Alpe Adria Magazin Nr. 38 - September 2020

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Österreichische Post AG, PZ 18Z041526 P, Kärntner Monat Zeitungs-GmbH, Eiskellerstraße 3/2, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, Nr. 38 September 2020, Foto: Steiermark Tourismus/Harry Schiffer

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Italien/Slowenien: € 7,30 Kroatien: 55 Kuna

TOP-TIPPS FÜR BUSCHENSCHENKEN. WINZER. LOKALE. HOTELS. ABENTEUER. WANDERUNGEN. SCHÖNSTE PLÄTZE U.V.M.

STEIERMARK DAS FRISCHFISCHDORF:

Marano Lagunare INSEL KRK! BERGDOKTORS BERG:

WILDER KAISER WANDERN IN SÜDTIROL 66 IDEEN FÜR DEN

Herbsturlaub in Kärnten WEINTIPP KREMSTAL – SLOWENISCHE UNTERWELTEN – IDRIJA – NASSFELD – KATSCHBERG – BRIXEN


ENERGIE:

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DRIVE TOGETHER


MOMENTO! Wie läuft's? Un momento, per favore, liebe Hoteliers. Wir hätten da vier Fragen - zu Corona.

DIE FRAGEN Corona sich durch 1. Was hat dert? n rä ve s in Ihrem Hau jetzt? en die Leute 2. Wie buch e? figste Frag abei die häu 3. Was ist d t als llte man jetz 4. Worauf so uchen achten? B Gast beim

TEXT H. & M. GRÖTSCHNIG FOTOS GROEMEDIA, KK

Siegrun Pulverer

Sepp Schellhorn

Simone Ronacher

Wilhelm Holleis

Karin Leeb

Otto Wiesenthal

ist die Hausherrin im "Thermenhotel Pulverer" in Bad Kleinkirchheim 1. Wir achten auf alle Vorschriften, besonders auf die Abstände bei den Tischen. Und die Gäste schätzen die hauseigene Therme noch mehr. 2. Es wird kurzfristiger gebucht, Therme statt Meer ist jetzt bei vielen die Devise. 3. Wie habt ihr den Lockdown überstanden? 4. Auf Nachhaltigkeit, auf den Energiefußabdruck des Hotels, auf ehrliche Produkte.

Hotelier aus Zell am See, betreibt auch "Miramar" Opatija und "Kvarner Palace" in Crikvenica 1. Wie überall: Wir kümmern uns natürlich um alle Vorsichtsmaßnahmen. 2. In Kroatien wird derzeit so gut wie gar nicht gebucht - wir werden deshalb früher zusperren. 3. Wie gefährlich ist das? Wie komme ich zu euch? Die Leute sind verunsichert. 4. Das ist individuell. Wer Angst hat, bleibt besser zu Hause. Ich halte vieles für Panikmache und bin gespannt, wie's bei uns im Winter wird.

ist Hotelier und Gastronom im Land Salzburg und Wirtschaftssprecher der NEOS 1. Die Buchungslage: In der Stadt ist diese schlechter, am Land ist sie besser. 2. Wir bleiben bei unserem Fokus auf Direktbuchungen. Einige Gäste bleiben länger, genießen die Sommerfrische ausgiebiger. 3. Wie wird das im Winter werden? 4. Wer in Österreich bucht, kann sicher sein, dass die Hotellerie alles Mögliche tut.

ist Geschäftsführerin des "Hotel Hochschober" auf der Turracher Höhe 1. Wir haben unsere Maximalauslastung mit 87 Prozent begrenzt. Es ist noch luftiger geworden, mit noch mehr Privatsphäre. 2. Die Leute bleiben länger, wir haben auch einen Nachfrageschub von neuen Gästen. 3. Ist Wellness uneingeschränkt möglich? 4. Ich würde schauen, wie das Hotel die Maßnahmen für Hygiene und Sicherheit im Internet und in den sozialen Medien darstellt.

ist die Gastgeberin im "Das Ronacher Therme & Spa" in Bad Kleinkirchheim 1. Wir haben die Zeit für den Umbau von 33 Zimmern genützt, achten sehr aufs Thema Abstand. 2. Bei uns buchen besonders viele Österreicher und jüngere Leute, die sporteln und damit etwas fürs Immunsystem machen wollen. 3. Wie ist das jetzt bei euch? 4. Dass im Hotel in der Küche gute, regionale Produkte verwendet werden.

ist Besitzer des "Altstadt Vienna" in Wien 1. Wir haben erst einmal umgebaut. Leider kommen viel weniger Gäste, daher ist es aber noch gemütlicher als vorher. 2. Sehr kurzfristig. Wir haben etwa 30 Prozent des Buchungsstandes des Vorjahres. 3. Wo ist es in Wien besonders angenehm und sicher? Wo kann man hingehen? 4. Auf die Gesamtqualität, die Sauberkeit, Ordnung. Wir meiden Massenveranstaltungen, lassen unsere Mitarbeiter jede Woche testen.

momento! | alpe adria magazin

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EDITORIAL

Das ideale Mitbringsel!

H

arte Zeiten für Magazinmacher: Corona - und die damit verbundenen Reisewarnungen - wirbeln unsere Geschichtenplanung ganz schön durcheinander. Und, ja: Viele der Maßnahmen sind wohl notwendig, weil es genügend Unvernünftige gibt, die ihr (Urlaubs)Verhalten nicht anpassen wollen. Wer in Zeiten wie diesen in engen Lokalen und Discos (egal, ob in Kroatien, Italien, Kärnten oder sonstwo) abfeiert und trotzig in gewissen Situationen das Maskentragen verweigert, riskiert neben der eigenen Gesundheit die seiner Mitmenschen und ist letztlich auch für Reisewarnungen und (drohende) Lockdowns mitverantwortlich. Dazu kommen Auslandsreisende, die Einreisebestimmungen "clever" durch Umwege über andere Länder umgehen und Gastronomen, die Krankheitsfälle verschweigen, um Quarantänen auszuweichen. Plus eine teils schwerfällige Politik, der es an privatwirtschaftlicher Lösungskreativität mangelt. Wie reagiert man auf diese Situation? Wir tun es mit extra vielen Österreich-Geschichten: Best of Steiermark, Herbsturlaub in Kärnten, Katschberg, Wilder Kaiser und Kremstal - das alles verspricht individuelle Erlebnisse ohne Massen. Ebenso Wandern in Südtirol, Höhlenbesichtigen in Slowenien und Fischessen in Marano Lagunare. Auch auf der Insel Krk geht es im Herbst deutlich beschaulicher zu als im Sommer. Apropos Kroatien: Im letzten Magazin haben wir kurz über Klaudio Ipšas "Bestes Olivenöl Kroatiens" berichtet. Worauf der Mocho-Shop in der Griffen-Rast, der dieses istrische Öl anbietet, förmlich gestürmt wurde. Ein Beispiel mehr, wie Geschichten (und Werbung) im AAM wirken.

Graz LIPIZZANERHEIMAT

Lannach St. Stefan ob Stainz Stainz Bad Gams Trahütten

Bad Schwanberg Wernersdorf Soboth

Deutschlandsberg Frauental St. Peter SÜDSTEIERMARK im Sulmtal St. Martin im Sulmtal Wies PölfingBrunn

Perfektes Mitbringsel oder Geschenk: Alpe Adria Magazin (unten). Nachgereicht: Nun aber die richtige Karte fürs Schilcherland

Eibiswald

Dass auch Fehler große Wirkung haben, zeigte letztens die Schilcherland-Geschichte. Da hatte unser Layout irrtümlich eine Karte der Oststeiermark statt der Weststeiermark dazu platziert. Wir hatten das bemerkt und eine neue Seite erstellen lassen - doch dann wurde im Kurzarbeitstrubel leider die unkorrigierte Seite mit der oststeirischen Karte belichtet. Die Folge: Dutzende Leser machten uns in Mails und Anrufen auf den geografischen Irrtum aufmerksam. Uns bleibt nur ein lautes Sorry - und der nachträgliche Abdruck der korrigierten Karte. Zum Abschluss wieder eine Bitte: Empfehlen Sie uns weiter - Ihren Freunden, Verwandten, in den sozialen Medien. Denken Sie bei Geschenken oder Mitbringseln (auch) ans Alpe Adria Magazin. Ein aktuelles Heft und besonders ein Abo sind

eine ideale Alternative zu herkömmlichen Präsenten - und das AAM ist im Gegensatz zu verwelkenden Blumen oder leer getrunkenen Weinflaschen ein Präsent mit Langzeitnutzen. Ich erlebe es immer wieder, wie viel Freude man mit einem mitgebrachten AAM bereiten kann. Herzlichst,

Heinz Grötschnig, Chefredakteur

IMPRESSUM

EIGENTÜMER UND VERLEGER: Kärntner Monat Zeitungs Ges.m.b.H., Eiskellerstraße 3/II, 9020 Klagenfurt, Telefon: +43 (0)463/47 8 58, E-Mail: alpe-adria-magazin@monat.at (Sekreteriat), alpe-adriamagazin@aon.at (Redaktion), Internet: www.alpe-adria-magazin.at. HERAUSGEBER: Mag. Norbert Sternad GESCHÄFTSFÜHRUNG: Alexander Suppantschitsch. CHEFREDAKTION: Heinz Grötschnig. REDAKTION DIESER AUSGABE: Lea Friessner, Mira Grötschnig-Einspieler, Christa Grünberg, Tanja Kovačič, Georg Lux, Oliver Pichler, Werner Ringhofer, Susanne Schaber, Harald Schwinger, Georg Weindl, Johanna Wohlfahrt, SEKRETARIAT: Denise Bernot, Elisabeth Ressi. GESCHÄFTSZEITEN: 8.15 – 12 Uhr und 12.45 – 17 Uhr. INSERTIONSANNAHME: Telefon +43 463/47 8 58, Fax +43 463/47 8 58-15. MARKETING: Dr. Otto Wogatai. ANZEIGENLEITUNG: Alexander Suppantschitsch Telefon: +43 463/47 8 58-18. ANZEIGEN: Oliver Pucher, Claudia Markowitz. ANZEIGEN ITALIEN: Umberto Tognoni, Telefon: +39/348/22 93 200. LAYOUT: Christian Rader, Julia Peball Kärntner Monat Zeitungs Ges.m.b.H. SATZ, LITHO: Christian Rader, Julia Peball Kärntner Monat Zeitungs Ges.m.b.H., Eiskellerstraße 3/II, 9020 Klagenfurt DRUCK: Niederösterreichisches Pressehaus Druck- und Verlagsgesellschaft mbH. VERTRIEB: PGV Pressegroßvertrieb Austria, 5081 Anif/Salzburg ABOVERSAND: Österreichische Post AG INTERNET: www.alpe-adria-magazin.at REICHWEITE: 191.000 Leser laut „Cawi Print 2011“ (Gfk)

4alpe adria magazin | editorial

Inser


DAS ERSTE HAUS AN DER THERME LOIPERSDORF

THERMENHOTEL VIER JAHRESZEITEN LOIPERSDORF

...natürlich erholsam Im Thermenhotel Vier Jahreszeiten in Loipersdorf hat der Sommer immer Saison. Mit einem bunten Blumenstrauß an Zimmern, der Grünen Haube für die Küche und der spektakulären Therme Loipersdorf ist man hier bei jedem Urlaub auf der Sonnenseite des Lebens.

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SEPTEMBER 2020

INHALT 14

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3 Momento

42 Wilder Kaiser

8 Molto Buono

52 Venedig wird Unrecht getan Peter Filzmaier, Österreichs

Sechs Hoteliers, vier kurze Fragen, ein Virus (und viele Folgen).

Unsere Produktdetektive - und was sie diesmal entdeckt haben.

14 Best of Steiermark

Alles über Styria: von besten Buschenschenken bis zu schönsten Plätzen.

32 Unter den Winden Kroatische Adria im Herbst: eine Reise auf die Insel Krk.

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alpe adria magazin | inhalt

Susanne Schaber hat für uns des Bergdoktors Heimat erkundet.

Chefanalyst, im Reisefragen-Wordrap.

54 66 Herbstideen für Kärnten as Sie im Herbsturlaub in Kärnten W so alles erleben können - viel!

74 Erde gut, alles gut er Katschberg setzt auf Wandern D und auf nachhaltige Themen.

84 Der Alles-Könner-Berg

Nicht nur im Winter top: Das Nassfeld zur Abwechslung einmal als SommerHerbst-Destination.

96 Buon Appetito

Unsere Testesser speisten am Weißensee, bei Tarvis, in Rust und in St. Gilgen.

98 Das Frischfischdorf Marano Lagunare - gut (Fisch) essen an der Lagune von Grado.

104 Unten durch

Postojna & Co.: Von Tropfsteinen und Grottenolmen in Sloweniens Unterwelten.


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Nächstes Alpe-Adria-Magazin: November 2020 Bestellen Sie unseren Newsletter – dann mailen wir Ihnen schon vor Erscheinen alle Infos über das neue Magazin.

114 Sanfte Alpenstadt

Aus der Abteilung Geheimtipps: Idrija setzt auf sanften Tourismus und Unesco-Welterbe.

120 Südtirols Seele

Brixen steht für: Berge, Törggelen, Keschtn, Wein, Natur und Wandern.

128 Der Wander(ver)führer

Interview mit Oswald Stimpfl, Südtirols eifrigstem Wanderbuchautor.

130 Kleiner Bruder

Das Kremstal ist eine feine Wein-WanderRegion. Und der kleine Bruder der Wachau.

136 Er-lesenes

Neues aus den Verlagen. Für Alpe-Adriaten, Kulinarier, Krimifans, Lesegourmets.

140 Kurzurlaubstipps

Gute Ideen für die eine oder andere Auszeit (die wir alle so nötig haben).

146 99 Cent

Unser Pepe lacht sich bei den Themen Billigflieger und Klimawandelbekämpfung quarantänereif.

Archiv im Internet

Unser feiner Service: Ältere Alpe-Adria-Magazine finden Sie auf unserer Homepage. Noch besser, das Magazin abonnieren: www.alpe-adria-magazin.at Abohotline: (0 46 3) 47 858

inhalt | alpe adria magazin

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MOLTOBUONO

MIRA GRÖTSCHNIG-EINSPIELER, OLIVER PICHLER, WERNER RINGHOFER, DANIELA HOFER PRODUKTDETEKTIVE ANBIETER, GRÖMEDIA FOTOS

FOTO: BOHAK

Schlaraffenländisches

Spitzenköche in Klagenfurt: Nadia Pasquali (Alla Borsa, Gardasee), Alessandro Gavagna (La Subida, Cormons), Gregor Vračko (Mak, Maribor)

Ein Schlaraffenland des guten Geschmacks: Das sind – in Eigendefinition – die dritten Tage der Alpen-Adria-Küche in Klagenfurt. Von 17. bis 27. September gastieren Spitzenköche aus Italien, Slowenien und (Rest-)Österreich, um mit heimischen Köchen gemeinsam groß aufzukochen. Es kommen Michelin-Besternte und Köche aus berühmten Traditionshäusern, außerdem gibt’s (von 25. bis 27. September) eine Genussmeile mit vielen Verkostungen im historischen Zentrum – Stichwort Schlaraffenland. Mehr als 30 kulinarische und kulturelle Veranstaltungen ergänzen das Angebot, das Klagenfurt zum kulinarischen Alpen-AdriaZentrum macht. Programm und Detailinfos: www.visitklagenfurt.at/alpenadria

1000 km lochfrei Wir kennen das: Irgendwann gibt auch die schönste Wandersocke auf. Für die „No Limit Sportsocke“ von Rywan gibt’s allerdings eine „1000 km kein Loch Garantie“. An den kritischen Reibezonen im Zehen- und Fersenbereich wurden diese Socken großflächig mit Cordura verstärkt, das soll sie bis zu zehnmal lochstabiler machen als normale Socken. Die Sportsocke ist deshalb aber nicht spürbar dicker, sie trägt sich gut, es gibt sie in knöchelhoher und wadenhoher Variante, um 16,95 bzw. 18,95 €. Gesehen bei www.proidee.at

Nuss-Mandel-Alternative Erst dachten wir an einen Wachauer Scherz: Marillenkerne? Zum Essen? Aber ja, die Kerne werden geröstet, mit Salz und Chili gewürzt und dann in Gläsern zu 350 Gramm um wohlfeile 6,50 Euro in den „Wieser“-Shops oder online via wieserwachau.com in Dürnstein verkauft. Geschmack? Zart-nussig, allerdings schmeckt der eine oder andere Kern auch etwas blausäurig. Kein schlechter Gag (und sicher eine gute Restlverwertung) und eine Wachauer Alternative zu Nüssen und Mandeln.

8alpe adria magazin | molto buono

Prosecco? Ja, aber bio! Bio ist besser. Darauf schwören immer mehr – und da ist’s nur logisch, dass man auch seinen Prosecco biologisch trinken will. Gibt es natürlich längst – der Brut Biologico von Antiche Terre dei Conti ist ein biozertifizierter DOC Treviso, schön spritzig, elegant, mit den typischen Prosecco-Aromen. Eignet sich auch hervorragend für Spritz Aperol, wobei Aperol nicht bio ist, aber bei der Menge ist das wohl zu verkraften. Den Bio-Prosecco gibt’s um 9,90 € im Mocho-Shop der Griffen-Rast Mochoritsch, wo einiges an Bio-Produkten in den Regalen steht. www.mochoritsch.at


Nothelfer aus Maria Taferl Es muss nicht immer Fernet, Averna oder Ramazzotti sein. In der Wachau haben wir den „Maria Taferl MagenKraftbitter“ entdeckt – einen behutsam gesüßten Bitter, der sauer, also in Kombination mit Zitrone, etwas Soda und Eiswürfeln, besonders charmant schmeckt. Der „Helfer in der Not“ (Eigenwerbung) wurde 1755 erfunden, seit 1989 wird er von Schüllers Genusswerkstatt aus 30 Kräutern (Wermut, Anis, Fenchel, Tausendguldenkraut usw.) und aus grünen Nüssen hergestellt. Den halben Liter kann man um 18 € in der Genusswerkstatt in Maria Taferl kaufen oder online via brennerei-schueller.at bestellen.

Flexibel-Rucksack Ein Rucksack. Zwei Größen. 15 oder 30 Liter. Der Dragonfly Wanderrucksack von TSL (85,99 €) ist variabel - schlanker Kleinrucksack oder mehr Platz bietendes Raumwunder. Einfach mit zwei Reißverschlüssen und zwei Schnallen variierbar. Die Details sind überaus praktisch: Die beiden Hüfttaschen bieten Platz für Kleinigkeiten. Der Schlauch der Trinkblase kann mit einem Reißverschlusssystem am Schulterträger fixiert werden. Ein Sitzpolster ist in den Rücken eingearbeitet. Seitliche Schlaufen zum Fixieren von Wanderstöcken und der nächste Winter kommt bestimmt - praktische Schneeschuhhalterungen, sorgen für vielfältige Einsatzmöglichkeiten. www.tsloutdoor.de

Uhudler, streichfähig

Kaffee-Pilze Eine erfolgreiche Zukunft aus Kaffeesatz zu lesen – zumindest bei Erich Tobler aus dem burgenländischen Breitenbrunn ist das möglich. In seinem Weinkeller züchtet er auf Kaffeesud, Kalk, Samenschalen von Kaffeebohnen und Pilzzellen knackige Austernseitlinge. Ganz ohne Chemie. Die Pilze bekommt man frisch, als Pasteten, Pestos, Gulasch oder Grillwurst. 170-g-Gläser: 7,00 €, www.pilzandmore.at

Besser gehen mit Kork Lässig und stylish, die neuen Alpine-Trekkingstöcke von Black Diamond: Der Kork am Griff ist funktionell wie optisch ein Gewinn. Er fühlt sich weich und doch robust an, nimmt Feuchtigkeit besser auf und liegt selbst bei kühlen Temperaturen angenehm in der Hand. Längenverstellbarkeit macht diese Stöcke flexibel. Die GriffVerlängerung ermöglicht in steilen Passagen einfaches Umgreifen. Der hohe Karbonanteil macht sie strapazierfähig und sorgt für geringes Gewicht, etwa 500 Gramm pro Paar. Zur Wahl stehen ein Faltstock (150 €) und ein klassisch zweifach zusammenschiebbares Modell (160 €). www.blackdiamondequipment.com

Uhudler – das ist doch diese Traube, die so verführerisch nach Erdbeeren riecht. Genau. Im Südburgenland wird sie nicht nur zu aromatischem Wein und Sekt verarbeitet, es gibt auch Uhudler-Essige und -Marmeladen. Den köstlichen „Uhudler Trauben Fruchtaufstrich“ von „Kräuter Zieserl“ haben wir im Shop des Freilichtmuseums Gerersdorf (nahe: Güssing, Heiligenbrunn) entdeckt, man kann natürlich auch online über www.zieserl.com bestellen.


MOLTOBUONO Beste(r) Falter Diese Falträder sind einfach genial: In den Kofferraum packen, gratis im Öffi mitnehmen – mit dem Falter ist man überall mobil. Und: Die neue Generation fährt sich (fast) wie Normalfahrräder. Die deutsche "Bike Bild" hat kürzlich neun dieser Falter getestet: Gewonnen hat das fahrgeniale Birdy von „Riese & Müller“, das als einziges ein „Sehr gut“ erreichte. Unser Favorit im Alltag, das faltgeniale und besonders platzökonomische „Brompton“ wurde mit „Gut“ bewertet. Infos: www.r-m.de, www.brompton.de, www.brompton.at

Edelbrand aus Schafnasen Keine Sorge, die Schafe dieser Welt können weiterhin unbesorgt Gras zupfen. Dieser Edelbrand entsteht aus einer alten, mittlerweile raren, steirischen Apfelsorte: der Schafnase. Edgar Wernbacher aus Sankt Barbara im Mürztal brannte daraus eine herrlich fruchtige Delikatesse. Neu ist übrigens der Chill amoi Gin: Zusammen mit Dreihaubenkoch Andreas Krainer aus Langenwang kreierte Wernbacher einen Gin aus regionalen Kräutern und Wurzeln, dazu kamen Hanfblüten. Schafnasenedelbrand: 0,35 l, 28,00 €, www.das-stamperl.at

Jahrgangslagenhonig Wie schmecken leuchtende Löwenzahnwiesen, duftende Kastanienhaine, würzige Waldhänge? Der steirische Wanderimker Johannes Gruber folgt mit den acht Millionen Einwohnern seiner Bienenstöcke den Blüten und fängt diese Landschaften in seinem Honig ein. Gruber geht aber einen Schritt weiter. Er erntet sogar Honig aus speziellen Lagen und gibt den Jahrgang an. Ins Glas kommt dann z. B. Gebirgswaldhonig Naintschgraben 2019. Johannes Gruber, Buchberg 17, 8274 Buch, (+43 699) 192 386 16, www.liebe-isst.at/de/shop/honig

Ja, auf gut Däutsch ist Burschenschenken natürlich ein feiner Begriff. Frage: Wird einem in diesen Lokalen ein Bursche auf ewig geschenkt? Oder nur für kurze Zeit? Und was, wenn man selbst männlich (und hetero) ist? Gibt es dann Mädchengeschenke?

Langfingerschreck

Oder heißt Burschenschenken, dass dort nur an Burschen ausgeschenkt wird? Ja, es ist ein ganzer Busch (nicht Bursch!) an Fragen, der sich da auftut . . . (aus einem Slow-Food-TravelBericht des Magazins "Reise-mobil Bild")

10alpe adria magazin | molto buono

Auf gut Däutsch...

Gelegenheit macht Diebe, gerade auf Reisen. Deshalb sollte man kriminellen Geistern das unauffällige Mitnehmen von Koffer, Tasche oder Rucksack erschweren. Ein handliches Schloss zum "Anketten" ist die Lösung. Leicht genug, um es mitzutragen, robust genug, um Dieben standzuhalten. Das Z Lok von Hiplok erfüllt diese Kriterien. Es ist klein, handlich, leicht, stylish und in mehreren Farben verfügbar. Zwei Varianten stehen zur Wahl: Mit Schlüssel-Schloss (9,99 €) bzw. mit NummernSchloss. (19,99 €). Infos: www.hiplok.com


Echt alpin & zauberhaft exotisch. Steigen Sie auf den fliegenden Teppich und tauchen Sie ein in 1001 Nacht. Lassen Sie sich von der chinesischen Teekultur verzaubern. Bringen Sie sich mit indischen Wohltaten in Schwung – von Ayurveda bis Yoga. Genießen Sie Köstliches aus der Alpen-Adria-Küche. Und freuen Sie sich über die kurze Anreise: Denn all‘ diese Besonderheiten erleben Sie im Hotel Hochschober auf der 1.763 Meter hohen Turracher Höhe in Kärnten. Angenehmes und Anregendes für jedes Wetter bietet das Herbst- und Winterprogramm. Ab € 149,- pro Person/Nacht mit Gaumenfreuden und über 100 Extras. Hotel Hochschober GesmbH ****S Familie Leeb und Klein | 9565 Turracher Höhe 5 | Österreich | Telefon +43 4275 8213 | urlaub@hochschober.com | www.hochschober.com


MOLTOBUONO Burgenländischer Kaviar Blaufranke vom Lacus Peiso

Romeo Schermanns Störe im südburgenländischen Mariasdorf haben es gut: In natürlichen Gewässern ernähren sie sich von Plankton, Algen und Insektenlarven, dazu bekommen sie Presskuchen aus der regionalen Kernölproduktion. Fischmehl ist tabu, „Romeo Caviar“ ist im Geschmack daher milder und weniger salzig. Der reine Kaviar wird schließlich mit naturreinem, unjodiertem österreichischen Steinsalz konserviert und in Dosen abgefüllt. Im Angebot: Imperial Kaviar, Ossietra oder Almas, Preise: ab 2,00 €/g. www.romeo-caviar.at

Lacus Peiso – schon mal gehört? So nannten die Römer den Neusiedler See. Und ebendort gibt’s in Mörbisch die Casa Peiso - ein spannender Mix aus Weingut, Greißlerei mit feinen Imbissen und Ferienhaus mit drei Suiten. Hier geht’s im Besonderen um den Wein – der Blaufränkische „Janos“ ist eine kräftige Reserve, die wir (nach einer Radtour) verkostet und dann gleich bestellt haben, also auch gerne weiterempfehlen. Die Wein- und Preisliste mit diversen Weinen, Frizzante, Verjus und Tresterbrand gibt’s auf www.casapeiso.at

MOCHORITSCH – genussvoll essen & shoppen. Der genussvolle Stopp an der A2 in Griffen bei Völkermarkt. In der bio-zertifizierten GriffenRast Mochoritsch wird bewusst mit guten Produkten und mit Liebe gekocht. Im großen Mocho-Shop gibt’s viele feine Produkte aus Kärnten und der Alpe-Adria-Region.

Bester Risottoreis. Acquerello, von Spitzenköchen und Slow Food als top Risottoreis empfohlen – im Mocho-Shop.

Sonnenöl. Was für eine Aromatik – Öl aus zart gerösteten Sonnenblumenkernen von Mochoritsch-Feldern. Im Mocho-Shop.

Viel Bio! „Beim Mochoritsch kochen wir hauptsächlich mit Bio-Fleisch.“ Josef Jernej, Wirt und Koch.

INFO

GriffenRast Mochoritsch, Gut essen und einkaufen. A 9112 Griffen, an der A2 Ausfahrt. WOLFSBERG T (0 42 33) 253 53. Kein Ruhetag. GRIFFENRAST www.mochoritsch.at MOCHORITSCH A2 VÖLKERMARKT

KLAGENFURT A2

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Triest. Olivenöl aus Triest Olio Čelo von Sancin, eines von mehreren feinen Olivenölen im Mocho-Shop.

Fleur de Sel aus Piran. Zum Verfeinern köstlich mildes, unraffiniertes, von Hand geerntetes Meersalz. Im Mocho- Shop.

© Fotos: Neumüller, GröMedia

Südkärntner Honig. 250.000 Bienen arbeiten auf Mohn- und Sonnenblumenfeldern für diese Köstlichkeit. Im Mocho-Shop.


Veltlinerbombe Die stimmungsvolle Kellergasse von Falkenstein (nahe Poysdorf) im Weinviertel ist sehenswert – an Wochentagen jedoch etwas ausgestorben. Im Keller des „Weinhof Luckner“ kann man allerdings alle Weine in Selbstbedienung verkosten (Achterl 1,50 €) und auch flaschenweise mitnehmen. Besonders angetan hat es uns die Veltliner Reserve „Falkensteiner Berggericht“, ein wuchtiger, cremiger Veltliner mit satten 14 Prozent Alkohol. Preis? Nur 8,80 Euro, für diese „Bombe“ ein Hammer. Wer’s lieber leichter mag: Wir können auch den „normalen“ Veltliner um 5,90 € sehr empfehlen – alles auch online zu bestellen unter www.weinhofluckner.com

Würzige Kurztrips Ein Kurztrip nach Frankreich? Ein Abstecher nach Bella Italia? Ist schnell serviert! Mit den Gewürzen "Bella Italia", "Kräuter der Provence" und "Mediterran BBQ" kommt der kulinarische Kurzurlaub von Kroatien bis nach Frankreich auf den Teller. Die Produkte von Senger’s Gewürzmanufaktur lassen Urlaubsfeeling aufkommen. Die Zutaten kommen größtenteils aus dem eigenen Garten in Leitring (Steiermark). Auch das Kürbiskernöl des jungen Paares, Gerald Senger und Nicole Trost, ist eine Klasse für sich! Einen Pluspunkt gibt’s für den äußerst raschen Online-Versand! Senger's e.U. Zu Hause isst es doch am schönsten! LudwigAnzengruber-Straße 34 A-8435 Leitring, www.sengers.at

ECHTES BIER Echtes Bier braucht echte Rohstoffe. Deshalb ist das Hirter Kellermeister kein künstlich getrübtes Industriebier, sondern eine echte naturtrübe Brauspezialität aus bester österreichischer Bio-Gerste. Gebraut mit reinstem Bergquellwasser aus den Hirter Hanselbauerquellen und Leidenschaft für das Echte. Unser Kellermeister. Echt naturtrüb.

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Sturm und Kastanien. Eine kulinarische Besonderheit entlang der südsteirischen Weinstraße

Radfahren mit den Farben des Herbstes, Sernau bei Gamlitz

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alpe adria magazin | best of steiermark


Munteres Geklapper in den Weinbergen. Der Klapotetz, das Wahrzeichen der südlichen Steiermark

Best of Steiermark Unser großes Steiermark-Spezial: Eine Fülle von Tipps für den Urlaub im Land des Herzhaften, Echten und Köstlichen. TEXTE WERNER RINGHOFER, SILVIA TRIPPOLT-MADERBACHER FOTOS GRAZ TOURISMUS, STEIERMARK TOURISMUS, HARRY SCHIFFER, GERY WOLF, PHILIP PLATZER, ORF-SCHÖTTL, IKARUS, PHOTO AUSTRIA, TOM LAMM, ANBIETER, KANIZAJ (2), ROSSBACHER, RAHMANN, SCHROTTHOFER, TESAREK, ROBERT HERBST, MICHAEL REIDINGER, WERNER KRUG, SISSI FURGLER, MARION LUTTENBERGER, CHRISTIAN JUNGWIRTH, DIETER SAJOVIC, RENE STRASSER, CENIK, KK

Wandern im Herbst: milde Temperaturen, hellblauer Himmel, angezuckerte Gipfel, viel frische Luft und Zauberlichtt best of steiermark | alpe adria magazin

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D

ie Steiermark in all ihrer Vielfalt in einem Artikel darstellen? Geht eigentlich gar nicht, so facettenreich ist dieses Bundesland. Nun, ein gemeinsamer Nenner könnte das „Grüne Herz“ sein, das erstmals Anfang der 70er-Jahre als Symbol für die Steiermark verwendet wurde. Ein Konzentrat der Landesseele. Die Herzlichkeit der Menschen stellt es dar, es ist grün wie die Landesfarbe und grün wie die 850 Millionen steirischen Bäume, die über 60 Prozent des Landes bedecken. Damit war und ist es das waldreichste Bundesland Österreichs. Auf grün lässt sich die Steiermark aber auch nicht mehr reduzieren, so viel bunter ist sie geworden. Wie rasant die Steiermark gereift ist, zeigt die Südsteiermark. „Nach dem Weltkrieg hatten wir nur bessere Karrenwege für die Ochsen“, erzählt Alois Gross, Pionierwinzer aus Ratsch an der Weinstraße, „es war ein Kampf ums Überleben.“ Die Gründung der Südsteirischen Weinstraße 1955 markierte aber den Beginn einer Erfolgsgeschichte. Bald regten sich zarte Pflänzchen und die Brettljause wurde zum Trendgericht. Beharrlich wurde der Link zur Moderne seither geknüpft: Urigkeit und Design verstehen sich heute blendend. Und die Dichte an Haubenbetrieben und hochwertigen Winzern ist beeindruckend. „Die Zukunft liegt in der Qualität des Echten, in der Buschenschank genauso wie im Wein“, sagt Winzer Willi Sattler. Und damit trifft er bereits den Punkt für das Erfolgsrezept der Steiermark. Innerhalb weniger Jahre haben es die Winzer geschafft, aus dem Nichts zu Produzenten mit Weltruf aufzusteigen, vor allem mit dem

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alpe adria magazin | best of steiermark

Genuss und Abenteuer. Erntezeit im Apfel- und Weinland Steiermark (links). Action auf der Zip-Line Stoderzinken (r.)

Sauvignon Blanc. Bei weitem nicht die einzige weinige Großtat, auch andere Rebsorten wie Morillon (Chardonnay) und sogar Riesling verdienen immer wieder das Prädikat großartig. Der aromatische Gelbe Muskateller ist die sommerspaßige Draufgabe und mit dem Schilcher haben die Weststeirer einen Alleinstatus – weltweit. Probieren wir, uns dem Steirer aus einem anderen Blickwinkel zu nähern. Der weise Fohnsdorfer Schriftsteller Reinhard P. Gruber erforschte und klassifizierte den Steirer, laut seiner Typologie unterscheidet er Feldsteirer, Waldsteirer, Flusssteirer, Bachsteirer, Bergsteirer, Gebirgssteirer und Alpensteirer. Auch ein Blick auf die Landschaft lässt die Steiermark nicht weniger komplex erscheinen. 60 Etappen werden zur Entdeckerreise auf der Weitwanderroute vom Gletscher bis zum Wein. Man bestaunt die schroffen, weißen Kalkmassive im Norden, die grünen, wasserreichen Berge im Naturpark Sölktäler, die Weinberge, heiße Thermen, Almen, duftende Obstgärten. Nicht viel anders mit der steirischen Buntheit verhält es sich bei den Produkten. Kürbiskernöl, Apfel, Käferbohne, Kren, Schinken, Käse, Mangalitzaschwein, AlmoRind, Schokolade, Essig, Gin, Schnaps, Rum, Wein – die Liste lässt sich problemlos verlängern. Bei den grünen Genüssen ist aber nicht nur die Qualität bravourös, auch die Kreativität überrascht die Geschmackspapillen. Einer der Vorreiter ist Schokokünstler Josef Zotter. Wer gibt schon Schweinsgrammeln, Bergkäse, Baobab, Sellerie, Ketchup oder Oliven in eine Schokolade? Auf den nächsten Seiten lesen Sie ein „Best of Steier-

mark“. Mit einer Vielzahl an Tipps für den Steiermark-Urlaub oder -Ausflug. Aber wie gesagt: So eine Geschichte kann nur ein Ausschnitt dieses Kreativitätspools sein. Am besten, man taucht beherzt ein in dieses Meer an Möglichkeiten. Einmal, zweimal, immer wieder. ■

INFO STEIERMARK Größe, Einwohner, Gebiet. 16.399 km2: Die Steiermark ist das zweitgrößte Bundesland Österreichs, die Hauptstadt Graz hat 294.630 Einwohner (Hauptwohnsitze), gesamt leben 1.246.576 Menschen in der Steiermark (Stand 1. Jänner 2020). Gegliedert wird die Steiermark in 287 Gemeinden und 9 Tourismusregionen. Das Gebiet umfasst sowohl hochalpine Regionen als auch Hügelland und geht im Südosten in die ungarische Tiefebene über. Eine Außengrenze ist im Süden zu Slowenien. Seen, Berge, Flüsse. Der höchste Berg der Steiermark ist der Dachstein mit 2.995 m Seehöhe. Der Gipfel liegt in Oberösterreich. Der größte See der Steiermark ist der Grundlsee im Salzkammergut mit 4,22 km2, er wird auch „Steirisches Meer“ genannt. Der längste Fluss ist die Mur. Sie entspringt in Salzburg, durchfließt als Hauptfluss die Steiermark und mündet nach 453 km an der kroatisch-ungarischen Grenze bei Legard in die Drau. National- und Naturparks. In der Steiermark gibt es den Nationalpark Gesäuse sowie sieben Naturparks: Almenland, Mürzer Oberland, Pöllauer Tal, Steirische Eisenwurzen, Sölktäler, Südsteiermark, Zirbitzkogel-Grebenzen. Unesco. Zu den Unesco-Welterbestätten zählen die Semmeringbahn und ihre umgebende Landschaft in der Hochsteiermark sowie die Grazer Altstadt mit dem Schloss Eggenberg. Graz trägt neben dem Titel „Kulturhauptstadt“ auch den Titel „Unesco City of Design“. Verkehr. Gute Autobahnanbindung in alle Richtungen. Größter Flughafen: Flughafen Graz. Die wichtigste Bahnlinie ist die Südbahn. www.steiermark.com


Sanfte Hügel, buntes Laub. Der Herbst im schönsten Farbenkleid

Treffpunkt Uhrturm. Das steirische Wahrzeichen auf dem Grazer Schlossberg

Grundlsee-Idyll im Ausseerland best of kärnten | alpe adria magazin

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Die schönsten Plätze

Eveline Wild

Staunen und bewundern. Plätze, vor denen die Augen niederknien. NIEDERÖSTERREICH

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1 Ausseerland-Salzkammergut. Bad Aussee, Altaussee, Grundlsee müssen sein. Tipps: Augstsee am Loser (am Hochplateau des Losers, umrahmt von Alpenrosen), Wasserfall in Tauplitz (ab Tauplitz in eineinhalb Stunden zur Weggabelung Sagtümpel/ Leistalm, in wenigen Minuten zum 30 m hohen Wasserfall). www.altausseerland.salzkammergut.at 2 Südsteiermark. Wein- und Aussichtswarten: neuer Wasserturm, Ehrenhausen (www.wasserturm-weinleiten.at), Kreuzbergwarte (Eichberg-Trautenburg), Kreuzkogelwarte (Kaindorf/Sulm), Schloßbergwarte-Montikogel (Schloßberg), Sveti Duh – Hl. Geist (Slowenien), www.suedsteiermark.com 3 Grüner See. Vor Jahren bereits zum „schönsten Platz Österreichs“ gewählt. Intensive Grüntöne, Funkellicht und Glitzerwasser. Ein Naturjuwel in Tragöss. www.tragoess-gruenersee.at 4 Dachstein. Der höchste Berg der Steiermark (2.995 m): Sky Walk, Hängebrücken, „Treppe ins Nichts“, Eispalast, Gondelauffahrt, traumhafte Panoramablicke. www.derdachstein.at 5 Stift Admont. Wir lieben Bücher und hier gibt’s eine ganze Menge. Die weltgrößte Klosterbibliothek. Sehr beeindruckend. Parkanlage, Stiftskeller, Museen. www.stiftadmont.at 6 Naturpark Almenland. 125 Almweiden auf einem Stück – Teichalm, Sonnenalm. Sehenswert: Raabklamm, Katerloch, Drachenhöhle usw. www.almenland.at 7 Krakau. Romantisches Bergsteiger- und Wanderdorf. Bekannt für sanften Tourismus und den höchsten Wasserfall des Landes: Günster-Fall mit 65 m. www.krakau.at 8 Schilcherland. Kleiner Hochgrail-Rundweg (5,5 km): wohl der schönste Weinberg der Region, Stausee Soboth, 10 m hoher Hadernigg-Wasserfall am Essigbach zwischen Hadernigg und St. Lorenzen.www.schilcherland.at 9 Tausendjährige Eiche. Unerschütterlicher Kraftort. Mit rund 1.000 Jahren ist die Eiche von Bierbaum in der Nähe von Bad Blumau die älteste Europas. Stammdurchmesser rund drei Meter. www.thermen-vulkanland.at 10 Teufelstein. Ein mystischer Naturschauplatz ist der sagenumwobene Teufelstein in den Fischbacher Alpen. Drei Felsblöcke liegen übereinander und bieten eine herrliche Aussicht. www.joglland-waldheimat.at Weiters: Spiegelsee, Nationalpark Gesäuse, Mürzer Oberland, Steirische Eisenwurzen, Sölktal, Winterleitensee, Leopoldsteinersee, Heiligengeistklamm, Schattensee

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Konditorweltmeisterin, führt mit Ehemann Stefan Eder das Hotel „Der wilde Eder“ in St. Kathrein/O. Eine schöne Familienwanderung? Der Vogelbeer-Panoramawanderweg, direkt vor unserer Haustür. Viele tolle Stationen für Groß und Klein und herrliche Aussicht! Ihr Lieblingsplatz im Almenland? Die Wanderung zur berühmten Schüsserlbrunnkirche zu wagen. Dort hat mir Stefan den Heiratsantrag gemacht! Ihr steirisches Lieblingsprodukt? Der Arzberger Stollenkäse. Die Heumilch hat eine Anreise von nur zehn Autominuten von der Almenland Sennerei Leitner aus Tulwitz.

Herbert Raffalt

Weitblicke. Hängebrücke am Dachstein

Fotograf, Berg- und Skiführer Das schönste Fotomotiv der Steiermark? Der Spiegelsee auf der Reiteralm. An windstillen Tagen spiegelt sich zauberhaft das formschöne Dreigestirn des Dachsteins im Wasser des mittleren Gasselsees – das ist sein richtiger Name. Eine steirische Lieblingswanderung? Die zu den Landschitzseen im steirischen Lungau. Auf drei Etagen liegen die dunklen Tauernseen inmitten der Niederen Tauern. Im oberen See spiegelt sich das Massiv des Hochgollings. Ausgangspunkt ist die Laßhoferalm auf 1.270 m. Ein persönlicher Lieblingsaussichtspunkt? Der Dachstein. Die Aussicht erstreckt sich über die Niederen zu den Hohen Tauern. Selbst der Triglav ist an schönen Tagen gut zu sehen.

Nadja Bernhard Erlesen. Bibliothek im Stift Admont

Mystisch. Der Teufelstein im Joglland

ORF-Moderatorin in der ZiB1, ist Südsteirerin. Das Besondere an der Südsteiermark? Die Herzlichkeit und Lebenslust der Menschen, die sich in enormer Gastfreundschaft niederschlägt. Eine Lieblingsbuschenschank in der Steiermark? Es gibt viele. Der Buschenschank Gnaser ist so etwas wie mein erweitertes Wohnzimmer. Ein Geheimtipp, den Sie nur Ihren Freunden verraten? Das Weingut Doppler in Slowenien, zehn Minuten von der Weinstraße entfernt. Spektakulärer Blick über die Weinhügel! Sozusagen mein grenzüberschreitender Geheimtipp.


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Klassiker & Attraktionen

Tamara Kögl

Dafür ist die Steiermark bekannt.

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1 Graz. Herren- und Sackgasse, Hauptplatz (Weltkulturerbe), Uhrturm auf dem Schlossberg, Schlossbergbahn, -lift, -rutsche, Lendmarkt, Renaissance-Landhaushof, Franziskanerplatz (malerisch, historische Läden, Cafés), Freiblick Tagescafé (Terrasse über der Altstadt). www.graztourismus.at 2 Gartenschloss Herberstein. Märchenschlossatmosphäre. Tierpark mit über 130 Tierarten, Gartenführungen durch die prachtvollen Anlagen, Gironcoli-Museum. www.herberstein.co.at 3 Riegersburg. Imposante Burg auf einem Basaltfelsen, Greifvogelwarte, Burgmuseum, Kletter- und Erlebnispark. Gehört zur Schlösserstraße, die 41 Burgen in drei Ländern verbindet. www.dieriegersburg.at, www.schloesserstrasse.com 4 Thermen. Neun Thermen machen die Steiermark zum Thermenland. Außerordentlich designt: die von Friedensreich Hundertwasser gestaltete Rogner Therme Bad Blumau. www.blumau.com 5 Lipizzanergestüt Piber. Im Dorf Piber bei Köflach werden die berühmten weißen Hengste für die Spanische Hofreitschule in Wien gezüchtet. Führungen. www.lipizzanerheimat.com 6 Basilika Mariazell. Bedeutendster Wallfahrtsort Österreichs. Beeindruckende Kerzengrotte mit Hunderten Lichtern, sehenswerten Schatzkammern. www.basilika-mariazell.at 7 Bad Ausseer Tracht. Bad Aussee gilt als Trachtenhauptstadt Österreichs. 21 Betriebe in Bad Aussee und Umgebung produzieren Dirndl und Accessoires. www.altausseerland.salzkammergut.at 8 Abenteuer Erzberg. Sprengt jede Dimension: Live-Sprengung, Schaubergstollen oder Hauly-Fahrt – das stärkste Taxi der Welt mit 860 PS. www.abenteuer-erzberg.at 9 Almhütten & Bauernhöfe. Sehr entspannend: Urlaub auf einem steirischen Bauernhof oder einer Almhütte. www.urlaubambauernhof.at 10 Gartenlust-Gärten. Über 30 Gärten haben sich in einem Verein zusammengeschlossen: Sulamit Garten, Philemons Garten, kunstGarten – im Herbst erstrahlen sie in allen Farben. www.garten-lust.at

Winzerin und Buschenschankbetreiberin in Ratsch an der Weinstraße Ein Lieblingsplatz in der Südsteiermark? Beim Buschenschank Sternat Lenz am Remschnigg genieße ich herrliche Jausen, guten Wein und eine tolle Aussicht. Wo genießen Sie ein romantisches Essen zu zweit? Ich liebe die kreative Küche von Norbert Thaller (www.gasthaus-thaller.at). Er legt nicht nur Wert auf bio und Selbstproduziertes, sondern auch aufs Drumherum und tolle Weinauswahl. Ein Geheimtipp in der Südsteiermark? Am Serschenhof in Leutschach holt man sich aus dem Hofladen beste Produkte von Schwein und Rind. Und die Kräuter- und Brotbackkurse sind toll.

Frido Hütter

Kunterbunt: Therme Bad Blumau

Mehrfacher Kulturjournalist des Jahres Ein Ort der Inspiration? Pürgg bei Trautenfels, immer schon, aber jetzt umso mehr, seit Dietrich Mateschitz dem Gasthaus Krenn neues Leben eingehaucht hat. Kulturtipp für Anfänger? Für Fortgeschrittene? Die Hans Schell-Collection, ein MetallurgieMuseum in Graz und Helmut Markos Lend Hotel gleich gegenüber, in dem man einen hübschen Teil seiner Kunstsammlung sehen kann. Lieblingsbuch eines steirischen Autors? „Der Jonas Komplex“ von Thomas Glavinic.

Josef Zotter Herrschaftlich. Lipizzanergestüt Piber

Chocolatier und Andersdenker Das Besondere an der Steiermark . . . . . . sind die Menschen, die Dialekte, rundherum gutes Essen, die Buschenschänken, der Wein und das Kürbiskernöl – das grüne Blut der Steirer. Einkehrtipps? Rund um unser Schoko-Theater gibt es die Meister-Sektmanufaktur, den Käse-Artisten Bernhard Gruber, Essig und Schnaps Gölles, Vulcano Schinken, Finks Delikatessen, Kürbiskernöl Berghofer oder den Malerwinkel. Die beste Strecke mit dem Motorrad? Durch die Weinberge der Südsteiermark und am Retourweg ins Schloss Kapfenstein mit super Ausblick ins Vulkanland, dazu ein Glas Olivin.

Abenteuerlich. Der Erzberg best of steiermark | alpe adria magazin

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Erich Neuhold

Claudia Rossbacher

Bestseller-Krimiautorin mit Zweitwohnsitz Reinischkogel Das Besondere an Ihrer Wahlheimat? Die Steiermark ist so vielfältig wie kein anderes Bundesland. Zudem schätze ich die Bodenständigkeit der Steirer, die anpacken, aber auch feiern können, ihre Herzlichkeit und direkte Art. Ein Lieblingsplatz zum Lesen? In der Hängematte auf 1.000 Metern Seehöhe vor unserem Häuschen in Sommereben. Wo gibt’s was richtig Gutes zum Schmausen? Beim Wassermann-Biowirt und beim Jagawirt der Familie Goach am Reinischkogel. Bodenständig steirisch wird in der Hahnhofhütte in Sommereben aufgekocht.

Florian Weitzer

Unternehmer, Hotelier, Universalist, Querdenker Warum Urlaub in der Steiermark? Jeder, der einmal in der Steiermark war, kommt wieder und aus gutem Grund. Ein Ort der Inspiration in der Steiermark? Der Grüne See. Es gehört zu den außergewöhnlichsten Naturschauspielen, wenn sich der See nach Einsetzen der Schneeschmelze alljährlich mit Quellwasser füllt. Ein steirischer Geheimtipp? Die Kirche Schüsserlbrunn – mit Wanderschuhen und nur zu Fuß erreichbar in der Breitenau am Hochlantsch, in der Nähe der Teichalm.

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Wanderbares

Die Steiermark ist ein Wanderland – hier eine kleine Auswahl. NIEDERÖSTERREICH

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Geschäftsführer der Steiermark Werbung Warum Urlaub in der Steiermark? Wer die landschaftliche Vielfalt vom Dachsteingletscher bis ins Weinland, vom Ausseerland bis in das Thermen- und Vulkanland, die kulinarische Vielfalt vom Buschenschank zum Haubenlokal und die kulturelle Vielfalt von der styriarte bis zur Riegersburg kennengelernt hat, kommt immer wieder. Was verblüfft Sie immer wieder? Der Fleiß, die Bescheidenheit und echte Gastfreundschaft der Steirerinnen und Steirer. Die enorme Innovationskraft und die große Fähigkeit zu genießen. Steirische Geheimtipps? Wandern in den Sölktälern, in der Krakau oder in Roseggers Waldheimat. Oder die Veranstaltung „Kulturgenuss im Grünen“.

Fürstenfeld Feldbach Stainz Bad Gleichenberg Deutschlandsberg Leibnitz 4 Spielfeld A2

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SLOWENIEN

1 Vom Gletscher zum Wein. Spannender Weitwanderweg. Vom ewigen Eis des Dachsteins bis ins Weinland. 546 km auf der Nordroute in 35 Etappen, 377 km auf der Südroute in 25 Etappen. www.steiermark.com 2 6-Seen-Wanderung. Die Tauplitzalm ist ein wunderschönes Seenhochplateau. In ca. 5 Stunden geht’s an Krallersee, Großsee, Märchensee, Tauplitzsee, Steirersee und Schwarzensee vorbei. www.dietauplitz.com 3 Zirbitzkogel. Beliebter Ausflugsberg im oberen Murtal. Einige Wanderwege zum 2.396 m hohen Gipfel. Beliebt ist der Aufstieg über die Sabathyhütte zum ZirbitzWerni, dem bekannten Hüttenwirt im Schutzhaus. www.zirbitzkogel.at 4 Steirischer Mariazellerweg 06. Ausgangspunkt des Pilgerweges ist der Markt Eibiswald im Süden des Schilcherlandes. Über Graz, Schöckl, Krieglach. 215 Kilometer. www.mariazell.at, www.pilgern.info 5 Wipfelwanderweg Rachau. Höchster Wipfelwanderweg Europas, östlich von Knittelfeld. 2,7 km und 360-Grad-Rundblicke. 2-Stunden-Tour für die ganze Familie. www.wipfelwanderweg.at 6 Schöckl. Grazer Hausberg. Mit 1.445 m nicht der höchste Ausflugsberg, jedoch einer der beliebtesten. Sommerrodelbahn. www.regiongraz.at 7 Hirschbirnwanderweg. Auf der Spur der Steirischen Hirschbirne, einer alten Birnensorte im Naturpark Pöllauer Tal. Perfekt im Herbst: Ab Oktober werden die Birnen geerntet. Themengärten. www.naturpark-poellauertal.at 8 Themenweg Wilde Wasser. Mehrfach preisgekrönter Wanderweg. Von Schladming durchs Untertal an den Riesachsee. 14 km. Wasser in allen Facetten. 50 m lange Stahlseilhängebrücke. www.wildewasser.at 9 Via Natura. Weitwanderweg von 130 km im Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen. Zehn Etappen zum Abenteuer Natur: Teiche, Moore, Sehenswürdigkeiten. www.natura.at 10 Koralm Kristall Trail. Vom Gaberl auf die Stubalm bis zur Soboth auf die Koralm. 75,6 km. 4 Tagesetappen. Höchster Gipfel ist der Große Speikkogel auf 2.140 m. www.sued-west-steiermark.at Weiters: Via Alpina, Jakobsweg, 3-SeenWanderung Grundlsee-Toplitzsee-Kammersee, Schladminger Tauern

Herbstzeit zwischen Seen und Bergen

Von Wipfel zu Wipfel in der Rachau

Pilgerwege zur Basilika Mariazell


Abenteuer und Sport

Ja, in der Steiermark kann man einiges erleben. NIEDERÖSTERREICH

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Kürbiskernbrand, Lebkuchen mit Vanille-Trüffelfülle – steirische Produzenten sind Kreativköpfe. OBERÖSTERREICH

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Action am Red Bull-Ring in Spielberg und sanfter Tourismus 1 Weinland Steiermark Radtour. 400 km lange Radrundtour mit den Eckpunkten Graz, Hartberg, Radkersburg, Leibnitz und Deutschlandsberg. 8 Etappen. www.steiermark.com/weinlandradtour 2 Ennsradweg. Wunderschöner Flussradweg. Bis zu 280 km Radgenuss entlang der Enns. www.ennsradweg.at 3 Projekt Spielberg. Modernste Rennstrecke Europas ist der Red BullRing. Motorsporterlebnisse, der Veranstaltungskalender ist prall gefüllt, Kultur, Brauchtum, Genuss, Kulinarik. www.projekt-spielberg.com 4 Zip-Line Stoderzinken. Action! 900 m lange Seilgleitfluganlage im größten Abenteuerpark Österreichs (22 Parcours, 200 Stationen) in Gröbming. Ab geht’s mit bis zu 115 km/h. www.zipline.at, www.abenteuerpark.at 5 Lurgrotte. Höhlenabenteuer mit spektakulärem Licht- und Klangerlebnis. Eine Lurgrotte findet man in Semriach, eine in Peggau. www.lurgrotte.at, www.lurgrotte.com 6 Mur-Abenteuer. Rafting, Tubing, Kajak, Stand Up-Paddling oder Kanu auf dem größten Fluss der Steiermark – der Mur. Spannende Angebote unter www.steiermark.com 7 Ballonfahren. Die Herbstlandschaft von oben entdecken. Ballonzentrum Bad Waltersdorf in der Oststeiermark. www.oststeiermark.com 8 Der wilde Berg. Mautern. Spaß und Action für die ganze Familie. Tierpark, Sessellift, Mountain-Kart, Spielpark, Sommerrodelbahn, Kinderbauernhof. www.derwildeberg.at 9 Tauchabenteuer. Der Grundlsee passt wegen seiner ausgezeichneten Sichtweite und seines Fischreichtums bestens für Tauchgänge. Sogar tiefreichende Canyons gibt es zu entdecken. www.scuba-academy.at 10 Ramsau. Langlauf-Eldorado auf einem 220 km Sonnenplateau. 13 Loipen, 70 Skating, 150 Kilometer klassisch, Langlaufschulen, Biathlon. www.ramsau.com

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Mmmh! Spezialitäten

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Köstliche Kürbisprodukte und paradiesische Paradeiser 1 Champagner-Bier. Gebrautes mit starkem Charakter aus der Handbrauerei Forstner in Kalsdorf bei Graz. Beispiele? Barriquebier oder Brewsecco mit Champagnerhefe. www.facebook.com/forstnerbiere 2 Kreativer Kürbis. Kürbiskernpesto? Kommt am Kürbishof Koller in Fehring natürlich auch ins Glas, aber auch Kürbismarmelade, Kürbisnudeln, süßes Kürbisschmalz und Kürbiskernbrand. www.kuerbisatelier.at 3 Miss Ròsy. Nachwuchswinzerin Katrin Strohmaier kreierte mit Miss Rósy den ersten Schilcher-Wermut. www.missrosy.at 4 Fromagerie zu Riegersburg. Bernhard Gruber veredelt Rohmilchkäse zu extravaganten Kreationen. Beispiel: Kuhmilch-Roquefort mit GöllesSchokolikör. www.thecheeseartist.at 5 Schweinisch gut. Glückliche Schweine, das geht. Am Biohof Labonca in Burgau dürfen die Schweine das ganze Jahr auf 20 ha Weidefläche laufen. Bestes Fleisch und Würste. www.labonca.at 6 Paradiesische Paradeiser. 300 alte Paradeiser- und 80 Chilisorten kann man in Urlmüllers Schaugarten in Straden kosten. Köstlichkeiten wie Paradeis-Kren-Creme oder Chilipaste Habanero. www.urlmuellers.at 7 Pirker Lebkuchen. Honiglebkuchen und rund 40 weitere Lebkuchenspezialitäten. Tipp: Lebkuchen mit Vanille-Trüffelfülle. Führungen. 8630 Mariazell. www.lebkuchen-pirker.at 8 Essig Pölzer. Frisch-fruchtiger Trinkessig aus biologischem Apfelessig und Honig. Sechs Sorten, u.a. mit Aronia, Himbeeren oder Granatapfel. 8063 Eggersdorf. www.essigkultur.at 9 Lavendelhof Wunsum. Aus eigenen Feldern in Kitzeck entstehen Lavendelseife, -essig und -öl, persischer Lavendeltee oder Lavendelsalz. www.wunsum.com 10 Steirische Sojasauce. Spitzenkoch Peter Troißinger jun. hat eine feine Würzsauce aus Süßlupinen und Weizenmalz und reift sie in Holzfässern. Großartig. www.malerwinkl.com Weiters: Gölles: Essig, Schnaps, Whiskey, Rum (www.goelles.at), Zotter Schokolade (www.zotter.at), Vulcano-Schinken (www.vulcano.at), FandlerÖl (www.fandler.at), Michis frische Fische (Saibling, Branzino, Garnelen, www.michis-frische-fische.at), Aeijst-Gin (www.aeijst.at) best of steiermark | alpe adria magazin

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Hubert Patterer

Buschenschänken

Herzhafte, gemütliche Jausen im Weinland, (fast) alles selbstproduziert. NIEDERÖSTERREICH

OBERÖSTERREICH Mariazell

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Chefredakteur Kleine Zeitung Das Besondere an Ihrer Wahlheimat Steiermark? Das Offene nach Süden hin. Die Weinhügel, die ins Slowenische hineinragen und dort einfach weiterlaufen. Und das mediterrane Graz mit seinen fünf Universitäten. Ein Lieblingsplatz zum Zeitunglesen? Das Café Kaiserfeld, wo Graz Altwien ist. Urban Soul: Wo pulsiert die Steiermark? Im Viertel rund um Lendplatz und Mariahilferkirche, wo früher die „Dirnen“, „Strolche“ und Unbehausten daheim waren. Heute findet man hier die junge Kreativszene, Bars und bunte Läden. Ein Krätzel, das Graz zur Stadt macht.

Fürstenfeld A2 Feldbach A9 Stainz Bad Gleichenberg Deutschlandsberg 9 6 5 2 1 Leibnitz 3 7 Spielfeld

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Christian Hlade

Wander-Experte, www. weltweitwandern.at Wandern in der Steiermark. Ihr persönlicher Tipp? Der Hochschwab ist ein Kraftort. Mit wunderschönen Tageswanderungen oder der 3- bis 4-Tagestour von Seewiesen bis Eisenerz. Die schönsten Aussichtsberge? Bösenstein, Eisenerzer Reichenstein und der große Knallstein. Ein steirischer Geheimtipp? Der „Kaskögerlweg“ bei Gnas. Auf dem schönen Rundwanderweg kehren wir beim Weinbauern Luis Rath und beim Apfelbauern Karl Haas ein, hier kann man sich auf Einfachheit als Luxus besinnen. Lieblingshütten? Reichensteinhütte und Schiestlhaus auf dem Hochschwab. Beide sind authentisch, mit toller Lage, engagierten Hüttenwirten und Weltoffenheit.

Eva Poleschinski

Internationale Designerin, gebürtige Oststeirerin Ein Ort in der Steiermark mit Style? Die jährliche Grazer Opernredoute. Eines meiner liebsten EventHighlights. Farbenpracht Steiermark – wo wird es bunt? Im Schaugarten Bella Bayer – ein Kleinod mitten in Hartberg. Ihre Blüten kombiniert mit Kunst und Kultur sind ein Erlebnis der besonderen Art. Da findet man mich . . . Beim Weinhof Postl. Eine zünftige Jause, eine gute Mischung und das Glück ist perfekt. Suche ich die Einsamkeit, wandere ich vom Bodenbauer über unmarkierte Steige auf den Zinken. Besonders schön ist es dort bei Sonnenaufgang.

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1 Schneeberger. Wahnsinnig liebevoll angerichtete, kreative Teller bei Margret Reinprecht in Heimschuh. Exzellente Hausschinken von Freilandschweinen. www.weingut-schneeberger.at 2 Firmenich. Dieter Firmenich ist Winzer und Maler, seine Frau Uli serviert in Berghausen auf der Terrasse mit Spitzen-Weinlandblick Köstliches wie Leberparfait mit Traminergelee. www.firmenich.at 3 Krispel. Göttlich: Wollschweinspeck oder Wollschwein-Carpaccio mit Pfeffertrüffelöl. Feine, in Basalt gereifte Weine, gemütliche Zimmer. Hof bei Straden. www.krispel.at 4 Kögl. 300-jähriges Haus, das mit Lehmverputz und altem Holz revitalisiert wurde. Panoramablick über Ratsch, sehr gute Bioweine. www.weingut-koegl.com 5 Reiterer. Schräg und köstlich: Bachkrebse in Avocado-Salsa, in Zweigelt marinierte Mangalitza-Salami, Cupcakes mit Kürbiskernöl. Kitzeck, www.kitzecker-reiterer.at 6 Felberjörgel. 500 Jahre altes gemütliches Kitzecker Weingut, blitzblanke Stube mit Holztramen, Wildjause „Wild trifft Schwein“. Top: die Rieslinge! www.felberjoergl.at 7 Kilgers Stupperhof. Neu: Trüffelbratwurst oder Wildsalami, Tatar und Leberkäse vom Bison und Wasserbüffel. Ausgezeichnete eigene Weine. Kitzeck. www.domaines-kilger.com 8 Weber. Landartstil, Terrasse über den Weingärten. Kreatives wie Vitello tonnato mit Forellen-Kernöl-Creme. Feine, eigene Schilcher. Lemsitz. weingutweber.at 9 Wutte. Mutig! Der Bau in Fresing sieht aus wie eine Kirche. Sehr gut: Schweinsbrüstl, warme Selchwurst, Kardinalschnitte. Sympathisches Wirtspaar. www.weingut-wutte.at 10 Repolusk. Einer der besten Weinlandblicke über Leutschach. Besonderheiten wie Rohschinken vom Zwergzeburind. Hochwertige Sauvignons, toller Traminer. www.repolusk.at Weiters: Brolli-Arkadenhof, 8462 Gamlitz (www.brolli.at), Oberer Germuth, 8463 Leutschach (www.oberergermuth.com), Hopfer, 8355 Tieschen (www.hopferweine.at), Schneiderannerl, 8443 Pistorf (www.schneiderannerl.at)

Feinste Schinken beim Schneeberger

Krispels Wollschweingourmandisen

Einer der besten Ausblicke beim Repolusk


Kulturelle Steiermark Ein Fest für den Geist – spannende Kulturtipps.

Weber im Schilcherland: Buschenschank mit dem gewissen Etwas

Kultur pur: Schloss Eggenberg, das „Alien“-Kunsthaus und Landeszeughaus in Graz, Freilichtmuseum in Stübing Tamara Kögl serviert beste Bioweine und Buschenschankspezialitäten

Originell: Reiterers Jausen abseits des Mainstreams

Moderner Bau und urige Buschenschankgerichte beim Wutte

Kunsthaus Graz. Der „Friendly Alien“ zählt zu den Wahrzeichen der Stadt. Internationale zeitgenössische Kunst. Gegenüber: die Murinsel als schwimmende Sehenswürdigkeit. www.museum-joanneum.at, www.stadt-graz.at Schloss Eggenberg. Bedeutendste Schlossanlage der Steiermark. 1625 erbaut. 24 Prunkräume, Planetensaal, Schlosspark, Museen, Ausstellungen. Unesco-Weltkulturerbe und barockes Gesamtkunstwerk. www.museum-joanneum.at Bühnen Graz. Internationale Schauspiel-, Opern- und Musicalproduktionen sowie Konzerte, Lesungen usw. Oper, Schauspielhaus, Next Liberty, Kasematten, Orpheum und Dom im Berg. www.theaterholding.at Waldheimat Peter Rosegger. Dem bekannten steirischen Dichter wurden neun Denkmäler und Gedenkstätten gewidmet. Am bekanntesten ist das Geburtshaus in Alpl. www.joglland-waldheimat.at Semmeringbahn. Die Semmeringbahn sowie die umgebende Landschaft der Hochsteiermark gehört zum Unesco-Weltkulturerbe. Bahnwanderweg, kleines Museum. www.semmeringbahn.at Landeszeughaus. Größte historische Waffenkammer der Welt. Mit über 32.000 Exponaten im fünfgeschoßigen Gebäude in der Herrengasse. www.museum-joanneum.at Freilichtmuseum Stübing. Über 100 orginale Bauernhöfe und historische Bauten aus sechs Jahrhunderten. www.museum-joanneum.at WinterSportMuseum Mürzzuschlag. Eine der größten und bedeutendsten Sammlungen im Bereich Ski- und Wintersportgeschichte, modern präsentiert. www.wintersportmuseum.com GrazMuseum. Neu! Das GrazMuseum Schlossberg öffnet am 12. September seine Pforten. Ehemalige Kanonenbastei. www.grazmuseum.at Flavia Solva. Eine Brücke in die Vergangenheit. Das Römermuseum bei Wagna/Leibnitz ist die einzige Römerstadt der Steiermark. www.museum-joanneum.at Weiters: Brahms Museum Mürzzuschlag, Theatercafé Graz (Kabarett), Steirischer Herbst, Forum Stadtpark, Johann Puch-Museum Graz, Kindermuseum Frida&Fred Graz, Künstlerhaus Graz, Museum der Wahrnehmung Graz, Österreichischer Skulpturenpark, Holzmuseum Murau, Mumuth Graz, Forum Kloster Gleisdorf, Universalmuseum Joanneum: 19 Museen, 13 Standorte in der Steiermark. Spannendes Joanneumsviertel. www.museum-joanneum.at best of steiermark | alpe adria magazin

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Beste Winzer

Es gab sogar schon Weltmeister unter den steirischen Winzern. NIEDERÖSTERREICH

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1 MUSTER.gamlitz. Weltmeistertitel für Reinhard Muster mit dem Sauvignon 2013. Top sind die Chardonnays und Sauvignons der Ried Grubthal. www.muster-gamlitz.at 2 Tement. Einer der steirischen Pioniere. Die Familie verfügt über erstklassige Lagen, 16 Riedenweine. Top: die Sauvignons Zieregg und Grassnitzberg. www.tement.at 3 Wohlmuth. Bis zu 90 Prozent steile Weinberge machen reine Handarbeit nötig. Vielschichtigkeit und Schiefermineralität sind typisch für die Weine. Beispielgebend ist

der Riesling Ried Edelschuh. www.wohlmuth.at 4 Gross. Mit viel Handarbeit machen die Brüder Gross Weine, die nach ihrer Herkunft schmecken. Johannes kümmert sich ums südsteirische Weingut, Michael um Vino Gross in Slowenien. www.gross.at 5 Skoff Original. Walter Skoff gilt als der Mister Sauvignon. Er verfügt über 13 Toplagen, aus denen auch der Weltmeisterwein Sauvignon Blanc Kranachberg 2015 entstand. www.skofforiginal.com

Tement: südsteirisches Pionierweingut 6 Lackner-Tinnacher. Katharina Tinnacher steht für elegante, fein strukturierte Weine, immer charakterisiert von tiefer Frucht. Beste Lagen wie Ried Welles oder der Sausaler Flamberg. www.tinnacher.at 7 Neumeister. Christoph Neumeister ist Vordenker und zählt zu den Spitzenwinzern Österreichs. Großartig: Sauvignon und Morillon Moarfeitl genauso wie der Sauvignon Alte Reben 2015. www.neumeister.cc 8 Maria und Sepp Muster. Demeterbetrieb, bewusst „langsam“ hergestellte Bioweine voll Lebendigkeit und Komplexität.

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In Gamlitz konzentriert sich die Weinkompetenz

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Tipp: Sauvignon Blanc Gräfin 2017. 8463 Leutschach. www.weingutmuster.com 9 Erwin Sabathi. Die Betonung der Herkunft ist ihm wichtig, daher verzichtet er fast ganz auf Holzeinsatz. Bei den exzellenten Sauvignons kommt er ohne vordergründige Frucht aus. www.sabathi.com 10 Frauwallner. Das Terroir soll klar erkennbar sein, das gelingt Walter Frauwallner bestens mit Morillon und Sauvignon aus der basaltgeprägten Ried Buch. www.frauwallner.com

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Die Steiermark tut gut und schmeckt gut. www.steiermark.com/herbsturlaub


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Genießen bei den Köchen des Jahres und den Aufsteigern der Lokalszene. NIEDERÖSTERREICH

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1 Harald Irka am Pfarrhof. Alles neu: Tom Riederer verlässt den Pfarrhof, jetzt kocht 4-Hauben-Mann Harald Irka. Elegantmodernes Interieur, Zimmer mit Ziegelgewölbe. 8444 St. Andrä im Sausal 1, wwww.ampfarrhof.com 2 Geschwister Rauch vulgo Steira Wirt. Richard Rauch, ehemaliger Koch des Jahres, verzaubert mit hochkreativer, sensibler Küche. Hotel, Deli-Laden. 8343 Trautmannsdorf, www.steirawirt.at 3 Vinea. Restaurant, Weinbar, Vinothek. An Bord: Dreihaubenkoch Alexander Posch,

2018 Aufsteiger des Jahres, und Christopher Pohn, einer der besten Sommeliers Österreichs. Unkompliziertes wie Backhendl, Kartoffel, Wasabi, Ingwer. 8461 Ehrenhausen, www.vinearestaurant.at 4 Die Weinbank. Gerhard Fuchs ist ein Erneuerer steirischer Kreativküche, der Dreihaubenmann hat aber auch ein Herz für Bodenständiges. Im Keller: Über 3000 Naturweine. 8461 Ehrenhausen, www.dieweinbank.at 5 Didi Dorner im Magnolia. Dorner überzeugt seit Jahrzehnten mit klassisch-franzö-

Geschwister Rauch: kreative Regionalküche sischer Küche, gemixt mit mediterraner Leichtigkeit. Fast schon sinnlich. 8010 Graz, www.restaurant-magnolia.at 6 Beim Broadmoar. Fine-Dining-Menü mit einer Vielzahl an kleinen Gängen im coolen Landgut, Johann Schmucks Kombis sind immer zum Niederknien, außergewöhnliches Weinservice. 8503 St. Josef, www.beimbroadmoar.at 7 Thaller. Kreativgasthaus in blühendem Park, hier wachsen Kräuter, Gemüse und Fisch für die Küche. Feine Gänge wie Weidehendl, roter Curry und Kohlrabi.

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Beim Broadmoar: einer der Aufsteiger 8423 St. Veit/Vogau 44, www.gasthaus-thaller.at 8 Saziani Stub’n. Walter Triebl folgte Harald Irka. Raffinierte Kreationen, der biologische, nachhaltige Weg wird noch konsequenter gegangen. 8345 Straden, www.neumeister.cc 9 Steirerschlössl. Regionale Gerichte mit zeitgemäßem, exklusivem Flair im vorbildlich renovierten Zeltweger Jugendstilschlössl. www.hotel-steirerschloessl.at 10 Krainer. Nachhaltige, unwiderstehliche Gerichte mit dem gewissen Dreh von Astrid und Andreas Krainer. Sehr schöne Wein-

Die Weinbank: Christian Zach, Gerhard Fuchs (r.)

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Wo Omas Rezepte und die Variation der Tradition zelebriert werden. NIEDERÖSTERREICH

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Wirtshaus mit Niveau: Haberl & Fink's

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1 Der Luis. Wirtshausklassiker wie seidenweiche Beuschelsuppe nach Omas Rezept oder Fine Dining von Luis Thaller jun. Toller Service. 8184 Anger, www.posthotel-thaller.at 2 Genuss Gasthaus Kohlröserlhütte. Im edlen Ausseer Stil gestaltet, verfeinerte Klassiker wie Ausseer Fischsuppe mit Wermut, Ingwer und Safran. Hausgemachte Pestos, Traumseeblick. Ödensee 144, www.genussamsee.com 3 Gallbrunner. Bilderbuchwirtshaus. Am gesetzten Tischherd entstehen Rindsuppe mit Grammelstrudel oder Braten mit Erdäpfelwurst. Gutes Hausbier. 8190 Birkfeld, www.gallbrunner.at 4 Forellengasthof Kulmer. Franz Kulmer ist ein großartiger Fischkoch. Ein Muss sind gebackene Forelle und Maki von der Lachsforelle. Restaurantchefin Anni Kulmer ist die Seele des Hauses. 8190 Birkfeld, www.kulmer-fisch.at 5 Haberl & Fink's. Wirtshauskultur mit feinem Handwerk und einfallsreichen Verfeinerungen. Die Weinkarte ist schon ein Buch. 8262 Ilz, www.finks-haberl.at 6 Alte Post. Schweinsbraten, Backhendl oder Klassik mit einem Dreh – beides gelingt Stefan Nauschnegg bestens. Gute Weine. 8430 Leibnitz, www.zur-alten-post.at

7 Port 361. Im Stil wie ein gemütliches Alpenchalet, Menüs mit Fisch oder Fleisch. Beispiel? Silberlachs auf Zitronenrisotto mit Yuzu-Schaum. Hervorragend! 8700 Leoben, www.port361.at 8 Liepert’s Kulinarium. Zeitgemäße Regionalküche mit hinreißend jugendlichen Einfällen im rustikal-gemütlichen Gastraum. 8463 Leutschach, www.lieperts.at 9 Lilli und Jojo – Das kleine Wirtshaus. Joachim Gradwohl, ehemaliger Koch des Jahres, und die charmante Lilli Kollar starteten neu durch. Liebevolle Variationen wie Coq au Vin Edition Südsteiermark. 8461 Ehrenhausen, www.lilliundjojo.at 10 Steirereck. Gasthauslegende. Heinz Reitbauer sen. züchtet frei laufende Schweine und Schafe, regionale Küche mit großer Eleganz. Ein Gesamtkunstwerk. Pogusch 21, 8625 Turnau, www.steirereck.at Weiters: Fischwirt im Urmeer, 8461 Sulztal 18 (www.fischwirt.co.at), Jagawirt, 8511 St. Stefan ob Stainz (jagawirt.at), Lurgbauer, 8630 St. Sebastian (lurgbauer.at), Schloss Farrach, 8740 Zeltweg (www.schlossfarrach.at), Der wilde Eder, St. Kathrein/O. (der-wilde-eder.at), Schlosskeller Südsteiermark, 8430 Leibnitz (schlosskellersuedsteiermark.at), Wassermannwirt, 8511 Sommereben, www.wassermann-wirt.at

Der Fischrestaurantklassiker: Kulmer

Neu: Lilli und Jojo in der Südsteiermark

Erste Reihe fußfrei am Ödensee: Genuss Gasthaus Kohlröserlhütte

28alpe adria magazin | best of steiermark

Köstliches Wild: Wassermann-Wirt in St.Stefan/Stainz


Einzigartiges und Kurioses

Wohnen mit Stil

Von Arnie bis zur Weltmaschine – die Nicht-Alltäglichkeiten des Landes. Einige unserer Lieblingstipps

Chalets über einer Schlucht, übernachten im Schloss oder schlafen mit Almluft. NIEDERÖSTERREICH

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Winzerhäuser, stilvoll renoviert: Winzarei (l.) und Pures Leben 1 Almwellness Hotel Pierer. Frische Luft, traumhafter Ausblick und viel Natur mitten im Almenland. Almwellness im 4.500 m2 großen Spa. Gault&-Millau-Hotel des Jahres 2020. 8163 Fladnitz, www.hotel-pierer.at 2 Loisium Hotel Südsteiermark. Imposant und futuristisch, besonders begehrt sind die Weingartenblick-Suiten und das Loisium Wine Spa. Traumlage im Weinland. 8461 Ehrenhausen, www.loisium-suedsteiermark.at 3 Natur- & Wellnesshotel Höflehner. Viersterne-S-Luxus in der atemberaubenden Bergwelt von Schladming-Dachstein, neu erweiterter Premium-Alpin-Spa, Naturküche. 8967 Haus/Ennstal, www.hoeflehner.com 4 Four Elements. Die drei exklusiven Chalets liegen eingebettet zwischen den Nationalparks Gesäuse und Kalkalpen, zwei der exklusiven Ferienhäuser ragen über eine bis zu 60 Meter tiefe Schlucht der Salza. 8923 Palfau, fourelements.world 5 Winzarei. Spitzenwinzer Manfred Tement baute ehemalige Winzerhäuser, umgeben von südsteirischen Weingärten und blühenden Wiesen, zu zeitgemäßen Suiten um. www.winzarei.at 6 Pures Leben. Südsteirische Weinstöckl und Winzerhäuser wurden zu gepflegten Landhäusern in Traumlage gestaltet, oft mit Pool und Sauna ausgestattet. www.puresleben.at 7 aiola living. Charmantes Boutiquehotel in der Grazer Altstadt: glamourös, überdimensionale Blumenmuster, Mut zu Farben, edle Materialien, Designstücke. www.aiolaliving.com 8 Haus Anna Plochl. Neu eröffnet: individuelle, sehr stilvolle Zimmer mit Loden-Boxspringbetten, handgemachten Ausseer Kleiderbügeln, Zirbenholzschüsseln und Wasserkaraffen. 8990 Bad Aussee, hausannaplochl.com 9 Hotel G'Schlössl Murtal. Inmitten eines idyllischen Schlossparks. Suiten und Maisonetten, Holz und Stein verstehen sich mit dosiertem Design. 8734 Großlobming, www.gschloessl-murtal.at 10 Schloss Kapfenstein. Liebevoll mit alten Möbeln, aber mit dem Komfort der heutigen Zeit eingerichtet. Gutes Restaurant, eigene Spitzenweine. winkler-hermaden.at Weiters: Kai 36, Graz (kai36.at), Garten-Hotel Ochensberger, 8181 St. Ruprecht an der Raab (www.ochensberger.at), Golden Hill Country Chalets & Suites, 8505 St. Nikolai i. Sausal (www.golden-hill.at), Retter, 8225 Pöllau (www.retter.at)

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Stainzer Flascherlzug, Rassacher Dorfleben 1 Stainzer Flascherlzug. Mit der kunterbunten Schmalspurbahn durch das Schilcherland. Kulinarische Zwischenstopps, Harmonikamusik, Kinderschminken usw. www.flascherlzug.at 2 Freie Bühnen. Die Steiermark ist reich an freien Theaterbühnen. Unsere Tipps: „Theater im Bahnhof“ in Graz, „Theaterzentrum Deutschlandsberg“ oder das „Theater im Kürbis“ in Wies. www.kuerbis.at 3 Greith Haus. Internationale Kunst am Land. Im einzigartigen GreithHaus in St. Ulrich in der südlichen Weststeiermark. Lesungen, Ausstellungen, Konzerte, Theater, www.greith-haus.at 4 Skulpturenpark Graz. Ein magischer Ort. 75 internationale Skulpturen südlich von Graz: Herbert Boeckl, Erwin Wurm, Yoko Ono usw. www.museum-joanneum.at 5 Rassach nahe Stainz. Ein Dörfchen nördlich von Deutschlandsberg wie anno dazumal. Links und rechts der Straße locken Direktvermarkter, Bauernläden, Kleinkunstwerk. Einfach stehenbleiben. 6 Motorikpark Gamlitz. Einzigartiger Abenteuerpark in Gamlitz. Mit 41 lässigen Stationen für bestes Konditions-, Koordinations- und MotorikTraining. Für die ganze Familie, kostenlos! www.motorikpark.at 7 Steirische Meisterstraße. Handwerksbetriebe, Werkstätten, Manufakturen, Traditionshäuser reihen sich an der Meisterstraße aneinander. www.meisterstrasse.com 8 Gsellmann Weltmaschine. Tausende Teile, Hunderte Glühbirnen und 25 Elektromotoren bilden die Weltmaschine von Franz Gsellmann, der 23 Jahre lang daran schraubte. Auf einem Bauernhof in Kaag bei Edelsbach. www.weltmaschine.at 9 Arnold Schwarzenegger Museum. Erinnerungen und Originalexponate aus Arnies Kindheit, Film- und Gouverneurkarriere. In Thal bei Graz. www.arnieslife.com 10 Steirische Apfelstraße. Schlängelt sich 25 Kilometer von Prebuch bei Gleisdorf bis zum Apfeldorf Puch und Oberfeistritz bei Anger. www.apfelstrasse.at Weiters: Fuchs-Kirche bei Thal, Glasmuseum Bärnbach, Theaterweg St. Josef, Wald der Sinne im Mürzer Oberland best of steiermark | alpe adria magazin

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© Hundertwasser Architekturprojekt

Steiermark er-lesen

Geballte Steiermark-Infos – auch aus schrägen Blickwinkeln – in diesen zehn Lieblingsbüchern. Steiermark Reiseführer. Wie immer im Michael Müller Verlag verlässlich und umfangreich, viele Tipps. Neue Auflage 2020! 444 Seiten, 20,90 €, Andreas Haller. Die Steiermark, Eine Landvermessung. Essays, emotionale Interviews, Porträts, Bildstrecken. Mit Beiträgen u.a. von Barbara Frischmuth, Peter Simonischek, Gerhard Roth. 608 Seiten, 50,00 €, Brandstätter Verlag. Steiermark, Das Land in seiner vollen Breite. Fotograf Christian Klöckl hielt seine Heimat in fantastischen Breitleinwandbildern fest. 176 Seiten, 149 €, Servus Verlag. Außergewöhnliche Kraft-Orte in der Steiermark. Beschreibungen und Koordinaten von 83 Geheimtipps für Kraftorte. 300 Seiten, 19,90 €, Erich & Monika Baumgartner, Leykam. Wanderführer Steiermark. Band 2: Die Weißen Gipfel – Von der Rax bis zum Dachstein. Leichte, schnelle „Gipfelsprints“ und Mehrtagestouren. 191 Seiten, 22,99 €, Reinhard Lamm, Styria regional. WEIT-blick. Das neue Buch von Fotograf, Berg- und Skiführer Herbert Raffalt. Großformatige, atemberaubende Aufnahmen und Gedanken aus der Bergregion Schladming-Dachstein. 192 Seiten, 35,00 €, Dachstein Tauern Verlag. 111 Orte in der Steiermark, die man gesehen haben muss. Die Steiermark mit neuen Augen erleben. 240 Seiten, 17,50 €, Gerald Polzer, Stefan Spath, Emons Verlag.

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rungen, Nachhaltigkeit imErfahrung Denken und Handeln soPolz vereint Qualität, und Emotion wieEseinsind kompromissloser Qualitätsanspruch, aus die über Jahrzehnte gesammeltendieErfaheiner guten Ernte einen charaktervollen Wein marungen, Nachhaltigkeit im Denken und Handeln sochen. Diese Werte wurden federführend von den wie ein kompromissloser Qualitätsanspruch, die aus Brüdern Erich & Walter Polz am Familienweingut einerSoguten einenPolz charaktervollen Wein für magelebt. stehtErnte der Name seit Generationen So steht der Name Polz Terroir, seit vielen einchen. von Hand herausgearbeitetes dasGeneratiunsere onenLeidenschaft für ein nahezu ganze undvon die Hand Liebeherausgearbeitetes zum Detail im Terroir, dasmacht. unsereSeit ganze Leidenschaft die LieGlas erlebbar kurzem hat die 4.und GeneratiDetail Glas erlebbar macht. on be daszum Ruder imim Familienbetrieb übernommen. So Diedas Eigentümer und Erich Christoph Winemaker, wird Weingut von JuniorPolz, geleitet wobei weiterhin Bruder Christoph in bewährter Manier sind diesein Eckpfeiler des Erfolges.

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Unter den Winden

Der klassische Sommertraum - kristallklares Wasser von türkis bis dunkelblau, Schnorcheln an der Felsenküste, Šurlice, Žlahtina, die Kräuter und das weite Meer: Die kroatischen Inseln Krk und Rab ticken im eigenen Rhythmus. TEXT Lea Friessner, Stefan Schumi FOTOS Lea Friessner, Stefan Schumi, Shutterstock, Falkensteiner, Hotel Riva

Beschwingt: Das Städtchen Vrbnik, bekannt für seine guten Weine

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Entschleunigung am Segelschiff: die schรถnste Art, Kroatien zu bereisen

Romantisch: Altstadtbummeln in Krk Stadt

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Landwirtschaft und Kontemplation: Wein, Olivenöl und Schafskäse werden auf Krk hergestellt

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nker runter, ein bisschen herumrütteln, kurz per Tauchgang überprüfen: Und schon hängen wir gemütlich mit der alten Segeljacht in einer der berühmtesten Buchten von Krk, die Kids sind längst ins kühlende Meer gesprungen. Diese Buchten westlich von Stara Baška sind sonst nur per Fußweg zu erreichen. Sie werden übrigens immer wieder unter die Top-Strände der Adria gereiht. Per Boot ist es natürlich gemütlicher, Essen, Kühlschrank, Schatten, Liegen haben wir ja gleich mit dabei. Nach einem Tag zwischen Sonnen- und Taucherbrille, gegrilltem Fisch und guter Jause schippern wir zurück in die Marina. Im Sonnenuntergang, Romantik pur. Möchte man Krk und Rab mit dem Boot erkunden, benötigt man selbst für ein kleines Schlauchboot mit E-Motor das kroatische Küstenpatent. In Zeiten Jugoslawiens war die Prüfung als „Kaffeeschein“ verrufen, der Legende nach konnte das Ergebnis mit Kaffee- oder Schnapsspenden beeinflusst werden. Im heutigen kroatischen Marinewesen weht ein anderer Wind, wenn auch der draußen auf dem Meer schon seit Ewigkeiten dieselben Kreise zieht: Sollten Sie bei Ihrer Prüfung als angehender Kapitän die Frage nach den vier vorherrschenden Winden der nörd-

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lichen Adria nicht beantworten können, werden Sie wohl ein weiteres Mal antreten müssen. Diese Frage ist essenziell, wenn nicht sogar lebensbestimmend - für die gesamte Bevölkerung der nördlichen Adria. Die Insel Krk ist die nördlichste der Kvarner-Bucht und am einfachsten zu erreichen, da sie seit 1980 durch eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Fährt man zum ersten Mal auf die Insel, erscheint einem Krk als bizarre, schroffe Felsenlandschaft, die langsam in hügelige Macchie übergeht, durchsetzt von Felsen und Steinmauern. Diese karge Vegetation verdankt die Insel der Bora, einem starken und kalten Nordostwind, der sowohl Klima als auch Lebensrhythmus beherrscht. Die „Bura“ weht an der gesamten Adria, doch an Intensität trifft sie Krk am stärksten, da durch das vorgelagerte VelebitGebirge der Wind durch eine Fallhöhe von über 1.000 Metern zusätzlich beschleunigt und vor allem im Winter Geschwindigkeiten über 200 km/h erreichen kann. Was erst mal unwirtlich klingt, entfaltet sich aber zu einigen Vorteilen. Unter Fischern und Seglern ist die Bora kein „Schlechtwetter“, sondern ein „Schönwetterwind“: Im Sommer weht sie meist exakt drei Tage und sorgt für Umwälzung der Luft- und Wassermassen nach Schlecht-

wetter oder Hitzeperioden. Nach drei Tagen Bora ist also eine längere Schönwetterphase garantiert. Einheimische versichern, dass es die Abwechslung ist, die das Leben auf Krk lebenswert macht. Und die Bora gibt diesen Rhythmus vor. Verfolgt man den Straßenverlauf der Insel Krk weiter nach Westen oder Süden, bekommt man bald ein anderes Bild der Insel. In Senkungen der Landschaft oder in den Buchten am Meer bilden sich klimatische Zonen, die vom Wind teilweise verschont bleiben und dadurch eine andere Vegetation zulassen. Statt Macchie und steinigem Boden finden sich mehr und mehr Obstbäume, Olivenhaine und vereinzelt Weingärten.

In der Schatzkammer Bei Omišalj, nach dem Flughafen Krk, wählen wir die Route nach Süden vorbei an den Badeorten Klimno und Šilo, und kommen über eine Anhöhe in ein schmales Tal mit schlagartig veränderter Landschaft. Die Bäume am Straßenrand sind doppelt so hoch und in der Ebene stehen Weinstöcke, so weit das Auge reicht. Wir sind kurz vor Vrbnik und überblicken die Schatzkammer Krks: Hier wächst die Traube für den Žlahtina, den trockenen, mineralischen und trotzdem süffigen


Ankern in den schĂśnsten Badebuchten: eine äuĂ&#x;erst bequeme Variante eines Strandtages

Abendspaziergang in Krk: Nur in der Hochsaison sind hier (so) viele Urlauber unterwegs

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Krker Postkartenmotive: Skulptur in Baška, die praktische Brücke zum Festland, Aussicht über die berühmten Buchten von Stara Baška und wanderbare Meerblickwege

Weisswein der Vrbniker Weinbauern. Sehr stolz ist die Bevölkerung auf ihren autochthonen Wein, der nur hier und auf seine Art wächst, was wiederum maßgeblich auf Bora und Klima zurückzuführen ist. Gleich zwei Warnungen: Zum einen ist die Wirkung des Žlahtina nicht zu unterschätzen, über den Durst getrunken, entfaltet er oftmals „stürmische“ Kraft. Zum anderen ist der als Souvenir mitgenommene Wein dann oft eine Enttäuschung, der bekannte „Urlaubs-Effekt“ lässt ihn anders schmecken als in einer Konoba auf Krk, wo er eher hingehört. Im kleinen Örtchen mit dem unaussprechbaren Namen Vrh, auf einer Anhöhe im Westen der Insel, betreibt Vjekoslav ŽužiÊ seit Generationen seine „KuÊa

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krčkog pršuta ŽužiÊ“, ein lohnenswertes Ausflugsziel. Als fast höchstgelegenes Haus in Vrh hat man hier einen großartigen Rundblick auf Insel und Meer, bevor man die Welt der Schinken betritt. Durch Glaselemente im Tavernenboden blickt man auf die Räumlichkeiten darunter, hier hängen hunderte Schinkenkeulen, um luftgetrocknet zu reifen. Es ist wieder die Bora, die hier ihren Beitrag zur eigenen Note dieser Produkte liefert. In Vrh ist man nicht nur der Bora ausgesetzt, sondern auch von Süden her dem „Jugo“, einem weitereren Dauergast der Adria. Der Südwind bringt im Gegensatz zur Bora Schlechtwetter, meistens Regen, und kündigt sich durch Windwechsel und vermehrte Wellen an. Während auf der

Anhöhe von Vrh der Schinken im Wind reift, bietet diese Erhebung Schutz der nordwestlichen Meeresküste Krks, sowohl vor Bora als auch vor Jugo, was sich in den nächsten kleineren Ortschaften zeigt: Hier ist alles üppiger, es gibt kleinere Palmen, viele Obstbäume und Gemüsegärten und zu jeder Jahreszeit ein scheinbar eigenes Mikroklima, wie schon in den Weingärten von Vrbnik.

Dolce Vita und Riviera „Šotovento“ nennt sich die Gegend, abgeleitet aus dem Italienischen „unter den Winden“, welche sich von den westlichen Ausläufern der Hauptstadt Krk bis nach Glavotok (Inselkopf), dem Nordwest-Kap


der Insel erstreckt. Touristisch noch nicht so massiv erschlossen, bietet dieser Teil der Insel schon fast italienisches „Dolce Vita“Feeling, es gibt kleinere Appartements und Zimmer rund um die Orte SkrbčiÊi, PineziÊi, LinardiÊi und Glavotok, und auch Buchten mit schönen Bademöglichkeiten. Doch wir suchen die Abwechslung und folgen dem Weg der Bora in den Süden. In Baška, im Süden der Insel, kann auch der Jugo stark blasen, gefolgt von böigen Schüben der Bora. Je stärker die Winde sich hier duellieren, umso länger scheinen die Schönwetterphasen zu sein. Baška bietet eine regelrechte Riviera am langen, wunderschönen Kieselstrand mit umfassendem Angebot an Hotels, Campinganlagen und Apartmenthäusern. Die Gassen sind eng verwinkelt und bieten ein Potpourri aus kleinen Läden, Cafés, Restaurants und Eisdielen. Im Frühjahr erwachen hier die ersten Geister bis zur Vollauslastung im Hochsommer. Im Herbst fällt das Städtchen wieder in einen verträumten Schlaf. Ähnlich verhält es sich in Punat, in einer großen Bucht an der Westseite Krks gelegen. Hier ist nicht nur der Sommergast der Wirtschaftsmotor, sondern vor allem die Marina Punat und die dazugehörige Schiffswerft, die Tausende Boote zu Wasser und Land betreuen. Die Hauptstadt Krks heißt Krk und ist eine alte Festung mit der typischen Innenstadt, mit kleinen Gassen und hübschen Parkanlagen am Meer. Hier ist Shopping angesagt, neben netten Boutiquen mit italienischer Mode gibt es unzählige Souvenirshops, Cafés, Konobas und Eisdielen, die um Kunden buhlen. Im Hafen liegen unzählige Ausflugsschiffe, denn die wahre Schönheit Krks findet sich wohl am Meer. Inmitten schroffer Felswände ist die Insel reich an Buchten, teils mit weiten Kieselstränden, umrandet von Buschwerk. Zu Fuß sind viele dieser Buchten nur aufwändig über Trampelpfade zu erreichen, die Ausflugsboote steuern nur die größeren an. Ist man nun stolzer Besitzer des anfänglich erwähnten Küstenpatentes, lässt sich mit motorisiertem Schlauchboot oder Mietboot wunderbar die Küstenwelt erkunden. Auch für Sportbootfahrer und Segler gibt es gut geschützte Ankerbuchten, wie etwa die „Sveti Juraj“ nordwestlich der Stadt Krk. Hier gibt es neben einem kleinen Kiosk am Strand mit Snacks und Getränken die Möglichkeit, sich als Bootscrew von Robert ŽužiÊ abholen zu lassen, um

mit dem Pick-up Truck zu seinem Hof Drogi Sveti Juraj bringen zu lassen. Ja, Robert ŽužiÊ ist mit dem Schinkenproduzent verwandt und wir befinden uns nahe Vrh auf einem Bergrücken oberhalb der Stadt Krk. Das Lokal ist auch über einen Feldweg von Vrh aus erreichbar. Die Aussicht ist atemberaubend, der gesamte KvarneriÊ Kanal zwischen Krk und Cres wird hier sichtbar, in der Ferne reicht der Blick bis Rab und Mali Lošinj. Der Bauernhof wurde liebevoll restauriert und hat seinen alten Charakter behalten. Hier warten auf Vorbestellung Gerichte aus der Peka, dem traditionellen Schmorgrill mit Tongefäßen in heißer Holzkohlenglut. Der Duft von Oktopus und gebratenem Lamm strömt uns entgegen, zur Vorspeise gibt es hausgemachten Käse mit Olivenöl und dem Pršut, Rohschinken, und frisch gebackenem Weißbrot. Reichlich Žlahtina und edle Brände aus Vrbnik runden einen Abend im Sonnenuntergang ab, im Falle unserer Bootscrew gehts ja per Taxi zurück in die Bucht und ab in die Kojen.

Abstecher nach Rab Spätestens auf der Terrasse von Sveti Juraj hat einen die Silhouette der Insel Rab neugierig gemacht. Fast wie eine Zwergenmütze ragt sie aus dem Wasser, das Festland im Hintergrund lässt die Umrisse nur erahnen. Mit dem Auto könnte man den nahen Fährhafen von Valbiska ansteuern, wo die Autofähren nach Rab und Cres abfahren. Die nach Rab verkehrt im Sommer viermal täglich, in rund eineinhalb Stunden Fahrtzeit erreicht man den Hafen Lopar an der Nordostsei-

te der Insel. Wir wollen natürlich segeln. Verlässt man mit dem Boot beim Leuchtturm den Windschatten der Insel Krk, sollte man die Wettervorhersage studiert haben, denn bei starker Bora ist diese Fahrt nur geübten Kapitänen zu empfehlen. Das Südkap der Insel bei Baška bildet mit der vorgelagerten Insel PrviÊ durch ihre Höhe eine Art „Düse“ für die vom Velebit abfallende Bora, die an dieser Stelle in den KvarneriÊ Kanal kräftig beschleunigen kann. Am Festland gegenüber liegt die Stadt Senj, Namensgeber dieser Meerenge, die Senjska Vrata - die „Türe von Senj“. Wie die Einwohner Krks wissen auch die Seeleute, welche Anzeichen auf eine starke Bora hinweisen und so ist es oft besser, auf einen Maestral zu warten, den im Sommer vorwiegenden Wind aus Nordost, bei schönem Wetter und wenig Seegang ist unsere Fahrt nach Rab dann ein Hochgenuss. Ein lohnenswertes Ziel wäre die Marina Supetarska Draga in der gleichnamigen Bucht an der Nordseite der Insel Karibikfeeling im äußeren Teil der Bucht und das erstklassige Marinelokal würden warten, doch wir entscheiden uns für die Stadt Rab. Der Spaziergang durch die wunderschöne Altstadt führt uns schließlich in den Komrčar Park. Wir setzen uns ans Meer und schauen in den Sonnenuntergang. Alles wackelt ein bisschen. Nicht wegen des Konsums von Inselwein, sondern wegen der sogenannten Landkrankheit, die Segler zu spüren bekommen: An Bord ist es doch am schönsten – und morgen warten die schönsten Buchten von Rab. ■

Sehnsuchtsort Rab: eine der malerischsten Städte in der Kvarner Bucht

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INFO: Krk Die kroatische Insel liegt südöstlich von Rijeka, der Kulturhauptstadt 2020, in der Kvarner-Bucht und ist knapp vor Cres (405,78 km²) größte Insel in der Adria. Seit 1980 ist sie über die Krk-Brücke (Länge 1430 m) zu erreichen. Auf Krk, der „goldenen Insel“, leben rund 18.000 Menschen, administratives Zentrum ist die Hauptstadt Krk. Von allen kroatischen Inseln hat Krk die meisten besiedelten Orte: Neben „Krk Stadt“ sind die Tourismushochburgen Malinska und Omišalj sowie das liebliche Vrbnik, Baška im Süden und Punat mit seiner Marina weitere wichtige Städte auf der Insel. Von der Frühgeschichte über die Liburner und Römer ist Krk auch unter venezianischer Herrschaft gestanden. Glagoliza: Eine Besonderheit der Insel ist die Glagoliza, die älteste slawische Schrift, die sich hier am längsten gehalten hat. Noch um die Wende vom 19. zum 20. Jh. erschien ein Messbuch in Glagoliza. Besonders in der Gegend rund um Baška gibt es da einiges zu entdecken - den „Glagolitischen Pfad“ und die Fundstätte eines der ältesten und bekanntesten Kulturdenkmäler der kroatischen Sprache und Geschichte: die „Tafel von Baška“ stammt aus der Kapelle Sv. Lucija in Jurandvor und wird auf das Jahr 1100 datiert. Eine Kopie ist in der Kapelle zu besichtigen.

Anreise Auto: Von Villach (261 km) - Karawankentunnel (SLO) - Ljubljana - Postojna - Rijeka (CRO) - Ausfahrt Richtung Split, Kraljevica Krk-Brücke Von Triest (128 km) - Kozina (SLO) - Pasjak (CRO) - Rijeka - Kraljevica - Krk-Brücke Von Graz (322 km) über Maribor (SLO) Zagreb (CRO) - Rijeka - Kraljevica - KrkBrücke Bahn: Bahnhof Rijeka 60 km. Von Rijeka auf die Insel regelmäßige Buslinie (ca. alle 1,5 Stunden) Flugzeug: Flughafen Rijeka auf der Insel Krk (30 km von Punat entfernt); weitere Flughäfen: Triest (150 km), Pula (120 km), Ljubljana (150 km), Zagreb (210 km)

Beste Reisezeit Von April bis Oktober, in den Wintermonaten starke Winde.

Schiffsverleih Bootsvermietung und Charterangebote in jedem Hafen, Voraussetzung ist das Küstenpatent. Wer einmal mit einem Boot in einer einsamen Bucht angelegt hat, weiß von dem mehrdimensionalen Glücksgefühl. Besonders wichtig ist der Sonnenschutz: Durch den leichten Windzug an Bord spürt man die Intensität der Sonne nicht.

TOURISMUSINFO Tourismusverband der Insel Krk. Trg sv. Kvirina 1, 51500 Krk, (+385 51) 221 359, www.krk.hr

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Rijeka

Opatija

Kraljevica Moπc´eniœka Draga

Crikvenica Njvice

Porozina

Novi Vinodolski

Malinska

CRES Glavotok

Vrh Valbiska

KRK Vrbnik Krk Punat Baπka Stara Baπka

Cres

Rab

Küstenpatent

Strände

Der offizielle Bootsführerschein für Wasserfahrzeuge vom Jet-Ski bis zur 18 MeterJacht (30 BRZ/GT). Nach einem Vorbereitungskurs legt man in Rijeka am Hafenamt die Prüfung ab. Leinen los! Nautik: Die Marina Punat, die älteste Marina in Kroatien, hat sich zu einem renommierten Jachthafen entwickelt. Mit mehr als 800 Topliegeplätzen auf elf Landungsstegen ist sie der ideale Anlaufpunkt, auch durch die Erreichbarkeit mit dem Pkw. Anfang Juli findet die „Krk Regatta“ statt. Vielfältige Chartermöglichkeiten. Puntica 7, 51521 Punat, (+385 51) 654 111, www.marina-punat.hr

Mit einer Küstenlänge von 219 km hat Krk viele einsame Buchten, schöne Strände und Promenaden zu bieten. Aber auch einige Sandstrände: In der Sv. Marak-Bucht bei Rišika, Klimno oder bei Soline - dort gibt es neben Sand auch Heilschlamm. Sehr schön sind die weltbekannten Buchten von Stara Baška (per Fußweg oder Boot) und die Strände rund um Glavotok und Punat. Hinter den touristisch erschlossenen Bereichen gibt es immer auch kleine Felsbuchten, in denen „wild“ gebadet wird. Charmante „Stadtstrände“ in Vrbnik, Krk und Baška.

Wandern

Sehenswert KRK

Das Wegenetz umfasst rund 400 km, bekanntester Weitwanderweg ist der eher anspruchsvolle Franziskusweg, der in 6 Tagesetappen mit 3200 Höhenmetern durch die vier Franziskanerklöster von Krk führt: Krk-Stadt, Košljun, Porat und Glavotok. www.franziskusweg-krk.com Es gibt auch zahlreiche kleine Wanderungen, Kartenmaterial in den Tourismusbüros. Hilfreich: die kostenlose App „Krk Hike“, Sprache Englisch.

Die schöne Altstadtfestung rund um den majestätischen Komplex der Kathedrale ist in den Sommermonaten stark frequentiert, jede Menge Souvenir- und auch viele andere Shops finden in den schattigen, gepflasterten Gassen. Ausgezeichnetes biologisches Eis gibt es im Café am Stadtplatz, jedes Jahr Anfang August verwandelt sich die Stadt für 3 Tage im Rahmen des „Krk Fair“ zu einem mittelalterlichen Markt mit Programm auf vier Hauptbühnen. (Heuer 8. - 10. 8. 2020). Auch empfehlenswert: Krk Stadt Weinfest, Ende Mai.

Radfahren

Essen

Vielfältige Bike-Strecken, die vor allem im Frühjahr, Herbst und am frühen Morgen sehr gut zu befahren sind. Radverleih ab ca. 10,- €/Tag. E-Bikes in Malinska, Punat und Krk-Stadt. Beste Übersicht in der kostenlosen App „Krk Bike“ bzw. online auf www.krk.hr, Fahrradkarten in Tourismusbüros.

4 Saisons. Französisch-kroatische Fusionsküche, Galettes, Ratatouille, Desserts. Unbedingt reservieren! Krk, Josipa Jurja Strossmayera 3, (+385 98) 169 4523 Citta Vecchia. Etwas versteckt und mit liebevollen Details gestaltet, romantische Terrasse, Fisch, Meeresfrüchte, hausgemachte Tagliatelle und Šurlice, feines Risotto. Krk, Josipa Jurja Strossmayera 36, (+385 95) 506 3179


BAŠKA Malerischster Ort der Insel mit Traumstränden, mediterranem Lebensgefühl, lieblichen Gassen und schöner Promenade. Nach Osten gibt’s karibisch anmutende, wilde Buchten. Mitte Mai, wenn die Natur in voller Blüte steht: das "Schwarze Schaf" Fest mit Sport, köstlichem Lamm, Wein aus Baška und guter Musik. Im Ort nette Cafés und Bars. Tipp: Bootsausflug in die östlichste Bucht Vela Luka.

Essen Bistro Francesca. Wundervolles Ambiente im romantischen Innenhof, tolle Fleischund Fischgerichte und einheimische Weine, „Jazz & Romance“. Keine Reservierung möglich. Baška, Zvonimirova 56 www.bistrofrancesca.com Lantino. Erstklassige Adresse für Fischgerichte plus wunderschöne Lage am Meer. Baška, Emila Geistlicha 39, (+385 51) 856 484, www.lantino.eu

VRBNIK Idyllisches Dorf auf einem 50 m hohen Hügel am Meer mit verwinkelten, engen Gassen. Der kleine, betonierte Stadtstrand ist von hohen Felsen umgeben. Ende August findet hier, in der Wiege des Žlahtina, das berühmte Weinfest statt.

Essen Restaurant Nada. Schöner Ausblick von der Terrasse, gehobenere Küche und Preise, Meeresfrüchte! Im Sommer Jazzkonzerte vor dem Lokal. Vrbnik, Ulica Glavaca 22, (+385 51) 857 065, www.nada-vrbnik.hr

GLAVOTOK Der „Inselkopf“ mit schönem Campingplatz, empfehlenswertem Restaurant und kurzweiliger Wanderung zum einsamen Kloster mit wunderbarem Garten. Die meeresbiologische Forschungsstation vor Ort bietet spannende Kurse und Exkursionen. www.mare-vivum.eu

Essen Trattoria Glavotok. Restaurant am Campingplatz, Traumlage am Meer, Grill- und Fischgerichte sowie Steinofenpizza. Glavotok 4, (+385 51) 867 884

Gegessen wird in Krk (fast) immer gut, nicht nur in den Gourmet-Restaurants

PUNAT Das kleine Dorf in einer weitläufigen Bucht im Südwesten Krks beherbergt Kroatiens größte Marina und Werft (siehe Nautik) sowie Krks Olivenmühle und ist nautisches und wirtschaftliches Zentrum der Insel. Die belebte Promenade entlang des kleinen Hafens bietet nette Cafés, kleine Shops und einige gute Restaurants.

Essen Ladiči. Unser Liebling auf Krk, fast ganzjährig offen. Tipp: Tagesgerichte und Empfehlungen bestellen, von Wildschweinragout bis zu edlen Fischen passt alles. Punat, Obala 26, (+385 51) 855 663 K'Ribaru. Fisch und Meeresfrüchte authentisch zubereitet, einfaches Ambiente, moderate Preise. Punat, Starobašć anska Ulica 22, (+385 51) 854 554 Konoba Zestic. Einfache Karte, aber ausgezeichnete Küche, gemütliches Ambiente. Ausgezeichneter Hauswein in Rot und Weiß! Punat, 17. Travnja 39, (+385 51) 854 800

KLOSTERINSEL KOŠLJUN Die (Mini)-Insel (Fläche 70.000 m2, höchste Erhebung 6 m über dem Meeresspiegel) liegt in der Bucht von Punat und hat eine

Falkensteiner in Punat: direkt im Ort mit schöner Strandpromenade

bemerkenswerte botanische Vielfalt. Das Kloster wurde im 11 Jh. erbaut. Ausflugsboote pendeln rund um die Uhr von Punat.

Weitere Insellokale Bistro Bukarica. Ausgezeichnete Pizza, Fisch und kroatische Küche, Retrocharme. Nikole Tesle 61,51511 Malinska, (+385 51) 859 022 Konoba Porat. Ausgezeichnete Fischküche, schöne Lage am Hafen, sehr gutes Olivenöl am Tisch. Porat 16, 51511 Malinska, (+385 51) 867 046 Konoba Tri Maruni. Legendärer Dauergeheimtipp #1, Grill! Hauswürste! Schnaps! Urig! Direkt am Dorfplatz mit kulturellen und folkloristischen Veranstaltungen. 51511 Poljica 17, (+385 95) 874 1129 Konoba-Pizzerija Ivinčić . Kleine, feine Pizzeria und Grill mit eigenem Gemüsegarten. Das Flair mit Palmen und Kakteen erinnert an Italien. 51500 Skrpčić i 45a, (+385 51) 863 152 Bistro "Valbiska“. Direkt am Fährhafen Valbiska, einheimische Küche, Fischgerichte und sehr gute Pizza. 51500 Milohnić i 5, (+385 51) 863 132

Spezialitäten Žlahtina: Als „einer von uns“, „der Goldene“ oder „der Adelige“ wird der Name gedeutet, bei Touristen ist der Wein ein Verkaufsschlager. Neben dem genossenschaftlich hergestellten Wein aus Vrbnik gibt es die Weingüter „Gospoja“ www. gospoja.hr und „Katunar“ www.katunar.hr mit einer breiteren Auswahl an Weinen und Edelbränden. Šurlice. Die Krker haben ihre eigene Pasta, ähnlich den istrischen Fuži, aber länger und dünner. Sie werden oft mit Gulasch serviert, in Baška z. B. aus Lamm- oder Wildfleisch, im Sommer vor allem mit Meeresfrüchten oder Tomatensauce. Erhältlich in Gastronomie und Lebensmittelgeschäften. Olivenöl: Neben der Marina Punat gibt es die „Ölpresse Punat“, die durch ihre Genossenschaft hochwertiges Olivenöl produziert, ein weiteres Produkt, das neben Wein und Rohschinken auf keinem Krker Tisch fehlen darf. Verkostungen z. B. im Hotel Kanajt, erhältlich in den lokalen Geschäften und bei Bauern. Im Oktober „Tage der

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Wohnen Neben Hotels - vor allem in der Gegend von Malinska - gibt es auf Krk vorwiegend Apartments und Ferienhäuser sowie kleine B&BPensionen. Im Süden und Westen finden sich schöne Campingplätze. Juli und August sind freie Unterkünfte schwer zu finden, man muss früh buchen.

Malinska Luxury Hotel Riva. Zwischen Hafen und Maestral-Strand mit Blick auf die Kvarner Bucht, Pools, Sonnenterrasse, Spa, Saunalandschaft, luxuriös & modern. DZ m. Frühstück ab 90,- €/P. Malinska, Obala 56, www.hotel-riva.hr

Glavotok

Oliven“ mit Erntehilfe. Organisation über Tourismusbüros. Pršut. Der einzige Hersteller des luftgetrockneten Schinkens arbeitet, verkauft und bewirtet am höchsten Punkt des kleinen Örtchens Vrh: Kuća Krčkog Pršuta Zuzic. Einfache Konoba in Zuzic’ Schinkentempel, super zum Schinken- und Käsejausnen, hausgemachte Šurlice, Grill. Gute Beratung an der Verkaufstheke: Schinken, Speck, Würste und Käse. Bok Od Brozica 40, 51500 Vrh, (+385 51) 686 098, www.kuca-krckog-prsuta.com

Schafskäse. Während man in Geschäften hauptsächlich Varianten des bekannten Pager Schafskäses erstehen kann, gibt es auch in Krk verschiedene Bauernhöfe und Käsereien. Ein besonderer Tipp ist die Käserei in Kormat gegenüber der Bucht von Punat. Honig. Durch die aromatischen Wildkräuter hat der Honig eine besondere Intensität, wird auf Märkten und in Geschäften angeboten. Ab-Hof-Verkauf von biologischem Honig entlang der Straße nach Baška, Tipp: Salbeihonig!

Krk Hotel Marina. Gepflegtes Hotel an der Promenade, stylishe, geräumige Zimmer, Sonnenterrasse, gutes Restaurant. DZ m. Frühstück ab 55,- €/P. Krk, Obala Hrvatske Mornarice 8, www.hotelikrk.hr/boutique-hotelmarina Camp Ježevac. Premium Mobile Homes und Stellplätze direkt am Meer und nahe zur Altstadt. Traumstrand. Krk, Plavnička ul. 37, (+385 52) 465 010, www.camping-adriatic. com/jezevac-camp-krk

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Freizeit- und Gastronomieangebot an der Promenade. 51521 Punat, Obala 94, hoteli-punat.hr agroturizam Dvori svetog Jurja. Über staubige Straßen zum schönsten Ausblick Krks, gute Gerichte aus der Peka und vom Grill, eigener Käse und Öl. Vorbestellen/reservieren. Schöne Zimmer, Pool, DZ m. Frühstück ab 35,- €/P. Vrh, Bok od Brozić a 100, (+385 91) 505 3391, www.krk-agroturizam.com

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Vrbnik

Krker Küche: Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte

Punat hotel kanajt. Zur Marina Punat gehörendes Hotel, gepflegtes Haus, tolles Frühstücksbuffet, Pool und Fitnessraum mit Meerblick! Olivenölverkostungen! DZ m. Frühstück ab 40,- €/P. 51521 Punat, 5 Kanajt, www.kanajt.hr Falkensteiner hotel Park Punat. Neu renoviertes All-inclusive Hotel mit schöner Lage. DZ m. VP ab 75,- €. Außenpool mit Wasserrutsche, Familienangebote. Punat, Obala 102, www.falkensteiner.com camping Pila. Etwas außerhalb des Ortskerns nahe den Stränden. Umfassendes

hotel vinotel Gospoja. 2016 gebautes 4* Boutique Hotel rund ums Thema Wein im alten Stadtkern von Vrbnik über der Bucht Zgribnica. Traumaussicht. Beauty-Behandlung mit Naturkosmetik aus Wein, Algen und Olivenöl, Restaurant, alle Zimmer mit Meerblick. Vinothek! DZ mit Frühstück ab 65,- €/P. Frankopanska 1, 51516 Vrbnik, (+385 51) 857 142, www.gospoja.hr

Veranstaltungen

käsetage in malinska: Am Pier zu Christi Himmelfahrt mit traditionellem "Käserennen“, regionaltypischen Gerichten aus hausgemachtem Schafskäse, Käsemesse und traditionellem Handwerken. Žlahtina Festival, Juli: Tage der offenen Weinkeller und Feier am traditionellen „Razgon“ Feiertag. Das Weingut Pavlomir in Novi Vinodolski öffnet seine Türen am Freitag, alle Vrbnik Keller sind am Samstag

geöffnet. Weinzug, Workshops, Markt autochthoner Produkte. Kulturelles Rahmenprogramm. "oliventage“:Touristen arbeiten bei der Olivenernte mit. Ende September. Kunstausstellung Galerie "Toš", kleiner Markt mit Werkzeugen für Olivenanbau und einheimischen Produkten. Kulinarischer Wettbewerb „Zlatna Maslina“ (Goldene Olive). Organisation durch Tourismusbüros. „krk Food Fest“: Im Herbst und im Frühling gibt es ein spezielles kulinarisches Angebot von 14 Gastronomiebetrieben: Fisch, Garnelen und Schalentiere kommen direkt aus der Kvarner Bucht, Krker Lamm-Gerichte, Prosciutto, Schafskäse, Šurlice, Wildkräuter, Olivenöl aus den Olivenhainen der Insel und: Žlahtina. Krk halt. www.krk.hr kulturhauptstadt rijeka: Europas Kulturhauptstadt 2020 ist nur ein paar Kilometer entfernt, viele Veranstaltungen, Ausstellungen. www.visitrijeka.eu

BUCHTIPP kvarner-Bucht – Zentralkroatien, Zagreb“, informativer und detailreicher Reiseführer von Lore Marr-Bieger. 2018, Michael Müller Verlag, www.michaelmueller-verlag.de

Genuss(rad)reise heuer noch oder fürs nächste Jahr gesucht ?

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ine Genussreise wäre schön. Oder eine Radreise mit genussvollen Abstechern. Nur: Das zu planen ist echte Arbeit. Muss es aber nicht sein: Marion Patricia Hagleitner hat sich auf das Planen solcher individuellen Reisen spezialisiert – mit außergewöhnliche Esserlebnissen, Übernachtungen im Premium Bereich, komfortablen Gepäckservice. Man kann bei ihr auch Verkostungen oder Kochkurse buchen, Weingüter in Italien besuchen usw. Organisiert wird ab einer Person bis zur großen Gruppe. Schwerpunkte dazu liegen am Tauernradweg, Ciclovia Alpe Adria und Südtirol. Auf der Homepage gibt`s eine Menge Genuss–Reise-Angebote mit und ohne Fahrrad.

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Bergdoktor

Der Wilde Kaiser in den Nördlichen Kalkalpen ist ein Gebirgszug mit Charakter. Er hat seinen Namen verdient: ein imperiales Gelände zum Wandern, Klettern und Radeln. TEXT SUSANNE SCHABER FOTOS TVB WILDER KAISER /PETER VON FELBERT, STEFAN LEITNER, SIMON OBERLEITNER, DANIEL REITER, ROLAND SCHONNER, TVB WILDER KAISER/JESSICA KASSNER

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Die prächtige Kulisse macht Wanderern Beine und lässt ihre Herzen höherschlagen

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Der Wilde Kaiser ist ein Abenteuerspielplatz für Wanderer, Bergsteiger und Genießer

amsfluchten, Hackenköpfe, Totensessel. Muss man sich fürchten? Predigtstuhl, Totenkirchl, Fleischbank. Der Wilde Kaiser ist nichts für Feiglinge. Ein Gewirr von Zacken, Zinnen und Graten, mit gefährlichen Felsabbrüchen, überhängenden Wänden und engen Kaminen. Ein Gebirge mit Charakter. Es verdient seinen Namen und ist gleichermaßen Herausforderung wie Sehnsuchtsort für Alpinisten und Kletterer. Doch sich deswegen ducken unter der Übermacht von Gipfeln wie Ellmauer Halt, Ackerlspitze oder Treffauer? Bloß nicht. Denn man braucht sich nicht auf erhabenste Höhen zu quälen, um den imposanten Landstrich im Nordosten Tirols zu erkunden. Ist es nicht viel reizvoller, sich einem Massiv wie diesem von gleich mehreren Seiten zu nähern? Mit der Freude, die Perspektiven zu wechseln und die Gegend an ihren Ausläufern kennenzulernen. So jedenfalls schlägt es die neu geschaffene Kaiser-Runde vor. Eine wahrlich imperiale Tour: gut achtzig Kilometer, meist auf Asphalt und nur selten auf Schotter, in einem Auf und Ab von 700 Metern, ohne dramatische Steigungen und mit Ausblicken, die sich nicht in Zah-

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len messen lassen. Zumal die Route auch noch das Gebiet des Zahmen Kaisers mit den sanfteren Kuppen streift. Gemeinsam mit seinem Bruder, der sich dauernd vordrängt, bildet er das Kaisergebirge.

Legende für Kletterer Wo also starten auf dieser gut markierten, abwechslungsreichen Strecke, die sich für E-Biker weniger schweißtreibend gestaltet? Am besten in Ellmau, unterhalb der Ellmauer Halt, mit ihren 2344 Metern die höchste Erhebung. Dort oben, im zerklüfteten Felszirkus, hat dereinst die touristische Karriere des aus Wettersteinkalk und Dolomit gebildeten Massivs seinen Anfang genommen. „Der Wilde Kaiser war vor dem Ersten Weltkrieg der wichtigste Gebirgszug für Kletterer und ist eine Legende“, so Reinhold Messner, der sich selbst an den Mauern und Türmen versucht hat. Die Erstbesteigungen begannen vergleichsweise spät, der „Koasa“, wie ihn die Tiroler nennen, stand lange Zeit im Schatten der West- und Zentralalpen mit ihren ausladenden Gletschern. Nach 1820 aber wurden sukzessive alle Zinken erklommen. Der Höhenzug avancierte zum Mythos – und zum Abenteuerspielplatz

der Münchner Studenten und Jung-Akademiker auf der Jagd nach Ehre und Ruhm unterm Gipfelkreuz. Sie meisterten Routen am Totenkirchl oder Fleischbankpfeiler, die zu den anspruchsvollsten Wänden Mitteleuropas zählten. Deren Ruf drang schnell bis über den großen Teich, wo das American Alpine Journal 1932 die im Wilden Kaiser erprobten Techniken als „great German school of climbing“ anpries, die berühmte deutsche Schule des Felskletterns. Im Juni 1977 eröffneten Helmut Kiene und Reinhard Karl die erste alpine Tour im 7. Schwierigkeitsgrad, die FleischbankPumprisse. Ein Durchbruch für die Szene. Heute finden Athleten wie die HuberBuam oder Barbara Zangerl im Wilden Kaiser und in den dortigen Klettergärten ein perfektes Trainingsgelände, bis hinein in den 10. Grad. In ihrem Schlepptau wagen sich Hobbysportler in den Fels. Während Sommerfrischler die Almen und Hütten oberhalb der Waldgrenze ansteuern, auf gemütlichen Wegen und im Vertrauen, das Gepäck des Alltags im Tal zu lassen. „Ich versuche hier mit Kuhmilch und Almspaziergängen der Seele eine gewisse Kindlichkeit wiederzugewinnen und habe bereits einen geradezu dichterischen


Über den Gipfeln ist die Freiheit grenzenlos

Tradition pur: der Almabtrieb und die Dorffeste

Ob in Going oder den Bergen rundum: Lieblingsorte und -plätze sind zu entdecken

Grad von Imbezillität erreicht, der mir das kritische Verständnis meiner Zeitgenossen sehr erleichtern wird. Es grüßt herzlich Ihr Muh-Muhsil“, so Robert Musil am 17. Juli 1921 über Ferienfreuden in Tirol. Am Wilden Kaiser kann man sie ähnlich erfahren. Frühere Kuhdörfer wie Ellmau, Going, Scheffau oder Söll locken mittlerweile mit komfortablen Hotels. So man es nicht lieber bodenständig oder bio bevorzugt. Inzwischen beobachtet man eine Trendwende. Zurück zu den Wurzeln ist einer der Slogans einer Region, die sich der Kostbarkeit ihrer Ressourcen bewusst ist. Schon in den 1920ern bemühte man sich, den Landstrich vor dem ungebührlichen Zugriff durch den Menschen zu bewahren. Seit 1963 steht er unter Naturschutz.

Moosbeernocken & Spatzln Womit man zu werben weiß. In der „Strategie 2024“ wurden die Ziele eines nachhaltigen Tourismus verankert, um die ökonomischen und zugleich ökologischen Perspektiven zu sichern, die Gemeinschaft und ihre Identität zu stärken und nicht zu sehr in die Knie zu gehen vor den Ansprüchen des Urlaubsgastes. Was sich beim Thema Essen spiegelt. Mozzarella mit To-

mate und Riesenscampi müssen offenbar weiterhin sein, wie man glaubt, doch inzwischen stehen Blattln mit Kraut, Moosbeernocken oder Spatzeln mit dem auf den Almen produzierten Bergkäse auf den Speisekarten der Wirtshäuser. Nichts für Kalorienzähler, aber Genüsse für alle, die sich gern satt und glücklich vom Tisch erheben und ein paar Gramm mehr lustvoll abarbeiten. Am Wilden Kaiser umgarnt man die Bewegungshungrigen. Davon berichten die zahlreichen Sportgeschäfte in den von Cafés und Lokalen gesäumten Straßen der Ortschaften. Wandern, klettern, schwimmen, golfen oder Tennisspielen, im Winter das Skifahren, Langlaufen oder Schneeschuhwandern, alles möglich, alleine oder in Begleitung versierter Bergführer und Guides. Und natürlich können sich auch Radler ordentlich austoben – am KaiserRadweg etwa. Er durchmisst von Ellmau kommend Wiesen und Wälder, passiert kleinere Handwerks- und Gewerbebetriebe und streift die Dörfer mit ihren barocken Kirchen und Kapellen. Hin und wieder entdeckt man einen der wirklich alten Höfe: stattliche Gebäude, mit verwitterten Schindeldächern, geschnitzten Holzbalkonen und roten Pelargonien vor

Kneippen für Groß und Klei n: So lädt man seine Batterien auf

den Fenstern. Eine Tiroler Bilderbuchlandschaft. Nach der Fahrt durch das enge Tal der Weißache ist Kufstein erreicht, ursprünglich das Tor zum Wilden Kaiser. Ein kurzer Spaziergang durch die Altstadt, vielleicht der Besuch auf der mittelalterlichen Festung, ehe die Vernunft zum Aufbruch mahnt. Die nun folgende Strecke ist fordernd – und zugleich besonders vielfältig. Wo die Berge in Hügel auslaufen und Bayern herüberwinkt, biegt die Route Richtung Walchsee ab. Wer die Badesachen mit dabei hat, krault ein paar Längen zur Abkühlung und genießt danach eine gebratene Forelle in einem der behäbigen wilder kaiser | alpe adria magazin

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Filmreif: Bergdoktor "Dr. Gruber", alte Bauernhöfe und der blau-grün schimmernde Hintersteiner See

Wirtshäuser. Und schon scheinen der Sattel weniger hart und der Widerstand der Pedale geringer. Den Ausläufern des Zahmen Kaisers entlang geht es jetzt nach Kössen und schließlich über Erpfendorf heimwärts gen Wilden Kaiser: Mauk- und Lärcheggspitze grüßen herüber. In St. Johann gabelt sich der Weg neuerlich. Ein schneller Abstecher nach Kitzbühel, das nur eine gute halbe Stunde entfernt liegt? Nicht heute. An einem Tag wie diesem, mit so viel prächtiger Natur vor der Nase, ist die Lust auf Shopping und mondänes Getriebe und Geschiebe bescheiden.

Wallfahrten zu Dr. Gruber Der Endspurt steht an. Gute dreizehn Kilometer sind es noch bis Ellmau, die

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Schenkel brennen. In Going ein Stopp am Hauptplatz und der Besuch in der mit Altären und Fresken aus dem Spätbarock und Rokoko geschmückten Kirche zum Heiligen Kreuz. Rund um das Gotteshaus die Gräber mit den kunstvoll geschmiedeten Kreuzen. Woher kennt man die Kulisse? Ja, klar, im Herzen der 1900-SeelenGemeinde wurden zahlreiche Außenszenen der ZDF-Serie „Der Bergdoktor“ gedreht, beim Dorfbrunnen und vor dem Gasthof „Wilder Kaiser“, der eigentlich ein privates Anwesen ohne öffentlichen Ausschank ist. Und in der Film-Apotheke logiert der Pfarrer. Was nun bedeutet, dass jene, die hier wirklich wohnen, unruhige Zeiten erleben: Die Fans von Dr. Martin Gruber, verkörpert von Hans Sigl, pilgern regelmäßig zu den Drehorten, um das We-

sen von Sein und Schein zu ergründen und sich ihren Lieblingsschauspielern und deren Schicksalen auf die Spur zu setzen. Sie ziehen von Going zum blau-grün schimmernden Hintersteiner See und weiter zum Köpfing-Hof am Söller Bromberg: laut Drehbuch das überaus pittoreske, mit einer atemberaubenden Fernsicht ausgezeichnete Domizil des GruberClans. Krönung dieser Wallfahrten ist der Bauernhof Hinterschnabel oberhalb von Ellmau. Dort ordiniert der charismatische Arzt mit dem offenen Ohr für die größeren und kleineren Leiden und Wehwehchen seiner Klientel. In seiner Praxis finden all jene die richtige Medizin, die vom TV-Virus Wilder Kaiser heimgesucht werden. Glotze aus, raus aus der guten Stube und hinein in die Natur. Bewegung, Leute! Das könnte ein Therapievorschlag à la Dr. Martin Gruber sein. Was wir mit der Kaiser-Runde jedenfalls beherzigt haben. In Ellmau wartet die Ziellinie. Geschafft. An diesen Tag werden sich nicht nur die Waden länger erinnern. Ein letzter Blick hinauf zu Scheffauer, Ackerlspitze und Tuxeck. Die Sonne taucht die Spitzen in zart-rosa Licht, ehe sie sich davonschleicht und verschwindet. Der Wilde Kaiser geht schlafen, handzahm. Der Mond deckt ihn zu. Die Morgendämmerung und die nächsten Abenteuer lauern hinter den Gipfeln. ■


INFO: WILDER KAISER Kössen Walchsee

Unterberghorn

Heuberg

Kiefersfelden

Pyramidenspitze Schappen

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Wilder Kaiser

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Erpfendorf

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Ellmau

Going

St. Johann in Tirol

Söll

Zacken, Zinnen und Grate zum Greifen nah

Allgemein Das Kaisergebirge ist eine Gebirgsgruppe der Nördlichen Kalkalpen in den Ostalpen, mit dem Wilden Kaiser und dem Zahmen Kaiser. Lage: in Tirol, zwischen Kufstein und St. Johann. Der größte Teil des Kaisergebirges ist Naturschutzgebiet (102 km2). Die meisten Gipfel sind knapp über 2000 m hoch. Wichtigste Orte: Kufstein, St. Johann, Ellmau, Going, Scheffau, Söll, Kirchdorf.

Mahlhof. Urlaub am Bauernhof, rustikal eingerichtete Zimmer, gemütliche Stube. DZ ab 50 €, Schwendterweg 75/79, 6353 Going, Tel. (+43 664) 41 21 784, www.rothmueller.at Seiwald. Erholung mit Ausblick: Damit wirbt das komfortable, ruhig gelegene und mit schönem SPA-Bereich ausgestattete Hotel ganz zu Recht. DZ ab 214 €, Kapellenweg 22, 6353 Going, Tel. (+43 5358) 24 85, www.seiwald.at

neben den gediegen ausgestatten Zimmern auch die Gourmetküche mit den dazupassenden Tropfen. DZ ab 280 €, Pirchmoos 26, 6306 Söll, Tel. (+43 5333) 52 89, www.hotelgreil.com Knolln. Andi Eisenmann, kundiger Ski- und Bergführer, und seine Frau Magdalena betreiben den familiären Bio-Bauernhof in der fünften Generation. DZ ab 104 €, Stampfanger 20, 6306 Söll, Tel. (+43 5333) 55 01, www.knolln.at

Anreise

Essen

PKW. Von Osten: via A1 Salzburg, Ausfahrt 297 – Wals, Bad Reichenhall, Lofer St. Johann. Von Norden: via A12 Ausfahrt Kufstein/Süd. Von Westen und Südwesten: via A12 Ausfahrt Wörgl/Ost Zug. Nächstgelegene Bahnhöfe: Kufstein, Wörgl und St. Johann/Tirol. www.oebb.at, www.bahn.de Flug. Flughäfen Innsbruck, Salzburg und München

Lanzenhof. Hier mundet die Tiroler Hausmannskost: Blattln mit Kraut, Schlutzkrapfen und Moosbeernocken. Gemütliche DZ ab 95 €, Dorfstraße 16, 6353 Going, Tel. (+43 5358) 35 34, www.lanzenhof.at Stanglwirt. Bekannt durch die Weißwurstparty, die im Vorfeld des Kitzbüheler Hahnenkamm-Rennens die Promis anzieht. Besonders stimmungsvoll sind die alten Stuben, wo man Krustenbraten, Käsespätzle und Apfelradln genießt. Sehr komfortables Bio-Wellness-Hotel, DZ ab 280 €, Kaiserweg 1, 6353 Going (+43 5358) 20 00, www.stanglwirt.com Jägerwirt. Oberhalb von Scheffau wird man hier mit bodenständig-kreativer Küche verwöhnt. Das Haus, Filmkulisse für SOKO Kitzbühel, lockt auch mit gemütlichen Zimmern mit toller Fernsicht vom Balkon. DZ ab 120 €, Wegscheid 8, 6351 Scheffau, Tel. (+43 5358) 867 00, www.jaegerwirt-scheffau.at

Wohnen Das Kaiserblick. Der Logenplatz, erste Reihe: Traumblick nicht nur vom Pool der Dachterrasse. Gediegene Atmosphäre, herzliche Gastfreundschaft. Kirchbichl 5, 6352 Ellmau, Tel. (+43 5358) 22 30, www.kaiserblick.at Der Bär. Beliebt bei Golfspielern, die sich nach den Runden am Platz und einem Abstecher in den herrlichen Wellnessbereich von Josef Seebacher im Haubenlokal verwöhnen lassen. DZ ab € 220, Kirchbichl 9, 6352 Ellmau (+43 5358) 23 95, www.hotelbaer.com Wochenbrunner Chalets. Exklusive, im modernen Alpin-Stil gestaltete Ferienappartements vermitteln Almfeeling pur. Ab 320 €. Auch die nebenan gelegene Almhütte mit den Wildspezialitäten lohnt den Besuch. Wochenbrunnweg 44, 6352 Ellmau, Tel. (+43 5358) 21 80, www.wochenbrunn.com Kaiserhof. Der Blick auf den Wilden Kaiser ist ebenso bestechend wie die kreative Küche und die exklusive Wellness-Oase mit eigenem Natursee. Harmstätt 8, 6352 Ellmau, Tel. (+43 5358) 20 22. www.kaiserhof-ellmau.at

Kräftig zulangen, bitte! Kaiserlodge. Hundebesitzer wissen ihre Vierbeiner hier bestens aufgehoben und verwöhnt. Alles da, was sie und ihre Lieblinge brauchen, bis hin zu den Leckerlis im Zimmer. DZ ab 205 €, Dorf 11, 6351 Scheffau, Tel. (+43 5358) 44 300, www.kaiserlodge.at Leitenhof. Neben sehr behaglichen Zimmern und Suiten locken die gemütlich gestalteten Chalets, die sich zu einem kleinen Dorf gruppieren. Badeteich. DZ ab 280 €, Leiten 33, 6351 Scheffau, Tel. (+43 5358) 73 37, www.hotel-leitenhof.at Obholzhof. Der Bauernhof in ruhiger, sonniger Einzellage ist ein Paradies für Familien mit Kindern. DZ ab 76 €, Seebach 50, 6351 Scheffau, Tel. (+43 5358) 82 71 Greil. Sepp Greil ist Weinritter aus Leidenschaft. Entsprechend genießt man hier

TOURISMUSINFO Tourismusverband Wilder KaiserZentrale. Dorfstr. 35, 6352 Ellmau, Tel. (+43) 50 509, www.wilderkaiser.info Info-Büro Ellmau. Dorfstr. 35, 6352 Ellmau, Tel. (+43) 50 509 410 Info-Büro Going: Dorfstr. 10, 6353 Going, Tel. (+43) 50 509 510 Info Büro Scheffau. Dorf 28, 6351 Scheffau, Tel. (+43) 50 509 310 Info Büro Söll. Dorf 84, 6306 Söll (+43)50 509 210

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140 €, Auwald 61, 6352 Ellmau, Tel. (+43 5358) 22 89, www.foehrenhof-ellmau.at

Almen, Berggasthäuser und Hütten

Die Gruttenhütte: großes Kino, erste Reihe fußfrei Weberbauer. Traditionsgasthaus im Herzen des Dorfes, in dem auch Grillgerichte hoch im Kurs stehen. DZ ab 112 €, Dorf 44, 6351 Scheffau, Tel. (+43 5358) 81 15, www.gasthof-weberbauer.at Postwirt. Das Auge isst mit. Der 800 Jahre alte Gasthof begeistert durch die kunstvolle Lüftlmalerei und die Schmankerln in den Stuben. Im modernen Alpin-Stil gestaltete DZ ab 200 €, Dorf 83, 6306 Söll, Tel. (+43 5335) 50 81, www.derpostwirt.at Schulhaus. Für alle, die Burger, Pasta, Currys und gute Drinks lieben. Dorf 128, 6306 Söll, Tel. (+43 5333) 51 39, www.restaurant-bar-schulhaus.at Föhrenhof. Für alle Fans der TV-Serie „Der Bergdoktor“ ein Muss: Hier werden die Innenszenen des Dorfwirtshauses, wie es im Film auftritt, gedreht. Regionale und internationale Küche. Ansprechende DZ ab

Rübezahl Alm. Beliebter Drehort für Filme und TV-Produktionen. Der Spielplatz und die 45-minütige Wanderung von der Bergschenke am Faistenbichl, die auch mit Kinderwagen zu schaffen ist, macht das urige Wirtshaus zum idealen Ziel für den Familienausflug. Noch kürzer ist es von der Mittelstation der Hartkaiserbahn (15 Minuten). Faistenbichl 42, 6352 Ellmau, Tel. (+43 5358) 26 46, www.ruebezahlalm.at Gruttenhütte. Traumlage am Fuß imposanter Gipfel. Zustiege über Ellmau (ab Wochenbrunner Alm: 1,5 Stunden) und Scheffau (2,5 Stunden). Kaisern 12, 6352 Ellmau, Tel. (+43 5358) 433 89, www.gruttenhuette.at Blattlalm. Nach dem Spaziergang zum Astbergsee, in dem sich der Wilde Kaiser aufs Schönste spiegelt (Tipp: der Sonnenuntergang), genießt man die Aussicht von der Terrasse. Gehzeit von Going: 1,5 Stunden. Bequemer ist es mit der Bergbahn. Astberg, 6353 Going, Tel. (+43 5358) 27 13, www.blattlhof.at Obere Regalm. Das prächtige Bergpanorama bis hin zum Großvenediger ist der schönste Lohn für den Aufstieg, der in Going beim Stanglwirt beginnt und 1 bis 1,5 Stunden dauert. Am Kaiser 160, 6353 Going, Tel. (+43 664)13 09 164, www.regalm.at Hinterschießlingalm. Bekannt für Schinken und Salami vom Angus-Rind und das Bauernbrot mit selbstgemachten Aufstrichen.

Mit dem Rad auf der Suche nach prächtigen Panoramen Von Scheffau aus zieht der einstündige Weg durch die pittoreske Rehbergklamm bergwärts. Spannend für Kinder. Gaisberg 33, 6351 Scheffau, Tel. (+43 664) 596 13 02 Steiner Hochalm. Eine Hütte wie anno dazumal. Die Jause muss man sich selbst herauftragen, bei Schönwetter werden Getränke ausgeschenkt. Hinterstein 12, 6351 Scheffau, Tel. (+43 664) 1757 986 Silleralm. Fast noch ein Geheimtipp abseits des Touristentrubels. Sennerin Lotte steht selbst am Herd. Von Söll aus in einer zweistündigen Wanderung zu erreichen. Salvenberg 33, 6306 Söll (+43 5333) 51 08 Alpengasthof Stallhäusl. Graukassuppe, Spinatknödel und Tiroler Gröstel konkurrieren mit der Fernsicht von der Terrasse. Die Wanderung über den Söller Sunnseit'n-Weg dauert ca. 1,5 Stunden. Paisslberg 10, 6306

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Macht müde Wanderer munter Söll, Tel. (+43 5332) 76 342, www.stallhaeusl.at TIPP. Viele der Almen und Hütten locken zum Frühstück am Berg, bei dem regionale Schmankerln auf den Tisch kommen. www.fruehstueckamberg.at

Cafes, Bars Helenes Kaffee Werk. Vom Frühstück über den Imbiss zwischendurch bis hin zu selbstgebackenen Torten: Qualität, natürlich auch beim Kaffee. Dorf 45, 6351 Scheffau, Tel. (+43 699) 112 580 41, www.helenes-kaffeewerk.at Nani - Kaffee und Concept Store. Stylishes Lokal mit guter Auswahl an Snacks, Kuchen und Kaffee. Dorf 112, 6306 Söll, Tel. (+43 660) 301 72 39, www.kaffeenani.com Weinatelier Agnes. Feines Frühstück, ein paar Kleinigkeiten zum Gustieren zwischen-

Kaiser-Radweg. Die Route, 80 Kilometer lang und mit 700 Höhenmetern im Auf- und Abstieg, führt auf Asphalt- und Schotterstraßen um das gesamte Massiv des Kaisergebirges, mit traumhaften Ausblicken auf Stein und Fels. Als Mittagsrast empfiehlt sich der Postgasthof Fischerwirt (Hausbergstraße 1, Tel. (+43 5374) 52 39, www.fischerwalchsee.at). www.kaiserradrunde.com Bergdoktor-Runde. 23 km lang und mit 370 Höhenmetern läuft sie von Ellmau aus zu den Schauplätzen der TV-Serie, wie der Praxis von Dr. Martin Gruber (Besichtigung Di und Fr 9.30-12, außer zu Drehzeiten) oder dem Dorfplatz von Going. MTB-Tour Kathenrunde. Von Going aus geht es an malerischen Bauernhöfen vorbei bis zum Gehöft Kathen und über den idyllischen Plattenteich zurück. Tolle Ausblicke auf den Kaiser und das Kitzbüheler Horn. 15,3 Kilometer, 480 Höhenmeter.

Rad-Verleih Sport 2000 Fuchs, Alte Straße 3, 6352 Ellmau (+43 5358) 25 55, www.sportfuchs.net GoingSport, Dorfstr. 10, 6353 Going, (+43 5358) 31 27, www.goingsport.at Sport Rainer, Dorf 29, 6351 Scheffau, (+43 5358) 83 46, www.sport-rainer.at Sport Gatt, Dorf 135, 6306 Söll, (+43 664) 535 34 03, www.sport-gatt.at

Vom Schleierwasserfall träumen Kletterer

Wandern Schleierwasserfall. Die Runde startet am Badesee Going und führt zu einem über die Felsen tosenden Katarakt, der sich wie ein Schleier in die Tiefe stürzt. Die überhängenden Felsen sind für Kletterer ein beliebtes, sehr schwieriges Trainingsgebiet. Zurück läuft der Weg durch Wälder und über Almböden zur Graspoint Niederalm, wo man einkehren kann, und weiter zum Startpunkt. Gehzeit: 4 Stunden, 530 Höhenmeter.

Gourmet, Wellness & Sport im Grand-Style im sonnigen Osttirol

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Bei den Gourmet-Wochen „Gourmet & the City“ nehmen Chef de Cuisine Christian Flaschberg und Chef de Service Florian Wallensteiner mit exquisiten Tafel- und Service-Standards Feinschmecker für sich ein. Gründe genug, warum das Grandhotel Lienz zu den bestbewerteten Fünfsternehotels in Österreich zählt. IN FOB OX

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Magischer Familienspaß beim Hexenwasser

Wenn die Sonne schlafen geht: Astbergsee

Wo der Bergdoktor wohnt

Hintersteiner See. Eine der schönsten Touren der Gegend führt vom Seestüberl am Hintersteiner See, in dem sich die Spitzen des Wilden Kaisers spiegeln, zur urigen Walleralm. Für den Rückweg wählt man die Route über die Jausenstation Maier und das Südufer des Sees. Gehzeit: 3,5 Stunden, 380 Höhenmeter. Der Talort ist Scheffau, der See lässt sich auch mit dem kostenlosen SeeBus erreichen. Hexenwasser Söll. Österreichs längster Barfußweg, über Gras und Steine und durchs Wasser: 60 Stationen, die uns alle Sinne neu erfahren lassen. Ideal als Familienausflug, zu erreichen mit der Gondelbahn Hexenwasser. Badesachen nicht vergessen. www.hexenwasser.at Kaiserkrone. Die Königin der Wanderwege, wie man sie oft nennt: 65 Kilometer mit 5000 Höhenmetern sind je nach Kondition in fünf oder sechs Tagen zu schaffen. Sechs verschiedene Zustiege, mehrere leichtere oder auch schwierigere Alternativrouten und zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten erleichtern die individuelle Planung. Die wohl schönste Art, das Massiv zu erkunden, mit herrlichen Aussichten vom Chiemsee bis zum Großglockner. 3-Tage-Hüttenwanderung. Die Kurzvariante der Kaiserkrone, auf der Südseite des Wilden Kaisers, 33 Kilometer und ca. 2500 Höhenmeter. Von Going geht es zur Walleralm und über die Hinterschießlingalm und die Rehbachklamm wieder hinunter nach Scheffau. Für die Rückfahrt bietet sich der Wanderbus an.

Canyoning, Rafting, Climbing Der Wilde Kaiser ist mit seinen Schluchten und Felswänden ein Abenteuerspielplatz für Groß und Klein. Erfahrene Guides findet man bei Outdoorschule & Abenteuersport Hofer. Oberau 31, 6351 Scheffau, Tel. (+43 664) 141 90 28, www.outdoorhofer.at

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Alpines Golfen mit Fernsicht

Golf

TV-Serie "Der Bergdoktor"

Der 27-Loch Golfplatz „Wilder Kaiser“ lässt durch seine Lage am Fuß des Bergmassivs die Herzen der Golfer höherschlagen. Das Clubhaus ist in einem ehemaligen Bauernhof untergebracht. Dorf 2, 6352 Ellmau, Tel. (+43 5358) 42 82, www.wilder-kaiser.com Der 9-Loch-Golfplatz Mühlberghof ist klein, aber fein, und punktet durch die angeschlossene Golfschule. Steinerner Tisch 17, 6352 Ellmau, Tel. (+43 5358) 23 79, www.muehlberghof.at

Wander- und Radwege, einige auch geführt, laufen die Drehorte der TV-Serie an. Besonders beliebt sind die Traktorfahrt zum „Gruberhof“ am Söller Bromberg und die Fan-Tage, die zu Begegnungen mit den Schauspielern einladen. Infos bei den Tourismusbüros.

Baden Badesee Going. Der Naturbadesee, gespeist von den Bächen des Wilden Kaiser, besitzt auch einen flachen Strand für Kinder und Nichtschwimmer, wo sich das Wasser auf bis zu 24 Grad erwärmt. Rutschen und Piratenschiff lassen Kinderherzen höherschlagen. Aschauerweg, 6353 Going, Tel. (+5358) 25 53 Ahornsee Söll. In einem großzügigen Areal künstlich angelegt, lockt der See mit Liegestühlen und Sonnenschirmen, einem Beachvolleyballplatz, einem Sprungturm und schwimmenden Inseln. Stampfanger 5a, 6306 Söll, (+43 5333) 20 575 Hintersteiner See. Ein Bergsee, der durch seine traumhafte Lage im Herzen des Naturparks Wilder Kaiser und das saubere Gebirgswasser verzaubert. Er wurde 2018 im Rahmen der TV-Sendung „9 Plätze - 9 Schätze“ zum idyllischsten Ort Tirols gewählt, gemeinsam mit der Walleralm. Siehe auch Wandertipps. Kaiserbad Ellmau. Eine Erlebniswelt in toller Lage, mit mehreren Becken, Tennisplätzen, Kletterhalle und SPA. Perfekt für Familien. Wimm 1, 6352 Ellmau, www.kaiserbad.com

Souvenirs Bauernladen Wilder Käser. Große und kleine Stinker zum Mitnehmen: feinster Heumilchkäse, mild oder würzig veredelt. Tägl. außer Sonntag 8-12, Dorf 36, 6352 Ellmau, Tel. (+43 5358) 23 03., tägl. 8-12, www.wilder-kaeser.at Schaukäserei Wilder Käser. Bernhard Widauers Schlaraffenland. Im Laden lassen sich neben Käse auch regionale Schmankerln erstehen. Tägl. 9-18, Schwendter Str. 76, Ortsteil Gasteig, 6382 Kirchdorf, Tel. (+43 5352) 63 666, www.wilder-kaeser.at Schnaps Alm. Seit fünf Generationen stellt Familie Aggstein edle Schnäpse und Liköre her, u.a. aus Vogel- und Preiselbeeren und Haselnüssen. Mo-Fr 8.30-18, Sa 8-12, Mauthfeld 2, 6380 St. Johann, Tel. (+43 5352) 655 00, www.aggstein.co.at

BUCHTIPPS Wilder Kaiser, Gebhard Bendler, Tyrolia Verlag. Reich bebildertes Buch über die Region, ihre Geschichte und ihre Menschen. 39,95 € Zeit zum Wandern Wilder Kaiser. Heiko Mandl, Bruckmann Verlag. 40 Bergtouren und Wanderungen, plus Ausflugsziele, GPS Tracks. 16,50 €



REISEFRAGEN

Stationen von Analyse-Profi Peter Filzmaier: Buchcover von „Atemlos“, vor dem Weißen Haus, als FC-Barcelona-Fan ...

„Venedig wird oft unrecht getan“ Als Politikwissenschaftler würde er gern nach Washington D. C., als Läufer nach Mallorca reisen: Peter Filzmaier spricht im Reisefragen-Wordrap über Lieblingsziele, Massentourismus und die Frage nach einer Rückkehr der Normalität. INTERVIEW HEINZ GRÖTSCHNIG FOTOS WWW.BERGGESPRAECHE.COM, HAMSTER28, GAVA, KK

Ihre allererste Reise?

Da habe ich eine erzählte Erinnerung. Wir sind auf einen steirischen Bauernhof gefahren und viel gewandert. Nachdem für Klein-Peter Wandern nicht das Tollste war, musste mir meine Mutter vom ersten Schritt bis zum Ziel spannende Reisegeschichten, in denen alle meine Teddybären vorkommen sollten, erzählen. An welche Reise erinnern Sie sich am liebsten?

An eine mit meiner Tochter in Florida mit einem Mietcabrio, mit Miami und die Everglades und Keys-Inseln entlang fahrend. Das war landschaftlich und vom gemeinsamen Erlebnis einfach toll. An welche am wenigsten gerne?

An eine Flugsafari in Kenia, von der Serengeti bis zum Kilimandscharo. An sich war alles toll, nur war mir aufgrund einer Magenverstimmung tagelang furchtbar schlecht. Wie beeinflusst Corona Ihr Reiseverhalten?

Ich reise beruflich ohnehin viel und stelle jetzt private Reisen hintan – die sind aufgeschoben, hoffentlich nicht aufgehoben. Wo urlauben Sie privat in Zeiten wie diesen?

Auf Terrasse und Balkonien, das ist am Stadtrand von Wien sehr schön.

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Das derzeit interessanteste Reiseziel für den Politikwissenschaftler?

Das wären natürlich die USA, konkret Washington, D. C., die Präsidentenwahl. Dass die Reise stattfinden kann, ist aber extremst unwahrscheinlich. Glauben Sie, dass es Trump schaffen kann?

Er hat unverändert Chancen, der Gegenkandidat ist schwach. Die Schlüsselfrage ist die Wahlbeteiligung. Ein Wunschreiseziel des Läufers Peter Filzmaier?

Einerseits Australien, das ist der unerfüllte Reisetraum generell. Für den Läufer im Winter ganz banal Mallorca, denn wenn dort Profiradteams wunderbare Trainingslager machen, kann man dort auch gut laufen gehen. Der schönste Marathon?

Der Wachau-Marathon ist etwas besonders Schönes, auch wenn es nicht so ist wie beim Médoc-Marathon in Bordeaux, wo zwischendurch Wein getrunken wird. Ein Lieblingshotel?

Mir ist der Ausblick wichtig – in Washington Virginia waren wir in einem Hotel mit Blick

auf Potomac River, Weißes Haus und Kongress, das war jeden Tag ein Erlebnis. Der ideale Ort für einen Zweitwohnsitz?

Mallorca kann ich mir für den Winter gut vorstellen. Allerdings nicht wie Frédéric Chopin und George Sand, die waren in einem feucht-kalten Kloster in Valdemossa. Chopin ist als Folge auch krank geworden. Das wichtigste Reiseaccessoire?

Als jemand, der immer noch so viel arbeitet: Laptop und Handy. Was taugt als Souvenir?

Nichts. Ich halte von Reisemitbringseln wenig bis gar nichts. Was nervt am Massentourismus?

Es ist ganz banal: Was immer man Schönes macht, möchte man lieber im kleinen Kreis und nicht mit Tausenden erleben. Ihre liebste Reiselektüre?

Wenn ich es schaffe, keine Fachliteratur zu lesen, was mir selten gelingt, ganz banal Krimis, diese „Wer ist der Mörder?“-Konstruktion. Dabei kann ich mich entspannen. Ein Lieblingsplatz im Alpe-Adria-Raum?

Venedig, mit einer Erinnerung an eine schöne


Kulinarische Tage für Genießer 3 Tage/2 Nächte ab € 198,-/Pers.

18.9.-10.10.2020

KULINARISCHE NÄCHTE Gipfeltreffen des guten Geschmacks

... als Marathon-Läufer, bei den Berggesprächen in Tirol

Familienreise. Venedig wird wegen des Massentourismus sehr oft unrecht getan, es ist einfach wunderschön, man kann jedes Haus stundenlang bewundern. Ein Lieblingslokal in Venedig?

Schlicht und einfach eine Osteria mit Blick auf die Lagune und viel Zeit fürs Abendessen. Wenn es Zeitreisen gäbe – welche Zeit sollte es sein und welche Gegend?

National noch einmal auf dem Bauernhof meiner Kindheit in der Steiermark zu sein. Es wäre spannend, wie lange ich das heute toll fände. International wäre es das Chicago der 90er Jahre. Wegen Michael Jordan, der damals dort Basketball gespielt hat. Wer Basketballfan ist und da nicht dauernd in Chicago sein wollte, der hat irgendwas nicht verstanden. Wohin geht die nächste Reise?

Wenn ich das nur wüsste. Vorgesehen waren die USA, aber die Chancen sind minimal. Abschließend Ihre Analyse: Bekommen wir nach Corona unsere Normalität zurück?

Wir bekommen unser Leben nicht zurück, weil wir es – abgesehen von den tragisch Verstorbenen – nicht verloren haben.

Es ist jetzt an uns, was wir aus der Normalität machen. Das Warten auf irgendwann ist ein Fehler.

ZUR PERSON

Peter Filzmaier ist in Österreich der Politikerklärer der Nation. Der 53-Jährige lehrt an der Donau-Universität Krems und an der Karl-Franzens-Universität Graz, im ORF analysiert er regelmäßig das politische Geschehen. Außerdem ist Filzmaier begeisterter Läufer, hat als solcher „Atemlos: Meine schönsten Sportgeschichten und was sie mit Politik zu tun haben“ geschrieben (Brandstätter Verlag). Das Wort „filzmaiern“ steht in Österreich für Politik analysieren, es war 2015 auf Platz 3 von Österreichs „Wort des Jahres“. Filzmaier ist auch geschäftsführender Gesellschafter des Institutes für Strategieanalysen.

Tauchen Sie ein in die Genussregion Bad Kleinkirchheim und entdecken Sie die Vielfalt der heimischen Küche. 11 Genusswirte der Region laden gemeinsam mit 26 Genussland Kärnten Produzenten jeden Freitag und Samstag auf eine unvergessliche Geschmacksreise ein. Jeden Samstag laden Genussland Kärnten Produzenten ab 14:00 Uhr zu einem geschmackvollen Markt-Nachmittag in entspannter Atmosphäre in den Kurpark. Bei stimmungsvoller Musik können regionale Produkte verkostet und gekauft werden! Weitere Informationen, Tickets und Tischreservierungen unter www.kulinarischenaechte.at

PARKHOTEL PÖRTSCHACH

DIE BESTE LAGE FÜR HERBST & WINTER AM SEE

Willkommen im Parkhotel Pörtschach am Wörthersee, dem Design-Hotel der 60er Jahre, dem es gelingt, Tradition, Erholung und neue Trends in Einklang zu bringen! Der Herbst ist eine der schönsten Jahreszeiten hier am See. Für diesen Zeitraum bieten wir wunderbare Outdoor-Angebote. Alle Pauschalen finden Sie online. HERBSTFERIEN Speziell in den Herbstferien haben wir für die ganze Familie ein tolles Programm: Pony reiten, Akrobatik im Park und Puppentheater. Ab € 404,- pro Person für 3 Nächte, Kinder ermäßigt NATUR AKTIV Genießen Sie einen Wander- oder Radurlaub am See, wir sind die beste Ausgangslage dafür. Hotelfahrräder stehen kostenlos zur Verfügung. Ab € 321,pro Person für 3 Nächte

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Durchgehend bis 3. Jänner geöffnet. Am 1. April 2021 starten wir mit den traditionellen Ostertagen in die Saison.

Parkhotel Pörtschach | Hans Pruscha Weg 5 | 9210 Pörtschach www.parkhotel-poertschach.at | Tel 04272/ 2621-0


Ideen 66 für den

Herbsturlaub in Kärnten

Jetzt ist Österreich angesagt – und ganz besonders Kärnten. Was und wie viel man da im Herbst machen kann, verrät diese Geschichte – mit 66 Tipps unseres Redaktionsteams. Für den aktiven, genussvollen, spannenden, kulturellen, abwechslungsreichen Herbsturlaub im Süden Österreichs.

Ideen-Team: Heinz & Mira Grötschnig (HMG), Silvia Trippolt-Maderbacher (STM), Johanna Wohlfahrt (JW), Georg Lux (GL), Tanja KovaČiČ (TK), Werner Ringhofer (WR), Oliver Pichler (OP), Andreas Kanatschnig (AK), christa grünberg (CG) FOTOS KÄRNTEN WERBUNG GEISSLER, GERDL, HUMMER, STEINTHALER, TOURISMUSREGION MITTELKÄRNTEN, MAX AMANN, MINIMUNDUS, GRÖMEDIA, Neumüller, Weichselbraun, HAIDER, LAMPRECHT, JESENICNIK, ATTISANI, PERAUER, KÖCHL, HOFER, LUX, PUCH, HOFMANN

1 | In Klagenfurt eine Weltreise machen

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Eine Weltreise? In Klagenfurt? In Zeiten von Corona? Ja, doch, „Minimundus“, die kleine Welt am Wörthersee, zeigt auf 26.000 m2 Sehenswürdigkeiten aus aller Welt, vom Eiffelturm über den Mailänder Dom bis zum schiefen Turm von Pisa. Und: Für kein Bauwerk (auch nicht für die Freiheitsstatue) gilt eine Reisewarnung. Reisezeit: Täglich, bis Ende Oktober. HMG www.minimundus.at

2 | Einen Nobelpreisträger besuchen

Der Schriftsteller Peter Handke, Literaturnobelpreisträger 2019, stammt aus Griffen in Kärnten. Ebenda gibt es im Stift Griffen die Peter HandkeDauerausstellung, die das Leben und Wirken des oft polarisierenden Literaten in acht Stationen zeigt. Zu sehen sind Lebensdokumente, Fotos,

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Minimundus: Weltreise auf 26.000 m2

Notizbücher, Manuskripte u.v.m. – der Eintritt ist frei (täglich außer Montag). Zusatztipp: Tropfsteinhöhle Griffen.

Auch Handke war schon in "seiner" Ausstellung

Einkehrtipp: Griffen Rast Mochoritsch, hier kehrt auch Handke gerne ein. HMG www.griffen.gv.at


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Wer (als Frau) in Kärnten krendeln kann, findet leichter einen Mann

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Romantisch veranlagt? Dann schnell hin, zum Sentiero dell' Amore

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Schon wieder Masken: Fasching & Kirchtag

3 | Krendeln lernen

Krendeln? Nie gehört? So nennt man in Kärnten das Verschließen der Kärntner Nudeln – mit den Daumen wird der Teig kunstvoll zusammengedrückt. Authentisch erlernt man Krendeln im Gasthof Grünwald in St. Daniel zwischen Hermagor und Kötschach. Und das ist nur eines von mehreren sinnlichen Slow Food Travel-Erlebnissen in dieser Region. Man kann z. B. auch Butter rühren, Brot backen, Honig oder Käse herstellen und beim Speckmachen mithelfen. WR www.slowfood.travel

4 | Zum Liebesgipfel wandern

Ein Fall für Romantik-Ninjas: Hand in Hand wandert man am „Weg der Liebe. Sentiero dell´Amore.“ mit der/dem Liebsten über 6,5 sanfte, grasbewachsene Kilometer und 275 Höhenmeter von der AlexanderAlm (mit Käserei, Einkehrtipp!) bis zum mächtigen Granattor am Kamm der

Gut Keuch! Auf die Vierbergelaufgipfel

Millstätter Alpe. Es warten sieben Stationen mit allerlei Inspirierendem in Sachen Liebe. Bis Ende Oktober. Hinkommen: Seeboden - Millstätter Almstraße (Maut). TK www. millstaettersee.com/de/urlaubsthemen/ wandern-am-weg-der-liebe.html

5 | Villachs Kirchtag und Fasching gemeinsam feiern

Schluss mit lustig? Nicht in Villach. Obwohl der Kirchtag 2020 coronabedingt abgesagt werden musste und sogar der Fasching wackelt, kann man in beides eintauchen. Die aktuelle Sonderausstellung im Stadtmuseum ist unter dem Motto „G'sund und Lei-Lei“ den beiden großen Festen in der Draustadt gewidmet, für das Thema erstaunlich tief- und hintergründig und ein ausgezeichnetes Schlechtwetterprogramm - bis 31. Oktober. Einkehrtipp: Frierss Feines Haus. GL museum.villach.at

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Romantikwandern am Wasserweg Liebenfels

6 | Den Vierbergelauf vierteln

Der Vierbergelauf, immer am Dreinagelfreitag nach Ostern, ist Kärntens bekannteste Wallfahrt. Es geht im Bezirk St. Veit in einem Stück über 50 km auf die vier Berge Magdalens-, Ulrichs-, Veits- und Lorenziberg, man ist ca. 17 Stunden auf den Füßen. Aber: Man kann diese vier Berge auch einzeln besteigen, den Vierbergelauf also „vierteln“. Jeder Berg ist ein Wandererlebnis – unser Favorit ist der Veitsberg, man startet in Liemberg. Oben: großartige Aussicht. HMG www.vierbergelauf.info

7 | Den Wasserweg entlang rauschen

. . . und munter plätschert der Harterbach. Ja, der Abenteuer-Wasserweg Liebenfels ist ein (be)rauschendes Erlebnis. Von Glantschach geht’s entlang des Baches und seiner Tümpel 66 ideen | alpe adria magazin

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Glockner: Die Hüttenwirtin verrät, wo man Enzian und Edelweiß findet

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Faaker See: Durch diese Schilfgasse musst du kommen

sanft aufwärts, vorbei am Sörger Wasserfall, gut informiert durch Schautafeln, die einiges über diese Landschaft und die Ruinen ehemaliger Mühlen zu erzählen haben. Bis zum Ziel in Hart sind’s etwa zwei wasserreiche Stunden. Einkehr? Unterwegs in Sörg oder am Ziel in Hart. HMG www.bergfex.at, www.liebenfels.at

8 | Edelweiße am Glockner pflücken

Wer von Kärnten aus auf den Großglockner will, muss zur Salmhütte. Die auf 2638 m gelegene Hütte erreicht man von der Großglockner-Hochalpenstraße über den Wiener Höhenweg Nummer 741 aus in 3 Stunden. Der führt durch eine geologisch und botanisch einzigartige Landschaft, Enzian und Edelweiß inklusive. Wo man die findet, weiß Salmhüttenwirtin Helga. AK www.alpenverein.at/salmhuette

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Pyramidenkogel: der Holzturm für Überblicker

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Schäfchen hat gar nichts gegen selbst erzeugten Schafskäse

9 | Wörthersee von oben sehen

Imposant, der Aussichtsturm am Pyramidenkogel: Mit 100 m Höhe ist er der höchste hölzerne Aussichtsturm der Welt, und von der Plattform auf 71 Metern liegen einem der Wörthersee und Zentralkärnten großartig zu Füßen. Aufstieg zu Fuß über 441 Stufen oder via Panoramalift, runter kann man die 120 m lange Rutsche nehmen (ein Vergnügen!). Nachts leuchtet der Turm überm See in den buntesten Farben. Einkehrtipp: Höhenwirt am Pyramidenkogel. HMG www.pyramidenkogel.info

10 | Durch Faaks Schilfgasse paddeln

Der Faaker See mit seinem türkisen Wasser ist ja per se eine Wucht. Ihn aber direkt auf der Wasseroberfläche dahingleitend zu entdecken ist nochmal einen Tick drüber. Wer einmal mit dem

Kanu die lauschigen Schilfgassen befahren hat, kennt die magischsten Ecken des Sees. Kostet einen Anmeldeanruf, zweieinhalb Stunden und 28 Euro. Und wohl auch einmal wiederkommen, so viel ist sicher. JW www.kajak-faak.com/de/tours/ kanutouren/indian-spirit

11 | Schafskäse selbst erzeugen

Klar, der Griff in das Ladenregal ist schon praktisch. Aber ein selbsterzeugtes Produkt schmeckt natürlich um Klassen besser. Verwirklichen kann man das am Biohof Echt Kraß in Hermagor. Dort melkt man zuerst die Schafe und stellt dann (unter Anleitung) Cremejoghurt und Frischkäsebällchen her. Der besonders angenehme Part ist nachher die Verkostung. Echt krass, wie gut Selbstgemachtes schmecken kann. WR www.echtkrass.at


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Kärntens schönste Dusche: Wildensteiner Wasserfall

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André Hellers Zeitgöttin wacht übers Weingut Taggenbrunn

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Bleiburg: Cartoonist trifft Expressionisten

12 | Kraft tanken am Wildensteiner Fall

54 Meter platscht das Wasser hier in die Tiefe. Echt „cool“. Denn der feine Sprühregen des Wildersteiner Wasserfalls bei Gallizien (Südkärnten) wirkt in der unmittelbaren Umgebung wie eine natürliche Klimaanlage. Ihm werden auch positive Auswirkungen auf Lungenfunktion und Nervensystem des Menschen zugeschrieben. Der Wasserfall ist über einen schönen Wanderweg in ca. 20 Minuten erreichbar, man kann auch Richtung Hochobir weiterwandern. Einkehrtipp: Gasthaus Zenkl. GL www.gallizien.gv.at

13 | Kärntner Wein verkosten

Weinland Kärnten? Aber ja doch, mit dem Klimawandel feiert Kärntner Wein ein immer süffigeres Comeback. Im Weingut Karnburg bei Klagenfurt und

Die Millstätter Alm bietet höchste herbstliche Genüsse

am Weingut Georgium am Längsee kann man das Weinverkosten mit guter Restaurantküche kombinieren, auf der Burgruine Taggenbrunn ober St. Veit wird Wein im Edelheurigen ausgeschenkt. Eine gute Auswahl an Kärntner Weinen gibt’s am Klagenfurter Benediktinermarkt in der Halle bei Gasser Feinkost. HMG www.weingutkarnburg.eu, www.georgium.at, www.taggenbrunn.at

14 | Zwei besondere Künstler erleben

Bleiburg hat sich (neben Gmünd) in Kärnten als Kunststadt einen Namen gemacht. Hauptattraktion ist das Museum des Malers und Bauern Werner Berg, der bis zu seinem Tod 1981 im Jauntal lebte. Im Werner Berg Museum am Bleiburger Hauptplatz gibt es alljährlich Sonderausstellungen – 2020 heißt diese „Manfred Deix trifft Werner Berg“. Die bösen, hintergrün-

digen Cartoons von Deix und die flächige, expressionistische Malerei von Berg bilden einen sehenswerten Kontrast – die Ausstellung läuft bis Ende Oktober 2020. HMG www.wernerberg.museum.at

15 | Am Millstätter See herbstlich tafeln

Den Herbst am Teller, einen Logenplatz rund um den Millstätter See. Dazu eine festlich gedeckte Tafel. „Bitte Platz nehmen“ heißt es bei der Genuss-Reihe „Herbstliches Tafeln am Millstätter See“. Elf verschiedene Tafeln können bis Ende Oktober gebucht werden. Zum Beispiel die „Granat-Tafel“ beim Metzgerwirt in Radenthein, die „Vollmond-Tafel“, die „Bio-Slowfood Frühstückstafel“, die „Alm-Tafel“ usw. STM www.millstaettersee.com

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Drau dich doch: Schnuppertour am Drauradweg

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Zweiländerwanderung zur Krajner Wurst

16 | Die Drau entlangradeln

Er gilt als einer der schönsten Radwege Europas: Der Drauradweg führt von Toblach in Südtirol nach Kroatien und durchquert dabei ganz Kärnten. Den Fluss entlangradeln ist ein landschaftliches Erlebnis, fürs leibliche Wohl sorgen Drauradwegwirte. Tipp: Eine Probeetappe radeln, etwa von Ferlach nach Völkermarkt, durch lauschige Drauauen. Einkehrtipp: Fishery Steffan in Seidendorf bei Tainach. Wer länger drauradeln will: Man kann für den gesamten Weg Gepäckstransport buchen. HMG www.drauradweg.com, www.kaernten-radreisen.at

17 | Durch die (Stein-) Wüste wandern

Geröll, so weit das Auge reicht. Felstürme schrauben sich imposant in die Höhe. Und ganz viel Einsamkeit. Das ist die Mela, eine Steinwüste unterhalb der imposanten Felswände der Koschuta in den Karawanken. Man

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Geröllissimo: die Koschuta für engagierte Steinwüstenwanderer

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In den Nockbergen: überleben lernen

Mit dem Paddel in die Unterwelt eintauchen

erreicht sie vom Bergsteigerdorf Zell/ Sele aus via Koschutahaus oder über den Potoksattel. Wer noch kann, wandert auf die Dicke Koschuta weiter. Am Rückweg lohnt sich ein Halt im Koschutahaus – da wird herzhaft gekocht. AK www.koschutahaus.at, www.bergsteigerdoerfer.org

19 | In der Wildnis überleben trainieren

18 | Den Loibl zu Fuß überqueren

Ein Grenzgang im wahrsten Sinn des Wortes: Die alte Loiblstraße – diese Rumpelpiste war von der Antike bis 1964 in Betrieb – kann man sowohl von Kärnten als auch von Slowenien hinaufmarschieren. Die Wanderung auf die Passhöhe und zurück dauert in beiden Fällen circa drei Stunden. Oben warten zwei monumentale Obelisken, errichtet 1728, und die ganzjährig geöffnete Loibl-Hütte mit herrlichem Blick gen Slowenien. Startpunkt: In der vorletzten Kehre vor dem Grenzübergang in Österreich. GL www.stari-loibl.com

Einen Bubentraum erfüllen: Büro und Mobiltelefon vergessen und einen Tag in der Wildnis überleben. Der Biosphärenpark Nockberge hat dafür das richtige Paket: Man unternimmt unter Anleitung eines Rangers einen Orientierungsmarsch, baut einen Unterschlupf aus natürlichen Materialen, macht Feuer und grillt selbstgefangene Forellen. Gefällt wohl nicht nur (erwachsen gewordenen) Buben. WR www.biosphaerenparknockberge.at

20 | In der Unterwelt biken & paddeln

Der Herr der Ringe lässt grüßen, wenn man die Unterwelt der Petzen (Südkärnten) per Mountainbike oder Kanu erkundet. Bergmannshelm aufsetzen, Grubenlampen einschalten und ab in den aufgelassenen Bergwerksstollen! Ein europaweit einzigartiges Vergnü-


gen für die ganze Familie mit abschließender traditioneller Knappenjause im Bergwerk. Ganzjährig. TK www.stollenbiken.at, www.petzen.net

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21 | Kulinarische Nächte in BKK genießen

Feinschmecker, bitte notieren: An vier Genusswochenenden in Folge steigen zwischen 18. September und 10. Oktober in Bad Kleinkirchheim die „Kulinarischen Nächte“. Mit Fokus auf regionalen Spezialitäten – etwa Wild, Fisch, Rauchwaren, Käse – werden freitags und samstags (je 19 Uhr) entsprechende Menüs in einigen Gasthöfen und Restaurants serviert. Außerdem laden heimische Produzenten an den Samstagnachmittagen zum geselligen Kulinarik-Markt im Kurpark. JW https://www.badkleinkirchheim.at/de/kulinarische-naechte/

Regionale Köstlichkeiten genießen: Kulinarische Nächte Bad Kleinkirchheim

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22 | Säulen im Gurker Dom zählen

Das steile Kreuzgewölbe der Krypta unter dem Dom zu Gurk, der zu den bedeutendsten romanischen Bauten in Europa zählt, wird von 100 Säulen getragen. Genau genommen sind es nur 98 – zwei wurden als Doppelsäulen gestaltet, um die magische Zahl 100 zu erreichen. Nachzählen ist erlaubt und meditativ. In der fast 900 Jahre alten Krypta befindet sich auch das Grab der heiligen Hemma. Ein Ort der Entschleunigung. GL www.kath-kirche-kaernten.at

23 | Am Yogaweg entspannen

Entschleunigend meditativ: Gurker Krypta mit 98 Säulen

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Shava-was? Namast-hä? Egal, ob YogaAnfänger oder erfahrener Yogi: Bei Velden führt ein faszinierender Yoga-Weg die Teufelsschlucht entlang. An zehn Stationen kann man verschiedene Übungen ausprobieren und in freier Natur die Verbindung aus Körper, Geist und Seele spüren. Für einen herbstlichen Blick über den Mattenrand. Das „Om“ kommt von ganz allein. STM www.woerthersee.com

24 | Alpe-Adria-Trail schnuppern

Weitwandern ist „in“. Und mit dem Alpe Adria Trail hat Kärnten einen der schönsten Weitwanderwege Europas, er führt in 43 Etappen in ca. 750 km vom Großglockner in die Region Triest. Unser Tipp: Einen Tag Alpe Adria Trail schnuppern – vielleicht von Bad Kleinkirchheim nach Arriach? Oder von Arriach auf die Gerlitzen Alpe? Kärntens Berg- und Almenwelt erwandern. Falls Sie mehrere Tage planen: Auf Wunsch gibt es Gepäckstransport, so wandert sich’s ganz unbeschwert. HMG www.alpe-adria-trail.com

Namasté: Am Yogaweg bei Velden regiert das "Om"

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Weitwandern mit sagenhaften Ausblicken: Alpe Adria Trail 66 ideen | alpe adria magazin

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25 | Kärntens grünen Fjord erkunden

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Der Weissensee ist Europas höchster Badesee und rundum leuchtet die Natur in allen Grünschattierungen. Der See erinnert in seiner Form und Unbebautheit an einen Fjord – er ist 11,6 km lang und bis zu 930 m breit. Am besten erfährt man den See per Schiff – bis 18. Oktober sind Alpenperle & Co. täglich unterwegs. Tipp: Von Techendorf zum Ostufer schippern, retour per pedes am Uferwanderweg. HMG www.weissenseeschiffahrt.at Weißenseeschifffahrt mit Fjordfeeling

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26 | Den blauen Moorfrosch treffen

Etwas für Naturforscher! Im Naturschutzgebiet Sablatnigmoor tummeln sich 1700 Tier- und 300 Pflanzenarten. Mag schon sein, dass man hier den blauen Moorfrosch persönlich trifft, der übrigens auch als Maskottchen dient. Am besten schwingt man sich aufs Rad oder meistert den 4,5 km langen Rundweg ab dem Besucherzentrum Tomarkeusche zu Fuß. Nahe Eberndorf, Führungen bis 30. September, auf eigene Faust ganzjährig. TK www.eberndorf. at/Natur-_und_Ramsarschutzgebiet_ Sablatnigmoor

Natur erkunden: Den blauen Moorfrosch trifft man im grünen Sablatnigmoor

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27 | In Guttaring steinerne Linsen sammeln

Ein Acker bei Guttaring gilt als eine in Österreich einzigartige geologische Fundstelle: Dort – am ehemaligen Urmeer – kugeln Tausende Nummuliten herum, vom Volksmund „steinerne Linsen“ genannt. Sie sind versteinerte Riesen-Einzeller aus dem Paläogen, das vor 66 Millionen Jahren begann. Das sogenannte Feld der steinernen Linsen ist frei zugänglich, der Weg beschildert und Sammeln erlaubt. Und: Steinlinsen haben keine blähende Wirkung. Einkehrtipp: Brunnwirt Kassl, Guttaring. GL www.meingoertschitztal.at

Linsen, die nicht blähen: Denn sie sind aus Stein und bei Guttaring zu finden

28 | Den Wörthersee umwandern

Zum Schwimmen steht er von Mai bis Oktober parat, umwandern kann man ihn jederzeit. Der Wörthersee hat einen wunderbar waldig-lauschigen Rundwanderweg von 55 km Länge und es sind – man glaubt es kaum – 1400 Höhenmeter zu bewältigen. Man kann ihn natürlich etappenweise erwandern, beliebt ist als Zu- oder Heimbringer die Wörthersee-Schifffahrt. HMG www. woerthersee.com, www.bergfex.at

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29 | Am Hochplateau mit der Zeit spielen So schaut's aus, wenn man den Wörthersee am Rundweg umwandert

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„Viel Spaß ist das Ziel, die Zeit wird zum Spiel.“ Der Spruch über dem Eingang


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Natur spielerisch erlernen: am AlmZeit-Weg auf der Turrach

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Aktion Schildkröte: Panzerfahren am Wurzen

des AlmZeitWeges auf dem malerischen Hochplateau der Turracher Höhe an der Grenze Steiermark/Kärnten ist Programm. Am 700 m langen Rundweg erleben Groß und Klein den Berg, die Natur und Zeit spielend und spannend. Start und Ziel ist bei der AlmZeitHütte. Auf den Berg geht‘s mit der Panoramabahn und hinunter saust man sommerrodelnd mit dem Nocky-Flitzer. Bis 26. Oktober. TK www.turracherhoehe.at/de/nockys-almzeit

30 | Nach Italien radeln

Der Alpe Adria Radweg, Ciclovia Alpe Adria, führt von Salzburg nach Grado an der Adria. Unser Tipp: Ein (E-)Bike in Villach mieten und der Gail entlang nach Arnoldstein und dann via Tarvisio auf der alten Bahnstrecke nach Venzone radeln. Das ist einer der bezaubernsten Radwege Europas – durchs wunderbare Kanaltal geht’s malerisch durch viele Tunnel. Rückfahrt von Venzone mit dem Zug. Einkehrtipps: Alter Bahnhof Chiusaforte und Locanda al Municipio

Ciclovia Alpe Adria: durchs obere Kanaltal schnupperradeln

Kultig: Mittagskogel mit Speckbrotjause

in Venzone. HMG www.alpe-adria-radweg.com

31 | Panzerfahren im Bunkermuseum

Das Bunkermuseum auf dem Wurzenpass, dem Übergang bei Villach nach Slowenien, ist die letzte noch erhaltene Sperrstellung des österreichischen Bundesheeres und dient heute, privat betrieben vom letzten Kommandanten der Anlage, als Mahnmal für den Frieden. Ein ausrangierter Schützenpanzer kutschiert Besucher über das Gelände – Zeitgeschichte live und gleichzeitig erschreckend beklemmend. Das Museum hat noch bis 26. Oktober geöffnet. GL www.bunker.at

32 | Villachs Pyramide erklimmen

Von Villach aus gesehen wirkt er wie eine Pyramide. Der 2145 m hohe Mittagskogel. Für Kärntner ist er ein Sehn-

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Super Kasnudeln gibt's beim Liegl am Hiegl

suchtsziel, das erklommen werden will. Hinauf geht es am ostseitigen "Normalweg". Ambitionierten (Klettern II. Grad) vorbehalten ist der Nord-Ost-Grat. Spätestens beim Abstieg Pflicht ist die Einkehr in der Bertahütte. Giselas & Ferdinands Speckbrote sind legendär, Schweinsbraten und Apfelstrudel genial. OP www.bertahuette-mittagskogel.at

33 | Kärntens XXLRavioli verkosten

Jedes Land hat sein Signature Dish. In Kärnten ist das die Kasnudel, in Italien würde man dazu XXL-Raviolo sagen. Teigtasche gefüllt mit gut gewürztem Topfen (Quark), gibt’s in diversen Macharten, größer, kleiner, je nach Region. Gibt’s als Kärntner Nudel auch mit anderen Füllungen, z. B. Fleisch, Kletzen (süße Birne), Spinat usw. Wo es die Besten gibt? Für uns beim Liegl in St. Georgen, Bärenwirt Hermagor, Gasser in Villach, Hafner in Schwabegg. Und bei Muttern.... HMG 66 ideen | alpe adria magazin

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Im EXPI gehen Vifzacks den Naturgesetzen auf den Grund

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Im Kanu, am SUP: paddelbarer Draufluss

Saag ja: Hubert Wallner, bester Koch Kärntens

34 | Naturgesetzen auf den Grund gehen

Kärnten ist ja quasi vollgestellt mit Natur. Wem anschauen nicht genügt, kann ihr und ihren Gesetzen im EXPI in Gotschuchen (bei St. Margareten im Rosental) auf den Grund gehen. 60 Hands-onStationen machen physikalische Phänomene test- und sichtbar. Ein echter Geheimtipp für Hobby-Naturwissenschaftler zwischen 5 und 95, nicht nur bei Schlechtwetter zu empfehlen. Individuelle Besuche nach Vereinbarung ganzjährig möglich! JW www.expi.at

35 | In Villach Bier brauen lernen

Rudolf Malle zählt zu den Urgesteinen der Kärntner Craft-Beer-Szene. Im Dörfchen Oberwollanig bei Villach betreibt er Kärntens kleinste Brauerei und gibt sein Wissen gerne weiter. In zweitägigen Kursen lernt man bei ihm alles über Hopfen, Malz und die Bitte „Gott erhalt's“.

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Prost! Bei Herrn Malle lernt man das Bierbrauen

alpe adria magazin | 66 ideen

Das Verkosten gehört zur Ausbildung. Die „Größe“ der Brauerei (9 Quadratmeter) erlaubt nur Kleingruppen von bis zu vier Personen. GL www.selbstgebrautes.at

36 | Drauabwärts paddeln

Wer der Drau folgt, gelangt zu Sehnsuchtsorten, (Bade-)Seen und imposanten Panoramen. Der Draupaddelweg bietet auf 210 km zwischen Lienz und Lavamünd sieben erlebnisreiche Etappen, vor allem für Kanuwanderer. Meist ist die Fließgeschwindigkeit der Drau angenehm und sogar für Anfänger geeignet. Idyllische Rastplätze, kulinarische Vielfalt und Ausflugsziele laden zum Anlanden ein. Auch geführte Ein- und Mehrtages-Touren, Bootsverleih (bis Ende Oktober). CG www.draupaddelweg.com

37 | Beim besten Koch speisen Vier Hauben im Gault Millau, in allen Restaurantführern Kärntens Bester: Hubert Wallner kocht in Bad Saag –

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Rundumblicke zum Niederknien: Dobratsch

Techelsberg, zwischen Pörtschach und Velden – ganz groß auf. Und auch die Location: direkt am Wasser, großartig. Die Weinkarte: genial. Unser Tipp: hinfahren, verwöhnen lassen. Das ist große Oper. HMG www.saag-ja.at

38 | Den schönsten Rundumblick erwandern Die 16,5 km lange Alpenstraße auf den Dobratsch, Villachs Hausberg, ist ein Hammer. Was für Kurven, was für Aussichtspunkte. Ganz oben wandert man zum Gipfel auf 2167 Meter – und genießt beim Sendemast des ORF den vielleicht schönsten Rundumpanoramablick Kärntens. Außerdem: Alpengarten, Erlebnisspielplatz, PanoramaGipfelweg, Berggasthof. HMG www. villacher-alpenstrasse.at

39 | Die Kärntner Micky Maus besuchen Malta in Oberkärnten machte 2002


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Malta: Micky Maus aus dem 14. Jahrhundert

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Geistreich: literarisch wandern mit Zdravko

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Im Zauberwald der Tiebelquellen

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Kärntens feinste Spezialität: Saiblingskaviar von Michael Sicher

international Schlagzeilen. Damals legte man auf der Außenwand der Pfarrkirche Maria Hilf eine 7,50 m hohe Christophorus-Darstellung frei. Zu ihren Füßen sind Fabelwesen zu sehen. Ein Geschöpf mit großen runden Ohren und Spitznase kommt Betrachtern verblüffend bekannt vor: Es erinnert an die Micky Maus von Walt Disney, ist allerdings deutlich älter. Das Fresko entstand um 1300. Wenn man schon da ist: Auch die Maltahochalmstraße mit Kölnbreinsperre ist ein lohnendes Ziel. GL www.malta.gv.at

40 | Mit Zdravko Literatur erwandern

Feine Erzählkunst, die wechselvolle Geschichte des Südkärntner Raumes, die Originalschauplätze aus dem Roman "Engel des Vergessens" von BachmannPreisträgerin Maja Haderlap. Neugierig darauf? Majas Bruder Zdravko Haderlap hat dafür ein stimmiges Format geschaffen: literarische Wanderungen. Gehen

Ganzjahreswarm: Beheizter Turrachsee beim Hotel Hochschober

und hören, lesen und nachspüren – das alles hat seinen Platz auf diesen geführten Wanderungen in der Nähe von Bad Eisenkappel. Termine bis spät in den Oktober. JW www.haderlap.at

41 | Von den Tiebelquellen verzaubern lassen

Sattes Grün, verschlungene Wege, plätschernde Bäche - ein echter Zauberwald. Kein Wunder, dass es rund um die mehr als 40 Tiebelquellen bei Himmelberg auch vor Sagen nur so sprudelt. Die Legende von den Bachmandln sollte früher Kinder vom Wasser fernhalten. Das funktioniert heute nicht mehr. Die Quellen, zu denen mehrere Wanderwege führen, sind ein malerisches Ausflugsziel für die ganze Familie. Einkehrtipp: Forellenhof Pluch. GL www.himmelberg.at

42 | Kärntens Gold verkosten

Kärnten hat einiges an besonderen Pro-

dukten – das besonderste (und köstlichste) aber ist wahrscheinlich der Saiblingskaviar vom Sicher. Der wird an den eigenen Fischteichen gewonnen – am besten verkostet man ihn im feinen 4-HaubenRestaurant in Tainach. Die goldenen Kügelchen gibt’s ab dem Spätherbst auch zum Mitnehmen (oder via OnlineShop) HMG www.sicherrestaurant.at

43 | In einem beheizten Bergsee baden

Beheizter Bergsee? Klingt exklusiv, oder? Ist es auch: In puncto beheiztem Becken im See war das Hotel Hochschober auf der Turracher Höhe auf 1750 m Seehöhe Pionier, hier schwimmt man sogar winters in 30 Grad warmem Seewasser. Als Hotelgast kann man das täglich genießen, als Tagesgast auf Anfrage. HMG www.hochschober.com PS: Beheizte Seebäder gibt’s auch im Schloss Seefels (Wörthersee) und im Koller’s, Millstätter See. 66 ideen | alpe adria magazin

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138 km lang aussichtsreich: Lavanttaler Höhenweg

44 | Den Lavanttaler Höhenweg erwandern

Immer wieder nominiert als schönste Wanderregion Österreichs: das Kärntner Lavanttal. Besonders zu empfehlen: der Lavanttaler Höhenweg, ein 138 km langer Weitwanderweg in sieben Tagesetappen (natürlich auch einzeln zu erwandern). Start- und Zielpunkt ist Lavamünd im Süden. Die höchste Erhebung liegt auf der Koralpe auf 2140 m Seehöhe (Großer Speikkogel). Unterwegs: Hütten zum Einkehren, wunderbare Ausblicke von der Saualm. STM www.region-lavanttal.at, www.bergfex.at

Malta: erst die Staumauer, dann das Elendtal

45 | Den Nationalpark hautnah erleben

Die 200 Meter hohe Kölnbrein-Staumauer im Maltatal ist als Monument der Stromerzeugung ein spannendes Ausflugsziel. Man kann auf ihr spazieren gehen und sie von innen erleben. Oder in der alpinen Natur am 5 km langen Stausee in 2.000 m Höhe entlang wandern. Vor allem aber kann man auf der prächtigen Elendtälerrunde (20 km, 1.000 Hm) die von Gletschereis geprägte Bergwelt des Nationalparks Hohe Tauern hautnah erleben. OP www.verbund.com, www.hohetauern.at

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Es klappern die Mühlen ... im Lesachtal

46 | Im Tal der hundert Mühlen das Korn mahlen Das Tal der hundert Mühlen, so wurde einst das Lesachtal genannt. Fünf von den alten historischen Wassermühlen klappern auch heute noch, und zwar im 1179 m hoch gelegenen Wallfahrtsort Maria Luggau in der Slowfood Travel Region. Am Mühlenweg erzählen Bauern, was es mit dem traditionellen Kornanbau hier auf sich hat und zeigen, wie das Korn gemahlen, wie geerntet und gedroschen wird, Brotverkostung inklusive. CG https://www.lesachtal. com/de/sommer/erlebnisse/muehlenweg-maria-luggau.html

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Klagenfurt: Renaissance-Altstadt mit Arkaden

47 | Klagenfurts Altstadt besichtigen

Klagenfurts Altstadt ist ein historisches Renaissance-Juwel. Mit mehr als 80 restaurierten Arkadeninnenhöfen und sehenswerten Fassaden – dafür wurde die Stadt schon dreimal mit dem Europa-Nostra-Diplom ausgezeichnet. Diese Altstadt lässt man sich am besten von kundigen Einheimischen zeigen – jeden Freitag und Samstag um 10 Uhr (Treffpunkt Spanheimer Brunnen, Arthur-Lemisch-Platz) gibt’s Führungen, mit Wörthersee-Plus-Card gratis, sonst 5 Euro. HMG www.visitklagenfurt.at

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Gmünd: im Pankratium darf gestaunt werden

48 | Ins Haus des Staunens nach Gmünd

Die Künstlerstadt Gmünd (an der Tauernautobahn) ist beeindruckend. Es gibt viel zu sehen: Ausstellungen, Galerien, ein Porsche-Museum – und das Pankratium, das Haus des Staunens. Eine interaktive Erlebniswelt, in der man mit den Augen hören und mit den Ohren sehen kann. Das glauben Sie nicht? Hinfahren, Sie werden aus dem Staunen nicht herauskommen, in dieser fantastischen Welt der Formen, Farben, Musik, Klänge und Bewegungen. Bis Ende Oktober geöffnet. HMG www.pankratium.at, www.kuenstlerstadt-gmuend.at

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Galerienland Kärnten: MMKK in Klagenfurt

49 | Moderne Kunst bewundern

Lust auf moderne Kunst? Da fallen uns zwei besondere Tipps ein. Das MMKK (Museum Moderner Kunst Kärnten) in Klagenfurt, Burggasse 8, überrascht und überzeugt immer wieder mit spannenden Schwerpunktausstellungen. Und das Museum Liaunig in Neuhaus (nahe Bleiburg, Südkärnten) zeigt in atemberaubender Architektur die Schätze des Kunstsammlers Herbert W. Liaunig. Absolut sehenswert. Einkehrtipp: Hadnwirt Hafner in Neuhaus/Oberdorf. HMG www.museumliaunig.at, mmkk.ktn.gv.at

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In Friesach treffen sich die Schokoholics

50 | Ins Schlaraffenland für Schokoholics

Über Schokolade gibt’s viel zu wissen und noch mehr zu schmecken. Der perfekte Ort dafür ist die SchokoladenErlebnis-Manufaktur von Chocolatier Dieter Craigher in Friesach. Die - dem Konditorei-Café angeschlossene - Ausstellung samt Schauproduktion ist mit über 20 Verkostungsstationen ein Schlaraffenland für Schokoholics. Und ein genussvoller Kontrapunkt zum mittelalterlichen Ambiente von Friesach, wo (Zusatztipp!) auch eine Burg nach alter Methode errichtet wird. JW www.craigher.at

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Kühl & cool: Abenteuer Tscheppaschlucht

51 | Kärntens tollste Schlucht durchwandern

Heiße Herbsttage? Kein Problem. Beim Canyoning in der Tscheppaschlucht bei Ferlach taucht man ein in ein kühles Abenteuer, das bei der „Teufelsbrücke“ beginnt. Hier fällt der Tschaukofall rund 26 m in die Tiefe. Nicht ganz so hoch ist der erste Sprung, den man bei dieser Tour meistert. Auch die Seilbahn durch den Wasserfall und die glitschige Wasserrutsche bleiben garantiert unvergesslich. CG https://www.carnicarosental.at/programme/canyoning-inder-tscheppaschlucht-ferlach/

Kraft tanken: Kitzelberg ob Klopeiner See

52 | Auf Slowtrails entschleunigen

Sehnsucht bzw. Seensucht nach Entschleunigung? Dann sollten Sie die schönsten Herbst-Momente auf Kärntens Slowtrails erleben. Darunter versteht man kurze und entspannte Kraftwege um oder an Kärntner Seen. Wie die Wanderung auf den Kitzelberg am Klopeiner See. Nach gemütlichen 3,5 km genießt man auf der Aussichtsplattform den weitläufigen Blick über Klopeiner und Turnersee und das Jauntal. STM www.klopeinersee.at Alle Trails unter www.kaernten.at, www.genusszeit.at

HERBST AUSZEIT „Erleben & entspannen“ ist unser Urlaubsversprechen! Inmitten der idyllischen Nockberge – direkt am Brennsee gelegen - genießen Sie die perfekte Herbstauszeit bei vielzähligen Sport- & Wellnessmomenten. 9 Tennisplätze | 1 Beachvolleyballplatz | Geführte Biketouren | Wandertouren | Segel- & Surfschule 6-facher Pool-Wasserspaß | 7000 m2 Badestrand Lauf- & Nordic Walking Strecken | Gymnastikkurse 8-faches Saunavergnügen | Massage- & Beautycenter Kinderbetreuung | Sportkurse bei Partner Sportschule Krainer | Alpe Adria Kulinarik | uvm. Überzeugt? Dann gönnen Sie sich Ihre Auszeit! Zum Beispiel … • KUSCHELTAGE im BRENNSEEHOF: 2 Erwachsene, 2 Übernachtungen, VP, inklusive vieler attraktiver Sport- & Genussleistungen ab € 459,00 pro Zimmer • SPORTY DAYS: 2 Erwachsene, 5 Übernachtungen, VP, 1 Sportschulvoucher, 2 Sportmassagen, inklusive vieler attraktiver Sport- & Genussleistungen ab € 975,00 pro Zimmer Entdecken Sie viele weitere Angebote auf www.brennseehof.com Familien-Sporthotel Brennseehof Seestraße 19 I 9544 Feld am See Tel.: +43 4246 2495 hotel@brennseehof.com www.brennsehof.com


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Kötschach: Herwig serviert Köstlichkeiten

Maja Haderlap und ihr Bachmann-Preis-Werk

53 | Beim Edelgreißler genüsslich reisen

54 | Kärntens (vielleicht) wichtigstes Buch lesen

Herwig Ertl ist DER Produktfanatiker des Landes. Der Slowfood-Profi kennt die feinsten Köstlichkeiten aus Kärnten und dem Alpe-Adria-Raum – und man kann (fast) alles in seiner Edelgreißlerei in Kötschach, im köstlichsten Eck Kärntens, verkosten (und kaufen). Seine Genussreisen auf unzähligen Löffeln sind ein Erlebnis – für den Gaumen und den danach meist gut gefüllten Kofferraum. HMG www.herwig-ertl.at

Ein Tipp für lange Abende, die Hängematte oder Nichtsogutwettertage. Die Schriftstellerin Maja Haderlap wurde für „Engel des Vergessens“ mit dem renommierten Bachmann-Preis ausgezeichnet. Der Roman erzählt berührend von einer allzu gern verschwiegenen Geschichte, vom Leben und Sterben im 2. Weltkrieg im Grenzland zu Slowenien, von Partisanen und grausamen Schicksalen unter Kärntner Slowenen. Von einem Konflikt, der auch 100 Jahre nach der Kärntner Volksabstimmung noch immer nicht ganz begraben ist. HMG Engel des Vergessens, Wallstein Verlag, 19,50 €

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Gewaltig: Bergsturzgebiet Gail-Schütt

55 | die imposante GailSchütt erleben

Die bunten Wälder an den Ufern der Gail vom Kanu aus bestaunen. Paddelnd und mit Guide geht es (bis 1. Oktober) am Fuße der mächtigen Südwand des Dobratsch in die einzigartige Wildnis der Schütt, größtes Bergsturzgebiet der Ostalpen mit 1400 Schmetterlings- und 125 Vogelarten sowie vielen seltenen Pflanzen. Die Schütt lässt sich auch per pedes erwandern – am besten von Oberschütt aus. Stärkung wartet in Lisi’s Almwirtschaft. CG https://www.visitvillach.at/de/ magische-momente-natur-erleben.html

#marktgeflüster

in Klagenfurt am Wörthersee

Das Beste aus der Alpen-Adria-Region Am Benediktinermarkt bieten Bauern aus ganz Kärnten und aus den benachbarten Regionen Friaul (Italien) und Slowenien, Köstlichkeiten für Küche, Keller und Tisch an.

Öffnungzeiten: Mo - Fr 7 - 16 Uhr › Wochenmarkt: Do & Sa 6 - 13 Uhr › Biomarkt: Fr 6 - 13 Uhr

Foto: ©Helge Bauer

/klagenfurtermaerkte


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Bizarre Schluchtenlandschaft: Trögerner Klamm

Kabarettherbst: Lachen mit Klaus Eckel

56 | Die Natur schauspielern lassen

57 | Beim Kabarettherbst herzlich lachen

Bizarre Kalksteinfelsen, eine wildromantische Schluchtenlandschaft, durch die sich der Trögernbach schlängelt. Wer auf filmreife Naturkulisse steht, sollte das Naturschutzgebiet und die Wassererlebniswelt Trögerner Klamm bei Bad Eisenkappel durchwandern. Dieser ehemalige Meeresgrund ist auch ein Eldorado für Fliegenfischerei in einer grandiosen Landschaft. Einkehrtipp: Gasthof Franzl. Bis 30. November. TK www.geopark-karawanken.at, www.bergfex.at

Klaus Eckel ist der Alchemist unter Österreichs Kabarettgrößen: Er kann ganz schnell ganz viel sagen, das gleichzeitig witzig und klug ist. Selten genug. Und ebenso selten beehrt er Kärnten, deshalb unbedingt den 8. (Uni Klagenfurt) und 9. Oktober (Neue Burg, Völkermarkt) für ihn und sein Programm „Ich werde das Gefühl nicht los“ reservieren. Wer das versäumt, bekommt eine dritte Chance: am 19. November in St. Veit. JW https://kabarettherbst.at/ klaus-eckel.html

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Historisch: des Wörthersees schönster Dampfer

58 | Historisch dampfschippern

Bis Ende Oktober kann man über den Wörthersee schippern und seensüchtig die tollen Villen am Ufer bewundern. Am stilvollsten gelingt das mit dem historischen Dampfschiff Thalia – einem Prachtstück von Schiff. Tipp: den Ausflug mit einer Radtour verbinden – eine Strecke mit dem Schiff, retour mit dem (Leih-)Fahrrad (oder umgekehrt). HMG www.woertherseeschifffahrt.at

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Kurvenreich über die Nockalmstraße

59 | Zu besten Panoramen, & bestem Schweinsbraten

Die Nockalmstraße im Herzen der Kärntner Nockberge ist eine großartige Panoramastraße. 52 Kurven (Reiden genannt) warten auf aussichtsreichen 34 km zwischen Ebene Reichenau und Innerkrems, sanfte Berge laden zum Wandern, Hütten zum Einkehren ein. Ausstellungen und Lehrpfade ergänzen das Naturangebot im Biosphärenpark Nockberge. Und zwei persönliche Tipps: Für eine super Brettljause empfehlen wir die Stangalm, für großartigen Schweinsbraten aus dem Holzofen die Priesshütte. HMG www.nockalmstrasse.at

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Klagenfurt: Tage der Alpen-Adria-Küche

60| Alpe-Adria in Klagenfurt genießen

Klagenfurt hat einen der schönsten (Bauern-)Märkte Europas: Donnerstagund Samstagvormittag ist der Benediktinermarkt im Zentrum besonders bunt und alpe-adriatisch geprägt. Apropos: von 17. bis 27. September 2020 veranstaltet die Landeshauptstadt die beliebten „Tage der Alpen-Adria-Küche“ – mit einem Genussmarkt in den Innenhöfen und mit Spitzenköchen aus Österreich, Italien und Slowenien, die in Klagenfurter Restaurants ihre Köstlichkeiten aufkochen. HMG www.visitklagenfurt.at

Diex: Sonnenwandern auch an Nebeltagen

61 | Am „Kärntner Blocksberg“ nebelflüchten Wenn der Nebel stur im Klagenfurter Becken hockenbleibt, gibt’s vom Zauberkogel aus herrliche Weitblicke. Der Name ist kein Zufall, denn dies ist ein uralter Kultplatz. Von Hexen ist in Sagen die Rede, die von hier aus ihre Rundflüge starteten. Als Startplatz ist das Gipfelplateau tatsächlich bis heute beliebt: Nur sind es heute Paragleiter, die sich hier in die Lüfte erheben. Wunderschöner Herbstspaziergang, gut beschildert ab der Doppelturmkirche des Sonnenortes Diex ob Völkermarkt. JW www.meingoertschitztal.at/de/ ausflugstipps/zauberkogel.html

A-9546 Bad Kleinkirchheim Mailto: hotel@pulverer.at Homepage: www.pulverer.at www.loystubn.at Tel. 0043 / (0)4240 / 744

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Goldener Herbst in den Nockbergen ab 3 Nächten inklusive Kärnten Card ab € 417,00 p. P./3 Nächte

• tägliches Aktiv- und Entspannungsprogramm • a-la-carte-Restaurant LOY-Stub’n • Eigener Bauernhof mit Damwild-Gehege, eigenes Fischwasser, täglich frische Eier und hauseigenes Bauernbrot!

#GREENFREE 4 Nächte, inklusive Greenfee unlimited und Kärnten Card ab 625,00 p. P./4 Nächte

Relax im Herbst 3 Nächte, inkl. 75 € Verwöhngutschein und Kärnten Card ab € 477,00 p. P./3 Nächte


Salzburg

Großglockner

Steiermark

Malta Innerkrems Nockalmstraße Gmünd

Möll

Tirol

Friesach Turracher Höhe

Gurk

Guttaring Althofen

Bad Kleinkirchheim Seeboden

Lienz

Millstätter See

Weissensee Drau Gail

Maria Luggau

Kötschach-Mauthen

Hermagor-Pressegger See

Oisternig

Lavant Wolfsberg

Gurk Radenthein

Spittal/Drau

Drau

Bad St. Leonhard

Himmelberg

St. Veit/Glan

Feldkirchen

Ossiacher See Pörtschach Villach

Velden Dobratsch Gail-Schütt Arnoldstein Faaker See Wurzenpaß

ITALIEN

Diex

St. Andrä

Liebenfels

Klagenfurt

Wörthersee Drau

Griffen Tainach

Völkermarkt Eberndorf Drau

Gallizien Ferlach St. Margareten Petzen Tscheppaschlucht Zell Bad Eisenkappel Loiblpass Koschuta

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Lavamünd

Bleiburg

SLOWENIEN

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Nein, kein Gewürz: KuKuMa ist ein Markt im schönen Wolfsberg

62 | den KuKuMa in Wolfsberg genießen

Klein. Fein. Gesellig. Regional. Delikat. Kunstbeflissen. Der „KuKuMa“ (Kulinarik-Kunst-Markt) in Wolfsberg ist ein fixer Treffpunkt für Genießer. Jeden Samstag gibt’s ab 9 Uhr bis in den frühen Nachmittag an den dottergelben Verkaufsständen Produkte Lavanttaler Selbstvermarkter, Kunsthandwerk, Jazz-Klänge, eine Weintheke, gute Laune und köstliche Schmankerln. Am Hohen Platz. Absoluter Geheimtipp, also, hin! STM www.kukuma.at

63 | Auf Mussolinis Spuren auf den Oisternig

Er ist der östlichste 2000er der Karnischen Alpen. Von Villach ins Gailtal kommend, kennt man ihn als markanten Spitz. Und der Oisternig ist stiller Zeuge von Diktatoren-Paranoia. Ab 1938 hat Benito Mussolini an der Grenze, nahe der Feistritzer Alm, Befestigungsbauten errichten lassen, die noch heute stehen. Die sieht man beim Aufstieg. Startpunkt: von Vorderberg auf die Dolin-

70alpe adria magazin | 66 ideen

zaalm am Karnischen Höhenweg. Belohnung: ein sagenhafter Rundumblick. OP www.bergfex.at, www.alpenvereinaktiv.com - Oisternig

64 | Gemütlich zum Glockner wandern

Gemütlich, mit Blick auf Pasterzen-Gletscher und den spitz aufragenden Großglockner zu wandern, das geht am Gamsgrubenweg. Ausgangspunkt ist die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe (2380 m) der Großglockner Hochalpenstraße. Wer höher hinaus möchte, wandert vorbei am Schutzgebiet Gamsgrube über früher gletschereisbedeckte Passagen zur Oberwalderhütte (2972 m) oder erklimmt den Fuscher-Kar-Kopf (3331 m). OP www.grossglockner.at, www.hohetauern.at

65 | In warmes Wasser eintauchen

Kalter Herbst? Egal. Wir schlüpfen in Kärntens Badehäuser und Thermen zum Aufwärmen. In das historische Werzer's Badehaus in Pörtschach am

Historienreich: Wanderberg Oisternig

Wörthersee. Oder ins fesche Badehaus am Millstätter See: ein herrliches Panorama Spa für Ruhe und Erholung. Badespaß gibt’s auch in der KärntenTherme bei Villach. Einen feinen Mix aus Berg und Therme finden wir im Thermal Römerbad und der Therme St. Kathrein in Bad Kleinkirchheim. STM www.badehaus-millstaettersee.at, www.badehaus.werzers.at, www.kaerntentherme.com, www.badkleinkirchheim.com

66 | In Klagenfurts vielfältigste Kirche

In Paris geboren, in den USA studiert, in der Welt zu Hause: Julien Green gehört zu den großen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Seine letzte Ruhestätte fand er aufgrund persönlicher Freundschaften in der Stadtpfarrkirche St. Egid Klagenfurt. Das Grab ist zu besichtigen, ebenso die knallbunte Ernst-Fuchs-Apokalypse-Kapelle der Kirche, von deren 92 m hohen Turm man Klagenfurt unter Anleitung des Türmers aus der Vogelperspektive bewundert. AK www.visitklagenfurt.at


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Herbstzauber Direkt am Wörthersee

Aug in Aug mit dem Glockner wandern

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Heißer Tipp für kühle Tage: aufwärmen in Thermen und Badehäusern

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Schriftstellergrab und Vogelperspektiven: Stadtpfarrkirche Klagenfurt

PS: Auch ein Nachtrag muss sein. 66 Ideen – und das war’s? Natürlich nicht. Schon beim Schreiben sind uns locker 33 oder 44 weitere Ideen für den Kärntenurlaub gekommen, aber das ist natürlich auch eine Platzfrage – und 66 Ideen dürften/müssten wohl für ein paar Urlaube reichen. Und: Es gibt ja auch nächstes Jahr drei Alpe-Adria-Magazine, und da vermuten wir stark, dass es weitere Ideen geben wird.

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In Kärnten verweilt die Sommerwärme noch lange genüsslich in der Landschaft. Morgens am Berg, nachmittags am See, abends in einer netten Innenstadt - das ist Herbsturlaub auf der Südseite der Alpen! Viele der Kärntner Gastgeber haben sich heuer ganz besondere Erlebnisse mit tollen Inklusivleistungen für Herbsturlauber überlegt, auch jede Menge Ausflugsziele, Bergbahnen, Schifffahrten und Almhütten verlängern ihr Angebot. Wandern, Radeln, Relaxen Da locken die sanften Kuppen der Nockberge, dort die majestätischen Gipfel der Hohen Tauern; man kann endlich auftanken bei Kraft- und Energiewanderungen nahe des Klopeiner Sees oder beim Wandern auf einstigem Meeresboden entlang des Karnischen Höhenwegs. Per Pedes lässt sich das reizvolle Hinterland des

Wörthersees entdecken oder in der Region Villach wortwörtlich über die Grenzen gehen. Wanderer finden in Kärnten, wovon sie bisher wahrscheinlich nur geträumt haben. Genauso wie passionierte Radfahrer, egal welchen Alters und welchen Fitnessgrades. Die nächste Bike-Tour wartet stets gleich um die Ecke. Egal, ob man die 150 Mountainbike-Kilometer rund um den

Weissensee in Angriff nehmen will oder sich am längsten Flow-Country-Trail Europas von der Kaiserburg ins Tal stürzen möchte. Landschaftlich wundervolle Radtouren entlang des Drauradwegs oder der Kärntner Seen werden im Kärntner Herbst gemeinsam mit Gepäckstransport, radfahrerfreundlichen Hotels samt heißer Sauna und Massage am Abend angeboten.

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Herbsturlaub in Kärnten: Eine Zugabe des Sommers


Drauradweg

Glücksmomente für die ganze Familie In herzlicher Atmosphäre urlaubt es sich besonders gut. Wie auf den Kärntner Urlaubsbauernhöfen. Erwachsene schätzen die Authentizität und Unkompliziertheit der freundlichen Gastgeber, Kinder finden rund um Hof und Stall jede Menge Abenteuer und Gelegenheiten, sich mit Tieren anzufreunden: Hühner füttern, Hasen streicheln, Kühe melken, und mit der Ziege Bock schauen. Am Frühstückstisch steht kuhwarme Milch und hausgemachte Marmelade und wenn die Herbstsonne langsam hinter den Bergrücken verschwindet gibt’s Steckerlbrot vom Lagerfeuer. Das ist Urlaub, so naturnah und unverfälscht wie kaum wo. Slow Food und Herbst-Tafeln In der weltweit ersten „Slow-Food“-Region im Gail- und Lesachtal lassen sich die engagierten

Produzenten der hochwertigen, regionalen Lebensmittel gerne über die Schulter schauen: bei Touren durch Küchen, Selchkammern und Reifekellern, zu Bienenstöcken, Brotbacköfen und Kornmühlen. Erlesene kulinarische Genüsse und außergewöhnliche Logenplätze verbinden sich am Millstätter See bei den „HerbstTafeln“. Und auf vielen Kärntner Almhütten genießt man heuer beste Hüttenkulinarik bis weit in den Oktober hinein. Alles auf einer Karte Über 100 Ausflugsziele auf einer Karte inklusive tollen Bonuspartnern und attraktiven Ermäßigungen: Mit der Kärnten Card profitieren Herbsturlauber gleich doppelt: Denn in der Nachsaison ab 13. September bis zum 01. November ist die Karte für eine Woche bereits um 43 Euro für Erwachsene und um 22 Euro für Kinder erhältlich. Außerdem bieten

zahlreiche regionale Erlebniskarten ebenso tolle „Zugaben“ und Inklusivleistungen für Herbsturlaube an. Alle Infos, um den Sommer genussvoll zu verlängern gibt es auf : www.kaernten.at/herbsturlaub

Beispiele einiger Öffnungszeiten: Bergbahnen Bad Kleinkirchheim bis 2. November, die Petzen Bergbahnen bis 26. Oktober, die Bergbahnen Weissensee und die Bergbahnen Katschberg bis 18. Oktober. Mit der Millstätter See Schifffahrt, der Weissensee Schifffahrt sowie der Wörthersee Schifffahrt geht´s bis Ende Oktober über die Seen.


Wanderberg mit Weitblick. 2030 soll der Katschberg C02-neutral sein

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Erde gut, alles gut „Klimaberg Katschberg“ heißt die neue Vision für die herrliche Wanderregion an der Grenze zwischen Salzburg und Kärnten. Ein CO2-neutraler Landstrich ist das Ziel. TEXT Johanna Wohlfahrt FOTOS Tourismusregion Katschberg/KK, Hinteregger Hotels/KK Fotos

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Gustostückerln am Katschberg: Hochzeiterkapelle am Gamskogel, die Almsennerei von BranntweinerhüttenWirtin Sabine Lerchner und die typischen Bauernkrapfen

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ls hätte ein Maler seine Farben verschüttet. Das Ockergelb auf die Almwiesen, das Azurblau hoch in den Himmel, das Dunkelgrün über die Nadelwälder und das Magentarot als feine Farbspritzer auf die späten Almblumen, deren Ehrgeiz es zu sein scheint, die Ränder der Wanderwege zu behübschen. Herbst und Alm sind einfach ein wunderbares Paar. Vor allem, wenn sich zur vom Sommer satten Naturlandschaft die passende Wander-Infrastruktur gesellt. Ganz so wie am Katschberg. Wer das Bergdorf auf der Passhöhe zwischen Kärnten und Salzburg, zwischen Katschberg- und Aineckgipfel, nur von Skitagen im Winter kennt, ist im Herbst angenehm überrascht. Kein DJ Ötzi aus Schirmbar-Lautsprechern, kein Warten vor den Liften, kein Hin- und Her-Gewimmel zwischen Katschberg- und Aineckbahnen. Dafür entspannt durch den Ort flanierende Familien, Pferdehuf-Geklapper und gemächlich vorbeiwippende Pferdekutschen mit breit grinsenden Gesichtern drauf, ältere genauso wie junge. Boutiquen und Geschäfte mit weit geöffneten Eingangstüren, schaukelnde Kinder. Viele stelzende Wanderstöcke und an jedem zweiten Eck eine feine Duftwolke aus

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den Küchen, in denen frische Tagesgerichte vorbereitet werden. Und noch etwas hüpft ins Auge, das man in einem Wanderdörfchen wie diesem nicht unbedingt erwartet: Vor vielen Hotels, Cafés und Restaurants sind hohe Kästen aus hellem Holz aufgestellt, aus denen heraus es in vielen Grünschattierungen wuchert. Petersilie und Rosmarin, Pfefferminze und Salbei, Dill und Rucola. Klassische Hochbeete. Was es damit auf sich hat, erschließt sich dem vorbeischlendernden Gast nicht sogleich. Sind die Katschberger denn alle unter die Hobbygärtner gegangen? Oder verbirgt sich eine größere gemeinschaftliche Idee dahinter?

Vision Klimaberg Letzteres ist der Fall. Die Hochbeete sind die ersten sichtbaren Vorboten einer neuen Vision für den Katschberg: den Klimaberg. Der ist auch, aber bei weitem nicht nur, ein touristischer Leitstern für die nächsten zehn Jahre. Das Ziel lautet: 2030 ist der Katschberg CO2-neutral. Das Klima-Thema, auf das man ab Herbst 2020 offiziell setzt, soll in die Breite wirken, hinein in die örtlichen Betriebe, in regionale Produktionskreisläufe, in den Schutz von Fauna und Flora, in die Sensibilisierung und Schulung der Bevölkerung, letztlich

auch in den globalen CO2-Handel durch den Verkauf von Zertifikaten. Das ist keines dieser neuen, trendigen Hütchen, die sich Tourismusregionen halt bei Bedarf aufsetzen. Das ist großflächiges, beherztes Umackern im Mindset aller Beteiligten. Kein Lercherl. Aber eine Idee, die nur so strotzt vor Kraft. Für derlei ist am Katschberg traditionell Wolfgang Hinteregger zuständig. Gerade hat er mit „Das Katschberg“, einem Um- und Ausbau des ehemaligen Katschberghofs, sein drittes ViersterneHaus im Ort eröffnet. Hinteregger ist einer, der nicht nur Ideen hat, sondern sie ohne jedes Zögern in die Tat umsetzt. Der Klimaberg ist eine dieser Visionen. „Sie soll der nächsten Generation helfen. Wissen tun wir’s ja schon lange, dass wir was unternehmen müssten. Schon eine meiner Lehrerinnen in der Oberstufe hat uns vor über 40 Jahren vor dem CO2 in der Atmosphäre gewarnt“, erzählt der Hotelier. Gemeinsam mit einem anderen Macher am Berg, dem Bioenergie-Unternehmer Anton Aschbacher, treibt er den Klimaberg voran. Aschbacher liefert dafür sprichwörtlich den Humus: Er verkohlt den biologischen Abfall seiner Heizwerke und produziert so ein schwarzes Granulat, das quasi reinster Kohlen-


Klimafreundlich wandern und nebenbei hilfreiches Kräuterwissen aufsammeln

Sommerrodeln auf Katschi’s Goldfahrt gibt Kindern Berge

Entschleunigung auf vier Hufen: per Kutsche das Wandergebiet erkunden

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Christoph HInteregger (links oben) betreibt Österreichs höchste Brauerei und baut in der Klimaerde nun auch eigenen Hopfen an

stoff ist. Angereichert mit aktiven Mikroorganismen ergibt dies eine Form von Erde, die nicht nur Feuchtigkeit speichert und das Wachstum von Pflanzen pusht, sondern gleichzeitig auch CO2 bindet. Im Amazonasgebiet werden die Vorteile dieser sogenannten „Terra Petra“ seit Jahrtausenden genutzt. In unseren Breiten könnte man unter Zugabe künstlich hergestellter Biomasse-Kohle humusarme Böden regenerieren und das Pflanzenwachstum fördern. Das verhindert Erosion, stellt Produktion vor Ort sicher und stärkt regionale Kreisläufe.

Hopfen auf der Alm Am Katschberg passiert das bereits. In 1.670 Metern Höhe, wo sich Hopfen eigentlich nicht hinverirrt, rankt diese Pflanze - in Klimaerde eingepflanzt - nun munter

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vor sich hin. Zu bestaunen vorm Restaurant „Stamperl“, das ja auch die höchstgelegene Brauerei Österreichs beherbergt. Fürs „Katschbeer“, von dem hier wöchentlich mehrere hundert Liter gebraut werden, soll spätestens in zwei Jahren hauseigener Hopfen verarbeitet werden. „Zurzeit beliefert uns noch ein Hopfenbauer aus dem Umland von München. Der Hopfen, den wir heuer vor der Tür angepflanzt haben, wird im dritten Jahr so weit sein“, erklärt Brauereibesitzer und Hotelierssohn Christoph Hinteregger. Und damit alle – auch die Katschberggäste – was davon haben, sind im Herbst dann ein Hopfen-Erntefest und ein Hopfen-Kirchtag geplant. Zusätzlich zu den Brauereiführungen, die derzeit zweimal pro Woche angeboten werden. Ein anderer, der die Klimaerde ebenfalls bereits zweckdienlich für seinen Betrieb nutzt, ist

Andreas Neuschitzer, der Pritzhüttenwirt. Er, der mit Pferdekutschenfahrten und Ponyalm seine urige Hütte im idyllischen Gontal auf der Hinterseite des Katschbergs belebt, verwendet das Pflanzenkohlegranulat als Einstreu im Pferdestall. „Das ist angenehm, weil diese Erde auch die Gerüche bindet.“ Den anfallenden Pferdemist vermengt er wieder mit der Kohlenerde und bringt diese im Sommer auf die Pisten aus, wo dann das Almgras sichtlich besser an- und weiterwächst. Zudem sorgen über eine Million extra am Katschberg angesiedelte und extra gebirgstaugliche Honigbienen für blühende Alpenblumen rundum. Kleine Maßnahmen nur, die sich aber schon auf Optik und Artenreichtum auswirken. Denn sie schaffen geschlossene kleine Klima-Kreisläufe. Und wer sich auch kulinarisch in Nachhaltigkeit und Regionalität üben möchte, bestellt im Herbst auf der Pritzhütte ein Erdäpfelgericht. Und nein, man bekommt keine verarbeiteten Pferdeerdäpfel serviert, sondern den „Lungauer Eachtling“, eine autochtone Kartoffelsorte der Region, die sich durch spezielles Aroma und besonders hohen Nährstoffgehalt auszeichnet.

Heilkräuter & Aphrodisiaka Hochbeete gibt’s vor der Pritzhütte natürlich auch. Darin angepflanzt sind


Anton Aschbacher (re. oben) und Wolfgang Hinteregger (re.) samt Familie sind die Masterminds des Projekts Klimaberg Katschberg

Kräuter, die in der Pflege und Heilbehandlung von Tieren eingesetzt werden können. Das betrifft Pferdehalter wie Neuschitzer genauso wie jeden einzelnen Hundebesitzer. Deshalb wird das Tierheilkräuterwissen in Form von geführten Wanderungen zur Pritzhütte gerne geteilt. Genauso wie die Insider-Infos, die die Wirtin der Branntweinerhütte, Sabine Lerchner, in Sachen Kinderheilkunde mit Kräutern aus ihrem Klimaerde-Beet auslässt. Diese Wanderungen sind die ersten hautnahen Klimaberg-Erlebnisse am Katschberg. „Wir stehen ganz am Anfang mit dem Konzept. Aber wir haben viel vor“, berichtet Projektleiterin Christine Plazotta. Forcieren will man unter anderem eine CO2-arme Anreise mit einer Kombination aus Zug und einem Fuhrpark aus E-Autos, der Gästen mittels Carsharing zur Verfügung steht. Eigenes Anpacken und Erlernen von Fertigkeiten, etwa in Form von Koch-, Back- und Käsekursen wird ein Programmfokus. Katschberg-Gäste sollen in der Bewirtung und Verpflegung vorrangig regionale Lebensmittel genießen können. Und auch die Hotels werden ihren Beitrag zum ganzheitlichen Klimaschutz leisten. Wie das neue „Das Katschberg“. Zu 70 Prozent aus heimischem Holz gebaut von überwiegend regionalen Gewerken, Teile des Mobilars wurden in Villach ge-

fertigt und natürlich sind die Flachdächer mit Setzlingen in Klimaerde reich bepflanzt. Hier im Haus befindet sich auch ein 350 Quadratmeter großer Seminarraum, in dem Wolfgang Hinteregger zweimal jährlich große Symposien zu klimarelevanten Themen mit interDie Ainkehr bietet nebe nationalen Experten veransowie einm n herrlichen Steaks au stalten will. Öffentlich zual wöchent lich einen B ch Frischkäsekurse rotbackkurs gänglich für jeden, der mehr wissen will, und mit vertiefenden Seminaren als Begleitprogramm. So be- Umstände ins Frühjahr 2021 verschokommt der Klimaberg allmählich klare ben werden. Macht aber nix. Der KlimKonturen. Ein Alpbach für Klimafragen, aberg ist, wie die angestrebte Klimawende sozusagen. an sich, sowieso ein Langfrist-Projekt, Das große Auftaktsymposium war das einen langen Atem und anhaltende für Anfang September geplant, musste Tatkraft brauchen wird. Also genau richaber wegen der bekannten widrigen tig für den Katschberg. ■ katschberg | alpe adria magazin

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INFO: Katschberg Katschberg Bergdestination an der Grenze zwischen Kärnten und Salzburg mit großem Hoteldorf in 1.600 Metern Höhe. Sesselbahnen auf die sich gegenüberliegenden Gipfel von Katschberg und Aineck. Im Winter beliebte Skidestination, im Sommer weitläufiges Wandergebiet mit vielen Wander- und Mountainbikewegen, ausgezeichneter Hütten-Infrastruktur und vielen AlternativAngeboten. Fokus auf Familienurlauber. Neues Konzept „Klimaberg Katschberg“ mit dem Ziel, im Jahr 2030 CO2-neutral zu wirtschaften.

SALZBURG Anger-Dorf Mariapfarr A10

Muhr

Klimaberg www.der-klimaberg.at; facebook: www.facebook.com/klimaberg.katschberg; Instagram: @klimaberg.katschberg

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Predlitz-Turrach

Rennweg Nockalmstraße

Malta

Über die A10 Tauernautobahn, Abfahrt Rennweg oder St. Michael im Lungau, jeweils sechs Kilometer bergauf. Seit dem Sommer 2020 hat der Katschberg seine eigene Gäste-Inklusivkarte, erhältlich bei allen KatschbergCard Inklusive-Partnern. Sie inkludiert z. B. mehrmals tägliche Nutzung der Aineckbahn, 1 x täglich Ponyreiten auf der Ponyalm, 1 x täglich Nutzung der Freizeithalle „The Cage“ oder der neuen E-Tschu-Tschubahn, Wanderprogramm, etc. www.katschberg.at/de/katschbergcard.html

Tamsweg

Sankt Michael im Lungau

Katschberg-Aineck

Anreise KatschbergCard

Mauterndorf

Innerkrems A10

Gmünd

VILLACH

Nationalpark Nockberge

Turracherhöhe

Spittal/Drau

Familien-Erlebnishotel Hinteregger. Vier-Sterne-Haus mit Kinderschwerpunkt (Betreuung, Spielräume, Actionprogramme). Eltern- und Kinder-Wellnessbereich mit 6 Pools und 6 Saunen. Pauschale „Herbst-Wandern“, 3 Nächte mit VP, Kind bis 6 Jahre inklusive, Weinsnack, Wadelmassage und Herbstprogramm „HoamART“ um 249 Euro p.P. Katschberghöhe 1. (0 47 34) 219; www.familienhotel-hinteregger.at Falkensteiner Club „Funimation“. Ganz auf Familien mit kleinen Kindern zugeschnittenes Vier-Sterne-Haus mit großen Spielbereichen innen und außen, KinderSpa, große Wellness- und Wasserwelt, ganzjähriges Animationsprogramm. Pauschale „Wanderlust“ mit VP, WandererLunch, geführten Touren sowie ein Falkensteiner Wanderrucksack um 148 Euro p.P./ Nacht (ab 3 Nächte). Katschberghöhe 20. (0 47 34) 63 10. www.falkensteiner.com/ club-funimation-katschberg Falkensteiner Hotel Cristallo. Gemütliches Vier-Sterne-Familienhotel. Je ein großes Spa für Erwachsene und Kinder, Kinderbetreuung, Spielbereiche innen und außen. Pauschale „Family Moments“ mit VP und einer Sofortbildkamera zum Festhal-

ten von Urlaubsmomenten: 154 Euro p.P./ Nacht. Katschberghöhe 6, (0 47 34) 31 98 13. www.falkensteiner.com/hotel-cristallo Aparthotel Hutter. Vier-Sterne-Haus mit großzügigen Suiten und Appartements. Großer Wellness- und Vitalbereich, Kleinkinder-Service, Frühstück bis 12 Uhr. Appartement „Suite Rustikal“ für 4 - 6 Personen ab 67 Euro pro Person, gestaffelte Kinderpreise. Katschberg 423. (+43 47 34) 83 016; www.hutter.at Chalets „Kauz“. 2018 eröffnete Chalets im skandinavischen Design. 130 Quadratmeter, hochwertige Ausstattung mit Boxspringbetten, überdachter Terrasse und einer Deisl-Sauna aus Zedernholz. 320 Euro/Tag (5 Nächte Mindestaufenthalt) bis 30. 10. 2020. Katschberghöhe 654. (+43 676) 84 51 15 286. www.kauz-katschberg.at Katschberg Lodges. 7 Lodges à je 105 Quadratmeter für 4 - 6 Personen, je 2 Etagen, privater Wellnessbereich, offener Kamin. Pauschale „Spätsommer in den Alpen“ bis 3. 10.: 2 Nächte ab 259 Euro/ Lodge, zzgl. 155 Euro Endreinigung. Katschberghöhe 46. (+43 47 34) 24 080. www.katschberg-lodge.at

TOURISMUSINFO Tourismusinformation Katschberg. (+43 47 34) 630. www.katschberg.at Aus dem früheren Katschberghof wurde das Viersterne-Haus „Das Katschberg“

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Markus und Gerlinde Longitsch Großzügig geplant, mit viel Holz gebaut: elegante Zimmer im „Das Katschberg“

Wandertipps Neu: Klimaberg-Wanderungen. Jeder Klimaberg-Mitgliedsbetrieb baut in seinen Hochbeeten themenspezifische Kräuter und Pflanzen an. Bei geführten Wanderungen (jeweilige Termine an der Hotelrezeption bzw. Tourismusbüro) erfährt man alles über Aufzucht, Wirkung und Einsatzgebiete der jeweiligen Kräuter. Zum Beispiel: •Liebeskräuter-Wanderung. Die Hochbeete vor der Gamskogelhütte sind vollgepflanzt mit Kräutern, die Lust und Liebe auf natürliche Art beflügeln. Die leichte Wanderung führt über den „Herzerlweg“ zur Hütte, wo die Kräuter auch in Produkten und Speisen verarbeitet werden. Zurück geht’s am Rodelweg. Gehzeit ca. 2 h. •Kinderheilkräuter-Wanderung. Sabine Lerchner, Hüttenwirtin der Branntweinerhütte, geprüfte TEH-Praktikerin (Traditionelle Europäische Heilkunde) und Neu-Mama, teilt ihr Wissen über die Verwendung von Kräutern in der Kinderheilkunde. Wanderung auf Weg A bis Abzweigung St. Michael, dann auf Weg B weiter bis zur Hütte. Aufstieg ist gleich Abstieg. Gehzeit: ca. 2,5 h. •Tierheilkräuter-Wanderung. Unter Heilkräutern gibt es auch viele kleine „Helfer“ für Tiere. Welche das sind und wie sie wirken, lässt sich

bei einer Wanderung durchs Gontal zur Pritzhütte erfahren. Hüttenwirt Andi Neuschitzer erprobt die Kräutermedizin selbst bei seinen Pferden und Ponys. Wanderung am Weg Nr. 20 ins Gontal, Gehzeit ca. 2 h. •Alpenblumen-Wanderung. Im Klima-Steingarten des Gasthofes Bacher sind seltene Alpenblumen und -kräuter versammelt und beschrieben, hier gibt’s viel zu lernen. Die Ernte aus den Klimahochbeeten wird im Gasthof zum Würzen und Dekorieren von Kräutersuppen, Fleischgerichten und auch bei der Zubereitung von Desserts verwendet. Tipp: den hausgemachten Kräutersirup kosten. Herrlich erfrischend! Entlang des Wegs Nr. 20, 15 Minuten Aufstieg vom Hoteldorf. Klassische Katschberg-Wanderungen aller Schwierigkeitsgrade sind hier aufgelistet: www.katschberg.at/de/wandern.html

Gut essen Ainkehr. Die Gourmethütte am Katschberg. Spezialitäten: Dry Aged Steaks gegrillt am offenen Feuer, erlesene Weine aus dem In- und Ausland. Hauseigener Käsekeller, mittwochs immer Käsekurse (39 €). (+43 664) 52 00 430. www.katschberg-lodge.at/de/restaurantainkehr.html

Meisterfloristik & Genussboutique BlumenGenuss Hasshold bietet ein Einkaufserlebnis der ganz besonderen Art. Die Kombination aus Meisterflorsitik und Genussboutique erschafft eine einzigartig harmonische Atmosphäre. Der Familienbetrieb ist der perfekte Partner für Hochzeiten, Dekorationsideen, Geschenke und gut sortierte Delikatessen. Man hat sich auf Firmen- und Kundengeschenke spazialisiert. Verschenken Sie genussvolle Freude. Hier werden Ihre individuellen Wünsche bestmöglich erfüllt. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 – 18 Uhr und Samstag von 8 – 12:15 Uhr BlumenGenuss Hasshold Friesacherstr. 1, 9330 Althofen www.hasshold.at

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Katschberghöhe 331, (+43 47 34) 24 040. www.basekamp-hotel.at GPS Schatzsuche. 10 Geo-Caches am Aineck, Dauer ca. 3 h. GPS-Leihgerät an der Talstation. Bis Anfang Oktober. www.katschi.at/gps-schatzsuche.html

Ausflüge

Von Ponyreiten bis zu Tierheilkräutern: Die Pritzhütte ist ein lohnendes Ziel für Pferdeliebhaber Lärchenstadl. Flotte Holzofen-Pizzen, auch zum Abholen, und Regional-Bodenständiges. (+43 47 34) 24 002; www.laerchenstadl.at Das Stamperl. Spezialisiert auf Pizza, Pasta, Burger und in der hauseigenen Brauerei gebrautes „Katsch-Beer“. Außerdem: PizzaLieferservice im Dorf (15 bis 21 Uhr). (+43 47 34) 612, www.stamperl-katschberg.at Alpengasthof Bacher. Am Oberkatschberg, auch mit dem Auto erreichbar. Gute traditionelle Küche mit schönem Panoramablick vom Lungau bis zu den Nockbergen. (+43 47 34) 318. www.gasthof-bacher.at Mesnerhaus in Mauterndorf, Lungau. Das dem Katschberg nächstgelegene Feinschmecker-Lokal (4 Hauben), etwa 15 Autominuten entfernt. 5570 Mauterndorf 56, reservieren unter (+43 64 72) 7595; www.mesnerhaus.at

Hütten & Almen Gamskogelhütte. Die Einkehrhütte am Katschberg, Neueröffnung im Oktober 2020, großzügig erweitert. Gute Hüttenund Hausmannskost. Etablierte sich als beliebte Hochzeits-Location, mit eigenem Trauraum im 1. Stock und höchstgelegenem Standesamt Österreichs. (+43 664) 33 76 678; www.gamskogel.at Pritzhütte im Gontal. Vier Kilometer fast ebener Weg ab Katschberghöhe, erreichbar auch per Pferdekutsche oder -schlitten. Hausgemachte Hüttenkost mit regionalen Produkten. Wassererlebnisspielplatz, Ponyalm. (0 664) 28 44 583, www.pritzhuette.com Branntweineralm. Urige Almsennerei am Aineck. Eigene Milcherzeugnisse (Tipp: Heidelbeerbuttermilch und Almkäsebrot). Almwirtin Sabine Lerchner ist ausgebildet in Traditioneller Europäischer Heilkunde. Selbst Produziertes wie Salze, Salben und Seifen; Kräuter-Workshops. (+43 664) 53 33 155. www.branntweineralm.at Adlerhorst am Aineck-Gipfel. Atemberaubender Panoramablick mit großer Sonnenterrasse und neuem Wintergarten. Hausmannskost, wärmende Suppen und Teekultur. (+43 47 34) 284. www.adlerhorst-katschberg.at

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Kößlbacherhütte, Aineck. Gemütliche, familiär geführte Hütte mit Kachelofen. Biobauern aus dem Lungau beliefern die Hütte für ihre regionalen Spezialitäten wie Rahmkoch, Bauernkrapfen oder Hasenöhrl. (0664) 211 37 11; www.katschberg-alm.com

Einkaufen Kaufhaus Lärchenhof. Der Nahversorger im Ort mit sowohl klassischem Sortiment als auch einer großen Auswahl an Produkten von 46 regionalen Produzenten Marmeladen bis Schokolade, Seifen bis Mehle. Katschberghöhe 14. (+43 47 34) 250 43. FRESCH:UP. Sportfachgeschäft des ExSchirennläufers Erwin Resch. Gut sortiert in allen Bergsportarten, fundierte Beratung. Katschberghöhe 37. (+ 43 47 34) 29 900. www.erwinresch.at Franzlahof Schnäpse. Kleiner Shop mit allerhand Hochprozentigem aus der Tamsweger Schnapsbrennerei Franzlahof. Gegenüber Lärchenstadl. (+43 676) 504 88 67. http://schnaps-naturprodukte.at

Kinder „Katschi's Goldfahrt“. Sommerrodelbahn gegenüber Falkensteiner Cristallo mit Goldsucher-Thematik. 6 € pro Fahrt, ab 7 Jahren dürfen Kinder alleine fahren. Adventurepark. Waldhochseilgarten mit 200 Stationen. Altersunabhängig: Kinder bleiben am blauen Parcours, Topsportler wählen den Parcours "Extrem". 25 Euro, Kinder bis 18 Jahre 20 Euro. www.adventurepark-katschberg.at Kindernaturerlebniswelt „Katschhausen“: Spielstationen mit Rutschen und Wippen, Farbwerkstatt, Brücken und Wasserwelt, im Streichelzoo und auf dem Picknickplatz. Lage: am Hotel Hutter vorbei, direkt hinterm Pferdezentrum. Eintritt frei! Pony-Alm im Pferdezentrum direkt auf der Katschberghöhe. Streicheln und Ponyreiten (10 Euro) täglich ab 16.30 Uhr. (+43 664) 28 44 583, www.pferdezentrum-katschberg.at The Cage. Indoor Sport- und Freizeitzentrum mit Trampolin, Kletter- und Boulderwänden, Skateboardhalle, Tischtennis uvm. Eintritt 20 Euro (Erw.), 14 Euro (Ki.).

Gmünd. Kleines Städtchen mit mittelalterlichem Stadtbild und belebtem Hauptplatz mit kleinen, feinen Läden. 20 Autominuten vom Katschberg entfernt. Bis Ende Oktober „Künstlerstadt“ mit Museen und Galerien, etliche der kleineren Künstlergalerien kann man ganzjährig besuchen. Sehenswert: die Alte Burg hoch über der Stadt und das Pankratium, das „Haus des Staunens“. www.stadtgmuend.at Spittal/Drau. Nächste Bezirkshauptstadt auf Kärntner Seite, etwa 35 Minuten Autobahnfahrt entfernt. Einkaufsmöglichkeiten (Einkaufszentrum „Stadtparkcenter“), Restaurants, Cafés. Großes Erlebnisbad „Drautalperle“ als Schlechtwetterprogramm. www.spittal-drau.at Tamsweg. Nächste Bezirkshauptstadt auf Salzburger Seite, 20 Autominuten entfernt. Shopping, Restaurants, Cafés. Schlechtwettereinrichtung BadeINSEL mit großem Hallenbad. www.tamsweg.info Burg Mauterndorf. Top erhaltene mittelalterliche Burg und einstige Mautstation, wo Händler, Halunken und Reisende auf ihrem Weg durch den Lungau Halt machten. Heute beliebtes Familienausflugsziel. Geöffnet bis Ende Oktober. www.salzburgburgen.at/de/burg-mauterndorf Malta Hochalmstraße & Kölnbreinsperre. Durchs Maltatal, dem „Tal der stürzenden Wasser“, zur höchsten Staumauer Österreichs samt spektakulärer Aussichtsplattform. Bis Ende Oktober. https://www.verbund. com/de-at/ueber-verbund/besucherzentren/ malta

Veranstaltungen Brauereiführung. Brauereichef Christoph Hinteregger führt zweimal pro Woche durch seine „Katschbeer“-Brauerei im Gasthof Stamperl und erzählt dabei auch Wissenswertes über Bier im Allgemeinen. Mit Verkostung dreier Biersorten. Immer montags und freitags 16 Uhr. www.katschbeer.at Hoamart. Authentische Volkskultur und Musik zwischen Ende August und Ende Oktober. Bauernherbst-Feste auf unterschiedlichen Hütten und Almen, besondere regionale Spezialitäten, traditionelles Handwerk und musikalische Schmankerln. www.katschberg.at/de/ katschberger-hoamart.html Katschberger Adventweg. Entlang des zwei Kilometer langen Katschberger Adventwegs werden viele urige Heustadel und Almhütten zu Teddybärenwerkstätten, Sängerstadeln, Hütten der Stille oder Geschichtenerzählerhütten. Mit Teestationen, Kinder-Wichtelweg und Pferdeschlittenfahrten. 25. 11. bis 25. 12. 2020, Mi/Fr/Sa/So 14 - 20.30 Uhr; Di, 8. 12., 14 20.30 Uhr. www.katschberg.at/de/ adventweg.html


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Wandern mit Blick auf den Gartnerkofel, Familienspaß am Aquatrail und würziger Gailtaler Speck

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ie schaut verwundert, an diesem frühen Sommermorgen. Die "Zwei-Länder-Kuh" am Passo Pramollo, dem Nassfeldpass auf 1.530 Metern. Kopf in Österreich. Hinterteil in Italien. Exakt auf der Landesgrenze steht sie. Im Licht der Grenzstation. Es ist 3.58 Uhr. Wir lassen Kuh und Grenze rechts liegen und marschieren nach links, vorbei am Nassfeld-Kircherl, zur Watschiger Alm. Der Plan: Sonnenaufgang am Gartnerkofel (2.195 m). Es geht vorbei am Bergsee neben der Alm. Ohne Stirnlampe wäre hier, wo die Wulfenia am Wegesrand wächst, kein Weiterkommen. Nun beginnt der Weg durch Waldausläufer etwas steiler, schwieriger zu werden. Den aufragenden Gartnerkofel können wir der Dunkelheit wegen nur erahnen. Ein paar Kuhglocken sind zu hören. Ansonsten: keine Menschenseele weit und breit. Üblicherweise geht es am Normalweg auf den Gartnerkofel. Eine einfache Wanderung. Wir bevorzugen die Route über den Westgrat. Bei Erreichen des Kühweger Törls, 1.914 m hoch, ist es hell genug, um von Stirnlampe auf Kletterhelm zu wechseln. Nach links führt der Weg auf den Kammleiten-Gipfel. Wir gehen nach rechts bergwärts. Durch Latschen, auf einem

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kaum markierten Steig. "Der Gartnerkofel Westgrat ist eine Klettertour im Schwierigkeitsgrad 2+. Es gibt keine Sicherung und kaum Markierungen. Dafür fantastische Aus- und Tiefblicke ins Gailtal samt Pressegger See", beschreibt Bergführer Sepp Szöke die Tour. Es wird schnell heller. Wir kommen gut voran, an diesem warmen, trockenen Morgen. Bald sehen wir ein erstes Mal auf den Gartnerkofel-Gipfel. Am Horizont erste rot-orange-gelbe Farbenspiele. Noch einige Kletterpassagen, dann werden wir es geschafft haben und können - so glauben wir - ganz alleine den Sonnenaufgang genießen. Genießen ja. Alleine nein. Knapp vor uns kommt eine achtköpfige Gruppe, geleitet von Wanderführerin Hanni Gratzer, am Gipfel an. "Wir starten knapp zwei Stunden vor Sonnenaufgang. Das erste Erlebnis ist das aus der Dunkelheit in den Tag hinein Gehen. Dafür wählen wir einen einfachen Weg und schalten alles Licht aus. Nach einer Pause bei der Bergstation der Gartnerkofelbahn geht es in der Dämmerung am Normalweg weiter bergwärts", erzählt Gratzer. Um 5.24 Uhr beginnt die "heiße Phase". Am Horizont, Anfang Juli sehr weit im Nordosten, wird die obere Rundung des Feuerballs erkennbar. Zehn-Wow-

Minuten dauert es, bis die glühende Kugel uns in ihrer ganzen Pracht entgegenstrahlt. "Kaum ein Sonnenaufgang gleicht dem anderen. Faszinierend ist es jedes Mal", schwärmt Hanni, deren Gäste hin und weg sind.

Festmahl auf der Alm Knapp vor sechs Uhr steht die Sonne hoch am Himmel. Zeit für den Abstieg. Hanni hat mit ihrer Gruppe das gleiche Ziel wie wir: Frühstück auf der Watschiger Alm. "Die in der Almsennerei erzeugten Produkte sind einmalig. Und die Lust auf einen Kaffee wird mit jedem Schritt größer", schwärmt die Wanderführerin. Gemeinsam geht es am Normalweg nach unten. Vorbei am Däumling, dem Klettersteig am Gartnerkofel. Der Panoramablick auf den mächtigen Rosskofel links und den aufragenden Trogkofel rechts ist im Licht des frühen Morgens besonders schön. Alleine, vom Schauen wird man nicht satt. Wie gut, dass uns Teresa Weidhofer - sie bewirtschaftet die Watschiger Alm - bereits erwartet. Ihr Almfrühstück entpuppt sich als Festmahl mit selbst Produziertem: Butter, Joghurt, Milch, Weich- und Hartkäse, mild-würzigem Gailtaler Speck, Hauswürsteln, frischem Brot und starkem Alm-


Prachtblick vom Gartnerkofel auf das Nassfeld mit Rosskofel (links) und Trogkofel (rechts)

Almgaudi: Sommerrodelbahn Pendolino mit Start auf der Madritsche und Ziel bei der Tressdorfer Alm

Bequem bergwärts: Mit der Kabinenbahn Millennium Express geht es aus dem Tal auf die Madritsche

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Hotelier und Wanderprofi Hans Plattner beim Frigga-Kochen. Klettersteig Däumling am Gartnerkofel und die Almmilch-Liefertruppe

Kaffee aus Omas Espresso-Maschine mit frischer Milch. Die Watschiger Alm ist eine der 13 Gailtaler Almkäse-Almen. Der Verein Gailtaler Almkäse hält die Käsekultur des Tales hoch. Geleitet wird der Verein von Teresas Mann, dem Käseexperten Christof Wassertheurer. Dem Nassfeld gelingt der Spagat zwischen Wandern, Bergsteigen, Berggenuss, Familien-Bergerlebnis, authentischer Kulinarik und Quartieren für jede Brieftasche überaus gut. Enorm vielfältig und attraktiv sind die Familien-Bergerlebnisse. Der Gartnerkofel, konkret das Gelände um die Bergstation der gleichnamigen Sesselbahn, ist eines der Family-Zentren. Der Spiel-

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platz Almrausch, u. a. mit Mini-FlyingFox und Stelzenhaus zum Herumturnen, begeistert die Kids. Eine lange Holz-Kugelbahn erweitert seit Sommer 2020 das Angebot. Um den Rundumblick besonders gut genießen zu können, entstanden eine Bergterrasse und eine Aussichtsplattform, die spektakulär über den Felsabhang ragt. "Von hier sieht man den Großglockner im Nordwesten genauso gut wie die Gipfel der Julischen Alpen von Montasio bis Mangart", weiß Klaus Herzog von den Nassfeld Bergbahnen. "Schon die Fahrt mit der Sesselbahn über Almwiesen, auf denen Kühe weiden und die seltene, blauviolette Wulfenia-Pflanze wächst, und im

oberen Bereich sogar mit Blick auf sich sonnende Murmeltiere, begeistert unsere Gäste", erzählt der Seilbahnmanager. Noch vielfältiger sind die FamilienAttraktionen auf der Madritsche: Der Aquatrail führt zum Rosskofel-See. Die Via Dolce Vita zieht sich entlang der österreichisch-italienischen Grenze. Die superlange Sommerrodelbahn Pendolino bringt uns zur Tressdorfer Alm. Und die Madritschen-Tour - ein Erlebnisweg auf den Spuren des Steinvolks der Madritschen macht den Weg zur Sonnenalpe Nassfeld besonders abwechslungsreich. Bei der nahen Tressdorfer Alm warten das Felsenlabyrinth und der 3D-Bogensportpark. "Das Felsenlabyrinth ist ein moderner Outdoor-Park, der Besuchern den Einstieg ins Bergerlebnis inklusive Klettersteig, Flying Fox u.v.m. ermöglicht. Felsen, Bäume, Schluchten und Höhlen sorgen für besondere Atmosphäre", erklärt Mr. Felsenlabyrinth Christian Sölle.

Von Wandern bis Klettern Wanderungen am Nassfeld können dank der Sommerbergbahnen - Kabinenbahn Millennium Express, Madritschen-Sessel-


Die Wulfenia blüht am Gartnerkofel. Naturtrails ab Madritsche. In Hermagor: Süße Köstlichkeiten von Erich Semmelrock

bahn und Gartnerkofel-Sesselbahn - bequem gestartet werden. "Gemütliche Wege für Wanderungen von 30 Minuten bis zwei oder drei Stunden und das prächtige alpine Panorama zeichnen die Region aus", weiß Wanderspezialistin Hanni Gratzer. Viele einfache Wanderungen beginnen bei der Bergstation der Gartnerkofel-Sesselbahn (1.880 m). Zahlreiche andere auf der Passhöhe und am Madritschen-Gipfel. Neben seiner gemütlichen Seite hat das Nassfeld auch alpinistisch Herausforderndes zu bieten - für Klettersteig-Fans, ob Neueinsteiger oder Profi, aber auch für Bergsteiger, die Touren inklusive ungesicherter Kletterpassagen lieben. Auch klassische Alpinkletterer kommen auf ihre Rechnung. "Die Berge hier sind, wenn man weiß, wo, ein Eldorado für Kletterer, wenig frequentiert, dafür mit gewaltig gutem Fels. Zahlreiche Routen sind nicht so schwer (ab drittem Grad) und damit auch für weniger starke Kletterer machbar", weiß Bergführer Szöke. Eine beliebte Alternative zum Wandern und Bergsteigen ist Mountainbiken. Da bietet das Nassfeld enorme Möglichkeiten: einen über 4.000 Meter langen

Flow Trail, acht Naturtrails - von einfach bis sehr anspruchsvoll - und mit dem Lift& Bike-Giro eine 11,7 km lange BikeStrecke von der Madritsche ins Tal. Wer nach so viel Berg Lust auf Gegensätzliches verspürt, steuert den nahen Pressegger See an. Überdies besuchenswert sind auch Hermagor als Einkaufsstädtchen, die beeindruckende Garnitzenklamm oder der Erlebnisbauernhof Gailtal Bauer. Das Quartierangebot in der Region ist erfreulich groß. Ob man oben am Berg, etwa im herausragenden Hotel Gartnerkofel, oder am Fuß des Nassfelds in Tröpolach, beispielsweise im renommierten Falkensteiner Carinzia eincheckt, ist Geschmackssache. Flexibel das regionale Gesamtangebot nützen kann man in beiden Fällen, da Berg und Tal über die Nassfeld-Straße bequem erreichbar, aber auch per Seilbahn direkt verbunden sind. Weitere vielversprechende Domizile im Tal sind "Der kleine Bär" von Haubenkoch Manuel Ressi, "Der Weber" - Designer-Appartements der Architekten Ronacher, oder das Alpen Adria Hotel am Pressegger See. ■

Wanderziel: Kammleiten-Gipfel (1.998 m) nassfeld | alpe adria magazin

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INFO: Nassfeld Allgemein Das Nassfeld im Gailtal, in den Karnischen Alpen, im Südwesten Kärntens, ist eines der Tourismuszentren Kärntens. Die Passhöhe (Passo Pramollo, 1.530 m) an der Grenze zu Italien ist umrahmt von markanten Bergen aus schroff-aufragendem Kalkgestein. Das macht den Reiz der Region aus, unabhängig davon, ob man Gipfel besteigt oder gemütlich wandert. Botanisches Highlight ist die Wulfenia, eine seltene, blau-violett blühende Blume, die hier, im Himalaja und in Gebirgszügen am Balkan vorkommt. Als Gast hat man die Wahl: Quartier am Berg oder im Tal. Bergfexe und Mountainbike-Fans sind am Berg besser bedient. Wer die ganze Aktivitäten-Vielfalt - Berg, See, Golf, Mountainbiken, Radeln am Gailtalradweg u.v.m. - liebt, wohnt besser im Tal. Verbunden sind Berg und Tal durch die Passstraße und die Seilbahn (Kabinenbahn Millennium-Express) von Tröpolach aufs Nassfeld. Der Pressegger See bei Hermagor ist ein Badesee (je nach Herbstwetter bis Anfang Oktober). Die Kleinstadt Hermagor bietet sich für Shopping- & Schlechtwetterausflüge an.

Reisezeit Sommer-Hauptreisezeit ist von Anfang Juni bis Ende September. Der Herbst (bis zum ersten Schnee im Oktober bzw. November) ist für Bergerlebnisse gut geeignet. Jedoch haben dann nicht mehr alle Betriebe, Hütten und Seilbahnen geöffnet. Vor einem Spätherbst-Trip sollte man sich vergewissern, ob die Wunschangebote zur Verfügung stehen. Im Winter ist das Nassfeld das größte und schneesicherste Skigebiet Kärntens.

Anreise Auto. Aus Richtung Osten (Kärnten, Steiermark, Wien) Südautobahn bis Knoten Arnoldstein, Gailtal bis Hermagor und weiter via Tröpolach aufs Nassfeld. Aus Richtung Norden/Westen (Salzburg, Tirol, Deutschland) via Gailbergsattel oder Kreuzbergsattel ins Gailtal. Weiter via Tröpolach aufs Nassfeld. www.google.at/maps Zug/Bus. Via Villach, weiter bis Hermagor (S-Bahn Linie 4 im Stundentakt). Ab Hermagor regionales Bus-Linienverkehrssystem.

Mayrhofen

Hohe Tauern Nationalpark

Bad Gastein

Murau Nationalpark Nockberge

Matrei in Osttirol

Althofen

Bruneck

Lienz Weißensee Spittal an der Drau Innichen KötschachHermagorMauthen Pressegger See Villach Nassfeld Cortina d‘Ampezzo Tolmezzo

Triglav Nationalpark

Gemona del Friuli Belluno

Spilimbergo

Tolmin

Görz

Wandern Das Nassfeld bietet eine große Auswahl gemütlicher Bergspaziergänge (30 - 60 Minuten) und einfacher Wanderungen (1 - 3 Stunden). Ab Passhöhe (1.530 m): Bergspazierwege beiderseits der Grenze, etwa • rund um den Pramollo-See (15 bis 30 Min.) • zur Winkelalm am Fuß der Rosskofel-Nordwand (60 Min.) • zur Tressdorfer Alm (45 Min.), wo man in der Schaukäserei in die Geheimnisse des Gailtaler Almkäses eingeweiht wird • zur Watschiger Alm (30 Min.) Ab Gartnerkofelbahn-Bergstation (1.880 m): • zum Kammleiten-Gipfel (1.998 m) im Norden (60 Min.) • via Garnitzenberg zum Auernig (1.863 m) im Süden (75 Min.) • Gartnerkofel-Gipfel (2.195 m) - Wanderung am Normalweg (60 - 75 Min.) Ab Madritsche (1.919 m): • zur Rudnigalm via Rosskofelsee - der Panoramablick auf Trogkofel und Rosskofel ist grandios. Das kulinarische Angebot top (60 - 90 Min.) • weiter zur Tröpolacher Alm (Rundum- & Talblick) von Gailtaler Almkäse-, Speck- und Ziegenbauer Christian Jenul (60 Min. ab Rudnigalm). www.nassfeld.at

Familien-Berg-Erlebnis Das Nassfeld bietet eine Vielzahl von Familien-Bergerlebnissen.

Trzic Kranj Ljubljana

Udine

Pordenone

Und zusätzliches Buslinen- bzw. AlmtaxiNetz (kostenpflichtig). www.oebb.at, www.nassfeld.at, T (+43 4285) 8241

Klagenfurt am Wörthersee

Nova Gorica

Family-Hotspot Nr. 1 ist die Madritsche: • Aquatrail mit Wasserspielen zum Rosskofel-See • Via Dolce Vita - Entspannung & Spiel-Spaß an der österreichisch-italienischen Grenze • Pendolino - die Sommerrodelbahn zur Tressdorfer Alm • Madritschen-Tour - Erlebnisweg auf den Spuren des Steinvolks der Madritschen zur Sonnenalpe Nassfeld. Weiters: • Gartnerkofel-Bergstation mit Spielplatz Almrausch (Mini-Flying-Fox, Stelzenhaus zum Herumturnen, neue HolzKugelbahn u.v.m.). Bergterrasse & Aussichtsplattform mit Panoramablick. • Passhöhe ("Erlebnismeile im Reich der Wilden Bande" - Parcours auf den Spuren von Schmugglern). Und • Tressdorfer Alm (Streichelzoo, Schaukäserei, Felsenlabyrinth und 3D-Bogensportpark) www.nassfeld.at, www.felsenlabyrinth.at , www.tressdorferalm-kaeserei.at

Alpin-herausfordernd Klettersteig-Fans - ob Neueinsteiger oder Profi - schöpfen aus dem Vollen: • Übungstouren im Felsenlabyrinth • Einfacheres, etwa Winkelturm Ostgrat oder • Via Ferrata Enrico Contin auf den Rosskofel (beide Schwierigkeit B) • Mittelschweres, etwa Via Ferrata Crete Rosse auf den Trogkofel (B/C), Däumling am Gartnerkofel (C) • oder der super-schwere Klettersteig durch

TOURISMUSINFO Info & Servicecenter Nassfeld Pressegger See, Wulfeniaplatz 1, 9620 Hermagor, T (+43 4285) 8241, www.nassfeld.at Idealer Urlaubsbegleiter ist die "+CARD holiday", oft Teil des Übernachtungsarrangements. Inklusive sind Benutzung der Sommerbergbahnen, regionale Busverbindungen, Baden am Pressegger See, tägliches Aktiv-Programm u.v.m. Details: www.nassfeld.at

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Aussichtsplattform am Gartnerkofel, im Hintergrund der Rosskofel


Abenteuerlich: Outdoor-Park Felsenlabyrinth die teils überhängende Winkelturm-Nordwand - Via Ferrata Torre Clampil (D/E). "Hier ist sehr viel Armkraft nötig. Ein weiteres Kriterium ist die große Höhe mit gewaltigem Tiefblick", warnt Bergführer Szöke vor Übermut. Puren Alpinismus versprechen neben dem Gartnerkofel Westgrat (Kühweger Törl bis Gipfel) zwei Touren auf den Rosskofel. Beide haben ihren Ausgangspunkt bei der Winkelalm. Einmal geht es via Ostgrat (lang, ausgesetzt, Kletterpassagen) auf den Rosskofel. Das andere Mal auf der "Via Fausto Schiavi", die Rosskofel-Nordwand (sehr steil, viel Geröll, langer Aufstieg, Schwierigkeit 2+) hinauf zum Gipfel.

Mountainbiken Flow Trail. Neu ist der Flow Trail "MEX-Line I" bei der Kabinenbahn Millennium Express. Geeignet für Flow Trail-Einsteiger, bei höheren Geschwindigkeiten auch für Könner herausfordernd, warten mehr als 4.000 Meter Biken im kurvigen Flow. Acht Naturtrails. Bergab lässig-forderndes Biken, bergauf kraftschonend per Sesselbahn, das versprechen die Naturtrails - von einfach bis überaus anspruchsvoll - bei der Madritschen-Sesselbahn. Lift- & Bike-Giro. Eine 11,7 km lange Strecke führt, überwiegend auf Schotter-Forststraßen, von der Madritsche ins Tal. www.bikenassfeld.at

Einlochen: Nassfeld Golf "unten" im Gailtal

Sportschulen & Bergführer Sportschule Sölle Tröpolach & Nassfeld: Umfangsreiches Programm inklusive Klettersteig- und Kletterschwerpunkt für Einsteiger & Fortgeschrittene. T (+43 4285) 7100, www.soelle.at, www.felsenlabyrinth.at Sepp Szöke. Gailtaler Bergführer-Legende. DER Ansprechpartner für Klettersteig-Neueinsteiger und Experte für alles AlpinistischHerausfordernde am Nassfeld. T (+43 4286) 458 bzw. (+43 664) 3372967 Hanni Gratzer. Bergwanderführerin aus Hermagor. Spezialistin für erlebnisreichgenüssliche Wanderungen, etwa "Sonnenaufgang am Gartnerkofel". T (+43 664) 73648889, www.gehsund.com Bike Nassfeld. Bike-Verleih, Bike-Schule mit vielfältigem Kursangebot & geführten Touren, Private-Guiding, Shuttle-Service u.v.m. T (+43 4285) 7100, www.bikenassfeld.at

Sportgeschäfte & Bike-Verleih Intersport Alpensport: Shops in Hermagor, Tröpolach und am Nassfeld. 10. Oktoberstraße 3, Hermagor, T (+43 4282) 2303, www.alpensport.at Sölle Sport: Shops & Bike-Verleih in Tröpolach und am Nassfeld. Tröpolach 155, T (+43 4285) 7100, www.soelle.at

Vielfalt im Tal

Pressegger See - Baden, Schwimmen & Wassersport.

Köstlich: original Gailtaler Almkäse

Golf - Nassfeld Golf in Waidegg (10 Autominuten von Tröpolach): 18 Loch Championship Course, 6 Loch Übungskurs. www.nassfeld.golf Gailtal-Radweg - den Fluss Gail entlang. Slow Food Travel-Region Gailtal/Lesachtal. www.slowfood.travel

Anschauen Schaukäserei Tressdorfer Alm. Hautnah miterleben, wie aus frischer Milch Gailtaler Almkäse g.U. wird. www.tressdorferalm-kaeserei.at Gailtal Bauer. Erlebnisbauernhof in Kirchbach (10 Autominuten aus Tröpolach) mit Kühen, Schweinen, Streichelzoo. Erfahren, wie Käse, Gailtaler Speck und mehr bäuerliche Spezialitäten gemacht werden. www.gailtalbauer.at Garnitzenklamm. Prächtige 4,5 Kilometer lange Schlucht nahe Hermagor. Hier hat der Garnitzenbach im Lauf der Jahrtausende ein Naturjuwel erster Güte geschaffen. www.garnitzenklamm.at Egger Alm - Dellacher Alm. Hochtal für gemütliche Bergspaziergänge. Auffahrt von Hermagor auf der Eggeralm-Landesstraße. Einkehrmöglichkeiten auf beiden Almen. www.nassfeld.at, www.gailtaler-almkaese.at Kärntner Erlebnispark Pressegger See. Vielfältiger Spaß & Action für Kids direkt am See, Badespaß inklusive. www.erlebnispark.cc

Pressegger See: Badespaß bis September nassfeld | alpe adria magazin

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"Bärig" gut essen in Hermagor bei Bärenwirt Manuel Ressi Gailtaler Heimatmuseum, Schloss Moderndorf. Schloss aus dem 16. Jh., südlich von Hermagor. www.gailtaler-heimatmuseum.at Italien. Die Lage an der Grenze ermöglicht Spaziergänge und Wanderungen sowie kulinarische Zwischenstopps in beiden Ländern. Die italienische Passstraße (Passo Pramollo) nach Pontebba lädt zu Pkw-Ausflügen nach Tarvisio (30 Autominuten), Udine (60 Min.) oder ans Meer nach Grado (120 Min.) ein.

Einkehr Berg & Tal Gailtaler Almkäse-Almen am Nassfeld. Vier der 13 Almen (Watschiger, Tressdorfer,

Wie in Italien: Pizzaspezialitäten im Vinissimo

Rudnigger und Tröpolacher Alm) liegen im Nahbereich des Nassfelds. Sie bieten Käse und Almkulinarik. Wegstrecken - siehe oben "Wandern". www.gailtaler-almkaese.at Kofelalm. Moderne Almhütte mit schöner Terrasse auf der Madritsche. Gute, klassische Almkulinarik. Prachtblick auf Rosskofel & Trogkofel. Nassfeld 8, Hermagor, T (+43 676) 6259017, www.kofelalm.at Cafe Bar Kapas. Direkt bei der Madritschenbahn Talstation. Gemütliche Terrasse, guter Kaffee. Mountainbiker-Treff. Sonnenalpe Nassfeld 6, Hermagor, T (+43 660) 4904699

Kabrio. Italiens erster Botschafter - unmittelbar an der Grenze. Bar, Kaffeehaus, Pizzeria. T (+43 676) 6606280, www.kabrio.at Moritz Tröpolach. Die Bäckerei, die auch Kaffeehaus ist. Guter Reindling, wunderbare Nußkipferl. Tröpolach 64, Hermagor, T (+43 4285) 23165, www.baeckerei-moritz.eu Pizzeria Vinissimo Hermagor. Pizza-Spezialitäten wie in Italien bei Michael Platzer und seinem Team. Ein Hit: Pizza mit Gailtaler Speck. Feiner Gastgarten. Eggerstraße 9, Hermagor, T (+43 4282) 3793, www.pizzeria-vinissimo.at

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DAS GENUSSPORTAL

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Erste Adresse am Nassfeld: Hotel Gartnerkofel Konditorei Semmelrock Hermagor. Torten, Plunder, unglaublich gute Schaumrollen und Pralinen-Auswahl. Schöne Terrasse. Gasserplatz 6, Hermagor, T (+43 4282) 2243, www.konditorei-semmelrock.at

Gailtaler Almkäse & Speck Gailtaler Almkäse g.U. wird ausschließlich auf 13 Gailtaler Almen während der Sommermonate gekäst. Er ist neben Gailtaler Speck und Gailtaler Honig die dritte regionale Spezialität, für die das Tal berühmt ist. Die 13 Almen können erwandert werden. Neu ist, dass sie über die "Karnische Milchstraße" verbunden und als Mehrtageswanderung erlebbar sind. www.gailtaler-almkaese.at

Modern-rustikal und All-inclusive: Alm Hotel Kärnten

Gailtaler Speck ist eine geschützte Marke, der zart geräucherte Schinkenspeck wird jährlich beim großen Speckfest (Anfang Juni in Hermagor) gefeiert.

Wohnen & Essen - am Berg Alle Preise pro Person im Doppelzimmer Hotel Gartnerkofel. Anneliese und Martin Waldner haben ihr familiäres Wellness- & Aktivhotel zur ersten Adresse am Nassfeld gemacht. Die Lage auf der Passhöhe ist ideal. Das Hotel bietet Wellness, IndoorSport, Kletterwände u.v.m. Martin Waldners Aktivitäten von Sonnenaufgangswanderungen mit Frühstück in der Natur bis zum "Schweine Waschen" für Kids, sind legendär.

Ebenso das wöchentliche Fischbuffet, für das er Fische und Meeresfrüchte von der Adria holt. Neu: eigenes Bad am Pressegger See. DZ ab 110,- €, Sonnenalpe Nassfeld 18, Hermagor, T (+43 4285) 8175, www.gartnerkofel.at Plattners Alpenhotel. Solides, familiengeführtes Wanderhotel. Gemütliches À-la-carte-Restaurant (Plattners Einkehr) nahe der Watschiger Alm, zwischen Nassfeldpass und Gartnerkofel. DZ ab 73,- €, Sonnenalpe Nassfeld 99, Hermagor, T (+43 4285) 8285, www.plattner.at Alm Hotel Kärnten. Attraktives All-inclusive-Hotel am Fuß des Gartnerkofels. Lässige Panoramasauna & moderner kleiner

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Gasthof Leitner

Greifenburg 121, 9761 Greifenburg 04712/344, office@pension-leitner.at www.pension-leitner.at

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Franz Ferdinand Mountain Resort. Sportliches, modernes Hotel, neben der Talstation der Kabinenbahn Millennium Express. DZ ab 59,50 €, Tröpolach 152a, Hermagor, T (+43 4285) 71335, www.franz-ferdinand.at Hotel Garni Zerza. Sympathische familiengeführte Frühstückspension in Tröpolach. Kleiner Wellnessbereich. Schöner Garten. DZ ab 38,50 €, Tröpolach 93a, Hermagor, T (+43 4285) 556, www.hotel-garni-nassfeld.at Kinderhotel Ramsi. Karin und Walter Ramsbacher führen ihr Kinderhotel in ruhiger Sonnenlage etwas erhöht ober dem Gailtal mit Nassfeld-Blick. DZ ab 79,- €, Kameritsch 8, Hermagor, T (+43 4285) 284, www.kinderhotel-ramsi.at Bärenwirt & Kleiner Bär. Im Zentrum von Hermagor befindet sich Claudia und Manuel Ressis Reich. Der Bärenwirt ist Haubenrestaurant (geniales Beef Tatar, das Kalbsbeuschel ein Gedicht und der Kaiserschmarren unglaublich luftig-leicht). Der "Kleine Bär" schräg gegenüber bietet moderne Zimmer. DZ ab 50,- €, Hauptstraße 17, Hermagor, T (+43 4282) 2052, www.baerenwirt.info & www.kleinerbär.at Hotel Schloss lerchenhof. Hotel und Restaurant im Schloss. Hans Steinwender ist Slow Food Pionier und einer der Speckmeister, die aus Schweinefleisch besten Gailtaler Speck zaubern. Der Speck, die Kasnudeln, aber auch der Schweinsbraten sind hervorragend. DZ ab 74,- €, Untermöschach 8, Hermagor, T (+43 4282) 2100, www.lerchenhof.at Kronhofer - Apartments & Erlebnisimkerei. Arno Kronhofer ist Imker. Er bietet auch Gästen Unterschlupf - in acht Ferienwohnungen. Je Wohnung ab 65,- € pro Nacht, Mitschig 9, Hermagor, T (+43 676) 7842790, www.kronhofer.at der Weber. Wohnen beim Architekten versprechen Andrea und Herwig Ronacher. Dafür haben sie den Weber gebaut. Ein Haus, das mehr Energie erzeugt als es verbraucht. Gestaltung in naturverbundenstylishem Design. Wohnung ab 80,- € pro Nacht, Khünburg 56, Hermagor, T (+43 4282) 358512, www.der-weber.at Alpen Adria Hotel. Attraktives, familiär geführtes 4-Sterne Hotel nahe dem

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Speckmeister Steinwender, Lerchenhof

Wanderführer + Karte

Falkensteiner Hotel & Spa Carinzia bei der Talstation der Kabinenbahn

Wanderführer + Extra-Tourenkarte

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Karnischer Höhenweg Von Thörl-Maglern nach Sillian Mit Varianten und Gipfeln

28 Etappen Mark Zahel

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visitklagenfurt.at/alpenadria


BUON APPETITO Unsere kulinarische Alpe-Adria-Rundreise: Diesmal speisten wir am Weißen- und am Wolfgangsee, wanderten bei Tarvisio zu einer Hütte in den Julischen Alpen und staunten am Neusiedler See über blumiges Hofgassen-Ambiente. Testgaumen H. & M. GRÖTSCHNIG FOTOS GRÖMEDIA

Hannes Müller und ein paar Schnappschüsse seiner Gaumenjauchzen-Kreationen

KÄRNTEN Beim Kärntner Redzepi Erinnern Sie sich noch an den Begriff Nordische Küche? „Dabei setzen die Skandinavier auf ihre Schätze aus der Natur“, ist auf ichkoche.at zu lesen. Klar, Noma & Co. sind uns ein Begriff, Gerichte mit Moos, Flechten, Blättern, (Baum-)Nadeln. Für diese wunderbar einfache nachhaltige Küche muss man natürlich nicht in den hohen Norden – eine Fahrt an den Kärntner Weißensee tut es auch. Dort veredelt Hannes Müller in seinem Hotel „Forelle“ die Schätze der Weißenseenatur auf seine Art. Und dabei kommt man aus dem Staunen und Gaumenjauchzen schwer heraus. Eine kurze Replik eines typischen Hannes-Müller-Menüs.

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Gebackener Waldgeistbart liegt gekrümmt am Holzteller, daneben eine Kombination aus Sauerteig und Breitwegerich. Mmmhh. Nach einer klar-feinen Veloté von Seefischen (wieder: mmmmhh!) geht es an ein bei 63 Grad gegartes Wachtelei mit fermentierter Karottensuppe und Schafgarbe, dazu wird ein MaisTaco gereicht. Mmmmhh! Ach ja, das Brotgedeck: fantastisches Sauerteigbrot als Kleinlaib, Blütenbutter (bunt), geräucherter Topfen, Schnittlauchöl. Tipp: Beim Brot zurückhalten, sonst ist man zu früh satt. Unplugged (am Holzfeuer gegart) geht es weiter: Mit dem in Maiwipferlsirup eingelegten Huflattichblatt, das die mit Blüten und Kräutern gewürzte Reinanke umhüllt. Gewaltig. Dem Sashimi vom Schuppenkarpfen assistiert

Gierschsalat (ja, genau, das ist gar nicht so ein Unkraut) in Holunderöl. Spannend. Der im Sud von der Bergamotte gegarten Tranche vom Stör stehen bzw. liegen Jungzwiebeln und Blüten vom Labkraut zur Seite. Mmmhhh. Beim gebratenen Romana mit Erdäpfelgrammerln, Miso, Wildkräutersalat und Kräuteremulsion haben wir „So crunchy, was für eine feinbittrige Balance“ notiert. Beim Rehrücken mit Vogelmiere, karamellisierten Haselnüsen, roter Rohne und Nussbutterespuma haben wir gestaunt, wie zart Rehrücken sein kann (und „Kärntner Redzepi“ angemerkt). Und letztlich wären uns fast die Mmmmhhs ausgegangen: Für die Desserts aus Milchschokotrüffel, eingelegter Kirsche, Minz-Kirscheis, gestockter schwarzer Holundercreme und Wachauer Marillen-

Krapfen in Miniaturformat. All das wird hervorragend weinbegleitet – hier darf man sich dem Sommelier wirklich anvertrauen (großartig der 360 bº Sekt vom Geyerhof). Und die Preise sind – gottlob – gar nicht nordisch angehaucht. Nur das Staunen erreicht hier nordische Ausmaße. Die Forelle. Weißensee, 9762 Techendorf 80, T (+43 47 13) 23 56, www.dieforelle.at, auch Hotel. Preise: Menüs 62 – 113 €, mit Weinbegleitung 94 – 173 €. Flasche Wein ab 24 €. Küche: ***** Getränke: ***** Ambiente: ****(*)


FRIAUL

Burgenland

Salzburg

Kalorien unter Juliern

Blumengrüße in Rust

Gut essen am Wolfgangsee

Also: Das ist die Berghütte mit einem der großartigsten Panoramen von überhaupt – so einen Blick auf die Julischen Alpen kann kaum ein zweiter Gastgarten bieten. Aber schön der Reihe nach. Erst muss nämlich gewandert werden. Start ist beim oberen malerischen Lago di Fusine (Weißenfelser See), dazu fährt man ein paar Kilometer von Tarvis Richtung Kranjska Gora und biegt (beschildert) in Fusine rechts ab. Der Parkplatz kostet vier Euro. Dann geht’s hoch zur Zacchi Hütte – entweder über die breite Forststraße oder über den deutlich steileren Wanderweg, der auch Teil des Alpe-Adria-Trails ist. Tipp: Rauf Wanderweg, runter Forststraße nehmen. Über den Wanderweg dauert’s etwa eineinviertel Stunden bis zur Hütte auf 1380 m. Dann erst mal Panorama bestaunen – und Stärkung. Die Karte bietet viel an guten Kalorien. Etwa Minestra con orzo, kräftige Gemüsesuppe mit Gerste. Oder diverse Pastagerichte – und als Hausspezialität das köstliche Fricco (hier: Kartoffel und Käse) sowie herzhafte Salsiccia oder etwas gröbere Polenta und als Beilage Funghi, Pilze. Gibt’s alles einzeln oder als „Piatto Zacchi“ im Kalorien-Quartett: Fricco, Salsiccia, Polenta und Pilze. Die Nudelgerichte sind klassisch – und die Torta della Nonna (Oma-Torte) gibt Kraft für zwei Julier-Steilwände. Alles ist hüttengerecht bodenständig, ohne Pipapo. Dazu trinkt man deutsches Bier oder süffige Hausweine.

Was für ein Innenhof. Allein der Blick hinein lässt florale Glücksgefühle aufkommen – blumig romantisch, echt zum Verlieben. Passt bestens zu Rust, diesem wohl zauberhaftesten Ort des Neusiedler Sees. Und: Der Küche (eine Haube) eilt ein engagierter Ruf voraus. Erst will man uns allerdings trotz Hochsommersonne einen Tisch ohne Schirmschatten geben, aber man kann ja reklamieren. Der Gruß vorab entschädigt allerdings, erfrischendes Minzjoghurt und feinwürzige Tomatensulz, plus griechisches Olivenöl. Passt, dieser Einstieg. Das gebackene Ei (mit einer Stange Spargel) ist so etwas wie Signature Dish und klingt richtig gut, schmeckt richtig gut, ist aber auch richtig gut teuer.17,90 Euro für ein Ei mit einem Stängelchen Spargel, nicht schlecht. Sehr fein auch die Curryschaumsuppe mit Scampi und Olivenöl, ordentlich rahmig-deftig die Eierschwammerlnudel in Gelb, Safran macht die Nudeln gel. Richtig schön zart das Kalb mit charmantem Butterpüree, da passt alles. Holundermousse und Erdbeersorbet plus Himbeersorbet ausgesprochen fruchtig – ja, die Küche kann was, und der Chef kann gut kalkulieren. Dass (auch) der Gault Millau über „schludrigen Service“ schreibt, wundert uns nicht. Dazu passt, dass Kredit- und Bankomatkarten nicht akzeptiert werden. Das Ambiente entschädigt allerdings extrablumig.

Das Salzkammergut ist ja – wie die Kärntner Seen – derzeit mächtig angesagt. Und so schauen wir am viel besungenen Wolfgangsee vorbei, in St. Gilgen, etwa 25 Kilometer östlich von Salzburg. Den „Wirt am Gries“ haben uns Freunde (und der Falstaff) empfohlen, als bodenständiges Wirtshaus mit Wohlfühlfaktor. Das Ambiente ist gemütlichrustikal, die Karte im Umfang eher klein. Zum Start probieren wir den hausgemachten Wermuth mit gekräutertem Eiswürfel – die feine Bittere überzeugt. Die Frittatensuppe mit viel Schnittlauch überzeugt ebenfalls, so sollte Rindsuppe schmecken. Spannend dann der Rollmops von der Mond-See-Reinanke, man fischt also in Nachbars Gewässern. Das gerollte Möpserl kommt mit Zitronenjoghurt, Scheibchen vom eingelegten Ingwer, tiefgrünem Sauerkleeeis und Spalten vom Granny Smith – in Summe ein erfrischendes Gericht mit herben Sauertönen. Perfekt flaumig und charmant die buttrigen Brennessel(press)knödel – so macht man fleischlos glücklich. Aber auch das Fleischige passt: Zarter Tafelspitz erfreut mit Apfelkren, Schnittlauchsoße, und ordentlichen Röstkartoffeln. Nicht restlos überzeugend ist hier nur das Dessert: Die gebackenen Holunderblüten erinnern eher an ein Omelett, da fehlt es auch an Holleraromen. Sehr gut dazu das Holunderblüteneis, etwas hart (nicht optimal reif) die marinierten Erdbeeren. Aber: Das soll die Gesamtleistung nicht schmälern, auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ist vorbildlich.

Rifugio Luigi Zacchi - Zacchi Hütte. 33018 Tarvisio, Conca delle Ponze, (+39 04 28) 78 60 64, offen Juni bis Ende September, auch Zimmer, Sauna. Preise: Panino 4, Primi ab 7,50, Hauptspeisen 8 - 13 €. Küche: *** Keller: *(*) Ambiente: *****

Wirtshaus im Hofgassl. 7071 Rust, Rathausplatz 10 , T (+43 26 85) 60 763, www.hofgassl.at. Preise: Suppe 7,90, Vorspeise ab 16,90, Hauptspeisen 21,90 – 32,90, Desserts ab 8,90 €, Glas Wein ab 4,70 €. Essen: **** Trinken: ***(*) Ambiente: ****(*)

Wirt am Gries. 5340 St. Gilgen, Steinklüftstr. 6, T (+43 62 27) 23 86, Montag, Dienstag zu, Preise: Suppe ab 4, Vorspeisen ab 6,50, Hauptspeisen 10,50 – 28,50 €, Glas Wein ab 4,20 €. Küche: **** Keller: *** Ambiente: ***(*)

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Das Frischfischdorf Wo sich zwischen Venedig und Triest Badeorte wie an einer Perlenkette aneinanderreihen, spielt Marano Lagunare eine Außenseiterrolle. Der beschauliche Fischerort ist wegen seiner authentischen Atmosphäre ein gefragter Geheimtipp. TEXT GEORG WEINDL FOTOS WEINDL, GRÖMEDIA, SHUTTERSTOCK.COM, PromoTurismo FVG

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Liebhaber der maritimen Küche sitzen in Marano an der Quelle. Was die Fischer an Land bringen, landet direkt in den Lokalen von Marano

ico Cavan hätte bestimmt eine große Karriere machen können. Zum Beispiel als Kapitän in einer italienischen Traumschiff TV-Serie. Nico ist ein Bilderbuchkapitän. Groß gewachsen, sportliche Erscheinung, kurz geschnittene dunkle Haare und freundliche Gesichtszüge. Das Ganze in einer fein herausgeputzten Uniform wäre die Perfektion. Aber Nico braucht keine Uniform, wenn er auf der Brücke seines Ausflugsschiffes Santa Maria steht und durch die Lagune von Grado Richtung Marano Lagunare steuert. Die Passagiere sind auch so glücklich, wenn sie unterwegs in einer der historischen Fischerhütten auf winzigen Inseln Spaghetti mit Meeresfrüchten serviert bekommen, natürlich fangfrisch aus der Lagune, und Nico mit der Gitarre alte italienische Schlager aufspielt und singt. Nico weiß genau, was die Leute gerne hören und sehen. Hier an der Adriaküste zwischen Venedig und Triest sind die Sehnsüchte der Urlauber leicht auszurechnen. Sonne und Strand, italienische Küche und etwas Entertainment. Manchmal aber wollen die Gäste etwas anderes sehen als immer nur Hotels und Sandstrand. Dann gönnen sie sich den Tagesausflug mit Nico und entdecken eine

ganz andere Seite der sonst so bekannten und vertrauten Adriaküste. Marano Lagunare ist das Ziel des Ausflugs. Ein auf den ersten Blick eher unscheinbares Fischerdorf mit einer alten Markthalle auf der rechten Seite, wo sich Senioren vor der Glasfassade unterhalten, und einer verlassenen Thunfischfabrik auf der linken Seite. Im Zentrum überragt der kantige, über 1000 Jahre alte Campanile mit dem Flachdach die Häuser. Vor dem Kai stehen kleine Fischerboote in Reih und Glied. Wo sonst mächtige vielgeschossige Hotels wie die Soldaten im Kasernenhof Spalier stehen, ist hier kaum ein Hotel und auch sonst nichts zu entdecken, das nach Urlaubskommerz aussieht. Nico führt seine Gruppe zielstrebig durch das Hafengelände vorbei an Fischern, die völlig unberührt von den fremden Besuchern ihre Netze sortieren, und spaziert mit ihnen durch enge Gassen, wo vor den Fenstern auf den Wäscheleinen Hemden und Handtücher baumeln, Richtung Piazza. Die zentrale und ziemlich weitläufige Piazza Vittorio Emanuele II ist die gute Stube des Ortes. Von hier verteilen sich enge Gassen mit alten Wohnhäusern nach allen Richtungen. Hier trifft man sich auf einen Caffè, einen Spritz oder ein Gelato. Lokale gibt es genug rund um die Piazza und in der angrenzende Via Sinodo. Marano Lagunare, das unscheinbare Dorf mit seinen knapp 2000 Einwohnern, ist das überraschend Normale zwischen den großen Urlaubszentren Jesolo, Caorle, Lignano und Grado, die das Image dieser Landschaft geprägt haben.

300 Fischer, 25 Lokale Marano ist auch heute das, was es immer schon gewesen ist, ein Fischerdorf. Rund 300 Fischer gibt es. Ein Drittel von ihnen fischt in der Lagune, der Rest draußen im Meer, verrät ein Einheimischer. Der Tourismus, wie man ihn von den Nachbarorten Grado, Lignano und Bibione kennt, hat hier

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Fischfang und Geschichte sind die wichtigsten Themen in Marano. Die rÜmische und venezianische Historie und das Leben der Fischer prägen den Ort auch heute noch marano lagunare | alpe adria magazin

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Zwei Wahrzeichen charakterisieren Marano und seine ungewöhnliche Geschichte: der gut 1000 Jahre alte Campanile an der zentralen Piazza und die Casoni, die typischen Fischerhütten

keine Chance. Es gibt nur zwei Hotels. Dafür stehen 25 Lokale, Bars, Trattorien und Ristoranti zur Wahl, was für einen Ort dieser Größe eine ganze Menge ist und damit auch andeutet, wofür die Leute dieses Frischfischdorf schätzen. „Nach Marano fährt man zum Fischessen“, sagt Mario Andretta, der drüben in Lignano einen ziemlich großen Campingplatz besitzt. Und das tun, verrät Mario, vor allem auch die Einheimischen. Die Voraussetzungen dafür sind nicht schlecht. Von der Fischhalle, wo jeden Vormittag die Fischer ihre Beute an die Händler und Wirte verkaufen, sind es nur wenige Schritte zu den Lokalen. Das ist die Perfektion dessen, was in Italien gerne als Zero Chilometri-Küche beworben wird, also Küche, die mit möglichst wenigen Kilometern Transport auf lokale Ressourcen baut. Der Verkäufer in dem kleinen Fischladen an der Strada Pro-

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vinciale hat früher in einem großen Münchner Hotel gearbeitet. „Die Zahl der Besucher hat in den letzten Jahren zugenommen, und wir haben jetzt viele Tagesgäste“, erzählt er. Die sind für den Fischladen nicht so interessant wie die Ausländer, die sich hier in Marano Ferienresidenzen zugelegt haben. Und darunter sind besonders viele Österreicher. Der Fischhändler, hat hier in Marano einmal klein angefangen. „Unser Vater ist vor 50 Jahren noch mit dem Rad herumgefahren und hat Fisch verkauft“, erzählt Michel Falcomer von der Besitzerfamilie. Mittlerweile ist FriulPesca ein Familienunternehmen, das mehrere Läden entlang der Küste hat und weltweit Geschäfte macht. Marano ist für die Leute an der Küste ein Teil der Identität und ihrer Geschichte. Und das ist eine lange Geschichte, denn an der Stelle von Marano sollen vor über 2000

Jahren erste Siedlungen gewesen sein, die von Menschen aus Aquileia gegründet wurden. Das nur wenige Kilometer entfernte Aquileia war damals eine der größten und wichtigsten Städte im Römischen Reich. Vor rund 1000 Jahren wurde Marano zu einer Militärstation ausgebaut und erhielt eine Festung. Marano befand sich lange Zeit zwischen den Machtkämpfen von Venedig und Aquileia. 1420 schließlich schloss sich der Ort Venedig an. Unter der venezianischen Republik Serenissima wurde er zur Magnifica Comunità Marano. Mit dem Untergang der Serenissima verlor auch die Festung von Marano an Bedeutung und 1890 wurden schließlich die Mauern abgerissen. Ganz vergessen ist die Nähe zu Venedig keineswegs. In Marano sprechen sie immer noch den Dialekt Maranese, der dem Venezianischen sehr ähnlich ist, während sie drüben in Lignano den friulanischen Dialekt pflegen. Im Ort gibt es immer noch die kleinen Gassen mit dem Beinamen Calle, so wie in der berühmten Lagunenstadt. Und der alte Spruch „Se Venessia no la fussi, Maran saria Venessia“ wird von den Einheimischen immer noch kolportiert. Wenn es Venedig nicht gegeben hätte, dann wäre Marano Venedig geworden. ■


INFO: Marano Lagunare ALLGEMEIN

Marano Lagunare (furlanisch Maran) ist ein kleiner Ort mit ca. 1800 Einwohnern in Friaul-Julisch Venetien, an der Lagune von Grado und Lignano. Im Unterschied zu den Nachbarorten Lignano und Grado spielt hier der klassische Tourismus eine Nebenrolle. Marano ist bekannt für seine lange Tradition der Fischerei, die auch heute noch Haupteinnahmequelle ist. Knapp 400 Jahre gehörte Marano zur Republik Venedig, was an der Architektur zahlreicher historischer Häuser und auch am Dialekt nachvollziehbar ist. Heute ist der Ort ein beliebtes Ausflugsziel für Bootstouren und neuerdings auch immer mehr für Radtouren von den Urlaubsorten Grado und Lignano.

Anreise

Marano liegt etwa 34 km von Lignano und 37 km von Grado entfernt. Zum Autobahndreieck bei Palmanova sind es rund 20 km. Auto. Von Klagenfurt über Südautobahn und A23 sind es rund 190 km bis zur Ausfahrt Porpetto, von Wien um ca. 330 km mehr. Von München (ca. 485 km) nimmt man die Autobahnen A8, A10 bis Villach und die A23 bis Porpetto. Bahn. Nächster Bahnhof in San Giorgio di Nogara.

ANSCHAUEN Valle Canal Novo

Das Naturreservat verteilt sich auf 121 Hektar Fläche in der Lagune angrenzend an Marano Lagunare. Das Besucherzentrum am westlichen Ortsrand ist mit kurzem Spaziergang erreichbar. Im Zentrum gibt es Wege zur Besichtigung der Naturlandschaft und der zahlreichen Wasservögel. Zur Anlage gehören ein Gästehaus mit 60 Betten sowie eine Trattoria. Die Gebäude sind im Stil der traditionellen Fischerhütten, der Casoni, gestaltet. Zum Angebot gehören verschiedenste Führungen und Tierbeobachtungen inklusive Bootsausflügen. Via delle Valli, I-33050 Marano Lagunare, Tel. (+39 0431) 67551, www.visitmaranolagunare.it

Casoni

Die Casoni, die historischen Fischerhütten in der Lagune, sind ein Wahrzeichen der Region. Die zahlreichen Hütten, die sich oft auf winzigen Inseln befinden, entsprechen den Schutzhütten in den Bergen. Hier suchten die Fischer früher Schutz bei

Typisch für die Casoni: Strohdächer

Die Insel Barbana mit Kloster und Wallfahrtskirche ist ein bezauberndes Ausflugsziel schlechtem Wetter. Heute werden sie weitgehend touristisch bzw. privat genutzt. Die Hütten sind in der Regel rechteckig gebaut, mit Mauern aus Akazien- oder Ulmenholz. Die Dächer sind aus Stroh, das in der Umgebung geerntet wird. Typisch für die Casoni rund um Marano ist die Verarbeitung von Schlamm zur Befestigung der Hütten. Die Casoni sind für Ausflüge sehr gefragt, bei denen dann in oder vor der Hütte Fisch zubereitet wird. Direkt neben der Insel Porto Buso ist eine kleine Insel mit einer Hütte, die vor rund 50 Jahren als Drehort von Pier Paolo Pasolini und Maria Callas berühmt wurde und heute von einem Verein gepflegt wird.

Inselausflug

Die Inseln Anfora und Porto Buso vor Marano sind ein beliebtes Ausflugsziel. Dafür ist vor allem das Ausflugslokal „Ai Ciodi“ verantwortlich, wo man sehr gut Fisch essen kann. Beide Inseln sind mit einem Steg verbunden. Was auf den Tisch kommt, wird von der Wirtsfamilie Tognon großteils selbst gefischt. Hier kann man auch übernachten, in einem hinteren Gebäude – der ehemaligen Schule - gibt es sechs einfache Zimmer. Allerdings sollte man sich im Sommer gegen die Mücken wappnen. Trattoria Ai Ciodi, Tel. (+39 335) 752 2209, www.portobusoaiciodi.it

Barbana

Eines der beliebtesten Ausflugsziele in der Lagune ist die kleine Insel Barbana, ein Wallfahrtsort, etwa 15 km östlich von Marano Lagunare. Im späten sechsten Jahrhundert entstand hier eine Gedenkstätte, die der Patriarch von Grado zum Dank für die Schonung des Ortes bei einer Sturmflut errichten ließ. Die Wallfahrtskirche wurde oft durch Überschwemmungen zerstört. Der aktuelle Bau stammt von 1738. Bis vor kurzem waren im Kloster die Franziskaner ansässig, wurden aber von Benediktinern 2019 abgelöst. Von Grado gibt es eine Fährverbindung (ca. 20 Minuten). Zum Besuch gehört meist auch eine Einkehr im recht ursprünglichen Fischrestaurant bei der Kirche. Bei den Benediktinern gibt es auch einfache Übernachtungsmöglichkeiten. An jedem ersten Julisonntag findet die große Bootsprozession von Grado nach Barbana statt, die bis auf das Jahr 1237 zurückgeht. www.santuariodibarbana.it

Schiffsausflug „Herbstliche Lagune“

In den Monaten September und Oktober bietet Kapitän Nico Pavan spezielle Ausflugsfahrten mit dem Schiff Santa Maria durch die Lagune an. Besonders reizvoll sind die abendlichen Exkursionen mit Sonnenuntergang, kleine Kreuzfahrten durch

Fisch essen in der Lagune: Zu Ai Ciodi fahren auch Einheimische gerne marano lagunare | alpe adria magazin

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ESSEN

Alter Fischmarkt in Rot, alter Campanile in Hoch die Lagune und zum Schutzgebiet bei der Mündung des Flusses Stella und Valle Canal Novo. Gefahren wird jeweils am Sonntag ab 16.30 Uhr. Vorbei an malerischen alten Fischerhütten fährt die Santa Maria eine Runde. Unterwegs wird Prosecco serviert und der Kapitän gibt eine musikalische Einlage. Kosten pro Person 12 Euro. www.battellosantamaria.it

Torre Millenaria

Er ist nicht nur das höchste Bauwerk von Marano Lagunare, sondern auch das Wahrzeichen. Der tausendjährige Turm, der Torre Millenaria, ragt mitten in der zentralen Piazza gute 32 Meter in den Himmel. Einst als Wachturm gebaut, hatte der Turm auch andere Funktionen. Ein altes Uhrwerk schlug jeweils die Stunde an, musste aber täglich aufgezogen werden. Mittlerweile wurde es durch ein modernes Uhrwerk ersetzt. Das Bauwerk beherbergte im 16. und 17. Jh. auch Kerker und Munitionslager. An der Fassade befinden sich alte Grabsteine und Büsten von ehemaligen Repräsentanten des Ortes.

Radtouren Marano Lagunare ist ein beliebtes Ziel und Zwischenstation für Radtouren. Dazu gehören Ausflüge von Lignano entlang des Uferbereichs auf der Lagunenseite über Aprilia Marittima und Precenicco entlang der Küste bis Marano. Diese Tour kann man kombinieren mit einer Hin- oder Rückfahrt mit dem Schiff. Ähnliches gilt für Radtouren zwischen Grado und Marano. Auf dem Land geht es von Grado auf dem Damm zum Festland und weiter über Aquileia und Porto Nogaro nach Marano. Dort kehrt man zurück mit dem Schiff. Radverleihstationen gibt es in Grado und Lignano.

Wer in Marano einkehrt, tut das gewöhnlich wegen der Fischspezialitäten Barcaneta. In einem seitlichen Winkel der zentralen Piazza steht das äußerlich unscheinbare, innen gemütliche Lokal, in dem Fisch die Hauptrolle spielt. Regionale und saisonale Küche. Reservierung empfehlenswert. Mittwoch zu. Piazza Marii, 7, Tel. (+39 0431) 67410, www.trattoriabarcaneta.com Osteria Porta del Mar. Nur wenige Meter von der Piazza entfernt versteckt sich dieses historische Lokal unter den Bogengängen. Das Schwesterlokal des Barcaneta bietet regionale Fischspezialitäten. Mittwoch zu. Via Porto del Friuli, 2, Tel. (+39 0431) 640060, www.porta-del-mar.business.site Trattoria alla Laguna – Vedova Raddi. Das knallrote Gebäude direkt am Hafen ist der erste Blickfang, wenn man mit dem Schiff ankommt. Das elegante Lokal bietet klassische Fischspezialitäten mit den bekannten Zutaten aus der Lagune und dem Meer wie etwa Goldbrassen, Miesmuscheln, Garnelen, Scampi und Tintenfisch. Montag zu. Piazzetta Garibaldi 1, Tel. (+39 0431) 67019, www.vedovaraddi.it Alba Fiorita. Ein eleganter Agriturismo etwa 15 Fahrminuten von Marano Lagunare entfernt bei Latisana. Hier kann man hauseigenen Cabernet Franc, Merlot, Sauvignon und Prosecco verkosten und kaufen und in gemütlichen Zimmern wohnen. Auch die Küche bietet sehr feine regionale Spezialitäten, die bei Verkostungen im Garten angeboten werden. Via Crosere, 115, I-33053 Latisana Tel. (+39 0431) 510150, www.albafiorita.com

Archäologisches Museum der Lagune

Allein die unmittelbare Nähe zur früheren römischen Metropole Aquileia unterstreicht die historische Bedeutung von Marano und der Lagune. Das dokumentiert das Archäologische Museum in Marano, das zentral an der Hauptstraße im Centro Civico eingerichtet ist und rund 500 Exponate von der Jungsteinzeit bis zur Renaissance umfasst. Centro Civico (Eingang Piazza Risanamento), Via Sinodo, 28, Tel. (+39 0431) 67049

Markt & Fischmarkt

Dienstags ist Wochenmarkt in Marano, an der Piazza Rinaldo Olivotto. Die Fischmarkthalle an der Mole ist von Montag bis Samstag geöffnet.

Aquileia

Nur wenige Kilometer entfernt ist eine der großen archäologischen Sehenswürdigkeiten Italiens. Aquileia, die ehemalige römische Metropole, soll einst bis zu 100.000 Einwohner gehabt haben. Heute sind viele Ausgrabungen und historische Kunstschätze zu besichtigen. Alte Straßenzüge, Reste von noblen Wohnhäusern, das Forum, der einstige Binnenhafen sind Relikte aus der Römerzeit. In den beiden Museen, dem Archäologischen und dem Frühchristlichen Museum, befinden sich viele Kunstschätze. Berühmt ist Aquileia auch für die prachtvollen Mosaike in der Basilika Santa Maria Assoluta. Nach so viel Kultur und Geschichte ist ein Besuch der Pasticceria Mosaico gegenüber der Basilika eine verführerische Abwechslung mit erstklassigem Caffè und Kuchen. www.fondazioneaquileia.it

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In der Barcaneta wird klassische Maraneser (Fisch-)Küche serviert

WOHNEN

Hotel jolanda. Relativ modernes Mittelklassehotel an der Hauptstraße, der Via Udine. Hier logieren vor allem Geschäftsleute. Kleiner Spabereich mit Sauna, Hamam und Fitnessraum. Via Udine 7/9, I-33050 Marano Lagunare, Tel. (+39 0431) 640259, www.johotel.it Hotel Stella d`Oro. Ein typisch italienisches Mittelklassehotel in einem historischen Gebäude an der Piazza. Zum Hotel gehört ein Ristorante, das, wie sollte es anders sein, auf Fischgerichte spezialisiert ist. Das Hotel liegt in der Fußgängerzone. In der Nähe ist ein öffentlicher Parkplatz. Piazza Vittorio Emanuele II, 11, I-33050 Marano Lagunare, Tel. (+39 0431) 67018, www.stelladoro.info

BUCHTIPP Friaul-julisch Venetien, Eberhard Fohrer, Michael Müller Verlag, 2019. Umfangreicher, kompetenter Friaul-Führer mit vielen Infos zu Land, Leuten, Essen, Übernachten. GPS Daten online. 18,90 €


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Unten durch Tiefpunkte als Highlights. Wer die Unterwelt von Slowenien erkunden will, kann in Höhlen und Stollen Abenteuer pur erleben oder ganz entspannt einfach nur staunen.

TEXT GEORG LUX FOTOS POSTOjNSKA jAMA (5), FOTOQUADR.AT/HELMUTH WEICHSELBRAUN (5), TOMO jESENICNIK, jOŠT GANTAR, KK/KRIŽNA jAMA

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Einst hielt man Postojnas Grottenolme für Drachenbabys

Mit dem Zug in die Höhle von Postojna

Im Ballsaal wurden früher rauschende Feste gefeiert

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Die Križna jama kann nur mit Booten erkundet werden. Links: In den Pausen beim Stollenbiken wird das alte Bergwerk von Mežica unter die Lupe genommen

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hne Fleiß kein Preis. Darüber kann ein Grottenolm nur lachen. Er fährt ohne Fleiß besser: Das seltene Tier aus der Familie der Schwanzlurche lebt auf Sparflamme und bewegt sich pro Tag, wenn überhaupt, nur circa fünf Minuten. „Ein klassisches Beamtenschicksal“, witzeln österreichische Reiseleiter gerne. Im Unterschied zu einem Beamten kann ein Grottenolm deshalb aber bis zu zehn Jahre ohne Nahrung auskommen und bis zu 100 Jahre alt werden. In Slowenien weiß das jedes Kind. Die ausschließlich in Höhlen vorkommende Spezies gilt in dem höhlenreichen Land als eine Art Nationaltier, sie ziert Briefmarken und Münzen. Außerdem steht der Grottenolm wie kein Zweiter für das historisch nicht im-

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mer friktionsfreie Verhältnis der Menschen zu Löchern, die ins Erdinnere führen. Sie haben Höhlen zwar seit Jahrtausenden als Zufluchtsort genutzt, aber bis in die Neuzeit hinein stets nur entlang der ersten Meter. Tiefer im Erdinneren fürchtete man, auf Ungeheuer zu treffen. Als Beweis dafür dienten von Flüssen ans Tageslicht gespülte tote Grottenolme. Die fast durchsichtigen 20 bis 40 Zentimeter langen Lurche wurden für Drachenbabys gehalten. Erst 1797 bekam ein Mensch ein lebendes Exemplar der Gattung zu Gesicht – überraschenderweise ohne von einer feuerspeienden Drachenmama gegrillt zu werden. Der Fund gelang in der damals noch österreichischen Adelsberger Grotte im heute slowenischen Postojna. Seither reißt die Faszination nicht ab: Trotz der Touristenströme gilt die unterirdische Wunderwelt – Postojna ist

die zweitgrößte für Besucher erschlossene Tropfsteinhöhle der Welt – nach wie vor als Hotspot, wenn es um die Erforschung der noch immer rätselhaften Tiere geht. 2016 konnten dort erstmals 21 junge Grottenolme beim Schlüpfen beobachtet werden, die Aufnahmen gingen um die Welt. Und seit Juni 2020 können sich Besucher selbst ein Bild vom seltenen Nachwuchs machen: Spezielle VIP-Touren führen zu einem neuen Aquarium, in das drei „Drachenbabys“ übersiedelt sind. „Wir nennen diese Führung so, weil die Tiere unsere berühmtesten Bewohner sind, VIPs sozusagen“, erklärt Katja Dolenc Batagelj, die das Forschungszentrum leitet. Die Zahl der Teilnehmer ist auf 30 pro Tag limitiert. „Wir wollen die Olme keinem unnötigen Stress aussetzen.“

Tanzen unter Tropfsteinen Die Gefahr ist ohnehin gering, in Postojna ist Platz für alle. Für zahlende Besucher sind fünf Kilometer des insgesamt 24 Kilometer langen unterirdischen Systems bereits seit 1819 erschlossen. Gäste der Gegenwart erleben schon auf der Zugfahrt durch den vorderen Teil der Grotte


Manchmal voll, halbvoll, dann wieder leer: Der Zirknitzer See ist ein sogenanntes periodisches Gewässer

eine Zeitreise. Man durchquert dabei eine Halle, den Ballsaal, in dem einst Tanzveranstaltungen stattfanden. Ein Luster und andere edle Beleuchtungskörper erinnern an die rauschenden Feste unter Tropfsteinen. Bei so vielen Eindrücken übersehen Touristen gerne das Ausstellungsgebäude außerhalb der Höhle. Schade. Für die schlicht „Expo Höhle Karst“ genannte Schau muss man zwar ein extra Ticket lösen, aber es zahlt sich aus. Die Ausstellung ist die größte ihrer Art über die slowenische Unterwelt und erklärt interaktiv, wie die gigantischen Löcher entstanden sind. Live in der Natur und bei ganzjährig freiem Eintritt geht das eine Autobahnabfahrt vor Postojna (von Ljubljana kommend). Wer die A1 bei Unec verlässt und den entsprechenden Hinweistafeln folgt, landet im Drive-in-Naturschutzgebiet Rakov Škocjan. Alle Hotspots sind durch eine Straße verbunden und jeweils nur eine Wanderminute vom Parkplatz entfernt. Durch das Tal fließt der Fluss Rak – heute oberirdisch, vor Millionen von Jahren noch komplett unter der Erde. Er hat damals eine gigantische Höhle aus dem Karstgestein gewaschen, die mittlerweile großteils eingestürzt ist und mehrere Dolinen bildet. Vom Loch übrig geblieben sind riesige, manchmal mehr als 40 Meter hohe Felsentore, die sich über den Fluss spannen. Sie waren Schauplatz von Aufnahmen für den Film „Winnetou

2. Teil“, der tatsächlich diesen sperrigen Namen trägt. Hier drehte man einige Action-Szenen fürs Finale: Pierre Brice schwimmt als Winnetou durch einen unterirdischen Zugang in die Höhle. Direkt am Naturlehrpfad durch Rakov liegt die Tkalca jama (Deutsch: des Webers Grotte). Sie ist nach einem Tropfstein benannt, zu dem ein Weber erstarrt sein soll, der an einem kirchlichen Feiertag gearbeitet hat anstatt den Gottesdienst zu besuchen. Die Höhle wirkt von oben beeindruckend genug, man muss nicht zwingend an den zur Sicherheit angebrachten Stahlseilen durch einen Seitengang hinunterklettern. In dem riesigen Loch, in dem der Fluss Rak wieder in der Unterwelt verschwindet, landet immer wieder labiles Schwemmmaterial. „Da durchzusteigen ist ein unnötig riskantes Höhlenmikado“, warnt der deutsche Höhlenforscher Peter Hofmann.

Der wankelmütige See Ungefährlicher, aber nicht unspannender ist ein Abstecher zum Cerkniško jezero, der an das Naturschutzgebiet grenzt und im Folgenden der Verständlichkeit halber bei seinem alt-österreichischen Namen genannt wird: Zirknitzer See. Er zählt zur seltenen Gruppe der periodischen Gewässer. Der See kommt und geht. Im Winter und Frühling kann er bis zu 26 Quadratkilometer groß und sechs Meter tief sein,

aber ebenso – vornehmlich im Sommer und frühen Herbst – gar nicht vorhanden. Als weltweit größter seiner Art beschäftigt der wankelmütige See seit Jahrhunderten die Wissenschaft. 1746 inspirierte er den deutschen Philosoph Immanuel Kant zu dieser schönen Beschreibung: „Der See hat in seinem Boden einige Löcher.“ Er hatte teilweise recht. Heute weiß man, dass das Wasser sowohl im Karstboden versickert als auch seitlich durch Höhlen abfließt. Auf den Zentimeter und schon gar nicht auf den Tag genau lässt sich am Zirnitzer See, der rundherum frei zugänglich ist, aber nach wie vor nichts vorhersagen. Sämtliche Versuche, ihn zu zähmen sind im Lauf der Jahrhunderte fehlgeschlagen. Den letzten unternahmen jugoslawische Behörden im 20. Jahrhundert. Sie wollten den See aufstauen, um ihn ganzjährig zur Stromerzeugung nutzen zu können. Obwohl Naturschützer dagegen protestierten, wurden die Abflusshöhlen zugemauert. Das Wasser verschwand trotzdem – es suchte sich einfach andere Wege. Im Mittelalter war man schlauer. Einige Kilometer nordwestlich von Postojna, am Ende des Dorfes Predjama, nutzte man eine 123 Meter hohe überhänge Felswand voller Löcher, um ein Bauwerk zu errichten, das bis heute weltweit einzigartig ist: Die Höhlenburg Lueg/Predjama steht als größte ihrer Art unterwelt slowenien | alpe adria magazin

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Zu Besuch bei den Grottenolmen in Postojna (oben). Zum Bunker Škrilj geht es, damit die Lage geheim bleibt, nur mit verbunden Augen

im Guinness-Buch der Rekorde. Viele Räume setzen sich rückwärts in den Spalten der Wand fort. Der prominenteste Burgherr, Erasmus von Luegg, war Raubritter von Beruf. Die Legende über sein Leben und Sterben im 15. Jahrhundert hat ihn zu einer Art slowenischem Robin Hood gemacht. Er soll Reiche überfallen haben, um die Beute an Arme zu verteilen.

Im Plumpsklo erschlagen Kaiser Friedrich III. befahl schließlich die Ergreifung des Abtrünnigen. Erasmus wurde in seiner Burg ein Jahr lang belagert – ohne Erfolg. Als die kaiserlichen Soldaten den Raubritter ausgehungert glaubten, ließ dieser einen gebratenen Ochsen von den Mauern auf die Feinde werfen. Die vermeintlich Eingeschlossenen hatten sich über einen Geheimgang besser versorgen können als die kaiserlichen Truppen vor den Mauern. Dennoch wurde Erasmus 1484 besiegt. Ein Diener hatte den Belagerern ein Zeichen gegeben, als sein Herr „den Abort“ der Burg aufsuchte. Die Steinkugeln, die auf das Plumpsklo abgefeuert wurden, lösten Felsbrocken aus der Wand, von denen Erasmus erschlagen wurde. Sein 37 Meter langer Geheimgang „funktioniert“ heute noch. Besucher können Extra-Führungen durch das Schlupfloch buchen, allerdings muss man dafür

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klettern können. Die anderen Räume der Burg sind ganzjährig und – abgesehen vom Eintrittsgeld – ohne Einschränkung zu besichtigen. Bei einer anderen unterirdischen Wanderung geht es in die Gänge hinter bzw. unter dem Bauwerk. Sie haben eine Gesamtlänge von fast 14 Kilometern! Im Verlauf der Tour passiert man mittelalterliche Inschriften, staunt über Tropfsteine und trifft Fledermäuse. Garantiert fledermausfrei sind hingegen die unterirdischen Mutproben, die in der nordslowenischen Grenzgemeinde Mežica warten. Um Blei und Zink abzubauen, wurde hier im Lauf der Zeit ein mehr als 1000 Kilometer langes Stollenlabyrinth in das Petzen-Gebirge gesprengt. Obwohl der Bergbau seit 1994 stillsteht, geht es in einigen Gängen noch rund. Sie werden für (auch in Kärnten angebotene) Sportangebote genutzt, die in dieser Form weltweit einzigartig sind. Beim Stollenbiken radelt man 6,5 Kilometer durch – nomen est omen – alte Stollen. Ein wetterfestes Vergnügen und wirklich cool: Die Temperatur liegt, wie generell in Höhlen und Bergwerken, ganzjährig nur um die acht bis zwölf Grad. Es geht aber noch schräger. 3,5 Kilometer tief im Berginneren – da fliegt keine Fledermaus mehr ein und aus – beginnt der Abstieg zum Wasser. Nach 250 steilen Stufen beginnt der geflutete Teil

des Bergwerkes. Eindringendes Grundwasser wird hier nicht mehr abgepumpt, sondern zum Kanufahren genutzt. Marko Kuzman, ein ehemaliger Bergmann, hatte die Idee dazu. Jetzt arbeitet er als Kanu-Guide. Highlight jeder Tour ist der Moment, in dem er grinsend sagt: „Paddelt einfach los! Ich habe noch jeden wiedergefunden.“ Es folgen Eindrücke, die jeden Besucher für die Schrecksekunde rasch entschädigen. Die Gänge weiten sich immer wieder zu Hallen, in denen sich das Licht der Stirnlampen verliert. Sie sind bis zu 100 Meter hoch. Dann werden die Stollen plötzlich wieder so niedrig, dass man sie nur im Boot liegend passieren kann. Es ist ein Limbo-Dance im Kanu: Der Helm kratzt an der Decke, die kleinen Steine, die sich dabei lösen, schlagen mit einem beunruhigenden Geräusch am Boden des Kanus auf. „Unter Tage hört man besser“, erklärt Kuzman. „Durch das Fehlen äußerer Taktgeber wie der Sonne verliert man zwar das Zeitgefühl, schärft aber dafür alle anderen Sinne.“ Stimmt. Das „Wasser“, das Kuzman den Kanufahrern nach der Tour anbietet, wird sofort als Schnaps entlarvt. Aber den braucht man danach auch. Die asketischen Grottenolme wissen nicht, was ihnen entgeht.


INFO: Slowenische Unterwelten Hinweis zu Corona: Durch Auflagen im Zusammenhang mit dem Schutz vor Covid19 kann es bei Angeboten, vor allem bei Öffnungs- und Führungszeiten, laufend zu Änderungen kommen. Deshalb Öffnungszeiten bitte vor Reiseantritt im Internet (siehe Webseiten) abklären. Einkehrtipps: Zu jedem Unterweltsziel haben wir den einen oder anderen Einkehrtipp (vom Autor) bzw. Gastro-Expertentipps vom slowenischen Kulinarikspezialistenduo Uroš und Vivi Mencinger, auf deren Kulinarikwebsite www.vivi.si man viele Tipps für ganz Slowenien findet.

Höhle von Postojna Der Weg zur Höhle von Postojna ist – egal aus welcher Richtung – ab der slowenischen Grenze mit Werbetafeln beschildert. Irgendwo müssen die bis zu 500.000 jährlichen Besucher ja herkommen. Die Wunderwelt kann ganzjährig im Rahmen geführter Touren, die etwa 1,5 Stunden dauern, besichtigt werden. Den Ballsaal durchquert man bei der Einfahrt in die Grotte mit dem Zug. Danach geht es auf einem 1,5 km langen Weg zu Fuß weiter. In der Höhle finden regelmäßig Veranstaltungen statt. Am bekanntesten ist die lebendige Krippe: Von 25. bis 30. Dezember spielen mehr als 100 Darsteller, Musiker und Sänger zwischen, auf und neben den Tropfsteinen Szenen aus der Weihnachtsgeschichte nach. Tickets rechtzeitig reservieren! Wer mehr als die zwei Grottenolme in der Haupthöhle sehen will, ist mit Karten für die neue VIP-Tour zu den Grottenolmen oder mit Tickets für die Proteushöhle mit Informationen über die Tierwelt in der Grotte und einem weiteren Vivarium gut beraten. Im Gebäude neben dem Ticketschalter gibt es eine sehenswerte historische und geologische Ausstellung, für die extra Eintritt zu zahlen ist. Kleingruppen können Abenteuertouren durch Teile der Höhle buchen, die abseits des bekannten Rundweges liegen. Postojnska jama, Jamska cesta 30, 6230 Postojna, www.postojnska-jama.eu Gastro-Expertentipp: Štorja pod stopnicami (bodenständig, regional, gepflegte Bier- und Weinkultur), Ulica maja 1, https:// vivi.si/en/restavracija/storja-pod-stopnicami/

Hotel Jama Unmittelbar neben dem Eingang zur Höhle von Postojna befindet sich das schicke Hotel Jama. 2016 ließ Besitzer Marjan Batagelj das Haus renovieren und vom PlattenbauCharme befreien. Bei den Arbeiten stieß man auf Zimmer, Gänge und Stiegenhäuser, die in keinem Bauplan verzeichnet waren. Es stellte sich heraus, dass sie von 1971 bis 1990 ein geheimes Kommunikationszentrum des jugoslawischen Geheimdienstes beherbergt hatten. Die Tarnung war perfekt. Niemand hätte im Trubel rund um die gut besuchten Tropfsteinhöhlen Spione des kommunistischen Regimes vermutet, die in den verborgenen Räumen Funkfrequenzen abhörten und Telefonleitungen anzapften. Das internationale Publikum brachte einen weiteren Bonus mit: Devisen. Sie wurden von den Agenten oft direkt aus der Kassa des Staatsbetriebes abgegriffen. Das ehemalige Kommunikationszentrum kann seit 2019 im Rahmen von Füh-

Gozd Martuljek Soœa

ÖSTERREICH

Maribor

Kranj

I T A L I E N Tolmin

Murska Sobota

Mežica

Jesenice Bled

Drežnica Kobarid

UNGARN

Celje

Ljubljana Nova Gorica Postojna

Rakov Škocjan

Cerkniπko jezero Škocjanske jame Sveta Jama, Socerb Koper Osp/Osapska jama

Novo Mesto

Križna jama Škrilj

KROATIEN

Hotel Jama zur Zeit des Kalten Krieges rungen besichtigt werden. Es ist kein klassischer Museumsbesuch, die Teilnehmer müssen wie in einem „Escape Room“ mitarbeiten und Rätsel lösen. Dafür haben sie die Möglichkeit, in historische Lauschangriffe hineinzuhören. Es sind sogar Unterhaltungen auf Deutsch dabei. Sie stammen aus der Zeit des Kärntner Ortstafelkonflikts in den 1970er-Jahren, in dem der jugoslawische Geheimdienst mit der Unterstützung von Sprengstoffanschlägen mitmischte. Weil pro Führung nur sechs Teilnehmer zugelassen sind, muss man sich vorab anmelden. Hotelgäste bekommen günstigere Tickets – übrigens auch für alle anderen Attraktionen, die zur Höhle von Postojna gehören. Hotel Jama, Jamska cesta 28, 6230 Postojna, Slowenien www.postojnska-jama.eu

Rakov Škocjan und Cerkniško jezero

Nach Rakov Škocjan geht’s über die Autobahnausfahrt Unec an der A1 und den gleichnamigen Ort. An der Hauptstraße im Zentrum weist ein Schild rechts den Weg zum Tal mit den Höhlen und Felsentoren. Wer es eilig hat, kann die ganzjährig frei zugänglichen Stationen des Naturlehrpfads über eine Schotterstraße auch mit dem Auto abklappern. Zu den Höhepunkten muss man allerdings immer zu Fuß absteigen. Der gut beschilderte Naturlehrpfad ist 8 km lang, Geh- und Schauzeit mindestens drei Stunden. Manche Steige sind steil und können rutschig sein. Beachten Sie die Warnhinweise! Doppelt spannend ist das Felsentor namens „Große Naturbrücke“. Auf zwei Seiten von Dolinen begrenzt, war sie früher ein

strategisch günstiger, weil leicht zu verteidigender Standort. Archäologische Funde belegen, dass hier schon in der älteren Eisenzeit (9. bis 5. Jh. v. Chr.) Menschen gelebt haben. Das kleine Dorf mit der um 1500 errichteten Kirche war bis ins ausgehende 18. Jh. bewohnt. Dann wurde es verlassen und dem Verfall preisgegeben. Nur ein paar Mauern des Gotteshauses sind als Lost Place erhalten geblieben. Der Weg zum Cerkniško jezero (Zirknitzer See) führt ebenfalls durch Unec und in weiterer Folge über den zehn Fahrminuten entfernten Ort Cerknica. Von dort aus ist der Weg zum See beschildert. Wie lange man von der Straße bis zum tatsächlichen Ufer unterwegs ist, hängt von der aktuellen Ausdehnung des Gewässers ab. Im Dorf Dolenje Jezero ist dem See ein Museum gewidmet, das unter anderem ein Modell des Geländes zeigt. Es hat allerdings nur auf Anfrage geöffnet. Jezerski hram, Dolenje Jezero 1e, 1380 Cerknica, www.jezerski-hram.si Einkehrtipp: Hungrige Wanderer kehren gerne in die Gostilna/Pizzeria Portus in Rakek, Unec 19, ein, am Weg zwischen der Autobahnabfahrt Unec und Rakov Škocjan bzw. dem Zirknitzer See. Die Portionen sind groß, manchmal steht auch Bär auf der Speisekarte. Geöffnet täglich von 12 bis 21 Uhr. Gastro-Expertentipp: Avio pub (eine Gault-Millau-Haube, Pizza, Steaks, Burger), Rakitnik – Prestranek, www.aviopub.si

Höhlenburg Lueg/Predjama Die Anlage, die heute Höhlenburg Predjama (Slowenisch: Predjamski grad) genannt wird, gehört zum touristischen Betrieb der Höhlen von Postojna und wird dementsprechend gut vermarktet. Sie ist ganzjährig geöffnet

Eines der Felsentore von Rakov Škocjan unterwelt slowenien | alpe adria magazin

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Kulisse für Ritterspiele: Höhlenburg Lueg/Predjama und kann geführt oder auf eigene Faust erkundet werden. Im Ticketpreis inbegriffen ist ein wirklich empfehlenswerter AudioGuide, der auch Deutsch „spricht“. Von Mai bis September kann man an Abenteuerführungen teilnehmen, die in das hinter bzw. unter der Burg liegende Höhlensystem führen. Predjamski grad, Predjama 1, 6230 Predjama, www.postojnska-jama.eu Gastro-Expertentipp Proteus, Postojna

Križna jama

Eine professionelle elektrische Beleuchtung sucht man in der Križna jama vergeblich. Die wunderschöne Wasserhöhle ist zwar touristisch erschlossen, aber eben nur so, wie es die Mittel des Höhlenforschervereins zulassen, der sie verwaltet. Das macht einen Besuch der mehr als 9 km langen Wasserhöhle mit ihren mehr als 20 unterirdischen Seen noch authentischer und aufregender. Die geführten Touren werden in unterschiedlicher Länge und Intensität angeboten. Bei

Die Höhlen von Škocjan zählen zum UNESCO-Weltnaturerbe

jeder geht es mit dem Schlauchboot unter und zwischen Tropfsteinen durch die bis zu sieben Meter tiefen unterirdischen Seen. Leihgummistiefel und ein kleiner Scheinwerfer pro Person sind im Ticketpreis inbegriffen, allerdings ist die Zahl der Personen, die man in die Höhle lässt, im Jahreslauf beschränkt, um die Natur nicht über die Maßen zu belasten. Bei der Erforschung der Höhle wurden Ende des 19. Jh.s 4800 Knochen von Höhlenbären gefunden. Einige davon fanden sogar ihren Weg in das Naturhistorische Museum in Wien. Društvo ljubiteljev Križne jame, Bloška Polica 7, 1384 Grahovo, www.krizna-jama.si Gastro-Expertentipp Gostilna pri Kuklju (zwei Hauben, sehr gute Regionalküche), Velike Lašče, https://vivi.si/en/restavracija/ gostilna-pri-kuklju/

Škocjanske jame

Die zum Teil schon in der Steinzeit bewohnten Höhlen von Škocjan (Škocjanske

jame) sind mit den anderen touristisch erschlossenen in Slowenien nicht vergleichbar. Wer dieses „Loch“ besucht, wandelt durch den größten unterirdischen Canyon Europas. Hier hat sich der Fluss Reka vor mehreren 100.000 Jahren tief in das Kalkgestein gegraben (Reka ist übrigens das slowenische Wort für Fluss, der Fluss heißt also, genau genommen, Fluss Fluss). An zwei Stellen ist die dadurch entstandene riesige Höhle eingestürzt und hat enorme, mehr als 100 m tiefe Dolinen gebildet. Teil der übrig gebliebenen Höhle werden bereits seit 1800 touristisch genutzt, abenteuerliche Steige zeugen bis heute von den Gefahren dieser Zeit. Der Weg für Besucher des 21. Jh.s ist gut gesichert. Er führt an Tropfsteinen vorbei und schließlich auf einer Brücke über den Canyon. Besichtigungen nur im Rahmen geführter Touren erlaubt (ganzjährig). Die Auflagen sind streng, weil das Höhlensystem seit 1986 als UNESCO-Weltnaturerbe besonderen Schutz genießt. Foto- und

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Filmaufnahmen sind streng untersagt. Trotzdem lohnt sich ein Besuch. Beim Rückweg zum Besucherzentrum sollte man, wenn es die Kondition zulässt, den zirka 20 Minuten langen Fußweg und nicht den Aufzug wählen. Die Ein- und Ausblicke entlang der beiden Dolinen sind eine schöne Entschädigung für die stufenreiche Anstrengung. Die Reka verschwindet in den Höhlen von Škocjan übrigens von der Bildfläche. Sie taucht erst nach 35 unterirdischen und großteils noch unerforschten Kilometern bei Triest wieder aus der Unterwelt auf. Sie „entspringt“ in der Nähe von Triest und wird auf ihren letzten zwei Kilometern vor der Mündung in die Adria Timavo genannt – man ging ja lange davon aus, es hier mit einem „selbstständigen“ Fluss zu tun zu haben. Park Škocjanske jame, Matavun 12, 6215 Divača, www.park-skocjanske-jame.si Gastro-Expertentipp Gostilna Mahorčič (drei Gault-Millau-Hauben, köstliche Slowfood-Menüs) , Rodik, https://vivi.si/en/restavracija/gostilna-mahorcic/

Sveta Jama und Burg Socerb

Die Sveta Jama (Heilige Höhle) bei Socerb ist ein echter Grenzfall. Sie liegt in einem Wäldchen auf dem letzten Felsplateau, bevor der Karst ziemlich abrupt, weil steil, in die Bucht von Triest übergeht. Socerb ist das letzte Dorf auf slowenischer Seite – wer nicht rechtzeitig bremst, findet sich in Italien wieder. „Heilig“ nennt man das Loch im Felsen, weil es die einzige Höhlenkirche Sloweniens beherbergt. Zumindest einmal im Jahr findet hier zwischen Tropfsteinen ein Gottesdienst statt: am 24. Mai, dem Gedenktag des Heiligen Servulus (Slowe-

Grad (Burg) Socerb und die "Heilige Höhle" sind fast Nachbarn nisch: Socerb). Er lebte der Legende nach im 3. Jh. und zog sich im zarten Alter von zwölf Jahren als Einsiedler in die heutige Sveta Jama zurück. Dort hauste er 21 Monate lang, bevor er nach Triest zu seinen wohlhabenden Eltern zurückkehrte, verschiedene Wunder im Namen Christi wirkte und deshalb als 14-Jähriger von den Römern erstochen wurde. Zur Sveta Jama führen mehrere beschilderte Fußwege, der beste beginnt am Parkplatz bei der etwa 300 Meter Luftlinie entfernten Burg Socerb. Die Grotte selbst ist verschlossen, man sieht aber – unter Zuhilfenahme einer entsprechend starken Taschenlampe – schön hinein. Besichtigungen sind nur im Rahmen von Führungen möglich, die der regionale Höhlenforscherverein in den Sommermonaten jeden Sonntag um 14 Uhr anbietet.

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Einkehrtipp. In die Burg Socerb gelangt man nur, wenn das Restaurant „Grad Socerb“ geöffnet hat, also Freitag, Samstag und Sonntag von 12 von 22 Uhr sowie Dienstag bis Donnerstag von 18 bis 22 Uhr. Das Lokal gilt in der Gegend als erste und feinste Adresse, dementsprechend viel

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Prominenz durfte Betreiber Milan Graj mit seinem Team schon bekochen. Sogar Fürst Albert II. von Monaco genoss hier schon eines der Fisch- und Meeresfrüchtemenüs, für die das Restaurant besonders bekannt ist. Restavracija Grad Socerb, Socerb 7, 6275 Črni Kal

Höhlenburg Osp/ Osapska jama

Mit einer weitaus größeren, aber „unheiligeren“ Höhle kann das südliche Nachbardorf von Socerb aufwarten. Es heißt Osp und ist vor allem in Kletterkreisen bekannt, weil das riesige Portal des Lochs zu den wohl weltweit spektakulärsten Orten zählt, an denen man kraxeln kann. 40 Meter breit, 20 Meter hoch und 50 Meter tief ist dieser Trichter zur Unterwelt. Manchmal sprudelt aus der Mitte ein türkiser Karstfluss. Rechts und links stehen noch Reste der Mauern, mit denen die Bevölkerung aus dem Höhlenportal im 15. Jahrhundert eine Fluchtburg vor den Türken machte. Das Areal ist über einen Wanderweg frei zugänglich. Er beginnt an der Brücke in Osp (rechterhand, wenn man bergwärts blickt). Der Aufstieg zur Höhle – sie ist nach dem gewaltigen Portal aus Sicherheitsgründen verschlossen – dauert etwa 15 Minuten. Gastro-Expertentipp Villa Majda, (Neuübernahme), Osp, www.majda.si

BUCHTIPPS „Unterirdisches Slowenien – Ein Exkursionsführer zu den Höhlen des klassischen Karstes“ von Peter R. Hofmann, erschienen im Verlag Books on Demand, Norderstedt, 2015. „Verfallen & vergessen – Lost Places in der AlpenAdria-Region“ von Georg Lux und Helmuth Weichselbraun, erschienen im Verlag Styria, Wien – Graz – Klagenfurt, 2017. „Vergessene Paradiese – Entdeckungen, Ausflüge, Abenteuer im AlpenAdria-Raum“ von Georg Lux und Helmuth Weichselbraun, erschienen im Verlag Styria, Wien – Graz – Klagenfurt, 2018. „Vergessen & verdrängt – Dark Places im AlpenAdria-Raum“ von Georg Lux und Helmuth Weichselbraun, erschienen im Verlag Styria, Wien – Graz – Klagenfurt, 2019.

112alpe adria magazin | unterwelt slowenien

Stollenbiken und Kanufahren Kanu- und Mountainbiketouren durch das aufgelassene Bergwerk von Mežica (verbunden mit der Kärntner Petzen) sind nur nach Voranmeldung möglich. Für weniger abenteuerlustige Besucher gibt es ein Schaubergwerk und ein „klassisches“ Museum, das den Alltag der Bergleute schildert, aber auch Mineralien und ganz besonders Wulfenite zeigt. Mežica gilt unter Sammlern als Europas heißester Tipp, wenn es um dieses relativ seltene Mineral geht, dessen Farbe überwiegend zwischen gelb, orange oder rot variiert. Benannt wurde es nach dem Kärntner Naturforscher Franz Xaver Freiherr von Wulfen, der das Element 1785 in Bad Bleiberg entdeckt hat. Die Öffnungszeiten sind saisonal unterschiedlich, weshalb man sich am besten vorab im Internet informiert. Podzemlje Pece, Glančnik 8, 2392 Mežica, www.podzemljepece.com/de

Tunnel in Kranj

Die malerische Altstadt von Kranj thront auf einem 30 Meter hohen Felsplateau, das man auch von innen erkunden kann, zwischen den Flüssen Save und Kokra. Im Zweiten Weltkrieg wurden mehrere Stollen mit einer Gesamtlänge von 1,3 km in den Berg gesprengt. Sie dienten bei Bombenangriffen als Schutzräume. Bei geführten Touren werden Besucher anschaulich in diese Zeit zurückversetzt – sie erleben u. a. einen (simulierten) Fliegeralarm. Die Spaziergänge durch die sonst verschlossenen Stollen finden im Sommer Dienstag und Freitag um 17 Uhr sowie Samstag und Sonntag um 10 Uhr statt. Im Winter nur am Wochenende. Treffpunkt ist beim Tourismusbüro in der Altstadt. Aktuelle Infos findet auf www.visitkranj.com in der Rubrik „Veranstaltungen“. Zavod za turizem in kulturo Kranj, Glavni trg 2, 4000 Kranj, www.visitkranj.com Einkehrtipp. Nach oder vor der unterirdischen Tour bietet sich eine Tour durch die oberirdische Altstadt an. Es gibt einige hübsche Shops und kreative Lokale. Besonders angesagt ist – auch wegen der hauseigenen und ausgefallenen Mehlspeiskreationen – das kleine Cafe Kranj, das täglich von 9 bis 22 Uhr geöffnet hat. Cafe Kranj, Glavni trg 11, 4000 Kranj Shopping. Bei Kunden, die gerne genießen, sitzt in der Delikatesa Figa in der Altstadt von Kranj die Brieftasche locker. Der Laden bietet ein „Best of“ hochwertigster Lebensmittel aus der Region, aber auch Italien, an – von den besten slowenischen Weinen bis zu handgemachten Nudeln. Hier findet man mehr als ein Mitbringsel! Delikatesa Figa, Prešernova ulica 9, 4000 Kranj, www.delikatesa-figa.si Gastrotipps: Gostilna Krištof (drei GaultMillau-Hauben, Top-Weine, gepflegtes Restaurant), Predoslje 22, www.gostilnakristof.si und Gostilna Pr’ Maticku, (2 GaultMillau-Hauben, urig, Spezialität Wild) Kranj, Jezerska cesta 41, www.prmaticku.si

Bunker Škrilj Die ehemalige Region Gottschee steht wie keine zweite für die Grauen des 20. Jahrhunderts. Der Zerfall des Habsburgerreiches, die nationalistischen Bestrebungen in Jugoslawien und schließlich der Zweite Weltkrieg haben die seit 1330 existierende deutsche Sprachinsel untergehen lassen. Die Nachkommen der Gottscheer leben in aller Welt, die meisten in den USA, in Kanada, in Deutschland und in Österreich. Ihre alte Hei-

Staunen in den Tunneln in Kranj mat heißt nun Kočevje und ist gottverlassen im wahrsten Sinn des Wortes. Ganze Dörfer wurden nach 1945 dem Erdboden gleichgemacht oder wie bei Göttenitz (Gotenica) und Rieg (Kočevska Reka) über Nacht Teil eines 200 km2 großen militärischen Sperrgebietes. Es war bis 1990 durch Straßensperren gesichert. Hier befanden sich unter anderem die Bunker, die im Falle eines Krieges für die Elite reserviert waren. Weil der jugoslawische Machthaber Tito nach seinem Bruch mit Stalin gleich viel Angst vor dem Osten wie vor dem Westen hatte, wurde ordentlich ins Militär investiert. Seit 2017 kann man sich davon ein Bild machen: Der für die Funker vorgesehene Bunker in der Nähe des Dorfes Unterskrill (Škrilj) steht Besuchern offen. Weil er sich allerdings auf dem Areal eines nach wie vor aktiven Armeestützpunktes befindet, müssen Zivilisten die Fahrt dorthin mit verbundenen Augen machen. Im 800 m2 großen Bunker, der bis zu 72 Meter unter der Erdoberfläche liegt, darf man nur an zwei Stellen fotografieren. „Im Ernstfall hätten hier 30 Funker gearbeitet und gelebt“, weiß Touristenguide Michael Petrovič. Die Anlage hinter der fünf Tonnen schweren Stahltür ist hervorragend in Schuss – vor allem, wenn man sie mit den feuchten ehemaligen Bunkern des österreichischen Bundesheeres vergleicht. Es gibt eine Küche, echte Betten und eine geräumige Kommandozentrale, alles staubtrocken, geheizt, fast wohnlich. „Die Belüftungsanlage funktioniert noch immer. Der Techniker, der sie gebaut hat, wurde einmal im Jahr zehn Tage hier eingesperrt“, erklärt uns Petrovič das „Qualitätsmanagement“ des jugoslawischen Militärs. In Betrieb war der Funker-Bunker nie, allerdings wurde vor der Tür geschossen. Im slowenischen Freiheitskampf kam es 1991 zu Gefechten um die Armeebasis. Der Bunker Škrilj kann nur gegen Voranmeldung (mindestens drei Tage im Voraus) ganzjährig besichtigt werden. Die Tour (auch deutschsprachig) beginnt beim Tourismusbüro in Kočevska Reka, das die Führungen organisiert. TIC Kočevska Reka, Kočevska Reka 5, 1338 Kočevska Reka, www.kocevsko.com Gastro-Expertentipp Hotel Kovač (Restaurant mit slowenischen Spezialitäten), Sela bei Osilnica, www.kovac-kolpa.com/en


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Sanfte Alpenstadt 500 Jahre lang wurde in der slowenischen Stadt Idrija Quecksilber abgebaut. Nach Ende des Bergbaus 1987 hat man neue Wege eingeschlagen und setzt nun mit Unesco-Welterbe, Naturpark, Wandern und Fischen auf sanften Tourismus. HARALD SCHWINGER TEXT HARALD SCHWINGER, SHUTTERSTOCK.COM FOTOS

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ie Reaktionen ähnelten sich: Sobald ich erwähnte, ich würde nach Idrija fahren, hieß es – wie, was, wo? Nie gehört! Zugegeben, als mir ein Freund diese Destination empfahl, reagierte ich nicht anders. Ist doch auch ein schöner Anreiz, einmal an einen Ort zu fahren, der auf dem Radar reisender Zeitgenossen nicht vorkommt. Dabei sollte Idrija, diese kleine Stadt und Gemeinde in der slowenischen Region Goriška eigentlich bekannter sein, nicht nur, weil sie 2011 zur Alpenstadt des Jahres gekürt wurde, sondern auch, weil sie bereits Paracelsus besucht und Bemerkenswertes festgehalten hat. 1527 schrieb er über die Bevölkerung: „All die da wohnen sind krumm und lahm.“ Klingt einladend, nicht wahr? Warum er das geschrieben hat, darauf kommen wir noch zurück. Da ich nichts langweiliger finde als alleine zu ver-

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reisen, machen wir uns also zu zweit auf den Weg. Denn was nützt einem das schönste Erlebnis, wenn niemand dabei ist, mit dem man es teilen kann? Und da ja bekanntlich schon die Reise Teil des Zieles ist, wählen wir eine Route, auf der wir Autobahnen links liegen lassen und stattdessen den Predilpass bei Tarvis überqueren und auch gleich in diesem liebenswerten Nest Raibl (Cave de Predil) auf einen ersten Kaffee einkehren. Anschließend führt uns diese Route durchs schöne Sočatal, die Orte Kobarid, Tolmin und Most na Soči. Nach rund dreieinhalb Stunden gemütlicher Fahrzeit erreichen wir Idrija und checken im Hotel „Jožef“ gleich am Ortsanfang ein. Ein auffälliger Bau, mit designtem Erscheinungsbild und roter Fassade, das man hier gar nicht erwartet hätte. Aber Idrija ist für Überraschungen immer gut, wie wir in den nächsten Tagen noch erfahren sollten. „Auf dem Zimmer

ist der Besitz oder der Genuss von Drogen sowie der Besitz von Waffen verboten“ und auch das „Heraustragen von Inventar aus dem Hotelobjekt ist untersagt“ - so steht es im Hotelführer. Gut, nachdem das also geklärt ist, machen wir uns auf in die Altstadt, um Mirka Rupnik von der Touristeninformation zu treffen, die uns mit lohnenswerten Ausflugszielen und Sehenswürdigkeiten in und rund um Idrija versorgt. „Das wird sich in der kurzen Zeit bestimmt nicht alles ausgehen“, sagt sie.

Tonnenweise Quecksilber Kommen wir kurz zurück zu Paracelsus. Denn was er geschrieben hat, ist Teil der idrijanischen Geschichte, die für eines berühmt ist: den Quecksilberabbau. 500 Jahre lang wurde hier dieses Metall gewonnen und war mit rund 800 Tonnen jährlich das zweitgrößte Abbaugebiet weltweit – und


Partisanenfriedhof bei Vojsko, Grubenguide Œav Matiœ, Kreuzweg bei der Kirche Sveti Anton, der geheimnisvolle Wilde Karstsee (Divje jezero), typischer Vorspeisenteller mit Käse, Oliven und Pršut

das bis zur Schließung in den 1980er Jahren. Wer also Idrija wirklich kennenlernen will, der muss erst einmal tief unter die Erde, wo die Knappen unglaubliche 700 Kilometer Stollen in das Gestein unterhalb der Stadt getrieben haben. An einer Führung durch den ältesten Grubenteil, den Antonius-Stollen (um 1500 erstmals geöffnet) führt also kein Weg vorbei und unser Grubenguide Čav Matič nimmt sich Zeit und weiß allerhand über die harten Arbeitsbedingungen zu erzählen. Die Lebenserwartung der Knappen lag bei rund 40 Jahren, die meisten waren lungenkrank, von den Sprengarbeiten taub und das Schlimmste: Durch das giftige Quecksilber litten viele an Orientierungslosigkeit und Depressionen, was den Alkoholkonsum und die Selbstmordrate gehörig in die Höhe trieb. „Es gab in Idrija mehr als 36 Bars und über 300.000 Liter Wein wurden pro Jahr konsumiert“,

erzählt Matič. Gearbeitet wurde in Schichten, Tag und Nacht. „Man konnte also auch nicht schlafen, weil in der Nacht die Sprengungen durchgeführt wurden.“ Kein Wunder also, dass die Menschen, wie Paracelsus schrieb, „krumm und lahm“ waren. Rund 1500 Menschen haben unter der Erde gearbeitet, heute sind es noch sieben Minenarbeiter, die allerdings nur damit beschäftigt sind, die Stützhölzer auszutauschen, die aufgrund der hohen Feuchtigkeit schnell morsch werden. Ein Großteil der Stollen ist mittlerweile zur Stabilisierung mit Beton aufgefüllt, um zu verhindern, dass Idrija eines Tages einfach im Erdreich versinkt.

Nudeln für Napoleon Nach über einer Stunde Stollendurchquerung, meist in gebückter Haltung, ist es Zeit, sich ein wenig zu stärken, und da

empfiehlt sich als Einstieg in die idrijanische Küche das Gostišče „Barbara“, gleich oberhalb des Eingangs zum Antonius Stollen. Die Spezialität der Region sind die sogenannten „idrijski žlikrofi “, die angeblich entstanden, als Napoleon seine Geliebte in Idrija besuchte und sie ihm Nudeln in Form seiner Hüte servierte. Heute ist alles sorgfältig rezeptiert. Žlikrofi müssen drei Zentimeter lang und zwei Zentimeter hoch sein und die typische Höhlung eines Fingerabdrucks haben, die wie eine Unterschrift des Kochs ist. Es gibt sie mit unterschiedlichsten Füllungen. Etwa mit Lamm, Schweinsbraten, Gorgonzola oder Pilzen. Dejan Lidjan hat das Lokal vor rund drei Jahren übernommen und setzt auf Regionales. Wir beginnen mit hauchdünn geschnittenem Pršut, nehmen dann den Smukávc, einen traditionellen, supprigen Eintopf auf Basis von Kohl und Erdäpfeln, idrija | alpe adria magazin

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Von der Altstadt hinauf zur Burg Gewerkenegg, im Partisanenlazarett „Franja“, in der Fleischhauerei von Mihael Podobnik

und dann natürlich Žlikrofi. Wir entscheiden uns für die Füllung mit Pilzen, Käse und Lamm und haben diese Entscheidung nicht bereut. Potica, Ocvirkovca und Zeljševka findet man auch auf der Karte, haben wir aber ausgelassen. Als Abschluss genehmigen wir uns noch einen „Geruš“, den lokalen Beifußkräuterbitter, das traditionelle Bergmannsgetränk. Nichts für schwache Gemüter. Da Wein zu teuer war, der Wunsch nach Alkohol aber groß, mussten die Bergwerksmänner einfallsreich sein und erfanden den Geruš. Allerdings gibt es den nur mehr in abgeschwächter Form. „In seiner Originalform kann man ihn wirklich nur trinken, wenn man 14 Stunden unter der Erde arbeitet“, sagt Lidjan, der uns dann eine Kostprobe seiner süßen Erfindung serviert, die sich erst in der Testphase befindet: Pralinen, die in Form der Žlikrofi hergestellt werden. Uns sind sie zu süß, aber gut, Innovation muss auch sein.

Frische Fische aus der Idrijca Am zweiten Tag machen wir erst einmal einen morgendlichen Spaziergang an der Idrijca, wo sich schon einige Fischer tummeln. Es wuchert nur so von sattem Grün. Idrija ist ein wunderbares Beispiel für die gelungene Transformation eines Industrieortes, denn nach Stilllegung des Bergbaus hat man hier auf Nachhaltigkeit und sanften Tourismus gesetzt. Gleich vor der „Haustüre“ beginnt der Landschaftspark Zgornja Idrijca, der entlang der Flüsse

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Idrijca und Belca führt und teilweise an verwunschene Welten erinnert, die sich hier inmitten von Schluchten, Wasserfällen und unberührten, dichten Wäldern erhalten haben. „Die Idrijca ist einer der saubersten und für den Fischfang einer der attraktivsten Flüsse in Slowenien“, verrät uns Mirka Rupnik. Das Schöne: Noch ist Idrija vom Massentourismus verschont, nur vereinzelt begegnet man hier anderen Erholungssuchenden. Wir kaufen für ein Picknick in der Fleischhauerei von Mihael Podobnik in Idrija Käse - Krnčan und Škripavec, der am besten gegrillt schmeckt, wie Podobnik erklärt, um uns dann zur köstlichen, luftgetrockneten Salami der Region zu überreden. Mehr Käse und andere Milchprodukte der umliegenden Bauernhöfe kann man übrigens jeden zweiten Mittwoch in der Markthalle in Idrija kaufen. Nun geht es zum Partisanenlazarett „Franja“, einem „absoluten Muss“, wie Mirka Rupnik sagt. Das Lazarett wurde 1943 in der schwer zugänglichen Schlucht Pasice im Berggebiet von Cerkno errichtet, rund 20 Kilometer von Idrija entfernt. Der teils steile Weg durch die Klamm, immer wieder den Fluss Čerinščica überquerend, ist abenteuerlich und beeindruckend, bis man schließlich eine Art Schluchtsohle erreicht, in der sich 14 Holzbaracken drängen, in denen einst rund 600 Schwerverletzte und 300 Leichtverletzte versorgt wurden. Es ist kaum vorstellbar, wie man die Verletzten damals mittels Tragen durch diese Schlucht trans-

portiert hat. Das Lazarett wurde 2007 durch eine Flutkatastrophe fast zur Gänze zerstört, nur ein Gebäude ist im Original erhalten geblieben. Die anderen wurden auf Grundlage alter Pläne rekonstruiert. Überhaupt ist die Zeit des Zweiten Weltkriegs hier ständig präsent, etwa mit der größten Partisanendruckerei aus dem Jahr 1944 oder dem kleinen ungewöhnlichen Partisanen-Friedhof mit Grabsteinen in Form von Pistolenkugeln. Beides nahe Vojsko, einem kleinen Dorf auf 1077 Metern Höhe. Idrija kann aber auch noch auf andere Errungenschaften stolz sein. Hier steht etwa das erste slowenische Gymnasium, des erste Theater Sloweniens, Idrija hat mit 350 Jahren die älteste Blaskapelle Europas, und auch wenn das Klöppeln die Frauen einst aus Böhmen mitgebracht haben, ist das der älteste und wichtigste Ort in Slowenien für handgemachte KlöppelSpitze und einer eigenen Klöppel-Schule. Ein Umstand, der jedes Jahr im Juni mit einem großen Festival der Idrija-Klöppelspitze gefeiert wird. In einem sollte Rupnik recht behalten. Drei Tage reichen bei weitem nicht aus, um Idrija auch nur annähernd gerecht zu werden. Bevor wir die Heimreise antreten, noch einmal einen kurzen Abstecher in die verzauberte Naturlandschaft entlang der Idrijca, zum See Divje jezero, der eine der größten Karstquellen und eine Natursehenswürdigkeit ist. Zum Glück weiß man ja, dass einen nur wenige Stunden von einem weiteren Besuch trennen. ■


Noch gut erhalten: Relikte aus der Bergbauzeit, 체ber eine der vielen H채ngebr체cken 체ber die Idrijca, bemalte InnenhofFassade von Burg Gewerkenegg

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INFO: IDRIJA Idrija Die Stadt hat 5878 Einwohner. Sie liegt – ca. 50 km westlich von Ljubljana - im Westen Sloweniens, gehört zur Region Goriška und liegt am Fluss Idrijca (dt.: Fetschenbach) im Übergang von der subalpinen Zone zur Karstregion. 2011 war Idrija Alpenstadt des Jahres.

Bergbau Bekannt wurde die Gegend durch die Quecksilberfunde 1493. 500 Jahre lang, bis zur Stilllegung, war das Quecksilberwerk das zweitgrößte auf der Welt und deckte bis zu 13 Prozent des Weltmarkts ab. Es wurde 2012 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Unter der Stadt erstreckt sich ein rund 700 km langes Labyrinth von Bergwerksgängen. Vergiftet. Idrija gilt als bekanntestes Beispiel für chronische Vergiftungen mit Quecksilber. Der Einfachheit halber errichtete man im Ort sehr früh eine Nervenheilanstalt, da die gesundheitsschädigenden Auswirkungen des Quecksilbers das Nervensystem vieler Arbeiter angriff.

Anreise Von Klagenfurt: Bundesstraße über Loiblpass, Richtung Kranj oder über Villach auf der Autobahn Richtung Kranj/Ljubljana. Entfernung: ca. 110 km Von Wien: Autobahn über Graz, Maribor, Ljubljana; Entfernung: ca. 420 km Von München: Autobahn Salzburg, Villach, Ljubljana. Entfernung: ca. 430 km; Von Ljubljana sind es auf der Landstraße noch ca. 60 km bis nach Idrija.

Sehenswert Antonius-Stollen: Ein „Muss“ für jeden Idrija-Besucher. Hier befindet sich auch die Untertagskapelle der Heiligen Dreieinigkeit. Kamšt: Das 1790 errichtete riesige Wasserrad Kamšt, das 300 Liter Wasser pro Minute aus einer Tiefe von 283 Metern pumpen konnte. Das Holztriebrad hat einen Durchmesser von fast 14 Metern und ist die weltweit größte erhaltene Anlage dieser Art. Rake: Ein 3,5 km langer Kanal entlang des Flusses Idrijca, der es ermöglichte, die Bergwerksmaschinen und die zum Auspumpen des Grubenwassers dienenden Wasserräder anzutreiben. Heute ist der wild-romantische Weg entlang des Kanals ein Eldorado für Spaziergänger und Mountainbiker. Klausen: Die gewaltigen Wassersperren, die man errichtete und erst dann öffnete, als sich hinter der Sperre große Holzmengen angesammelt haben, die man als Energiequelle beim Erzbrennen und als Abstützung der Stollen benötigte. Die Klause von Idrija ist ein beeindruckendes Beispiel für solch einen Bau. Freibad: Am Zusammenfluss der Idrijca und der Belca gibt es das Freibad Lajšt.

Tourismus Tourismus Idrija: TIC Idrija, Mestni trg 2, 5280 Idrija; T (+386 5) 374 39 16, www.visit-idrija.si

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Nobel: Speisesaal im Herrenhaus Kenda Burg Gewerkenegg: Befindet sich oberhalb der Altstadt und wurde im 16. Jh. errichtet. Eine Besonderheit ist der bemalte Arkadenhof. Diese etwas kitschig geratene Fassade verdankt die Burg den Damen der Zeit, die einen schöneren Innenhof verlangten. Hier befindet sich das Stadtmuseum von Idrija, 1997 zum besten europäischen Museum des industriellen und technischen Erbes erklärt. In der Burg gibt es eine Dauerausstellung über die Klöppelspitze von Idrija. Die Klöppelschule im Volksschulgebäude wird heute von rund 400 Mädchen und Jungen besucht. Rudarska ulica. In dieser Straße am Rand von Idrija stehen noch einige von den Häusern, in denen früher Bergleute gelebt haben. Mittlerweile sind die meisten restauriert, haben aber ihre ursprüngliche und typische architektonische Form mit den steilen Dächern beibehalten. Partisanenlazarett: Unbedingt zu empfehlen ist ein Ausflug zum Partisanenlazarett „Franja“ bei Cerkno. Wunderschön ist auch die Straße, die nach Vojsko, dem höchstgelegenen Dorf in der Region Primorska, führt.

Aktivitäten Wandern, Rad: Idrija hat ein Netzwerk von 22 thematischen Wander- und Radwegen. Fischen: Der Idrija Angelverein (Ribiška družina Idrija) organisiert Fliegenfischen an der Idrijca an, die bekannt ist für ihren Forellenreichtum. Winter: Das „SKI center Javornik“ in Črni Vrh (20 km von Idrija entfernt) bietet drei Schlepplifte, eine 2er Sesselbahn und eine 13,5 km lange Loipe.

Essen Herrenhaus Kenda: Nobles Restaurant und Hotel in Spodnja Idrija. Chefkoch Franci Piuk bietet traditionelle idrijanische Küche: Suppen, Polenta, Žlikrofi, auch Innereien und Kuttelfleck. Spodnja Idrija, Na Griču 2; Tel.: +386 53725100; www.kendov-dvorec.com Gostilna pri Škafarju: Bietet unter anderem auch traditionelle Gerichte aus Idrija, wie hausgemachte Žlikrofi. Ulica Sv. Barbare 9, T +386 5 377 32 40; www.skafar.si Gostišče Barbara: Bekannt für Idrija Spezialitäten wie Žlikrofi. Kosovelova ulica 3, T +386 5 377 11 77; www.barbara-idrija.si Gostilna Kos: Ebenfalls spezialisiert auf traditionelle Küche. Die Žlikrofi werden nach dem Originalrezept der Mutter zubereitet, verrät Chef Anton Petrovič. Tomšičeva ulica 4, T+386 41 222 901; www.gostilna-kos.si

Probieren Zeljševka: Mehlspeise mit Kräuterfüllung Ocvirkovca: Mehlspeise mit gut braun gebratenen Grammeln

Übernachten Herrenhaus Kenda: Die Topadresse - unter „Bester Preis“ wird eine Übernachtung für zwei Personen um ca. 150 € geboten. Die Zimmer sind Luxus pur; herrlicher Garten, Spodnja Idrija, Na Griču 2; T +386 53725100; www.kendov-dvorec.com Hotel jožef: 4-Sterne Hotel; Zimmer ab 110 €; Am Flussufer der Idrijca, rund 1 km vom Zentrum; große Zimmer, modern; Mit Fahrradverleih, Autovermietung, man kann auch Angelausrüstungen mieten. Vojkova ulica 9; T +386 820 04250; www.hotel-jozef.si/de Hotel Pasja Grofica Idrija: Appartements in unterschiedlichen Größen; ab 60 €. Kosovelova ulica 19, T +386 31 501 605; www.pasja-grofica-idrija.si Gostilna pri Škafarju: 4 Zimmer; einfach, aber freundlich; ab 65 €; Ulica Sv. Barbare 9, T +386 5 377 32 40; www.skafar.si Gostišče Barbara: Doppelzimmer ab 65 €; direkt im Zentrum; modern und schön. Kosovelova ulica 3, Tel.: +386 5 377 11 77; www.barbara-idrija.si Lux apartments - Little Flower Rozica: Ferienwohnungen mit Wohnzimmer, Küche mit Essbereich, Bad mit Whirlpool. Ab 70 € pro Zimmer. 15/1 Ulica Otona Župančiča Hostel Idrija: Preiswert in Schlafsaal nächtigen; ab 15 Euro ist man dabei. Ulica IX. Korpusa 17; Tel.: +386 40 808 022; www.visit-idrija.si

BUCHTIPP Slowenien, Michael Müller Verlag, Lore MarrBieger. Umfangreicher Slowenienführer mit vielen Tipps (Lokale, Quartiere), Wandervorschlägen und Infos über Idrija und Umgebung. 22,90 €

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Südtirols Seele

Berge, Keschtn, Kultur und Wein. All das macht Brixen, „Alpenstadt des Jahres 2018“, aus – und noch viel mehr. Bei genauem Hinschauen entpuppt sich die „Seele Südtirols“ sogar als weltmeisterliches Eis. TEXT ANDREAS KANATSCHNIG FOTOS Kanatschnig (4), IDM Südtirol (4), Brixen Tourismus/ Kottersteger, Südtiroler Archäologiemuseum/ Ochsenreiter, Goldener Adler (2), Hubenbauer, Shutterstock (3)

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Der schönste Platz Südtirols – Brixens Domplatz mit der Kathedrale

rixen – auf Italienisch Bressanone – ist die älteste Stadt des dreisprachigen Südtirols: „Griasti“ hört man hier genauso wie „Ciao“ und vielleicht sogar das ladinische „Bon dí“. Die vielen Laubengänge, die schönen Plätze mit ihren historischen Gebäuden, die schmalen Gässchen. Man fühlt sich wohl, wenn man am Domplatz einen Espresso trinkt, in der Buchhandlung Weger in Büchern schmökert oder sich ein Gelato gönnt. Und rundherum die Berge, der gute Wein, die vielen Keschtn. Die „Alpenstadt des Jahres 2018“ ist für ihre Mischung aus traumhafter Bergkulisse und quirliger Stadt bekannt. Als Hausberg der Brixener gilt die Plose. Das ist amtlich. Auf etwas über 2000 Metern liegt die Bergstation der Kabinenbahn, das Rifugio Rossalm ist nicht weit. Auf dem „Woody Walk“ spaziert man mit Kindern oder allein immer in Angesicht des Peitlerkofels und der Geislerspitzen. Mächtig ragt der Sass Rigais (3025 Meter) in den Himmel. Vom Zentrum von Brixen aus kann man nicht nur Bergeschauen, ein netter Spaziergang führt bis zum Kloster Neustift, wo eine Prunkbibliothek im Rokoko-Stil einen Besuch wert ist. „Seit der Gründung 1142 leben hier die Augustiner Chorherren“, erklärt Organist Benedikt Baldauf. Heute sind es 19 Chorherren und drei Novizen. Die älteste Handschrift stammt aus dem 10. Jahrhundert. Besonders ins Auge sticht das Zollner Graduale. Ein riesiges Buch, das aufgeschlagen hinter Panzerglas liegt. „An dieser Handschrift hat man sieben Jahre gearbeitet. Ein Buch war für die Chorherren praktischer als viele Bücher“, sagt Baldauf. Dieses liturgische Buch wurde im Gottesdienst verwendet, um welches herum die Chorherren standen. Das Kloster ist auch bekannt für seine Weine, die bereits seit 1142 hier angebaut werden. Von Vernatsch bis Lagrein und von Müller Thurgau bis Pinot Grigio reicht die Weinkarte. 800.000 Flaschen Wein werden von hier in alle Welt verkauft. Nicht weit von Neustift, einen gemütlichen Spaziergang entfernt, liegt der Hubenbauer. Buschenschenke, Bierbrauerei und „Tschelateria“ in einem. Alex Stolz grinst über das ganze Gesicht, wenn er von seiner „Tschelateria“ spricht oder erklärt, wie er gemeinsam mit Gregor Wohlgemuth den „Treibstoff“ braut, ein helles Bier. Alex Stolz sorgt dort mit seiner Schwester Elisabeth Stolz für eine coole Atmosphäre inmitten der Natur. Neun verschiedene Biere braut Stolz. „Black Pearl“ nennt sich ein dunkles Indian Pale Ale, das es in sich hat. Der „Treibstoff“ ist ein süffiges, helles Vollbier. Und als Eis reicht man die „Seele Südtirols“: Speck, Schüttelbrot und Äpfel machen es aus. Elisabeth Stolz schaffte es mit diebrixen | alpe adria magazin

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Ob gemütliche Wanderung auf der Plose, kulinarischer Streifzug am Keschtnweg oder eine Tour auf die Kassianspitze mit anschließender Einkehr ins Schutzhaus Latzfonser Kreuz – Brixen ist vielfältig

sem besonderen Eis sogar bis ins Finale der Eisweltmeisterschaft – von Vahrn aus. Und mit Leidenschaft.

Törggelens Ursprung Wenn der Sommer sich noch einmal aufbäumt im Eisacktal, fallen die stacheligen

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Keschtn von den Bäumen. Besser bekannt als Kastanien. Man kann sie einfach von der Straße klauben, so viele gibt es hier. Alle reden dann nur noch vom Törggelen, das im Eisacktal seinen Ursprung hat. Als die Bauern ihre Keschtn ernteten, wollten sie sich bei den Helfern bedanken und luden zu Speis und Trank. Eine Bank im Schatten eines alten Kastanienbaumes. Lachende Gesichter. Gutes Essen. Gute Weine. Das ist Törggelen. Der Traum vom einfachen Leben. Aber die Südtiroler wären nicht die Südtiroler, würden sie nicht neue Akzente setzen. Leidenschaft ist es, was sie alle verbindet. Den Brixener Bäckermeister Benjamin Profanter mit Hubenbauer Alex Stolz. Das Kloster Neustift und seine Prunkbibliothek mit dem „Woody Walk“ auf der Plose. Direkt an der Adlerbrücke in Brixen ist eine der vielen Filialen der Bäckerei Pro-

fanter. „Seit 2011 sind wir Bio-Vollbetrieb“, sagt Profanter, dessen Vater Helmut schon in den frühen 1980er Jahren Biomehl verarbeitete. „Echt und ehrlich“, sagt er, muss es sein. Am besten kauft man sich ein Kastanienherz in der Filiale in der Adlerbrückengasse, nimmt die paar Schritte hinauf auf die Adlerbrücke und schaut auf die Eisack. Cremig schmecken diese Herzen. Die Kastanien dafür werden frisch gekocht, in kleinen Mengen. Staubzucker kommt dazu und Malzsirup. Bäckermeister Benjamin Profanter schnappt sich einen Löffel und zeigt, wie viel Handarbeit in seinen Kastanienherzen steckt. Auch das Schüttelbrot fertigt bei Profanter keine Maschine, sondern zwei Bäcker, die die richtige Bewegung drauf haben. Ich probiere es auch, scheitere aber kläglich. Mein Schüttelbrot wandert nicht in den Verkaufsladen.


Über die Adlerbrücke schlendern, zum imposanten Kloster Neustift radeln oder sich ein Schüttelbrot von Bäckermeister Profanter kaufen und in Stille genießen

Genießen am Keschtnweg Wer in Brixen urlaubt und gemäß der Alpenkonvention, die ein Auszeichnungskriterium für „Alpenstadt des Jahres“ ist, vielleicht sogar mit dem Zug angereist ist, sollte auch das Flanieren in der schönen Altstadt nicht zu kurz kommen lassen: Der Brixner Domkreuzgang ist ja angeblich eine der größten alpenländischen Wandmalereien. 15 Arkaden sind bemalt, das eine oder andere Mal sollte man sich aber hinsetzen und geradeaus schauen – um den Nacken zu entlasten. Einen Abstecher wert ist auch die Hofburg, wo einst die Fürstbischöfe residierten. Und natürlich der Domplatz selbst – viele sagen, der schönste Platz Südtirols. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist auch der Keschtnweg, der sich über 60 Kilometer von Brixen nach Bozen erstreckt.

„Das Törggelen beginnt mit dem 5. Oktober und geht bis in die Adventzeit“, sagt Erica Kircheis vom Brixen Tourismus. „Das Spazieren gehört zum Törggelen dazu.“ Wer es den Einheimischen gleichtun will, wandert von Buschenschank zu Buschenschank, isst Gerichte mit oder ohne Kastanie und trinkt dazu einen Nuien, einen jungen Wein. Die Keschtn waren früher für die Menschen wichtige Winternahrung, weil sie viele Kohlehydrate enthalten und auch zu Mehl verarbeitet werden können. Vom Hubenbauer wandert man weiter, kommt an der wildromantischen Cyrill-Kirche vorbei, die inmitten hoher Bäume steht. Bis nach Pinzagen ist es nicht mehr weit. Das Restaurant Alpenrose lädt zum Verweilen ein, ehe man wieder zurückspaziert ins wunderschöne Brixen. Die Leidenschaft, die man hier spürt, hat vielleicht

auch mit den Bergen zu tun. Von Brixen aus blickt man in die Sarntaler Alpen, die Dolomiten sind nur einen Steinwurf entfernt. Reinhold Messner, Hans Kammerlander, Tamara Lunger, Hanspeter Eisendle, Simon Gietl. Viele berühmte Bergsteiger haben hier das Berg-Gehen erlernt. Nehmen Sie sich Zeit, überqueren sie das Eisacktal und fahren hoch nach Latzfons. Gehen Sie rauf zur Schutzhütte Latzfonser Kreuz, wo Tamara Lunger viele Sommer verbrachte. Oder schauen Sie von der Plose zu den Geislerspitzen, hinter denen sich das Villnößtal erstreckt, in dem Reinhold Messner aufgewachsen ist. Die Berge sind hier nie weit. Die Keschtn auch nicht. Und all das schafft Momente, die in Erinnerung bleiben. ■ brixen | alpe adria magazin

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INFO: Brixen Allgemein

Erreichbar ist Brixen von Tirol über die A22 Brenner-Autobahn. Von Osten (via) Kärnten und Osttirol: über die A2 nach Villach zum Autobahnkreuz Spittal dann über Drautalbundesstraße nach Osttirol und weiter über Innichen, Toblach, Bruneck bis Brixen. Von Wien via Salzburg, Innsbruck, Brennerautobahn. Entfernungen: Klagenfurt 260 km, Wien 560 km, München 240 km.

Brixen-Card Für Brixen-Urlauber gibt es die Brixen-Card meistens gratis dazu. Mit ihr fährt man gratis mit den Öffis des Südtiroler Verkehrsbundes, auch der Skibus auf die Plose ist inbegriffen. Inkludiert sind auch Gondelfahrten auf den Brixener Hausberg Plose, freier Eintritt in die Acquarena oder 80 Museen in ganz Südtirol (auch ÖtziMuseum in Bozen). www.brixencard.info

Törggelen Hubenbauer: Urige Buschenschenke mit toller Küche, pfiffigen Ideen, hauseigenem Bier und „Tschelateria“. Bei Schönwetter genießt man das von Alex Stolz und Gregor Wohlgemuth gebraute „Treibstoff“-Lager oder das Eis im Biergarten. Geöffnet: Montag, Donnerstag, Freitag ab 14 und Samstag, Sonntag ab 12 Uhr (April bis Dezember). April bis August zwischen 9 und 12 Uhr Bauernfrühstück (reservieren!). Schattengasse 12 in Vahrn. Tel. (0039 0472) 83 00 51. www.hubenbauer.com. Gummererhof. Von Slowfood empfohlen Suppen, Wein aus eigener Erzeugung und natürlich Kastanien. Pinzagen 18. T. (0039 0472) 83 55 53. Huberhof. Nicht nur während der Törggelenzeit einen Besuch wert, hier wird Deftiges in bester Qualität serviert: Sauerkraut, Knödel etc. Elvas 3. Tel. (0039 0472) 83 02 40.

Pustertal Karspitze

Reinswald Sarntaler Alpen Sarntheim

Franzensfeste Kloster Neustift Brixen

Eis ack

Meran

Eschtal

Rittner Horn

Klausen

Naturpark Puez-Geisler

Bozen

Naturpark Schlern-Rosengarten

Essen/Trinken Apostelstube. Erste Adresse in Brixen, das im Art déco-Stil eingerichtete Lokal wurde 2020 erstmals mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Edle Regionalküche. Täglich außer Mittwoch und Donnerstag abends geöffnet. Das Restaurant in Brixen gehört zum Hotel Elephant. Via rio Bianco 4, T. (0039 0472) 832 750. www.hotelelephant.com, Reservierung notwendig. Finsterwirt. Das Feinschmeckerrestaurant bietet modern interpretierte regionale Küche. Brixen, Domgasse 3, Tel.(0039 0472) 835 343. Gehört zum „Hotel Adler“. www.finsterwirt.com Alter Schlachthof. Kultur, Musik, Bio-Frühstück, Brunch. Man bezeichnet sich als „Wohnzimmer von Brixen“. Sympathisch. Auch originelle Zimmer, Bio-Frühstück. Schlachthausgasse 4. Tel. (0039 327) 362 1614. www.schlachthof.it. Vitis Vinothek. Domgasse 3 im Zentrum von Brixen. Top Weinauswahl, günstiges

Mittagsmenü. Sonntag und Montag zu. Domgasse 3, Tel. (0039 0472) 835 343, www.vitis.bz Stiftskellerei des Klosters Neustift. Weingut seit 1142, in der Stifstkellerei kann man nicht nur hauseigene Weine verkosten (Weißweine wie Müller Thurgau oder Pinot Grigio, Rotweine wie der leichte Vernatsch oder der kräftige Lagrein werden gekeltert). Auch Jausen (Speck, Kaminwurzen und Co) und im Winter Suppen. Montag bis Donnerstag 10 bis 17 Uhr, Freitag und Samstag von 10 bis 19 Uhr. Stiftstraße 1, Vahrn bei Brixen (zu Fuß vom Stadtzentrum erreichbar). Tel. (0039 0472) 836 189. Mail: info@kloster-neustift.it. Webseite: www.kloster-neustift.it. Naturbäckerei Profanter. Viele Filialen in Brixen und ganz Südtirol. In der Naturbäckerei (alles bio) macht man nicht nur ein hervorragendes Schüttelbrot in Handarbeit, bekannt ist man auch für die Kastanienherzen. Tel. (0039 0472) 88 55 88. www.profanter.it.

TOURISMUS Tourismusbüro Büro Brixen, Regensburger Allee 9. Tel. (0039 0472) 275 252, im Internet www.brixen.org. Mit „Refill your bottle“ hat man ein Projekt gestartet, dass die Plose plastikfrei machen soll. Alternative Edelstahlflaschen sind bei Brixen Tourismus zu kaufen. Der Goldene Adler liegt direkt an der Eisack

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Bruneck

Ploseberg

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Naturpark Texelgruppe

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St. Leonhard im Passeier

Sterzing

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Anreise

A22 Brennerautobahn

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Brixen (Bressanone auf Italienisch und Persenon auf Ladinisch) ist mit 22.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Südtirols. Geografisch liegt die Stadt im Eisacktal und am Eisackfluss. Zum Brenner sind es 45, nach Bozen 40 Kilometer. Als Hausberg der Brixner gilt die im Osten gelegene Plose. Brixen wurde 2018 zur „Alpenstadt des Jahres“ ernannt, eine Auszeichnung, die Städten vergeben wird, die sich besonders um die Alpenkonvention kümmern (ein völkerrechtlicher Vertrag zum Schutz der Alpen, den alle Alpenstaaten unterschrieben haben).


Kastanien, Wein und Gemütlichkeit: Das ist Törggelen Alpenrose. Vom Michelin für sehr gute Regionalküche empfohlen, Spezialität Beef Tatar und Schmarren. Montag und Dienstag zu. Pinzagen 24 bei Brixen. Tel. (0039 0472) 832 191, www.alpenroses.com.

Übernachten Hotel Goldener Adler: Das sehr schicke, gediegene 4-Sterne-Haus liegt im Stadtzentrum von Brixen (mit Blick auf die Eisack) in der Adlerbrückengasse/Via Ponte Acquila 9. Tel. (0039 0472) 200 621. Mail: info@goldener-adler.com. www.goldener-adler.com. Gasthof Alpenrose: Freundlich stilvoller, lichtdurchfluteter Gasthof, mit viel Holz gestaltete Appartements, Wellness, Sauna, gutes Restaurant. Pinzagen 24 bei Brixen. Tel. (0039 0472) 832 191. www.alpenroses.com. Hotel Krone: 4-Sterne-Hotel in der Fußgängerzone von Brixen, Stadelgasse 4. Tel. (0039 0472) 835 154. Mail: info@krone.bz. Webseite: www.krone.bz.

Hotel Elephant: Top-Hotel der Stadt, 4-Sterne, Weißlahnstraße 4. Das Haus wurde vor 1500 erbaut. DZ ab ca. 200 Euro. Tel.: (0039 0472) 832 750. www.hotelelephant.com. Gasserhof. Alter Gasthof mit gemütlichen Zimmern und Appartements, Wellness, Hallenbad, Freibad, kinderfreundlich. In St. Andrä, Dorfstr. 31, Tel. (0039 0472) 850097, www.gasserhof.com Schlachthof – siehe Essen/Trinken Urlaub am Bauernhof: Auf www.roterhahn.it findet man für Südtirol mehr als 1600 Berg-, Obst-, Weinbauernhöfe, auch rund um Brixen gibt’s viele Angebote an bäuerlichen Appartements und Zimmern.

Wandertipps Gemütlich. Zum Kloster Neustift führt ein Weg entlang der Eisack/Isarco. Start bei der Adlerbrücke. Direkt unterhalb der Balkone des Hotels Goldener Adler wandert man in Richtung Norden, bis man in die Handerwerkzone/Zona artigianale kommt, wo eine

Elisabeth Stolz kreierte das Eis „Seele Südtirols“

Brücke an das andere Eisackufer führt. Weg Nummer 16 führt zum Kloster Neustift. Linkerhand die Eisack, rechterhand wachsen Apfelbäumchen. Dauer: 45 Minuten, wenn man es gemütlich angeht. Kulinarisch. Das Törggelen hat seinen Ursprung im Eisacktal und Brixen/Bressanone. Wer gerne wandert, aber auch bei Essen und Trinken hohe Ansprüche stellt, ist am Keschtnweg gut aufgehoben. Der Weg führt von Brixen nach Bozen und kann als mehrtätige Tour mit Übernachtungsmöglichkeiten entlang der Route verstanden werden (Infos: https://www.eisacktal. com/de/aktiv/wandern-und-klettern/ keschtnweg/). Wer von Brixen zum Kloster Neustift gewandert ist, kann seine Tour mit dem Keschtnweg kombinieren: Start beim Kloster Neustift (nach einer Stärkung im Stiftskeller) in Richtung Norden (der Weg ist mit einer Kastanie gekennzeichnet). Relativ bald kommt man zum Weg südlich nach Gols, wo man der Straße nach Vahrn folgt. Entlang des Spilucker Baches vorbei an der Kastaniensiedlung. Dritte Brücke links Richtung Schalderer Straße. Der Weg führt durch den Ort und auch nahe am Hubenbauer vorbei (Braukeller und „Tschelateria“). Man geht auf und ab vorbei am Neuhäusler Hof und wieder steil hinauf zum Burger. Am Weg liegt die Kirche zum Heiligen Cyrill. Als Endstation dieser Wanderung kann man Pinzagen wählen, wo der Gasthof Alpenrose zum Verweilen einlädt. Kinderleicht. Die Plose ist nicht nur der Hausberg der Brixner, sondern auch ein Erlebnis für Kinder. Der „Woody Walk“ bietet viele Spielemöglichkeiten. Start dieser Tour ist die Bergstation der Plose-Kabinenbahn auf 2050 m Seehöhe. Der „Woody Walk“ ist 2,3 km lang und führt bis zum Rifugio Rossalm auf 2180 m Seehöhe (Weg Nummer 17). Für die kinderwagentaugliche Strecke eine gute Stunde einplanen. Am Ploseblitz (Rutsche) können sich Kinder austoben, am Glockensee lässt man die Glocken erklingen und entlang der gesamten wirklich sehr leichten Wanderung blickt man auf Peitlerkofel und Geislerspitzen (deren Gipfel der fünfjährige Reinhold

Im „Vitis“ sind Weinkenner an der richtigen Adresse brixen | alpe adria magazin

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Organist Baldauf zeigt eine kostbare Handschrift des Klosters Neustift Messner mit seinem Vater erklomm). Die Rossalm ist Restaurant und „Alm-Hotel“ zugleich - Blick in die Bergriesen der Dolomiten inklusive. Rückweg auf selber Strecke (auch Rundweg möglich), aber so haben die Kinder auch zurück wieder viele Spielemöglichkeiten. Kabinenbahn Plose. Von 7. September bis 17. Oktober 2020 täglich von 9 bis 17 Uhr. Von 18. Oktober bis 1. November 2020 nur bei schönem Wetter von 9 bis 12 und 13 bis 17 Uhr. Hier gilt: Besser online reservieren, Mundschutz tragen, darauf achten, dass die Gondeln weniger belegt sein müssen. Bergerlebnis: Wanderung auf die Kassianspitze/Cima Santo Cassiano (2581 m) und zum Latzfonser Kreuz. Start: Parkplatz Kasereck (erreichbar über Feldthurns/Velturno bzw. über Klausen/Chiusa nach Latzfons/Lazfons). Man startet schon auf 1959 m und folgt dem gut ausgebauten Weg 15 Richtung Latzfonser Kreuz/ Rifugio Santa Croce. Das Rifugio liegt auf 2311 m Seehöhe. Vom Schutzhaus wandert man auf Weg 9 (beschildert) und vorbei am Kassiansee auf den Gipfel. Im Gipfelaufbau teilt sich der Weg in Richtung Samspitze und Kassianspitze. Auf dem Rückweg von der Kassianspitze kann man auch die Samspitze erklimmen. Dauer: um die 4 Stunden.

Hütten. Schutzhaus Latzfonser Kreuz. Die Hütte ist bis Ende Oktober geöffnet und liegt unterhalb der Kassianspitze. Es soll der höchstgelegene Wallfahrtsort Europas sein. Telefon: (0039 0472) 545 017, www.latzfonserkreuz.com. Übernachtung möglich: Neben einem Matratzenlager gibt es auch vier Zimmer, sogar ein Einzelzimmer. Übernachtung ab 47 Euro, Einzelzimmer 65 Euro. Rifugio Rossalm/Plose. Die Rossalm ist etwas mehr als eine Schutzhütte! Alle Zimmer mit Dusche und WC, es gibt sogar eine Sauna. Tel.: (0039 0472) 521 326, www.rossalm.com.

Ausflugstipps Kloster Neustift. Das 1142 gegründete Augustinerchorherren-Stift wartet mit beeindruckender Prunkbibliothek mit 20.000 Büchern auf, insgesamt besitzt das Stift 96.000 Bücher. Der Rokokobau stammt aus 1770. Geöffnet Montag bis Samstag 10 bis 17 Uhr. Gratis Parkplatz. Stiftsstraße 1, Vahrn bei Brixen. Hofburg Brixen. Ehemals Sitz der Fürstbischöfe von Brixen (bis 1803) und später der Bischöfe. Öffnungszeiten derzeit: Donnerstag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr. Ab 27. November von 10 bis 17 Uhr.

Tel. (0039 0472) 830 505. www.hofburg.it. Hofburgplatz 2, Brixen. Acquarena in Brixen. Architektonisch spannendes Erlebnisbad, Wellness, verschiedene Bäder, Rutsche, Fitnessstudio, Sauna, Restaurant Grissino usw. - als Schlechtwetteralternative top. Mit BrixenCard freier Eintritt. Besuch derzeit nur mit Voranmeldung möglich, aktuelle Infos auf www.acquarena.com. Kletterhalle Vertikale in Brixen. Kletterhöhe 19 Meter. Der Bau besticht durch eine von außen einsichtige Glaskonstruktion. 1650 m2 Kletterfläche, 700 m2 Boulderfläche. In Corona-Zeiten muss man sich vorher einen Platz buchen. Variable Öffnungszeiten. Tel. (0039 0472) 671 066, www.vertikale.it. Am Priel 9, Brixen. Messner Mountain Museen. Unter dem Motto „Sechs Orte – Sechs Ausstellungen – Sechs Erlebnisse“ geht man in den von Reinhold Messner gegründeten Museen auf Reisen in andere Welten. So liegt das MMM Corones auf dem Kronplatz in 2000 m Seehöhe und widmet sich dem traditionellen Bergsteigen. Nahe Bozen auf Schloss Sigmundskron wird das Thema „Mensch und Berg“ erklärt. Infos www.messner-mountain-museen.it. ötzi-Museum Bozen. Von Brixen ist es nicht weit bis nach Bozen. Dem Mann, der aus dem Eis kam, ist in Bozen/Bolzano eine hervorragend gestaltete Ausstellung gewidmet. Seit 1998 liegt Ötzi in seiner Kältekammer im Archäologiemuseum. Sein Leben in den Alpen vor 5300 Jahren wird im Museum lebendig erzählt. Tel. (0039 0471) 320 100. www.iceman.it. Museumstraße 43, Bozen. Brot- und Strudelmarkt Brixen. Von 2. bis 4. Oktober 2020 am Domplatz, Brixen. Mit Schüttelbrot, Pusterer Breatl oder Vinschger Paarl ist Südtirol reich an Broten.

BUCHTIPPS „ötzi, der Mann aus dem Eis. Alles Wissenswerte über Ötzi. Von Ötzi-Expertin Angela Fleckinger, Folio Verlag, 10,60 €

„Südtirol“. Umfangreicher, kompetenter Südtirol-Reiseführer von Dietrich Höllhuber und Florian Fritz. Michael Müller Verlag. 25,60 €

Ausflug nach Bozen: Zu Ötzi ist es von Brixen nicht weit

126alpe adria magazin | brixen

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Der

Wander(ver)führer Oswald Stimpfl, 74, ist Südtirols eifrigster Reise- und Wanderbuchautor. Rund 50 Bücher gehen auf das Konto des Wander(ver)führers aus Bozen. Hier verrät er seine Lieblingswanderung, die interessantesten Wege und die schönsten Museen. INTERVIEW HEINZ GRÖTSCHNIG FOTOS GRÖMEDIA , SHUTTERSTOCK

AAM: Herr Stimpfl, was schätzen Sie: Wie viele Wanderungen bietet Südtirol?

OSWALD STIMPFL: Da sollten Sie mich etwas Leichteres fragen, Südtirol ist durchzogen von Wanderwegen, es werden wohl Tausende sein. Die schönste Region zum Wandern?

Die Dolomiten sind unsere Topregion. Die Gegend um Meran?

Die profitiert vom Namen Merans, vom mediterranen Klima, der Pflanzenwelt. Um Meran gibt es jede Menge gemütliche Promenaden, dann die Waalwege entlang der Bewässerungskanäle und natürlich auch hohe Berge. Also für jeden Geschmack etwas. Das Besondere an den Waalwegen?

Sie folgen dem Wasserlauf, weisen kaum Steigungen auf, sind zum Teil mit schöner Aussicht. Ideal für Familien, für Gehfaule. Wie viele Wanderbücher haben Sie schon geschrieben?

Nicht nur Wanderbücher. Meine Bücher sind eine Kombination aus Wandern, Einkehren, Erleben. Rund 50 hab ich schon geschrieben, den Großteil über Südtirol. Ihr erstes Buch?

Südtirol für Insider. Das war sehr erfolgreich. Wie auch das Buch über Kinderausflüge. Was muss man beim Wandern in Südtirol beachten?

Die Jahreszeit, das Wetter – im Sommer Gewitter vermeiden, sich nicht überschätzen. Wanderkarte mitnehmen – oder ein Buch von mir. Probleme mit Almtieren?

Eher nicht, das wird ein wenig hochgespielt. Ein Hund sollte natürlich an die Leine. Es gibt auch keine Probleme mit Bär oder Wolf. In welcher Region sind die schönsten Hütten?

Die urigsten sind im Vinschgau, da wird noch Almwirtschaft betrieben. Vom Panora-

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ma und von der Gastronomie sind die Hütten der Dolomiten die schönsten. Kulinarisch interessante Hütten?

... findet man, wo das touristische Angebot stark ist. In Gröden, Hochabtei, Alta Badia, Sexten, Innichen, da gibt es kulinarische Wettkämpfe unter den Hüttenwirten. Wo hat Südtirol ein Alleinstellungsmerkmal?

Die Kombination aus Wetter, Landschaft, Klima, die kleinen Dörfer, die freundlichen Leute. Das unterscheidet uns. Der interessanteste Weitwanderweg?

Der Meraner Höhenweg. Der umrundet die Texelgruppe auf 1500 m Höhe, man wandert 90 Kilometer in fünf bis sieben Tagen, je nach Kondition. Er hat mehrere Klimazonen, jede Menge Einkehrmöglichkeiten und relativ unberührte Landschaft. Wie sind Sie zum Wandern gekommen?

Mein Vater war Wanderer, hat mich immer mitgenommen. Ich wandere mein ganzes Leben, fahre auch Rad, gehe Skitouren. Nordic Walking?

Nein, da tu ich mir ein bisschen schwer. Es ist mir wohl zu wenig sportlich. Welche drei Museen muss man in Südtirol gesehen haben?

Das vom Ötzi in Bozen, das vom Reinhold Messner am Kronplatz, das Zaha Hadid gebaut hat, es beeindruckt durch Lage und Architektur. Ein Kleinod ist das Pharmaziemuseum in Brixen, ein Juwel auch für Nichtmediziner. Ein Stadthaus mit Apotheke, super gemacht. Eine Lieblingswanderung in Südtirol?

In Gröden, zum Lech Sant, zum heiligen See. Ein kleiner Almsee mit netter, rustikaler Hütte auf der Mastlé-Alm. Dort hat man einen traumhaften Blick zu den Dolomiten, Langkofel, Plattkofel, der Sellagruppe. Man

WANDERAUTOR. Oswald Stimpfl hat für jede Ecke Südtirols das passende Buch

ist im Herzen der Dolomiten, in einer herrlichen Almlandschaft, abseits des Trubels – und trotzdem sind es einfache Wege. Und man isst gut in der Hütte.

BUCHTIPPS Einige der 50 Bücher von Oswald Stimpfl: Südtirols schönste Almhütten Pilgerwege in Südtirol Südtirol in drei Tagen Südtirol für Kinder Törggelen in Südtirol Der Meraner Höhenweg Bozen kompakt Südtirols schönste Waalwege Unterwegs in Südtirols Wintersonne Alle Bücher Folio-Verlag www.folioverlag.com Stimpfls neuestes Werk: „Die schönsten Wanderungen rund um Meran“. 32 Wandertipps, gut beschrieben mit Bildern und Karten, 15 €.


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Lieblingswanderung: Zum Lech Sant bei Gröden

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Kleiner Bruder

Weinbau seit mehr als 1000 Jahren: Das Kremstal ist der kleine Bruder der Wachau, mit uralten Weinbergen und modernen Weißweinen, mit urigen Heurigen und kreativen Köchen, mit üppigem Barock und spannendem Design. Auch die Bewegung kommt hier nicht zu kurz. TEXT WERNER RINGHOFER FOTOS ARGE WeinstraSSe/Robert Herbst, Donau Niederösterreich/Robert Herbst, Andreas Hofer; faruk pinjo, EDWIN DULLINGER, RWK/Herbst, pov.at, Fotostudion Wien, stefan gergely

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Die Donau liegt wie ein schmückendes Halsband vor den Toren von Krems, Stift Göttweig (u.) thront imposant über dem Weinland

U

nter uns neigt sich der Weinberg halsbrecherisch, über uns thront die Ruine Senftenberg auf einem steilen Felsen. Winzer Patrick Proidl sitzt am Steuer und wir gondeln mit ihm entlang eines schmalen Feldwegs. „Rallyefahrer, Profifußballer oder Winzer hätte ich gerne werden wollen“, erzählt er, während wir verstohlen ins Tal hinunterlugen. Das mit dem Rallye-Fahrer glauben wir sofort, entschieden hat er sich aber für den Wein – und trotzt damit in zehnter Generation den Böden Weine ab. Die Arbeit in diesem archaischen Tal ist hart. Beispiel ist die Lage Ehrenfels, auf der wir uns bewegen. Mit 60 Grad die steilste Riede im Gebiet. Die anderen Weinlagen sind auch nicht sanftwellig, manchmal muss Patrick Proidl sogar den Retourgang einlegen, um die steilen Wege zur Rebe zu bewältigen. Ein Abenteuer, das den britisch-deutschen Weinjournalist Stuart Pigott entzückt ausrufen ließ: „Das war mein fucking best Rückwärtsdrive ever!“ Patricks Vater Karl, so impulsiv wie kreativ, war es, der die Riede wachrüttelte. Jahrelang musste der Hang von Gestrüpp, Wald und Felsen befreit werden, jetzt werden die Weinstöcke in 700 bis 1.000 Stunden jährlicher Handarbeit gepflegt. Die Plackerei zahlt sich aus, vor allem Grüne Veltliner und Rieslinge reifen hier zu Persönlichkeiten. Satte Früchte, Wiesen, verführerisches Süß-Säure-Spiel – alles findet sich am Gaumen. Das Ergebnis aus alten Steillagen und naturnahem Ausbau. Die modernen Weine sind die Verbindung von gestern und heute, die für das ganze Kremstal steht. Ein bisschen liegt dieses Tal im Schatten des großen Bruders Wachau. Mit seinem großartigen Mix an charmanten Gegensätzen stellt es sich aber ins Licht. Als einer das Kremstal plante, hatte er besonderes Gespür

– dieses Stück Land hat das gewisse Alles. Die Donau liegt wie ein silbriges Halsband vor den Stadttoren, in Senftenberg wirkt die Weinlandschaft bizarr und eng, an der Donau wird das Tal breiter, sanfter, mit Feldern und Weinbergen wie gekämmt. Die Stadt Krems ist Ausgangs- und Drehpunkt für die Weinregionen Wachau, Krems-, Kampund Traisental. Historischer Kulturboden, 995 erstmals erwähnt, seit dem 12. Jahrhundert kultivierten hier mehr als 50 Klöster und Stifte des deutschsprachigen Raums Weine.

Romantische Zeitreise In der belebten Fußgängerzone tauchen wir ins Gestern ein: anhand ehrwürdiger Fassaden aus der Gotik, der Renaissance und des Barock. Romantisch ist der gut zu Fuß erreichbare Stadtteil Krems-Stein. Als ob einer die Stopp-Taste gedrückt hätte – so echt wirkt diese Szenerie charmanter mittelalterlicher Häuser, man könnte glauben, ums Eck rattert gleich ein Pferdefuhrwerk. Die Gassen winden sich immer enger und kurviger den Hügel hinauf. Halt! Unser Auto ist bereits auf Tuchfühlung mit den Wänden. Ja, das war knapp, Süßes als Nervenberuhigung ist nötig. Also ab in das Café Hagmann in der wuselnden Altstadt. Bestes Konditorhandwerk seit 1836. Wir können entscheiden: Eis, Schokoladen oder Marillensoufflé-Schnitte – alles hausgemacht. Am besten alle drei! Nach dem Eis gefragt, sagt Thomas Hagmann: „Wir können das genauso gut wie die Italiener!“ In der Backund Schokoladestube schwebt ein Duftmix aus Vanille, Zimt und Zucker. An die 30 verschiedenen Schokosorten warten. Unser Favorit? Die mit Marillenstückchen. Vor den Toren der Altstadt hat man einen spannenden Kontrapunkt mit der Kunstmeile gesetzt. Auf engstem Raum reihen sich Institutionen wie das Forum zu Ehren des Malers Adolf Frohner und die zeitgenössische Kunsthalle in einer ehemaligen Tabakfabrik. Das Karikaturmuseum steht selbstbewusst mit gezackter Fassade da, als ob Meister Manfred Deix es selbst mit einem Stift skizziert hätte. Darauf setzte man einen roten Würfel als Clownsnase. Daneben die neue Landesgalerie, mehr Skulptur als Haus, die sich als gedrehtes, stählernes Quadrat zeigt. „Krems ist trotz 1000-jähriger Geschichte jung geblieben“, sagt Winzer Josef Mantler. Kaum eine Minute nach der Ortstafel schwimmen wir auf der grünen kremstal | alpe adria magazin

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Historische Bauten und Neue Landesgalerie vertragen sich in Krems. Patrick Proidl trotzt den steilen Senftenberger Hängen vielschichtige Weine ab

(Weinberg-)Welle. Ständig in Bewegung sein und trotzdem zu Fuß oder per Rad zur Ruhe finden, das gelingt in dieser harmonischen Landschaft leicht. Strecken gibt es genügend, Krems ist Radwege-Knotenpunkt. Trainierte Waden sollten allerdings Grundvoraussetzung sein, das Kremstal hält mit Anstiegen nicht hinter dem Berg. So viel Programm fordert eine vernünftige Unterkunft. Kein Problem, vom Designerhotel in den Weinbergen bis zum urigen Winzerzimmer hat das Kremstal für jeden Geschmack Angebote in bester (Rücken-)Lage. Wieder so ein harmonischer Gegensatz. Das Weingut Malat in Palt integrierte ein Boutique-Hotel mit krawattenloser Eleganz in die Reben. Mit Lärchenholzlamellen als Verkleidung und viel Glas. Einen anderen Weg ging Spitzenwinzer Martin Nigl mit seinem Hotel. Kirchenberg 1, die Adresse sagt es bereits: Ein Haus mit Geschichte, die der Bauherr respektierte. „Warum sollte ich etwas neu erfinden? Die Substanz passt.“ Der 800 Jahre alte ehemalige Lesehof wurde nur behutsam mit dem Jetzt verlinkt. Blitzsauberes Landhausgefühl, im Hof üppig rote Blumen und Lavendel, wie eine Krone sitzt die Ruine Senftenberg über dem Gut.

Mineralischer Riesling, cremiger Veltliner Von einem Land der vielen Möglichkeiten erzählen auch die Weingärten. Das Kremstal vereint alle Terroirs und Weincharaktere der

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umliegenden Weinbauregionen. Die Mineralik der Urgesteinsböden an den Ausläufern von Wachau und Kamptal zeigt sich im Riesling von Krems-Stein und im Kremstal bis Senftenberg. Die Cremigkeit des Löss, die man vom Wagram kennt, prägt den Grünen Veltliner von Droß über Krems bis Gedersdorf im Osten und die Donauschotter- und Konglomeratböden südlich der Donau lassen beste Rotweine reifen. Ideales Terrain für Winzer mit Charakter: Der Halbschwede Urban Stagård etwa füllt mutige Rieslinge. Josef Mantler hat neben ausgezeichneten Grünen Veltlinern (Ried Spiegel) und Rieslingen (Ried Wieland) auch ein Herz für den eher raren Neuburger und Roten Veltliner. Michael Malat setzt die Tradition seines Weinguts seit 1322 fort. Sein Stil: fein, elegant, straff, puristisch. Silke Mayr führt gleich zwei Betriebe: den Vorspannhof Mayr und das Weingut Buchegger. Die Weine von Buchegger punkten durch Herzhaftigkeit und satte Frucht, die vom Vorspannhof mit ziselierter und frischer Art. Ein magischer Punkt ist das Weingut Müller im Dorf Krustetten. Wenn die Nebel aufreißen, liegt auf einmal die breite, schimmernde Donau vor uns, darüber das imposante Stift Göttweig, rundherum Weinberge. Überzeugend sind neben der Aussicht auch fruchtbetonte, sortentypische Veltliner, Rieslinge und samtwürzige Rote. Der Kremser Stadtwinzer Wolfgang Aigner steht für exzellente Grüne Veltliner, man übernachtet auch gerne im Weingut. Aigners Frau Elfi und

Tochter Birgit sind stets für flotte Sprüche gut und behandeln Gäste wie Freunde. Den Wein lässt man im Kremstal gerne hochleben. Und wo lässt er sich stimmiger feiern als dort, wo er wohnt? In einer Kellergasse, bei einem der vielen Feste. Zwischen den Reben schlängeln sich die Hohlwege mit ihren geheimnisvollen Kellern. Bunt, hohe Giebel, fast wie Spielzeughäuschen, hinter jeder Tür eine lange Röhre im Erdreich. Die Rohrendorfer Kellergasse ist mit 1650 Metern die längste Österreichs. 72 Presshäuser und Kellerröhren. Anfang September wird hier das Kellergassenfest gefeiert. Überall Bänke, Lichterketten, Gläserklirren, Lachen. Wir geben uns ganz dem Geist der Kellergasse hin, lassen uns mit einem Weinglas in der Hand treiben, probieren Eierspeisbrot, Steckerlfisch und Gegrilltes. Sehr bodenständige Genüsse, die Lust am Herzhaften wird aber auch in den Wirtshäusern zelebriert. Die Grande Dame des avanciert Österreichischen ist wohl Ulli Amon-Jell in ihrem heimeligen Gasthaus Jell mit Pölstern und ja, Zierdeckchen, aber hier passen sie. Knusprige Wallerstreifen auf Tintenfischkrautfleisch und Speckgarnelen dürfen genauso sein wie Wienerisches: geröstetes Hirn mit Ei, Grammeltascherln oder Topfennockerl mit Marillenröster. „Wie bei der Oma“, bekommt die Wirtin oft zu hören, was durchaus liebevoll gemeint ist. Und sie weiß auch, warum: „Gutes Essen muss Substanz haben, das macht den Körper glücklich.“ ■


Mystisches LichtSchattenspiel im Kremstal

Die Kellergassenfeste gehรถren zur DNA des Kremstals, 2020 sind sie allerdings abgesagt

Urige Heurige und guter Wein: Die Kombination passt ins Kremstal

Radeln mit oder ohne Strom am Donaustrom


INFO: Kremstal Allgemein Kremstal. Benannt nach dem Fluss Krems, der im Waldviertel entspringt und ursprünglich in Krems in die Donau mündete, nun unter dem Kraftwerk Altenwörth. Das Kremstal steht heute für Weinbau (erstmals im Jahr 995 als „Chremisa“ erwähnt), Wandern und Radfahren. Hauptort ist Krems, auch gerne als „Weißweinhauptstadt Österreichs“ bezeichnet. Krems und Stein gehören auch zum Unesco-Welterbe Wachau. Das Kremstal liegt zwischen Wachau und Kamptal. Klima: Ähnlich der Wachau, durchs Waldviertel im Norden etwas kühler.

Krems

Droß Priel

Anschauen Krems. 25.000 Einwohner. Stimmungsvolle Altstadt, Highlights: Steiner Tor, Dominikanerkirche, Dom der Wachau, Hoher Markt, Gozzoburg, Pulverturm, Landstraße mit alten Bürgerhäusern und Arkadenhöfen, Stadtteil Krems-Stein mit romantischen, engen Gassen. Wichtigste Weinorte. Besuche in den Orten verbindet man am besten mit Verkostungen bei Winzern: Rohrendorf (Kellergasse), Droß (mit hübschem Schloss), Gedersdorf (liegt zwischen den Weingärten), Senftenberg (romantische Ruine), Stratzing, Gföhl (schöner Hauptplatz), Furth, Krustetten (tolle Lage, Blick auf Donau, Stift Göttweig). Kellergassen. Mehr als 100 im Bezirk Krems. Die Rohrendorfer Kellergasse in der Lindobelgasse ist mit 1.650 m die längste Österreichs. Beliebte Kellergassenfeste:

TOURISMUSINFO Wachau Info Center Krems. Körnermarkt 14, 3500 Krems, (+43 27 32) 826 76-10, www.donau.com

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Gedersdorf

Imbach

Gneixendorf

Rehberg Egelsee Weißenkirchen i.d.Wachau

Dürnstein

Rossatz

Kremstal Aktiv Wandern. Weitwanderweg KremstalDonau: 100 km in 15 Etappen (4 bis 18 km): auf www.kremstal.at klicken, dann kommt man direkt auf die Route. Touren-App (Wachau Nibelungengau-Kremstal); Kurzwanderungen in Krems: www.krems.info/ wandern-in-und-rund-um-krems-1 Aussichtspunkte. Burgruine Senftenberg, Stift Göttweig (kurze Wanderung zum Predigtstuhl, Blick auf Paudorf), Kreuzberg (Kreuzbergstraße, Krems). Radfahren. Kremstal-Radweg: Rundweg (ca. 60 km, 8 Std.) Krems – Rehberg – Senftenberg – Nöhagen – Purkersdorf – Els – Gillaus – Brauhaus – Taubitz – Felling – Senftenberg – Krems; Donauradweg: von Krems in die Wachau, www.donauradweg.at. Krems ist auch Station am Kamptal-Radweg, am Kamp-Thaya-March- und WaldviertelRadweg. Bootsfahrt. Brandner: Krems – Melk (2-mal tägl.), (+43 74 33) 259 021, www.brandner.at, DDSG Blue Danube: 1 x tägl. Krems – Melk und retour, 1 x Krems – Spitz, (01) 55 88 80, www.ddsg-blue-danube.at

Engabrunn Stratzing

Senftenberg

Krems a.d.D

Stein a.d.D

Mautern

Stratzdorf

Neustift

Brunnkirchen Thallern Palt Angen

Furth

WACHAU

Rohrendorf

Göttweig

Eggendorf

Paudorf

Donau Hollenburg Tiefenfucha Krustetten

Höbenbach

Traismauer

Meidling

Rohrendorf, Höbenbach, Stratzing, KremsThallern. Termine: Kalender auf www.kremstal-wein.at Winzer Krems Sandgrube 13. wein.sinn – Weinerlebniswelt: Blick hinter die Kulissen des Kremser Weins, Kostproben. € 11,80. Sandgrube 13, 3500 Krems, www.winzerkrems.at Stift Göttweig. Barocker Prachtbau, großartige Aussicht auf die Wachau und das Kremstal. Museum mit den Fürsten- und Kaiserzimmern, Führungen. www.stiftgoettweig.at Kunsthalle Krems. Werke vom 19. Jh. bis zur Moderne, Museumsplatz 5, www.kunsthalle.at, www.kunstmeile.at Karikaturmuseum. Manfred-Deix-Dauerausstellung, aktuelle Schauen. Museumsplatz 3, www.karikaturmuseum.at Landesgalerie Niederösterreich. Futuristischer Bau, Sammlungsschwerpunkt Kunst vom 19. Jahrhundert bis heute (Grafiken, Foto, Gemälde, Skulpturen, Installationen). Museumsplatz 1, 3500 Krems, www.lgnoe.at Kulturevents. Weinherbst (Sept., Okt.), Europäische Literaturtage 2020, 19. – 22. November in Krems. Aktuelle Termine auf www.donau.com oder veranstaltungen.kremstalwein.at

Ried Frechau 18. Wienerstraße 133 (Vinothek) & Weinzierl 53 (Weingut), 3500 Krems, (+43 664) 889 294 93, www.aigner-wein.at Buchegger. Seit dem Tod von Walter Buchegger 2018 führt Silke Mayr den angesehenen Betrieb: Sechs Veltliner, vier Riesling-Varianten. Top: GV und R Ried Moosburgerin, R Ried Vordernberg, Extra Brut Sekt Große Reserve 2016. 3552 Droß 300, (+43 27 19) 300 56, www.buchegger.at Dockner. PL: GV Ried Frauengrund 2019, Top: GV Gudrun 2018, R Sepp 2018. Ortsstraße 30, 3508 Höbenbach, (+43 27 36) 72 62, www.dockner.at Malat. Weiß, rot, Sekt, süß – alles gut. Gerald Malat war Weinbaupionier im Kremstal, Sohn Michael leitet seit 2008 den Betrieb. Seit 1976 Österreichs erste Winzersekte nach der traditionellen Methode. Hafnerstraße 12, 3511 Furth, (+43 27 32) 829 34, www.malat.at Mantlerhof. Bioweingut, die besten Lagen sind Spiegel (GV), Mosburgerin (GV), Wieland (R), Steingraben (R). Spezialität: Neuburger und Roter Veltliner. Hauptstraße 50, 3494 Gedersdorf, (+43 27 35) 82 48, www.mantlerhof.com

Wein & Winzer Böden aus Urgestein und Löss charakterisieren das 2.170 ha große Weinbaugebiet. Die Winzer kultivieren vor allem Grünen Veltliner und Riesling, weiters Chardonnay, Weißburgunder, Roter Veltliner, Zweigelt und Cabernet Sauvignon. Seit dem Jahrgang 2007 werden regionaltypische Grüner Veltliner und Riesling mit der geschützten Herkunftsbezeichnung Kremstal DAC abgefüllt. Abkürzungen. Preis-Leistungs-Sieger (PL), Grüner Veltliner (GV), Riesling (R) Aigner. Sehr schöne Weine aus den Lagen Sandgrube und Weinzierlberg. Markenzeichen: gehaltvoll, frisch, würzig, trotzdem leicht. Tipps: die Veltliner Sandgrube 2019 (PL), Ried Obere Sandgrube Privat 18 und

Aigner: sympathische Weine und Winzer


ESSEN 3500 Krems

Silke Mayr betreibt gleich zwei Weingüter Vorspannhof Mayr. Im Fokus sind Grüne Veltliner und Riesling in Krems und nördlich in Gneixendorf und Stratzing, verlässlich sind auch die Aromasorten Gelber Muskateller und Sauvignon Blanc sowie Chardonnay. Tipp: GV Gebling Reserve. Herrngasse 48, 3552 Droß, (+43 27 19) 300 56, www.vorspannhof-mayr.at Müller. Blitzsauberer Betrieb, große interessante Palette aus Lagen mit unterschiedlichen Böden. PL: GV Ried Neuberg 2019, Tipps: R Ried Leiten 2019, R Ried Goldberg 2018. Hollenburger Straße 12, 3508 Krustetten, (+43 27 39) 26 91, www.weingutmueller.at Nigl. Top sind die „Privat“-Weine der Lage Pellingen (G, R), klare, präzise Weine. Kirchenberg 1, 3541 Senftenberg, (+43 27 19) 26 09, www.weingutnigl.at Proidl. Eliteweingut, seit zehn Generationen in Senftenberg, großartige GV und R aus bis zu 60 Grad steilen Toplagen (Ehrenfels, Pfenningberg, Hochäcker, Pellingen). Oberer Markt 5, 3541 Senftenberg, (+43 2719) 24 58, www.proidl.com Stagård. Mutige, authentische Weine, vor allem Rieslinge, viele davon aus Lagen, die meisten spontan vergoren, lange Lagerzeit. Tipps: Riesling Ried Steiner Hund, Ried Braunsdorfer, Ried Klaus. Hintere Fahrstraße 3, Vinothek Wein.Cabinet, Steiner Landstraße 90, 3500 Krems-Stein, (+43 660) 191 70 66, www.stagard.at

Weitere Winzertipps Forstreiter. 3506 Krems-Hollenburg, www.forstreiter.at Bioweingut Geyerhof. 3511 Oberfucha/ Furth, www.geyerhof.at Hagen. 3503 Krems-Rehberg, www.weingut-hagen.at Hermann Moser. 3495 Rohrendorf, www.moser-hermann.at Rainer Wess. 3500 Krems, www.weingut-wess.at

Riesling-Spezialist: Urban Stågard

Vinotheken Leopold – Vinothek, Bar, Shop. Utzstraße 1, 3500 Krems, www.vinothek-leopold.at Vintage Weinhandel. Dr.-Meller-Gasse 2, 3500 Krems, www.vin.at Wein. Depot Noitz. Römerstraße 169, 3511 Palt, www.wein-handlung.at

Heurige Winzerhof Dockner. Top-Heuriger, legendäres Gansl. Küchenchefin Eva Koppensteiner kocht bei zahlreichen Events, einmal im Monat Jazzbrunch. Adresse: siehe Winzer. Müller. Traumblick auf Donau und Stift Göttweig. Sehr gute Weinpalette, klassische Heurigenkarte, schöner Innenhof. Adresse: siehe Winzer. Müllner. In der Altstadt, Ziegelgewölbekeller, romantischer Garten mit Blick auf die Piaristenkirche. Klassische Heurigenküche, sehr beliebt. Stadtgraben 50, 3500 Krems, (+43 676) 342 09 67, www.weingut-muellner.at Stoiber am Weinzierlberg. Modern, hell, vieles wird aus regionalen Zutaten selbst gemacht, z. B. Bergkäse mit Apfel-IngwerChutney. Oberer Weinzierlberg 22, 3500 Krems, (+43 680) 236 49 04, www.stoiber-wein.at Karl Proidl. Bodenständig und modern. Saisonale Spezialitäten schmecken im schattigen Hof, gute Eigenweine. Oberer Markt 19, 3541 Senftenberg, (+43 664) 116 47 80, www.proidl.at Weingut Tanzer. Garten mit großem Nussbaum, heimelige Stube. Traditionelle Heurigengerichte, gute Grüne Veltliner, Rieslinge und Brände. Thallerner Hauptstraße 1, 3506 Krems-Thallern, (+43 27 39) 22 08, www.tanzer.at 13er Haus. Hübscher Heuriger mit lauschigem Innenhof, Schopfbraten oder Geselchtes, Eigenbauweine, u. a. der maischevergorene Grüne Veltliner Vitis Pura. Wiener Straße 13, 3511 Furth/Palt, (+43 650) 593 93 49, www.weingut-zederbauer.at

Gasthaus Jell. Gemütliche Stuben, lauschige Laube. Mittlerweile hat Ulli AmonJells Sohn in der Küche übernommen. Herzhafte Hausmannskost, teils kreativ interpretiert. Toller Service. Hoher Markt 8–9, (+43 27 32) 823 45, www.amon-jell.at; Sa, So zu Wellenspiel. Angesagtes Lokal an der Schiffsanlegestelle. Lässige Location. Welterbeplatz 2, www.wellenspiel.at Weingut Hutter. 360-Grad-Blick über das Donautal und auf Stift Göttweig. Kreative Wirtshausküche, herrliche Laube in den Weinbergen. Weinzierlbergstraße 10, (+43 27 32) 820 06, www.weinguthutter. at; So zu Klinglhuber. Richtig gute bürgerliche Küche, herrliche Terrasse, erstklassiger Service. Wiener Straße 10, (+43 27 32) 821 43, www.klinglhuber.com; Sa, So zu Gozzo. Topgastronom Charly Teuschl frischte das Restaurant in der spätromantischen Gozzoburg in der Altstadt mit Design auf. Küche mit mediterran-asiatischen Aromen, Dry-aged-Steaks. Hoher Markt 11, (+43 27 32) 802 802, www.gozzo.at; R. Mo–Fr mittags, So Poldi Fitzka. Restaurant in der neuen, spektakulären Landesgalerie mit großem Gastgarten. Zahlreiche Frühstücksvarianten, zeitgemäße Wirtshausküche. Museumsplatz 1, (+43 27 32) 211 65, www.poldifitzka.at, Di–So 8 bis 18 Uhr offen Zum Kaiser von Österreich. Verfeinerte österreichische Klassik mit mediterranen Schlenkern. Stimmige Weinkarte, sehr schöner Gastgarten. Körnermarkt 9, (+43 27 32) 860 01, www.kaiser-von-oesterreich.at; R. So, Mo; nur abends offen Gasthaus Walzer. Ehrliches, gemütliches Gasthaus, Spezialität ist der Schweinsbraten. Gneixendorfer Hauptstraße 28, (+43 27 32) 480 04, gasthaus-walzer.at, R. Mo, Di 2Stein. Trendiges Kompetenzzentrum für Burger, Steaks, Pasta, Flammkuchen. Sehr gute Weinkarte, großer Gastgarten. Dr.-Karl-Dorrek-Straße 23, (+43 27 32) 716 15, www.2stein.at; R. So, Mo

Feine Regionalküche im Weingut Nigl kremstal | alpe adria magazin

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Geräumig und geschmackvoll: Weingut Aigner

3511Furth Schickh. Edelgasthaus. Eigene Fische, Hummer, Krebse. Erstklassig: Spargel, Pilze, Gansl, viele Weine im Glas. Avastraße 2, 3511 Klein-Wien, Furth, (+43 27 36) 72 18, www.schickh.at; Mi, Do zu

3541 Senftenberg Nigl. Romantisches Lokal am Fuß der Ruine Senftenberg. Oma Nigls Grammelknödel mit Spitzkraut und Ingwer gelingen genauso gut wie das 62-Grad-Ei mit Rehsugo, Rahmgurken und Fregola Sarda. Exzellente Eigenweine, sehr schöne Zimmer. Kirchenberg 1, (+43 27 19) 2609-500, www.weingutnigl.at

3552 Stratzing Gasthaus Brauneis. Bodenständig, ehrlich, gute Weine vom Bürgermeister des Orts, Topwinzer Pepi Schmid. Untere Hauptstraße 10, (+43 27 19) 23 21, www.gasthausbrauneis.at

3512 Mautern Landhaus Bacher. Zwar nicht mehr Kremstal, aber gleich neben Krems am anderen Donauufer – das Landhaus Bacher (früher Liesl-Wagner-Bacher) ist eines der besten Gourmetrestaurants Österreichs. Südtiroler Platz 2, Tel. (+43 27 32) 82 937, auch Zimmer. www.landhaus-bacher.at

Kremser Bars Weinstein. Weinverkostungen, sehr gute Weinkarte, auch Raritäten. Pasta-Gerichte. Steiner Donaulände 56, (+43 664) 130 03 31, www.weinstein.at Leopold. Umfangreiche Karte mit gutem Stoff aus der Wachau, dem Krems-, Kampund Traisental, große Sekt- und Champagnerauswahl, kleine Happen. Daneben liegt das Schwesterlokal, der Hofbräu-Biergarten mit Bier aus München und Klassikern wie Stelze. Utzstraße 1, (+43 27 32) 728 97, www.vinothek-leopold.at Veit – Drinx & Snax. Viel junges Publikum, kleine warme Gerichte, gemütlicher Gastgarten mit Altstadtflair. Pfarrplatz 15, www.veitbar.at

SCHLAFEN Weingut Aigner. Geräumige, geschmackvolle Zimmer, schöner Garten, Pool. Sehr

136alpe adria magazin | kremstal

Modern gemütlich: Weinhotel Malat herzliche Betreuung durch Elfi und Birgit Aigner. Unsere Lieblingsadresse! DZ ab € 84. Weinzierl 49, 3500 Krems, (+43 27 32) 845 58, www.aigner-wein.at/gaestehaus.html arte Hotel Krems. Mitten in den Weinbergen, moderne Designzimmer. DZ € 100– 172. Dr.-Karl-Dorrek-Straße 23, 3504 KremsStein, (+43 27 32) 711 23, www.arte-hotel.at Weingut Hutter. Edel im Landhausstil, Pool, in den Weinbergen. DZ ab € 149. Adresse, siehe „Essen“. Klinglhuber. Elegantes Hotel, smarte Suiten mit Holz und Design, Außenpool. DZ ab € 110, Suite ab € 198. Adresse, siehe „Essen“. Steigenberger. Mondän, inmitten von Weingärten, toller Blick auf das Donautal. 3000-m2-Spa, gutes Weinbergrestaurant. DZ ab € 177. Am Goldberg 2, 3500 Krems, ( +43 27 32) 710 10-0, www.krems.steigenberger.at Hotel Unter den Linden. Familiär, nette gediegene Zimmer, Zentrumsnähe, Parkplatz. Schillerstraße 5, 3500 Krems, (+43 27 32) 821 15, www.udl.at Weingut Malat. Wein-Boutique-Hotel, moderne Architektur mit Stein und Holz gefühlvoll kombiniert. Suite ab € 185. Adresse: siehe Winzer. Weingut Nigl. Siehe Essen.

EINKAUFEN Grossauers Edelkonserven. Großartige Pestos und Bruschetta-Aufstriche, z. B. Saibling-, Karotte-Thymian- oder SalamiPeperoncini-Pesto. Nahe des Kremstals.120 g um € 5, Bergstraße 14, 3562 Schönberg am Kamp, www.edelkonserven.at Hagmann. Café-Konditorei seit 1836, ausgezeichnete Torten und MarillensouffléSchnitte, gutes Eis, handgemachte Schokoladen. Untere Landstraße 8, 3500 Krems, hagmann.co.at Mayer + Mayer. Sehr feiner Bio-VeltlinerBalsamico „Veltsam“ aus Grüne-VeltinerTrauben, ganz ohne künstliche Zusätze. 200 ml, € 11,40. www.veltsam.at BrauSchneider. Handwerklich erzeugtes, kreatives Craftbier, beste Ingredienzien, weit, weit weg vom Einheitsgeschmack, z. B. Emmerbier, Marillen Kettle Sour. Cooler Bau, BrauSchank (R. Mo, Di) und

Großartige Pestos von Stefan Grossauer

Bestes Craftbier von BrauSchneider Shop, jeden Sa 14 Uhr Führung (€ 9). In der Nähe des Kremstals. Laabergstraße 5, 3553 Schiltern,www.brauschneider.at Hofläden. Der Geyerhof (Feldgut, www.feldgut.at) und Sepp Moser (Nanas Bioladen, www.sepp-moser.at) haben auf ihren Weingütern Biohofläden eröffnet.

BUCHTIPPS Krems schafft Zukunft, Universum-Ausgabe. Das neue Bild von Krems. Bestellung: LW Media, (+43 27 32) 820 00, € 34,90, www.lwmedia.at

Niederösterreich. Umfangreicher Reiseführer (396 Seiten) aus dem Trescher Verlag, Routentipps für Wanderer und Radler, viele Fotos, Pläne und Karten, Tipps Wohnen & Essen. Extrakapitel Südmähren. 4. Auflage 2020. Autor Gunnar Strunz, € 17.50


BUNT WIE DIE NATUR Wein, Kulinarik, Rad, Wandern, Thermen und Kultur. herbst.burgenland.info


ER-LESENES Unsere er-lesenen Tipps: Bücher für Alpe-Adria-Reisende, Kulinarier, Krimifans. TEXT H. & M. GRöTSCHNIG FOTOS KK

Belgrad ergehen

Natürlich, Belgrad. Sollte man wirklich besuchen, Freunde schwärmen von einer lebendigen, jungen, unkonventionellen und wirklich gastfreundlichen Metropole. Da kommt dieses Buch gerade richtig: „Belgrad – Gehen, Sehen & Genießen“ führt in sechs Routen durch die Hauptstadt Serbiens. Autorin Ida Salomon ist in Belgrad geboren und lebt in Wien. Ihr Buch aus der Reihe City-Walks führt in Spaziergängen zu Sehenswürdigkeiten, Denkmälern, Museen. Wer allerdings den Spirit der Stadt erlesen will, könnte vielleicht etwas enttäuscht sein. Das Stadtleben kommt recht kurz und die kulinarischen Infos sind wenig informativ und Gusto machend. Das ist eher ein klassischer Sehenswürdigkeitenführer (Falter Verlag, 12,90 €)

über den Spottmeister

1102 Seiten – ein ordentlicher Wälzer. Und der arbeitet das Leben des Schriftstellers, Publizisten und Medienkritikers Karl Kraus penibel auf. Für Elias Canetti war er „der strengste Mann Wiens, vor seinen Augen findet niemand Gnade.“ Und Stefan Zweig nannte ihn „Meister des giftigen Spotts“. Der Herausgeber der „Fackel“, Schöpfer von „Die letzten Tage der Menschheit“, geboren 1874 in Gitschin (Böhmen), gestorben 1936 in Wien, hinterließ eine Menge kluger und bissiger Zitate („Das einzige, was die Österreicher und Deutschen trennt, ist die deutsche Sprache“; „Ein Blitzableiter auf einem Kirchturm ist das denkbar stärkste Misstrauensvotum gegen den lieben Gott“) und eine Menge Stoff für eine Biografie – Jens Malte Fischer hat diesen Stoff übersichtlich in vielen Kapiteln aufgearbeitet. Sachlich, stringent, klar, unaufgeregt. Lesestoff für viele Tage oder Wochen.

Wien für (echte) Fans

Die Bücher aus dem Falter-Verlag sind (fast immer) etwas Besonderes. Vielleicht nicht für jedermann/jederfrau – aber genau das macht sie ja so sympathisch. Das gilt auch für „Geheime Pfade – Durchhäuser, Hinterhöfe und versteckte Gassln in Wien“ von Gabriele Hasmann und Charlotte Schwarz. Ein Führer zu weniger lauten Kleinoden und besonderen Plätzen, für Stadtstreuner, Historiendetektive, Architekturfreaks, für Fans von Sehenswürdigkeiten abseits des Mainstreams. Kurz: Ein Buch für "echte" Fans des alten Wiens. (29,90 €).

Friaul in 25 Tagen

Die Ideenflüsse für AlpeAdria-Ausflugsbücher versiegen nicht. In „Friaul zum Mitnehmen“ präsentieren Reinhard M. Czar und Gabriela Timischl 25 Tagestouren durch die italienische Nordregion. Vom Kanaltal übers Collio bis Grado, von Sauris bis Palmanova, von Cividale bis Udine gibt’s Ideen und viele Infos für Entdeckungstouren der etwas anderen Art. Grafisch passiert das (etwas) sehr lebendig, die kulinarischen Tipps zu den Touren müsste man allerdings in anderen Styria-Büchern nachlesen. Kein Problem: Zu Friaul gibt's da ja eine ganze Menge. (Styria, 23 €).

Grado-Thriller

Ihr siebenter Grado-Krimi: Andrea Nagele ortet wieder viel kriminelle Energie in und um das sonst so zauberhafte Lagunenstädtchen. In „Grado im Mondschein“ (emons, 13,40 €) wird es aber eng für Kommissarin Maddalena Degrassi. Erst heiratet ihr ungeliebter Chef ihre Mutter, dann wird sie Zeugin eines Mordanschlags und schwebt bald selbst in ernster Gefahr. Spannender Thriller mit jeder Menge Action.

Venedig, der nächste

Venedig-Krimi, der nächste. Wolfgang Schorlau (Deutscher) und Claudio Caiolo (Sizilianer) sind die geistigen „Eltern“ von Commissario Antonio Morello, dem in Sizilien ein Schlag gegen die Mafia gelang und der zu seiner eigenen Sicherheit nach Venedig versetzt wird. Mit der Stadt kommt er anfangs gar nicht klar – aber natürlich muss er trotzdem seinen ersten Fall – den Mord an einem Umweltschützer – lösen. Dabei werden venezianische Probleme – von Overtourism über Kreuzfahrtschifffahrt bis zu Karl Kraus, Jens Malte Fischer, Mafia-Einflüssen – thematisiert, es gibt einiges an Sachinfos und VeneZsolnay Verlag, 46,30 € dig-Déjà-vus und häufig Zoff im Team, das Morello leiten muss. Die Spannung? Mittel. Und wie schlägt sich der Freie Hund im Vergleich zur Konkurrenz? Ordentlich, aber nicht überragend. Nein, das ist kein Schreibfehler: „GehWolfgang Schormütliche Obersteiermark“ (Verlag Anton lau hat schon Pustet, 22 €) versammelt auf 272 Seiten einige deutsche die Beschreibungen und Infos zu 40 Krimipreise am Genusswanderungen durch die ObersteierKonto, den venemark, von Admont bis Maria Zell, von Altzianischen wird er aussee bis zum Semmering. Zu jeder Waneher nicht bekomderung gibt’s Öffi-Anreise-Tipps, eine Karte, men. Der freie GPS-Daten und Kulinarik-Tipp(s) – besonHund, Wolfgang ders viele für die Wanderung „Himmelreich Schorlau, Claudio am Pogusch“. Und, ganz wichtig: Den Caiolo, Kiwi-VerAutoren Alois Pötz und Johann Dormann lag, 16,50 € geht’s ums „gehmütliche" Wandern ...

Steirische Gehmütlichkeit

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Grün(er) werden

Natürlich geht es in diesem Buch auch ums Reisen. In „Going Green“ verrät RTL-Explosiv-Moderatorin Janine Steeger, wie der Weg in ein grüneres Leben (halbwegs) gelingen kann. Von „Wie viel Kleidung braucht der Mensch“ über „Natürliche Körperpflege – funktioniert das auch bei Akne?“ und „Veganerin werde ich in diesem Leben nicht mehr“ bis „Mama, fliegen wir jetzt nie wieder?“ erzählt die Autorin humorvoll über die Problemchen, die sich im Zuge der Grünerwerdung so einstellen können. Allein, was es heißt, gleichzeitig Bahntickets für Mensch UND Fahrrad buchen zu wollen. Eine heitere Hindernisse-Betrachtung. Going Green, oekom Verlag, 16,90 €.


Mürztaler Mordschwestern

Wie man aus einer historischen Begebenheit einen spannenden Krimi strickt: Das ist dem Steirer Franz Preitler, Autor und Leiter des Roseggerbundes, mit „Die schönen Mordschwestern – Mürztal-Morde“ (Gmeiner Verlag, 12 €) gelungen. 1906 haben die Mürztalerinnen Marie und Friederike Zeller eine junge Wienerin im Raxental ermordet, um an ihr Geld zu kommen. Marie war nämlich einem Heiratsschwindler mit Geldbedarf aufgesessen. Bis heute ist nicht bekannt, welche der Schwestern die Frau umgebracht hat. Diesen Stoff hat Preitler zum Krimi verarbeitet – etwa 80 Prozent der Handlung (die auch die Rache der Schwestern am Opernsänger beschreibt) entsprechen der Realität, der Rest sind Spannungsbeigaben.

Tage mit Felice

Ein sehr poetisches Buch. Es handelt von den letzten Tagen des Felice, einem 90-Jährigen, der in einem Bergdorf im Tessin lebt, jeden Morgen (auch im Winter) ein Bad in der eiskalten Gumpe (Tümpel) des Bergbachs nimmt, und der auch mit 90 dauernd etwas für sich und seine Mitbürger zu erledigen hat. Das Buch erzählt unspektakulär vom Dorfleben, vom Wilderer, von frisierten Mopeds, vom Glück, von der Kargheit, vom durchdrehenden Muli und anderen Verrückheiten. Eine Geschichte, die zauberhafte Bilder im Kopf zum Laufen bringt. Tage mit Felice, Fabio Andina, Rotpunktverlag, 24,90 €

50 mal beste Pasta

Das ewige Thema Pasta. Klar, ist die doch schnell, unkompliziert und schmeckt wohl mindestens 90 Prozent der Weltbevölkerung (außer den Weizenallergikern, und für die gibt’s Dinkel, Kammut usw.). Martina Hohenlohe, Gault-Millau-Österreich-Chefredakteurin und „Mein wunderbarer Kochsalon“-TV-Präsentatorin, hat sich der Pasta angenommen. In ihrem neuesten Buch präsentiert sie die besten 50 Nudelrezepte aus dem Kochsalon „für Einsteiger und Auskenner“. Und, ja: Von einfachen Klassikern bis zu gehobenen Rezepten ist alles dabei, auch so spannend Klingendes wie Spaghetti Arrabiata mit Vodka. Die Rezepte sind gut erklärt, groß bebildert – mehr Pasta-Abwechslung steht also nichts mehr im Wege. Pasta. Martina Hohenlohe, KHM Media, 19,90 €.

100 Mal Tirol

Heuer ist Urlaub in Österreich besonders angesagt. Für Tirol empfiehlt sich „Freizeit in Tirol – die 100 schönsten Ausflugsziele in Nordtirol“ (Tyrolia, 19,95 €). Journalist Uwe Schwinghammer hat die Tipps „sorgfältig recherchiert“ (Klappentext) – die 100 Ziele verteilen sich übers ganze Land und sind ausführlich beschrieben und mit Infos garniert. Der Bogen ist weit gespannt: Kultur, Museen, Wanderungen, Sehenswürdigkeiten, Outdoor-Abenteuer, Attraktionen für Kinder – die Tipps sind für jedes Wetter und sollten wohl für ein paar Urlaube reichen.

Mailand in sechs Touren

Das Buch war fertig – und dann kam Corona: Beate Giacovelli, auch Mitarbeiterin des Alpe Adria Magazins, hat für den Michael Müller Verlag den neuen Reiseführer Mailand geschrieben (sie lebt übrigens in Bergamo, dem Corona-Epizentrum Italiens). Die gebürtige Österreicherin führt in sechs Touren durch diese großartige Stadt, die sich nun langsam vom Lockdown zu erholen beginnt. Die vielen Infos im 200 Seiten starken Guide sind natürlich (ziemlich) zeitlos, man sollte ihn also jetzt kaufen, um sich dann in Ruhe auf den nächsten Mailand-Trip vorzubereiten. Was dieser so alles bieten kann – das erzählt Giacovelli, als Draufgabe gibt’s Stadtplan und kostenlose Web-App. Mailand, Beate Giacovelli, Michael Müller Verlag, 13,30 €

URLAUBSLEKTüRE

Bücher, die einem die Zeit auf Reisen (oder auch zu Hause) verkürzen. Stringent. Ein von einem EUKommissionsleiter gefundener USB-Stick und hartnäckige Lobbyisten einer chinesischen Bitcoin-Firma. Aus diesen Zutaten schmiedet Toussaint diesen spannenden, stringent und sprachlich brillant geschriebenen Roman über internationale Cyber-Kriminalität. Der USB-Stick, Jean-Philippe Toussaint, FVA, 22,90 € Kopflos. Bologna im 2. Weltkrieg. Der unbeugsam sture Commisario De Luca hat Probleme mit einer kopflosen Leiche und ziemlichen Zores mit den Faschisten. Eine Melange aus Italo-Historie und mitreißend spannendem Krimi – natürlich spielt auch Amore eine (Neben-)Rolle. Der Hundechristus, Carlo Lucarelli, Folio, 18,- € Feinsinnig. Arthur, 22, saß wegen Internetbetrugs im Gefängnis, jetzt kämpft er um die Rückkehr ins normale Leben. Dabei muss sich der Ex-Knacki mit schrägen, schillernden Typen herumschlagen – feinsinnig nuancierter Roman der Bachmannpreisträgerin 2019. Ich an meiner Seite, Birgit Birnbacher, Zsolnay, 23,90 € Ausgezeichnet. Großartige Familiengeschichte der deutschen Nachwendezeit. Familie Bischof geht getrennte Wege – die Eltern machen in den USA Karriere, Sohn Carl zieht es in den Berliner Underground. Erlebnisreich, tiefsinnig, mit dem Leipziger Buchpreis ausgezeichnet. Stern 111, Lutz Seiler, Suhrkamp, 24,90 € Humorvoll. Ideale Kurzlektüre. Die satirischen (Lebens-)Betrachtungen des Kabarettisten Christian Hölbling sind ein Mix aus humorvoll tiefsinnigen Gedankenspielereien, vom Reifnitzer GTI-Treffen über omnipräsente Musikberieselung bis zum Leben in Schnorchling – wo angeblich die Post abgeht. Ins Astloch gemurmelt, Christian Hölbling, Wieser, 18,80 €

bücher | alpe adria magazin

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Für Körper und Seele! Zeit für erholsame Auszeiten: Kurzurlaube verleihen dem Körper und der Seele neue Kräfte. Dafür gibt es hier einige besondere Ideen für kürzere (und längere!) Urlaube. CHRISTA GRÜNBERG, MIRA GRÖTSCHNIG TEXT ANBIETER, GRÖMEDIA, KK FOTOS

© BRM - Carletto Photography

© BRM - Johannes Puch

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2| 1| HERBST-SOMMER IN PORTOROŽ

2| GENIESSERTAGE IN BAD KLEINKIRCHHEIM

Dem Alltagsstress entfliehen und dabei gleichzeitig etwas fürs Wohlbefinden von Körper und Geist tun. Das Urlaubsrezept dafür ist einfach: Man fahre im Herbst nach Portorož, springe ins 42.000 Jahre alte thermale Urmeerwasser, das außergewöhnlich wohltuende Wirkungen auf Haut, die Atmungsorgane und den Bewegungsapparat hat und fühle sich danach wie neugeboren. Wer Lust hat, kann sich auch am renommierten Meduza Exclusive Strand sonnen - oder aktiv sein. Istrien per Bike erkunden, Jogging oder Nordic Walking am Meer, ein Picknick unter Olivenbäumen, ein Ausflug in die umliegenden Dörfer – alle geführten Aktivitäten sind für Gäste in einem der LifeClass Hotels auf 4-und 5-Sterne-Niveau kostenlos. Das 2-Nächte-Paket „Sommer im Herbst“ ist ab 90 Euro pro Person inkl. Frühstück zu haben (buchbar bis 23. Dezember 2020). LifeClass Hotels & Spa, Obala 33, 6320 Portorož, Slowenien, (+386 5) 69 29 001, www.lifeclass.net/de

Ein Tipp für Genussreisende, die Bad Kleinkirchheim nicht nur als SkiWeltcup-Ort oder als Wander-, Bike- und Thermen-Destination kennenlernen wollen! Im Herbst werden hier „Kulinarische Nächte“ geboten: An vier Wochenenden erfreuen Köche der Region und „Genussland Kärnten“-Produzenten mit köstlichen Menüs die Gästegaumen. Dabei wird auf verlockende Themenschwerpunkte gesetzt: „Feines vom Kärntner Feld – Obst, Gemüse, Korn, Kraut & Ruabn“, „Edles von Kärntner Obst & Traube meets Kärntner Kas von Kuh, Ziege und Schaf“, „Vom Reh zum See“ und „Feines aus Rauchkuchl & Selch“. Im 2-Nächte-Angebot „Kulinarische Tage für Genießer“ ist ein 2-Tages-Ticket für die Kulinarischen Nächte enthalten. Ab 198 Euro pro Person im Doppelzimmer (buchbar 18.09. – 11.10.2020 jeweils von Freitag bis Sonntag). BRM Bad Kleinkirchheim Region Marketing GmbH, Dorfstraße 30, 9546 Bad Kleinkirchheim, (+43 42 40) 82 12, www.badkleinkirchheim.at/de/kulinarische-naechte

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6| 3| LUXUS-WELLNESS AM MILLSTÄTTER SEE

5| FREUDE AM WOHNEN IN GRAZ

Der Traum vieler: ein Haus am See. Im KOLLERs, einem familiengeführten Hotel mit einem Hauch von Luxus wird er wahr, zumindest im Urlaub. Nach einem erlebnisreichen Tag zieht man sich gerne ins Vier-Sterne-SuperiorHaus am Millstätter See zurück. Hier erwartet den Gast regionale, mediterrane und internationale Küche in zauberhaftem Ambiente, und man kann gleich doppelt wellnessen. Im Spa-Bereich entspannt man in finnischer Sauna, Physiotherm-Infrarot-Kabine, Laconium und Dampfbad. Der Spa am See besticht mit modernem Sauna-Kubus mit Sonnendeck, offenem Kamin, Relax-Lounge und Vitamin- und Teebar – und mit traumhaftem Seeblick. Im 3-Nächte-Package „KOLLERs Seen Wellness“ sind Beauty-/Massage-Behandlungen im Wert von 100 € pro Person inkludiert. Ab 370 € pro Person im Doppelzimmer mit KOLLERs Gourmet-Halbpension (buchbar bis 8.11.2020; von 11.09. bis 1.11.2020 gibt‘s die MIC-Exklusiv-Herbst-Card gratis dazu und damit 40 kostenlose Urlaubsattraktionen rund um den Millstätter See und bis zu 40 Prozent Ermäßigung auf 20 Bonus-Erlebnisse). KOLLERs Hotel, Seepromenade 2-4, 9871 Seeboden, (+43 47 62) 82 000, www.kollers.at

Herbst ist die Zeit für Städte-Trips, z.B. nach Graz ins Aiola Living. Das Boutique Hotel inmitten der Altstadt ist eine Mischung aus The Grand Budapest Hotel und Moulin Rouge. Jedes der 46 Zimmer und 3 Apartments ist individuell mit Deko-Objekten gestaltet, die den Gästen das Gefühl von Zuhause und Wohligkeit vermitteln. Lieblingsstücke, die direkt aus dem Zimmer oder Hotel Store mitgenommen werden können. „A Stay To Take With You“, wie es der Leitspruch des Hotels so schön formuliert. Hier spürt man die Freude am Wohnen, die Liebe zum Design und eine Gemütlichkeit, als würde man Freunde besuchen. Und das übrigens auch gerne mit Hund. Für noch mehr Wohlgefühl gibt es eine gemütliche Lobby mit Bar und Kaffeehaus, mit Frühstück für Gäste & alle, die es noch gerne ausprobieren wollen. Öffentlich zugänglich ist auch der Fitnessraum mit persönlichem Trainer. Specials, wohin das Auge reicht. Und die, gibt es auch das ganze Jahr über. Ganz besondere Angebote wie z.B. den ‚Seasonal Deal“ für 2 Tage ab 144,- & vieles mehr. Einfach auf der Website das Beste für sich entdecken. AIOLA LIVING Hotel & Store Landhausgasse 5, 8010 Graz +43 316 81 19 11, www.aiolaliving.com (Werbung)

4| HERBSTLICHE AUSZEIT AM BRENNSEE

6| WELLNESS-KUSCHELTAGE IN DEN TAUERN

Herbstzeit genießen und dabei aktiv sein – das ist das Motto für einen Kurzurlaub am idyllischen Brennsee in Kärnten. Das Familienhotel Brennseehof hat alles, was man dazu braucht. Hier kann man das Farbspiel von See und Wald bewundern, zahlreiche Wander- und Bike-Wege erforschen, oder sich bei einem Tennismatch auf einem der neun Tennisplätze austoben. Auf Kärntens erstem Mountain Yoga Trail kommen Yoga-Fans auf ihre Kosten, auf knapp 2.000 Metern Seehöhe warten zehn Yoga-Stationen. Als krönender Abschluss eines sportiven Tages locken ein feiner Saunagang in einer der acht „Schwitzstationen“ im Seewellness Massage & Beauty-Center oder eine wohltuende Sportmassage. Mit dem Angebot „Goldener Herbst 5 = 4“ erlebt man fünf entspannte und sportliche Herbsttage und bezahlt nur für vier. Ab 364 € pro Person im Doppelzimmer mit Vollpension „Alpe Adria Kulinarik“ (buchbar 20. bis 25.09.2020 bzw. 27.09. bis 2.10.2020). Familien-Sporthotel Brennseehof, Seestraße 19, 9544 Feld am See, (+43 42 46) 24 95, www.brennseehof.com

Aus dem Vollen schöpfen, Spaß haben und den Energiehaushalt in Balance bringen – dafür ist Urlaub da. Wenn einem all das in einem Alpin Life Resort in den Tauern geboten wird, ist man wohl im 4 Sterne Superior Hotel Lürzerhof in Untertauern abgestiegen. Im Lürzerhof Spa - auf einer Fläche von 4000 m2 – wartet eine Welt der Ruhe und Erholung. Sechs Pools und Badeteiche, darunter ein 4-Seasons Outdoor Pool und ein Indoor Infinity Panorama Pool, sieben Saunen und Dampfbäder und ein Infrarot Mountain Cinema laden ein, dem Alltag zu entfliehen. Alpiner Lifestyle ist übrigens überall Programm, sowohl draußen als auch drinnen - bei der Gestaltung des exklusiven Wellness-Bereichs. Im 3- oder 4-Nächte-Package „You and Me – Wellness Kuscheltage“ sind eine Flasche Sekt am Zimmer, ein Romantikbad für zwei inkl. Prosecco und eine Aromaölmassage pro Person enthalten. Ab 523 bzw. 669 Euro pro Person inklusive Alpin Life Gourmetpension+ (buchbar bis 4.4.2021). Lürzerhof Alpin Life Resort, Dorfstraße 2, A-5561 Untertauern, (+43 64 55) 251, www.luerzerhof.at kurzurlaube | alpe adria magazin

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10 | 7| BRDA: SLOWENIENS GENUSSHÜGEL

9| BESUCH BEI DES ERZHERZOGS ANNA

Die Goriška Brda, die Weinhügel um Görz, sind ein Urlaubstipp für Fans von grünen Aussichten, aktiven Ferien, ausgezeichneten Weinen und hervorragender Gastronomie. Die idyllische Landschaft im Westen Sloweniens ist eine der vielfältigsten Regionen Europas, mit reicher Geschichte. Sie ist auch reich an Weingärten, Olivenhainen und Obstpflanzungen. Hier kann man stille Nächte in privaten Boutique-Appartements verbringen und am nächsten Morgen mit Bienengesumm und Vogelgesang erwachen, dann eine Wanderung entlang des Alpe Adria Trails machen oder eine Fahrradtour entlang der aufgelassenen Bahntrasse des Trans Slovenija 01. Man könnte Bauern besuchen und Kostproben von Spitzenolivenöl, Honig oder Marmelade genießen, natürlich mit einem Glas Rebula, dem typischen Weißen dieser Region. Oder man lässt den Abend in einem der vielen Lokale ausklingen und gönnt sich den köstlichen Geschmack einer „frtalja“, Omelette mit frischen Kräutern, oder kostet „toč“, einen Eintopf aus frischen Saisonprodukten. Tourismus Brda, Šmartno 13, 5211 Kojsko, Slowenien, (+386 5) 39 59 595, www.brda.si/deu/

Eine feine Idee für Urlauber, die schon immer einmal die Sommerfrische dort verbringen wollten, wo sich der steirische Erzherzog Johann nicht nur in die Gegend, sondern auch in seine Anna verliebt hat: das kleine, aber feine Bed and Breakfast „Haus AnnaPlochl“ in Bad Aussee. Die zweistöckige Villa aus dem 19. Jahrhundert wurde erst 2019 liebevoll renoviert und gestylt. Hier stehen acht exklusive Zimmer von „Anna“ über „Erzherzog“ bis „Postmeisterin“ zur Verfügung, die mit Stil, Design und Tradition ausgestattet wurden. Weiters: kleiner SPA-Bereich mit Sauna, Kneipp-Trog zum Energieaufladen und eine Chill- und Relax-Zone. Gefrühstückt wird – frisch, regional und bis 12 Uhr - im Salon, im Salettl oder an einem gemütlichen Plätzchen im Garten. Und wer einen Tipp für Ausflüge in der Region braucht, wendet sich getrost an Opa Willi, die gute Seele im Familienbetrieb. Ab 144 € pro Nacht und Doppelzimmer inkl. Frühstück (buchbar ganzjährig). Bed and Breakfast Haus AnnaPlochl, Marktleite 184, 8990 Bad Aussee, (+43 664) 35 40 052, www.hausannaplochl.at

8| KAISER-URLAUB IM SALZKAMMERGUT

Ein Romantik-Chalet in den Bergen ist doch perfekt für eine kurze Auszeit. Erst recht, wenn es, wie die Kuschel Luxury Lodge, inmitten der idyllischen Wagrainer Bergwelt im Chaletdorf Prechtlgut liegt. Der wunderbare Panoramablick und die gemütliche Kuschelecke mit Kaminofen sorgen für wohlig warme Stunden. Relax & Sauna Bereich und Hot Tub auf der eigenen Terrasse laden zum Genießen ein. Im Alm Spa mit Altholz-Sauna, Panoramawanne und Rainforest-Dusche lässt man die Seele baumeln. Beim 4-NächtePaket „Romantik Kuscheltage“ im Bergchalet oder in der Kuschel Luxury Lodge kommt auch das leibliche Wohl nicht zu kurz, denn es beinhaltet sowohl ein sogenanntes „Hut Essen“ im eigenen Chalet als auch ein traditionelles Abendessen im Prechtlstadl. Ab 1.040 bzw. 1.300 € pro Person inkl. Almfrühstückskorb, Wellness und einer Flasche Champagner, serviert zum Badevergnügen zu zweit (buchbar bis 30.11.2020). Chaletdorf Prechtlgut, Hofmark 1, A-5602 Wagrain, (+43 676) 73 01 911, www.prechtlgut.at

Der Herbst ist die Zeit der prachtvollsten Wochen, um das Salzkammergut sportlich-aktiv und entspannt-genüsslich zu erleben. Die Kaiserstadt Bad Ischl und das Hotel Goldenes Schiff sind die perfekten Ausgangspunkte dafür. Genießer steigen im charmanten, persönlich geführten Vier-Sterne-Haus am Traunufer ab, um auf den Spuren von Sisi und Franz zu wandeln, die ehemalige Hofkonditorei Zauner mit ihren berühmten Mehlspeisen zu besuchen, das 111 Kilometer umfassende Wanderwegenetz zu entdecken oder die Gegend per Bike zu erkunden. Im 3-Nächte-Angebot „Berge, Se(h)en, Biken im Salzkammergut“ sind zwei Tage mit dem E-Bike inkl. Tourenvorschläge und eine Mountainbike-Touren-Karte (bei Schlechtwetter: 2 x Thermenbesuch ganztags mit Sauna in Bad Ischl, St. Wolfgang oder Bad Aussee, inkl. Badetasche) sowie 2 Wasserbett-Massagen enthalten. Ab 289 € pro Person inkl. Frühstücksbuffet (buchbar bis 1.11.2020). Hotel Goldenes Schiff, Adalbert-Stifter-Kai 3, 4820 Bad Ischl, (+43 61 32) 24 241, www.goldenes-schiff.at

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10| KUSCHELTAGE IM BERGCHALET


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11| NATURERLEBNISSE AM JASNA SEE

13| REITEN IM MÜHLVIERTEL

Wie wäre es mit einem Herbsturlaub in Slowenien? Nahe Kranjska Gora liegt der grün schimmernde Jasna See mit Blick auf die Julischen Alpen. Die einzige Unterkunft am Ufer ist das Jasna Chalet Resort. Stylishe Suiten für alle, die zurück zur Natur wollen, denn hier kann man Retreats dazu buchen, z. B. das Programm „Natur verstehen“. Geführt von Pfadfindern und Bergführern entdecken Gäste Pflanzen und Tiere der Region, verbringen Abende am Lagerfeuer, begeben sich auf spannende Wanderungen durch die Dunkelheit und lernen – so der Plan – in der Natur zu überleben. Übrigens: Wer will, kann sich selbst versorgen oder sich in den nahen Restaurants kulinarisch verwöhnen lassen, z. B. im Jasna Café, bekannt für seine süßen Torten und das herrliche Panorama. Ab 130 € pro Nacht und Apartment (buchbar ganzjährig). Jasna Chalet Resort, Vršiška cesta 41, 4280 Kranjska Gora (+386 41) 90 30 907, www.jasnaresort.com

Pferdenarren und Reiter aufgepasst! Im Nordosten Oberösterreichs wartet ein besonderes Urlaubsparadies. Sanfte Hügelwelten, tiefgrüne Wälder und farbenfrohe Wiesen prägen die Mühlviertler Alm – mit 700 km Reitwegen das Eldorado für Wanderreiter in Österreich. Dort, wo der böhmische Wind für kühle Brisen sorgt, wo die Aussicht von den Kuppen bis weit ins Land hinein reicht und sich faszinierende Alpenblicke nach der ein oder anderen Biegung auftun – treffen sich Alm-Cowboys und -girls. Und zwar auch solche, die kein Pferd ihr Eigen nennen. Beim 2-Nächte-Angebot „Reitwochenende auf der Mühlviertler Alm“ werden nämlich ein verlässliches Pferd inkl. Ausrüstung mit Englisch- oder Westernsattel und kompetente Reitbegleitung bereitgestellt. Ab 318 € pro Person inklusive Halbpension im Wanderreithof Heimelsteiner und drei Reittagen (1. Tag: ca. 2-stündiger Ritt zum Kennenlernen der Pferde, 2. u. 3. Tag: ca. 4-5 Stunden Reitzeit zu einer gemütlichen Pferderaststation; buchbar ganzjährig) Wanderreithof Heimelsteiner, Wetzelsberg 14, A- 4363 Pabneukirchen, (+43 72 65) 52 64, www.heimelsteiner.at oder www.pferdereich.at

12| LUXUS-GLAMPING-VILLAGE Gerade in Zeiten wie diesen ist Urlaub mit Privatsphäre besonders gefragt. Noch besser ist es, wenn sich so ein Kurztrip mit einem luxuriösen Aufenthalt und Entspannung in einer Therme verbinden lässt. In Kroatien, fernab vom Trubel der Stadt, in der Nähe von Wasserattraktionen und den kulturellen und historischen Stätten von Zagorje, liegt das nagelneue Glamping Village Terme Tuhelj: 26 luxuriöse, klimatisierte und beheizte Mobilhäuschen mit geräumigen Terrassen, privaten überdachten Parkplätzen, einem zentralen Wellnesspool mit Wassermassagen plus Kinderbecken sowie Sportanlagen für Tennis, Fußball, Basketball und Beachvolleyball. Für viel Wohlgefühl sorgt die Terme Tuhelj, mit finnischen und Dampfsaunen, Massageräumen, Whirlpools und Ruhezonen und mit Restaurants und Bars, die authentische kulinarische Spezialitäten und Gerichte aus aller Welt anbieten. Ab 140 € pro Nacht ohne Verpflegung (buchbar ganzjährig). Terme Tuhelj, Ljudevita Gaja 4, 49215 Tuheljske Toplice, Kroatien (+385 049) 20 30 00, www.terme-tuhelj.hr

14| WEISSENSEE FÜR NATURLIEBHABER Ein Kurztrip, bei dem man Natur zu jeder Jahreszeit erlebt! Schließlich haben der Naturpark Weissensee, die umliegenden Berge, der glasklare See und die heilklimatische Luft immer Saison. Und mittendrin – mit dem Glück der Alleinlage – das Feriendorf Morgenfurt mit Häusern aus Erde, Stein, Holz und Ziegel, umgeben von saftigen Wiesen, einem Fischteich und einem Naturgarten mit Spielwiese. Seeblick ist inkludiert, der Privatstrand mit Liegewiese ebenfalls. Im Steinhaus wartet Wellness mit Überwassermassage, Sauna, Infrarot- und Ruheraum auf die Gäste, für die auch kulinarisch gesorgt werden kann: in der Fassl- und Zirbenstube oder im Natur Gastgarten und auf der Picknick Wiese. Ab 293,40 € für drei Nächte und Wohnung ohne Verpflegung, inklusive Endreinigung und Kurtaxe (buchbar ganzjährig, Betriebsurlaub November). Ferienhäuser Morgenfurt, Oberdorf 2, A-9762 Weißensee, (+43 47 13) 23 39, www.morgenfurt.at kurzurlaube | alpe adria magazin

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15| BIKEN AM OSSIACHER SEE

17| ALPEN-LUXUS IM TANNHEIMER TAL

Aktiver und entspannender Kurzurlaub gefällig? Zum Beispiel mit Gratis-Leihbike auf grüne Gipfel oder rund um einen der abwechslungsreichsten Seen Kärntens! Dazu noch der exklusive Service eines gehobenen Hotels und die private Atmosphäre eines Ferienappartements. Das bietet das 2- bzw. 3-Nächte-Angebot „Radln am und um den Ossiacher See“ des Apart Hotel Legendär, direkt am See mit großzügiger Gartenanlage, Marina, Liegewiese und Badesteg plus einem Pavillon mit vier Saunen sowie Beauty- und Massagen. Gewohnt wird in Appartement-Kategorien, die sich nach den Bedürfnissen der Gäste richten. Allen gemein sind Balkon oder Terrasse, separate Wohn- und Schlafbereiche und ein großer Essbereich mit moderner Küche samt erlesener Weinauswahl. Ab 189 bzw. 255 € pro Person inkl. Brunch-Frühstück im Appartement, hauseigenem Yoga und Nuad-Thai-Massage (buchbar 13.9. bis 26.10.2020). Apart Hotel Legendär, Uferweg 47, A-9552 Steindorf am Ossiacher See, (+43 42 43) 45 664, www.aparthotel-legendaer.com

Auszeit für Erholungssuchende ebenso wie für Aktivurlauber! Das Luxus Hüttendorf La Soa im Tiroler Tannheimer Tal macht’s möglich. Im Hochtal in den Tannheimer Bergen auf etwa 1100 m Seehöhe laden klare Bergseen und urige Almen zum Wandern, Klettersteige zum Klettern und zahlreiche Radwanderwege zum Biken ein. Ruhe und Erholung bieten die modernrustikalen Luxus Chalets mit Außenbadewanne und finnischer Außensauna. Auf der Terrasse der Chalets lässt es sich nicht nur herrlich entspannen, sondern auch gemütlich grillen. Bucht man nämlich das 3-Nächte-Special „Berge und Mee(h)r im ‚Alpin-Chalet‘, gibt’s einmal den Weber-Grill gratis dazu. Ansonsten steht kulinarisch das Restaurant #achtzig mit Tiroler Spezialitäten zur Wahl. Ab 1.050 Euro inkl. Frühstück (buchbar bis 1. Oktober 2020). La Soa Chalets, Schattwald 80, A- 6677 Schattwald, (+43 56 75) 21 000, www.la-soa.at

16| HIDEAWAY AUF STEIRISCH

18| ZUM WANDERN NACH MERAN

Luxus im Einklang mit der Natur, und das in einer privaten Rückzugsoase mit viel Freiraum! Das gönnt man sich in der Genuss- und Weinregion Südsteiermark. Dort haben Barbara und Andreas Reinisch einen Sehnsuchtsort geschaffen: vier luxuriöse Chalets jeweils mit Private Spa, Outdoor-Sauna und -Badewanne und elegantem Loft, alles eingebettet in eine Wellness-Oase mit einem 600m² großen und verträumtem Naturschwimmteich, Sauna- und FitnessKubus und lauschigen Plätzen in einer weitläufigen, romantischen Parklandschaft. Wer das 3-Nächte-Angebot „Steirische Wein-Genusstour“ bucht, erlebt außerdem - geführt vom Gastgeber - die Genuss- und Kulturhauptstadt Graz und drei Weinstraßen. Ab 1.200 € pro Person im Chalet inklusive Gourmet-Frühstück, fünf-gängigem Candle Light-Dinner und Drei-Gang-Menü im Leibnitzer Wirtshaus Kogel 3 sowie ein Vinoble Barrique Weinbad und zwei Teilkörpermassagen (buchbar ganzjährig). Golden Hill Country Chalets & Suites, Steinfuchsweg 2 / Waldschach, A 8505 St. Nikolai im Sausal, (+43 650) 35 05 936, www.golden-hill.at

Das zauberhaft mediterrane Meran ist besonders im Herbst eine Reise wert, wenn die Berge rundum in den schönsten Farben leuchten. Die Idee: Wir erkunden die Thermenstadt Meran mit ihren Laubengängen, planen natürlich Törggelen und die eine oder andere Wandertour ein. Besonders angetan haben es uns die Waalwege: Das sind alte, wanderbare Wasserläufe, ziemlich eben entlang der Hügel und Berge um Meran (siehe auch das Interview auf Seite 128). Unser sympathischer Quartiertipp liegt unweit eines Waalweges: Der Oberglunigerhof in Tscherms, etwa 4 km von Meran, ist ein liebevoll geführtes Schmuckstück von einem Biohof (siehe Foto oben), mit großartigem Frühstück, herrlicher Aussicht und vielen netten, ruhigen Garten-Platzerln und Pool. Ein Wohlfühlhaus, je nach Saison ab 101 € (Appartement für zwei oder mehrere) pro Tag bzw. ab 34 € (pro Person im Doppelzimmer) zu buchen. Oberglunigerhof, 39010 Tscherms, T. (+39 04 73) 56 23 75, www.obergluniger.com

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19| BROT BACKEN IN SÜDTIROL

21| SPÄTSOMMER IN ZELL AM SEE

Auf Geschmacks- und Wanderreise in ein Südtiroler Gourmethotel, das wäre doch was für einen Kurzurlaub! Im Hotel Pfösl in Deutschnofen mit Naturaspa Wellnessanlage indoor & outdoor dreht sich alles ums Brot, vor allem, wenn man das 3-Nächte-Angebot „Natürlich.Bergwellness“ bucht. Brigitte Zelger, die zusammen mit Schwester Eva und Schwager Daniel das Hotel betreibt, bereitet Sauerteigbrot mit Gewürzen und Kräutern zu. Küchenchef Markus Thurner wiederum heizt im Sommer gerne den 300 Jahre alten Holzbackofen ein und bäckt Trüffel-, Chilikäse- oder Speckbrot. Das können auch die Gäste lernen – jeden Donnerstag, wenn sie mit ihm gemeinsam backen und den kleinen Brotbackkurs bei Brigitte und Eva belegen. Und für Wanderer ist das Hotel inmitten der Dolomiten sowieso idealer Ausgangspunkt für Ausflüge ins schöne Eggental am Fuße des Rosengarten und Latemar. Bergwellness-Package ab 513 € pro Person inklusive Natur-Genießerpension und sechs geführten Almen- und Gipfelwanderungen (buchbar bis 8.11.2020) Hotel Pfösl, Schwarzenbach 2, I-39050 Deutschnofen, (+39 04 71) 61 65 37, www.pfoesl.it

22| LEOGANG – URBAN SOUL MEETS THE ALPS

20| 4-HAUBENKOCHS KRÄUTERGEHEIMNISSE Die letzten Tage des Almsommers genießen und in kulinarische Kräutergeheimnisse eines 4-Haubenkoches eingeweiht werden. Diese Urlaubsidee hat sich Familie Winkler vom Sonnhof in St. Veit im Salzburger Land ausgedacht. Das Hotel inmitten der Pongauer Berge bietet nicht nur einen sonnigen Wellnessbereich für entspannte Stunden, es ist vor allem der perfekte Ausgangspunkt für Erlebnisse in unberührter Natur - ob am Ufer eines glasklaren Gebirgsbachs, auf einer sonnengewärmten Bank vor einer urigen Hütte oder inmitten einer blühenden Almwiese. Dort ist auch das Kräuterreich von Starkoch Vitus Winkler, Autor von „Kräuterreich – Geheimnisse der alpinen Küche“, der Hotelgäste gerne auf seine Kräuterwanderung mitnimmt – insbesondere, wenn sie das 4-Nächte-Paket „Almsommer 4 Tage“ gebucht haben. Ab 753 € pro Person inkl. Halbpension, 1x Galadinner, 1 x Wanderrucksack, 1 x Kräuterspaziergang mit Vitus Winkler (buchbar bis 31.10.2020). Verwöhn- und Genießerhotel Sonnhof, Kirchweg 2, A-5621 St. Veit im Pongau, (+43 64 15) 43 23, www.verwoehnhotel.at

Wellness, Golf und Kulinarik in einem traditionsverbundenen, familiären und mondänen Ambiente – was für eine Traumdestination für einen Kurzurlaub! Das ist der Salzburgerhof, das Luxushotel in Zell am See, eines der führenden 5-Sterne-Hotels in Österreich, mit exzellenter Haubenküche und prämierter Wellness- und Saunawelt. Zudem ist das Haus durch seine großartige Lage im Herzen des Pinzgaus die ideale „Basisstation“ für Ausflüge im Salzburger Land mit seinen kulturellen und natürlichen Schätzen. Im 4-Nächte-Paket „Spätsommerurlaub zwischen Berg & See“ ist der Zell am See Gold Voucher inkludiert, mit dem man z.B. eine Berg- & Talfahrt auf die Schmittenhöhe, eine Schifffahrt am Zeller See, eine Fahrt über die Großglockner Hochalpenstraße oder eine Berg- und Talfahrt in die Weißsee Gletscherwelt erleben kann. Ab 717 Euro pro Person inkl. VP (buchbar bis 18.10.2020). Hotel Salzburgerhof, Auerspergstraße 11, A-5700 Zell am See, (+43 65 42) 765, www.salzburgerhof.at

So lautet das Motto des mama thresl und zeigt, wie zeitgenössische Hotellerie in den Alpen auf Klischees und Konventionen verzichten kann. Stylisches Ambiente, herzliche Gastfreundschaft, alpin-sportliches Zuhause sowie raffiniertes Essen und Drinks machen das Haus zu etwas Besonderem. Inmitten der Salzburger Bergwelt und umgeben von grünen Wiesen liegt das mama thresl in der Ferienregion Leogang. Als Ausgangspunkt für zahlreiche Aktivitäten ist das Hotel mit direktem Sitz an der Asitzbahn ganzjährig ein Eldorado für Bergliebhaber – Mountainbiker, Yogis, Kletterer, Wanderer, Freerider, Skifahrer – und Adrenalin-Junkies, die hier voll auf ihre Kosten kommen. Nach einem sportlichen Tag sorgt eine finnische Panoramasauna für Entspannung und der angrenzende Ruhebereich begeistert mit Liegekojen und viel Privatsphäre. Die Preise für eine Übernachtung in der Kategorie “woodenstyle plus“ mit Blick auf die Leoganger Steinberge beginnen bei 78 Euro pro Person. Das reichhaltige Frühstücksbuffet mit regionalen Spezialitäten ist dabei inklusive. mama thresl, Sonnberg 252, 5771 Leogang, (+43 65 83) 20800, www.mama-thresl.com

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PEPERONCINO alpe adria

in

Mose. Man glaubt es nicht - aber die

ersten Tests des Hochwasserschutzsystems in Venedig haben im Juli stattgefunden und zarte Hoffnung gegeben, dass das in ein, zwei Jahren wirklich funktionieren könnte.

99 Cent Nach Corona soll vieles oder sogar alles besser werden? Da lacht man sich doch quarantänereif.

N Ana Roš. Sloweniens Vorzeigekö-

chin wurde nun auch vom strengen Guide Michelin gewürdigt. Über der Hiša Franko in Kobarid leuchten zwei Sterne.

Maske tragen. Wird jetzt im Herbst besonders wichtig - wenn sich alle mit ihr schützen, sinkt das Corona-Infektionsrisiko um bis zu 90 Prozent. Hausbooturlaub. Am Tagliamento

bei Lignano wurde Italiens erstes Hausboot-Resort eröffnet. Abstand ist garantiert: Zum nächsten Hausboot finden ein paar (schwimmende) Babyelefanten Platz.

alpe adria

out Deutsche Raser. Die

Deutschen können sich nicht und nicht zu Autobahntempo 130 durchringen freie Fahrt für freie Bürger (und für eine kaputtere Umwelt) ist die Devise.

Honigfälschen. Die Bienen können es kaum glauben - Billighonigs werden u. a. mit Reissirup aus China gefälscht bzw. verlängert. Abstandsmissachter. Millionen Infizierte, Zehntausende Tote - aber in unseren Breiten tun einige so, als ob es Covid-19 nicht gäbe. He, Leute: Partys vergessen, ausreichend Abstand halten und Maske tragen, sonst muss sich die Mama vom Babyelefanten um euch kümmern!

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HEINZ GRöTSCHNIG

ach Corona, so heißt es, wird alles besser. Die Menschheit wird ein neues Bewusstsein entwickeln, nachhaltiger denken, nicht mehr (so viel) billigfliegen, nicht mehr mit Schweröldampfern kreuzfahren. Sie wird regionaler einkaufen, auf Steuergerechtigkeit achten usw. Und dann bin ich aufgewacht. Habe meine E-Mails gecheckt und jede Menge Angebote zum Billigflug entdeckt. Fliegen Sie weg - ab 9,99 Euro, versucht mich Ryanair zu ködern. Genau: Ryanair, deren Tochter Laudamotion mir schon monatelang Geld schuldet, weil sie das wegen Nichtfliegenkönnen verfallene Ticket nicht zurückzahlen will. Nun, anfangs wollte man schon, ließ mich ein Rückzahlungsformular ausfüllen, um mir Wochen später eine Gutschrift anzubieten. Das ist zwar nicht rechtens - aber was ist das im Billigflugunwesen schon? Dass ein Flug (ab) 9,99 Euro kostet, nicht mal ein Drittel des Taxipreises von Wien Mitte zum Airport Schwechat? Rechnet man das auf andere Fortbewegungsmittel um, müssten wir mit dem Flixbus um 8 Cent von Wien nach München fahren - und könnten uns Tagestickets für Öffis in Großstädten im 1-Cent-Bereich locker leisten. Dass Ryanair vulgo Laudamotion monatelang nicht zurückzahlen konnte, ist aber verständlich: Die sind/waren mit dem Erstellen von Billigstangeboten so beschäftigt, dass fürs Rückzahlen von nicht konsumierbaren Tickets leider keine Zeit übrig blieb. Ich frag mich eh, ob die in Zukunft nicht hergehen werden, Tickets nur zum Billigsttarif rückzuerstatten. Soll heißen: Man zahlte zwar 200 Euro fürs Ticket (weil die Billigsttickets ja sehr limitiert sind), wird aber mit 9,99 abgespeist, weil man ja theoretisch ein Ticket zu dem Preis hätte bekommen können und Ryanair/Laudamotion nicht dafür bestraft werden kann, dass man nicht eher (also billiger)

gebucht hat. Irgendein Gericht auf einer windigen Insel sollte das rechtlich absichern. Es ist ja auch rechtlich völlig okay, dass Konzerne mit Milliardengewinnen kaum Steuern zahlen, wenn ihre Rechtsanwälte die bestwindigste Insel für sie ausgekundschaftet haben. Nach Corona soll das alles anders werden? Dass ich mich nicht in eine Quarantäne kranklache. Ich tippe aufs Gegenteil: Nach Corona müssen Verluste ausgeglichen werden - und dafür muss noch mehr (steuer)gespart und noch mehr konkurrenzverdrängt werden. Sprich: Der 9,99 Euro-Flug könnte dann 0,99 Euro kosten, damit man die Mitbewerber wegpustet, um letztlich mehr Teuro-Tickets verkaufen zu können. Und das gute Fleisch? Darf das nach Corona endlich einen fairen Preis haben, damit der Bauer davon leben und das Vieh halbwegs tierwürdig gehalten werden kann? Aber hallo, flattern nicht auch jetzt täglich Prospekte herein, die Fleisch zu einem Preis feilbieten, bei dem das billigste Hundefutter veritable Verdauungsbeschwerden bekommt? Nach Corona wird alles anders: Die Menschen werden in Home-Offices arbeiten, mit kürzeren Arbeitszeiten und zu besseren Löhnen. Ha, ha und hi, hi. Schon jetzt sind auch da Preisdrücker am Werk, denn natürlich müssen erst die Verluste weg. Und wem kann man am einfachsten was wegnehmen? Richtig, dem"kleinen Mann", Arbeiter, Zulieferer. Und Home-Office? I wo, da hat man die Mannschaft doch nicht unter Kontrolle. Also: Wird nach Corona alles besser? Ich fürchte: nein. Danach werden noch ungehemmter die Einspar- und Verdrängungsviren wüten. Und jetzt haben wir noch gar nicht vom Klimawandelbekämpfen geredet. Ja, auch da müssen natürlich die Budgets ordentlich gekürzt werden. Mit viel Glück bleiben 9,99 Euro übrig. Oder doch nur 99 Cent? ■


ABO-ANGEBOT: zum Preis von € 28,- (Inland), € 36,- (Deutschland)

© Thomas Koller

UNSER SALZKAMMERGUT erscheint 4 x im Jahr.



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