyère Cycling Tour» in der Champions-League» der Sportveranstaltungen mit, zählt sie doch als einzige Schweizer Rundfahrt und eines von weltweit nur sechs Volksrennen zur Serie der «UCI Golden Bike» (Seite 74). Sie sehen: die Entscheidung, an welcher der in der Schweiz so zahl- und erlebnisreichen Ausdauersportanlässe Sie teilnehmen wollen, ist alles andere als leicht, aber eins ist sicher – mitmachen lohnt sich!
20 warmup 6 Sport-Comeback von Marion Jones 7 Marathon-Bankräuber im Kino 8 Mit dem Rennvelo durch Norwegen 10 Schweizer XTerra-Premiere 11 5 Laufsets für FfL-Leser zu gewinnen 12 Rom Marathon: Sieger läuft barfuss ins Ziel
triathlon 14 Inferno Triathlon Bodenständig, sympathisch – höllisch. Das TriathlonAbenteuer im Berner Oberland lässt keinen kalt.
interview 20 Ralph Näf Vom Draufgänger zum Familienmenschen:
Andreas Gonseth Chefredaktor andreas.gonseth@fitforlife.ch
das grosse Interview mit Mountainbiker Ralph Näf.
training 26 Viks Trainingstipps Viktor Röthlin kann manchmal kaum glauben,
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in welchen «Latschen» Hobbyläufer herumlaufen. Plan B Andy Schmid
Für Handballer Andy Schmid wurde der Nationalpark
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Bikemarathon zur Tortur. Schwimmtraining mit Flossen
Schwimmen mit Flossen und Schnorchel ist gut für die Beine und den Armzug. Wir zeigen, was Sie dabei beachten müssen. FITforLIFE 5-10
foto: martin platter
Schwierige Entscheidung
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gesellschaft
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32 Wird der Ironman zur Massenware? D ie Erfolgsmarke Ironman wird grösser und grösser – bald zu gross? Eine Analyse der rasanten Entwicklung im Triathlon.
66 XTerra-Seriensiegerin Renata Bucher 66 Nicole Brändli ist zurückgetreten 66 Meistertitel für Riederer und Spirig 68 31. Engadiner Sommerlauf 68 Gigathlon-Hauptprobe am Biennathlon 68 «iXS swiss bike classic» mit 8 Rennen
38 Inline-Szene Schweiz
Es kriselt in der Inline-Bewegung, obwohl nach wie vor viele Schweizer der spektakulären Sportart frönen. Der Swiss Inline Cup steht vor seiner grössten Bewährungsprobe.
gesundheit 42 Ratgeber Sport bei Hitze/Muskelkater 44 Stretching ja – aber richtig! 46 Gymnastik gegen den «Babyblues».
ernährung 48 Orangensaft neutralisiert fettreiches Essen 48 Diäten im Vergleich
ausrüstung
reisen 70 St. Anton ist nicht nur eine Veloreise wert
anlässe 72 Red Bull NordiX 74 Top Tour: Die Rad-Highlights der Saison 78 Trans Anden Bike Race 84 Patagonian Expedition Race A ls Team kämpften sich vier Schweizer Multisportler durch Patagonien. 90 Der Aargauer Stalden beim GP Bern 92 Agenda
50 Bidonreinigung schnell und gründlich 52 Fit Shop
kolumne
menschen
94 Midi im Ruderboot
56 Gigathlon-Women Nina Brenn
cooldown/angetroffen
J e länger die Distanzen, desto schneller wird Nina Brenn. Ein Porträt. 60 Triathlon-Bäuerin Barbara Bieri 64 «Sportheld» Albert Zweifel
96 Musik als Pacemaker 96 Rolf Knie bemalt E-Bikes 98 Angetroffen: Läuferin Vedika Bolliger FITforLIFE 5-10
fotoS: andreas gonseth | Steineggerpix.com | ZVG
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Multisport-Spektakel Inferno Triathlon
himmlisch
Der Inferno Triathlon ist mitten im Aufschwung – und möchte doch am liebsten so bleiben, wie und wo er ist : naturverbunden und bodenständig!
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fotoS: ZVG
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Mit dem Bergpanorama vor Augen, steigen die Inferno-Triathleten frühmorgens in den Thunersee.
TEXT: Michael
Kunst
Der Härteste, der Schönste, der Sympathischste und in der Summe wohl der Spektakulärste – der Inferno Triathlon von Thun aufs Schilthorn hat im Lauf der Jahre unzählige Superlative erhalten. Doch seit einigen Jahren kommt noch ein Aspekt hinzu, der sich in den Anfangsjahren eher rarmachte : Erfolg ! Den « Inferno » muss man sich sauer verdienen : 5500 Steigungsmeter sind ein ziemlich grosser Brocken, der überwunden werden muss, bevor die Finisher-Medaille am Hals baumelt. Es gibt kaum einen anderen Ausdauer-Mehrkampf auf der Welt, der mit einer derart imposanten Höhenmeter-Summe wirbt. Kommt dazu : Die Höhenmeter sind nicht nur hart, sondern auch unglaublich schön und ziehen gerade deshalb immer mehr Athleten in ihren Bann. 5500 Steigungsmeter ! Und das, bitteschön, in einem anspruchsvollen Tempo über eine Gesamtstrecke von immerhin 130 Kilometern. Da mag es theoretisch zwar ermutigend sein, dass jeder Meter vor einer der schönsten Bergkulissen der Welt bewältigt wird – Jungfrau, Eiger und Mönch sind sozusagen omnipräsent in diesem Rennen – doch hilft dies nicht über die Tatsache hinweg, dass der Inferno Triathlon vor allem eines ist : eine enorme sportliche Herausforderung !
Wenn « infernalische » Legenden entstehen Zunächst wird im Thuner See geschwommen, und zwar die – triathletisch unkonventionelle – Distanz
über 3,1 Kilometer vom Strandbad Thun schräg auf die andere Seeseite nach Oberhofen. Der Start erfolgt in der Morgendämmerung mit Blick auf die imposanten Berge des Berner Oberlandes – ein perfektes Szenario für Helden ( doch davon später mehr ). Auf dem Rennvelo gehts weiter über 97 Kilometer, auf grösstenteils nicht abgesperrten, aber wenig befahrenen Strassen. Zuerst gleich nach dem Wasserausstieg über Siegriswil hinauf auf den Beatenberg und von dort runter nach Interlaken. Dann dem Brienzersee entlang über Meiringen hinten hinauf zur Grossen Scheidegg und von dort runter bis nach Grindelwald. Steigungen ? 2145 m, also nicht wirklich eine Strecke für « Rouleurs » aus dem Flachland ( ein paar Gedanken im Vorfeld zur gewählten Übersetzung können nicht schaden ), der Vorteil für kernige Bergziegen ist offensichtlich. Auf dem Mountainbike gehts dann weiter in den Vollen : Zuerst hoch bis auf die Kleine Scheidegg und dann auf der anderen Seite hinunter nach Lauterbrunnen. Dort erfolgt der letzte Wechsel auf die Laufstrecke. Der abschliessende Berglauf über eine Distanz von 25 Kilometern bei 2175 Steigungsmetern hinauf zum Schilthorn ( 2970 m ) führt die Läufer – die im Zeitlimit sind – durch ein wahres mentales Inferno. Denn ganz egal, ob in strahlendem Sonnenschein und somit vor atemberaubendem Panorama oder mitten im dichten Nebel, bei dem man die Hand kaum vor den Augen sieht : Dieser Lauf ist der Stoff, aus dem Legenden gesponnen werden.
« Legenden spielen tatsächlich eine elementare Rolle beim Inferno Triathlon, » bestätigt Heinz « Henä » Zurbrügg, seit 2005 OK-Präsident des Inferno-Triathlons. « Denn genau damit haben wir uns einen Bekanntheitsgrad in der Szene geschaffen, den wir mit keiner Werbemassnahme hätten erreichen können. » Legenden, die sich um das Event ranken, dann zum Mythos werden und schliesslich aus Athleten Helden machen – Zurbrügg weiss genau, wovon er spricht : « Dass wir kurz nach der Entstehung, Ende der Neunziger und in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends noch nicht allzu viele Teilnehmer hatten, lag einfach daran, dass sich die Mundpropaganda noch nicht weit genug verbreitet hatte. » Und wohl auch, weil zu Beginn das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit bei vielen Athleten dem Streckenplan noch etwas hinterherhinkte. Doch seit es immer mehr Helden respektive Inferno-Finisher gab, die ihre legendären Taten ausposaunten und verbreiteten – nicht zuletzt in Internet-Foren – seit immer öfter « der Inferno » unter der Rubrik « grosse Triathlonabenteuer unserer Zeit » auftaucht, seitdem sind die Teilnehmerzahlen enorm in die Höhe gerutscht. 333 Solo-Starter dürfen heute maximal beim Inferno teilnehmen, und nach nur ganz wenigen Tagen sind diese – mittlerweile heiss begehrten – Startplätze im Internet bereits ausgebucht.
triathlon
Bei der Überquerung der Kleinen Scheidegg ist man der Eigernordwand sehr nah. Dann gehts runter in Richtung Lauterbrunnen.
Auf den letzten Höhenmetern hinauf aufs Schilthorn kann es auch im Sommer schneien.
Einmal Hölle – und zurück !
Rennen bereits in Mürren fertig – der Inferno-Abfahrt-Aufwärts-Lauf ist also um ein gutes Stück kürzer.
Ursprünglich war die Idee zum Inferno-Triathlon ja aufgrund einer anderen, ebenfalls längst zum Mythos avancierten Veranstaltung entstanden. Das winterliche « Inferno », das seit nahezu 100 Jahren beliebte Nonstop-Volks-Abfahrtsskirennen runter vom Schilthorn, diente als eine Art Vorlage für den touristisch deutlich schwächer besetzten Sommer im Berner Oberland. Irgendetwas Verrücktes sollte doch auch ohne Schnee die Sportler und ihre Familien nach Mürren und zur Schilthornbahn bringen – da besann man sich schnell auf die Popularität des damaligen Triathlon-Ultras « Trans Swiss Triathlon » sowie den « Mythos Hawaii ». Mit der zusätzlichen, typischen Bergdisziplin Mountainbike gewürzt und in eine der spektakulärsten Landschaften Europas gesetzt, konnte eigentlich nichts schiefgehen, dachten sich zumindest die euphorischen Initianten. Heraus kam ein Event, welches in dieser Form tatsächlich seinesgleichen sucht. Und neben der Symbolfigur – ein infernalisch grinsender Teufel – auch noch einen elementaren Streckenabschnitt mit seinem Winter-Pendant gemeinsam hat: Auf der teilweise höllisch steilen Abfahrtsstrecke direkt unterhalb des Schilthorns müssen die Triathleten hinaufrennen. Oder kraxeln. Oder kriechen ! « Eigentlich gibt es so etwas wie den Inferno-Triathlon nirgendwo sonst mehr auf der Welt », freut sich Zurbrügg mit offensichtlichem Stolz. Dennoch FITforLIFE 5-10
hatte der Inferno Triathlon in den Anfangsjahren massive Startschwierigkeiten. Bei der Erstaustragung 1998 schafften es nur gerade 15 Athleten bis hinauf aufs Schilthorn. Ein Jahr später standen dann immerhin 89 Finisher die Strapazen bis zum Schluss durch ( davon fünf Frauen ). Doch dies waren immer noch viel zu wenige, um den damaligen Aufwand mit rund 500 Helfern rechtfertigen zu können und ohne finanzielle Verluste über die Runden zu kommen. Deshalb handelten die Organisatoren und schickten bei der dritten Austragung auch Viererteams auf die wunderschöne Strecke. Danach gings langsam, aber stetig aufwärts. Die Schweizer lieben mittlerweile « ihren » Inferno nicht nur, sie nehmen auch immer öfter daran teil. « Unser Ausländeranteil liegt bei höchstens 25 Prozent unter den Single-Athleten und etwas mehr bei der Team-Trophy. » Im Vergleich mit anderen Klassikern wie dem Jungfrau Marathon oder dem Ironman Switzerland ist der CH-Anteil sehr hoch.
Vom Teamsportler zum Single-Helden Die Teilnahme im Team hat sich zum eigentlichen « Motor » des Inferno Triathlons entwickelt. So unglaublich sich das bei den nahezu identischen Streckenabschnitten lesen mag, aber die TeamTrophy wird als « Genusswettkampf für gut trainierte Freizeitsportler » angepriesen. Unter Freunden, Clubkameraden oder Arbeitskollegen sind jeweils Vierer-Teams unterwegs, unter denen mindestens eine Frau dabei sein muss. Für die Teams ist das
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Das Gute an der Team-Euphorie : Aus den mittlerweile 250 Teams rekrutieren sich im Laufe der Jahre die meisten Solo-Kämpfer. Zurbrügg : « Die Leute sehen im Team, was möglich ist – und wollen im nächsten Jahr unbedingt wieder dabei sein. Solo, versteht sich ! » ➞
13. Inferno Triathlon
Das Höchste an Erlebnis Wann : 20. – 21. August 2010 Was : Multisportanlass in den vier Disziplinen Schwimmen, Rennvelo, Mountainbike und Laufen von Thun aufs Schilthorn. Alleine oder im Team absolvierbar. Schwimmen : Thun – Oberhofen. 3,1 km. Rennvelo : Oberhofen – Sigriswil – Beatenberg – Interlaken – Meiringen – Grosse Scheidegg – Grindelwald. 97 km, 2145 Höhenmeter. Mountainbike : Grindelwald – Kleine Scheidegg – Wengen – Lauterbrunnen – Stechelberg. 30 km, 1180 Höhenmeter. Berglauf : Stechelberg – Lauterbrunnen – Mürren – Schilthorn ( 2970 ), 25 km, 2175 Höhenmeter. Anmeldung : Auch wenn offizielle Startplätze meist vergeben sind und die Warteliste lang bleibt, lohnt sich ein Blick in die Athleten-Tauschbörse der Team-Trophy. www.inferno.ch
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Und immer wieder türmen sich die Gipfel Eiger, Mönch und Jungfrau vor oder hinter den Athleten auf.
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Rund 1000 Sportler aus der Team-Trophy, über 300 Solo-Athleten plus 1000 Teilnehmer beim zeitgleich durchgeführten Halbmarathon hinauf zum Schilthorn – das klingt bei einer Rundstrecke mit drei Wechselzonen nach enormem infrastrukturellem Aufwand. Mehr als 900 Helfer sind, jedes Jahr aufs Neue, mit einem Elan im Einsatz, der in Schweizer Ausdauersportkreisen bereits sprichwörtlich ist. « Die Helfer identifizieren sich in einem enorm hohen Masse mit diesem Wettkampf. Kaum einer oder eine, die ‹ nur › ein Mal helfen – die meisten sind seit mehreren Jahren dabei und für viele ist es mittlerweile Ehrensache, beide Infernos zu unterstützen – winters wie sommers », erklärt Zurbrügg. Er ist sich bewusst, dass gerade auch dieser Enthusiasmus unter den Helfern die Athleten an das Rennen bindet.
Nach dem Rennen ein anderer Mensch Unter ranglistentechnischen bzw. wettkampfsportlichen Aspekten betrachtet, war der Inferno-
Triathlon in den letzten Jahren eine wenig überraschende Angelegenheit. Denn bei allem Kampfgeist, körperlicher Fitness und mentaler Stärke, die jeder einzelne Teilnehmer für dieses Rennen aufbringen muss, war der Kampf um die Spitzenposition nur für Insider ein echtes Spektakel. Oder um es anders auszudrücken : Der Inferno-Triathlon hat einen Dauer-Sieger, der nur selten das Podest an andere abgeben musste. Acht Mal hat der deutsche Marc Pschebizin das Rennen für sich entscheiden können, meistens mit beeindruckendem Abstand zum Nächstplatzierten. Triathlon-Profis, die « das Zeug » hätten, Pschebizin auf seiner erfolgreichsten Strecke zu schlagen, sind rar, zumal die 1500 Franken Prämie für den Sieger nicht gerade ein echter Ansporn sind für Profis. Doch OK-Präsident Zurbrügg sieht dies gelassen. Auch wenn er weiss, dass insbesondere die TV-Sender lieber über knallharte Zweikämpfe von der Start- bis zur Ziellinie berichten
würden, ist er sich doch des festen Fundamentes bewusst, auf welches der Inferno Triathlon gebaut wurde. « In diesem Wettkampf geht es nicht um Sieg oder Niederlage, hier geht es um jeden einzelnen Teilnehmer, der mit ganz individuellen Vorstellungen an den Start geht. Denn eines ist sicher : Nach dem Rennen ist er definitiv ein anderer Mensch ! » Und genau diesen Wandel kann nur erleben, wer sich jemals nach langem Schwimmen mit schmerzenden Armen den Neopren vom Körper gepellt hat ; wer erlebt, wie die pedalierenden Beine auf der Grossen Scheidegg immer härter werden und zu platzen drohen ; wer im Flow auf dem Mountainbike die Kleine Scheidegg herunterdriftet – und vor allem wer spürt, wie sich die letzten Meter auf den Geröllfeldern direkt unter der knapp auf 3000 Meter liegenden hohen SchilthornbahnStation anfühlen. Dann weiss man, dass höllisch manchmal auch himmlisch bedeutet ! F FITforLIFE 5-10
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Schwimmen mit Flossen und Schnorchel
Wer im Hallenbad mit Schnorchel und Flossen auftaucht, wird nicht selten mitleidig belächelt. Dabei bringt das Training mit diesen Hilfsmitteln Anfängern wie Fortgeschrittenen erwiesenermassen viel ! Wir zeigen, worauf zu achten ist.
TEXT: Regina
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Senften
Das Schwimmen mit Flossen und Schnorchel wird oft mit kindlichem Badeplausch in den Sommerferien assoziiert und hat demzufolge in seriösem Schwimmtraining nichts zu suchen. Zu unrecht ! Denn selbst Spitzenschwimmer setzen Flossen und Schnorchel regelmässig im Training ein, um an Technik, Kraft und Sprintausdauer zu feilen. Anfänger und Hobbyschwimmer erfahren durch die Hilfsmittel eine ruhige, hohe Wasserlage bei gleichzeitig starkem Vortrieb. Beides wirkt sich günstig auf das Festigen einer sauberen Kraultechnik aus.
Konzentration auf den Armzug Für Anfänger hält das Schwimmen mit Flossen und Schnorchel viele Vorteil bereit, wie Claudio Derungs, professioneller Schwimmtrainer und Leiter der Sharklike-Trainingscamps, weiss : « Ungeübte Schwimmer können eines der Hauptprobleme beim Erlernen des Kraulschwimmens – das Atmen – mit dem Schnorchel ausschalten und sich voll auf den richtigen Bewegungsablauf und die Koordination von Armzug und Beinschlag konzentrieren. » Setzt sich das Bewegungsmuster beim Kraulen auf diese Weise allmählich fest, fällt der Schritt zum seitlichen Atmen leichter. Ganz grundsätzlich helfen Flossen, den richtigen « Abdruck » des Beinschlags zu finden, egal, ob in der Kraul-, Rücken- oder Delfinlage. Doch auch wenn Hilfsmittel technisch wertvoll sind, warnt Derungs : « Anfänger sollten mit dem Flossenschwimmen
nicht übertreiben, sondern den Muskeln Zeit zum Kraftaufbau geben. » Am besten werden die Hilfsmittel nach dem Einschwimmen während rund 10 Minuten eingesetzt – oder aber im Sommerurlaub am Meer ausprobiert.
Krafttraining für Fortgeschrittene Fortgeschrittene Schwimmer, Wettkampf- und Langstreckenschwimmer schnallen praktisch in jedem längeren Training die Flossen an. Schwimmtrainer Derungs erklärt warum : « Flossenschwimmen ist ein hervorragendes Krafttraining für die Beinmuskulatur und hilft bei langem Ausdauertraining, die Wasserlage hochzuhalten. » Mit paarweisen Flossen können sich Sprinter zudem einen konsequenten Beinschlagrhythmus erarbeiten, während gleichzeitig die Beweglichkeit des Fusses verbessert wird. Manche Schwimmtrainer setzen Flossen auch zur Auflockerung von langen Trainingseinheiten ein, um die Schultermuskulatur zu entlasten. In welchem Umfang fortgeschrittene Schwimmer die Flossen ins Training integrieren, ist abhängig von Distanz, Lage und Trainingsstand. Triathleten empfiehlt Claudio Derungs, kurze, schnelle Serien zu absolvieren und dazwischen lockere Abschnitte zur Entlastung einzubauen. Für fortgeschrittene Schwimmer liegt der Vorteil im Schnorchelschwimmen im Trainingsbereich. Ein längeres Ausdauertraining unter Ausschaltung der
Atmungsbewegung kann effizienter durchgeführt werden. Die Wasserlage, das entscheidende Kriterium im Schwimmen, bleibt unverändert. « So kann man seinen ‹ Motor › trainieren, ohne die optimale Wasserlage zu verlassen. » Ganz wichtig für alle Schwimmer: Das Ein- und Ausschwimmen findet immer ohne Hilfsmittel statt, um dem Körper keine falschen Signale auf den Weg zu geben.
Flossen nicht zu lang wählen Auf dem Markt sind unzählige Flossen und Schnorcheln in verschiedenen Ausführungen und Materialien erhältlich. Wichtig : Nicht mit überlangen Taucherflossen schwimmen, sondern ein Modell nehmen, bei dem das « Blatt » eine gute Fusslänge lang oder auch kürzer ist. « Andernfalls ist die Beinschlagamplitude zu gross, was die Gefahr eines falschen Bewegungsablaufs birgt », so Derungs. Wem die kleinen Flossen zu teuer sind, kann sich mit einem Trick behelfen : Lange, billige Flossen auf die gewünschte Länge zurechtschneiden. Beim Schnorchel gilt: Ausprobieren, welches Modell am bequemsten sitzt. Die meisten erfordern eine Tauchermaske als Befestigungsgrundlage. Idealerweise führt der Schnorchel gerade über den Kopf. So vermeidet man, dass asymmetrische Bewegungsmuster eingeübt werden. Werden Schnorchel und Flossen am Ende des Trainings mit klarem Wasser ausgespült, halten die schwimmtechnischen Hilfsmittel oft jahrelang. F FITforLIFE 5-10
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Mythos Massen-event Die Marke Ironman : Ausverkauf einer Legende ?
TEXT: Michael
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Ironman ! Vor etwas mehr als zwanzig Jahren war die Teilnahme an diesem Ausdauer-Event für den normalen Fitness-Sportler ungefähr so weit entfernt wie ein Flug ins All für Reiselustige. Heute scheinen beiden Herausforderungen keine Schranken mehr gesetzt zu sein : Für 200 000 Franken kann man sich für zwei Stunden in die Schwerelosigkeit katapultieren lassen und für 600 Franken winkt die Teilnahme bei einem der grössten sportlichen Massenaben- teuer unserer Zeit. Was das eine mit dem anderen zu tun hat ? Noch führt bei beiden Events die blosse Teilnahme zum sicheren Heldenstatus, zumindest für einen gewissen Zeitraum, zumindest unter Freunden und Bekannten. Noch … Wohl werden sich auch in Zukunft sportliche Massen für diese triathletische Herausforderung begeistern lassen, dennoch muss nüchtern konstatiert werden, dass sich das legendäre und längst mythologisierte Ausdauer-Abenteuer Ironman ( kurz IM ) kontinuierlich zu kommerziell ausgerichteten, uniformen und dadurch auch austauschbaren Veranstaltungen verändert.
Immense Wertsteigerung der Marke Ironman Vor 21 Jahren verkaufte die Geschäftsfrau Valerie Silk die IM-Markenrechte an den Zahnarzt, Erfinder, Buchautor und Ausdauerenthusiasten Pit Gills. Über die Verkaufssumme wird heute noch viel spekuliert – von Beträgen zwischen 200 000 und 1 Million US-Dollar war damals die Rede. Keine schlechte Gewinnspanne für Valerie Silk, die beispielsweise für das ( heute noch aktive ) Logo unter 100 Dollar bezahlt hatte und zumindest bei ihren ersten Veranstaltungen kaum Geld investieren musste. FITforLIFE 5-10
Derzeit sind gravierende Veränderungen im Umgang mit der Erfolgsmarke Ironman im Gange. Veränderungen, die vielleicht schon bald ein verändertes «Triathlon-Weltbild» nach sich ziehen werden. Eine Analyse, was sich für die Protagonisten verändern wird.
Doch auch Gills machte keinen schlechten Deal. Er gründete bald nach dem Kauf die World Triathlon Corporation ( W TC ) – ein Konsortium, das im Laufe der folgenden Jahre in vorsichtigen, aber doch selbstbewussten Schritten weltweit expandierte. Zunächst war es erklärtes Ziel, an lokale Veranstalter die Lizenzen für mindestens einen IM-Qualifikationswettkampf auf jedem Kontinent zu vergeben – immer im Hinblick auf die selbsternannten « IronmanWeltmeisterschaften », den legendären Wettkampf, der für Triathleten ein wahres Mekka werden sollte. Was vor allem die Veteranen bzw. Mitbegründer des IM-Hypes erstaunte, war die Tatsache, dass sich die Teilnahmeanfragen für die immer zahlreicheren Events im Laufe der folgenden Jahre nicht proportional verteilten, sondern im Gegenteil bei jedem Wettkampf das Kontingent zum Teil bereits wenige Stunden nach Eröffnung der Anmeldeliste ausgebucht war. Schier unerschöpflich schien im Laufe der Jahre die Masse der IM-Willigen, die sich aus den unterschiedlichsten Ausdauersportarten rekrutierten und die sich an eines der trainingsaufwendigsten Events der Welt wagten. So konnten etwa die populärsten
Wettkämpfe in Europa wie Roth ( D ) oder Klagenfurt ( A ) schon in den Neunzigern Teilnehmerzahlen von weit über 2000 Athleten vorweisen! Grund genug für die WTC, den Kurs weiter auf Expansion zu stellen. Auch im Hinblick auf angestrebte, bessere Vermarktungsmöglichkeiten bei den gefragten Titelsponsoren konzentrierte man sich bei der Vergabe neuer und der Verlängerung bestehender Lizenzen wenn möglich auf wirtschaftlich attraktive City-Metropolen. Nach Lizenz-Streitigkeiten wechselte so der IM Europe 2002 vom « ländlichen » Roth direkt in die BankenMetropole Frankfurt am Main, wo er schnell zum erfolgreichsten IM-Wettkampf weltweit avancierte – neben der WM auf Hawaii, wohlgemerkt. In Frankreich verlegten die Macher des IM France drei Jahre später ihren Wettkampf vom elsässischen Gérardmer an die prestigeträchtige Cote d’Azur Metropole Nizza. Und dann – angesichts weltweit steigender Teilnehmer-Nachfragen und mittlerweile Zehntausender aufgrund von Kontingent-Auslastung
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gesellschaft
«Diversifizierung» der Marke Ironman
Das bietet das IM-Label Original-Ironman: Triathlon aus nonstop 3.8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen. Offen nur für Einzelsportler. Ironman 70.3: Triathlon aus nonstop 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren, 21,1 km Laufen, also der Hälfte der Originaldistanz. Die Halbdistanz ist sowohl Einzel- wie auch Teamsportlern offen ( Dreierteams ). Was hat sich in letzter Zeit verändert ? • Aufweichen der Charakteristik : Durch die IM 70.3.-Wettkämpfe kommen immer mehr Kurzstreckenathleten in den IM-Kreis. Ein IM muss heute nicht mehr zwingend ein Langstreckenathlet sein ! • Geht es beim IM über die Originaldistanz auch heute noch für viele Einzelsportler darum, das Ziel irgendwie zu erreichen, bieten die Staffelwettkämpfe die einfachste Art, ein IM zu werden. • Weniger Chancen für Hawaii : Mit der steigenden Zahl Wettkämpfe weltweit erhöht sich aber NICHT die Anzahl der Startplätze für die IM-WM auf Hawaii, da die Teilnehmerzahl dort beschränkt ist. • Gleiches Erscheinungsbild der einzelnen Events : Die Veranstaltungen werden durch die zentrale Vermarktung vereinheitlicht, gleichen sich dadurch untereinander mehr und mehr an und werden in der Menge kommerzialisiert. • Bündelung der TV-Rechte rund um den IM weltweit. Wird da noch eine kritische Berichterstattung möglich sein ? • Weltweites Merchandising mit Lizenzvergaben.
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abgewiesener Teilnahme-Williger – entschied sich die WTC 2006 zu einem fast schon genialen Coup : Mit der Wiederbelebung der einst populären, mittlerweile aber kaum noch frequentierten « Mittelstrecke » wurden unter dem Label « IM 70.3 » ( 70.3 = Summe der drei Strecken in Meilen ) weitere Lizenzen zunächst an die bestehenden IM-Organisatoren verkauft; doch schnell entwickelte sich ein Run auf die neuen bzw.alten Distanzen, sodass weitere Lizenznehmer in die IM-Familie aufgenommen wurden. Und : die WTC veranstaltete – neben der WM auf Hawaii – die ersten 70.3-Wettkämpfe unter eigener Regie. Erster Hinweis auf neue Geschäftsgebaren, die bald schon für Schlagzeilen sorgen sollten.
Wertschöpfung durch Gleichschaltung 2008 entschied WTC-Inhaber Pit Gills, dass es auch für ihn am besten sei, dann zu verkaufen, wenns am schönsten bzw. erfolgreichsten ist. Für einen niemals näher benannten Betrag « im dreistelligen Dollar-Millionenbereich » ging die WTC an die Private-Equity « providence » über, die zuvor bereits durch den Aufkauf triathlonaffiner Websites und TV-Plattformen von sich Reden gemacht hatten.
Befürchtungen wurden laut, Providence wolle das Gesamtwerk Ironman zerstückeln und möglichst gewinnbringend verkaufen. Die neuen IM-Bosse entschieden sich aber für eine weitere Expan- sion. Obwohl nie formell ausgesprochen, scheint die Zielsetzung klar : Die IM-Wettkämpfe sollen weltweit noch erfolgreicher werden, indem mehr und mehr Athleten unter dem Label starten und mehr und mehr Produkte mit dem Label Ironman verkauft werden. Vermutlich bis es irgendwann einen weiteren Käufer für die WTC bzw. IM geben wird. Kurz : Auch die IM-Welt wird von Geld regiert, bei aller offensichtlichen Begeisterung für den Sport ! Um ihren wirtschaftlichen Erfolg möglichst schnell voranzutreiben und die Investitionen rasch zu amortisieren, müssen die IM-Manager nach den Gesetzen der Marktwirtschaft handeln, was heisst : unnötige Kosten vermeiden, möglichst effizient handeln, hohe Wertschöpfungen erreichen. Doch bei einer weltweiten Veranstaltungsserie mit verschiedenen Veranstaltern liegt es auf der Hand, dass es grosse Unterschiede in Sachen Effizienz und somit Erlös gibt. Logische Schlussfolgerung bei Providence : gleichschalten. Denn je einheitlicher die Rennen, desto besser lassen sie sich steuern. Und zwar möglichst von einer zentralen Leitstelle aus. Also begann Providence bzw. die mittlerweile neu gegründete « World Endurance Holding » die IM-Wettkämpfe von ihren Lizenznehmern aufzukaufen. Was zwar nicht auf die ganz harte Tour geschah, sondern auf die kapitalistische Weise ( « sonst gibt es eben nach Ablauf keine weitere Lizenz » ). Auch in diesem Zusammenhang wurden keine verlässlichen Summen genannt, aber die simple Tatsache, dass bisherige Lizenznehmer wie etwa die IM-Urgesteine Triangle ( Organisatoren von Ironman- und 70.3-Wettkämpfen in Österreich, Frankreich und Südafrika ) oder die BK Sportpromotion ( Organisatoren der beiden Schweizer Ironman-Events ), beide nicht gerade als WTC-hörig bekannt, relativ rasch einem Verkauf zustimmten, zeugt von der Attraktivität des Angebots. Dass etwa die Frankfurter IM-Macher
ebenfalls schnell einwilligten, mag auch daran gelegen haben, dass sie die künftige Europa-Zentrale der WTC dirigieren sollen.
Bislang ungebremster Erfolg Noch sind bei weitem nicht alle bisherigen Lizenznehmer auf die Angebote der WTC bzw. von Providence eingegangen. Diese kann zur Not aber auch warten, bis die Lizenzen auslaufen, um sich erneut mit den Organisatoren an den Verhandlungstisch zu setzen, dann freilich unter anderen Voraussetzungen. 25 klassische IM-Strecken weist die Ironman. com-Webseite derzeit auf der ganzen Welt aus, sage und schreibe 46 sind es bereits unter dem 70.3.-Label. Ein wirtschaftliches Potenzial, das so im Ausdauersport wohl nur von einer Vereinigung aller City-Marathon-Veranstalter getoppt werden könnte – wenn es sie denn gäbe ! Von 400 Millionen Dollar Umsatz wird weltweit allein im Zusammenhang mit dem IM-Label gesprochen; auch hier wurde allerdings noch nie eine offizielle Zahl seitens der WTC, WTH oder Providence genannt. Stellt man sich nun noch vor, welch enormes Potenzial allein in einer weltweiten TV-Vermarktung steckt – an der die WTC derzeit intensiv arbeitet – dürfte schnell klar werden, warum Providence eben nicht an der Zerstückelung des Konglomerats interessiert sein kann. Reduziert man das IM-Business auf das Umfeld einer einzigen IM-Veranstaltung, kommen selbst hier schon imposante Summen zum Tragen. So liessen etwa die Macher des IM in Frankfurt von einem unabhängigen Wirtschaftsinstitut ausrechnen, dass sie immerhin eine Wertschöpfung von knapp 19 Millionen Euro in den Frankfurter Raum bringen – während des Wettkampf-Wochenendes, wohlgemerkt. Und auch in Zürich kennt man die entsprechenden Zahlen: Von 14 Millionen Franken ist hier die Rede – Tendenz: steigend.
Wo bleibt das Besondere ? Bei weltweit mehr als 120 000 IM-Startern im Jahr, die durchschnittlich mehr als 54 Millionen FITforLIFE 5-10
foto: Andreas Gonseth
Dollar allein an Startgeld bezahlen, sollten die Gleichschalter bei Providence ihre wichtigste Zielgruppe nicht aus den Augen verlieren – eben die Athleten. Denn so schnell wie der Run auf den IM überall einsetzte, so kann er auch wieder abflauen. Oft sind es kleinste Zahnraddefekte, die grosse Maschinen stoppen. So wird bei immer mehr Insider-Gesprächen in triathletischen Web-Foren, in Fachzeitschriften und im Verhalten mancher Triathleten deutlich, dass bereits jetzt eine Veränderung bzw. Aufteilung im Gange ist. IM ist ein Spiegelbild unserer Leistungsgesellschaft, ein Synonym für sportliche Ambitionen, hohe Organisationsqualität und standardisierte Abläufe. Keine Zweifel: Diese Kriterien werden auch in Zukunft gefragt sein und einen Grossteil sportlicher Ambitionen abdecken. Doch bei aller offensichtlichen Beliebtheit der sich immer mehr ähnelnden IM-Veranstaltungen spüren ausgerechnet Wettkämpfe, die genau das Gegenteil erreichen wollen, derzeit echten Aufwind. Anders ausgedrückt: Die Sehnsucht nach dem Besonderen, Individuellen, dem Einzigartigen ist offensichtlich und viele Hobbysportler suchen zunehmend Veranstaltungen mit unverwechselbarem Charakter. So pochen die früheren IM-Pioniere aus Roth mit ihrer weltweiten Challenge-Serie auf den individuellen, sogar familiären Charakter jedes einzelnen Wettkampfes – und punkten damit bei ihren Teilnehmern. « E xotische » Wettkämpfe wie der Inferno Triathlon im Berner Oberland ( vgl. S. 14–18 ) oder der Gigathlon erreichen derzeit höchste Teilnehmerzahlen – nachweislich aufgrund ihrer speziell ausgerichteten Streckenwahl ( von A nach B ), ihrem teamfördernden und vor allem auch abenteuerlichen Charakter. Auch einer der früheren IM-France-Veranstalter investiert in neue Triathlon-Strukturen, in die Tristar-Events : Mit einer proportional sehr kurzen Schwimmstrecke ( 1 oder 2 km ) ansonsten aber harten, selektiven Etappen auf dem Rennrad ( 100 oder 200 km ) und zu Fuss ( 10 oder 20 km ) wird vor allem auf eines eingegangen: Dem von vielen Athleten geäusserten Wunsch, dem trainingsintensiven Schwimmen nicht mehr eine so hohe Bedeutung einzuräumen. All diesen beispielhaft für viele andere genannten Wettkämpfen ist eins gemeinsam : ein deutliches Abgrenzen von den herkömmlichen Veranstaltungen. Im Prinzip fordern viele Triathleten offen oder zwischen den Zeilen, dass Sie wieder den Geist des Besonderen spüren wollen, bei dem nicht nur die Zeit im Vordergrund steht, sondern das Erlebnis auf dem Weg dorthin. Lieber einer von wenigen sein bei etwas Besonderem, als einer von vielen bei einem von vielen. Kann dieser simple Wunsch langfristig einen Koloss wie den Ironman zum Wanken bringen ? ➞
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gesellschaft
Ironman-Entwicklung
Vier Fragen an…
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… Martin Koller, Organisator des Ironman Zürich Switzerland
… Georg Hochegger, Geschäftsführer bei Tristar
… Kai Walter, Chef der IM Frankfurt und Regensburg
« Die Trainingsmethoden sind effizienter geworden »
« In drei Jahren wollen wir dreimal so viele Tristar-Events haben »
« Ich glaube nicht, dass providence die WTL verkaufen will. »
Martin Koller, hätten Sie vor 10 Jahren gedacht, dass Sie jemals als Lizenznehmer « Ihre » Veranstaltung an die WTC verkaufen würden ?
Georg Hochegger, haben Sie Ihre Veranstaltungen wie z. B. den Ironman France und den Ironman 70.3 Monaco zum richtigen Zeitpunkt an die World Triathlon Corporation verkauft ?
Wohl kaum. Aber die Argumente waren einfach überzeugend. Wir müssen darauf achten, dass die Marke weiterkommt !
Und das geschieht nun mit der verstärkten Zusammenarbeit der IM-Organisatoren untereinander ? Genau. Wir werden wirtschaftlicher, können gemeinsam Material zu günstigeren Konditionen einkaufen und lernen voneinander. Wir bilden einen verstärkten Schulterschluss.
Bedeutet diese Gleichschaltung, dass Ihre Wettkämpfe an Individualität verlieren werden ? An der Individualität ändert sich nichts und die Events werden auch nicht schlechter. Die Zusammenarbeit mit der WTC gestaltet sich heute viel professioneller und somit effizienter als früher. Wir können tatsächlich untereinander vom jeweiligen Know-how profitieren, ohne dass der Charakter der Events verloren geht.
Worauf führen Sie den derzeitigen Teilnahme-Boom an IM-Veranstaltungen zurück ? Die Trainingsmethoden sind viel effizienter geworden, als das früher der Fall war. Mit immer weniger Trainingsaufwand sind immer längere Strecken im Wettkampf möglich, ohne jegliche gesundheitliche Gefahr für die Teilnehmer. Überhaupt geht der Trend bei den Athleten eher zum « Dabeisein » als zur – nur schwer erreichbaren – Qualifikation für Hawaii. Martin Koller ist Geschäftsführer der BK Sportpromotion AG und Veranstalter des IM Zürich Switzerland sowie des IM 70.3 in Rapperswil. www.ironman.ch
Absolut, wir hätten mit unseren Events nicht besser werden können, sie hatten zu diesem Zeitpunkt also einen hohen Wert.
Warum investieren sie jetzt mit den Tristar-Events in eine andere Triathlon-Serie ? Weil mich die Idee vom Triathlon mit leichten Modifizierungen schon immer gereizt hat. Dass unsere Schwimmstrecken nur noch einen oder zwei Kilometer lang sind, kommt bei den Athleten sehr gut an. Und erhöht den Zulauf für Radfahrer und Läufer, die einfach mal Triathlon ausprobieren wollen. Einen Kilometer Schwimmen schafft jeder Sportler.
Wollen Sie so einen neuen Mythos aufbauen ? Nein, das wäre etwas vermessen. Aber wir haben gute und bekannte Berater wie etwa « Macca » Chris MacCormack, Lothar Leder und wir haben gute Kontakte zu Radsportgrössen wie Lance Armstrong. Da ergeben sich reichlich SynergieEffekte, die bei den Athleten gut ankommen.
Sollen ihre Veranstaltungen eine Konkurrenz für die IM-Serien werden ? Nein, wir sprechen nur bedingt die gleichen Zielgruppen an. Wachsen wollen wir aber schon. Derzeit haben wir fünf Events im Programm, das soll sich bis in drei Jahren verdreifachen !
Georg Hochegger war ehemaliger Geschäftsführer bei triangle und Ex-Organisator des IM Nizza und des IM 70.3 in Monaco. Heute ist er Geschäftführer bei Tristar. www.star-events.cc
Kai Walter, überraschen Sie die Erfolge Ihrer drei IM-Events in Deutschland? Der Mythos, die Faszination Ironman lässt eben nicht nach! Kaum ein anderer sportlicher Wettkampf kann so viel Enthusiasmus wecken – übrigens auch bei Menschen, die keinen Ausdauersport betreiben! Wir haben bei uns Mitarbeiter, die selbst keinerlei Sport treiben, sich aber dennoch voll für den IM engagieren.
Wie hoch ist der Anteil echter IM-Anfänger unter den Teilnehmern? In Frankfurt sind rund 300-400 «Rookies» am Start, die erstmals einen Ironman bestreiten. Bei den anderen beiden Wettkämpfen habe ich keine statistischen Angaben.
Und was bewegt diese Rookies? Immer noch der Mythos Hawaii? Ich würde sagen – der Mythos Ironman. Einfach mal einen gefinisht zu haben, reicht meistens schon, Hawaii ist dann gar nicht mehr unbedingt nötig. Einsteigern hilft aber auch der Ironman 70.3. Viele Leute nehmen diese Distanz zum Reinschnuppern und wollen wissen, ob sie dem langen Ironman gewachsen sind.
Wie schätzen Sie die Wachstumsbestrebungen von Providence ein – besteht da nicht ein Risiko für die Individualität Ihrer Veranstaltungen? Sicher, wir werden uns immer mehr annähern, aber das wird eine positive Annäherung werden. Wir wachsen ja nicht wild, sondern kontrolliert und sehen einen Markt für weitere Veranstaltungen. Zudem bleibt jeder Wettkampf individuell, schon aufgrund des jeweiligen Streckenprofils Kai Walter ist Chef der IM Frankfurt und Regensburg und Geschäftsführer des Ironman European Headquaters. www.ironman.de
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Viktor Röthlin Marathon Vize-Europameister
BRINGT DICH WEITER. Schritt für Schritt.
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Mobil trotz Behinderung
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Seit kurzem können Menschen mit Behinderung gemeinsam mit Familien und Freunden die Region Zürich mit dem Velo erobern. Dies dank speziellen strombetriebenen Tandems, welche die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich ( EKZ ) zur Verfügung stellen. Egal, ob im Tandem-Prinzip oder Doppelsitzer-Liegevelo mit integriertem Rollstuhl; die vier verschiedenen Modelle mit Elektromotor ermöglichen Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen mühelos, gemeinsam mit einem betreuenden, gesunden Velofahrer auf Entdeckungsreise zu gehen. Die E-Velos stehen in Einsiedeln ( BSZ Stiftung, 055 418 92 00 ), Kloten ( Pigna, 044 800 15 14 ), Oberrieden ( Bärenmoos, 044 720 19 00 ) und Wiesendangen ( Stiftung Steinegg, 052 320 91 40 ) für kostenlose Touren bereit, eine telefonische Reservation ist nötig. F
Gymnastik gegen den «Babyblues» Sport stärkt das Wohlbefinden der Mutter
foto: Fotolia
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Mütter weisen nach der Geburt eines Kindes oftmals ein Stimmungstief auf, den so genannten « Babyblues ». Sie fühlen sich leer, werden traurig und weinerlich. Diese Verstimmungen gehen auf Hormonumstellungen bei der Geburt zurück und äussern sich oftmals in depressiven Störungen wie Schuldgefühlen und fehlendem Selbstwertgefühl, Desinteresse, Angst, Hoffnungs- und Antriebslosigkeit. Australische Forscher der Universität Melbourne fanden nun heraus, dass Bewegung den frischen Müttern gut bekommt. Sie untersuchten Frauen, die nach der Geburt Gymnastik- und Elternkurse durchliefen, und verglichen die Ergebnisse bei einer Kontrollgruppe, welche dieselben Informationen in Form von gedruckten Broschüren erhielten. Ergebnis : Die Zahl der Wochenbettdepressionen betrug bei den Kursteilnehmerinnen nur die Hälfte. F
Trotz Röntgen werden Frakturen nicht immer erkannt
MRI bringt Klarheit Ein Team von Wissenschaftlern der Duke University überprüfte die Röntgenbilder von 92 Patienten mit einem MRI-Scanner. Es zeigte sich, dass 35 Brüche nicht erkannt worden waren. Teilnehmer der aktuellen Untersuchung hatten nach einer Verletzung der Hüfte oder des Beckens weiter über Schmerzen geklagt. Bei 13 Personen mit normalen Ergebnissen beim Röntgen wurden mittels Magnetresonanztomografie insgesamt 23
Brüche festgestellt. Bei weiteren 15 Patienten mit diagnostizierten Brüchen wurden zwölf zusätzliche Brüche erkennbar, die sonst übersehen worden wären. Bei elf anderen Studienteilnehmern, deren Röntgenbilder auf Brüche hindeuteten, konnten keine Knochenbrüche festgestellt werden. Die Wissenschaftler empfehlen deshalb, im Zweifelsfall zusätzlich zum Röntgen auch die Magnetresonanztomografie einzusetzen. F
Der Frühjahrsmüdigkeit auf der Spur
Schlapp trotz Frühlingserwachen Wissenschaftler der Georgetown University in Washington gingen dem Phänomen der Frühjahrsmüdigkeit nach und erkannten, dass ein zu niedriger Serotoninspiegel eine der Hauptursachen für das Schlappsein im Frühjahr ist. Das Gute-Laune-Hormon wird im Gehirn aus der Aminosäure Tryptophan hergestellt ; dieser Vorgang erfordert Tageslicht. Die Speicher des Serotonin sind nach einem langen dunklen Winter relativ leer. Wenn man sich im Frühling wieder öfter im Freien aufhält, produziert der Körper zwar vermehrt Serotonin. Gleichzeitig wird die Produktion des Schlaf-Hormons Melatonin jedoch gesenkt. Da dies nicht geregelt abläuft, kommt es zu einem Durcheinander im Körper. Diese Umstellung setzt dem Körper zu, er reagiert mit Müdigkeit. Auch der Temperaturwechsel im Frühling, welcher die Gefässe weitet und den Blutdruck senkt, macht vielen zu schaffen. Hinzu kommt, dass die Körperkerntemperatur im Winter um wenige Zehntel Grad geringer ist. Steigt sie im Frühling auf den Normalwert von 37 Grad Celsius an, bedeutet das eine zusätzliche Anstrengung für den Körper. Eine wirksame Therapie gegen Frühjahrsmüdigkeit ? Raus ins Tageslicht und an die frische Luft! Sport oder auch Spaziergänge im Sonnenlicht versorgen den Körper mit Sauerstoff und regen den Kreislauf sowie die Produktion von Serotonin an. F FITforLIFE 5-10
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ernährung Ein Glas als Vorsorge gegen Herzinfarkte
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Wissenschaftler der University of Buffalo haben bewiesen : Ein Glas Orangensaft nach einem Mahl mit viel Fett und Kohlenhydraten mindert das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Die nach einem ungesunden Essen gebildeten freien Sauerstoffradikale, welche die Gefässwände schädigen und damit krankhafte Entzündungsprozesse auslösen, werden durch den Verzehr von Orangensaft gebremst, wie Studienautor Husam Ghanim erklärt. Hervorgerufen wird dieser Effekt durch wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe in der Orange, sogenannte Flavonoide. Allein der Fruchtsaft bewirkte ausserdem einen deutlichen Anstieg des Tumorsuppressors SOCS3, der wichtig für die Widerstandskraft gegen Entzündungen, Arteriosklerose, Fettleibigkeit und Insulinresistenz ist. F
Gesund abnehmen Praktischer Ratgeber mit Diätvergleich Abnehmprogramme vorgestellt und kritisch beurteilt. Der Leser erfährt, welche davon empfehlenswert sind und von welchen er besser die Finger lassen sollte. Die Merkblätter « Schlankheitsdiäten » und « Gesund abnehmen » stehen auf www.sge-ssn.ch zum Download bereit. Das Buch « Gesund abnehmen. Ein praktischer Ratgeber mit kritischem Diätvergleich » ist unter der ISBNNummer 978-3-03800-331-1 im AT Verlag erhältlich. F
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« Gesund abnehmen » von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung ist sowohl als Buch wie als PDF-Merkblatt erhältlich. Beide Publikationen helfen, die eigenen Ernährungsgewohnheiten etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Umfassende Hintergrundinformationen liefern wertvolle Tipps für ein gesundes Abnehmen und ein dauerhaftes Gewichthalten. Im Merkblatt « Schlankheitsdiäten » werden ausserdem die in der Schweiz gängigsten Diäten und
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Allergiker mit abgelaufenem Notfall-Medikament
Ein Bienenstich mit Folgen ? Ob gegen Bienen- und Wespenstiche, Nahrungsmittel oder Medikamente – für Menschen, die allergisch reagieren, ist es überlebenswichtig, im Notfall richtig zu handeln. Eine Studie am Inselspital Bern hat erschreckende Tatsachen ans Licht gebracht : Jeder dritte Allergiker trägt ein abgelaufenes Notfallmedikament mit sich. Studienleiter Arthur Helbling warnt deshalb : « Nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums nimmt die wirksame Adrenalinmenge langsam ab und hemmt damit die Wirkung. Wir raten Patienten daher unbedingt, das Ablaufdatum regelmässig zu kontrollieren. Nur so sind sie für den Notfall entsprechend gerüstet. » Während im Kindesalter meist Lebensmittel schwere allergische Reaktionen auslösen, sind es bei Erwachsenen am häufigsten Bienen- oder Wespenstiche. F
PowerBar-Partner von Swiss Triathlon PowerBar gilt weltweit als einer der grössten Anbieter von Sporternährung. Seit dieser Saison ist PowerBar offizieller Partner vom Verband Swiss Triathlon. www.powerbar.com Ernährungsseminare für Sportler Sponser Sport Food bietet spezielle Sporternährungs-Seminare für Läufer, Triathleten und Ausdauersportler an. Am 11. Juni gehts um die Frage « Wie ernähre ich mich auf der Langstrecke ? », am 10. September steht « Die Rolle der Proteine beim Ausdauer-Sportler » im Zentrum. Die Seminare finden jeweils von 19 – 21 Uhr im Sponser-Haupsitz in Wollerau SZ statt. Kosten : 25.–. Anmeldung und Info: www.sponser.ch Keine « Ernährungsdiktatur » Unsere Ernährung wird immer künstlicher und unsere Geschmacksnerven werden von Kindheit an auf Chemikalien und Süssstoffe abgerichtet. Die Autorin Tanja Busse weiss einen Ausweg : die Ernährungssouveränität. In ihrem Buch « Die Ernährungsdiktatur » erklärt sie, weshalb wir nicht länger essen dürfen, was uns die Industrie auftischt. Karl Blessing Verlag, 30.90 Franken, ISBN 978-3-89667-420-3. FITforLIFE 5-10
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Steif wie die Queen von England. Aber viel leichter. fourstroke FS01
Das neue fourstroke FS01 ist tatsächlich sehr, sehr steif. Allerdings betrifft das nur den Rahmen – den leichtesten Rahmen mit APS-Federungssystem. Noch steifer wird das fourstroke FS01 durch sein neues, breites Sattelrohr. Es ermöglicht eine direkte Verbindung der Krafteinleitungspunkte und erhöht die Stabilität im vorderen Rahmendreieck. Freuen kannst du dich aber auch auf seine weiche Seite. Dafür sorgt das überarbeitete APS-Federungssystem, das maximale Traktion, überragenden Vortrieb und Fahrkomfort garantiert. Technische Innovationen wie die in den Rahmen integrierte Bremszylinderaufnahme und Details wie die elegant verlegten Kabelzüge garantieren eine kompakte Optik und eine hohe Funktionalität. Mehr Informationen und Händlerverzeichnis auf www.bmc-racing.com
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Komfortabel gross Der « MR 1064 Cushion » von New Balance ist das aktuelle Laufschuh-Top-Modell in der Kategorie Dämpfung. Wer sich im Training darin wohlfühlt, darf gerne damit auch im Wettkampf laufen – denn die hochwertigen Materialien sollten allen Ansprüchen genügen. Die über 100-jährige Erfahrung in der Schuhherstellung spricht für die amerikanische Marke New Balance. Und selbst Läufer, die auf grossem Fuss leben, dürfen sich auf das neue Modell freuen, denn der Schuh ist für Männer bis Grösse US 15, für Frauen bis Grösse US 12 erhältlich. Kostenpunkt : 250 Franken.
Nahtlos schnell Der « C amaro Propulsor II » ist definitiv nichts für « Beckenrandschwimmer ». Der Träger dieses Anzuges will auf Speed getrimmt sein. Mit dem Preis von 1025 Franken deutet er ( sowohl Träger wie Anzug ) auch an, was man von ihm erwarten darf. Beim nahtlosen Neoprenanzug wird an den Seiten mit dickerem Material gezielt der Auftrieb verbessert. Ausserdem wurde der Druck auf die Brustmitte verringert, wodurch zusammen mit speziellen Dehnzonen die Bewegungsfreiheit vergrössert wird. Dadurch ist eine bessere und vor allem weniger stark ermüdende Achselrotation möglich.
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Hydrodynamisch gebogen
Gezielt komprimiert Kompression ist unter Triathleten mittlerweile für alle drei Disziplinen ein Thema. Skins, der Spezialist für Sportbekleidung mit Kompressions-Funktion, präsentiert einen Einteiler, der dem Sportler vom Startschuss bis zur Ziellinie zu einer Leistungssteigerung verhelfen soll. Im Wasser vermindert der « Skins Tri400 » dank der glatten Oberflächenstruktur den Wasserwiderstand. Auf dem Velo ist das Sitzpolster das Wichtigste. In diesem Fall ist es ein schnell trocknendes Material, das mit einem Schaumkern für den gewünschten Komfort sorgt. Beim Laufen spielen die dehnbaren Materialien im Schritt und die engen Tights ihre Vorteile aus. Der 330-fränkige Anzug ist als Einteiler auch in Blau oder als Zweiteiler erhältlich.
Neu kommt diesen Sommer eine Schwimmkollektion von Head auf den Markt. Auffällig ist vor allem die Brille « Jaguar LSR + », welche sich dank spezieller Materialen ( Bi-Silicone ) sanft an das Gesicht anschmiegen soll. Die leicht gebogenen Gläser verringern die unter Wasser störenden, typischen Verzerrungen erheblich, verbessern das Sichtfeld und die Hydrodynamik. Ausserdem beschlagen die Gläser dank einer speziellen Behandlung und Imprägnierung nicht. Sie bieten zudem 100 Prozent UV-Schutz und sind aus hartem, bruchfestem Polycarbonat. Die Schwimmmaske wird in verschieden Farben und auf Wunsch auch verspiegelt erhältlich sein. Schon heute finden Sie die « Jaguar LSR + » für 54,90 Franken bei Tauchsport Käser in Bern. www.head.com
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Entspannt aerodynamisch Vergangene Saison war das « Tri spezial edition » von Erox dem Eroxeigenen Triathlonteam vorbehalten. Jetzt ist das Fahrrad für jedermann erhältlich. In der Grundausstattung bezahlt der Kunde 5500 Franken, mit speziellen Komponenten liegt der Preis höher. Die abgebildete Version mit hochwertigerem Radsatz und einem Karbon-Lenker kostet 6980 Franken. Das wichtigste Merkmal des Rennrads ist die Geometrie mit einem relativ kurzen Oberrohr und einem Sitzrohrwinkel von 78 Grad. Dies soll eine aerodynamische und gleichzeitig entspannte Sitzposition ermöglichen. Das «Tri spezial edition» und die gesamte Erox-Produktepalette ist in Zürich bei Santa Monica Sport erhältlich. www.santamonica.ch FITforLIFE 5-10
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Diese Athleten und viele mehr vertrauen auf Spira: • Sophie Tritschler – Orientierungslauf Nationalmannschaft • Marc-Yvan de Kaenel –Triathlon Nationalmannschaft • Georgette Kämpfen – Strassenlauf Elite-Juniorin • Andreas Krähenbühl – Age Group Elite-Triathlet • Adrian Jenny – Elite Strassenläufer
Spira Elite – Erfolge in der Schweiz seit 17.04.09: • • • • • • • • • • • • • •
1. Platz GP Bern Herren Overall/Damen Overall 1. Platz/Streckenrekord 20 km de Lausanne Herren 1. Platz/Streckenrekord 20 km de Lausanne Damen 1. Platz Greifenseelauf ½-Marathon Herren Overall 1. Platz Greifenseelauf 10 km Herren Overall 1. Platz Murten-Freiburg Herren Overall 1. Platz Rapperswiler Schlosslauf Herren Overall 1. Platz Corrida Bulloise Herren Overall/Damen Overall 1. Platz Basler Stadtlauf Herren Overall/Damen Overall 2. Platz Augusta Raurica Lauf Herren M20 1. Platz Gippinger Stauseelauf Herren M50 1. Platz Bärner Cross Juniorinnen 3. Platz Kerzerslauf Juniorinnen 1. Platz Rhylauf Herren Overall + Damen Overall
Spira sind neu auch erhältlich bei ausgesuchten Filialen von:
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Farbig heilend
Natürlich salzig
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PowerBar lanciert einen neuen « Natural Long Lasting-Energieriegel » in drei Geschmacksrichtungen. Wer keine Lust auf süsse Sportriegel hat, ist mit dem « Sweet’n Salty Seeds & Pretzels » gut bedient. Kürbiskerne und Brezenstücke im Riegel sorgen für eine angenehme salzige Abwechslung zu den gewohnten süssen Riegeln. Die zwei weiteren Geschmacksrichtungen sind der fruchtige « Strawberry & Cranberry » sowie der schokoladig-knusprige « Cacao Crunch ». Echte Erdbeer- und kandierte Cranberrystücke oder Kakao verwöhnen darin die Sportler. Die neuen Riegel sind frei von Konservierungsstoffen, künstlichen Aromen und Farbstoffen, der Kohlenhydrat-Anteil liegt bei 65 Prozent. Mit zwei Franken sind die drei Riegel die preisgünstigsten in der PowerBar-Linie.
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Ein bisschen Farbenlehre ? Die « Rote » hilft gegen Rücken- und Gelenkschmerzen, die « Blaue » wirkt am besten nach einer Sportverletzung und die « Gelbe » ist der Klassiker der Perskindol-Cremen. Dank des ätherischen Wirkstoffes fördert « Perskindol Classic » die Durchblutung der Muskulatur, lockert sie und bekämpft Verspannungen. Zum Aufwärmen vor einem Wettkampf wird das Fluid empfohlen, da es sich grossflächig anwenden lässt und schnell einzieht. Das Gel ist insbesondere nach dem Sport geeignet, weil man damit die Muskulatur besser massieren kann. Und mit dem Spray kommt man auch an schwer erreichbare Stellen heran. Die 100-ml-Tube kostet 16.90 Franken. www.perskindol.ch
Angenehm kühl Abgeschaut vom Wüstenfuchs « Fennek », der sich trotz Fell auch bei heissesten Temperaturen wohlfühlt, kühlt auch die « Fennec Bike-Hose » selbst im Hochsommer auf eine angenehme Betriebstemperatur. Das von X-Bionic entworfene Material « xitanit » reflektiert die Sonnenstrahlen und verteilt den Schweiss für eine effektive Kühlung grosszügig auf der Haut. Gleichzeitig entzieht ein Garn dem Körper überschüssige Wärme und gibt diese nach aussen ab. Partial-Kompression an den Oberschenkeln, UV-Schutz 50, ein Sitzpolster mit bequemer 3D-Oberschicht und geruchslose Materialien, die nahtlos zusammengeführt sind, dürften die « Fennec Bike-Hose » im Hochsommer zu einem Renner machen. Für 399 Franken ist sie im Fachhandel zu haben. www.x-bionic.ch
Ausdauernd schnell K2, offizieller Partner des Gigathlon, deckt mit seinen Inline-Skates die Bedürfnisse der rollenden Multisportler ab. Mit dem « Radical Pro » liefert K2 einen Schuh, mit dem man in Training und Wettkampf auch über Marathon-Distanzen bequem und schnell skaten kann. Mit atmungsaktivem Obermaterial und der leichten Karbon-Schale ist der « Radical Pro » ein Leichtgewicht. An die Schiene aus Aluminium montiert man vorne zwei 100-mmRollen und hinten zwei 110-mm-Rollen. Dadurch steht man ganz leicht nach vorne gebeugt, bleibt dank den kleineren Rollen in der Kurve agil und erhält dank der grösseren Rollen geradeaus mehr Stabilität. Den « Radical Pro » erhalten Sie im Sportfachhandel für 649 Franken. www.k2sports.com
Einfach Gut Der finnische Hersteller Polar hat von einfachsten bis zu professionellen Pulsuhren alles im Sortiment. Nicht immer muss es das Topmodell sein. Manchmal reicht eine schöne Uhr mit einfacher Pulsmessung, denn bereits damit können Einsteiger schon sehr zielgerichtet trainieren. Und genau das deckt die « F T2 » ab : Mit nur einem Tastendruck kann das Training aufgezeichnet werden, die Pulswerte sind auf dem grossen Display gut ablesbar und dank codierter HerzfrequenzÜbertragung vermeidet die Uhr auch im Fitnessstudio Störungen. Die neue Pulsuhr « F T2 » erhält man für 89.90 Franken im Sportfachhandel. www.polar.ch FITforLIFE 5-10
Kaukasus-Trekking mit Überschreitung des Elbrus
Trekking auf den Spuren der Inkas Titicacasee
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11. 09.–26.09.2010 (16 Tage) Leichtes Lodge-Trekking mit dem Ziel Machu Picchu. Einzigartiger Einblick in die Kultur der Inkas. Verlangen Sie unverbindlich detaillierte Unterlagen
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Samstag, 21. August 2010
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Wenn die 18 Simmentaler K端he versorgt und die Kinder in der Schule sind, schn端rt Barbara Bieri die Joggingschuhe und rennt in Malters auf den H端geln rum.
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porträt
Triathletin und Bäuerin Barbara Bieri
Mit Biopower aufs Podest Ironman, Powerman, Mountainman: Neben Stallarbeit, Milchkühen, Hochstamm-Kirschen und Familie vollbringt die Bäuerin Barbara Bieri immer wieder ausdauersport liche Höchstleistungen. Diese Frau steht ihren Mann!
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Eigentlich liebt sie die ganz langen Sachen, doch auch beim Halbmarathon gibt Barbara Bieri alles: Den Greifenseelauf absolvierte sie vor ein paar Jahren in schnellen 1: 30 h.
Text: Regina
Senften
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ie Liebe zur Natur war es, die Barbara Bieri zum Beruf geführt und ihr gleichzeitig den Weg zum Sport geebnet hatte. Im Alltag ist die zierliche Bäuerin Herrin von 18 reinrassigen Simmentaler Kühen, sogenanntes Fleckvieh, kümmert sich um einen umfangreichen Garten, pflegt Hochstamm-Kirschen, umsorgt ihre zwei Buben und den Ehemann. Daneben geht die 47-Jährige ihrer ganz persönlichen Leidenschaft, dem Sport, nach. Und dies überaus erfolgreich: An der Powerman-WM in Zofingen gelang ihr schon mehrmals der 2. Platz in ihrer Altersklasse, ebenso beim Zürich Triathlon. Aufs Podest schaffte sie es auch bei zahlreichen anderen Wettkämpfen, von Aegeriseelauf über PilatusBergtriathlon, Sempachersee-Triathlon bis Zürich Marathon und Zytturm-Triathlon Zug. Die Liste liesse sich beliebig erweitern.
FOTO: zvg
Stallarbeit als Krafttraining «Ich bin manchmal selber überrascht, dass ich so gut bin und auf den vorderen Plätzen lande», meint die zierliche Innerschweizerin bescheiden. «Mir geht es ja nicht ums Gewinnen, ich mache das einfach gerne. Und wenn ich mal dabei bin, dann gebe ich alles.» «Alles geben» lautet ihr Motto im Wettkampf ebenso wie im Alltag. Notgedrungen, denn ihr Zeitbudget ist knapp. Morgens um 6 Uhr ist Tagwacht. «Füttern» steht an: erst den Ehemann Bruno, der als Dachdecker im örtlichen Kleinbetrieb arbeitet, dann die 18 Kühe, schliesslich die Kinder, den 13-jährigen Andreas und den 12-jährigen Stefan. Ist die Familie weg von daheim und der Haushalt geschafft, gehts wieder in den Stall. Damit die Kühe mehr Milch geben, stellt die Bäuerin während der Arbeit im Stall das Radio an. «Das gibt eine frohe Stimmung im Stall», meint sie lachend. Kaum ist der Stall geputzt und mit frischem Sägmehl ausgestreut, wuchtet sie den Kühen weitere Leckerbissen in den Trog. Die «Simmentaler» wiegen zwischen 700 und 800 Kilogramm, geben zusammen rund 250 Liter Milch pro Tag und essen täglich zwischen 50 und 100 Kilogramm Futter. «Da kommen etliche Gabeln Heu und Gras zusammen, die ich den Tieren serviere», bemerkt Barbara Bieri und schmunzelt: «Füttern ist Krafttraining für meine Oberarme, die mir aber derart muskulös gar nicht besonders gefallen.»
porträt
«Füttern ist Krafttraining für meine Oberarme.» Wenn die sympathische Bäuerin von ihren Tieren spricht, hört man ihr die tiefe Zuneigung an. «Unsere Kühe gehören zur Familie, jede ist eine eigenständige Persönlichkeit, die mir am Herzen liegt.» So sehr, dass sie im Krankheitsfalle oder bei einer Geburt auch mal die ganze Nacht im Stall verbringt, um am nächsten Tag ihr gewaltiges Tagespensum auch ohne Schlaf zu schaffen. Denn nach der Stallarbeit ruft die Gartenarbeit, im Sommer die Ernte der Hochstamm-Kirschen. Dazwischen wollen Kinder und Mann am Mittagstisch verköstigt, das Heu gerecht, die Weiden gepflegt werden.
Ironman-Training nach Gefühl Wo, bitte schön, findet sich da noch Platz für seriöses Training nach Plan? «Einen Trainingsplan oder einen Trainer habe ich im Fall keinen», ruft die Bäuerin beherzt aus, «darauf könnte ich mich nicht einlassen. Ich trainiere nach Gefühl, nach Lust und Laune und immer dann, wenn es ‹gäbig› geht.» «Gäbig» geht es ab und zu am Nachmittag, wenn die Kühe versorgt und die Kinder in der Schule sind. «Am liebsten jogge ich dann bei uns in Malters auf den Hügeln rum», berichtet sie mit einem Leuchten in den Augen. «Im Sommer fahre ich auch gerne mit dem Velo in die Badi am Vierwaldstätter oder Sempacher See, gehe eine Runde schwimmen und fahre mit dem Velo wieder zurück. Im Winter gehe ich ab und zu ins Hallenbad, zum Langlaufen oder Nordic Walken.» Wie kam sie überhaupt auf die Idee, an Ausdauerwettkämpfen mitzumachen? Triathlons, Bergläufe, Ironman, Inferno – das sind doch nicht gerade die typischen Freizeitbeschäftigungen eines Berufsstandes, den man eher im Trachtenverein oder in der Jodelgruppe vermutet? «Sport ist der perfekte Ausgleich für mich, wobei ich die Natur noch intensiver erleben kann als im Stall. Ausserdem tut mir und der Familie das Training gut, weil ich dann den Alltag und die Stallarbeit besser bewältige. Die Kühe merken, wenn ich glücklich in den Stall komme und schätzen das.» Mühe, weil sie bei ihrem Sport meist alleine unterwegs ist, hat sie keine. «Aber an Wettkämpfen geniesse ich es schon, mal mit anderen zusammen zu sein.» Sind die vielen Wettkämpfe und die unbestreitbare Materialschlacht beim Triathlon FITforLIFE 5-10
für sie, die derart naturverbunden ist, kein Widerspruch? «Solange man sorgsam mit Natur und Tieren umgeht nicht.» Mühe hat sie mit Sportlern, die Abfälle hinterlassen, Bidons in die Wiese werfen oder Tieren gegenüber rücksichtslos sind.
Mit Anstrengung gross geworden Mit Triathlon angefangen hat sie, nachdem sie einen Bericht über den damals ausgetragenen Sursee Triathlon gelesen hatte. «Bergläufe und kleinere Velorennen in der Region habe ich schon immer mitgemacht», erzählt sie. «Für Triathlon musste ich deshalb nur noch Kraul schwimmen lernen.» Womit sich andere schwer tun, fiel ihr leicht: «Kraulen habe ich schnell gelernt, es macht mir einfach Spass.» Nach vielen kleinen Triathlons, die sie mit Bravour gemeistert hatte, wollte sie sich deshalb auch mal an die Mittel- und Langdistanz wagen. «Wenn man mir früher gesagt hätte, dass ich dereinst einen Ironman absolvieren würde, hätte ich gelacht.» Aber dann nahm es sie wunder, ob sie die Distanzen schaffen würde und begann, das Training ein klein wenig auszubauen. Der stets knappe Zeitplan sorgt dafür, dass die blonde Bäuerin mit dem herzlichen Lachen all ihre Aktivitäten recht forsch angeht. «Bei mir sitzt jeder Handgriff, ich bin perfekt organisiert, damit ich alles schaffe.» Aber dank perfekter Organisation gelingt doch kein Ironman, oder doch? «Natürlich nicht. Vor meinem ersten Ironman setzte ich mich an einigen Sonntagen, wenn der Mann mit den Kindern unterwegs war, fünf, sechs Stunden lang aufs Rennvelo.» Vorausgesetzt, die Kühe und der Garten waren versorgt. Die Grundlage für ihre sportliche Ausdauer holte sich Barbara Burri in ihrer Kindheit, die sie auf dem Bauernhof verbracht hatte. «Ich bin mit Anstrengung gross geworden. Wir gingen viel in die Berge und ausserdem legte ich während der Schulzeit jeden Tag zehn K ilometer zu Fuss und später per Velo zurück – mit einer nahrhaften Steigung zum Schluss. Das hat mich geprägt.» So sehr, dass ihr der Ironman Switzerland im Vorfeld keine grossen Sorgen machte. «Im Winter vor dem Ironman habe ich mit meinem Mann eine Skitour auf den Tödi absolviert. Wir haben die zweitägige Tour in einem Tag geschafft. Da wusste ich: Ich
bin bereit für den Ironman.» Und wie sie bereit war! Nach 12 :11: 55 h lief sie ins Ziel ein – «überglücklich und ohne sonderlich kaputt zu sein.» Am Tag zuvor las sie noch Kirschen vom Baum und arbeitete im Garten. «Bammel vor dem Ironman hatte höchstens mein Mann. Ich nie.» Sie weiss, was sie draufhat, wenn sie sagt: «Ich bin ziemlich zäh.»
Nächstes Ziel: Mountainman Hand aufs Herz. Was sagt ihre Familie und was meinen die Nachbarn dazu, wenn sie sportlich derart aufdreht und abräumt? Ihr Mann habe früher selber viel Sport getrieben, ging in die Berge oder auf die Langlaufski. Für ihn sei die Doppelbelastung als Dachdecker und Bauer aber bereits «genug Sport, da braucht er nicht noch mehr. Er freut sich für mich.» Und selbst die Buben würden in der Schule stolz berichten, dass ihr Mami wieder mal gewonnen habe. Über die Nachbarn macht sie sich keine Gedanken. «Der nächste Hof ist einen Kilometer weit weg, da kümmert sich niemand drum, ob ich am Nachmittag manchmal aufs Rennvelo sitze oder über die ‹Höger› renne. Die kennen mich ja nicht anders», sagt sie verschmitzt. «Aber ich gehe immer erst dann zum Sport, wenn a lles sauber und in Ordnung ist.» Die Familie und die Kühe gehen vor. Die nächsten Ziele der sportlichen Bäuerin? «Ach, da gäbe es noch so viele schöne Wettkämpfe», seufzt sie. Würde sie ein Gigathlon als Single nicht reizen? «Ich habe 2009 in einem Team of Five als Rennvelofahrerin mitgemacht, das war ein echter Plausch und wunderbar.» Aber alleine? «Da ist mir die Materialschlacht zu gross.» Hingegen liebäugelt sie mit dem Mountainman. Der im August erstmals ausgetragene Berglauf in führt 81 Kilometer über den Pilatus und andere Berge. Gross darauf trainieren muss sie ohnehin nicht. «Im Sommer ist mein Alltag schon Training genug», sagt sie besonnen. Reizen würde sie aber die Landschaft des Laufes. «Der Mountainman ist fast ein wenig eine Tourismus-Aktion für die Bergbauern. Da rennt man durch gepflegte Landschaft und über saftige Alpweiden mit Kühen drauf. Bei solch einem Anlass nehme ich mir ein wenig von dem zurück, was ich als Bäuerin geleistet habe.» F
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Mai
agenda
Daten Mai 2010
Sonntag, 2. Mai
Thurgauer Triathlon Stettfurt
foto: ZVG
Der Triathlon in Stettfurt bietet Profis wie auch Hobbysportlern eine erste gute Standortbestimmung, bevor es in die offenen Gewässer geht. Das Sprintrennen lockt viele aus der nationalen Triathlon-Elite an. Sven Riederer, Ronnie Schildknecht, die Salvisberg-Brüder, Jan van Berkel, Ruedi Wild und Sarah Schütz dürften am Start sein. Der breiten Masse werden zwei Distanzen angeboten. Mehrere Hundert Sportler nutzten diese in den vergangenen Jahren zu einem Formtest, die meisten im Volkstriathlon über die Distanzen von 0,8 km Schwimmen, 34 km Radfahren und 8 km Laufen. Der kürzere Plauschtriathlon mit 0,2 / 17 / 4 km ist für Einsteiger geeignet. www.thurgauertriathlon.ch
Samstag, 22. Mai
Erdgas-Aquathlon Basel
Sportler unter 16 Jahren starten in der Familienkategorie gratis. Kostenlos ist die Teilnahme auch für alle Einwohner des Austragungsortes Yverdonles-Bains. Längste Strecke: 16 Kilometer. www.walkingromandie.ch
SOLA-Stafette Samstag, 8. Mai
Bei der SOLA-Stafette bewältigt ein 14-köpfiges Laufteam im Grossraum Zürich eine Gesamtstrecke von 117 Kilometern und eine Höhendifferenz von 2635 Metern. Bereits zum 37. Mal zieht diese traditionelle Veranstaltung Sportler in ihren Bann. http://portal.sola.asvz.ethz.ch
Bike Days Samstag / Sonntag, 8. / 9. Mai
Im Rahmen der grossen Bikemesse in Solothurn finden auch Rennen des Racer Bikes Cup statt. Am Sonntag sind Breitensportler und Kids an der Reihe, nachdem die Profis am Samstag ihr Bestes gegeben haben. www.racerbikescup.ch
Sonntag, 9. Mai
Die Marathonstrecke führt zu einem grossen Teil dem Seeufer entlang und wird mit einigen Schlaufen durch Genf ergänzt. Auch ein Halbmarathon, ein Frauenlauf und ein Kinderlauf sind im Angebot. www.genevemarathon.ch
Zuerst schwimmen, dann laufen. Aus diesen beiden Sportarten setzt sich der Aquathlon Basel zusammen. Der familiäre Event lockte in den vergangenen Jahren insbesondere Jugendliche an, doch auch immer mehr Erwachsene kommen auf den Geschmack dieser relativ seltenen Sportkombination. Die Distanzen werden je nach Alterskategorie unterteilt, sind aber alle relativ kurz, mit maximal 800 Metern schhwimmen im Sportbad St. Jakob und anschliessend fünf Kilometern entlang der Birs. Eine Anmeldung ist kurz vor dem Start noch möglich. www.wildcats.ch
Flughafenlauf Donnerstag, 13. Mai
Auf 17 Kilometern einmal rund um den Flughafen laufen mit Start und Ziel in Kloten. Dank der «Auffahrt» geht für einmal ein Rennen des ZKB ZüriLaufCup bereits am Donnerstag über die Bühne. www.zuerilaufcup.ch/flughafen
Samstag / Sonntag, 8. / 9. Mai
12- und 24-Stunden-Lauf in Basel FOTO: HansPeter Lässer
Sonntag, 2. Mai
Genève Marathon
foto: ZVG
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Helsana Walking Romandie
Intervall-Duathlon Sonntag, 16. Mai
Wer die Wechsel üben will, ist bei diesem Event in Zofingen am richtigen Ort, denn insgesamt wird viermal das Tenue gewechselt. Hobby-Duathleten brauchen für ihre Kategorie keine Lizenz. Die Profis kämpfen um den Schweizer-Meister-Titel. www.intervall-duathlon.ch
Winterthur Marathon Sonntag, 16. Mai
Was läuft und läuft und läuft und kommt doch nicht vorwärts? Nein, es ist in diesem Fall nicht die Uhr, sondern es sind die Ultraläufer, welche einen Tag lang in Basel ihre Runden drehen. Exakt 1141,86 Meter lang ist die Strecke auf der Sportanlage St. Jakob. Über 200 Kilometer spulen die Ausdauerndsten in 24 Stunden ab. Wer zwischen Samstag- und Sonntagmittag nicht vor Ort ist, kann das Renngeschehen erstmals auch live im Internet verfolgen. Will man nichts verpassen, brauchen so auch Zuschauer definitiv eine hervorragende Kondition. ch.srichinmoyraces.org
Neben diversen anderen Kategorien lockt insbesondere der Halbmarathon die Läufer an. Wer zweimal den Eschenberg umrundet, darf sich Marathon-Finisher nennen. www.winterthur-marathon.ch
PROS
• Triathlon: WM-Serie in Seoul, 8.5. • Radsport: Giro d’Italia, 8.5. bis 30.5. • Leichtathletik: 1. Meeting der neuen Diamond League in Doha, 14.5. • Behindertensport: Rollstuhl-Marathon in Schenkon, 15.5. • Triathlon: Ironman Lanzarote, 22.5.
veranstaltungen unter: www.fitforlife.ch/event-finder FITforLIFE 5-10
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