EUR (D) 1,40 EUR (a) 1,40 CHF 2.60 www.neuesleben.com SONDERHEFt 56. JaHRGaNG ISSN 0028-3665 G 2649 NEUES LEBEN – DaS CHRIStLICHE RatGEBER-MaGaZIN
ANDERS LEBEN S.12 Probieren Sie es aus: Das Jesus-Experiment
DAS JESUS-RäTSEL Fakten über den Mann aus Nazareth MENSCHEN : : : Wie Walter Schleker Gott in der Krankheit erlebt : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : S. 6 DEPRESSIONEN : : : Wie Anette Hug ihre Trauigkeit besiegte : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : S. 10 KULTUR : : : Schauspielerin Eva-Maria Admiral über Kunst und Glaube : : : : : : : : : : : : : : S. 30
ERF Medien e. V., Wetzlar
EDITORIAL
Liebe Leserinnen, liebe Leser, Dr. Rainer Schacke, Redaktionsleitung rainer.schacke@neuesleben.com Redaktion NEUES LEBEN Das christliche Ratgeber-Magazin Postfach 04 05 40 10063 Berlin Schweiz: Postfach 384 8330 Pfäffikon/Zürich Österreich: Trautsongasse 8 1080 Wien
Wer war Jesus Christus wirklich? Auch zweitausend Jahre nach seinem Leben auf dieser Erde lässt er die Menschen nicht los. Filme wie „Das Sakrileg“ haben Millionen in die Kinos gezogen. Nachrichtenmagazine von Focus bis Spiegel beschäftigen sich Jahr für Jahr mit dem Mann, der in kein Schema passt. Doch wer war der geheimnisvolle Prediger aus Nazareth wirklich? Wie hat er gelebt? Wie ist er gestorben? Und ist er wirklich auferstanden? Wir haben uns für Sie auf die Suche gemacht. Fakten gesammelt. Fachleute befragt. Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse geprüft. Und ganz besonders interessierte uns: Ist Jesus Christus heute noch erfahrbar? In dieser Sonderausgabe des Ratgeber-Magazins NEUES LEBEN kommen sowohl international anerkannte Jesus-Forscher wie der Heidelberger Professor Klaus Berger zu Wort als auch ganz normale Menschen, die aus dem Glauben Kraft schöpfen. Walter Schleker ist einer von ihnen. Vor etwa 20 Jahren erhielt der leidenschaftliche Surfer die niederschmetternde Diagnose „Krebs“. Anfang 2000 gaben ihm die Ärzte nur noch eine Nacht zu leben. Seiner Frau blieb daraufhin nichts weiter übrig, als stundenlang zu beten: „Dein Wille, Gott, geschehe!“ Zum Erstaunen der Mediziner schlug die Therapie auf einmal an, Schlekers Gesundheitszustand verbesserte sich immer mehr, die Geschwülste verschwanden, der Krebs stagnierte. Während andere Menschen sagen, er sei durch die Hölle gegangen, ist Walter Schleker überzeugt: „Ich habe ein Wunder erlebt.“ Viele Erfahrungen, viele Fakten, viel zum Nachdenken. Letztlich jedoch liegt die Entscheidung bei jedem Menschen selbst, die Botschaft der Erlösung von Jesus Christus als Geschenk anzunehmen oder nicht. Wir wünschen Ihnen viel Freude und Mut bei der Spurensuche!
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IMPRESSUM Redaktionsanschrift: NEUES LEBEN – Das christliche Ratgeber-Magazin Choriner Str. 72, 10119 Berlin Postfach 04 05 40, 10063 Berlin E-Mail: redaktion@neuesleben.com Hotline: (0700) 7000 2500 (12 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz) Herausgeber: Wilfried Schulte, Peter Schulte Neues Leben Medien e.V., Raiffeisenstraße 2, 57635 Wölmersen Chefredakteur: Dr. Rainer Schacke, Tel. +49 (0) 30 767031-20, Fax +49 (0) 30 767031-21, E-Mail: rainer.schacke@neuesleben.com Assistenz: Anna Seggermann, Tel. +49 (0) 30 440346-61, Fax (030) 440346-62, E-Mail: anna.seggermann@neuesleben.com Redaktion: · Katrin Arnholz, Tel. +49 (0) 30 440346-63, Fax +49 (0) 440346-62, E-Mail: katrin.arnholz@neuesleben.com · Stefan Rüth, Tel. +49 (0) 211 73173200, Fax +49 (0) 211 882531081, E-Mail: stefan.rueth@neuesleben.com Anzeigenverwaltung: Raiffeisenstr. 2, 57635 Wölmersen, René Schulte, Tel. +49 (0) 2681 7682, Fax +49 (0) 2681 70683, E-Mail: rene.schulte@neuesleben.com Es gilt die Anzeigenpreisliste vom Januar 2011. Aboverwaltung Deutschland: Raiffeisenstr. 2, 57635 Wölmersen, Selina Wünch, Tel. (0700) 7000 2500, E-Mail: abo@neuesleben.com Vertrieb/Marketing: Raiffeisenstr. 2, 57635 Wölmersen, René Schulte, Tel. +49 (0) 2681 7682, Fax +49 (0) 2681 70683, E-Mail: rene.schulte@neuesleben.com IPS Pressevertrieb GmbH, Pf 1211, 53334 Meckenheim, Tel. +49 (0) 2225-8801-0, Fax.+ 49 (0) 2225-8801-199, E-Mail: info@ips-pressevertrieb.de ISSN 0028-3665 Ein Jahresabonnement (4 Ausgaben jährlich) kostet für Deutschland EUR 17,– (zzgl. EUR 4,60 Versandkosten), für Österreich EUR 17,50,– (zzgl. EUR 5,60 Versandkosten) und für die Schweiz CHF 29.– (zzgl. CHF 6,80– Versandkosten). Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn es nicht 6 Wochen vor Ende des Bezugsjahres gekündigt wird. Schweiz: bvmedia Christliche Medien, Witzbergstr. 23, Postfach 384, CH-8330 Pfäffikon ZH, Tel. +41 (0) 43 28880-10, Fax +41 (0) 43 28880-11, www.bvmedia.ch Fachbeirat/Redaktionsteam: Patrick Depuhl (Jugendliche/Kommunikation/ Musik), Wolfgang Dünnebeil (Theologie), Juliane Dreisbach (Körper/Seele/ Fitness), Yola Entz (Frauen/Senioren), Magdalena Furch (Psychosomatik), Liane Hötger (Körper/Seele/Fitness), Linda u. Hans-Jörg Karbe (Ehe/Familie/Kinder), Wolfram Kopfermann (Gemeindeerneuerung), Marlen u. Gert von Kunhardt (Körper/Seele/Fitness), Dr. Theo Lehmann (Kirchendistanzierte/Theologie), Christa u. Dirk Lüling (Familie/Erziehung), Michael Maas (Ethik), Wilfried Reuter (Theologie/Diakonie), Monika Riwar (Seelsorge/Singles), Dr. Heinrich C. Rust (Gemeindeaufbau/Männer), Reinhold Ruthe (Psychologie/Seelsorge), Prof. Gerd und Dr. Kirsten Schnack (Körper/Gesundheit/Medizin), Doris Schulte (Frauen/ Evangelisation), Hartmut Steeb (Evangelikale/Allianz), Jörg Swoboda (Kirchendistanzierte/ Theologie), Jürgen Tibusek (Konfessionen/Sekten/Mission), Wilfried Veeser (Seelsorge), Stephan Volke (Kommunikation), Dr. Roland Werner (Jugend/ Kirchendistanzierte), Hans-Arved Willberg (Psychologie), Dr. Hans-Georg Wünch (Theologie/Ethik), Andreas Zimmermann (Seelsorge/Männer) Textnachweis: S. 24–25: © Campus für Christus (Gießen/Basel); für namentlich gekennzeichnete Artikel zeichnet der jeweilige Autor verantwortlich. Bildrecherche: Sabine Müller, E-Mail: sabine.mueller@neuesleben.com Fotonachweis: S. 1: RyanLane, istockphoto; S. 4, 15, 18 (1), 22 (1), 23 (1): Constantin-Film; S. 5: scm, privat; S. 7: ERF; S. 9: photocase/shuwal, istockphoto/ AClark; S. 10, 29, 30: privat; S. 15: YRoyik/istockphoto, A. Exkalibur/istockphoto; S. 20: A . Schick, Photo Poss; S. 21 (1), 22 (1): Gettyimages/photodisc; S. 22 (1): KirchGruppe; S. 23 (1): holylandphotos.org; S. 26: photocase/josua; S. 29: EMI, Martin Häusler; S. 31: Eva-Maria Admiral, www.admiral-wehrlin.de; S. 33: Bibelliga, fotolia/Patrizier-Design; Gestaltungskonzeption: kollundkollegen., Berlin, www.kollundkollegen.de Gestaltung/Produktion: René Schulte, NEUES LEBEN Medien Copyright 2011 – Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung der Redaktion. Bankverbindung: Postbank Köln, BLZ 370 100 50, Kto-Nr. 434984-506 oder Westerwälder Volksbank Altenkirchen, BLZ 57391800, Kto-Nr. 70 08 3493 Das Magazin NEUES LEBEN ist in folgenden Ländern zu bestellen: Frankreich: Theo Becker, Route de Bitche, F-67160 Wissembourg, neu: Postgirokonto Straßbourg 0349975T03 Österreich: BMK Wartburg Vertriebsges. m. b. H., Trautsongasse 8, 1082 Wien, Tel. 01/405 93 71, Fax 01/408 99 05 Schweiz: bvmedia, Christliche Medien, Witzbergstrasse 23, Postfach 384, CH-8330 Pfäffikon ZH, Tel.: +41 (0)43 288 80 10, Fax: +41 (0)43 288 80 11, web: www.bvmedia.ch, e-mail: info@bvmedia.ch Bankverbindung: PostFinance Schweiz: Kto-Nr. 85-414002-5
S. 18 Lehrer, Guru, Gottes Sohn – was wissen wir wirklich über Jesus Christus?
Inhalt MENSCHEN
LEBEN
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GLAUBE 16
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NEUES LEBEN Das JESUS-Rätsel
Fingerspitzengefühl Chirurg Ben Cason betet vor jeder OP Leben mit Krebs Wie Walter Schleker den Kampf gegen die heimtückische Krankheit gewann
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Forschung Glaube gilt als Glücksfaktor Persönlich Wie Anette Hug ihre Depressionen überwand Selbsttest Das Jesus-Experiment
KULTUR
Interview 30 Jesus von Nazareth – was wissen wir über ihn? Der Heidelberger Professor Klaus Berger steht Rede und Antwort Fragen und Fakten Wie glaubwürdig sind die biblischen Berichte? Konnte Jesus 33 Wunder tun? Warum musste er sterben? Zehn Fragen – zehn 34 Antworten Glaube konkret „Wo bist du, Gott?“ – Erste Schritte auf dem Weg des Glaubens
Interview Die Wiener Schauspielerin Eva-Maria Admiral über Kunst und Glaube
GESELLSCHAFT Wirtschaft Egoismus schadet dem Geschäft Sinnsuche Was der ehemalige Guru Klaus Kenneth heute glaubt
Gesagt
Menschen
„Ich bete auch mehrmals am Tag. Aber ich kann es auch ganz schlicht mit einem Songtitel sagen: The Man in the Mirror, zitiert nach dem kürzlich verstorbenen Michael Jackson. Mag ich den Mann, der mir am Abend aus dem Spiegel entgegenblickt? Ist das ein guter Typ, der an sich arbeitet und für andere Mitgefühl hat? Der sich in Toleranz übt, sich nicht nur um sein Ego dreht? Denn darum wird es auch am Ende des Lebens gehen, dann wird Gott dir nämlich diesen Spiegel vorhalten. Ich möchte mich nicht wegducken müssen, sondern ihm in die Augen schauen können, wohl wissend, dass ich dabei geholfen habe, die Erde zu einem besseren Platz zu machen.“ Denzel Washington, US-Schauspieler („Die Entführung der U-Bahn Pelham 123“ u.v.m.)
URSPRUNG DES ALLS Physiker Albrecht Kellner sieht Parallelen zwischen Astronomie und biblischer Weltsicht Wie ist das Universum entstanden? Allein bei dieser Frage sieht der Physiker Albrecht Kellner bereits Parallelen zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und biblischer Weltsicht. Der stellvertretende technische Leiter des größten europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS in Bremen ist evangelischer Christ. „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde“, zitiert der Wissenschaftler, der einst über die Relativitätstheorie Einsteins promovierte, die Bibel. Auch die Physik gehe heute davon aus, dass das Weltall einen Anfang hat. Sie sagt ferner, dass alles aus dem Nichts entstanden ist. Diese Ansicht teilen auch die Autoren der Bibel. Außerdem spreche die Physik von einem expandierenden Universum, erklärt Kellner weiter. Und auch die Bibel beschreibe die Schöpfung nicht als einen statischen Vorgang, sondern sage, dass Gott die Himmel ausbreite, etwa im Psalm 104 oder bei den Propheten Jesaja und Sacharja. Der Physiker ist sich sicher: Auch wenn Gott durch die Naturwissenschaften weder bewiesen noch widerlegt werden können, gäbe es im Universum hinreichend Hinweise auf dessen Schöpfer.
GEBETE VOR DER OPERATION Neurochirurg Ben Carson: Gebet ist für mich lebensnotwendig Kittel, Haube, Mundschutz und Handschuhe – so steht der amerikanische Neurochirurg Ben Carson (Foto) Tag für Tag am OP-Tisch – und betet. „Bevor ich operiere, bevor ich ein Interview gebe, bitte ich Gott, mir Weisheit zu schenken und mich zu führen“, sagt der 60-Jährige. Nicht, weil er seinem eigenen Können nicht vertrauen würde. Carson zählt weltweit zu den renommiertesten Ärzten seines Fachs. Vielmehr sieht sich der Professor aus Baltimore grundsätzlich abhängig vom Gespräch mit Gott. „Beten ist lebensnotwendig für mich.“ In Deutschland wurde Carson durch die Trennung der beiden siamesi-schen Zwillinge Lea und Tabea bekannt. Sie waren an den Köpfen zusammengewachsen. Tabea starb nach der Operation. Die sechsjährige Lea kann trotz Komplikationen nach Angaben der Eltern inzwischen wieder sprechen, singen und lachen. Über Carsons bewegtes Leben, in dem er sich dank der Hilfe Gottes, des Engagements seiner Mutter und viel Selbstdisziplin vom Ghettokind zu einem der besten Wissenschaftler der USA hocharbeitete, wurden bereits mehrere Bücher veröffentlicht – zuletzt: „Das Ziel heißt Leben“ (Hänssler).
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MENSCHEN
DIAGNOSE „KREBS“
„ICH MÖCHTE MIT NIEMANDEM TAUSCHEN!“ Wie Walter Schleker in schwerem Leiden eine neue Perspektive fand Von Sigrid Röseler
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Zwölf Jahre lang führte Walter Schleker wegen seiner Krebserkrankung ein Leben auf Messers Schneide. 1999 sollte es endgültig mit ihm zu Ende gehen, doch Walter Schleker gewann den Kampf. Heute lebt er immer noch – und das ziemlich gut.
Es ist ein stürmischer Nachmittag im Herbst 1987. Walter Schleker beobachtet den Wind in den Bäumen; es zieht ihn unbändig nach draußen. Schon immer brauchte der Abteilungsleiter eines Pharmaunternehmens den Sport als Ausgleich – mal um sich selbst zu beweisen, mal um vor anderen mit Erfolgen zu glänzen. Er spielt Fußball und Tennis, fährt Ski und liebt vor allem das Surfen: „Ich brauchte einfach diesen Kick und war süchtig nach den Glücksmomenten, die mir der Sport verschaffte – ich wollte meinen Spaß haben, komme, was wolle“, sagt er heute. Getrieben von der inneren Unruhe holt er auch an diesem Herbsttag sein Surfbrett aus der Garage und fährt zum See. Doch mitten auf den Wellen lässt ihn plötzlich ein reißender Schmerz zusammenzucken. Er spürt eine Schwellung an der Leiste und kehrt zurück zum Ufer. Die erschreckende Diagnose im Krankenhaus: Lymphdrüsenkrebs. Die Ärzte geben ihm eine Lebensperspektive von maximal zwei Jahren. Walter Schleker ist wie betäubt. Zu Hause legt er sich aufs Bett und steht nicht mehr auf. Er ist gerade mal 38 Jahre alt und hat nur noch den Tod vor Augen. In diesem Augenblick fängt er aus heiterem Himmel an zu beten. „Mir war plötzlich klar, ich würde ein Problem mit der Ewigkeit bekommen und da hab ich gesagt: ‚Gott, ich gebe dir jetzt mein ganzes Leben. Alles gehört dir! Und du bestimmst auch, wie die Trauerfeier bei meiner Beerdigung aussehen soll.‘“ Dem Licht entgegen Auch für seine Frau Heidi ist der Krebs ein Schock. Ihr Mann, der bis dahin durchs Leben hetzte, verändert sich. Er wird ruhiger und redet nicht viel. Walter Schleker beginnt Spaziergänge zu machen und ist viel allein im Wald unterwegs. Er erinnert sich
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NEUES LEBEN Das JESUS-Rätsel
besonders daran, dass er sich an jeder Gabelung immer für den Weg entschied, wo die meisten Sonnenstrahlen hinfielen. Ende 1987 besucht er einen Glaubenskurs, später schließt er sich sogar einem Gebetskreis an. Seine Frau wundert sich über ihn. Die neue Frömmigkeit kann sie nun gar nicht nachvollziehen. Doch im selben Maße wie der Glaube bei Walter Schleker wächst, verschlechtert sich sein Gesundheitszustand. Heidi Schleker ist verzweifelt und sieht sich hilflos dem Schicksal ausgeliefert. Sie hat panische Angst davor, ihren Mann zu verlieren und allein mit den Kindern zurückzubleiben. So greift sie in ihrer Not zu einem Buch, das ein Bekannter von Walter mitgebracht hatte: „Jesus unser Schicksal“. Was sie darin liest, ist nicht nur der Anfang ihres Glaubens, sondern auch der Start einer gemeinsamen Gottesbeziehung in der Ehe mit Walter. Zum Sterben bereit Der Zustand von Walter Schleker wird dramatischer. Regelmäßig treten die bösartigen Knoten auf, die von zunehmenden Schmerzen begleitet sind. Oft denkt er, nun ist das Ende gekommen: „Mein Gott, warum hilfst du mir nicht?“ Immer wieder kämpft er darum, die Angst zu überwinden und ins Vertrauen zu Gott zurückzufinden. 12 Jahre lang geht das so. Das Ehepaar kämpft bis an die Grenzen seiner Belastbarkeit. Jedes Mal wenn die Schmerzen fast unerträglich sind, spielt Heidi Schleker Gitarre und singt Loblieder. Walter betet die Lieder im Kopf mit. „Gott zu singen ist die schärfste Waffe, die es gibt“, sagt er heute noch. Im Herbst 1999 kommt es zum Tiefpunkt. An der Wirbelsäule wird ein großes Geschwür festgestellt, das operativ nicht entfernt werden kann. Walter kann acht Wochen lang weder liegen noch sitzen. Nachts findet er nur kurze Zeit Ruhe – auf
den Knien über einen Stuhl gebeugt. Regelmäßig überfallen ihn Krampfanfälle, bei denen er zu Jesus schreit: „Lieber sterben als einen erneuten Krampf erleben!“ In dieser Zeit versagen auch nach und nach die inneren Organe, so dass es zu gewaltigen Wasseransammlungen in Lunge, Bauch und Beinen kommt. Als Nahrung nimmt sein Körper bald nur noch Milch auf. Die Atemnot ist so groß, dass er künstlich beatmet werden muss. So wird er Anfang Januar 2000 ins Krankenhaus eingeliefert. Nach wenigen Tagen ruft die Ärztin Heidi Schleker an. Sie wüsste nicht, ob er die Nacht übersteht. Für Heidi Schleker wird es die längste Nacht ihres Lebens. Sie sitzt am Bett ihres Mannes und kann den Anblick kaum ertragen. Sie fleht Gott um Linderung und Heilung an. Es ist mehr ein Klagen als ein Bitten. Dann tut sie einen entscheidenden Schritt: „Als ich ihn angesehen hab, wie er kämpfte, welche wahnsinnigen Krämpfe er hatte – trotz dieser unwahrscheinlich hohen Dosis von Morphium – da hab ich mich entschlossen, anders zu beten. Ich hab nur noch gesagt: ,Herr, dein Wille geschehe, Herr, dein Wille geschehe ...‘ Ich weiß nicht, wie oft, ich hab’s nicht gezählt – stundenlang hab‘ ich das gebetet.“ Am nächsten Morgen stellen die Ärzte verwundert fest, dass es Walter Schleker besser geht. Die Chemotherapie schlägt endlich an. Heidi Schleker weiß heute: Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie krampfhaft an ihrem Mann festgehalten, doch jetzt hatte sie ihren Mann losgelassen, in Gottes Hände freigegeben. Ein neuer Mensch Walter Schleker ist zunächst noch ein Wrack. In den folgenden Monaten wird seine Gesundheit langsam, aber stetig wiederhergestellt. Ein dreiviertel Jahr später sind die Geschwulste tatsächlich wieder völlig verschwunden – zum großen Erstaunen der Ärzte.
„Ich brauchte einfach diesen Kick, ich wollte meinen Spaß haben, komme was wolle.“
Seit Jahren ist sein Gesundheitszustand nun stabil. Obwohl noch Reste von beschädigten Lymphdrüsen vorhanden sind, stagniert der Krebs. Während andere Menschen sagen, Walter Schleker habe die Hölle erlebt, sagt er, dass er ein Wunder erlebt habe. Als gesunder Mann sei er vergeblich auf der Suche nach Leben gewesen – ohne Rücksicht auf Verluste. Ausgerechnet während des Verlaufs einer tödlichen Krankheit findet er die Erfüllung, nach der er sich so lange gesehnt hat. Seine Erfahrungen hätten ihm gezeigt, dass er zur hundertprozentigen Hingabe an Jesus bereit ist. Dies sei sein kostbarstes Gut und sein ganzes Glück. Dennoch bezeichnet die Medizin Patienten wie ihn schonungslos als „Kurzzeitüberlebende“. „Macht nichts“, sagt Walter Schleker, „ich würde trotzdem mit niemandem tauschen wollen.“ Stichworte zum Text: Krebs, Veränderung, Lebenssinn, Heilung, Vertrauen Sigrid Röseler ist Redakteurin beim Evangeliumsrundfunk (ERF) in Wetzlar.
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Kein Bla Bla Aber alles, was im Leben wirklich wichtig ist. Sich selbst und Mitmenschen finden und verstehen. Das Gl端ck herausfordern. Mit Freude, aber auch mit Angst und Trauer umgehen. All das steckt in NEUES LEBEN, dem modernen christlichen Ratgeber-Magazin. Ein Testheft gibt es unter www.neuesleben.com Hotline D+A: ++49 (0)700 7000 2500* Hotline CH: 043 288 80 10 *max. 12 Cent/Min. aus dem Festnetz der Dt. Telekom
NEUES LEBEN Leben geht anders
Leben
Zum Glück mit Gott Glaube trägt zur Lebenszufriedenheit bei Wenn es ein Rezept für Lebenszufriedenheit geben sollte, dann lautet es vielleicht so: ein Anteil gesunder Lebensstil, ein Stück soziales Engagement und vor allem Vertrauen auf einen gütigen, gnädigen Gott. Dass religiöser Glaube ganz wesentlich zur Lebenszufriedenheit beiträgt, haben unlängst wieder Forscher des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung gemeinsam mit Soziologen aus Australien und den Niederlanden bestätigt. Wie die Nachrichtenagentur idea berichtet, beinhalten die Studienergebnisse auch einen Durchbruch im Bereich der Psychologie. Hatte man bisher angenommen, das langfristige Zufriedenheitsempfinden eines Menschen sei aufgrund genetischer und persönlicher Merkmale stabil, weiß man heute, dass das nicht stimmt. Das Lebensgefühl kann verändert werden, zum Beispiel durch eine Lebensstilentscheidung. So seien Menschen mit uneigennützigen oder familienorientierten Zielen zufriedener als solche, die in erster Linie nach beruflichem und materiellem Erfolg streben.
DANKBARKEIT IST GESUND Wissenschaftler stellen fest: Dankbarkeit beeinflusst das menschliche Wohlbefinden „Danken schützt vor Wanken“, weiß der Volksmund und neueste Untersuchungen belegen: Dankbarkeit macht ausgeglichen, fördert die Gesundheit und schafft feste soziale Bindungen. In einer Vergleichsstudie („Journal of Personality and Social Psychology“) haben die amerikanischen Psycholgen Robert A. Emmons und Michael E. McCullough die positiven Auswirkungen von Dankbarkeit untersucht. Sie befragten dabei neun Wochen lang rund 200 Studenten über ihre Erlebnisse und ihr Allgemeinbefinden. Wie erwartet, fühlten sich die Dankbaren stärker im seelischen Gleichgewicht als ihre unzufriedenen Kollegen. Vor allem in den Bereichen Zukunft, Gesundheit und soziale Kontakte waren sie im Vorteil. Auf diesem Hintergrund fiel es den Dankbaren auch leichter, anderen Mitmenschen persönlich oder emotional zu helfen. Anschließend wurde eine Gruppe chronisch Kranker befragt. Auch hier zeigte sich: Die Menschen, die trotz ihres Leides ein dankbares Leben führten, fühlten sich wohler und auch die Heilungsprozesse verliefen insgesamt positiver.
INFOtipp WERBUNG SEHEN UND VERSTEHEN „Kaufst du mir das?“ – Welche Eltern kennen es nicht, wenn Kinder im Supermarkt bestimmte Süßigkeiten und Waren haben möchten, die sie in der Werbung gesehen haben. Doch nicht jeder Artikel muss im Einkaufskorb landen, wenn Kinder ihre Rolle als Zielscheibe der Werbung verstehen lernen. Genau da will die gemeinnützige Initiative „mediasmart“ ansetzen. Mit der Aktion „Augen auf – Werbung!“ sollen Kinder im Grundschulalter gefördert werden, ein kritisches Konsumverhalten zu entwickeln. Auf www. mediasmart.de finden Eltern praktische Tipps und Kinder eine spezielle Internetseite rund ums Thema Werbung. Darüber hinaus gibt es eine Sektion für Lehrer mit kostenlosen Unterrichtsmaterialien.
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LEBEN
PERSÖNLICH
„ICH KONNTE NICHT STERBEN“ Wie Anette Hug nach acht Jahren Traurigkeit das Leben neu entdeckt Von Hans Ueli Beereuter
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Sie schluckte Tabletten, schnitt sich die Adern auf, legte sich in die Badewanne – zusammen mit dem laufenden Haartrockner. Vier Suizide in einem Monat. Jedes Mal wurde sie gerettet. Frühjahr 1994. Anette Hug ist an einem Tiefpunkt. Vier Mal hintereinander versucht sie, sich das Leben zu nehmen. Durch die Depression hat sie die Kontrolle über ihre Gedanken verloren. Sie sieht nur einen Ausweg: „Fort! Weg! Sterben!“ Ihr Mann bringt sie gegen ihren Willen in die psychiatrische Klinik. Die Medikamente greifen schnell. Jeden Tag kommt Erich zu Besuch. Sie laufen stundenlang und besprechen, was ihnen die Ärzte gesagt und geraten haben. Anette wird wieder fröhlich. Sie singt, plaudert mit den Mitpatienten, schöpft wieder Hoffnung und glaubt an Gottes heilende Kraft. Doch daheim bricht ihre Kraft immer wieder ein. In sieben Jahren muss Anette sechs Mal stationär behandelt werden. Sie findet wenig Mut zum Glauben, hat keine Kraft, in der Bibel zu lesen und schlägt sich mehr schlecht als recht durch den Alltag. Schlafen bis 11.30 Uhr,
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kochen, die nötigsten Dinge erledigen, Entspannung suchen, damit sie den Tag übersteht. Eigentlich ist es nur ein Wort aus der Bibel, an das sich Anette in dieser Zeit klammert: „Du sollst leben und die Worte des Herrn verkündigen.“ – Sie begeht keinen Suizidversuch mehr, obwohl sie immer wieder an den äußersten Rand der Verzweiflung kommt. Sie wiegt neunzig Kilogramm und will sich nicht mehr im Spiegel betrachten. Immer wieder sagt ihr Erich: „Ich liebe dich auch so. Ich liebe dich, weil du meine Frau bist. Ich liebe dich, weil du du bist!“ Er ist ihr bester Seelsorger. Er gibt sie nicht auf, auch wenn er und die Kinder unter der Situation sehr leiden. In der Vergangenheit leitete Anette zusammen mit ihrem Mann eine christliche Freikirche. Sie liebte die Gemeinschaft mehr als die Ruhe. „Ich klammerte mich regelrecht an Menschen. Sie gaben mir Sicherheit und das Gefühl, etwas Nützliches zu tun.“ Doch 1994 brach alles zusammen. In der Kirche gab es starke Meinungsverschiedenheiten. Es drohte eine Spaltung. Um dies zu verhindern, entschied sich Erich für einen Wechsel an einen anderen Ort und in
eine andere Gemeinde. Alle vertrauten Beziehungen brachen ab. Anette und die Kinder litten sehr darunter. An dem neuen Ort fühlten sie sich nicht wirklich angenommen. Die Umstellung wird zum Alptraum. Anettes Selbstwert ist zutiefst in Frage gestellt. Schmerzen quälen sie Tag und Nacht. Sie kann nicht schlafen. Sie hat kein Gefühl im rechten Bein, muss liegen, die Beine hoch lagern. Die Computertomografie bringt kein eindeutiges Ergebnis. Vielleicht Bandscheibenvorfall. Medikamente lindern, heilen aber nicht. Anette glaubt fest an Wunder. Sie weiß, dass Gott heilen kann und heilen will. Doch sie wird nicht gesund. Die Erschöpfung nimmt ihr die letzte Kraft. Es folgen die vier erwähnten Suizidversuche. Sie fährt mit dem Auto weg, um die Tabletten zu schlucken. Achtzig Stück! Doch Anette schläft nicht für immer ein. Sie fährt zurück zu Erich. Der Magen wird ausgepumpt. Anette „muss“ weiterleben. Beim vierten Mal will sie auf Nummer sicher gehen. Sie legt sich ins Bad. Der Föhn wird’s regeln, denkt sie. Aber der versagt auch. Eine Bekannte, die bei der Hausreinigung hilft,
INFO WIE MACHT SICH EINE DEPRESSION BEMERKBAR? Depressionen haben leichte wie schwere Verläufe. Die Grenze zwischen normaler Niedergeschlagenheit und leichteren Depressionen ist manchmal fließend. In den meisten Fällen lässt sich jedoch eine normale Stimmungsschwankung von einer depressiven Erkrankung klar unterscheiden. Die wichtigsten Symptome sind: - gedrückte Stimmung - fehlende Freude an normalen Aktivitäten - geringerer Appetit - Schlafstörungen (quälende Unruhe) - verringertes sexuelles Interesse - fehlende Energie - geringes Selbstbewusstsein - Gedanken über den Tod
HIER FINDEN SIE HILFE Christliche Beratung bei Depressionen: Bildungsinitiative für Prävention, Seelsorge und Beratung www.bildungsinitiative.net – christliche Lebensberatung und Informationsangebote
entdeckt, dass sich Anette ins Bad eingeschlossen hat. Die herbeigeeilten Helfer suchen einen Schlüssel. Anette wird zum vierten Mal gerettet und in die Klinik gebracht. Heute ist Anette gesund. Es dauerte acht Jahre. Immer wieder kehrten die Depressionen und Schmerzen zurück. Erst 2002, in den Ferien auf Malta, erstarkt Anettes Glaube. Sie glaubt voller Zuversicht, dass sie gesund wird. Anette schluckt, getragen von dieser Glaubenskraft, keine Medikamente mehr. Entzugserscheinungen bleiben aus. Das Messgerät zeigt wieder normale Blutdruckwerte. Anettes Leben normalisiert sich. Die Sicherheit, die sie auf Malta entdeckt hat, macht sie heute stark. Sie weiß zutiefst, dass Gott immer stärker ist. Eines Nachts wacht Anette auf: Die Schmerzen sind zurück! – Doch sie hatte nur geträumt. Es war ein langer Traum. Am Ende verlor sie Erich und war allein. Plötzlich erkennt Anette ihre Blockade. Sie spricht mit Erich und merkt, dass sie sich ihr Leben lang an ihn und andere Menschen gebunden hat. Allein fühlte sie sich immer unsicher.
Heute hat Anette ein gesundes Selbstvertrauen gefunden. Auch Gott ist wieder ganz neu in ihr Leben eingekehrt. Vertrauensvoller. Sicherer. Sie sagt Gott im Gebet, was sie glaubt, worauf sie vertraut. Sie hält an den Zusagen und an der Hoffnung fest. Die Erlebnisse haben sie feinfühliger gemacht. Feinfühliger für Menschen, aber auch feinfühliger für Gottes Reden. Erich hat in der Zwischenzeit auch die äußeren Umstände erneuert. Für seine Frau hat er das Haus liebevoll umgebaut. Im Bad, in dem Anette einst sterben wollte, erinnert nichts mehr an früher. „Zuerst wollten wir das Haus verkaufen und so die Vergangenheit beenden. Aber nun haben wir alles umgebaut.“ In Anettes Stimme schwingt ein leiser Stolz. Vielleicht ist es der Stolz des Sieges über die Flucht. Stichworte zum Text: Depressionen, Krankheit, Suizid, Hoffnung, Glaube Hans Ueli Beereuter ist Redaktionsleiter der Schweizerischen Verteilschrift „Bordzeitung“ (www.textlive.ch).
IPS – Fachgesellschaft für Psychologie und Seelsorge GmbH www.bts-ips.de – biblisch-therapeutisches Seelsorgeangebot, Online-Seelsorge unter: www.bts-online-seelsorge.de De’Ignis Fachklinik www.deignis.de – Klinik mit psychotherapeutischen Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen nach christlich-integrativem Konzept Klinik Hohe Mark Krankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie, Friedländerstraße 2, 61440 Oberursel, Tel. (0 61 71) 204 0, www.klinik-hohe-mark.com Der Beratungsführer 2007/2009. Leben im Kontext e.V., 208 Seiten, EUR 12,95, CHF 23.40, R. Brockhaus, Witten. Die „Gelben Seiten“ für christliche Seelsorge und Psychotherapie. Übersichtlich werden hier zahlreiche christliche Einrichtungen und Einzelpersonen vorgestellt, von den inhaltlichen Schwerpunkten über Kosten bis zur Telefonnummer. Ein informativer Wegweiser. Allgemeine Informationen: www.kompetenznetz-depression.de – umfangreiche Informationen für Betroffene wie Angehörige, Selbsttest, Adressen von Krisendiensten, Kliniken und psychologischen Beratungsstellen.
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DAS JESUS-eXPERIMENT
ANDERS LEBEN – JETZT Probieren Sie es aus – persönlich, unverbindlich, im Internet: Das „Jesus-Experiment“
Johanna hat schon gebetet. Früher, mit der Familie an Weihnachten. Der Pfarrer hat dann immer schöne oder nachdenkliche Worte gesprochen. Sie fühlte nichts dabei, es war einfach nur leer in ihr, sagt sie. „Mal angenommen, ich könnte mit Gott reden…“, das liest Johanna eines Tages im Internet. Wie soll das gehen, fragt sie sich und klickt auf den Link. Das Ergebnis hat außer Johanna bislang über 15.000 Menschen überrascht. Das Jesus-Experiment ist nicht einfach nur eine Internetseite, es ist ein echtes Experiment. Hier kann jeder ausprobieren, was an Jesus dran ist. Einfach so, ganz unverbindlich. Die Voraussetzungen zur Teilnahme sind schnell aufgezählt. Sie brauchen eine E-Mail-Adresse, Neugier und Mut, vier Wochen Zeit, jeweils zehn Minuten am Tag. Wie geht Beten? Wer sich jetzt überwindet und registriert, startet nach der Anmeldung sein persönliches Jesus-Experiment – und keiner wird allein gelassen. Bereits beim ersten Login lächelt einen das freundliche Gesicht des eigenen Coachs am rechten Bildschirmrand an. Dieser steht, wenn gewünscht, jederzeit für persönliche
JESUS-EXPERIMENT Sie wollen sich auf das Experiment einlassen und herausfinden, was es mit Jesus auf sich hat? Anregungen, Praxistipps und Coaching auf: www.jesus-experiment.de.
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NEUES LEBEN Das JESUS-Rätsel
Fragen oder auch ein kurzes Feedback Rede und Antwort. Einmal pro Woche gibt es eine neue Einheit mit einem neuen Thema. Sie enthält einen Textbeitrag, eine Aufgabenstellung mit Praxistipp sowie ein witziges Zitat und einen interessanten Fakt. Die erste beschäftigt sich mit dem Gebet: Hat Gebet einen Sinn? Wie funktioniert Beten? Was kann ich mit Gott überhaupt besprechen? Dann wird es praktisch. Das JesusExperiment stellt in jeder Einheit eine andere Aufgabe an die Teilnehmer. Zunächst geht es darum, das Beten auszuprobieren. Im weiteren Verlauf wirft das Jesus-Experiment zunehmend grundlegende Fragen auf, etwa nach dem persönlichen Umgang mit Schuld. Die wird oft einfach verdrängt. Die dritte Einheit „Mal angenommen, ich könnte anders leben“ stellt Jesus als Beispiel für einen anderen Umgang damit vor. Er hat erklärt, wie man Schuld mit Gott besprechen und sie so auch loswerden kann: „Das könnte vieles im Leben verändern. Es würde bedeuten, anders zu leben“, heißt es im Text der Einheit. Begleitend zu den interaktiven Experimentbausteinen erzählen Christen spannende Geschichten in kurzen Videos. Darin berichten sie über ihre persönlichen Erlebnisse mit Jesus. Da gibt es noch was… Zum Beispiel Jimmy Kelly. Der mit seiner Familie, der Kelly Family, auf Straßenkonzerten bekannt gewordene
Musiker meinte, keine Gebete zu brauchen. Schließlich lässt er sich aber auf den Vorschlag ein, dass ein Pastor für ihn beten darf. Dieser kniet vor Kelly und betet mehrere Minuten lang laut für ihn. Kellys Vorbehalte schwinden: „In dem Moment hatte ich kapiert, dass es da irgendwie doch was gibt oder geben kann“, erklärt Kelly dazu im Video. „Dass Menschen ihre eigenen, ganz persönlichen Erfahrungen mit dem Thema ‚Glauben’ machen können“, ist eines der Ziele des Jesus-Experiments, sagt Autor und ERF-Redakteur Joachim Bär. Jeder soll selbst erfahren können, was an Jesus dran ist. Und zwar authentisch und individuell – anders als in der meist „vorgefertigten“ Begegnung mit Gott im alljährlichen Weihnachtsgottesdienst. Aber auch die Coachs werden durch das Jesus-Experiment verändert und lernen für ihren eigenen Glauben dazu. „Ich finde es spannend mitzuerleben, wie Gott tatsächlich in das Leben der Menschen eingreift, die sich auf ihn einlassen“, sagt zum Beispiel Coach Christa. Für Johanna ist das Experiment aufgegangen, sie hat Gott erlebt: „Irgendwann hatte ich wirklich das Gefühl, dass mir jemand – also Gott – zuhört und ich konnte kaum noch damit aufhören, mit ihm zu reden“, schreibt sie. Wenn Sie neugierig geworden sind, probieren Sie es einfach selbst aus: www.jesus-experiment.de. Stichworte zum Text: Jesus-Experiment, Coaching, Jesus persönlich entdecken
ERF Medien e. V., Wetzlar
Willkommen daheim. Eine Übertragung des Neuen Testaments, die den Verstand überrascht und das Herz berührt. Diese frische Übertragung von Fred Ritzhaupt vereint die Lebendigkeit der heutigen Umgangssprache mit der Treue zum griechischen Urtext. Der Verzicht auf Verszählung, die erklärenden Überleitungen und der schöne Satz zeichnen dieses Neue Testament aus. Gottes Einladung, in eine persönliche Beziehung zu ihm zu treten, ist im Text extra hervorgehoben. Wer dieses Vater-Verhältnis zu Gott für sich entdeckt, ist angekommen, endlich „daheim“. Mittlerweile in vier verschiedenen Ausführungen erhältlich.
Willkommen daheim (Patina Green)
Gebunden, 784 Seiten € [A] 13,40 ISBN 978-3-86591-481-1
Willkommen daheim (Classic)
Gebunden, mit Silberprägung, 784 Seiten € [A] 15,40 ISBN 978-3-86591-566-5
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Erhältlich im Handel, telefonisch unter 0 64 43 - 68 32 oder unter www.gerth.de
Leseprobe unter: www.gerth.de
was mich bewegt
IST DIE BIBEL GLAUBWÜRDIG?
Glaube
Neues Testament ist das bestüberlieferte Buch der Antike Einzelne Bücher oder Teile der Bibel gibt es in fast 2.500 Sprachen, die gesamte Bibel ist in 450 Sprachen übersetzt. Und doch drängt sich vielen Menschen eine Frage immer wieder auf: Sind die Schriften der Bibel glaubwürdig? Nach Einschätzung des Marburger Evangelischen Theologen und Afrikanisten Roland Werner ist das Neue Testament jedoch „das best-überlieferte Buch der ganzen Antike“. Es gebe von ihm 4.000 Abschriften allein in griechischer Sprache – so viele wie bei keinem anderem Buch der Antike. Dass Zeitschriften und Magazine wie „Der Spiegel“ regelmäßig das Vertrauen in das Neue Testament sowie Jesus in Frage stellen, hält Werner für „im besten Falle modern, populär“. Es gehe darum, die Auflage der Publikationen oder die Einschaltquote der Sendungen zu steigern. Verschwörungstheorien und sogenannte apokryphe Evangelien führten zu Verwirrung, obwohl es jede Menge historisches Wissen über Jesus gebe. Theorien, dass der Vatikan versuche, die Wahrheit über Jesus zu verschleiern, bezeichnete Werner als „Unsinn“.
GOTTESDIENST GUT FÜR MANAGER Aus Kirchenbesuch Impulse für Unternehmensführung schöpfen
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Neues Leben-Bibel-Quiz
Von Adam bis Zelot – das Neues Leben-Bibelquiz stellt interessante und knifflige Fragen rund um die Bibel und lässt Sie dabei sogar etwas lernen. Die Auflösung finden Sie auf Seite 31. Viel Spaß beim Raten und Nachlesen in der Bibel! Welcher Berg soll in zwei Hälften gespalten werden? 1
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Golgatha Ölberg Berg Hebron
Welche der folgenden Gruppen behauptete, dass es keine Auferstehung gäbe? 2
a b c
Die Phärisäer Die Zeloten Die Sadduzäer
Wie viele Brote brauchte Jesus, um 5.000 Menschen satt zu machen? 3
a b c
Gerade für Manager lohne es sich, regelmäßig einen Gottesdienst zu besuchen. Das rät der Mediziner und Theologe Manfred Lütz aus Köln. Der Grund: Der Gottesdienst sei für einige mitunter die einzige Zeit der Woche, in der sie keine Aufgaben erfüllen, Ziele erreichen oder Rollen einnehmen müssten. „Wir können wir selbst sein – wir selbst vor Gott“, sagt der 57-Jährige. Das sei höchst sinnvoll. „Wenn man sein ganzes Leben lang immer nur das Zweckmäßigste tut, wird man von seinen Zwecken gelebt und versäumt das eigentliche Leben“, erklärt der Theologe. Auch könnten Manager für die Unternehmensführung wertvolle Impulse erhalten und die „Einheit in der Vielfalt“ der Gemeinde schätzen lernen. „Manager, die Vielfalt als Bereicherung ansehen, die nicht nur Kommandos von oben geben, sondern genau hinsehen, wo neue Ideen wachsen, können ein Unternehmen weiterbringen“, so Lütz.
zwei fünf zehn
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GLAUBE :: TITELTHEMA
INTERVIEW MIT PROFESSOR KLAUS BERGER
LEHRER, GURU, GOTTES SOHN? „Jesus ist mehr als ein Mensch“, sagt der Heidelberger Professor Klaus Berger
ZUR PERSON STREITBARER THEOLOGE Professor Klaus Berger war von 1974 bis zu seiner Emeritierung 2006 Professor für Neues Testament an der Evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Heidelberg. Auch international gehört er zu den führenden Neutestamentlern und ist – trotz oder gerade wegen seiner theologisch scheinbar konservativen Standpunkte – einer der bekanntesten theologischen Publizisten („Darf man an Wunder glauben?“, „Wozu ist Jesus am Kreuz gestorben?“, „Wozu ist der Teufel da?“ u. a.). Mit seiner Frau, der Übersetzungswissenschaftlerin Christiane Nord (Hochschule Magdeburg-Stendal ), hat er das Neue Testament übersetzt. JESUS-KENNER In seinem Buch „Jesus“ (Pattloch) hat der Wissenschaftler die Forschungen seines bisherigen Lebens zusammengefasst. Herausgekommen ist ein leidenschaftliches Plädoyer für die Glaubwürdigkeit der Person Jesu und des Christentums.
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NEUES LEBEN Das JESUS-Rätsel
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Seit 2.000 Jahren lässt er die Menschen nicht los: Jesus Christus. Wer war er? Gottes Sohn oder doch bloß ein guter Mensch? Und wie steht es mit der Glaubwürdigkeit dessen, was wir über ihn wissen? Sind die neutestamentlichen Texte historisch zuverlässig? Professor Klaus Berger, einer der weltweit führenden Neutestamentler, ist sich sicher: „In Jesus Christus haben wir es mit Gott selber zu tun.“
Neues Leben :: Herr Professor Berger, wann immer ein christliches Fest ins Haus steht, findet man Jesus Christus auf den Titelseiten der großen Magazine. Nicht selten werden Berichte über sein Leben und Wirken ins Reich der Märchen verbannt. Und doch scheint der Mann aus Nazareth die Menschen nicht loszulassen. Warum? Prof. Klaus Berger :: Jesus lässt uns nicht los, weil die Begegnung mit ihm durch glaubwürdige Menschen von
heute oder auch durch die Bibel zwingend den Eindruck hinterlässt, dass es sich hier um eine Begegnung mit Gott handelt. Jesus ist einfach mehr als ein Mensch. Schon bei den ersten Jüngern und Jüngerinnen kam der Eindruck auf: „Hier haben wir es mit Gott zu tun. So liebvoll, so herzlich, so verbindlich, so streng – das ist Gott selber!“ Dieses Element ist unverwüstlich und selbst hinter den unsäglichsten Missdeutungen flackert es immer wieder auf.
„In Jesus haben wir es mit Gott zu tun.“
Mensch oder Gott – oder beides? Auch heute noch fordert Jesus Christus die Menschen heraus (Szenenfoto: Die Passion Christi, Constantin-Film).
Einzigartiger Jesus Neues Leben :: Ihr Buch „Jesus“ ist mehr als 700 Seiten stark. Würden Sie sagen, dass es Ihnen gelungen ist, seine Person darin einigermaßen „einzufangen“? Berger :: Nein, diesen Eindruck habe ich beileibe nicht. Bei jedem Hinsehen fördere ich Neues zutage. Und ich habe den dringenden Verdacht, dass man dieses Spiel bis in alle Ewigkeit fortsetzen könnte. Das gehört zu dem Faszinierenden an der Person Jesus: bei ihm entdeckt man immer neue Tiefen. Man kann ihn und seine Taten schlicht nicht ausschöpfen. Vor allem das Weihnachtsgeheimnis fasziniert mich: dass mir in Jesus von Nazareth Gott begegnet, dass er wahrer
Mensch und wahrer Gott zugleich ist. In ihm sahen die damaligen Menschen einerseits Gottes Herrlichkeit aufleuchten und dazu auf eine einmalige Weise die menschliche Natur glücklich vollendet. Neues Leben :: Gerade der Anspruch, Jesus sei der Gottessohn, wird aber immer wieder in Frage gestellt. Stattdessen will man ihn auf einen großen Morallehrer reduzieren. Kann man das einfach so machen? Berger :: Nein, man kann Jesu Lehre nicht von seiner Person trennen. Ganz davon abgesehen findet man im Neuen Testament in der Tat gar nicht allzu viel konkrete Moral, die man anwenden könnte. Stattdessen stößt
man immer wieder auf die Aufforderung zur Nachfolge. Das zeigt, dass es sich beim Christentum im Kern nicht einfach um Moral handelt, sondern um die „Verähnlichung“ mit Jesus. Interessanterweise geschieht das nicht, indem man bestimmte Regeln befolgt, sondern dadurch, dass man sich auf eine Beziehung mit ihm einlässt, ihm hinterher geht und das tut, was er tut. Es ist so ähnlich, als würde ich zu meinen Studenten sagen: „Ich halte Ihnen heute keinen Vortrag, stattdessen begleiten Sie mich einmal für einen Tag.“ Wenn man Jesus nachfolgt, lernt man, aus seiner Kraft zu leben. Und man erfährt in der Nachahmung von außen her, was Glaube im Inneren bedeutet. Es geht Jesus nicht darum, jemandem
zuerst Pflichten und Moral beizubringen, sondern er ruft uns einfach in seine Nachfolge. Er erklärt sich nicht groß, sondern sagt: „Macht das mal, dann werdet ihr sehen, dass ihr glücklich werdet.“ Neues Leben :: Was unterscheidet ihn darüber hinaus von anderen Religionsstiftern wie Mohammed oder Buddha? Berger :: Wenn man die Frage einmal von dem her betrachtet, was die tiefe Sehnsucht der Menschen ist, dann fallen bei Jesus Christus zwei Dinge auf: Er vergibt Sünden und er ist auferstanden. Damit löst er zum einen die Frage der menschlichen Schuld und ebenso die Frage nach dem Tod. Diese beiden Aspekte machen ihn – auch religions-
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GLAUBE :: TITELTHEMA
„Den Menschen die Grausamkeit des Kreuzestodes zu ersparen, ist der falsche Weg.“
geschichtlich – einzigartig. Im Vergleich zu anderen Religionen kann man über das Christentum sagen, dass Gott sich in Jesus Christus ganz in unsere Nähe begibt. Der Sinn des gesamten Christentums scheint mir ohnehin der zu sein, dass wir von Gott in seine Nähe geholt werden. Er ist jemand, der uns entgegenkommt, in seine Arme schließt und mitnimmt in sein Haus. Die Glaubwürdigkeit der Augenzeugen Neues Leben :: Nun haben einige wenige Zeitgenossen aber immer noch Zweifel daran, dass Jesus überhaupt gelebt hat. Inwiefern ist seine Person historisch gesichert? Berger :: Zum einen gibt es neben den vier neutestamentlichen Evangelien 68 weitere Evangelienschriften. Zum anderen eine Reihe von Autoren der Zeit unmittelbar nach Jesus wie Tacitus oder auch den jüdischen Historiker Flavius Josephus, die von Jesus berichten und ihn
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NEUES LEBEN Das JESUS-Rätsel
INTERVIEW MIT PROFESSOR KLAUS BERGER
voraussetzen. Es gibt keine Figur der Antike, von der es auch nur annährend so viele Biografien gäbe. In der Regel sind Wissenschaftler schon glücklich, wenn sie zwei Biografien einer Person besitzen, wie zum Beispiel von Sokrates. Von daher ist es schlicht unmöglich zu sagen, Jesus habe überhaupt nicht gelebt. Neues Leben :: Und warum steht genau dieser Punkt immer wieder zur Debatte? Berger :: Die geschichtliche Glaubwürdigkeit Jesu wird meines Erachtens so stark angegriffen, weil man sich im Falle seiner Nichtexistenz nicht mehr mit ihm auseinandersetzen müsste. Wenn es ihn nicht gegeben hat, dann muss man sich auch nicht inhaltlich mit ihm beschäftigen. Denn das könnte ja dazu führen, dass man gläubig wird. Hinter dieser Angst steckt immer noch das Bild eines finsteren und drohenden Christentums, wie es sich vor allem in nordischen Breitengeraden ausgebildet hat. Leider, denn die eigentliche Gemeinheit ist die, dass aus einem fröhlichen, heiteren Jesus eine finstere Person patriarchalischer Art gemacht wird. Neues Leben :: Sie haben auf die Evangelien als früheste Quellen verwiesen. Doch auch die werden ja regelmäßig als bloße Legenden hingestellt. Gibt es Beweise für ihre Glaubwürdigkeit? Berger :: Für Historiker geht es niemals um Beweise der Mathematik oder Physik, sondern es geht um die Wahrscheinlichkeitsfrage. Bei den Evangelien weiß man heute, dass man ihre Abfassung nicht zu spät ansetzen darf. Früher setzte man sie auf das Jahr 70 bis 100 n. Chr. Heute werden sie in aller Regel früher datiert. Man hat in den vier Evangelien vier sehr unterschiedliche Berichte. Doch gerade
diese Unterschiedlichkeit ist ein Indiz dafür, dass es sich eben nicht um Absprachen handelt, sondern schlicht um verschiedene Wahrnehmungen einer anspruchsvollen Angelegenheit. Ein Richter hat mich einmal darauf hingewiesen, dass wenn in einem Prozess die Zeugenaussagen hundertprozentig übereinstimmen, genau das Grund für den Verdacht einer Absprache ist. Wohingegen unterschiedliche Darstellungen, wie sie auch in den Evangelien vorliegen, als glaubwürdige Zeugnisse von Menschen gelten. Hinzu kommt als Argument, dass die Schreiber der Evangelien sich vor Gericht verantworten mussten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Menschen für Hirngespinste, die irgendein Schriftsteller am Schreibtisch erfunden hat, dieses Leid und diese Verfolgung auf sich genommen hätten, wie es größtenteils die Apostel und auch spätere Märtyrer getan haben. Unsachgemäße Kritik am Kreuz Neues Leben ::Als der Film „Die Passion Christi“ ins Kino kam, kritisierten viele – auch von Seiten der Kirchen – die Grausamkeit der Darstellung des Todes Jesu. War die Empörung berechtigt? Berger :: Die Empörung über diesen Film finde ich bedauerlich, denn er zeigt ja tatsächlich nur einen Ausschnitt der Grausamkeit der Passion Christi. In Wirklichkeit hat sein Leiden ja viel länger gedauert. Menschen die Grausamkeit des Kreuzestodes zu ersparen, ist der falsche Weg. Die Kirchen sollten keine Angst davor haben, die Realität zu schildern, anstatt zu sagen, Jesus sei an Schlaftabletten oder Altersschwäche gestorben, so wie es bereits einmal eine deutsche Theologin gefordert hat. Denn auch wir
erleben Leid und Schmerz. Spätestens im Alter, aber auch in Krankheit oder bei Unfällen, werden wir genauso grausam mit unserer Erbärmlichkeit konfrontiert werden wie Jesus am Kreuz. Das darf man nicht ausblenden. Doch leider ist der Wunsch zu verdrängen sehr ausgeprägt. Darum fordert man von den Kirchen, den Ansprüchen der Menschen zu genügen. Und wenn sie das nicht tun, dann sucht man sich eben eine andere Religion, die nicht vom Kreuz redet. Neues Leben :: Worin sehen Sie denn die größte Herausforderung in der Verteidigung des christlichen Glaubens gegenüber anderen Religionen? Berger :: Vielerorts leidet das Christentum in Europa an einer bedauerlichen Knieerweichung. Und weil die Menschen hier die Orientierung verloren haben, heißt es dann: „Ich bin vom Islam fasziniert, weil er so schön einfach ist!“ Oder: „Ich will Buddhist werden, weil der Buddhismus so schön friedlich ist.“ Ich sage dazu: Jesu Beitrag zur interreligiösen Annäherung besteht in seinem Taufbefehl! Darum müssen Christen wieder klar reden und keine Stammtischmeinung vertreten, nach dem Motto: Jesus war der Prototyp der Toleranz und was die Wahrheit betrifft, ist doch sowieso alles egal, Hauptsache: „Selig die Friedfertigen!“ Gerade diese Haltlosigkeit ist es, die von Fundamentalisten anderer Religionen, die scheinbar einfacher sind, ausgenutzt wird. Es geht darum, Profil zu zeigen. Denn man kann den Menschen nichts Schlimmeres antun, als nur in Nebelworten zu reden. Neues Leben :: Womit haben Menschen denn die größten Probleme, wenn es um Jesus Christus und seine Lehre geht?
Berger :: Das größte Problem ist: In Jesus haben wir es mit Gott zu tun. Das verstehen viele Menschen nicht. Und dann heißt es, er war ein Weisheitslehrer oder ein freundlicher Jude. Vor allem aber macht man aus Jesus einen toleranten Menschen – wobei ich wirklich nicht weiß, woran sich das festmacht. Aber das scheint zurzeit nun einmal der modische Jesus zu sein. Doch mit diesen Aussagen schleicht man letztlich wie die Katze um den heißen Brei. Denn wer das Eigentliche – Jesu Gottessohnschaft – nicht im Zentrum stehen lässt, versteht auch die erstaunlichen Aussagen über ihn nicht. Und so treffen viele bei der Jungfrauengeburt, Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt schlicht auf theologische „Klötze“, die sie aus dem Weg zu räumen versuchen, es aber nicht schaffen. Man kann das Christentum eben nur als Paket begreifen und nicht, indem man zur Aufgabe einzelner Bastionen übergeht. Mit dem Tod ist es nicht aus Neues Leben :: Greifen wir trotzdem einmal eine solche „Bastion des Glaubens“ heraus: Ostern und die Auferstehung. Was spricht dafür, dass Christus wirklich den Tod hinter sich gelassen hat? Berger :: Der Gott der Bibel ist vom ersten Vers an ein Gott des Lebens, der Leben in Fülle schenkt und sich mit großem Reichtum in der ganzen Schöpfung darstellt. Tolstoi schrieb in „Krieg und Frieden“: „Das Leben ist Gott und Gott ist das Leben. Und Gott ist die Quelle des Lebens.“ Das ist zunächst einmal die Basis. Dass Christus den Tod überwindet ist einerseits unfasslich, andererseits gar nicht so unfasslich, wenn man auf diesen Gott schaut. Wenn Gott das Leben will und
wenn er die Menschen liebt und wenn die Liebe stärker ist als der Tod, dann ist der Gedanke an die Auferstehung gar nicht absurd, sondern die letzte Konsequenz eines biblischen Gottesglaubens. In Jesu Auferstehung wird deutlich, dass nicht der Tod allmächtig ist, sondern dass er vergehen muss angesichts der Macht und der Herrlichkeit Gottes. Neues Leben :: Welche Auswirkungen kann dieses Wissen auf den Alltag haben? Berger :: Die Katastrophen, die den Menschen begegnen, wie zum Beispiel die Tsunami-Katastrophe mit ihren unzähligen Opfern, bringen immer wieder Ratlosigkeit mit sich, weil viele keine Antwort auf den Tod haben. Doch gerade in solchen Unglücken wird der christliche Glaube greifbar. Denn die Auferstehung Jesu sagt uns unter anderem, dass es Gott immer auch um unsere Leiblichkeit geht. Er kennt keine künstliche Trennung zwischen Leib und Seele, sondern meint immer den ganzen Menschen. Und auch die Hoffnung auf das, was Gott nach unserem Tod für uns bereit hat, zielt nicht allein auf eine geistig-geistliche Existenz, sondern auch auf die Qualität der Leiblichkeit. Es geht nicht um ein bloßes Fortleben, sondern um Seligkeit, in der wir auch einen Körper haben. Ich finde es wichtig, dass das Christentum auch hier nicht zu einer reinen Geistigkeit verdampft wird. Neues Leben :: Das klingt sehr tröstlich, aber für viele eben auch zu schön, um wahr zu sein. Was sagen Sie einem Zweifler? Berger :: Ich würde ihn fragen: „Sind nicht alle wichtigen Dinge des Lebens erstens geschenkt und dazu geheimnisvoll?“ Auch sonst im Leben muss man sich auf Mysterien einlassen. Was
BÜCHER ZUM THEMA Jesus. Klaus Berger. 704 Seiten, EUR 28,–, Pattloch, München. Ein Leben lang hat der Heidelberger Professor Klaus Berger über Jesus geforscht. Seine Erkenntnisse finden sich in diesem Buch. Ausdauernd und sehr persönlich zeichnet Berger dabei ein provokantes Jesus-Bild, das den rationalen Zeitgenossen zum Nachdenken herausfordert. Einer der Hauptgedanken: Offenheit gegenüber der „Fremdheit“ und Mystik von Jesus. Viele inspirierende Impulse! Faszination Jesus. R. Werner/ G. Baltes. 256 Seiten, EUR 12,95, Brunnen, Gießen/Basel. Jesus konnte mehr Menschen in seinen Bann ziehen als so mancher Politiker, Dichter oder Philosoph. Worin liegt diese Faszination? Wer war er? Roland Werner und Guido Baltes begeben sich auf Spurensuche. Sie zeichnen dabei die Charakterzüge Jesu sowie die Wirkung seiner Lehren nach und hinterfragen seine Ansprüche. Solide wissenschaftliche Erkenntnisse verpackt in leicht verständlicher Sprache – empfehlenswert! Der unbequeme Messias – Wer Jesus wirklich war. Carsten Peter Thiede, 224 Seiten, EUR 10,95, Brunnen, Gießen/Basel. Was können wir über Jesus überhaupt verlässlich wissen? Gibt es gesicherte Fakten? In diesem Buch stellt sich der 2004 verstorbene Historiker und Theologe Carsten Peter Thiede den schwierigen Fragen über den historischen Jesus. Woher können wir wissen, dass die Geschichten über Jesus tatsächlich stimmen? Für wen hielt sich Jesus selbst? Hat Jesus wirklich Wunder vollbracht? Ist er wirklich von den Toten auferstanden? Eine faszinierende Herausforderung für jeden, der an geschichtlichen und religiösen Fragen interessiert ist.
für ein ungeheueres Wagnis ist zum Beispiel allein die Liebesbeziehung zu einem anderen Menschen. Und doch lässt man sich mit ihr auf Dinge ein, die man vorher nicht berechnet hat. Ganz davon abgesehen: Handeln und entscheiden wir nicht generell in unserem Leben viel weniger wissenschaftlich als die Gegner des Christentums uns glauben machen wollen? Neues Leben :: Wenn Sie als Anwalt Christi heute ein Plädoyer für ihn halten müssten – wie würde das lauten?
Berger :: Ich würde sagen: In Jesus haben wir einen Freund, so dass wir nicht allein sind. Wir haben in ihm einen Herrn, so dass wir nicht orientierungslos durch die Gegend laufen wie blinde Schafe. Und wir haben in Jesus den einen Mittler. Er ist unsere Brücke zu Gott. Neues Leben :: Vielen Dank für das Gespräch.
Stichworte zum Text: Jesus Christus, Neues Testament, Wissenschaft, Religionen, Glaube
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GLAUBE :: TITELTHEMA
FAKTEN DES GLAUBENS
FAKTEN ÜBER JESUS CHRISTUS Wer war der Mann aus Nazareth wirklich? Zehn Fragen, zehn Antworten. 1
SIND DIE Berichte über Jesus historisch glaubwürdig?
Sind die Berichte über Jesus Christus bloß Legenden oder enthalten sie nachprüfbare Fakten? Vieles deutet darauf hin, dass sie genau das sind, was sie zu sein behaupten: glaubwürdige Berichte von Zeitzeugen. Immer wieder versichern die Verfasser des Neuen Testaments, dass sie einfach das weitergeben wollten, was sie selbst mit Jesus Christus erlebt hatten oder was
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WAR JESUS WIRKLICH GOTTES SOHN?
Jesus beanspruchte immer wieder indirekt und direkt, Gottes Sohn zu sein: Seine Lehren und sein Leben ließen keinen Zweifel daran, dass er sich für einen Mensch hielt, der Gott ist. 1. Jesus vergab Sünden. Und zwar nicht einfach nur Dinge, die andere ihm persönlich angetan hatten. Sondern ganz allgemein die Schuld jedes Menschen, der Reue vor Gott zeigte. Seine jüdischen Mitbürger begriffen sofort, dass das allein Gott zustand (Markus 2,5ff). 2. Jesus wirkte Wunder. Er vollbrachte ungezählte –
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ihnen vertrauenswürdige Augenzeugen über ihn erzählt hatten (siehe Lukas 1,1–4; 2. Petrus 1,16; 1. Johannes 1,1–4 u. a.). Für die Echtheit der Berichte gibt es viele Indizien. Zwei Hauptargumente: Indiz Nr. 1: Der zeitliche Abstand zwischen der Abfassung und den ältesten erhaltenen Handschriften: Bei keinem anderen Buch der Antike ist er so gering wie beim Neuen Testament. Immer mehr Forscher gehen davon aus, dass fast alle Briefe (z. B. die des Apostels Paulus) und auch die Evangelien bereits 15 bis 60 Jahre nach Jesu Leben und Wirken verfasst wurden. Damit ist eine Legendenbildung durch die Jünger so gut wie unmöglich. Indiz Nr. 2: Die Fülle der zeitnahen Manuskripte: Von keinem Buch der Antike existieren so viele Abschriften. Bis heute zählt man rund 5.700 griechische Handschriften des Neuen Testamentes, hinzu kommen noch einmal knapp 20.000 Handschriften in anderen Sprachen. Aus diesem Grund gilt das Neue Testament als das am zuverlässigsten überlieferte Dokument des Altertums. Zum Vergleich: Von den „Annalen“ des römischen Geschichtsschreibers Tacitus existieren nur noch 20 Manuskripte, wobei das älteste aus dem 11. Jahrhundert stammt. Damit liegt eine Zeitspanne von rund 1.000 Jahren zwischen der ältesten Abschrift und der tatsächlichen Niederschrift durch Tacitus. Dennoch gelten die Annalen unter Historikern als verlässliches Dokument römischer Geschichte.
NEUES LEBEN Das JESUS-Rätsel
rational nicht mehr erklärbare – heilende und helfende Wundertaten. Er konnte das nicht aus seinem Menschsein heraus (Johannes 5,30–37), sondern aus der Kraft Gottes, mit dem er völlig eins war. Als Gottes Sohn ist er göttlicher Abstammung und damit ebenfalls Gott. 3. Jesus bezog den Namen Gottes auf sich. Schon im Alten Testament hatte sich Gott zu erkennen gegeben als der ewige Gott, der immer da ist, und der deshalb den Namen „Jahwe“ trägt (übersetzt „Ich bin“). Auch Jesus sagte in Anspielung auf den Namen Got-
tes: „Ich bin – bevor Abraham überhaupt geboren wurde“ (Johannes 8,58). 4. Jesus nannte Gott „Abba“. Abba heißt übersetzt „Papa“. In Gebeten benutzte Jesus häufig diesen aramäischen Kosenamen und nannte Gott seinen „lieben Vater“. Diese sehr persönliche Gottesanrede war dem antiken Judentum fremd. Fromme Juden scheuten den Namen Gottes überhaupt zu verwenden, aus Furcht ihn falsch auszusprechen. 5. Gott selbst nannte Jesus seinen Sohn. Zwei Mal berichtet die Bibel, dass Jesus die
Identität, Gottes Sohn zu sein, auf übernatürliche Weise zugesprochen wird: bei seiner Taufe im Jordan (Markus 1,11) und auf dem Berg der Verklärung (Matthäus 17,1–9).
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WARUM NANNTE SICH JESUS AUCH MENSCHENSOHN?
Die Berichte über Jesu Leben beschreiben ihn nicht nur als Gottes Sohn, sondern gleichzeitig auch als Sohn der Maria und völligen Menschen: Er war müde (Johannes 4,6), hungrig (Matthäus 4,2) und hatte normale menschliche Bedürfnisse und Emotionen. Häufig bezeichnete Jesus sich selbst als „Menschensohn“. Damit betonte er beides: sein Menschsein und seine Göttlichkeit. Denn der Begriff „Menschensohn“ stand im Judentum der damaligen Zeit für den göttlichen Erlöser, der Israel retten sollte. Schon der Prophet Daniel (7,13–14) hatte den Begriff „Menschensohn“ für den verheißenen Messias – den erwarteten Erlöser Israels – gebraucht. Einmal fragte Jesus seine Jünger, was die Leute über ihn dachten: „Wer, sagen die Leute, ist der Menschensohn?“ Petrus
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antwortete ihm: „Du bist Christus (hebräisch: „Messias“, das bedeutet „der Gesalbte“), der versprochene Retter, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Jesus bekräftigte, dass Petrus diese Erkenntnis von Gott selbst erhalten habe (Markus 16,15–17). Jesus wurde nicht durch politische Gewalt zum Retter, sondern dadurch, dass er den Menschen konsequent vorlebte und sagte, was Gott von ihnen erwartete. Alle Verfolgung und Boshaftigkeit, die ihm dafür entgegenschlug, alles Leid, das ihn traf, hielten ihn nicht von seiner göttlichen Rettungsaktion ab. Selbst den Tod am Kreuz ertrug er – aus Liebe zu Gott und den Menschen. Durch seinen Sieg über den Tod, durch seine Auferstehung, wandelte er den Fluch, den die Menschen ihm zugedacht hatten, in Segen für die Menschheit um.
WAS UNTERSCHEIDET JESUS VON ANDEREN RELIGIONSSTIFTERN? Häufig wird angenommen, dass alle Religionsstifter so etwas wie „weise Männer“ oder „moralische Vorbilder“ waren, die ähnliche Ziele verfolgten. Dass dem nicht so ist, wird bei näherer Betrachtung schnell klar. Wer zum Beispiel die Aussagen Mohammeds oder Buddhas mit denen von Jesus vergleicht, stellt gravierende Unterscheide fest. Unter anderem in folgenden Bereichen: Jesus sagte, er sei Gott gleich. Buddha nannte sich selbst zwar den „Erleuchteten“ und Mohammed sah sich als den „größten aller Propheten“, doch nur Jesus bezeichnete sich selbst immer wieder als Sohn Gottes, ja sogar als Gott gleich (z. B. Joh 10,30). Dieser einzigartige Anspruch ist der charakteristischste Unterschied zwischen Christus und anderen Religionsstiftern. Auf dieser Selbstaussage bauen weitere Punkte auf:
Jesus vergibt Sünden. Was richtig und was falsch ist, kann nur der beurteilen, der den Maßstab dafür definiert. Die Bibel sagt, dass Gott diesen Maßstab nicht nur willkürlich festgelegt habe, sondern dass er als absolut Liebender und Gerechter selbst der Maßstab ist. Darum kann auch nur er geschehenes Unrecht wirklich für ungültig erklären. Genau das tat Jesus Christus bei vielen Gelegenheiten, bei denen er erklärte, er könne Sünden vergeben (Markus 2,5–11). Jesus besiegte den Tod. Vieles weist darauf hin, dass Jesus Christus nicht nur gestorben, sondern tatsächlich leibhaftig auferstanden ist. Damit hat er auch im Leben derer, die ihm vertrauen, die Macht des Todes ein für alle Mal zerbrochen. Jesus lebt nicht nur in einer „Idee“ weiter, sondern ist real erfahrbar. Das bezeugen seit 2.000 Jahren unzählige Menschen.
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GLAUBE :: TITELTHEMA
FAKTEN DES GLAUBENS
5 KONNTE JESUS
6 Wie kann einER Für die Sünden
WUNDER TUN?
ALLER MenscheN sterben?
Das Neue Testament berichtet über viele konkrete Wunder, die Jesus gewirkt hat – doch wie waren die Naturwunder, Heilungen oder Totenauferweckungen überhaupt möglich? 1. Wunder und Naturgesetze. Wunder sind für den Menschen nicht zu erklären. Sie gehen über die uns bekannten Naturgesetze hinaus. Jesus konnte Wunder tun, weil durch ihn die Welt geschaffen wurde (Johannes 1). Nur deshalb kann er jederzeit in die natürliche Ordnung eingreifen. Jesus konnte Wunder wirken, weil er Gott ist. Aber es gilt auch die Umkehrung: Die Werke, die Jesus wirkte, weisen auf seine Gottheit hin (Johannes 20,31). 2. Wunder sind Zeichen. Der Evangelist Johannes beschreibt Wunder als Zeichen für die Existenz und das Handeln Gottes (Johannes 2,11; 3,2). Sie sind sichtbare Hinweise darauf, dass sich eines Tages die Verheißung der Bibel erfüllen soll, dass das Leid der Welt ein Ende haben wird. Auch Jesus selbst hat seine Wunder als Zeichen des heranbrechenden Reiches Gottes verstanden (Lukas 11,20). 3. Wunder sind Offenbarungen. Nach dem Glauben der Juden war es Gott selbst vorbehalten, Blinde sehend zu machen (2. Mose 4,11; Psalm 146,8). Im gesamten Alten Testament findet sich jedoch kein Bericht darüber, dass ein Blinder sehend wurde. Der erwartete Messias aber sollte diese Wunder vollbringen (Jesaja 29,18; 35,5; 42,7). Indem Jesus Blinden das Augenlicht gab, offenbarte er sich indirekt als Messias. Doch letztlich ging es Jesus um viel mehr: Er wollte die geistliche Blindheit heilen und den Blick der Menschen auf Gott ermöglichen. Er wollte die Beziehung zwischen Mensch und Gott heilen. Dafür ging er bis in den Tod.
Als Erfinder des Lebens hat Gott auch die Rahmenbedingungen für das Leben seiner Geschöpfe festgelegt. Was richtig oder falsch ist, definiert er nicht willkürlich – Gottes Regeln sind gut für den Menschen. Gott – als der vollkommen Gerechte und die Liebe in Person – ist selbst der Maßstab. Die Sünde („Zielverfehlung“) nahm ihren Anfang, als der Mensch sich weigerte, Gott und dessen Lebensregeln zu akzeptieren (Römer 1,21). So zerstörte der Mensch sich selbst und andere. Weil Gott für das Leben steht, bedeutete diese Lossagung von Gott für die Menschheit den „geistlichen“ Tod. Und auch körperlich muss jeder Mensch seither eines Tages sterben. Der Mensch fiel durch eigene Schuld aus der Beziehung zu Gott – und verlor dadurch den Zugang zum Leben. Die Menschheit ist seitdem Leid und Tod ausgeliefert, und jeder von uns wird immer wieder neu vor Gott schuldig (Römer 3,23). Jesus machte klar, dass es deshalb nicht nur um ein „Kurieren am Symptom“ gehen kann, sondern dass eine völlige „innere Neugeburt“ eines Menschen nötig ist. Wir müssen nicht einfach nur „moralisch aufgebessert“ werden, sondern völlig mit Gott versöhnt sein. Aus Gottes Sicht reichen dazu weder einige „gute Taten“ (kein Mensch erreicht Gottes Vollkommenheit) noch ein bestimmtes Maß an „Erleuchtung“. Jesus sagte: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater (Gott), als nur durch mich“ (Johannes 14,6). Damit übernimmt er selbst die Wiederherstellung der Beziehung zu Gott. In ihm als dem Sohn Gottes ist Gott selbst gekommen, „um sein Leben als Lösegeld für viele zu geben“ (Markus 10,45). Indem Jesus sein Leben zu jeder Zeit in völliger Harmonie mit dem Willen seines himmlischen Vaters lebte und allen Widerständen zum Trotz bis in den Tod daran festhielt, erfüllte er die Anforderungen des Schöpfers. Seither kann jeder Mensch, der auf diese Tat Jesu vertraut (= an Jesus glaubt), wieder in die Beziehung zu Gott eintreten.
Stationen des Lebens Jesu ca. 6/5 v. Chr.*
5/4 v. Chr.
Jesus wird in Bethlehem geboren
Maria und Josef Herodes der fliehen vor Herodes Große stirbt mit dem Säugling nach Ägypten *
4 v. Chr.
4/3 v. Chr.
6 n. Chr.
6/7 n. Chr.
14 n. Chr.
Rückkehr nach Nazareth
Judäa wird römische Provinz
Jesus besucht als 12-Jähriger den Tempel
Tiberius wird Kaiser
Die genaue Datierung des Geburtsjahres Jesu sowie die darauf aufbauenden Daten bewegt sich nach Expertenangaben zwischen 7 – 4. Jh. v. Chr.
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NEUES LEBEN Das JESUS-Rätsel
7 WESWEGEN WURDE JESUS VERURTEILT? Jesus wusste sich einzig Gott selbst verpflichtet. Deshalb legte er die Gesetze und Gebote der jüdischen Schriften aus, ohne den religiösen Autoritäten nach dem Munde zu reden. Er trat dabei mit dem Anspruch auf, dass mit ihm das „Reich Gottes“ angebrochen sei. Dadurch zog er sich die Feindschaft der religiösen Führer zu (Markus 2,1–3). Diese Konfrontationen gipfelten im Beschluss, ihn zu töten. Nach der plötzlichen Festnahme Jesu blieb dem Hohepriester Kajaphas wenig Zeit, wasserdichte Anklagen vorzubereiten. Die ersten Versuche scheiterten (Matthäus 26, 57–62). Keine Anklage hatte genügend Gewicht, um am nächsten Tag vor dem jüdischen Hohen Rat oder dem römischen Statthalter bestehen zu können. Denn Jesus hatte niemals gegen geltendes Recht verstoßen.
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Kajaphas forderte Jesus heraus: „Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagst, ob du der Christus bist, der Sohn Gottes“ (Matthäus 26,63). Jesus antwortete: „Du hast es gesagt“ (V. 64). Damit reklamierte Jesus einen Status für sich, der genau das enthielt, was Kajaphas brauchte. Erstens ein messianischer Anspruch, der vor dem römischen Statthalter als Aufstand dargestellt werden konnte, und zweitens eine Aussage, die man im Hohen Rat als Gotteslästerung ansehen würde.
Nach Sonnenaufgang bestätigte der Hohe Rat das Urteil. Doch man brauchte damals für den Vollzug eines Todesurteils den Rechtsspruch der römischen Besatzer. Der Statthalter Pontius Pilatus beurteilte Jesus als unschuldig (Lukas 22,23) und zögerte. Doch am Ende gab Pilatus – aus Angst vor einem Aufstand (Johannes 19,12) – der Forderung nach und bot den aufgebrachten Juden die Amnestie eines Gefangenen an. Das Volk entschied sich gegen Jesus.
Gibt es Beweise für die Auferstehung?
Ein ganze Reihe von Fakten spricht dafür, dass die Auferstehung Jesu wirklich stattgefunden hat, unter anderem folgende Punkte: 1. Das leere Grab: Das Grab war von den Römern versiegelt worden, doch drei Tage nach der Kreuzigung war es leer. Die Feinde Jesu – der jüdische Hohe Rat und die Römer – konnten den Leichnam Jesu nicht vorweisen. Die gern vertretene These des „Leichenraubs“ durch die Jünger ist wenig überzeugend, denn das Grab wurde von Soldaten bewacht. Auch die Theorie, die Wachen seien eingeschlafen, ist absurd, wenn man das damalige römische Militärwesen kennt: So weist der Historiker George Currie darauf hin, dass auf das Verlassen des Postens oder Einschlafen während der Wache die Todesstrafe stand.
2. Die Augenzeugen: Paulus verweist zum Beispiel auf mehr als 500 Personen, denen der auferstandene Christus leibhaftig erschienen ist (1. Kor 15). Stichhaltig zeigt sich dieses Argument vor allem deshalb, weil die meisten dieser Augenzeugen zu diesem Zeitpunkt (ca. 55 n. Chr.) noch lebten und über die Ereignisse hätten befragt werden können. 3. Die „Absurdität“ der Botschaft: Die Jünger selbst glaubten zunächst nicht an die Auferstehung, denn sie teilten das Denken des damaligen Judentums: Die Auferstehungshoffnung der Pharisäer beschränkte sich auf „die Auferstehung der Gerechten“ am jüngsten Tag, nicht aber auf eine leibliche Auferstehung im Hier und Jetzt; die Sadduzäer leugneten die Möglichkeit der Aufstehung sogar völlig. Die Auferstehungslehre zu vertreten war also nicht nur „lächerlich“, sondern auch gefährlich – es sei denn, sie war tatsächlich passiert. 4. Die Entstehung der Kirche: Nach Jesu Tod waren die Jünger eine völlig mutlose und verängstigte Gruppe von Männern und Frauen, denn als Anhänger des „Staatsfeindes“ Jesus mussten sie selbst mit dem Tod rechnen. Erst als der Auferstandene ihnen begegnete, wurden aus verängstigten Menschen mutige Zeugen. Sie verbreiteten die Botschaft vom Sterben und Auferstehen Christi, erst in Jerusalem und später in der ganzen Welt. Viele von ihnen bezahlten dafür mit ihrem Leben – wer würde so etwas für eine selbst erfundene Geschichte tun? Jesus wurde im Grab des Joseph von Arimathäa bestattet – ähnlich diesem Felsengrab.
26 n. Chr.
26/27 n. Chr.
28 n. Chr.
29 n. Chr.
Ostern, 30 n. Chr.
Pfingsten, 30 n. Chr.
Pontius Pilatus wird zum Statthalter ernannt
Jesus wird getauft und beginnt seinen Dienst
Jesus beruft 12 Apostel
Jesus speist 5.000 Menschen
Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt von Jesus
Ausgießung des Heiligen Geistes, Entstehung der Kirche
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GLAUBE :: TITELTHEMA
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FAKTEN DES GLAUBENS
WIE KANN JESUS HEUTE NOCH LEBEN?
Damals wie heute leben Christen mit der Gewissheit: Jesus ist auferstanden. Er lebt. Doch natürlich gibt es genügend Menschen, die sagen, dass Jesus nur in der Verkündigung und Vorstellung der christlichen Kirche lebe. Der christliche Glaube sei im Grunde ohne Fundament und bestenfalls eine kulturelle Erschei-
nung. Doch bereits die Christen in der Urgemeinde haben ihr Leben nicht auf einer Legende aufbauen wollen. So schreibt der Apostel Paulus in seinem ersten Brief an die Gemeinde in Korinth, wie wichtig für ihn die Tatsächlichkeit der Auferstehung ist (15,12–22). Ohne sie wären Glaube und Verkündigung nichtig, leer, sinnlos. Für Christen in aller Welt bedeutet die Auferstehung auch heute noch das Ende der Gottverlassenheit und die Rückkehr zur vollen Gemeinschaft mit Gott. Eben weil Jesus lebt, ist es möglich, ihm auch heute zu begegnen. Immer wieder spricht er Menschen durch seinen Heiligen Geist an und offenbart sich ihnen als Lebendiger, so dass bei ihnen Glaube und Gewissheit entstehen. Indizien dieser Begegnungen sind unter anderem die Existenz der christlichen Kirche, persönliche Erfahrungsberichte und Wunder.
Immer wieder hat die Überzeugung, dass Jesus lebt, unzählige einfache Christen zu tätiger Nächstenliebe befreit, weil sie wussten, dass ihr unermüdlicher Einsatz Sinn hat – Dietrich Bonhoeffer oder Mutter Teresa sind nur zwei eindrückliche Beispiele. Diesen und allen anderen Nachfolgern versprach er: „Wer mich liebt, wird sich nach meinem Wort richten. Dann wird ihn mein Vater lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen“ (Johannes 14,23). Christen erfahren die Wahrheit dieser Aussage darin, dass Jesus Christus durch den Heiligen Geist in ihnen lebt, und dass seine Kraft ihr Leben prägt und verändert. Jesu Weiterleben bezeugt außerdem: Der Tod ist nicht das Letzte. Jesus hat ihn überwunden und jeder Gläubige kann Anteil daran haben: „Ich lebe und ihr sollt auch leben“ (Johannes 14,19).
10 WIE KANN MAN HERAUSFINDEN, OB DAS CHRISTENTUM WAHR IST? Für manche Menschen ist es sicher hilfreich, zunächst einmal die verschiedenen Religionen oder Philosophien miteinander zu vergleichen. Folgende Punkte sollten dabei bedacht werden: Ist die Lehre einer bestimmten Religion logisch nachvollziehbar? Stimmt ihre Analyse der Welt und der Menschheit mit dem überein, was wir täglich erleben? Bietet sie eine Lösung für das an, was wir als Probleme erkannt haben? Was sagt sie über das Problem des Leides, was über den Tod? Bietet sie (Er-)Lösung an? Und wie sieht der Weg dorthin aus? Das Christentum liefert unzählige Belege für seinen Wahrheitsanspruch (siehe oben). Doch selbst wenn die Argumente stimmig sind, stellt sich für den Einzelnen immer noch die Frage nach der persönlichen Relevanz und Erfahrbarkeit. Jesus Christus wurde einmal nach einem Beweis für die Wahrheit seiner Behauptungen gebeten. Seine Antwort war: „Meine Lehre stammt nicht von mir, sondern von dem, der mich ge-
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sandt hat. Wer bereit ist, den Willen Gottes zu tun, wird erkennen, ob diese Lehre von Gott stammt oder ob ich in meinem eigenen Namen spreche“ (Johannes 7,17). Anders ausgedrückt: „Macht den Praxistest!" Ob das Christentum wirklich wahr ist, erfährt letztlich nur, wer sich unvoreingenom-
men darauf einlässt. Christus hat versprochen, dass jeder, der ihn bittet, den Heiligen Geist und seine Kraft real erfahren wird. Immer wieder machen Menschen diese konkrete Erfahrung, dass die Aussagen, die Jesus über Gott, die Menschen, das Leben, die Liebe und den Tod gemacht hat, der
Prüfung standhalten. Glaube braucht ohne Zweifel eine glaubwürdige Basis. Aber keine noch so lange Liste von Fakten und Argumenten ersetzt die Überzeugungskraft der persönlichen, übernatürlichen Erfahrung des Heiligen Geistes, den man durch ein schlichtes Gebet in sein Leben einladen kann.
GLAUBE :: TITELTHEMA
GOTT KENNEN LERNEN
„WO BIST DU, GOTT?“ Wie Sie eine persönliche Beziehung mit Ihrem Schöpfer beginnen können
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Gibt es Gott? Wenn ja, wo ist er? Wie zeigt er sich? Was denkt er über mich? Wie erfahre ich ihn? – Viele Fragen tauchen auf, wenn wir über Gott nachdenken. Aber Gott hat uns Spuren hinterlassen ...
Gottes Spuren in der Geschichte und in der Bibel: Die Bibel zeigt, wie Gott in die Geschichte eingreift und hineinspricht: In die Weltgeschichte, in die Geschichte der Völker und in die Lebensgeschichte der Menschen.
Gottes Spuren in der Natur: Die Bibel sagt: „Gott ist zwar unsichtbar, doch an seinen Werken, der Schöpfung, haben die Menschen seit jeher seine göttliche Macht und Größe sehen und erfahren können.“ Römer 1,20a
ÜBER GOTTES LIEBE NACHDENKEN
Gottes Spuren im Menschen: Auch in den guten Seiten des menschlichen Wesens und der zwischenmenschlichen Beziehung spiegelt sich die Liebe des Schöpfers. Denken Sie nur an unser Gespür für „gut“ und „böse“ – es kommt von Gott und zeugt von ihm. „Es gibt Menschen, die Gottes Gebote gar nicht kennen und doch danach leben, weil ihr Gewissen ihnen das vorschreibt.“ Römer 2,14
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DER WEG ZU GOTT
„Gnädig und barmherzig ist der Herr, geduldig und reich an Liebe.“ Psalm 145,8
Wenn wir unser Leben anschauen, werden wir wahrscheinlich spüren, wie wenig erfüllt und „heil“ es in vielen Bereichen aussieht: Enttäuschungen, oft schon in der Kindheit Verletzungen, die wir von anderen Menschen erfahren haben eigenes Fehlverhalten haben das Gute in uns entstellt. Statt Ebenbild Gottes zu sein, wirken wir eher wie sein Zerrbild und unser Vertrauen zu Gott ist blockiert. Wir spüren oft: Wie sehr wir das Glück auch suchen, wirkliche tiefe Erfüllung und Zufriedenheit können wir nicht aus eigener Kraft erreichen.
Gott will unsere Sehnsucht nach sinnerfülltem Leben stillen „Du zeigst mir den Weg zum Leben. Deine Nähe erfüllt mich mit Freude; aus deiner Hand kommt ewiges Glück.“ Psalm 16, 11
Unser blockiertes Vertrauen zu Gott Kennen Sie das auch? Gott gegenüber sind wir misstrauisch, selbstgerecht, gleichgültig, ablehnend. Unser Egoismus dominiert. Eine Haltung, die die Bibel Zielverfehlung (= Sünde) nennt.
Gott kennt und liebt uns In der Bibel wird diese Liebe poetisch so ausgedrückt: „Herr, du erforschst mich und du kennst mich. Ob ich sitze oder stehe, du weißt es, du verstehst meine Gedanken von ferne.“ Psalm 139,1b–2
Die Folgen: Gestörte Beziehungen zu anderen Menschen und zu uns selbst. Verletzungen, Unterdrückung, Missbrauch, Schuld, Sinnleere und Orientierungslosigkeit haben ihre Wurzel in der verlorenen Beziehung zu Gott. WIE WIRD GOTT ERFAHRBAR? Machen Sie es wie Gott – werden Sie Mensch Die Bibel zeigt uns vom ersten bis zum letzten Kapitel, dass Gott uns Menschen unermüdlich sucht. Auch da, wo wir ihm die kalte Schulter zeigen. Um uns wieder in Einklang mit ihm und anderen Menschen zu bekommen und um seine Liebe zu uns endgültig zu beweisen, wurde Gott in Jesus Christus selbst Mensch. Jesus lebte dreißig Jahre unter den Menschen in Nazareth. In seinem öffentlichen Wirken sprach er dann zu den Menschen vom neuen Leben: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe, kehrt um und glaubt an das Evangelium.“ Markus 1,15 Jesus heilte und befreite Menschen Als Zeichen dieses neuen Lebens heilte Jesus Menschen von Krankheiten und befreite sie von negativen Bindungen (Apostelgeschichte 10,38). Jedes Wort, jede Geste von ihm, war Ausdruck der Liebe Gottes für die Menschen. Jesus starb für uns Obwohl viele an ihn glaubten, lehnten ihn die Menschen aber letztlich ab und forderten seinen Tod am Kreuz. Jesus ließ das widerstandslos geschehen, ertrug die völlige Verdrehung der Tatsachen und starb als Sohn Gottes, der zum Verbrecher erklärt wurde, stellvertretend für uns. Durch diese Hingabe Gottes an eine verlorene Menschheit geschah das genaue Gegenteil dessen, was sich seine Gegner erhofft hatten: Christus wurde nicht vernichtet, sondern zum Erlöser der Menschheit. „Christus ist ein für alle Mal für die Schuld der Menschen gestorben. Er, der Schuldlose, starb für die Schuldigen. Das tat er, um euch den Weg zu Gott frei zu machen.“ 1. Petrus 3, 8 Jesus ist von den Toten auferstanden und lebt Zeitzeugen bestätigen: „Christus ist für unsere Sünden gestorben ... er ist begraben und am dritten Tag vom Tod auferweckt worden, so wie es in den Schriften vorausgesagt war. Darauf hat er sich Petrus gezeigt, dann dem ganzen Kreis der Jünger. Später sahen ihn über fünfhundert Brüder auf einmal.“ 1. Korinther 15,3–6
Jesus ist der Weg zu Gott Seine Auferstehung zeigt eindrücklich, dass er Gottes Sohn ist. Jesus hat alles Todbringende, alles, was uns von Gott trennt, durch sein freiwilliges Opfer am Kreuz besiegt. Durch seine Auferstehung eröffnet er allen, die an ihn glauben wollen, den Zugang zu Gott. Zu Recht behauptet Jesus: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ Johannes 14,6 „Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.“ Johannes 3,16
Familie, Beziehungen, Beruf, Freizeit. Die Folge eines vom Ego (unserem egoistischen Selbst) beherrschten Lebens sind Unzufriedenheit, Enttäuschungen, Sinnlosigkeit. Jesus mit Mittelpunkt Das Leben dieses Menschen wird von Jesus Christus bestimmt, weil er im Vertrauen Gottes Vergebung angenommen hat und Christus jeden Bereich seines Lebens unterstellt. In dieser engen Beziehung mit Gott erfährt er zunehmend ein sinnerfülltes Leben.
WAS FÜR EINE BEZIEHUNG HABEN SIE ZU JESUS CHRISTUS? Jesus sucht uns auch heute noch, ganz konkret, und ist persönlich erfahrbar. Sein Herz steht weit offen – mit einer Frage an jede und jeden von uns: „Öffnest du mir dein Herz? Lässt du mich deine Vorbehalte in dir verwandeln in ein Ja? Deine Angst in Vertrauen?“ In der Bibel sagt er: „Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und mir öffnet, bei dem werde ich eintreten ...“ Offenbarung 3,20 Glauben heißt: Gott eintreten lassen in mein Leben, ihm darin den ersten Platz zu geben; Hineinwachsen in eine existenzielle Beziehung zu ihm; nicht nur Lehrsätze oder Schriftworte für wahr halten, sondern ganz lebendig und persönlich zu Gott gehören. Die folgenden Zeichnungen verdeutlichen das: Das „Ego“ im Mittelpunkt Obwohl sich dieser Mensch vielleicht als Christ bezeichnet, bestimmt er sein Leben selber, ohne Gott mit hinein zu nehmen. Jesus Christus ist am Rand oder außerhalb seines Lebens. Die Punkte stellen verschiedene Lebensbereiche dar wie
EGO
WIE SIEHT IHR NÄCHSTER SCHRITT AUS? Vielleicht ist Ihnen die existenzielle Bedeutung des christlichen Glaubens bewusst geworden, so dass Sie nach einem Weg suchen, wie Sie Ihr Leben Jesus Christus anvertrauen können. Sie können es ganz schlicht in Ihren eigenen Worten versuchen. Wenn Sie ehrlich mit Gott reden wie mit einem Freund oder einer Freundin, wird Ihr Gebet auch das Herz Gottes berühren. Vielleicht können Ihnen auch folgende Worte eine Hilfe sein: „Jesus Christus, ich danke dir, dass du mich liebst und dass du als Gott Mensch geworden bist. Ich habe vielleicht noch viele offene Fragen, aber mir ist klar geworden, dass ich mein Leben letztlich ohne dich gelebt habe. Vergib mir meine Schuld. Danke, dass du mir alles vergeben hast, weil du für mich am Kreuz gestorben bist. Ich öffne dir mein Herz als meinem Herrn und Erlöser. Bitte komm in mein Leben! Heile du die Wunden meines Lebens und verändere mich durch deinen Heiligen Geist so, wie du mich haben willst. Ich danke dir, dass du dieses Gebet erhört hast. Amen.“
EGO Aus „Wo bist du, Gott?“, gekürzt und bearbeitet, Campus für Christus (www.cfc-online.org) .
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Kein Bla Bla Aber alles, was im Leben wirklich wichtig ist. Sich selbst und Mitmenschen finden und verstehen. Das Gl端ck herausfordern. Mit Freude, aber auch mit Angst und Trauer umgehen. All das steckt in NEUES LEBEN, dem modernen christlichen Ratgeber-Magazin. Ein Testheft gibt es unter www.neuesleben.com Hotline D+A: ++49 (0)700 7000 2500* Hotline CH: 043 288 80 10 *max. 12 Cent/Min. aus dem Festnetz der Dt. Telekom
NEUES LEBEN Leben geht anders
Kultur
Geistreiches für unterwegs Christliche Programme halten Einzug in den App-Store Apps, kleine hilfreiche Anwendungen, bescheren dem Besitzer eines mobilen Endgeräts wie dem iPad, iPhone oder iPod touch zusätzlichen Nutzen. Das Angebot an christlichen Programmen im App-Store ist zwar noch ausbaufähig, trotzdem lassen sich schon einige finden: Bibelleseplan: Täglich eine Passage der Bibel zu lesen – mit dieser App wird’s kinderleicht. Die kostenlose App folgt dem Bibelleseplan 2011 der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen (ÖAB). Vorab kann die bevorzugte Übersetzung – Luther oder Gute Nachricht – eingestellt werden. ERF1: Talkshows, Magazine und Nachrichten des gleichnamigen christlichen TV-Senders lassen sich mit dieser App fast überall sehen – und mit einem Klick sogar Kontakt zur Redaktion aufnehmen. Zum Download im Appstore für EUR 2,99. Volxbibel: Die Bibelbearbeitung des Alten und Neuen Testaments, aufbereitet in einer Sprache, die von Jugendlichen verstanden werden soll und Bezüge zur Moderne herstellen will, ist kostenlos erhältlich.
Mit StraSSenmusik zum Weltrekord „Gold, Gold findet man bekanntlich im Dreck und Straßen sind aus Dreck gebaut!“, sang Marius Müller-Westernhagen. Sein frommer Sangeskollege Samuel Harfst und Band haben das nun während der Berliner Musikmesse „Popkomm“ bestätigt: Mit dem längsten Straßenkonzert der Welt haben Sie sich den Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde verdient. Das Trio legte einen insgesamt 24-stündigen Songmarathon hin. „Ich bin total erschöpft, aber vollkommen glücklich, dass uns dieses einmalige Straßenkonzert gelungen ist“, sagte der 24-jährige Christ, dessen Deutsch-Folk mit tiefsinnigen Texten durch zahlreiche Straßenkonzerte Geheimtippstatus erlangt hat. Inzwischen ist das aktuelle Album „Alles Gute zum Alltag“ (EMI) erhältlich.
GESAGT „Ich will, dass Christus mich gebraucht. Denn wenn Menschen die Macht und Realität Gottes nicht fühlen, sind sie höchstwahrscheinlich nicht davon überzeugt, dass es ihn gibt.“ Brian Welch, ehemaliger Gitarrist der Metal-Band „Korn“, kam 2005 zum Glauben an Jesus Christus.
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KULTUR
INTERVIEW MIT EVA-MARIA ADMIRAL
„JESUS HATTE BLOSS NOCH KEINE KAMERA“ Die Wiener Schauspielerin Eva-Maria Admiral über Kunst, Glauben und die Endlichkeit des Lebens
ZUR PERSON DIE SCHAUSPIELERIN Die Bühne ist ihr Leben: Schon als Kind wollte Eva-Maria Admiral bloß „spielen, spielen, spielen“. Sie absolvierte ein Schauspielstudium am renommierten Max-Reinhardt-Seminar in Wien sowie ein Literaturstudium an der Pariser Sorbonne. Zehn Jahre lang war die Österreicherin festes Ensemble-Mitglied des Wiener Burgtheaters und wurde 1988 zur „Nachwuchsschauspielerin des Jahres“ gekürt. Während ihres Studiums fand sie durch eine Freundin zum Glauben an Jesus Christus. Seither hat sich die Künstlerin der Verbreitung der Guten Nachricht durch Theater verschrieben. Unter anderem trat sie zusammen mit ihrem Ehemann, dem Schauspieler Eric Wehrlin, bei zahlreichen ProChristVeranstaltungen sowie in der Chicagoer Willow Creek-Kirche auf. DIE KUNSTFÖRDERIN 1996 gründeten Eva-Maria Admiral und Eric Wehrlin das „Kulturforum Wien“, heute „Kulturforum Salzburg“. Ihr Ziel: Die Förderung christlichen Theaters. Unter anderem mit ihrem Stück „Oskar und die Dame in Rosa“, das Eva-Maria Admiral nach der Romanvorlage von Eric-Emmanuel Schmitt bearbeitet hat, ist sie auch dieses Jahr wieder in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Tournee. Weitere Infos und Buchungen unter www.admiral-wehrlin.de.
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NEUES LEBEN Das JESUS-Rätsel
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Neues Leben :: Frau Admiral, als junge Erwachsene beschlossen Sie, sich nie wieder mit Leuten an einen Tisch zu setzen, die das Wort „Gott“ in den Mund nehmen würden. Heute reden Sie selber auf der Bühne unaufhörlich von ihm. Was ist passiert? Eva-Maria Admiral :: Ich bin zwar katholisch aufgewachsen, wollte aber als Teenager mit dem christlichen Glauben nichts mehr zu tun haben. Doch während meines Studiums in Paris begegnete ich Michaela, einer Studienkollegin aus Berlin, die Christin war. Das wusste ich zu Beginn unserer Freundschaft allerdings nicht, und wenn ich es gewusst hätte, hätte ich mich niemals mit ihr befreundet. So tauchten plötzlich im Laufe unserer Freundschaft immer wieder Begriffe wie „Gott“, „Glaube“ oder „Bibel“ auf. Und weil Michaela so cool und nett war,
entfachte das mein Interesse. Ein weiterer Schritt hin zu Gott war der, dass ich die Kathedrale von Chartres besuchte. Dort wurde an diesem Tag ein Orgelkonzert von Johann Sebastian Bach aufgeführt. Das Witzige ist, dass ich weder ein besonderer Fan von Bach noch von Orgelmusik bin; ich wollte lediglich diese berühmte Kathedrale besichtigen. Doch während ich der Musik lauschte, war die Gegenwart Gottes auf einmal so gewaltig, dass ich zum ersten Mal seit langer Zeit zu diesem mir unbekannten Wesen betete. Ich sagte: „Gott, wenn es dich wirklich gibt, dann möchte ich dich gerne kennen lernen.“ Erst viel später habe ich erfahren, dass genau das Bachs Gebet war: dass Menschen Gott finden mögen, wenn sie seine Musik hören. Einige Tage nach diesem Erlebnis bin ich mit dieser Freundin dann zu einem Gottesdienst gegangen.
Mit Humor und Weisheit gegen das Leid: Eva-Maria Admiral spielt „Mama Rosa“ in „Oskar und die Dame in Rosa“.
Nach der Predigt wurden die Leute, die ein Leben mit Jesus Christus beginnen wollten, aufgefordert, zum Altar zu kommen. Und das habe ich dann gemacht – obwohl ich zu diesem Zeitpunkt weder wusste, worum es genau geht, noch wer Jesus wirklich war. Ich habe mir gedacht: „Ich mach das jetzt einfach mal und schau, was passiert.“ An diesem Tag begann meine Geschichte mit Gott. Neues Leben :: Und wie hat sich das ausgewirkt? Admiral :: Wie Menschen Gott erleben, ist ja sehr unterschiedlich. Aber bei mir war es tatsächlich so, dass ich am nächsten Morgen aufwachte und wusste: „Ich bin nicht mehr allein auf dieser Welt.“ Mir fiel eine riesige Last von den Schultern, das habe ich regelrecht körperlich gespürt. Ich konnte es nicht rational erklären, aber es war, als hätte ich die Hand Gottes
ergriffen – eine Hand, von der ich vorher nichts wusste. Seither bin ich mit ihm unterwegs und das sind nun schon mehr als 20 Jahre. Neues Leben :: Hat sich durch den Glauben Ihr Verhältnis zur Kunst verändert? Admiral :: Ganz sicher. Von Kind auf war das Theater meine große Liebe. Ich wollte einfach nur spielen. Doch seit ich Gott kenne, will ich mit meiner Kunst auch etwas bewirken. Neues Leben :: Sollte Kunst denn eine Botschaft haben? Manche verneinen das ja. Admiral :: Also, ich sehe das so: Jede gute Kunst, jedes gute Theaterstück, jeder gute Roman, jeder gute Film hat eine Botschaft. Nur schlechte Kunst hat keine. Kunst sollte das Publikum nicht für dumm verkaufen, nicht anschmieren. Aber leider
verkauft die heutige sogenannte „moderne Kunst“ das Publikum oft für dumm. Da werden Leute, die 200 Euro Eintritt gezahlt haben, mit nichts nach Hause geschickt. Und die Intendanten lachen sich kaputt. Das, finde ich, ist eine Frechheit! Neues Leben :: Theater und Jesus – für manche passt das ja nicht unbedingt zusammen. Was antworten Sie? Admiral :: In einer modernen Übersetzung heißt es im Matthäusevangelium: „Jesus benutzte stets Gleichnisse und Bilder, wenn er zu den Menschen sprach, er sprach nie zu ihnen, ohne solche
Vergleiche zu verwenden.“ Ich schätze einmal, dass rund 85 Prozent der Reden Jesu aus Bildern bestehen. Und ich glaube, dass Jesus das wusste, was die moderne Gehirnforschung erst seit kurzem weiß, nämlich: dass ich in die Tiefenstrukturen der menschlichen Seele mit Bildern vordringe, nicht bloß mit Worten. Wenn Jesus über Gnade redete, dann sagte er nicht: „Gnade, das ist: Erstens: Ein unverdientes Geschenk. Zweitens: Im griechischen Kontext bedeutet es dies und jenes …“. Sondern er sagte: „Da war einmal ein Vater, der hatte zwei Söhne. Und einer von denen ist abgehauen …“ Man konnte
„Jesus wusste, dass man in die Tiefen der menschlichen Seele nur mit Bildern vordringt, nicht bloß mit Worten.“ 31
KULTUR
INTERVIEW MIT EVA-MARIA ADMIRAL sehr, dass die Christen noch viel mutiger werden und dieses großartige Instrument des Theaters ergreifen.
Theater für Gott: Eva-Maria Admiral und Eric Wehrlin.
Menschen schon immer am besten mit Geschichten erreichen. Das einzige, was sich seit Jesu Zeiten geändert hat, ist die Form: Er hatte bloß noch keine Filmkamera dabei. Wenn man in die Kirchengeschichte blickt, sieht man, dass von Anfang an Kunst und Glaube Hand in Hand gingen. Und auch im Alten Testament kann man nachlesen, wie Gott die verschiedensten Künstler berief, zum Beispiel zum Bau des Tempels. Erst viel später kam die gegenläufige Entwicklung: Raus mit allen Bildern, ab sofort gilt nur noch das Wort! Das hatte zum damaligen Zeitpunkt durch den Bildermissbrauch in der Kirche sicher auch seine Berechtigung. Aber dadurch haben wir eben auch vieles verloren. Neues Leben :: Was hat sich in den vergangenen Jahren aus Ihrer Sicht im Verhältnis von Christen und Kunst verändert? Admiral :: Heute haben die meisten verstanden, dass sie mit gutem Theater Menschen erreichen können, die sie niemals mit einem Gottesdienst erreichen könnten. Wir erleben es häufig, dass Christen, die unsere Vorstellungen besuchen, das Theater mit dem Satz verlassen: „Wenn ich gewusst hätte, wie gut das ist, dann hätte ich noch jemanden mitgebracht!“ Früher glaubte man nicht daran, dass ein Theaterstück hinsichtlich des Glaubens wirklich Substanz haben könnte. Das hat sich verändert. Und ich wünsche mir
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NEUES LEBEN Das JESUS-Rätsel
Neues Leben :: Sie greifen als Schauspielerin immer wieder auch existenzielle Fragen auf. In Ihrem Stück „Oskar und die Dame in Rosa“ geht es zum Beispiel um Krankheit und Tod. Was reizt Sie an solchen Thematiken? Admiral :: Ich bin immer auf der Suche nach Stoffen, die mir persönlich im Herzen brennen. Das, womit ich selbst am meisten kämpfen muss, ist das, was ich gerne spielen möchte. Es war Augustinus, der einmal gesagt hat: „Ich kann nur das Feuer im anderen anzünden, das in mir selber brennt.“ Das, was ich mir selber erarbeiten und auch verarbeiten muss, nur das kann ich weitergeben. Nur das, was für mich Bedeutung hat, bekommt auch eine Bedeutung für das Publikum. Neues Leben :: Erleben Sie, dass jemand, angestoßen durch die Aussage eines Stückes, nach dem Glauben zu fragen beginnt?
Admiral :: Oskar ist ein 10-jähriger Junge, der viele Fragen über das Leben hat und auch darüber, warum er so krank ist und warum er sterben muss. Also schlägt ihm die Dame in Rosa, das ist seine Betreuerin im Krankenhaus, vor, er solle so tun, als stünde ab sofort jeder neue Tag für zehn Jahre seines Lebens. Zusammen mit Oskar und Gott erleben die Zuschauer ein Menschenleben sozusagen im Schnelldurchlauf – mit all seinen Fragen, Freuden und Problemen. Und am Ende erleben sie auch, wie Oskar ein Ja zum Sterben findet. Ich wollte dieses heikle Thema von einer guten Seite aus angehen, möchte das Publikum zum Nachdenken bringen. Und ihm auch zeigen, was der christliche Glaube an Hoffnung bietet. Neues Leben :: Sie leiden selbst an einer chronischen Krankheit. Wie leben Sie damit?
Admiral :: Das wechselt. Ich weiß, dass diese Krankheit mich auch vor vielem bewahrt. Meine Großmutter sagte immer: „Eva-Maria, du bist eine Kerze, die an beiden Enden brennt, und du wirst nicht lange brennen!“ Und das hat sie genau so gemeint. Ich würde, wenn ich ganz gesund wäre, sicher auf tausend Hochzeiten tanzen. Aber aufgrund der Krankheit muss ich mich beschränken. Diese eingebaute Bremse würde ich also unter „positivem Effekt“ der Krankheit verbuchen. Worauf ich absolut allergisch reagiere, ist der Ratschlag mancher Christen, die sagen: „Du hast diese Krankheit, weil …“ Solche Kausal-Zusammenhänge haben schon die Jünger immer gesucht. Als sie zum Beispiel einen Blinden am Straßenrand sahen, suchten sie sofort nach dessen Schuld an seiner Misere. Doch Jesus wies sie zurecht und zeigte ihnen, wie falsch sie lagen. Neues Leben :: Ist „göttliche Heilung“ ein Thema für Sie?
Admiral :: Ich erlebe gerade von glaubensdistanzierten Menschen ein großes Bedürfnis, über die Stücke zu sprechen. Zum Beispiel erleben die Zuschauer von „Oskar und die Dame in Rosa“ den unmittelbaren Kontakt des kleinen, todkranken Oskar zum „lieben Gott“. Und obwohl es eine tiefe und schwierige Thematik behandelt, ist das Stück oft auch sehr humorvoll. Nach einer der ersten Aufführungen sprach mich eine Professorin an: „Ja, Frau Admiral, kann ich denn mit Gott auch einfach so reden wie der Oskar?“ Und schon waren wir im Gespräch. So etwas passiert immer wieder.
Admiral :: Ich leide seit einer verunglückten Blinddarmoperation vor etlichen Jahren an massiven Darmverwachsungen und habe bereits drei lebensgefährliche Darmverschlüsse hinter mir. Medizinisch kann man da im Moment nicht viel machen. Praktisch heißt das für mich, dass ich ständig mit einem gewissen Schmerzpegel leben muss, besonders nach dem Essen. Ein Jahr lang wurde ich künstlich ernährt, damit ging es mir besser. Aber das will ich nicht mehr. Oft wundern sich die Leute, wenn ich nach dem Essen sofort auf mein Zimmer verschwinde, weil ich mich hinlegen muss. Generell bin ich wesentlich dünnhäutiger als andere Menschen, bin nicht so belastbar. Und für den, der das nicht weiß, ist mein Verhalten schon manchmal verwunderlich.
Neues Leben :: Vielen Dank für das Gespräch.
Neues Leben :: Erklären Sie kurz, worum es bei „Oskar und die Dame in Rosa“ geht?
Neues Leben :: Haben Sie Frieden mit Ihrem Zustand geschlossen?
Stichworte zum Text: Theater, Kunst, Glaube, Evangelisation, Krankheit
Admiral :: Das überlasse ich Gott. Ich habe die WarumFrage hinter mir gelassen und auch die Trauer- und die Zornesphase. Lassen Sie es mich so sagen: Ich sehe mich und meine Zeit begrenzt, aber das macht mir nichts aus. Der Psychotherapeut Viktor Frankl hat einmal gesagt: „Es wäre doch schrecklich, wenn ich noch drei Millionen Sommer zu erleben hätte, drei Millionen Kinder und noch drei Millionen Ehen. Wo wäre dann mein Wert?“ Wir haben keine drei Millionen Sommer – wir haben eine begrenzte Zeit. Wir sind als Menschen nicht unendlich. Irgendwann hat unsere Lebensspanne ein Ende – und das ist gut so!
Gesagt
Gesellschaft
„ Wir müssen mit den Füßen auf dem Boden bleiben. Ohne Gott sind wir gar nichts – wie ein Auto ohne Benzin.“ Marcelo Bordon (FC Schalke 04)
Egoismus schadet dem Geschäft Studie: Faires Wirtschaften bringt mehr Gewinn Entgegen aller Erwartungen: Egoismus schadet dem Geschäft. Das haben aktuelle Studien in der Neuroökonomie ergeben. Diese Fachrichtung untersucht, wie sich bestimmte wirtschaftswissenschaftliche Ansätze emotional und psychologisch auswirken. In mehreren Experimenten konnte Armin Falk, Professor an der Universität Bonn, zeigen, dass ein autoritärer, unfairer Führungsstil den Unternehmenserfolg sogar gefährdet. Wer seine Mitarbeiter fair behandelt, erreicht mehr. Engagement lässt sich schwer erzwingen, konnten die Forscher zudem bezeugen. Wer genau kontrolliert und überwacht wird, hält eher seine Leistung zurück als jemand, dem mehr Freiheit in seiner Arbeitsgestaltung gegeben wird. Das liege daran, so die Forscher, dass Mitarbeiter die enge Überwachung als Misstrauen werteten und deshalb nicht ihre volle Leistung gaben. Vertrauen aufgrund fairer Behandlung führt jedoch nicht nur zur Leistungssteigerung. Auch wenn zwei Geschäftspartner einander fair behandeln, gewinnen beide mehr, als wenn jeder nur auf seinen Vorteil bedacht ist. Ob diese Erkenntnis Einzug in das Wirtschaftsleben nehmen wird, bezweifelt der Untersuchungsleiter jedoch. „Vielerorts herrscht noch das alte Denken“, so der Professor.
Christen-Boom: 2025 an erster Stelle Vor allem in Afrika, Asien und Südamerika regelrechter Bibel-Boom
Auflösung des NEUES LEBEN Bibelquiz von S. 13:
Sie glauben auch, dass der Islam die weltweit am schnellsten wachsende Religion ist, und dass die Anzahl der Christen sinkt? Diese häufig geäußerte Annahme stimmt nicht, wie neueste Studien zeigen. Nach Angaben der Agentur kath.net steigt die Zahl der Christen in Südamerika, Asien und vor allem Afrika an. Das Christentum ist keine sterbende Religion, sondern sehr vital, sagt der Theologe Cecil Murry (Los Angeles). Vor allem in den Ländern des Südens gebe es einen regelrechten Bibel-Boom. Das Problem in der öffentlichen Wahrnehmung bestehe jedoch darin, dass viele Medien sich vor allem auf die Problemzonen des Christentums fokussierten. Sie seien interessierter an dem, was falsch laufe, als an dem, was wächst und wo Leben da ist, kommentierte Thomas Rausch von der Loyola Marymount University die Daten. Die hohe Anzahl der Christen in Afrika sei das Ergebnis von jahrzehntelanger Mission, meint Murray. Rund 360 Millionen Menschen – etwa die Hälfte der Gesamtbevölkerung – gehören nach Schätzungen allein in Afrika dem Christentum an. Was die zahlenmäßigen Erhebungen schwierig macht, ist die große Anzahl der Neugründungen und Freikirchen in beiden Religionen. Glaubt man US-Experten, wird das Christentum weiter anwachsen. Jüngste Studien schätzen, dass es 2025 mit Abstand an erster Stelle der Religionen stehen wird.
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1 = b (Ölberg; Sacharja 14,4) 2 = c (Sadduzäer; Matthäus 22,23) 3 = b (fünf; Matthäus 14,19)
GLAUBE ERLEBT GLAUBE ERLEBT GESELLSCHAFT
ERLEBT
Stationen Indien (li)(li) und alsals buddhistischer Mönch in Thailand (m).(m). Heute lebtlebt der Lehrer in der (re). (re). Stationeneiner einerSinnsuche: Sinnsuche:Klaus KlausKenneth Kennethinin Indien und buddhistischer Mönch in Thailand Heute der Lehrer inSchweiz der Schweiz Stationen einer Sinnsuche: Klaus Kenneth in Indien (li) und als buddhistischer Mönch in Thailand (m). Heute lebt der Lehrer in der Schweiz (re).
Zwei Millionen ZWEI MILLIONEN ZWEI MILLIONEN Kilometer KILOMETER KILOMETER auf der Suche AUF DER SUCHE AUF DER SUCHE
Wie Frieden fand Wie der derehemalige ehemaligeGuru GuruKlaus KlausKenneth Kenneth Frieden fand Wie der ehemalige Guru Klaus Kenneth Frieden fand Von Sabine Schmidt Von Sabine Müller
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Von Sabine Schmidt Wenn es um Religion geht, ist tum, so wie er es kennen gelernt hat, ist det er nicht. Denn die strenge Religion, Wenn es um Religion geht, ist aus der Kirche aus. Mit dem Christen- Die fremdartige Welt hat es ihm angetan, Klaus Kenneth (58) Fachmann. er fertig. Und doch glaubt er immer noch, die ihm dort an jeder Ecke begegnet, ist Klaus Kenneth (60)geht, Fachmann. so wie er kennen es kennen gelernt hat,istist det doch Zuhause für seine Seele Religion, findet er Wenn es um ist getum,tum, so wie es gelernt hat, er ein nicht. Denn die strenge Zwölf Jahre langReligion ist er um die Welt dass der er Schlüssel zu wirklichem Frieden nichts für den angehenden Lehrer: „Ich Zwölf Jahre lang ist er um die Welt ge-er fertig. er fertig. Und doch glaubt er immer noch, die nicht. Denn die strenge Religion, die ihm Klaus Kenneth (58) Fachmann. Und doch glaubt er immer noch, ihm dort an jeder Ecke begegnet, ist reist, hat rund zwei Millionen Kilometer nur bei Gott zu finden ist – wer immer er empfand den Islam als starr, kalt und reist, hat rund zwei Millionen Kilometer dass der Schlüssel zu wirklichem Frieden dort an jeder Ecke begegnet, ist nichts für Zwölf hinter Jahre lang ist er um die Welt gedass der Schlüssel zu wirklichem Frieden nichts für den angehenden Lehrer: „Ich sich gelassen, nur um das zu fin- auch sein mochte. Klaus Kenneth ist sich lieblos.“ hinter sich gelassen, nur Kilometer um das zu fin-nur nur bei Gott zu finden – wer immer er den angehenden Lehrer: „Ich empfand reist, hat rund Millionen Gott zu finden ist ist – gibt, wer immer deninIslam als macht starr, kalt den, waszwei er nicht kannte: Liebe, Gebor- bei sicher: „Wenn es Liebe dann inerder empfand Zurück Hamburg er sichund mit den, was er nicht kannte: Liebe, Geborauch sein mochte. Klaus Kenneth ist sich den Islam als starr, kalt und lieblos.“ hinter genheit sich gelassen, nur um das zu finauch sein mochte. Klaus Kenneth ist sich lieblos.“ und – Wahrheit. Religion.“ den Praktiken der Transzendentalen Megenheit und – Wahrheit. sicher: „Wenn es Liebe gibt, dann in der Zurück in Hamburg macht er sich mit den, was Ende er nicht Gebor- wird sicher: „Wenn es Liebe gibt, dann in der Zurück in Hamburg macht er sich mit des kannte: ZweitenLiebe, Weltkrieges ditation vertraut, einer kleinen SonderEnde des Zweiten Weltkrieges wird Religion.“ den Praktiken der Transzendentalen MegenheitKlaus und Kenneth – Wahrheit. Religion.“ denlehre Praktiken der des Transzendentalen Mein der Nähe der heutigen VON GURU ZU GURU innerhalb Hinduismus. Sieben Klaus Kenneth in der Nähe der heute ditation vertraut, einer kleinen SonderEnde des Zweiten Weltkrieges wirdgeboditation vertraut, einer kleinen Sondertschechoslowakischen Jahreinnerhalb bleibt er der treu, tschechischen Stadt Stadt PilsenPilsen geboren. Von Guru zu Guru lehre desVielgötterreligion Hinduismus. Sieben Klaus Schon Kenneth in der Nähe der heutigen VON GURU ZU GURU lehre innerhalb des Hinduismus. Sieben ren. Schon bald muss er mit seiner Mut1967 beginnt Kenneth ein Studium. reist in Indien von Guru zu Guru und bald muss er mit seiner Mutter Jahre bleibt er der Vielgötterreligion treu, ter nach Deutschland fliehen. Seinen Er will Lehrer werden. Doch enttäuscht versucht, in Meditation und Yoga sein tschechoslowakischen Stadt Pilsen geboJahre bleibt er der Vielgötterreligion treu, nach Deutschland fliehen. Seinen Vater 1967 beginnt Kenneth ein Studium. Er reist in Indien von Guru zu Guru und verVaterbald kennt er„Ich nicht. „Ich habe keine vonLehrer der „westlichen oberflächlichen Le- reist Glück zu finden. Nicht ohne Folgen: ren. Schon muss er mit Mutbeginnt Kenneth ein Studium. in inIndien von und Guru zu Guru und kennt er nicht. habeseiner keine Liebe ge- 1967 will werden. Doch enttäuscht von sucht, Meditation Yoga sein Glück Liebe gekannt. So weit ich zurückblicken bensweise“, hält er es in Deutschland „Weil ich vom Christentum so entter nach Deutschland fliehen. Seinen Er will Lehrer werden. Doch enttäuscht versucht, in Meditation und Yoga sein kannt. So weit ich zurückblicken kann, der „westlichen oberflächlichen Lebens- zu finden. Nicht ohne Folgen: „Weil ich kann, war ich immer einsam. Ich war nicht lange aus. Wann immer das Geld täuscht war, habe ich mein Leben Satan Vater war kennt er nicht. „Ich habe keine von der „westlichen oberflächlichen LeGlück zu finden. Nicht ohne Folgen: ich immer einsam. Ich war immer weise“, hält er es in Deutschland nicht vom Christentum so enttäuscht war, immer Suche nachHerz“, einemsagt Herz“, reicht,aus. stürzt er Abenteuer Sinn- „Weil übergeben. IchLeben wollte die Macht Liebe gekannt. So der weit icheinem zurückblicken hält ersich es ins in das Deutschland ich mein vom Christentum sohaben, entauf der auf Suche nach erbensweise“, lange Wann immer Geld reicht, habe ich Satan übergeben. sagt er heute. suche. Er reist in den Orient: Türkei, Christen zu zerstören. Und die bekam ich kann, heute. war ich immer einsam. Ich war nicht lange immer das Geld täuscht war,die habe ich haben, mein Leben Satan stürzt er aus. sich Wann ins Abenteuer Sinnsuche. Ich wollte Macht Christen zu Auch sein katholischer Glaube bietet Marokko, Tunesien, Persien, Afghanistan dann auch.“ Zurück in Deutschland wird Auch Er stürzt reist inerden Türkei, SinnMarok- übergeben. zerstören. 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Und missbraucht. lebtfremdartige er sogar für mehrere Monate. verehrt: Leute kamen Sinnsuzu mir, dem Jungen keinen Halt. Von einem und Bangladesh heißen seine Ziele. In der Weitgereiste von anderen aus der Kirche aus. Mit dem Christen- tan, doch ein Zuhause für seine Seele fin- mit den Kräften, die in mir wohnten, Geistlichen wird er jahrelang sexuell Teheran lebt er sogar für mehrere Mona- chern selbst als Guru verehrt: „Die Leute missbraucht. Als er alt genug ist, tritt er te. Die fremdartige Welt hat es ihm ange- kamen zu mir, suchten Erleuchtung. Und 34 aus der NEUES LEBEN Das JESUS-Rätsel Kirche aus. Mit dem Christen- tan, doch ein Zuhause für seine Seele fin- mit den Kräften, die in mir wohnten, 28 NEUES LEBEN JUNI 2003
Eines Morgens, als er im Lausanner DomEines das Morgens, Abendmahlalseinnehmen will er im Lausanner und Gott zusagt, dasseinnehmen ihm vergebenwill Dom dasihm Abendmahl ist, es zu einer dass letzten undkommt Gott ihm zusagt, ihmAttacke. vergeben „An hat Satan direkt zu ist, diesem kommtMorgen es zu einer letzten Attacke. mir gesprochen und gesagt: ,Komm doch „An diesem Morgen hat Satan direkt zu zurück und tu, was du gesagt: immer getan hast. mir gesprochen und ,Komm doch Da hattest du doch Macht über Menzurück und tu, was du immer getan hast. schen!‘ Doch als ich es versuchte, klappte Da hattest du doch Macht über Menes nicht mehr. Und da wusste ich, dass schen!‘ Doch als ich es versuchte, klappte ich tatsächlich frei war. Ich war am Ende es nicht mehr. Und da wusste ich, dass meiner Reise angekommen.“
ich tatsächlich frei war. Ich war am Ende meiner Reise angekommen.“ Schlüssel zum Herzen
suchten Erleuchtung. Und mit den Kräf- Buddha folgt sie jetzt, sondern Jesus. ten, die in mir wohnten, konnte ich Men- Klaus Kenneth ist verwirrt: Warum bekonnte ich Menschen regelrecht beherr- Buddha folgt sie jetzt, sondern Jesus. schen regelrecht beherrschen, besonders gegnet ihm plötzlich überall dieser Jeschen, besonders auch Frauen, die ich Klaus Kenneth ist verwirrt: Warum beauch Frauen, die ich mir nach Lust und sus? Seine Freundin erzählt, was passiert mir nach Lust und Laune sexuell gefügig gegnet ihm plötzlich überall dieser Laune sexuell gefügig machte.“ ist: Während ihrer täglichen Meditamachte.“ Jesus? Seine Freundin was pastionsübungen hatte sieerzählt, die Worte „Jesus, siert ist: Während ihrer täglichen MediExotik pur Sohn Gottes, hab Erbarmen mit mir“ als EXOTIK PUR tationsübungen hatte sie die Worte „JeGebetsmantra benutzt – einfach so, weil sus, Sohn Gottes, hab Erbarmen mit mir“ Frauen, Macht, Ansehen, Geld – Klaus jemand ihr das alte christliche Gebet geFrauen, Macht, Ansehen, Geld – Klaus Gebetsmantra benutzt einfacheinso, Kenneth hat alles. Doch die Leere bleibt. alsnannt hatte und ihr nichts–Besseres Kenneth hatteer alles. die eines Leere ihrpassiert das alteetwas, christliche Also sucht weiter.Doch Während län- weil fiel.jemand Und dann womit Gesie bleibt. Also sucht er in weiter. Während genannt hatte undhätte: ihr nichts Besseres geren Aufenthalts Tibet lernt er den bet niemals gerechnet Während sie kennen. Diese „nochlernt exoti- einfiel. betet, Und begegnet tatsächlich leeinesBuddhismus längeren Aufenthalts in Tibet dannsie passiert etwas,dem womit schere Sicht aufkennen. das Leben“ gefällt ihm: siebendigen Schlagartig ihr klar, er den Buddhismus Diese „noch niemals Gott. gerechnet hätte: wird Während sie „Die ,innere suchen, das ist natür- betet, das Jesus der ist,sieden sie immer dem gesucht exotischere SichtLeere‘ auf das Leben“ gefällt begegnet tatsächlich letolle Leere‘ Methode, um sich hat. Sie Gott. bekehrt sich zu Christus. Ihre ihm:lich „Dieeine ,innere suchen, das unbeist bendigen Schlagartig wird ihr klar, quemeeine Gedanken vom Leib um zu halten“, Geschichte Klaus Kenneth: natürlich tolle Methode, sich das Jesus der beeindruckt ist, den sie immer gesucht resümiert er heute. „Dreieinhalb Jahre „Ich kannte sie gut genug, zu wissen, unbequeme Gedanken vom Leib zu hal- hat. Sie bekehrt sich zum um Christentum. ich das praktiziert, bis ich merkte: dass sie keinen Mist redet.“ ten“,habe resümiert er heute. „Dreieinhalb Ihre Geschichte beeindruckt Klaus Es tut sich ja gar nicht wirklich was. ImDas Erlebnis seiner Freundin macht Jahre habe ich das praktiziert, bis ich Kenneth: „Ich kannte sie gut genug, um mer, wenn ich aus der Selbstversenkung ihn fragend. Er wendet sich an diverse merkte: Es tut sich ja gar nicht wirklich zu wissen, dass sie keinen Mist redet.“ auftauchte, war ich wieder der Alte!“ Pfarrer, doch die meisten können ihm keiwas. Immer, wenn ich aus der SelbstDas Erlebnis seiner Freundin macht Doch in diese Zeit fällt noch ein an- ne richtige Antwort geben. Irgendwann versenkung auftauchte, war ich wieder ihn fragend. wendet an der diverse deres Ereignis: In Kalkutta trifft Klaus trifft er auf Er einen altensich Pastor, mit der Alte!“ Pfarrer, doch die meisten können Kenneth Mutter Teresa. Und die kleine ihm beten möchte, „aber das konnteihm ich Doch dieseetwas, Zeit fällt ein ande-ge- keine geben. erinnert IrgendFrau in schafft wasnoch bisher keiner nicht.richtige Ich war Antwort total blockiert“, res Ereignis: trifft auf einen der schafft hat:In SieKalkutta berührt mit dem,Klaus was sie wann sich trifft KlauserKenneth an alten diesenPastor, Moment. Kenneth Mutter Theresa. Und die kleine mit ihm beten möchte, „aber das konnte sagt, das Herz des Buddha-Jüngers. „Sie Der Pastor betet mit dem jungen Mann Frausprach schafft etwas, was bisher keinersie ichumnicht. Ich war erinnicht von formeller Theologie, Befreiung von total seinerblockiert“, Vergangenheit. sprachhat: nurSie vonberührt Jesus. Das daswas erste nert Kenneth: „Es waren hartean Kämpfe, geschafft mitwar dem, sich Klaus Kenneth diesendenn MoMal, das jemanden, der sich Christ ment. die Geister, die ich all die sie sagt, das ich Herz des Buddha-Jüngers. Der Pastor betet mitJahre dem gerufen jungen redenvon hörte.“ hatte,um wollten nicht von lassen.“ „Sie nannte, sprach so nicht formeller Theo- Mann Befreiung vonmir seiner VerganSeine Vergangenheit zerrt anKämpihm, logie, sie sprach nur von Jesus. Das war genheit. Kenneth: „Es waren harte Jesus, hab Erbarmen! ihnGeister, zurückhalten, Stimmen undgeruDädas erste Mal, das ich jemanden, der sich fe,will denn die ich all die Jahre monen ihn. Er will sein Christ nannte, so reden hörte.“ fen hatte,verwirren wollten nicht von mirJesus lassen.“ Es sollte nicht das einzige Mal blei- Leben anvertrauen, traut aber seinen eiSeine Vergangenheit zerrt an ihm, ben. Nach einem Aufenthalt in Südame- genen Eindrücken und Empfindungen JESUS, HAB ERBARMEN will ihn zurückhalten, Stimmen und Därika besucht Kenneth eine alte Freundin nicht mehr: „Ich besaß ja mediale Fähigmonen verwirren ihn. Er will Jesus sein in der Schweiz. Die beiden kennen sich keiten. Woher also sollte ich wissen, ob Esaus sollte nicht das einzige Mal bleiLeben anvertrauen, traut aber seinen einem Kloster in Thailand. Doch der, der zu mir redet Jesus war oder irben. die Nach einem Aufenthalt in Südameund Empfindungen junge Frau ist verändert. Nicht mehr eigenen gendeinEindrücken Geist?“
rika besucht Kenneth eine alte Freundin in der Schweiz. Die beiden kennen sich aus einem Kloster in Thailand. Doch die junge Frau ist verändert. Nicht mehr
nicht mehr: „Ich besaß ja mediale Fähigkeiten. Woher also sollte ich wissen, ob der, der zu mir redet Jesus war oder irgendein Geist?“
SCHLÜSSEL ZUM HERZEN Mehr als zwanzig Jahre sind seit diesem Tag vergangen. Mit seiner Frau NikiMehr alsKenneth zwanziginJahre sind seit ca lebt Klaus der Schweiz unddiesem Tag vergangen. Mit seiner Frau arbeitet als Lehrer für Deutsch, Englisch und Französisch. Und wer glaubt, in die-der Nikica lebt Klaus Kenneth se Sache mit Jesus sei bloßals ein Lehrer weitererfür Schweiz und arbeitet Spleen eines ewig Suchenden, wird von Deutsch, Englisch und Französisch. Und Kenneth lachend „Glauben wer geglaubt hat,belehrt: diese Sache mit Sie Jesus mir, wennein ichweiterer was Besseres sei bloß Spleengefunden eines ewig hätte, wäre ich schon längst wiederlachend weg! Suchenden, wird von Kenneth Aber ich habe nichts Besseres gefunden!“ belehrt: „Glauben Sie mir, wenn ich was Was aber ist es, das ihn am christBesseres gefunden hätte, wäre ich schon lichen Glauben derart überzeugt? „Es ist längst wieder weg! Aber ich habe nichts die Freiheit, die ich in Jesus erlebe, und Besseres gefunden!“ dass man bei ihm nichts leisten muss, um Was aber es, das ihn am christligeliebt zu sein.ist In jeder anderen Religion chen Glauben derart überzeugt? „Es ist musst du dir deine Erlösung verdienen, die Freiheit, die ich in Jesus erlebe, als Christ aber lebe ich aus der Gnade.und dass man nichts muss, Bei Jesus darfbei ichihm schwach seinleisten – und das um geliebt zu sein. In jeder anderen haut mich immer wieder um!“ Religion musst du deinedes Erlösung Das Interesse amdirLeben ehema-verligen Gurus ist groß.aber Jedes zweite Wo-der dienen, als Christ lebe ich aus chenende istJesus er zu darf Vorträgen unterwegs, Gnade. Bei ich schwach sein – in denen er ausmich seinem Leben berichtet. und das haut immer wieder um!“ Klaus Kenneth spürt, er spirituellen Das Interesse amwie Leben des ehemaliSuchern begegnen „WennWochenMengen Gurus ist groß.muss: Jedes zweite schen in Religionen und Sekten Zuflucht ende ist er zu Vorträgen unterwegs, in desuchen, dann haben sie einen Grund. nen er aus seinem Leben berichtet. Klaus Sie sind enttäuscht worden, sind mit der Kenneth spürt, wie er spirituellen SuWelt irgendwann nicht mehr fertig gechern begegnen muss: „Wenn Menschen worden.“ in Dass Religionen und Sekten Zuflucht suder Schlüssel zum Herzen der chen, dann haben sie einen Grund. Sie Menschen Liebe heißt, weiß Kenneth sind enttäuscht worden, sind mit der aus eigener Erfahrung: „Wenn Menschen Welt irgendwann nicht mehr fertig Liebe spüren und sich verstanden fühlen, geworden.“ hören sie auch zu. Christen erwarten in zum Herzen der Dass Regel,der dassSchlüssel sie verstanden werden.der Menschen Liebe heißt, weiß Kenneth Aber das ist falsch. Wir müssen die ande-aus ren verstehen!“ eigener Erfahrung: „Wenn Menschen Liebe spüren und sich verstanden fühlen, hören sie auch zu. Christen erwarten in der Regel, dass die anderen sie verstehen. Stichworte zum Text: Wir müssen die andeAber das ist falsch. Weltreligionen, Sinnsucher, Aussteiger, ren verstehen!“ Lebenswende, Jesus Christus
Stichworte zum Text: Sabine Müller ist freie Redakteurin und Texterin (www.textglueck.de). Weltreligionen, Sinnsucher, Aussteiger, Seine Geschichte hat Klaus G. Kenneth auch in einem autobiografischen Lebenswende, Jesus ChristusBuch aufgezeichnet („Zwei Millionen Kilometer auf der Suche“, Paulusverlag).
Sabine Schmidt, ist Redakteurin beim Magazin NEUES LEBEN (Sabine.Schmidt@neuesleben.com). Seine Geschichte hat Klaus G. Kenneth auch in einem autobiografischen Buch aufgezeichnet („Zwei Millionen Kilometer auf der Suche“, Paulusverlag).
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OFFEN GESAGT
Philipp Schepmann
Philipp Schepmann, 45, absolvierte seine Ausbildung zum Schauspieler an der renommierten Folkwang Hochschule in Essen. Neben diversen Engagements an Theatern hat er sich sowohl als Rundfunksprecher (WDR, SWR, HR u. a.) und Sprecher von Hörbüchern („Der König von Narnia“ u. a.) als auch mit Gastauftritten in diversen Fernsehproduktionen („Mensch Markus“) einen Namen gemacht. Mit seiner Frau, der Opern- und Konzertsängerin Silke Weisheit, hat Schepman drei Kinder: Hannah, Julia und Jan.
? Worüber haben Sie in letzter Zeit so richtig gelacht? ! Über meinen Sohn – er ist einfach so erfrischend offen.
Mit wem würden Sie gerne einmal eine Woche tauschen – und sei es nur zum Spaß? ?
Doch heute sehe ich mit dankbarem Staunen, dass meine Depressionen schon seit Jahren vollkommen verschwunden sind.
Männer haben (meist brav im Hintergrund) eine starke Frau hinter sich.
? Ein Buch, das Sie neben der Bibel in Ihrem Leben besonders vorangebracht hat:
! In meiner Anfangsphase als Christ betete ich intensiv um einen Menschen, der mir den Glauben sozusagen „zum Anfassen“ vorleben würde. Erst später verstand ich: Jesus ist derjenige, an den wir uns halten sollen und an den allein wir uns in allem wenden können.
Alles, was wir erleben und durchleben, hat seinen Sinn für uns ganz persönlich. Schönes wie Schweres. Und darum kann ich mir nicht vorstellen, mit jemandem mein Leben zu tauschen. Vielleicht auch, weil ich mich als Schauspieler immer wieder in andere hineinversetzen darf.
! Die „Narnia-Chroniken“ von C. S. Lewis. Dazu bin ich in der Zeit meines zweifelnden Nahens an den christlichen Glauben auf Bücher von christlichen Wissenschaftlern gestoßen. Ich glaubte damals, dass die Evolution ein felsenfester Beweis gegen die Aussagen der Bibel sei und war erschüttert, auf welch wackligem Grund sie steht.
? Können Sie sich noch erinnern: Wie sind Sie Christ geworden?
? Eine der größten Herausforderungen für Christen im 21. Jahrhundert?
! Den klarsten Anstoß gab mir eine Gesangslehrerin, die mich aufforderte, einfach mal die Bibel zu lesen, um mir selbst ein Bild machen zu können. Daraufhin habe ich sie über ein, zwei Jahre hinweg tatsächlich zweimal durchgelesen (war nicht einfach) und mich mit allen Zweifeln an ihr abgekämpft.
! Die größte Herausforderung für Christen in westlichen demokratischen Ländern ist sicher die, nicht von den Dornen des Wohlstandes und Lauwerdens erstickt zu werden.
!
Eine Schwäche, die Sie durch Ihren Glauben besser in den Griff bekommen haben: ?
! Ich litt früher an Depressionen und war deswegen auch in psychotherapeutischer Behandlung. Und auch nachdem ich Christ geworden war, rutschte ich immer mal wieder in ein Depri-Loch.
?
Ein Vorbild im Glauben ist für mich ...
Ein Tipp, wie man Gebet und Bibellese interessant gestalten kann: ?
! Weiterlesen, auch wenn es mühsam ist! Und dazu immer wieder neu auf Jesu Worte einlassen. Wenn wir uns von ihm anstecken lassen, dann können wir wirklich was erleben! ?
Ihr größter Traum für die Zukunft?
? Welche Eigenschaft bewundern Sie öfter mal an Frauen?
! Der ist in der Vergangenheit bereits in Erfüllung gegangen: Die Aufnahme des gesamten Neuen Testamentes mit hervorragenden Schauspielern und Sprechern.
! Alles Mögliche. An meiner Frau: Dass sie es schon so lange mit mir aushält!
? Wem möchten Sie an dieser Stelle einmal ganz besonders Danke sagen?
? Und was kann Sie bei Männern ganz besonders beeindrucken?
! Danke Jesus, dass du mir ein so erfülltes Leben schenkst mit meiner Familie, mit der Arbeit. Und dass du mich auch einige Male Demut gelehrt hast, als ich trotz meiner notorischen Selbstsucht erkennen durfte, dass ich von dir abhängig bin. Das erfüllt mich mit Freude und lässt mich wahrhaft frei sein!
! Ich finde es generell schwer, bezüglich typischer Eigenschaften zwischen den Geschlechtern zu unterscheiden. Denn die meisten bewundernswerten
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NEUES LEBEN Das JESUS-Rätsel
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kollundkollegen. – die NEUES LEBEN Agentur seit 2002
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„Ich bin gläubig, aber Zweifel, Skepsis, Glaubenskrisen gehören dazu. (...) Alles, was ich an Erfolg und schönen Dingen habe, hält nicht, spätestens, wenn ich sterbe, sind sie weg. Dann werde ich nicht gefragt, wie viele Sendungen ich moderiert oder wie viele Preise ich gekriegt habe. (...) Ich persönlich halte große Distanz zum Zeitgeist. Er ist nur heiße Luft.“ Tom Buhrow, ARD-Tagesthemen-Moderator