OSTKURVE '15 März

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OSTKURVE ‘15 Das Magazin aus dem Regine-Hildebrandt-Haus Nr. 4 – 27. März 2015

KAMPF UM DEN NACHWUCHS

JUNG, BEGEISTERT UND HOCH MOTIVIERT


Ostkurve ‘15 Inhalt AKTUELLES 3

Hört, hört!

Qualitätszirkel erfolgreich absolviert

9

Forst Fulminanter Sieg für Philipp Wesemann

9

Politische Landkarte Die SPD regiert die meisten Kreisstädte im Land Brandenburg

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Oberhavel Wahlsieger, aber (noch) nicht gewählt

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„Wie Facebook, nur viel besser“ Elisabeth Alter

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20. Juni 2015 Infos zum SPD-Parteikonvent

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Personalien Namen und Köpfe aus Brandenburg

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Jung und erfolgreich SPD-Nachwuchs in Brandenburg

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„Sonntag, 21:45 Uhr“ Wie Studenten heute über Politik diskutieren

WISSEN 16

GEMA-Gebühren Was Ihr bei SPD-Musikveranstaltungen unbedingt beachten solltet

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TYPO-3-Schulungen Wichtige Termine für Internet-Beauftragte, die mit dem CMS arbeiten

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Konflikte in der Kommunalpolitik und wie man sie vermeidet, von Stefan Pinter

Mitmachen

Wie die neue Mitgliederbeauftragte, Elisabeth Alter, die SPD attraktiver machen will

Seite 14

NE

IN!

!

CH

DO

Streit in der Sitzung

Zum Umgang mit Konflikten in der Kommunalpolitik

Seite 20

VERMISCHTES 8

Ostergruß Dietmar Woidke über Krieg und Frieden, Flucht und Hoffnung

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Mut zur regionalen Kooperation Gastbeitrag von Dr. Michael Göbel, Chef der Regionomica GmbH

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Auf einen Kaffee mit ... Achim Mentzel

15

Neumitglied des Monats Caroline Anker, Ahrensfelde

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Mein liebstes Stück Brandenburg Die Uckermark

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Abpfiff. Die Kurven-Glosse

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„Sauer macht lustig“

Auf einen Kaffee mit dem Brandenburger Urgestein Achim Mentzel

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Ostkurve ‘15 Politische Jahrestage

Liebe Leserinnen und Leser, „Die Jugend liebt heute den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt mehr vor älteren Leuten und diskutiert, wo sie arbeiten sollte.“ Das Zitat stammt von Sokrates und zeigt, dass schon vor über 2.000 Jahren nicht immer gut über unsere Jugend geredet wurde. Fair ist das nicht. Denn oft sind es gerade die jungen Menschen, die Ungerechtigkeiten benennen und Fortschritt vorantreiben. In unserer aktuellen Ausgabe beschäftigen wir

April 2015

uns daher etwas ausführlicher mit dem SPD-Nachwuchs in Brandenburg. Unsere jungen Mitglieder leisten hervorragende Arbeit. Das möchten wir mit dieser Ausgabe würdigen und unterstützen.

1. April

1995: Die Pflegeversicherung tritt in Kraft.

5. April

1990: Die erste frei gewählte Volkskammer der DDR tritt zusammen.

11. April

Eure

1825: Ferdinand Lassalle wird in Breslau geboren. Er war Mitbegründer und Präsident des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins, der Gründungsorganisation der SPD.

Klara Geywitz Generalsekretärin

1945: Die Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora werden von US-Truppen befreit.

12. April

Hört, hört!

1990: Lothar de Maizière wird von der DDR-Volkskammer zum Ministerpräsidenten gewählt.

15. April

1945: Britische Truppen befreien das KZ Bergen-Belsen.

19. April

1945: Auf Initiative Kurt Schumachers beschließen Sozialdemokraten in Hannover die Wiedergründung der SPD.

22. April

1945: Das KZ Sachsenhausen wird von sowjetischen Truppen befreit.

Mit Auszeichnung: Die erfolgreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Qualitätszirkels der SPD Brandenburg erhielten am 20. März von Frank-Walter Steinmeier ihre Urkunden. Rhetorik, Verhandlungsführung, Wahlkampfmanagement, Medienkompetenz und andere herausfordernde Themen waren Inhalt der Fortbildung. Herzlichen Glückwunsch!

25. April

1990: Auf den SPD-Kanzlerkandidaten Oskar Lafontaine wird nach einer Wahlveranstaltung ein Attentat verübt.

29-30. April

Die Konzentrationslager in Dachau und Ravensbrück werden befreit.

30. April

1975: Ende des Vietnamkriegs.

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Titelthema

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Jung und erfolgreich: SPDBei der Landtagswahl im vergangenen Jahr durften erstmals auch 16- und 17-Jährige ihre Stimmen abgeben. Viele Jugendliche machten von ihrem Wahlrecht Gebrauch: 41,5 Prozent gaben ihre Stimme ab – deutlich mehr als bei den 18-24-Jährigen. Mit 22 Prozent wählten die meisten von ihnen die SPD. Die Zahlen belegen: Die Brandenburger SPD ist längst nicht nur die Partei der älteren Menschen im Land. Sowohl bei den jüngsten Wählerinnen und Wählern als auch bei der Altersgruppe bis 25 Jahre liegt sie vorn. Allerdings ist der Konkurrenzkampf um den Nachwuchs sehr eng. Die SPD hat trotz Platz eins noch Luft nach oben. Es stellt sich also die Frage, wie die SPD junge Brandenburge-

Persönliche Ansprache direkt an der Uni: Mitglieder der Juso-Hochschulgruppe Potsdam werben für sozialdemokratische Überzeugungen.

rinnen und Brandenburger noch besser erreichen kann. Die besten Experten auf diesem Gebiet sind unsere jüngeren Mitglieder. Sie kennen die Interessen ihrer Altersgenossen und wissen um

die richtige Ansprache. Die OSTKURVE hat sich an ausgewählten Orten des Landes ein Bild über die Basisarbeit junger Sozialdemokraten gemacht.

Besonders wertvoll ist da das Engagement von Juso-SchülergrupBei der Brandenburger Landtagswahl 2014 wählten pen. In Frankfurt (Oder) treffen sie sich zum Beispiel alle zwei Wojunge Wählerinnen und Wähler (16-17) ... chen. Vorsitzender der Gruppe ist Friedrich Maletzki. Gemeinsam SPD 22 mit seinen beiden Stellvertretern CDU 19 Mick Sand und Samuel BaldziGrüne 16 kowski setzen sie sich für wichLinke 15 tige Belange von Schülerinnen AfD 12 und Schülern ein. Ganz hoch im Piraten 9 Kurs stehen Themen wie digitale NPD 4 Medien, der Kampf gegen Rechts, Quelle: infratest dimap FDP 2 ein faires Finanzierungskonzept brandenburgischer Schulen In Brandenburg liegt die SPD bei den jungen Wählerinnen und Wählern vorn. und mehr Mitspracherechte von Schülergremien bei wichtigen Es herrscht ein enger Konkurrenzkampf.

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-Nachwuchs in Brandenburg Entscheidungen. Andere Schülerinnen und Schüler zu begeistern liegt für den SPD-Nachwuchs ebenso scharf im Fokus. „Wir freuen uns über alle neuen engagierten Schülerinnen und Schüler, die mitmachen und mitdiskutieren wollen“, sagt der 17-Jährige Samuel Baldzikowski. Die Vorteile liegen auf der Hand: „Wir bieten ihnen eine Gruppe, in der sie mit Gleichaltrigen bildungspolitische Themen angehen können. Und wir geben damit die Möglichkeit, Frankfurts Schulen ein wenig besser zu gestalten.“ Neben Schülerinnen und Schülern sind auch viele Studierende unter unseren SPD-Mitgliedern. An der Viadrina in Frankfurt (Oder) setzen sich die Mitglieder der Juso-Hochschulgruppe (HSG) insbesondere für kostenlose Sprachkurse an der Uni ein – gerade an der Grenze zu unserem Nachbarland Polen ein sehr wichtiges Anliegen. Thomasz Gorski, Sprecher der Frankfurter Juso-HSG betont gegenüber der OSTKURVE: „Auch die Verbesserung des Hochschulsports steht neben der antirassistischen Arbeit ganz oben auf der Agenda.“ 2014 veranstaltete die HSG ein Fußballturnier für Toleranz. Für diesen Sommer ist eine Neuauflage bereits in Planung. Sehr aktiv ist auch die Juso-HSG in Potsdam. 74 Mitglieder gibt es ak-

tuell. Zu den inhaltlichen Schwerpunkten zählen neben guten Studienbedingungen insbesondere der Einsatz für günstige Wohnungen – in Potsdam ein großes Problem, das viele junge Menschen betrifft. Nicht zu vergessen ihr Einsatz gegen Nazis. Häufig treffen sie sich zu Diskussionsrunden und Workshops. Florian Görner, gemeinsam mit Jens Bieker Sprecher der Potsdamer Juso-HSG, sagt im Gespräch mit der OSTKURVE: „Mitmachen ist ganz unkompliziert. Am besten ist es, uns einfach anzusprechen oder bei facebook eine kleine Nachricht zu schicken.“ Großes Engagement gibt es aber nicht nur an den großen Universitäten wie in Potsdam. In

Eberswalde gibt es die Hochschule für nachhaltige Entwicklung (HNEE). Rund 2.000 Studierende bereiten sich dort auf ihr Berufsleben vor. Einer von ihnen ist Lars Stepniak. Trotz der vergleichsweise geringen Zahl an Studierenden hält er auf dem Campus die Juso-Fahne hoch. Eine offizielle Hochschulgruppe kam allerdings noch nicht zustande. Lars Stepniak erläutert: „Wir sind eine sehr spezielle Hochschule mir einer starken nachhaltigen Ausrichtung. Auch sind wir als Studierende eine Einheit und daher auch irgendwie hochschulgruppenfrei.“ Umso lobenswerter, dass er für die Jusos zum Tag der offenen Tür mit einem eigenen Infostand Gesicht zeigte. Thematisch stehen in Eberswalde Initiativen zur

Hält an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde die Juso-Fahne hoch: Lars Stepniak am Tag der offenen Tür.

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Genfreiheit von Lebensmitteln und das Engagement gegen Rassismus im Vordergrund. Ob in Frankfurt (Oder), Eberswalde oder Potsdam – an vielen Orten in Brandenburg finden sich junge SPD-Mitglieder zusammen, um andere für ihre Ideen zu begeistern. Hochmotiviert tragen sie so bei Gleichaltrigen zu einem positiven SPD-Bild bei. Deutlich sichtbar wird der Erfolg ihrer Arbeit durch die Ergebnisse, etwa bei den Wahlen zu den Studierenden-Parlamenten (StuPa). In Potsdam stellen sie mit 21 Prozent die stärkste Fraktion. Die Studentenunion kommt in der Landeshauptstadt nur auf 14 Prozent, Grüne und Linke erreichten jeweils 13 Prozent. Besonders stark sind die Jusos an der Viadrina in Frankfurt (Oder). Bei der StuPa-Wahl im Juni letzten Jahres sicherten sie sich mit 56,6 Prozent die absolute Mehrheit.

Anstoßen auf den Erfolg: V.l.n.r. Tomasz Gorski (Sprecher der Juso-HSG Frankfurt-Oder), Daniel Brandauer, Hanno Schäfer, Maja Wallstein, Friederike Hartmann.

Sowohl die StuPa-Präsidentin als auch der AStA-Vorsitzende sind Jusos. Eine großartige Leistung. Die guten Ergebnisse und das große Engagement sind auch für die Zukunft der SPD besonders wichtig. Denn wer vor Ort mit seinem Engagement der SPD ein Gesicht gibt, zieht auch neue Mitstreiter

an. Genau das ist erklärtes Ziel der Brandenburger SPD. Um das zu erreichen, sind kreative Ideen gefragt. Bei so vielen tollen Aktivitäten vor Ort muss man sich darüber aber wohl keinerlei Sorgen machen. ◼ Titelseite: Sebastian Adamski und Christian Gammelin beim Potsdamer StuPa-Wahlkampf

Mitmachen! ?

Du bist im Juso-Alter und hast durch den Bericht Lust bekommen mitzumachen?

?

Du willst eine eigene Juso-Schülergruppe an Deiner Schule gründen?

?

Du willst bei den Jusos in Deinem Kreis, Deiner Stadt oder an Deiner Hochschule mitmachen?

!

Melde Dich bei uns, wir stellen den Kontakt her zu den Jusos in Deiner Nähe!

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ostkurve@ spd-brandenburg.de


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Tit_2

Uni, Spiegel, X-Box und Günther Jauch

Vor-Ort-Report: Wie junge Studenten heute über Politik diskutieren von Torge Bartscht, Student an der Uni Potsdam Sonntag 21:45 Uhr. Nachdem der Fall im Tatort aufgeklärt ist, wird in unserer WG regelmäßig Günther Jauch geschaut. Wahrscheinlich liegt es einfach daran, dass man zu bequem ist, vom Sofa aufzustehen oder die Fernbedienung zu weit weg liegt. Heute geht es mal wieder um Griechenland und dessen möglichen Euro-Ausstieg. Mit dabei ist natürlich auch Wolfgang Bosbach, der gefühlt nichts anderes macht, als in Talkrunden zu sitzen. Die gemeinsamen Auseinandersetzungen mit politischen Fragen in unserer 3er-WG beschränken sich meist auf diesen ausgewählten Termin am Sonntag. Zwar wird auch über aktuelle Themen, wie beispielsweise Flüchtlinge und Pegida, geredet, allerdings selten kontrovers diskutiert. Schnell finden sich interessantere, dringendere Anliegen, die es zu klären gilt, beispielsweise die Wochenendplanung oder die X-Box. Informationen besorgen wir uns meist im Internet, teilweise auch durch die kurzen Beiträge, die man morgens im Radio aufschnappt. Eine Tageszeitung haben wir nicht abonniert, dafür steckt jeden Samstag DER SPIEGEL im Briefkasten. Selten treten wir selbst in Aktion, sei es aus Bequemlichkeit oder Zeitmangel. Gewissermaßen ist man nur Zuschauer, wie eben sonntags bei Günther Jauch. Sicher hat es auch mit der Komplexität vieler politischer Probleme zu tun, die immer schwerer zu durchschauen und nachzuvollziehen sind. Wenn dann doch ausführlicher über Politisches gesprochen wird, sind es in der Regel aktuelle Themen der Bundes- und internationalen Politik. Die Landespolitik nimmt nur einen sehr geringen Stellenwert ein. Auch wenn unsere WG ein relativ politikfreier Raum ist, in der Uni sieht es durchaus anders aus. In Seminaren werden neben der theroetischen auch aktuelle Probleme der Politik behandelt. Ende des letzten Semesters wurde etwa das Spannungsverhältnis zwischen der inneren Sicherheit und dem Schutz der Grundrechte diskutiert. Natürlich hängt so etwas vom Dozenten ab. Nicht jeder nimmt sich die Zeit für tiefgreifende Diskussionen. Doch auch mit seinen Kommilitonen tauscht man seine Meinungen nach dem Seminar dann in der Mensa weiter aus. Immer wieder wird gesagt, Studenten von heute seien zu unpolitisch und hätten nur ihre eigenen Interessen im Kopf. Vielleicht stimmt das. Ich würde unsere WG trotzdem nicht als unpolitisch bezeichnen. Das Politische äußert sich vielleicht nur nicht mehr so stark in Diskussion oder Demonstrationen, wie es bei früheren Generationen der Fall war. Doch auch wir beschäftigen uns mit Politik und uns sind die Geschehnisse in der Politik keinesfalls egal.

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Liebe Leserinnen und Leser der OSTKURVE, seit einiger Zeit macht es nur noch wenig Freude, sich die abendlichen Nachrichten anzusehen. Die Welt ist unsicherer geworden. Syrien, Irak, Ukraine – die kriegerischen Konflikte rücken näher an Deutschland heran. Die unsichere Lage in der Welt hat auch für uns in Brandenburg konkrete Auswirkungen, mit denen vor ein paar Jahren niemand gerechnet hat. Ganz besonders merken wir das an den stark gestiegenen Flüchtlingszahlen. Menschen, die vor Tod und Folter fliehen, bitten uns um Schutz. Diesen Menschen müssen wir in ihrer Not helfen. Gemeinsam mit unseren Landkreisen, Städten und Gemeinden kümmern wir uns auf Landesebene darum, Flüchtlinge menschenwürdig unterzubringen. Mir ist klar, dass unsere Bürgerinnen und Bürger viele Fragen haben, wenn Flüchtlinge in ihrer Gemeinde oder Stadt unterkommen. Wo es Sorgen und Ängste gibt, nehmen wir diese sehr ernst. Besonders wichtig ist mir die frühzeitige und ausführliche Information der Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Die Erfahrung der vielen Gespräche zeigt, dass sich die meisten Bürgerinnen und Bürger sehr verständnisvoll und hilfsbereit zeigen. Viele organisieren eigenständig Willkommensfeiern für die Hilfesuchenden, mancherorts entsteht sogar ein gemeinsames Fußballteam. Das finde ich toll. Leider versuchen aber auch bei uns in Brandenburg Rechtsradikale, aus der Not der Flüchtlinge Kapital zu schlagen. Ihnen müssen wir als Brandenburgerinnen und Brandenburger weiterhin eine klare Abfuhr erteilen. Wer dumpfe Parolen verbreitet, Hass und Gewalt propagiert, dem treten wir als Staat und als Brandenburger Zivilgesellschaft entschieden entgegen. Ich möchte mich bei allen engagierten Bürgerinnen und Bürgern, aber auch bei unseren Kommunalpolitikern für ihren großartigen Einsatz bedanken. Gemeinsam werden wir auch die aktuelle Herausforderung bewältigen und Brandenburg als weltoffenes und tolerantes Land bewahren. In wenigen Tagen beginnen die Ostertage, traditionell die Zeit der Friedensmärsche in Deutschland. Vielleicht sind einige von Euch dabei. Auch wenn sich die Weltlage deshalb nicht gleich verbessern wird, ist deren Botschaft doch wichtig. Ich gebe die Hoffnung jedenfalls nicht auf, dass es friedlicher wird und der Blick in die abendlichen Nachrichten bald wieder mehr Freude bereitet. Euch allen wünsche ich schöne Ostertage! Euer Dietmar Woidke SPD-Landesvorsitzender


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Bürgermeister

Forst wählt Philipp Wesemann (SPD) Mit 25 Jahren nun jüngster Bürgermeister in Brandenburg Großer Erfolg für die SPD in Forst: Philipp Wesemann hat das Rennen um das Amt des Bürgermeisters für sich entschieden. In der Stichwahl am 15. März holte er satte 60,6 Prozent gegen den CDU-Kandidaten Sven Zuber. „Mit einem so deutlichen Sieg habe ich überhaupt nicht gerechnet“, sagte Wesemann am Wahlabend dem rbb. „Ich dachte, das wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen.“ Mit 25 Jahren ist Philipp Wesemann nun jüngster Bürgermeister in Brandenburg. ◼

Glücklicher Wahlgewinner: Philipp Wesemann mit Dietmar Woidke und Ulrich Freese

SPD liegt in den Kreisstädten vorn Da kann man nicht meckern: Nach den Wahlerfolgen in Lübben und Forst stellt die SPD nun die meisten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in unseren Kreis­städten. Mit Oranienburg, Beeskow, Forst, Lübben, Senftenberg und Luckenwalde stehen nun in sechs Kreisstädten SPD-Bürgermeister/ innen an der Rathausspitze. Die CDU stellt lediglich zwei Bürgermeister (Rathenow und Herzberg), die FDP einen (Eberswalde), parteilose Rathauschefs gibt es in Perleberg, Neuruppin, Prenzlau, Seelow und Bad Belzig. Die Linkspartei stellt mittlerweile keine Bürgermeister/innen mehr in den Kreisstädten. Perleberg verlor sie im Januar.

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Kommunale Wahlen

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OHV: Wahlsieger – aber (noch) nicht gewählt.

Wegen zu geringer Wahlbeteiligung entscheidet der Kreistag über neuen Landrat Die Stimmung im Wahlkampf war gut, das Ergebnis von 60,1 Prozent für SPD-Kandidat Ludger Weskamp eigentlich auch. Wenn da nur nicht die viel zu geringe Wahlbeteiligung wäre. Weil sich nur 20,7 Prozent der Wahlberechtigen in Oberhavel am Urnengang beteiligten, wurde das notwendige Quorum (der Wahlsieger benötigt mindestens die Stimmen von 15 Prozent aller Wahlberechtigten) nicht erreicht. Die Konsequenz: Jetzt entscheidet der Kreistag über den neuen Landrat in Oberhavel.

60,1 Prozent für unseren Wahlkämpfer Ludger Weskamp. Ob er neuer Landrat in Oberhavel wird, entscheidet der Kreistag in den kommenden Wochen.

wahl von Landräten neu entfacht. Seit der Einführung der Direktwahl im Jahr 2010 gab Die geringe Wahlbeteiligung es zehn Landratswahlen. In siehat die Debatte um die Direkt- ben Fällen scheiterte die Wahl

an der zu geringen Wahlbeteiligung. Im Vergleich: Bei Bürgermeisterwahlen gilt das gleiche Quorum, seit 1990 wurde es aber immer erreicht. ◼

Dank für engagierten Wahlkampf!

INFO-BOX

Stefan Borner hat es leider nicht geschafft. Trotz eines hoch engagierten Wahlkampfes erreichte unser SPD-Kandidat in Heiligengrabe (OPR) nicht die Stichwahl gegen den Amtsinhaber der Linkspartei. Die hatte in der Endphase des Wahlkampfes sogar Gregor Gysi aufgeboten. Für die SPD in Heiligengrabe war der Wahlkampf dennoch ein Gewinn, gab es doch bei

Bürgermeisterwahlen 2015

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An Profil gewonnen: Stefan Borner und die SPD in Heiligengrabe

den letzten Bürgermeister- und Gemeindevertreterwahlen keinen eigenen SPD-Kandidaten. Die Partei hat im Wahlkampf wieder an Profil gewonnen – auch und gerade dank Stefan Borner. ◼

19.4. Birkenwerder 31.5. Altlandsberg 20.9. Ludwigsfelde 20.9. Am Mellensee 27.9. Falkensee 27.9. Fredersdorf-Vogelsdorf 27.9. Wittstock 8.11. Oberkrämer 15.11. Hohen Neuendorf


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Gastbeitrag

Mut zur regionalen Kooperation Regionale Kooperationsprojekte zwischen Städten, Gemeinden oder Landkreisen gehörten in den letzten 25 Jahren regelmäßig zu den Projekten, die ich beruflich begleiten durfte. Immer wieder werden – gefördert oder nicht gefördert – solche Projekte zwischen Schleswig-Holstein und Bayern angeschoben und realisiert. Als wichtige Gründe für die Zusammenarbeit werden regelmäßig eine höhere Effizienz und Effektivität angegeben. Darüber hinaus ist es aber insbesondere der „Blick über den Tellerrand“ und der Prozess der Zusammenarbeit, der innovative Lösungen und Projekte möglich macht. Regionale Kooperation ist aus meiner Sicht deshalb wichtig und notwendig. Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit gibt es zwar keine allgemeingültigen Erfolgsrezepte, einige Faktoren sollte man aber regelmäßig prüfen und beachten: Die Partner sollten einen belastbaren Kooperationsgrund haben, so dass eine Kooperation auch sinnvoll ist. In Aussicht gestellte Fördermittel sollten nicht der Hauptanlass für eine Kooperation sein. Das Engagement der Partner zeugt auch davon, ob man es mit der Kooperation ernst meint. Kooperation erfordert den Einsatz eigener Kapazitäten und Mittel. Kooperation muss in diesem Sinne auch „schmerzhaft“ sein. Die Kooperationsfelder und Projekte müssen gemeinsam entwickelt und abgestimmt sein und sich für gemeinsame Aktionen eignen. Listen

möglicher Projekte, aus Bürgerbefragungen oder von Consultants empfohlen, sind interessant, aber nicht immer ausreichend. Eine Zusammenarbeit benötigt immer auch einen oder mehrere Vordenker und Unterstützer in den Verwaltungen sowie Strukturen, die sich selbstverständlich nach den zu erledigenden Aufgaben und der Strategie richten müssen. Aktuell läuft in Brandenburg der so genannte Stadt-Umland-Wettbewerb an. Dieser stellt in den kommenden Jahren Mittel aus den Europäischen Investitions- und Strukturfonds für besonders wirkungsvolle Stadt-Umland-Kooperationen bereit. Ziel ist die Stärkung einer integrierten Entwicklung von Regionen, Städten und ländlichen Räumen im Land Brandenburg. Den potenziellen Wettbewerbsteilnehmern rate ich, die oben genannten Punkte intensiv und ehrlich zu prüfen. Die aus meiner Sicht sehr komplizierten und komplexen Wettbewerbsvorgaben erfordern einen nicht unerheblichen Aufwand, der nur bei ernsthaften Kooperationsabsichten erfolgreich sein kann und vertretbar ist. Ein gutes Beispiel für eine erfolgversprechende Kooperation scheint meiner Meinung nach die Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Märkisch-Oderland und dem Berliner Stadtbezirk Marzahn-Hellersdorf zu sein. Nach sorgfältiger Vorplanung und Zusammenarbeit in Einzelprojekten beabsichtigen die jeweiligen Wirtschaftsförderungs-

Dr. Michael Göbel

Geschäftsführer der Regionomica GmbH

akteure jetzt, ein gemeinsames Regionalmanagement auf den Weg zu bringen. Das wäre aus meiner Sicht endlich wieder einmal ein gelungenes Beispiel der länderübergreifenden Zusammenarbeit. Leider sind in dem genannten Stadt-Umland-Wettbewerb solche Kooperationen aus fördertechnischen Gründen so gut wie ausgeschlossen. Trotz Aufwand und zahlreicher Hürden kann regionale Kooperation – wenn man es richtig angeht – eine lohnende Sache sein, daher wünsche ich allen Wettbewerbsteilnehmern Mut zur Kooperation sowie Weitsicht bei der richtigen Projektauswahl. ◼ Regionomica ist ein international tätiges Beratungsunternehmen mit den Schwerpunkten Angewandte Wirtschaftsförderung, Regional- und Standortentwicklung sowie Evaluation von Programmen und Projekten. Sitz der Gesellschaft ist Berlin. Allein in Deutschland wurden in den letzten 15 Jahren rund 250 Projekte für Ministerien, Städte und Regionen, Wirtschaftsförderungsgesellschaften, Kammern und Verbände sowie Unternehmen und Projektentwickler bearbeitet.

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Auf einen Kaffee mit...

Lieber Achim Mentzel, Sie gelten als Brandenburger Urgestein. Was schätzen Sie an Land und Leuten? Ich bin ja eigentlich ein Berliner Urgestein, geboren in der Gethsemanestraße, bekannt durch die große Kirche. Für mich waren Berlin und Brandenburg immer eins. Schon als Kind sind wir immer mit meinen Eltern ins Umland gefahren, nach Brandenburg. Meist mit dem Trabi oder dem Motorrad. Berlin und Brandenburg sind zusammen meine Heimat. Hier hauen einem die Leute im Supermarkt auch schon mal wie einem alten Freund auf die Schulter. Das ist so ein bisschen wie ein Prophet im eigenen Land. Wenn man zu Auftritten weiter weg reist, steht bei den Menschen meine künstlerische Arbeit stärker im Vordergrund. Das ist ganz normal.

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Ihre Auftritte als Stimmungskanone und Schlagersänger sind legendär. Stimmt es, dass Sie in jungen Jahren vor allem Songs der Rolling Stones spielten? In jungen Jahren haben wir zuerst immer die Beatles gespielt. 1963 habe ich zu Weihnachten meine erste Gitarre bekommen. Und dann haben wir wirklich jeden Titel nachgespielt. Wir konnten gar kein Englisch, sondern haben uns das von RIAS Berlin so mitgeschrieben, wie wir es gehört haben, in Lautsprache. ‚I love you‘ war für mich ,Ei law ju‘. So hat das funktioniert. Als die Rolling Stones rauskamen, haben wir die Beatles sofort fallenlassen. Weil die Stones noch verrückter waren. Wir waren hin und weg, als wir das Lied

Stones in der Waldbühne in West-Berlin. Die Fans haben sie beim Konzert ziemlich zerlegt. Die DDR-Führung wollte diese wilde Musik gar nicht. Sie gaben der westlichen Musik die Schuld für die Exzesse. Deshalb bekamen wir Spielverbot.

Achim M entzel ‚Satisfaction‘ gehört haben. Das war so wunderbar verzerrt. Das konnten wir gar nicht so spielen. Aber dann haben wir einfach die kleinen Verstärker, die wir früher im Osten hatten, ganz aufgedreht. Dann haben die Lautsprecher von ganz alleine gezerrt und wir waren glücklich.

Wann war Ihnen klar, dass Sie das Publikum mit Schlagern und Ihrer guten Laune begeistern können? 1965 wurde uns in der DDR Spielverbot erteilt. Ich war gerade 18 Jahre alt. Unsere Band hatten wir Diana-Schau-Quartett genannt. Wir hatten damals schon richtig tolle Fans, die uns hinterhergezogen sind. Damals spielten die

Im Anschluss musste ich zur Armee und habe auch geheiratet. Die DDR versuchte, eine neue deutsche Rockmusik zu erfinden. Das war grauenhaft. Ich bekam dann das Angebot, als Schlagersänger im guten Anzug, also nicht mehr mit Gitarre und freiem Oberkörper, auf der Bühne zu singen. Dadurch konnte ich meine Familie ernähren und vor allem endlich wieder Musik machen. Das habe ich


Ein Berlin-Brandenburger Urgestein über Land, Leute und seine Liebe zur leckeren Spreewaldgurke dann jahrelang gemacht und gemerkt, dass ich mit spaßigen Liedern besser ankomme als wenn ich von Liebe und Triebe singe. Ich habe dann Nina Hagen kennengelernt und mit ihr zusammen spaßige Lieder gemacht. Mit ihr lag ich voll auf einer Welle. Wir haben ,Fritzens Dampferband‘ gegründet. Dadurch wurde ich für die DDR die Stimmungskanone. Kurz vor der Wende habe ich dann ,Achims Hitparade‘ moderiert. Die Stimmung war toll und passte zu mir. Das habe ich 17 Jahre lang gemacht, bis 2006. Inzwischen gibt es ja fast keine Volksmusiksendungen mehr im Fernsehen, sogar der Musikantenstadl ist jetzt weg. Aber irgendwann wird man begreifen, dass die älteren Menschen das Fernsehen bezahlen. Irgendwann wird die Volksmusik wieder kommen.

Bekannt ist auch Ihre Vorliebe für die Spreewaldgurke. Woher kommt diese Liebe? Meine vierte Frau, Brigitte, habe ich in Weißwasser kennengelernt. Wenn ich dann abends aus Berlin kam, bin ich immer in Cottbus abgefahren und hatte noch 40 Kilometer Landstraße vor mir, da waren meine Augen schon immer halb geschlossen. Ich bin dann immer durch Gallinchen gefahren. Dort kamen jedes Jahr Störche. Für mich war klar: wenn die Störche jedes Jahr aus Afrika nach Gallinchen kommen, dann muss es hier schön sein. Und dann habe ich mir 1984/1985 dort ein Haus gebaut. Und da ist der Spreewald ja nicht weit. Meine Mutter war Gemüseverkäuferin und als kleiner Bengel durfte ich immer ins Gurkenfass greifen und eine richtig saure Gurke

herausholen. Die schmeckt heute im Spreewald noch genauso gut wie früher. Ich muss zugeben: Jeden Morgen habe ich eine saure Gurke auf meinem Früh­ stücksteller. Sauer macht lustig. Und mein Freund Oliver Kalkhofe hat mir ja den Namen ,singende Spreewaldgurke‘ verpasst. Und das habe ich dann sofort übernommen. Welche ihrer vielen Unterhaltungsshows hat Ihnen persönlich am meisten Spaß gemacht? Am meisten Spaß gemacht hat mir natürlich Achims Hitparade. Da konnte das

Publikum entscheiden, wer gewinnen soll. Aber auch der Kessel Buntes und die Nacht der Prominenten waren besonders schön. Wann können wir Sie mal wieder auf der Bühne oder im Fernsehen bewundern? Am 27. März bin ich abends zu Gast im MDR-River­boat. Ansonsten bin ich mit meinem Programm ,Ü60‘ unterwegs. Da gibt es viele Lieder für ältere Menschen, für die es sonst nicht mehr viele Veranstaltungen gibt. Und gemeinsam mit Uwe Jensen mache ich das Programm ,A und U‘. Das wird auch sehr schön.

27. März 22:00 Uhr

rbb/MDR

RIVERBOAT

mit Achim Mentzel


SPD-Mitglieder

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„Die SPD soll attraktiver werden“ Elisabeth Alter, neue Mitgliederbeauftragte der Brandenburger SPD, will die Lust aufs Mitmachen in unserer Partei erhöhen Vor wenigen Wochen wählte der Landesvorstand Elisabeth Alter zur neuen Mitgliederbeauftragten der SPD Brandenburg. Im Gespräch mit der O S T K U RVE hat sie ihre vordringlichsten Ziele bereits klar benannt: „Ein bes o n d e re s Augenmerk meiner Arbeit gilt der Mitgliederentwicklung. Jeden Monat kommen im Schnitt etwa 20 neue Mitglieder aller Altersgruppen hinzu. Ihre Gründe für den SPDBeitritt sind dabei ebenso vielfältig wie die Wege, auf denen sie zu uns gelangen. Mir ist besonders wichtig, dass sie bei uns gut aufgenommen werden und sich schnell in unserer Mitte wohl fühlen“, so Elisabeth Alter. Damit das gelingt, sollen die erste Kontaktaufnahme optimiert und regelmäßige Neumitgliedertreffen etabliert werden. „Wer neu zu uns kommt, braucht die wichtigsten Informationen und Kon-

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taktmöglichkeiten auf einen Blick. Wo kann man bei uns mitmachen, wo und wie lernt man uns schnell kennen – das alles sind Punkte, bei denen wir mit unseren Neuen durchaus noch besser ko m m u n i zieren können.“

Genau das will Elisabeth Alter in den zwei Jahren ihrer Amtszeit stärker hervorheben. „Wir müssen das Parteileben für unsere ganz normalen Mitglieder wieder etwas attraktiver gestalten“, ist sie überzeugt. Erste Ideen, wie sie das erreichen will, hat die Fürstenwalderin bereits entwickelt: „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir neue Möglichkeiten schaffen, bei denen unsere Mitglieder mit Lust und guter Laune zusammenkommen. Wie gut das angenommen wird, sehen wir ja jedes Jahr bei unserem großen Sommerfest. Dieses Angebot könnten wir erweitern, zum Beispiel durch gemeinsame Tagesfahrten oder Wochenendausflüge zu günstigen Preisen.“

Aber nicht nur die neuen Mitglieder hat sie fest im Blick. Auch bei den langjährigen Mitgliedern will sie „die Eines wird im Gespräch mit der Lust aufs Mitmachen erhöhen.“ neuen Mitgliederbeauftragten Sie erläutert: schnell klar: Die „Wir sind ein großes „Die SPD ist viel Einbindung der mehr als ein Zu- soziales Netzwerk. Wie Unterbezirke und sammenschluss Ortsvereine ist ihr facebook, nur eben von Menschen, sehr wichtig. In im realen Leben. die ihre Abeneinem Schreiben Also viel besser.“ de mit Anträgen an die Unterbeund Protokollzirksvorsitzenden kontrollen verbringen. Wir sind wirbt sie dafür, auch dort Beaufeine solidarische Gemeinschaft tragte zu benennen. Bei gemeinmit gemeinsamen Grundwerten samen Treffen sollen dann die und Tugenden. Bei uns entstehen Vorschläge gemeinsam diskutiert Freundschaften. Wenn man so werden. Sie sagt: „Gute Mitgliewill, sind wir ein großes soziales derarbeit gelingt nur, wenn wir Netzwerk. Wie facebook, nur eben alle an einem Strang ziehen. Dafür im realen Leben. Also viel besser.“ setze ich mich ein.“ ◼


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NMG

Neumitglied des monats Politik interessiert mich ... schon lange. Da hat mich mein Elternhaus vorgeprägt. Die SPD ist meine Partei, weil ... mich die Ziele im Vergleich mit den anderen Parteien am meisten überzeugt haben. Zur SPD gekommen bin ich durch ... den Online-Eintritt über die Homepage der SPD-Brandenburg. Der Grund war ... eine Informationsveranstaltung meiner Heimatgemeinde zur Asyl- und Flüchtlingsthematik. Unser Ortsbürgermeister hat das Thema so schlecht moderiert, dass ich den Beschluss gefasst habe, mich in einer Partei zu engagieren. Eine gute Kommunikation zwischen Politikern und Bürgern sind genauso wichtig wie Transparenz in den Entscheidungen. Kontakt zur örtlichen SPD ... hatte ich über den Unterbezirksgeschäftsführer. Der hat mir einen netten Willkommensbrief geschrieben. Der Ortsverein hat sich so schnell noch nicht gemeldet, aber vielleicht nehme ich mal Kontakt auf.

Caroline Anker, 30 Jahre

SPD-Ortsverein Ahrensfelde

Mit dem Roten Adler durchs Jahr

Mehr auf der Facebook-Seite der SPD Brandenburg SEITE 15


Wissenswertes

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GEMA-Gebühren und Parteiarbeit Keine Kosten bei Veranstaltungen – aber Anzeigepflicht!

GEMA-Gebühren? Da war doch was? Irgendwas, das ich beachten muss?

So richtig prickelnd findet keiner von uns das Thema, und kaum einer hat Lust, sich damit näher zu beschäftigen. Umso wichtiger, Euch die Eckpunkte ins Gedächtnis zu bringen: Jede Parteiveranstaltung, bei der Musik gespielt wird – live oder vom Tonträger – muss vorher bei der GEMA angemeldet werden. Die SPD hat einen Gesamtvertrag, sodass für ihre

Gliederungen keine zusätzli- • für Telefonmusik, Muchen Gebühren anfallen. sikclips auf Homepages, Wahlwerbespots etc. Bei Veranstaltungen im Freien • wenn es keine reinen Parteiveranstaltungen sind, muss bis 3 Wochen danach die sich also Dritte an der VerGesamtbesucherzahl gemeldet werden. anstaltung beteiligen (Dorffest mit mehreren Veranstaltern etc.) Bei Veranstaltungen mit Live-Musik muss die Band die Playlist ausfüllen. Bei Musik Für diese Fälle müsst Ihr also gevon Tonträgern muss keine Lis- sondert Lizenzen einholen. Date vorgelegt werden. bei wird aber ein 20%-Nachlass der GEMA für SPD-Gliederungen gewährt. ◼ Der Gesamtvertrag gilt nicht • bei bühnenmäßigen Musikaufführungen mit über 13,- € Eintritt,

Bei GEMA-Anmeldungen Immer angeben: Die GEMA-Partnernummer der SPD: 1510270100 Zu melden sind: Verantwortliche, Datum und Dauer, Art, Adresse bzw. Ort, Größe des Veranstaltungsorts, Eintrittspreis. Zuständig: GEMA-Bezirksdirektion Berlin-Brandenburg Keithstr. 7, 10787 Berlin Tel. 030-21292-0 Fax 030-21292-795 bd-b@gema.de Noch Fragen? Dann wendet Euch unbedingt an Eure Geschäftsführer. Sie helfen Euch!

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Service

TYPO-3-Schulung für Internet-Beauftragte Das „Rote CMS“ der SPD Brandenburg haben wir Euch in der Januar-Ausgabe vorgestellt. Nun bietet der Landesverband in Kooperation mit dem Medienlabor in Potsdam drei Schulungstermine für Internetbeauftragte an. Anmelden können sich die Internetbeauftragen von SPD-Gliederungen bzw. von SPD-Arbeitsgemeinschaften. Die Termine finden jeweils von 10:00 - 15:00 Uhr im Regine-Hildebrandt-Haus, Alleestr. 9, Potsdam statt:

Samstag, 11.04.2015 Samstag, 09.05.2015 Samstag, 12.09.2015

Anmeldung bitte mit Teilnehmername, Name der Gliederung/der AG, Anschrift, E-Mail/Telefon an ostkurve@spd-brandenburg.de. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt; im Zweifelsfall entscheidet der Eingang der Anmeldung. ◼

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UMGANG MIT RECHTER BEDROHUNG Die Broschüre „Im Fokus von Neonazis“ der Opferperspektive gibt konkrete Tipps zum Verhalten in bedrohlichen Situationen, bei Einschüchterungsversuchen von Nazis, zu rechtlichen Fragen, aber auch zur Verarbeitung erlebter Gewalt. Die ausführliche Broschüre (60 S. A4) ist soeben erschienen und bei uns im Regine-Hildebrandt-Haus kostenlos erhältlich. Solange der Vorrat reicht.

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Mein

liebstes

Stück

Brandenburg

... ist die Uckermark, weil ich hier (noch) das Gras wachsen hören kann! Natur hautnah erleben, einfach mal die Beine baumeln lassen und die Gedanken sind frei. Beatrice Kühnke, Nordwestuckermark

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Macht mit und sendet uns Euer liebstes StĂźck Brandenburg an ostkurve@spd-brandenburg.de

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Wissen

in

E T K I L F N KO

S

treit in der Politik ist normal: hier treffen Menschen aufeinander, die ihre Interessen und Ziele engagiert verfolgen. Bei unterschiedlichen Interessen und Zielen entsteht Druck, die Dinge zu klären. Auch in Stadtfraktionen und Ortsvereinen arten diese Klärungsprozesse oft in kontroversen Streit aus. Das ist wenig überraschend in einer Umgebung, in der der offensive Meinungsstreit die vorherrschende Form der Auseinandersetzung ist. Manchmal stellt sich die nach einer sachlichen Auseinandersetzung übliche Beruhigung der Gemüter jedoch nicht ein. Ein Wort gibt das andere, der Ton wird rauer, die „Chemie“ stimmt nicht mehr, An-

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der

k i t i l o p l a n u Komm

griffe gehen „unter die Gürtellinie“, Grüppchen bilden sich. Ein Konflikt ist da. Was nun?

Selber machen oder Hilfe holen? Die Suche nach Lösungen in einem Konflikt braucht

NE

IN!

einen stabilen Rahmen, der es ermöglicht, dass die strittigen Punkte angesprochen und vor

allem gehört werden können. Das erfordert eine Verlangsamung des Tempos, mit dem sich Rede und Gegenrede abwechseln. Immer wieder sollten Sie sich vergewissern, dass die Argumente der jeweils anderen Seite gehört und verstanden

! H C

DO

wurden. Der Rahmen für die Konfliktlösung muss auch stabil genug sein, um negative Emotionen

auszuhalten. Der oft geäußerte Wunsch nach Sachlichkeit ist hier unrealistisch, weil negative Gefühle überwunden werden müssen, um einen Konflikte zu bewältigen. Das geht allerdings nicht, wenn sie zurückgehalten, sondern nur, wenn sie geäußert und gehört werden. Wenn Sie in der Lage sind, diese Bedingungen für die Konfliktlösung zu gewährleisten, dann brauchen Sie auch keinen Mediator, Coach, Berater o.ä. Die Notwendigkeit externer Unterstützung steigt jedoch mit der Intensität des Konflikts: in einem frühen Stadium mit spürbaren Verhärtungen und Meinungsstreit sollten Sie sich selbst als Konfliktlöser versuchen. Denn jeder auf diese Weise bewältigte Konflikt macht Sie auch ein bisschen kompeten-


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Wissen

... und wie wir unnötigem Streit vorbeugen können ter. Wenn Konflikte jedoch einen Grad erreicht haben, in dem es darum geht, den „Gegner“ zu besiegen, wenn Koalitionen gebildet, Drohungen ausgesprochen werden und wenn ein Zurückweichen ohne Gesichtsverlust nicht mehr möglich erscheint, dann ist es sinnvoll, sich Hilfe von außen zu holen.

Wie vermeiden wir Konflikte? Ein Konflikt ist gelöst. Heißt es nun: nach dem Konflikt ist vor dem Konflikt? Glücklicherweise nicht. Denn Konflikte sind vermeidbar, weil sie nicht deshalb entstehen, weil zwei sich „nicht riechen“ können, sondern weil in Teams und Gruppen grundlegende

Fragen nicht geklärt werden. Organisationsforscher haben herausgefunden, dass 80% aller Konflikte in Teams auf unklare Ziele zurückzuführen sind. Ein typisches Beispiel: nach der Kommunalwahl kommt die frisch gewählte Fraktion zusammen. Mit dem Wahlprogramm bzw. dem Ergebnis von Koalitionsverhandlungen scheinen die Ziele für die Wahlperiode hinreichend konkret beschrieben zu sein. Bald beginnt der politische Alltag und es stellt sich heraus, dass programmatische Papiere sehr unterschiedlich interpretiert werden. Immer öfter liegen Sozial- und Wirtschaftspolitiker miteinander im Clinch. Trotzdem wird

nicht versucht, einen Konsens über die Prioritäten der gemeinsamen politischen Arbeit herzustellen. Weil Ziele nicht geklärt werden, verlagert sich die Auseinandersetzung irgendwann auf die persönliche Ebene. Wer Konflikte dauerhaft vermeiden möchte, soll-

te frühzeitig Klärungsprozesse zu den wichtigen Fragen organisieren: Was sind unsere Ziele? Welche Rollen mit welchen Verantwortlichkeiten brauchen wir? Welche Prozesse für Kommunikation und Zusammenarbeit gibt es, und wie gestalten wir sie effektiv? ◼

Der Autor: Stefan Pinter ist zertifizierter Coach (CPCC, ACC) und betreibt die Agentur „einfachcoaching“

Unser Blick ins Postfach: Wir freuen uns auch über Eure Meinung zu den Themen der OSTKURVE. Schreibt uns einfach eine Email mit dem Betreff „Leserbrief“ an ostkurve@spd-brandenburg.de Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen. Anonyme Zuschriften werden grundsätzlich nicht veröffentlicht.

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Parteikonvent

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Parteikonvent 2015 am 20. Juni Antragsschluss: 18. Mai Was, Wann und Wo

Wer ist antragsberechtigt?

Der SPD-Parteikonvent findet am Samstag, 20. Juni, von 11:00 bis 17:00 Uhr im Willy-Brandt-Haus in Berlin statt. Der Konvent ist eine Art kleiner Parteitag, Brandenburg entsendet drei Delegierte.

Antragsberechtigt sind Ortsvereine und Unterbezirke. Nicht antragsberechtigt sind Einzelpersonen oder AGen bzw. AKe auf Landes- oder Unterbezirksebene.

Tagesordnung Die vorläufige Tagesordnung des Parteikonvents sieht neben der Wahl der Sitzungsleitung und einer Rede des Parteivorsitzenden nur den Punkt „Antragsberatung“ vor.

Antragsschluss und Adresse Antragsschluss: Montag, 18.5.15, 24:00 Uhr. Zentrale E-MailAdresse für die Einreichung: Antragskommission@spd.de. Ansonsten gehen die Anträge an: SPD-Parteivorstand, Ref. I/1, Wilhelmstr. 141, 10963 Berlin.

Form der Anträge Klarer Betreff, Word-Doc, Formatierung: Über Formalien klärt eine PDF auf, die Ihr bitte bei ostkurve@spd-brandenburg.de anfordert. Oder Ihr ruft im WBH an unter 030-25991 -137 oder -411 oder -236.

Sommer, Sonne, Brandenburg

695 Sonnenstunden wurden in Brandenburg letzten Sommer gezählt. SEITE 22

Damit ist Brandenburg hinter Mecklenburg­ Vorpommern (720 Sonnenstunden) das Land mit den zweitmeisten Sonnenstunden. Ein Grund mehr, sich schon jetzt auf den Sommer zu freuen.


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Köpfe

Brandenburger Köpfe

Maja Wallstein aus Potsdam wurde bei der Landesdelegiertenkonferenz der Jusos am 14. März in Oranienburg zur neuen Landesvorsitzenden gewählt und löst damit Erik Stohn ab. Gewählt wurde der komplette Vorstand (Foto). Neuer Vorsitzender der SPD Oder-Spree ist Frank Steffen. In Fürstenwalde

Neuer Juso-Landesvorstand v.l.n.r.: Timm Buchholz , Catharina Bockelmann, Laura Adebahr, Michael Hantzsche, Samuel Baldzikowski, Christopher Sokol (Geschäftsführer), Eyrusalem Goitom, Maja Wallstein (Vorsitzende)

stab an den Bundestags­ abgeordneten Stefan Zierke weiter.

Frank Steffen

wurde der 43-jährige Bürgermeister von Beeskow vom Parteitag gewählt. Er löst den langjährigen UB-Vorsitzenden Jörg Vogelsänger ab. Auch an der Spitze der uckermärkischen SPD gibt es einen Personalwechsel: Frank Bretsch gab bei der Mitglie-

Stefan Zierke

Foto: DBT/Saldern

der-Vollversammlung am 21. März den Staffel-

Der Landrat von Dahme-Spreewald, Stephan Loge, will die Kreisverwaltung auch nach der Landratswahl am 11. Oktober leiten. Nach dem Unterbezirksvorstand hat ihn am 21. März auch der Parteitag der SPD Dahme-Spreewald für die Direktwahl im Herbst

Stephan Loge

nominiert. Der Wahlkampf kann beginnen. ◼

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Die Kurven-Glosse

Mitten im Abstiegskampf Samstag, 25. April: 30. Spieltag in der Fußball-Bundesliga. Mehrere Vereine kämpfen um den Klassenerhalt. Besonders prekär ist die Lage immer dann, wenn sich die Mannschaft nicht mehr als Team begreift. Und wenn dann kurz vor Toresschluss der Trainer vom Hof gejagt wird, hört man Funktionäre wieder sagen: „Wir brauchen einen kompletten Neustart!“ Doch halt, das hat gar kein Fußballer gesagt, sondern die ehemalige CDU-Landesvorsitzende Saskia Ludwig. Und am 25. April ist nicht nur der 30. Spieltag, sondern auch wieder einmal ein Sonderparteitag der Brandenburger CDU. Dort wird zwar nicht der Trainer, wohl aber der Vorsitzende Michael Schierack vom Hof gejagt. Initiiert hat das seine CDU-Generalsekretärin Anja Heinrich. Die ist eigentlich für den Angriff zuständig, zog es aber vor, mit dem Sturz des

Vorsitzenden den Ball bildlich lieber ins eigene Tor zu schießen. Das bringt wenigstens Aufmerksamkeit. Einige CDU-Mannschaftsteile finden solche Eigentore übrigens ganz in Ordnung. Wenn man vorne schon nichts trifft ... Von Teamgeist kann in der märkischen CDU ohnehin keine Rede sein. Und beim Personal wird auch ständig rotiert. Seit dem Abtritt von Jörg Schönbohm wechselt die CDU alle zwei Jahre ihre Vorsitzenden. Auf Schönbohm folgten Junghanns, Wanka, Ludwig, Schierack und in Kürze wohl Senftleben. Eigentlich macht das längst keinen Unterschied mehr. Denn am Grundproblem wird sich nichts ändern. Die Brandenburger CDU ist keine Mannschaft. Sie spielt gegen- statt miteinander. Und wer so agiert, der befindet sich am 25. April eben da, wo er hingehört: Mitten im Abstiegskampf!

Ostkurve. Der SPD-Landesverband im Regine-Hildebrandt-Haus

IMPRESSUM.

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Bildnachweise: Florian Görner (S.1,4); Elisabeth Alter (S.2,14); clipdealer (S.2,3,13,20); Chester100/ Udo Griemberg CC-Lizenz BY-SA 3.0 (S.2,12); Oliver Lang (S.3,8); Lars Stepniak (S.5); Tomasz Gorski (S.6); Torge Bartscht (S.7); Gerd Wenzel (S.9); Dr. Michael Göbel (S.11); Ulf Büschleb (S.12); Caroline Anker (S.15); Beatrice Kühnke (S.18); Stefan Pinter (S.21); Jusos Brandenburg (S.23 o.); Frank Steffen (S.23 u.l.); DBT/ Saldern (S.23 u.Mitte); Stephan Loge (S23. u.r.)

Klara Geywitz Generalsekretärin (V.i.S.d.P.)

Birgit Gorholt Arbeitsgemeinschaften

Daniel Rigot Landesgeschäftsführer

Wilma Jacobi Finanzen

Matthias Beigel Stellv. Landesgeschäftsführer

Arnulf Triller Politik und Kommunikation


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