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BEGEHRT WIE NIE ZUVOR
LEHRLINGE BEGEHRT
WIE NIE ZUVOR
Jugendliche, die heute eine Lehre absolvieren, finden beste Jobchancen und Karrieremöglichkeiten vor. Der Grund: Demografisch sinkt die Zahl der Jugendlichen signifikant. Darum umwerben Betriebe das „knappe Gut“ Lehrlinge mit attraktiven Ausbildungsbedingungen, weiß Lehrlingsexperte Gottfried Krainer.
Gottfried Krainer, Leiter der Lehrlingsstelle der Wirtschaftskammer Steiermark: „Immer mehr Betriebe bilden ihre zukünftigen Fachkräfte selbst aus. Attraktive Ausbildungsqualität erhöht die Chance, einen Lehrling zu gewinnen.“ D er Fachkräftemangel spitzt sich aufgrund der demografischen Entwicklungen zu. Besonders kämpfen die Betriebe immer mehr auch darum, Lehrstellen zu besetzen. Dr. Gottfried Krainer, Leiter der Lehrlingsstelle der Wirtschaftskammer Steiermark, bringt die drastische Entwicklung auf den Punkt: „Wir haben nur noch halb so viele Jugendliche wie vor 40 Jahren. Das bewirkt von unten her also schon einen Mangel an Fachkräften. Dieser Druck kommt bei den Betrieben unvermittelt und Jahr für Jahr steigend an.“
Für die Betriebe seien Fachkräfte und Jugendliche zusehends ein knappes Gut und daher bilden immer mehr ihre Fachkräfte selber aus. „Wir sehen, dass so viele Betriebe Lehrlinge ausbilden wollen wie noch nie“, so Krainer. Der Grund liegt auf der Hand. Entgegen der demografischen Entwicklung befinden sich die Betriebe in einem dynamischen, globalen Markt und im Wettbewerb mit einer erheblichen Wachstumsentwicklung.
ATTRAKTIVE AUSBILDUNGSQUALITÄT
Der Wettbewerb unter den Betrieben, um Lehrlinge in ihre Betriebe zu lotsen, werde immer größer. „Auch große Betriebe, die es früher noch viel leichter hatten und mit gewissen Benefits bei den Berufseinsteigern punkten konnten, stehen im Wettbewerb um Lehrlinge. Und selbst sie können heute nicht mehr alle Stellen besetzen. Darum geht es immer mehr darum: Wie attraktiv bin ich als Ausbildungsbetrieb? Angesichts der gesteigerten Dynamik sind jedoch auch die Chancen kleinerer und mittlerer Betriebe genauso intakt wie die der großen. Es geht im Prinzip um die Ausbildungsqualität und die Attraktivität des Betriebes“, sagt Gottfried Krainer. Dazu gehören ein jugendgerechtes und wertschätzendes
Die Betriebe stehen im Wettbewerb um junge Menschen, die eine Lehre beginnen wollen. Die Karrierechancen mit Lehre steigen auch in den nächsten Jahren.
DEUTLICHER LEHRSTELLENÜBERHANG
Der aktuelle Fachkräftemangel spiegelt sich auch bei nicht besetzten Lehrstellen wider. Schwächere Geburtenjahrgänge bei gleichzeitiger Pensionierungswelle der Babyboomer-Generation (Jahrgänge 1956 bis 1969) bringen den heimischen Fachkräftemarkt gehörig unter Druck. Die stetig sinkenden Lehrlingszahlen der letzten Jahrzehnte verdeutlichen das Bild: Waren 2008 noch 19.904 Lehrlinge in der Steiermark beschäftigt, sind es derzeit nur mehr 15.328. Geht man noch weiter zurück, wird die demografische Entwicklung augenscheinlich: 1980 gab es 35.606 Lehrlinge. Zählte die Steiermark 1979 noch 22.413 15-Jährige (also potenzielle Lehrlingsanwärter) so waren es 2021 nur mehr 11.257, also rund die Hälfte. Derzeit bilden rund 5.100 Betriebe Lehrlinge aus. Laut AMS gab es Ende 2021 einen Überhang von 307 sofort verfügbaren Ausbildungsplätzen, insgesamt war der Überhang von 771 offenen Lehrstellen deutlich größer.
Betriebsklima. Entscheidend ist daher in den Betrieben die Bedeutung der Ausbilder, die in direkter Beziehung zu den Jugendlichen stehen. Krainer: „Für die Ausbilder wird es immer wichtiger, Zusatzqualifikationen zu erwerben, um die jugendlichen Lehrlinge bestmöglich zu betreuen. Auch Lehre mit Matura ist hier wichtig. Im Kern geht es darum: Betriebe müssen sich um die Ausbildung ihrer jungen angehenden Fachkräfte umfassend kümmern.“
ROLLENBILDER AUFBRECHEN
Auch beim Thema überkommene Rollenbilder bei der Wahl der Lehrberufe – Stichwort Mädchen wird Friseurin, Bursche wird Automechaniker – gehe es laut Gottfried Krainer darum, „so manche falsche Rollenbilder aufzubrechen. Und das passiert ja. Immerhin rangiert Metalltechnik an vierter Stelle der von Mädchen gewählten Lehrberufe. Für Frauen haben technische Berufe ein großes und steigendes Potenzial. Es muss nur noch viel mehr und gut kommuniziert werden, dass hier große Chancen bestehen.“
Durch die sinkende Zahl der Jugendlichen stehen der Wirtschaft also immer weniger potenzielle Lehrlinge zur Verfügung. Seit Jahren beginnen traditionell rund 42 bis 43 Prozent der 15-Jährigen eine Lehre (2021 waren das 4.778 von 11.257, also 42,4 Prozent. Zum Vergleich: 2012 starteten 5.536 von 12.897 15-Jährigen eine Lehre, also 42,9 Prozent, siehe auch Infobox).
Immer wichtiger werden Wechsler von weiterführenden Schulen – 38 Prozent aller Lehrlinge gehen diesen Weg. „Junge Menschen, die in der Schule nicht so recht glücklich werden, finden in der Lehre mit der dualen Vermittlung berufspraktischer Kompetenzen einen raschen und attraktiven Einstieg in den Arbeitsmarkt“, weiß Gottfried Krainer.
Darum öffnen sich Firmen in Sozial-Media-Kanälen Interessierten und stellen sich vor, gehen in Schulen, um sich dort zu präsentieren, oder auch auf Lehrlingsmessen. „Als die beste Möglichkeit, um zu einem passenden Jugendlichen zu kommen, gilt in vielen Unternehmen das Schnuppern. Betriebe, die offen für Schnuppern sind und das gut gestalten, haben beste Chancen, jemanden zu finden. So lernen die jungen Menschen einen Betrieb kennen, sehen, wie eine Arbeitsstätte ausschaut und was den Beruf ausmacht “, sagt Krainer. LEHRE MIT GROSSEM POTENZIAL
Da sich an der demografischen Entwicklung nicht viel ändern werde, wachsen die Chancen für Jugendliche, die eine Lehre absolvieren, ist Krainer überzeugt. Die geburtenstarken Boomer verabschieden sich nun laufend in die Pension, Karriere mit Lehre gewinne immer mehr an Bedeutung. Jugendlichen rät Krainer, weniger auf Trends zu achten, als auf die eigenen Interessen und Neigungen: „Es ist gut, über die eigenen Potenziale und Interessen Bescheid zu wissen. Mit Tests und Beratungen kommt man hier ein gutes Stück weiter. Auch im Talentcenter der WKO Steiermark kann man sich selber gut darin erforschen, wo die eigenen Interessen und Begabungen liegen.“
Klimaschutz ist
unser Herzensanliegen
Die Grüne Brauerei Göss ist die weltweit erste Großbrauerei, die 100 % nachhaltig braut und damit Ressourcen schont.
Energie zu sparen und schonend mit Ressourcen umzugehen hat bei der Brau Union Österreich hohen Stellenwert und lange Tradition.
Bier ist ein natürliches Getränk und kann nur so gut sein wie die Rohstoffe, die zum Brauen verwendet werden. Daher ist ein nachhaltiger und schonender Verbrauch der Ressourcen wichtig. Darauf achtet die Brau Union Österreich entlang der gesamten Produktionskette, angefangen bei den Rohstoffen über die Produktion, den Brauprozess bis hin zur Auslieferung an die Kunden. Dies tut die Brau Union Österreich, um die beste Bierkultur für die Zukunft zu schaffen und diese nach sozialen und ökologischen Herausforderungen zu gestalten. Auch spricht sich die HEINEKEN-Familie weltweit dafür aus, bis zum Jahr 2030 in der gesamten Produktion CO2-neutral zu sein, bis 2040 in der gesamten Wertschöpfungskette.
NACHHALTIGER VORREITER
Noch bevor das Ziel, in der Produktion bis 2030 CO2-neutral zu sein, vorgegeben war, hat die Brau Union Österreich diesen nachhaltigen Weg bereits eingeschlagen und ist daher gut unterwegs. Erneuerbare Energien in der Produktion werden bereits an vielen Standorten eingesetzt. Für die Zielerreichung einer CO2-neutralen Produktion bis 2030 gibt es schon konkrete Pläne mit vielfältigen Maßnahmen. Dabei nimmt die Grüne Brauerei Göss, die erste CO2-neutrale Großbrauerei weltweit, eine Vorbildfunktion ein.
„Für die Zielerreichung einer CO2-neutralen Produktion bis 2030 gibt es schon konkrete Pläne mit vielfältigen Maßnahmen.“ Gabriela Maria Straka, Director Corporate Affairs & CSR der BUÖ
Der aktuelle Nachhaltigkeitsbericht der Brau Union Österreich unter www.brauunion.at/nachhaltigkeit
DIE GRÜNE BRAUEREI GÖSS
Die Grüne Brauerei Göss in Leoben ist weltweit die erste Großbrauerei mit einer 100 % nachhaltigen Bierproduktion. Damit ist die Brauerei Göss einer von 15 Meilensteinen in der 150-jährigen Unternehmensgeschichte der international tätigen HEINEKEN-Familie. Gemeinsam mit einem steirischen Partner wurde eine Biertrebervergärungsanlage realisiert. Daneben werden nachhaltige Energie aus der Abwärme eines benachbarten Holzverarbeitungsbetriebs erzeugt und Solarstrom eingesetzt. Die Solaranlage, die rund 1.500 m² Fläche umfasst, erzeugt einen Teil der im Sudhaus benötigten Wärme für den Brauvorgang. „Wir sind am Weg zur Kreislaufwirtschaft und am klimapositiven Königsweg. Aufgrund des Einsatzes der grünen Energien ist die Produktion in Göss seit 2016 zu 100 % CO2-neutral. An die 4.000 Tonnen CO2 werden jährlich vermieden. Am Horizont zeigen sich weitere Potenziale zur Kreislaufwirtschaft: Die Rückstände aus der Biomassevergärung könnten als phosphat- und kaliumreicher Biodünger verwendet werden, um den Humusaufbau zu unterstützen und damit noch mehr CO2 zu binden. Derzeit wird gerade daran gearbeitet, die Wertstoffe aufzukonzentrieren, um den Reststoff in ein hochwertiges Produkt umzuwandeln“, erklärt Gabriela Maria Straka, Director Corporate Affairs & CSR der Brau Union Österreich. Für ihre hervorragenden und nachhaltigen Leistungen erhielt die Brauerei von der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA das AUSTRIA Siegel.