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Neue Wege, neue Chancen fürs Babyglück
Ein Besuch bei der Gynäkologin - oft hilft es, wenn der Partner dabei ist
NEUE WEGE, NEUE CHANCEN
Wenn der Storch ausbleibt, dann sollte man professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Aber auch andere Frauenthemen stehen im Fokus und werden von Kärntens Gynäkologen beantwortet.
Fotos Shutterstock, KK, Hannes Krainz, Daniel Waschnig
Das Leben einer Frau ist nicht immer einfach. Beruf, Familie, Homeschooling und Stress – da werden die eigenen Wünsche ganz hintan-gestellt. Aber auch jene Frauen, bei denen es mit einem Baby nicht klappt, sind angeschlagen, müde und ausgepowert. Warum nicht einfach einmal eine Ganzheitliche Frauenheilmassage ausprobieren? Dies ist eine sanfte, manuelle Methode zur Behandlung unterschiedlicher Beschwerden des weiblichen Körpers in jeder Lebensphase – beginnend von der Pubertät bis ins Klimakterium. Sie ist eine sehr behutsame Behandlungs-technik, die das Entgiftungssystem anregt, das vor allem den Hormonhaushalt ausgleicht. „Seit vielen Jahren wird der fruchtbarkeitssteigernde Teil der Ganzheitlichen Frauenheilmassage auch im Rahmen von
Andrea Weiler, medizinische Masseurin im Kurzentrum Therme Warmbad in Warmbad-Villach
Kinderwunschprogrammen eingesetzt. Denn durch die entsprechende Behandlungsfrequenz werden die Hormone ausbalanciert und es kommt dadurch zur empfängnissteigernden Wirkung. Die Ganzheitliche Frauenheilmassage hat sich besonders bei PCO, Endometriose und nach langjähriger Einnahme der Pille bewährt. Die lymphaktivierenden Maßnahmen und die Anregung der Nieren und des Beckenbereichs sowie das refl ektorische Arbeiten an der Gebärmutter und Eierstöcken wirken sich positiv auf die Geschlechtsorgane aus. “Die Massage kann unterstützend auch bei einer In-vitro-Fertilisation eingesetzt werden“, erklärt Andrea Weiler, medizinische Masseurin im Kurzentrum Therme Warmbad in Warmbad-Villach. Denn: Viele renommierte Gynäkologen sind von der positiven Wirkung der Ganzheitlichen Frauenheilmassage überzeugt. Sie kann alleine oder begleitend zu einem schulmedizinischen Behandlungsschema angewendet werden.
Dr. Michaela Schmölzer, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe aus Klagenfurt
HPV-Impfung. Humane Papillomaviren zählen zu den am häufi gsten sexuell übertragenen Viren. Rund 80 Prozent aller Frauen erkranken in ihrem Leben an einer HPV-Infektion, die in den meisten Fällen symptomlos verläuft. Beim überwiegenden Teil heilen diese Infektionen über einen Zeitraum von ca. zwei Jahren spontan wieder aus. „Bei einem geringen Anteil verbleiben die Viren jedoch im infi zierten Epithel im Gewebe oder in der Schleimhaut. Persistieren die sogenannten Hochrisiko-Humanen Papillomaviren am Gebärmutterhals, können sich über einen Zeitraum v.l.n.r.: Prim. Dr. Klaus Unterrieder und Dr. Maximilian Lanner
Neues GynäkologieTeam in der Privatklinik Villach
Für die Gesundheit der Frau.
Zwei Schwerpunkte, ein Team: Prim. Dr. Klaus Unterrieder, erfahrener Leiter des Brustzentrums der Privatklinik Villach und renommierter Experte für Brustgesundheit/Brustkrebs, übernimmt als neuer Primarius die Gynäkologische Abteilung der Privatklinik Villach. Komplettiert wird sein Team vom neuen Oberarzt Dr. Maximilian Lanner, der eine fundierte endoskopische Ausbildung vorweist: Seine Schwerpunkte sind die operative Gynäkologie sowie die gynäkologische Onkologie.
Privatklinik Villach
Dr.-Walter-Hochsteiner-Str. 4, 9504 Villach T: +43 (0)4242 3044 0 E: klaus.unterrieder@humanomed.at E: maximilian.lanner@humanomed.at www.humanomed.at
von mehreren Jahren Krebsvorstufen entwickeln, die unbehandelt im weiteren Verlauf Ursache für die Entstehung für Gebärmutterhalskrebs werden können“, erklärt Dr. Michaela Schmölzer, Fach- ärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe aus Klagenfurt. Vorbeugen kann man diesem Risiko durch die regelmäßige Teilnahme an der gynäko- logischen Vorsorgeuntersuchung, um schon frühe Zellveränderungen erkennen zu können.
Die HPV-Übertragung erfolgt sowohl durch Geschlechtsverkehr, kann aber auch über befalle- ne Haut oder Schleimhaut oder über infizierte Gegenstände erfolgen. „Ein Kondom ist somit kein vollständig sicherer Schutz vor einer Infektion, die Anwendung wird aber trotzdem empfohlen, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren“, so Schmölzer. Auch kann das Virus schon bei der Geburt von der Mutter auf das Neugeborene übertragen werden. Die Niedrigrisiko-Humanen Papillomaviren verursachen keinen Gebärmutterhalskrebs, können jedoch unangenehme Feigwarzen im Genitalbereich bilden. „Die beste Vorbeugung gegen eine Infektion mit HPV ist die Impfung gegen Humane Papillomaviren. Diese kann auch noch erfolgen, wenn eine Frau bereits Geschlechtsverkehr hatte“, klärt Dr. Schmölzer auf. Die Impfung wird auch Buben und jungen Männern empfohlen, um die Übertragung der Viren zu verhindern.
Tabuthema Harninkontinenz. Worüber frau sehr ungerne spricht, ist der ungewollte Verlust von Harn. Dieser führt in vielen Fällen häufig zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqua-
Primar Dr. Maurus Demmel, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe aus Wolfsberg
Dr. Michaela Schmölzer
Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Wahlärztin
Gynäkologische Endokrinologie & Reproduktionsmedizin ÖÄK-Diplom Akupunktur ÖÄK-Diplom Orthomolekulare Medizin
Görzer Allee 22 C 9020 Klagenfurt Tel. 0664/916 19 90 www.frauenarzt-klagenfurt.at
Prim. Dr. Maurus Demmel
Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe Wahlarzt aller Kassen Vorstand der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am LKH Wolfsberg
Gynäkologische Vorsorge, Beratung und Behandlung Schwangerenbetreuung und Geburtshilfe Akupunktur
9400 Wolfsberg Rossmarkt 8 Mobil: 0676/72 05 774 Fax.: 04352/36 9 21-10 www.demmeldrmaurus.at
Ordination nach telefonischer Terminvereinbarung
lität. „Es ist ein Tabu-Thema in der Frauengesundheit und dieses Problem betrifft längst nicht mehr nur Frauen im hohen Alter. Vor allem nach der Geburt sind viele Frauen davon betroffen. Der Grund ist meist eine Überdehnung der Beckenbodenmuskulatur und des Blasenschließmuskels“, er- klärt Primar Dr. Maurus Demmel, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe aus Wolfsberg. Und auch in den Wechseljahren klagen Frauen zuneh- mend über Blasenschwäche. Die hormonelle Veränderung kann zur Schwächung der Beckenmuskulatur führen. Warum, erklärt Dr. Demmel: „Der Östrogen-Spiegel sinkt mit dem Alter und lässt das Gewebe des Beckenbodens erschlaffen. Dadurch kann die Kontrolle der Blasenschließmuskeln erschlaffen.“ Zur Abklärung der Inkontinenz gehört ein ausführliches Gespräch, es ist auch wichtig, über zumindest zwei bis drei Tage ein sogenanntes „Blasentagebuch“ zu führen. „Aber auch eine ausführliche gynäkologische Untersuchung ist Teil der Abklärung“, so Demmel. Überdurchschnittlich häufig betroffen von einer Blasenschwäche sind Übergewichtige und Frauen mit schwachem Bindegewebe. Meist beginnen die „Beschwerden“ harmlos. Zu Beginn verliert frau einen einzigen Tropfen Urin, mit der Zeit werden es mehr. „Auf alle Fälle sollte man nicht zuwarten und die Beschwerden medizinisch abklären. Bei leichter Blasenschwäche hilft regelmäßiges
Primar Dr. Maurus Demmel
Beckenbodentraining.“ Wichtig ist es auch, ausrei- chend zu trinken und nicht bei kleinsten Mengen zur Toilette zu gehen. „Wenn die Blase nie richtig gefüllt ist, bleibt der Beckenboden untrainiert und wird dadurch erst recht schwächer.“
T: M: +43 (0)664 267 80 97
Dr. Martin Kaimbacher, Facharzt für Gynäkologie & Geburtshilfe und Inhaber des Kinderwunschinstitutes in Spittal/Drau
Weit weniger künstlich, als es das Wort vermuten lässt. Andere Frauen wiederum wünschen sich nichts sehnlicher als ein Kind zu bekommen und somit zu einer Familie zu werden. Ausbildung, Karriere, den richtigen Mann finden, ein kuscheliges Nest schaffen – eine Schwangerschaft steht bei vielen Frauen ganz hinten an. Doch was, wenn es schon zu spät ist oder wenn es einfach nicht mehr klappen will und einem scheinbar das Mutterglück verwehrt bleibt? Die künstliche Befruchtung ist dann meist der letzte Halm, an den man sich zu klammern versucht. Für rund 15 Prozent der mitteleuropäischen Paare sagt das Schicksal jedoch Nein zum Kinder- wunsch. Das heißt für diese Paare, eine Schwangerschaft ist nicht, erschwert oder nur mit ärztlicher Hilfe erreichbar. Damit die ungewoll- te Kinderlosigkeit keine dauerhafte Wunde bleibt, steht das Team von Dr. Martin Kaimbacher Kinderwunschpaaren bei jeglicher Fragestellung mit Rat und Tat zur Seite. Mit dem im Komplex des Kran- kenhauses Spittal/Drau neu errichteten privaten Institut entstand in Oberkärnten die erste Einrichtung dieser Art, die bei reproduktiven Problemen Hilfe und Lösungen nach aktuellstem Stand der Medizin anbietet. Im modernen und bestens ausgestatteten Kinderwunschinstitut, das zudem völlig barrierefrei und rollstuhlgerecht erbaut wurde, sind alle Bereiche der in Österreich erlaubten Reproduktionsmedizin abgedeckt. „Es kommen mitt- lerweile äußerst erfolgreich etablierte Metho- den der künstlichen Befruchtung zum Einsatz, mit welchen sehr vielen Paaren zum Kinderglück verholfen werden kann“, so Dr. Martin Kaimbacher, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Inhaber des Kinderwunschinstitutes. Wurden noch vor vielen Jahren Termine anfangs sehr zögerlich vereinbart, so findet nun ein Umdenken statt. Man hat zunehmend erkannt, dass künstliche Befruchtung weit weniger „künstlich“ ist, als man es dem Wort nach vermuten könnte. Nicht wie etwa in anderen medizinischen Professionen, wo tatsächlich Fremdmaterial verarbeitet wird, denken wir nur an ein künstliches Hüftgelenk, wo Metall oder diverse Kunststoffe in den Körper eingebracht werden, oder etwa Brustimplantate, ein Herz- schrittmacher, künstlicher Zahnersatz und vieles mehr. Somit kann man das Wörtchen „künstlich“ in der Reproduktionsmedizin sicherlich hinterfragen, denn letzten Endes wird hier nichts anderes angewendet als körpereigene Zellen. Kaimbacher: „Vielmehr ist es eine medizinische Hilfe, wenn
Es gibt äußerst erfolgreich etablierte Methoden der künstlichen Befruchtung.
Dr. Martin Kaimbacher
man so will eine „Befruchtungshilfe“, wo jedoch zu jedem Zeitpunkt nur mit körpereigenen Zellen und Geweben gearbeitet wird, im konkreten Fall eben mit Ei- bzw. Samenzellen.“ Und eben diese Erkenntnis lässt viele Paare durchatmen und die Reproduktionsmedizin als medizinische Heilme- thode in der Behandlung einer Unfruchtbarkeit annehmen. Deshalb gilt es für Kaimbacher, der seit mehr als zehn Jahren in der Reproduktionsmedizin tätig ist, auch stets im Auge zu behalten, dass Vermehrung und Fortpflanzung in erster Linie immer noch lebendige Biologie und nicht so sehr Technik ist. „In unserem Team arbeiten Menschen für Menschen, um gemeinsam etwas Großes ins Leben zu rufen.“
Netzwerk DER PFLEGE
KÄRNTNER VORZEIGEMODELL GEGEN ALTERSEINSAMKEIT.
Mit der Pfl egenahversorgung hat Kärnten einen Meilenstein gesetzt: Als erstes Bundesland in Österreich realisiert Kärnten in den Gemeinden einen „Pfl ege-Koordinator“, einen Kümmerer, der sich aller Pfl egefragen annimmt und vor Ort hilft. Kostenlos, natürlich! Bereits 73 Gemeinden haben die Pfl egenahversorgung umgesetzt. Der Bund zieht jetzt mit Community Nurses nach. Kärnten geht aber noch einen Schritt weiter: Mit dem „Ehrenamt in der Pfl egenahversorgung“ wird ein bislang nie dagewesenes Ehrenamt-Modell umgesetzt. Wie funktioniert es?
• In den Gemeinden mit Pfl egenahversorgung werden ehrenamtliche Bürger gesucht • Diese werden kostenlos durch Experten ausgebildet • Sie erhalten eine Basisschulung in Erste Hilfe, Hygiene- und Schutzbestimmungen oder im Umgang mit Menschen mit Demenz • Das Land Kärnten übernimmt für sie die Haft- und Unfallversicherung und wickelt diese Versicherung zentral über das Land ab • Außerdem bezahlt das Land den Ehrenamtlichen das amtliche Kilometergeld • Sie erhalten einen offi ziellen Ausweis für ihr Ehrenamt in der Pfl ege • Die Ehrenamtlichen werden vom jeweiligen Pfl ege-Koordinator in der Gemeinde für die Tätigkeit eingesetzt • Mit der ehrenamtlichen Tätigkeit sind keine pfl egerischen Leistungen gemeint! Vielmehr geht es um Unterstützung und Begleitung, um Einkaufsfahrten, Arztbesuche oder ums gemeinsame Kartenspielen, um Gespräche, gemeinsame Spaziergänge … → Gesucht werden Menschen, die sich leidenschaftlich für das Gemeinwohl in ihrer Gemeinde einsetzen und bereit sind, die eine oder andere Stunde ihrer Freizeit für das Ehrenamt in der Pfl ege zu investieren
→ Das Ehrenamt in der Pfl ege ist ein Kärntner Vorzeigeprojekt gegen die Alters- und Demenzeinsamkeit
→ Und es ist ein zusätzliches Entlastungsangebot für pfl egende Angehörige – und daher im doppelten Sinn ein Meilenstein!
INFORMATIONEN:
Amt der Kärntner Landesregierung, Dr.in Michaela Miklautz, 050 536-15456