IM FOKUS
IM AUFWIND
Wie die Steiermark in der Holzwirtschaft neue Maßstäbe setzt
Warum der Holzbau die richtige Antwort auf die Frage nach einer klimafitten Zukunft ist
ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 10Z038473 M, STEIRERIN VERLAGS GMBH, SCHUBERTSTRASSE 29/1, 8010 GRAZ
ERSCHEINUNGSORT GRAZ, JG. XVI, NR. 1, 19. JÄNNER 2024, PREIS: 2,50 EURO, © SHUTTERSTOCK
JÄNNER 2024
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©shutterstock
UNSER REZEPT GEGEN DIE KLIMAKRISE:
NACHHALTIGE VERWENDUNG VON HOLZ. www.mm-holz.com
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EDITORIAL IM EINKLANG
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ie grünen Wälder der Steiermark sind nicht nur eine idyllische Kulisse, sondern viel, viel mehr. Inmitten des modernen Wirtschaftslebens findet die Steiermark einen richtungsweisenden Weg, ihre natürlichen Ressourcen nicht nur zu bewahren, sondern auch als treibende Kraft für eine nachhaltige Wirtschaft zu
nutzen. Denn die heimischen Waldbestände fungieren nicht nur als lebendige Ökosysteme, die die Biodiversität schützen und einen bedeutenden Beitrag zur Reduktion von CO2 leisten, sondern auch als Arbeitsraum für Zehntausende. Genauer gesagt, rund 50.000 Steirer:innen leben entlang der Wertschöpfungskette vom Wald.
BEDEUTUNG IM FOKUS Die nachhaltige Nutzung von Holz hat sich zu einem Schlüsselindikator für die wirtschaftliche Stabilität in der Steiermark entwickelt. In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Umweltschutz immer mehr an Bedeutung gewinnen, steht die Steiermark somit als lebendiges Beispiel dafür, wie Natur und Wirtschaft im Einklang
© THOMAS LUEF, SISSI FURGLER FOTOGRAFIE
DARAUF BAUEN WIR!
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ie viele Häuser könnte man wohl mit dem Holz bauen, das in Österreichs Wäldern in einem Jahr nachwächst? 700.000! Wenn man bedenkt, dass ein Einfamilienhaus aus Holz im Durchschnitt 40 Tonnen CO2 speichert, braucht man nicht kompliziert zu rechnen, um zu erkennen, welches
Potenzial in puncto Klimaschutz im Holzbau steckt.
RENAISSANCE EINES BAUMATERIALS Holz, eines der ältesten Baumaterialien der Menschheit, hat in den letzten Jahrzehnten eine wahre Renaissance in der Baubranche erlebt. Und das ist gut so. Denn der Ein-
satz von Holz als Baumaterial ist nicht nur eine architektonische Entscheidung, sondern ein entscheidender Schritt in Richtung einer grüneren und nachhaltigeren Zukunft. Kurz gesagt, Holz zählt zu den vielfältigsten und nachhaltigsten Rohstoffen überhaupt. Sie wollen wissen, was in der Steiermark alles ge-
NICOLE NIEDERL Geschäftsführung
existieren können. Diese immense Bedeutung verdient es, im Fokus zu stehen. Daher freut es mich besonders, dass wir bereits zum achten Mal in Kooperation mit proHolz Steiermark eine Ausgabe des BUSINESS MONAT präsentieren, die sich gänzlich dem Thema Holz widmet und die Vielseitigkeit dieses essenziellen heimischen Rohstoffs beleuchtet.
LISSI STOIMAIER Chefredakteurin
schieht, um diese Renaissance zu forcieren? Dann lesen Sie die folgenden Seiten dieses Magazins. Sie werden sehen, es erwartet Sie in dieser Spezialausgabe des BUSINESS MONAT zum Schwerpunkt Holz eine wahre Leistungsschau der steirischen Holzbranche in ihrer ganzen Vielfalt und all ihren Vorreiterrollen. BUSINESS Monat
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EDITORIAL WORAUF EIGENTLICH NOCH WARTEN?
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Das wären, schnell aufgezählt, die handfesten, fakten orientierten Argumente für die Nutzung von Holz. In der Titelgeschichte widmen wir uns aber noch einem weiteren, emotionaleren Faktor: dem Lebensgefühl, das Wohnen im und mit Holz bedeuten kann. Von wettergegerbten, jahrhundertealten Bauernhäusern bis hin zu den Möglichkeiten der modernen Architektur birgt der Werkstoff zahlreiche Möglichkeiten, um
© THOMAS LUEF
etzt ist die Zeit der Weichenstellung. Unternehmen wie Privatleute haben es in der Hand, sich für den nachhaltigen Rohstoff Holz zu entscheiden und damit ihren Teil für eine klimafitte Gesellschaft beizutragen. Die Argumente dafür liegen auf der Hand und werden in dieser Ausgabe des BUSINESS MONAT Holz wieder anschaulich dargelegt: Stärkung der Region, Reduktion der CO2-Emissionen, Schaffung von heimischen Arbeitsplätzen.
CHRISTIAN HAMMER, MSc Geschäftsführer proHolz Steiermark
sich Wohlfühlräume zum Leben und Arbeiten zu schaffen. Worauf warten Sie also noch? Bauen Sie mit Holz! Nutzen Sie die vielfältigen Einsatzgebiete des erstaunlichsten Rohstoffs,
PAUL LANG Obmann proHolz Steiermark
den uns die Natur in einer unglaublichen Fülle zur Verfügung stellt – besonders hier in der Steiermark. Welche innovativen und zukunftsträchtigen Geschäftsfelder sich damit erschließen lassen, lesen Sie auf
den folgenden Seiten in diesem Heft – wir von proHolz Steiermark wünschen eine anregende und inspirierende Lektüre!
IMPRESSUM: EIGENTÜMER UND VERLEGER: Die Steirerin Verlags GmbH & Co KG, Schubertstraße 29/1, 8010 Graz, Tel.: 0316/84 12 12-0, Fax-DW: 709. INTERNET: www.businessmonat.at. E-MAIL: office@diesteirerin.at. GESCHÄFTSFÜHRUNG: Mag. (FH) Nicole Niederl, Mag. Andreas Eisendle. CHEFREDAKTEURIN: Lissi Stoimaier. REDAKTION: Yvonne Hölzl, Betina Petschauer, Lara Amhofer. REDAKTIONELLE MITARBEIT: Dr. Josef Puschitz, Helmut Bast. ANZEIGEN: Mag. Irmgard Reiter, Hans-Jürgen Maier, Martina Dreser-Krenn. ASSISTENZ DER GESCHÄFTSFÜHRUNG: Christian Forjan, Julia Kahofer. ABO- & ADRESSM ANAGEMENT: abo@diesteirerin.at. GRAFIK: Micki Weikhard, Daniela „Kasu“ Balazic MA, Natalie Marath; grafik@diesteirerin.at. LEKTORAT: Viktoria Horn. HERSTELLER: Bauer Medien Produktions- & Handels-GmbH, Wien. COVER: © Shutterstock. Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 des Mediengesetzes können unter www.businessmonat.at abgerufen werden.
DER NÄCHSTE BUSINESS MONAT erscheint am 16. Februar 2024
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steire
Einlass: 18.30 Uhr, Eröffnung: 20.00 Uhr Dresscode: Tracht oder Abendkleidung Nähere Informationen:
Mit dabei …
„Diese absolut gelungene Kombination aus Brauchtum, Tracht und modernem Zeitgeist begeistert Jahr für Jahr aufs Neue – auch wir lassen uns gerne begeistern. Wir sind seit vielen Jahren Partner des Bauernbundballes und freuen uns auch heuer wieder mit unseren Kunden und Mitarbeitern eine unvergessliche Ballnacht zu feiern.“
[© feel image - Fotografie]
bauernbundball.at
DI Stefan Lipp
Niederlassungsleiter Hochbau Steiermark
Anna-Sophie
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INHALT
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8 DATEN & FAKTEN Steiermark, Österreich, Europa – die Zahlen zur Forst- und Holzwirtschaft können sich sehen lassen.
10 LEBEN MIT HOLZ Das große Potenzial des nachwachsenden Rohstoffs Holz im Überblick.
18 STARKES BEKENNTNIS AUSTROFOMA, Österreichs international renommierte Fachmesse für den Forst, war eine Demo der anderen Art.
20 FÜR MENSCH, KLIMA UND NATUR Wie Waldbesitzer:innen unter die Arme gegriffen wird, um ihre Wälder klimafit zu machen.
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22 ZUKUNFTSFIT Branchenexperte Peter Konrad über die Herausforderungen, die auf die Forstwirtschaft zukommen.
24 FAIRES MITEINANDER Bernhard Pirker ist der neue Sprecher der steirischen Rundholztransporteure. Ein Gespräch.
26 STADT, WALD, FLUSS Mit der Stadt wächst auch der Wald: Seit über 30 Jahren ist Stadtförster Peter Bedenk für die Wälder in Graz zuständig.
28 GENERATIONEN-DENKEN Landesrätin Simone Schmiedtbauer über Forderungen und Förderungen von der Forstarbeit bis zum Holzbau.
32 KLIMAGENIE HOLZ Holzindustrie-Obfrau Monika Zechner und GF Brigitte Marold im Interview über Nachhaltigkeit in der Holzindustrie.
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Die Holzbaubranche setzt aktiv auf intelligente Nutzung, Ausbildung und Know-how-Vernetzung.
39 MEI BIZ Persönlichkeiten im Gespräch: Holz-Unternehmer Reinhard Hansmann.
40 BEWUSST MIT HOLZ
42 GROSSE NACHFRAGE Wien, Salzburg, Innsbruck und natürlich Graz. Die Stiftungsprofessuren an den Universitäten erfreuen sich großer Beliebtheit.
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44 INSPIRATION HOLZBAU Wie sehenswert Holzbau sein kann, zeigen die Preisträgerobjekte des Holzbaupreises 2023.
48 BIZOCIETY 54 HEADS & NEWS Neues aus der steirischen Wirtschaft.
© CHRISTA STROBL, FOTO FISCHER, SHUTTERSTOCK
proHolz Steiermark informiert mit einem breiten Bildungsund Beratungsangebot über die Vorteile des regionalen Rohstoffs.
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Aktive Bewirtschaftung zählt Die Interessen der Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer stehen beim Waldverband Steiermark im Mittelpunkt. Geschäftsführer Bernd Poinsitt im Gespräch über Service, Klimawandel und Digitalisierung.
Bernd Poinsitt Geschäftsführer des Waldverbands Steiermark und der Waldverband Steiermark GmbH
BEZAHLTE ANZEIGE
© TOM LAMM, WALDVERBAND
Herr Poinsitt, an wen richtet sich das Angebot des Waldverbands Steiermark? Bernd Poinsitt: Konkret richtet sich das Angebot an steirische Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, die bei Interesse Mitglied beim Waldverband Steiermark werden können. Die Mitgliedschaft ermöglicht die Inanspruchnahme von vielen Dienstleistungen: Von der Auszeige eines Baumbestandes bis zur Organisation der Holzernte stehen die Waldhelfer des Waldverbands Steiermark ihren Mitgliedern bei der Bewirtschaftung der Wälder zur Seite. Dem Aspekt der nachhaltigen Forstwirtschaft kommt dabei eine besondere Aufmerksamkeit zu. Welche Herausforderungen sieht der Waldverband für die Zukunft der Wälder in der Steiermark? Die Klimaveränderungen wirken auf den Wald genauso sehr wie auf die Gesellschaft. Der emotionale Bezug, das Waldeigentum zu bewirtschaften, verändert sich. Viele Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer entfernen sich immer mehr vom eigenen Besitz und von der Bewirtschaftung. Dies bringt die Notwendigkeit mit sich, dass sich Beratung und Informati-
onsangebote verändern. Der Waldverband reagiert mit digitalen Informationsangeboten wie dem Waldmontag – dem digitalen Holzstammtisch – auf diese Herausforderungen und bildet eine Brücke von digital, anonym, unverbindlich und niederschwellig bis zu persönlich und verbindlich. Welche Maßnahmen werden ergriffen, um die langfristige Gesundheit der Wälder zu gewährleisten? Auf diese Frage gibt es eine klare Antwort: Wälder müssen bewirtschaftet werden, um Stabilität, Vitalität und Gesundheit der Bäume zu fördern. Aktiv bewirtschaften bedeutet, standortsichere Wälder zu schaffen, die eine höhere Widerstandskraft gegen Naturkatastrophen und Schädlingsbelastung entwickeln. Bedeutsam ist auch, dass
sich die Baumartenzusammensetzung der Klimaveränderung anpassen muss. Welche Auswirkungen des Klimawandels sind besonders spürbar in der Steiermark? Es ist jetzt nicht so, dass sich der Gesamtjahresniederschlag wesentlich verändert. Die Herausforderungen entstehen durch langanhaltende Wettersituationen – lange, extreme Trockenheit wechselt sich mit Phasen von Extremniederschlagsmengen ab. Diese Klimaveränderungen zeigen sich dann auch in verschiedensten Kalamitäten – Vermehrung des Borkenkäfers, Sturmkatastrophen, Schneebruch. Wichtig ist, darauf vorbereitet zu sein. Und die Mitglieder mit Informationen, Beratungen und Dienstleistungen entsprechend unterstützen.
Inwiefern spielt die Digitalisierung eine Rolle im Forstwesen der Steiermark? Der Ausspruch „Alles, was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert!“ trifft auch auf die Forstwirtschaft zu. Mittlerweile ist die gesamte Lieferkette des Rundholzes vom Wald bis zur abnehmenden Industrie digital abgebildet. Forsite – die dynamische Waldtypisierung – bietet in der gesamten Steiermark digitale Informationen, welche Baumarten in einer zukünftigen Klimaveränderung Zukunft haben werden. Und in einem aktuell laufenden Projekt wird gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur Laserscanning mittels Smartphone eingesetzt, um den Holzvorrat auf bestimmten Waldflächen präzise ermitteln zu können. www.waldverband-stmk.at BUSINESS Monat
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DATEN FAKTEN 50.000 Steiermark, Österreich, Europa – die Zahlen zur Forst- und Holzwirtschaft können sich sehen lassen.
Steirer:innen leben entlang der Wertschöpfungskette vom Wald.
REDAKTION: LISSI STOIMAIER, ILLUSTRATIONEN: BEIGESTELLT, QUELLE: PROHOLZ STEIERMARK, WALDFONDS REPUBLIK ÖSTERREICH, FHP
62 % Waldanteil machen die Steiermark zum wald reichsten Bundesland Österreichs.
4 Minuten dauert es, bis im steirischen Wald Holz für ein ganzes Einfamilienhaus nachwächst.
Jeder 16. Euro
wird in Europa unmittelbar oder mittelbar durch die Forstund Holzwirtschaft generiert.
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40 t CO2 speichert ein Einfamilienhaus aus Holz im Durchschnitt.
7,9 Mio.
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direkte Arbeitsplätze bzw. 17,5 Millionen totale Arbeitsplätze sind in Europa mit der Forst- und Holzwirtschaft verbunden. Das ist jeder 16. Arbeitsplatz.
der Holzernte werden in Österreich verarbeitet. So bleibt die gesamte Wertschöpfung im Land bzw. in der Region.
571 ha
Waldfläche kommen in der Steiermark jedes Jahr neu hinzu. Das entspricht einer Fläche von 700 Fußballfeldern.
1.114 Mrd.
850.000.000
Euro beträgt die totale Bruttowertschöpfung der Forst- und Holzwirtschaft in Europa.
Bäume wachsen in steirischen Wäldern. Pro Steirer:in sind das rund 700 Bäume.
700.000 Holzhäuser kann man mit dem Holz bauen, das in Österreichs Wäldern in einem Jahr nachwächst.
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LEBEN MIT HOLZ 10 BUSINESS Monat
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Von einem ganz besonderen Lebensgefühl berichten Menschen, die in einem Holzbau wohnen. Welche Rolle Nachhaltigkeit dabei spielt und was der Holzbau dazu beitragen kann, führt das große Potenzial des nachwachsenden Rohstoffs vor Augen. TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: SHUTTERSTOCK
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© THOMAS LUEF
Paul Lang, Obmann proHolz Steiermark
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eilsames Holz: Aus dem stei rischen Krankenhausverbund KAGES wird berichtet, dass auf Stationen für psychische Erkrankungen, die aus Holz bestehen, kürzere Aufenthaltszeiten bei stationären Patienten verzeichnet werden. Die Vermutung liegt nah, dass der Aufenthalt in einem Holzbau positive Auswirkungen auf die Genesung haben könnte. Dahinter steckt zwar keine wissenschaftliche Studie, aber Erfahrungswerte: Zu den messbar kürzeren Aufenthaltszeiten kommt hinzu, dass es in den Holz-Stationen zu weniger Beschädigungen kommt. Die Patient:innen respektieren die natürlichen Oberflächen und gehen schonender damit um. Wenn es vielleicht auch noch dauern wird, bis Ärzt:innen Holz auf Rezept ausstellen, die Lehre daraus liegt auf der Hand: Holz schafft ein besonderes Raumklima.
Oskar Beer, Landesinnungsmeister Holzbau
Davon kann auch Paul Lang, seines Zeichens Obmann vom Waldverband Steiermark und proHolz Steiermark, aus eigener Erfahrung berichten. Der Forstexperte wohnt in einem 150 Jahre alten Holzhaus, das er gemeinsam mit seiner Frau vor fünf Jahren saniert hat. „Ich freue mich jedes Mal darauf, heimzukommen. Der Geruch, das wohlige Gefühl, das spürt man sofort“, sagt Lang. Besonders offensichtlich wird die positive Raumwirkung des Holzes, wenn Besprechungen im Haus stattfinden: „Dann lehnen die Besucher an den Wänden und wollen gar nicht mehr heimfahren. Das ist mir in einem Betonbau noch nie passiert.“ Dazu komme noch, dass Lang sogar genau weiß, wo die Bäume gestanden sind, die vor 150 Jahren für das Holzhaus geschlägert wurden. Inzwischen sind dort schon wieder große Bäume nachge-
wachsen – der Kreis schließt sich.
HOLZ ZU GLAS Diese buchstäbliche Nachhaltigkeit ist es auch, die Holz für Lang zum „genialen Baustoff“ macht: Er ist regional verfügbar, bindet CO2 und birgt nach wie vor großes Potenzial. „Geforscht wird aktuell am Holzersatz von fossilen Grundstoffen, an Glasplatten aus Zellulose und an Bio-Kraftstoffen auf der Basis von Holz.“ Darüber hinaus sei der Holzbau die Lösung für viele aktuelle Herausforderungen, denn er schafft Arbeitsplätze sowie Wertschöpfung in der unmittelbaren Region. Dem pflichtet auch der Landesinnungsmeister für den steirischen Holzbau, Oskar Beer, bei: „Wir müssen raus aus unseren Abhängigkeiten von Gas, Kohle und Öl und rein in den Holzbau. Bauen mit Holz bietet nicht nur ein einzigartiges
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Das wohlige, heimelige Lebensgefühl im Holzbau kommt nicht von ungefähr. Der Architekt und Professor für Holzbauarchitektur an der TU Graz Tom Kaden führt die bauphysikalischen Eigenschaften des Werkstoffes ins Treffen: „Die Wohlfühlatmosphäre im Holzbau hat damit zu tun, wie das Material unsere Körperwärme reflektiert und die Luftfeuchtigkeit im Raum positiv beeinflusst. Es sind diese positiven Eigenschaften des Holzes, die erklären, warum wir uns im Holzbau so geborgen fühlen.“ Es sei ein feiner, aber essenzieller Unterschied, wie unser Körper auf unterschiedliche Materialien reagiert – jeder, der barfuß zuerst
über einen Fliesenboden geht und dann über einen Holzboden, kann das problemlos nachvollziehen. Das Lebensgefühl im Holzbau lasse sich laut Kaden übrigens mit bestem Gewissen vereinbaren: „Auch wenn es einen signifikanten Anstieg von Holzbauten geben würde, es bedeutet keinen Raubbau an den heimischen Wäldern – nach wie vor wächst weit mehr nach, als verarbeitet wird.“
WALDREICHE STEIERMARK Gerade in der Steiermark ist der Waldreichtum ganz besonders ausgeprägt: „Mit einem Waldanteil von mehr als 60 Prozent und mit ausreichend Ressourcen an Holz, Wasser und Kulturlandschaft ist die Steiermark hervorragend für die Zukunft gerüstet. Dieses Potenzial des nachwachsenden Rohstoffes müssen wir nützen und unsere Baupro-
Ihr Partner rund um den Wald BEZAHLTE ANZEIGE, FOTO: BEIGESTELLT
Raumgefühl, sondern ist aktiver Klimaschutz und bedeutet die Speicherung von CO2 – wer in einem Holzhaus wohnt, macht aktiv etwas für unser Klima und das eigene Wohlbefinden.“
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jekte verstärkt mit dem Baustoff Holz umsetzen“, fordert Innungsmeis ter Beer. Kaden gibt in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass in den letzten Jahren zwar der mehrgeschoßige Holzbau in urbanen Zentren sehr weit vorangetrieben wurde – man befinde sich aber immer noch am Anfang der Entwicklung. Eine große Hürde bestehe darin, dass der Holzbau aus technologischer Sicht zu sehr viel mehr imstande wäre, als es das aktuelle Baurecht zulässt: „Diese baurechtlichen Einschränkungen und Erschwernisse haben zur Folge, dass es bis dato keine Gleichberechtigung innerhalb der Baumaterialien geben kann“, sagt Kaden. Hier müsse der rechtliche Rahmen angepasst werden, um das volle Potenzial des Holzbaus ausschöpfen zu können. Genau in diesem Bereich zeichnet sich nun Bewegung ab.
© PAUL GRUBER
© PETER MELBINGER
Tom Kaden, Architekt
Johannes Schima, BM für Land- und Forstwirtschaft
Die Österreichische Bundesregierung ist sich der Bedeutung des Holzbaus für die Erreichung der Klimaziele durchaus bewusst. Im Dezember beschloss der Ministerrat Maßnahmen zur Stärkung des Holzbaus, die unter anderem vorsehen, im öffentlichen Bauwesen, wie zum Beispiel bei Schulen und Kindergärten, verstärkt auf Holz zu setzen. Die Bundesregierung empfiehlt den Ländern sowie Kommunen, zusätzliche Mittel des Zukunftsfonds für den Holzbau zu nutzen. Und noch ein öffentliches Fördermittel schickt sich an, dem Holzbau auf die Sprünge zu helfen: der Waldfonds – ein Investitionspaket der Bundesregierung, das zehn Maßnahmen für die heimische Forstwirtschaft umfasst, um die Wälder vor Stressfaktoren wie Borkenkäfer, Schadholz und Co. zu schützen. Eine dieser Maßnahmen ist die „vermehrte Verwendung von Holz
als Grund-, Werk- und Baustoff im Sinne des Klimaschutzes“. Im Rahmen der Holzinitiative steht auch die Schaffung zusätzlicher Stiftungsprofessuren für den Holzbau, unter anderem an der TU Wien, der Universität Innsbruck und an der Universität für Bodenkultur in Wien.
450 MILLIONEN FÜR DEN WALD Im Zentrum der Initiative stehen aber Maßnahmen, um den Wald klimafitter und die Forstwirtschaft nachhaltiger zu gestalten. Johannes Schima, der stellvertretende Sektionsleiter für Forstwirtschaft und Nachhaltigkeit im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, erklärt die Intention so: „Der Waldfonds erweist sich für die österreichische Forstwirtschaft als notwendiges Instrument, um dem Klimawandel und seinen Aus-
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wirkungen entgegenzuwirken. Durch gezielte finanzielle Zuweisungen fördert er kurzfris tige Maßnahmen zur Bewältigung von Herausforderungen und gleichzeitig legt er auch den Grundstein für langfristige Nachhaltigkeit im österreichischen Wald. Zusätzlich werden dadurch Innovationen und die Forschung in der Branche gefördert, um die österreichische Forst- und Holzwirtschaft widerstandsfähiger und zukunftsorientierter zu gestalten.“ Das Interesse an den Fördermaß-
nahmen ist groß, von den insgesamt 450 Millionen Euro im Waldfonds wurden mit Stand 01.12.2023 bereits rund 300 Millionen Euro gebunden und teilweise ausbezahlt. Betriebe unter 10 Hektar sind dabei die größte Gruppe der Antragsteller. „Zu den größten Förderempfängern zählen vor allem Waldwirtschaftsgemeinschaften und Forschungseinrichtungen“, berichtet Schima. Der Waldfonds wurde aufgrund des großen Erfolges bis zum 31. Jänner 2027 verlängert.
Heinzel Pöls startet mit dritter Papiermaschine durch
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© ZELLSTOFF PÖLS
Für den Big Player in der Zellstoff- und Papierproduktion wird 2024 ein ganz besonderes Jahr: Mit der Produktion von ungebleichtem Zellstoff und einer neuen Papiermaschine geht Heinzel Pöls komplett neue Wege.
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olle Kraft in Richtung Zukunft lautet das Motto von Heinzel Pöls für das Jahr 2024. Schon im Herbst des vergangenen Jahres konnte man mit der Produktion des ersten ungebleichten Zellstoffs einen Meilenstein verzeichnen. Und der nächste ist bereits in Reichweite: Ab Mai produziert Heinzel Pöls auf einer dritten Papiermaschine gebleichtes und ungebleichtes Kraftpapier. Das Besondere: Diese Papiermaschine
steht nicht am Standort Pöls, sondern in Steyrermühl in Oberösterreich. Hier wird eine bereits bestehende Papiermaschine umgebaut und für die neuen Anforderungen fit gemacht. Mit dieser Investition erweitert der Spezialist für Kraftpapiere sein Sortiment noch einmal deutlich und kann den Kunden zusätzlich zu den bereits bestehenden auch viele neue Anwendungen im Bereich gebleichtes und ungebleichtes Kraftpapier anbieten.
ZELLSTOFF PÖLS AG
Dr.-Luigi-Angeli-Straße 9 8761 Pöls Tel.: 03579/81 81 office@zellstoff-poels.at www.zellstoff-poels.at BUSINESS Monat 15
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SPÜRBARER BEWUSSTSEINSWANDEL Manfred Steinwiedder ist Obmann-Stellvertreter von proHolz Steiermark und Geschäftsführer der Hasslacher Preding Holzindustrie GmbH. Im Interview spricht er über den Bewusstseinswandel in der Bevölkerung, Herausforderungen für die Branche und sein persönliches Lebensgefühl im Holzbau. TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: SHUTTERSTOCK, MARIJA KANIZAJ
Herr Steinwiedder, mit welchen Argumenten würden Sie vor allem junge Menschen davon überzeugen wollen, sich als Häuslbauer für den Holzbau zu entscheiden? Manfred Steinwiedder: Es gibt viele Gründe, als Häusl bauer einem Holzbau den Vorzug zu geben. Aus meiner Sicht sind zwei der wichtigsten Punkte auf der einen Seite die Verwendung eines regionalen, nachhaltigen und natürlichen Rohstoffes, der langfristig CO2 speichert, und auf der anderen Seite das angenehme und positive Gefühl, in einen Holzbau zu wohnen. Diese positiven Effekte werden auch immer mehr im Gesundheits- und Bildungsbereich erkannt und entsprechend Zu- und Neubauten vermehrt in Holz ausgeführt. Neben den kurzen Planungszeiten und der „sauberen Baustelle“ spielen für mich auch
die architektonischen Möglichkeiten eine wichtige Rolle. Wie würden Sie das Lebensgefühl in einem Holzbau beschreiben? Haben Sie dahingehend auch persönliche Erfahrungswerte? Wer einen Holzbau betritt und sich in diesem aufhält, spürt sofort die positive Wirkung des Holzes. Die natürlichen Oberflächen in Kombination mit dem „sanften“ Empfinden geben ein unvergleichbares Wohn- und Lebensgefühl, egal ob im privaten oder beruflichen Bereich. Wir haben als Unternehmen vor Kurzem unser neues Bürogebäude bezogen, das ab der Bodenplatte – abgesehen von den Glasflächen – vollständig aus Holz errichtet wurde. Es ist unglaublich, wie wohl wir uns in diesem neuen Gebäude fühlen und wie positiv sich unsere neue Um-
gebung auf unseren Arbeitsund Kommunikationsstil auswirkt. Wie sehen Sie die großen Herausforderungen und Chancen, denen die holzverarbeitende Industrie gegenübersteht? Eine der größten Herausforderungen ist die nachhaltige Versorgung mit unserem Rohstoff Holz. Zwar ist er ausreichend vorhanden und es wächst in Österreich auch mehr Holz nach, als aus den Wäldern entnommen wird, aber die laufenden Diskussionen um die Außernutzungstellung unserer Wälder geht aus meiner Sicht in die falsche Richtung. Nur ein bewirtschafteter Wald ist ein nachhaltiger Wald. Wird aus dem Wald ein Baum entnommen und das Holz in einem Holzbau verwendet, wird aktiv CO2 gespeichert – so entsteht etwa in einer Stadt ein „zwei-
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„Holz ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen.“ Manfred Steinwiedder, ObmannStellvertreter proHolz Steiermark
ter“ Wald. Durch die Wiederaufforstung der genutzten Flächen wachsen wieder Bäume heran, die im Laufe ihres Wachstums CO2 aufnehmen und speichern. Natürlich ist auch der Arbeitskräftemangel laufend ein Thema. Hier müssen wir als Industrie stärker die Vorteile unserer Arbeitsplätze herausstreichen und das alte, oft noch vorhandene Bild erneuern. Haben Sie einen Bewusstseinswandel in der Bevölkerung wahrnehmen können in Hinsicht auf die Wertschätzung für die Leistungen der holzverarbeitenden Industrie? Auf jeden Fall hinsichtlich des Rohstoffes Holz. Die positive Stimmung für unseren Rohstoff ist spürbar und die Regionalität und Nachhaltigkeit unserer Produkte gewinnt immer mehr an Wert.
Es wohnen und arbeiten auch immer mehr Menschen in Holzbauten und nehmen so aktiv die positiven Einflüsse auf. Als Vertreter der Industrie bin ich der Meinung, dass wir deutlich zu verhalten in der Kommunikation sind. Wir leisten Großartiges, sind innovativ, doch der breiten Bevölkerung sind unsere Produktionsmethoden und die erbrachte Wertschöpfung zu wenig bekannt. Rund jeder sechzehnte Arbeitsplatz ist direkt oder indirekt mit der Forst- und Holzwirtschaft verbunden. Das sind in Europa rund 17,5 Millionen Arbeitsplätze. Mit welchen Innovationen wird es in Zukunft möglich sein, den Holzbau vermehrt in der Mitte der Gesellschaft zu positionieren? Grundsätzlich, glaube ich, dass wir bereits in der Mitte der Gesellschaft angekom-
men sind. Durch die modernen Holzwerkstoffe wie etwa Brettsperrholz sind hohe Vorfertigungsgrade und kurze Bauzeiten möglich. Vor allem durch die reduzierte Verfügbarkeit von Fachkräften auf den Baustellen wird so der „Bauprozess“ auf der Baustelle einfacher und schneller. Die Weiterentwicklungen werden in der Zukunft noch stärker in Richtung Modernisierung und Verwendung alternativer Holzarten gehen. Wie sieht es mit dem perso nellen Nachwuchs in Ihrer Branche aus? Interessieren sich noch genügend junge Leute für die oft schwere Arbeit mit Holz und Wald? Bereits in der Frage steckt unser größtes Problem. Unsere Branche wird automatisch mit schwerer Arbeit in Verbindung gebracht, dabei gab es hier in der Industrie bereits einen starken Wandel.
Unsere Anlagen sind hochautomatisiert und werden laufend modernisiert. Der Anteil an spezialisierten und gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wie Automatisierungstechnikern und Anlagenbedienern wird immer höher. Natürlich kämpfen auch wir mit dem Facharbeitermangel und dem geringeren Interesse an Lehrberufen, aber wir merken in den letzten Jahren auch hier wieder einen Wandel und immer mehr junge Leute kommen zu uns, um mit unserem Rohstoff Holz zu arbeiten. Bei der Hasslacher Preding Holzindustrie GmbH bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern attraktive Pakete zur laufenden Weiterentwicklung, wie z. B. die Lehre mit Matura, Meisterausbildungen, Kooperationen mit Fachhochschulen und auch interne Weiterbildungsprogramme. BUSINESS Monat 17
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STARKES BEKENNTNIS FÜR WALD UND HOLZ AUSTROFOMA, eine Demo der anderen Art. Bei Österreichs größter und international renommierter Fachmesse für den Forst am Stuhleck/Spital am Semmering gab es eine klare Botschaft: Der CO2-neutrale Rohstoff Holz ist die Ressource, auf der auch weiterhin die Zukunft gebaut wird. FOTOS: BERNHARD BERGMANN, FOTO FISCHER, BEIGESTELLT
„Unsere pflegliche Waldwirtschaft ist DIE Zukunftsaktie für die nächsten Generationen.“ STEFAN ZWETTLER Leiter der Abteilung Forst und Energie in der LK Steiermark
Die Landwirtschaftskammer Steiermark war mit der Organisation der AUSTROFOMA betraut. Wie lautet Ihr Resümee? Präsident Franz Titschenbacher: Im Rahmen der AUSTROFOMA 2023 ist es uns einmal mehr gelungen, ein beispielgebendes Signal für ganz Europa und darüber hinaus zu setzen, wie eine nachhaltige, verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung, unter dem Einsatz pfleglicher Holzerntetechniken zukunftswirksam gelingt. Der Besuch von Minister Norbert Totschnig und drei weiteren „For-Forest“-Ministern aus Finnland, Schweden und Slowenien trägt zu einem starken Bekenntnis für eine nachhaltige europäische Waldwirtschaft bei. 168 Aussteller, die Teilnahme von mehr als 22.000 Personen aus 37 Nationen und vier Kontinenten unterstreichen das große Interesse an der Veranstaltung. Wodurch zeichnet sich die Wald bewirtschaftung in Österreich aus? Stefan Zwettler: In puncto Holzernte hat sich Österreich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte zu einem absoluten Pionierland entwickelt. Aufgrund der schwierigen Geländebedingungen im Hoch- und Mittelgebirge und der damit verbundenen hohen Erntekosten war es notwendig, den Technisierungsgrad bei der Bereitstellung des Rohstoffes Holz stets anzupassen und weiterzuentwickeln. Neben der Arbeitssicherheit stehen bei der Waldarbeit Pfleglichkeit,
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WIRTSCHAFTSMOTOR WALD UND HOLZ In Österreich • Wertschöpfung 20 Milliarden Euro • Arbeitseinkommen für 300.000 Menschen • Außenhandelsüberschuss 5,24 Milliarden Euro In Europa • Bruttowertschöpfung 1,1 Billionen Euro • Arbeitseinkommen für 17,5 Millionen Menschen
Präsident Franz Titschenbacher (LK Steiermark), Minister Norbert Totschnig und Präsident Josef Moosbrugger (LKÖ, v. l.)
Wirtschaftlichkeit und ökologische Verantwortung im Vordergrund. Genau diese Aspekte wurden bei der großen Forstfachmesse AUSTROFOMA vermittelt. Was macht die AUSTROFOMA so interessant? Klaus Friedl: Dem großen internationalen Interesse an der AUSTROFOMA werden wir durch das Alleinstellungsmerkmal gerecht, dass Maschinen und Erntesysteme im praktischen Arbeitseinsatz gezeigt werden. Moderne Waldwirtschaft setzt auf Hightech, Innovation, Know-how und bereits auf den Einsatz von künstlicher Intelligenz. Vor allem die in Österreich entwickelte Seilkrantechnik ist weltweit gefragt und die „Gebirgsharvester“ mit angebautem Kranprozessor, stellen einen der Anziehungspunkte für das internationale Fachpublikum dar. Aber auch die Themen Digitalisierung, Lieferkettenoptimierung, Einsatz von
Drohnen, Geoinformationssysteme und terrestrisches Laserscanning zur Massenermittlung von Waldbeständen haben einen enormen Innovationsschub für die Forstwirtschaft gebracht und werden laufend weiterentwickelt und präsentiert. Was entgegnen Sie kritischen Stimmen, die eine Holznutzung im Wald ablehnen? Stefan Zwettler: Eines steht fest: Der CO2-neutrale Rohstoff Holz bleibt trotz aller gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit der Stoff, auf dem die Zukunft gebaut wird. Er ist unverzichtbar als zusätzlicher Kohlenstoffspeicher, unverzichtbar für eine nachhaltige Energiewende und unverzichtbar für die Umsetzung eines beispielgebenden, gut funktionierenden, nicht verbrauchenden, sondern nachwachsenden Wirtschaftsmodells.
„Österreichische Forst technik erobert den internationalen Markt.“ KLAUS FRIEDL Referent für Holzmarkt und Forsttechnik in der LK Steiermark
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NACHHALTIGE WALDWIRTSCHAFT –
FÜR MENSCH, KLIMA UND NATUR Wald- und Holznutzung haben eine wichtige Rolle im Kontext von Nachhaltigkeit und Klimawandel. Waldbesitzer:innen wird daher unter die Arme gegriffen, um auch ihre Wälder klimafit zu machen. FOTO: SHUTTERSTOCK, THOMAS LUEF
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ie haben sich schon etwas dabei gedacht, die vorangegangenen Generationen, als sie die Setzlinge für das in die Erde pflanzten, was heute die Steiermark zum waldreichsten Bundesland der Republik macht: rund 850 Millionen Bäume, die das grüne Herz Österreichs bilden. Auf der weisen Voraussicht der Altvorderen darf aber nicht ausgeruht werden – in Zeiten des Klimawandels, der noch nie da gewesenen Stress für die steirischen Wälder bedeutet, gilt es, das grüne Erbe mit nachhaltiger Waldwirtschaft so gut wie möglich zu bewahren.
KLIMAFITTER WALD Dieser Mission hat sich proHolz Steiermark mit aller Kraft angeschlossen: „Mit Initiativen, die nicht nur Waldbesitzern, sondern auch der Bevölkerung Informationen und Unterstützung zum klimafitten Wald liefern.“ Warum die Bemühungen in diesem Bereich so wichtig sind, erklärt proHolz-Geschäftsführer Christian Hammer so: „Der Wald spielt eine zen trale Rolle bei der Bewältigung des Klimawandels. Er ist die sprichwörtliche Lunge der Natur, produziert Sauerstoff und kühlt seine Umgebung. Zugleich
speichern seine Bäume das klimaschädliche CO2 und tragen mit dem vielseitigen Baustoff Holz zur klimaneutralen Zukunft der Baubranche bei.“
CO2-SPEICHER HOLZ
Der Holzbau ist tatsächlich einer der wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel. Denn nur, wenn Holz für eine jahrzehntelange Nutzung aus dem Wald entnommen wird, statt verbrannt zu werden oder zu verrotten, wirkt sich das positiv auf die Klimabilanz aus: „In einem naturbelassenen Wald sind
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NACHHALTIG BAUEN MIT HOLZ
die Kapazitäten der CO2-Speicherung begrenzt. Im Gegensatz dazu kann ein nachhaltig bewirtschafteter Wald positiv zum Substitutionseffekt beitragen“, sagt Hammer und spielt damit auf die EUWaldstrategie für 2030 an, die großflächige Außernutzungstellungen und Einschränkungen bei Waldbewirtschaftung vorsieht, wie Kritiker befürchten. Nur aktiv und mit Weitblick bewirtschaftete Wälder und die Weiternutzung des geernteten Holzes würden den Klimaschutz weiterbringen, so das Credo von proHolz Steiermark.
Dass es sich dabei nicht um eine Glaubensfrage handelt, stellen viele handfeste Argumente unter Beweis: Allein die Tatsache, dass in Österreichs Wäldern mehr Holz nachwächst, als geerntet wird, macht klar, dass die Waldnutzung hierzulande mit Bedacht und Augenmaß betrieben wird. Das Ergebnis ist ein regionaler Baustoff, der kurze Transportwege mit sich bringt, und sich durch sein geringes Gewicht, hohe Stabilität und gute Dämmwerte bestens für großvolumiges Bauen und die Nachverdichtung im städtischen Bereich eignet. „Durch die Weiternutzung bleibt auch das CO2, das der Baum im Laufe seines Lebens eingelagert hat, im Holz gespeichert. Bliebe das Holz im Wald und verrottete, würde auch das gebundene CO2 wieder freigesetzt und so die Umwelt belasten“, erklärt Hammer. In einem Holzhaus hingegen bekomme der Wald ein zweites Leben – und halte zudem den Wirtschaftsmotor am Laufen. Damit dieser Motor unter den Belastungen des Klimawandels nicht zu stottern beginnt, ist rasches und bedachtes Handeln gefragt. Ein wichtiger Aspekt ist die nachhaltige Pflege des Waldes: „Junge Bäume und eine ausgewogene Durchmischung verschiedener, klimafitter Baumarten sind der Schlüssel zu einem starken und widerstandsfähigen Wald. Darüber hinaus gilt es, gezielt geeignete Samenbäume in bereits bestehenden Wäldern zu etablieren, um zukünftig eine natürliche Verjüngung zu ermöglichen“, sagt Hammer. Entscheidend sei die richtige Baumauswahl, die auf den jeweiligen Standtort abgestimmt sein sollte. Hilfreich bei der Entscheidungsfindung ist das Online-Tool „Dynamische Waldtypisierung“. Es wurde vom Land Steiermark entwickelt und bereitgestellt. Informationen dazu gibt es hier:
WALDSTARK.AT
Christian Hammer, Geschäftsführer von proHolz Steiermark
WALDBAUBERATER.AT Der perfekte Baumarten-Mix für jeden Wald-Standort? Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer sind nicht mehr auf sich allein gestellt, um diese schwierige Entscheidung zu treffen. Mit dem kostenlosen Online-Tool auf www.waldbauberater.at können sie sich der gezielten Aufforstung mit klimafitten Baumarten widmen, um bestehende Wälder schrittweise in stabile Mischwälder zu verwandeln, die auch in Zukunft gesund und wirtschaftlich ertragreich sind.
PROHOLZ STEIERMARK Schafft Bewusstsein durch Information und Beratung Mit der gemeinsamen Stimme der steirischen Forst- und Holzwirtschaft informiert proHolz Steiermark zu Themen rund um Wald und Holz und schafft Bewusstsein für die Vorzüge des Rohstoffs und die Bedeutung nachhaltiger Forstwirtschaft. Durch Initiativen, Projekte und Öffentlichkeitsarbeit wird die regionale Verwendung von Holz als Bau- und Werkstoff gefördert. So stärkt proHolz Steiermark nicht nur die steirische Wirtschaft, sondern auch die Umwelt. Mehr Infos unter: proholz-stmk.at BUSINESS Monat 21
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WALD- UND FORSTWIRTSCHAFT
IN DER ZUKUNFT
Branchenexperte Peter Konrad sieht einige Herausforderungen auf die Forstwirtschaft zukommen: Vor allem geht es um eine nachhaltige Waldbewirtschaftung, die Reduzierung der Altholzbestände und dafür auch Fachkräfte zu gewinnen. TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: JÜRGEN PISTRACHER, WKO STEIERMARK, BEIGESTELLT
Herr Konrad, was sind für Ihre Branche die größten Herausforderungen für 2024? Peter Konrad: Die große Herausfor derung in der Gegenwart und für die Zukunft in der Forstwirtschaft sind zweifelsohne die Auswirkungen der Kli maveränderung mit Trockenheit, Sturm ereignissen und in weiterer Folge die Schadsituation durch Borkenkäferbefall. Wir müssen in der Zukunft den Holzein schlag erhöhen, das heißt Altholzreserven abzubauen und die Erstdurchforstungen sowie die Pflegemaßnahmen zu forcieren, um in Zukunft das Ziel von klimafitten Wäldern zu schaffen. Warum sollen die Altholzbestände vermehrt geerntet werden? Das bezieht sich vor allem auf die Fich te. Diese ist mit einem Alter von 100 bis 120 Jahren erntereif. In Österreich wer
den jährlich 18 bis 20 Millionen Festme ter Holz geerntet. Laut statistischem Bun desamt haben wir 50 Millionen Festmeter Altholzbestand. Wir können also zehn Jahre lang jedes Jahr fünf Millionen Fest meter mehr Holz ernten, damit wir die se Altholzbestände reduzieren. Dies ist notwendig, weil wir sonst Gefahr laufen, dass diese Bestände durch den Borkenkä fer, durch Windwurf und andere Schad ereignisse eine enorme Holzentwertung erfahren. Das ist natürlich politisch und in der öffentlichen Debatte ein großer Spa gat: den Umweltschützern zu verdeutli chen, dass die Außernutzungstellung des Waldes der falsche Weg ist. Für stabile und klimafitte Wälder der Zukunft müs sen wir jetzt den Holzeinschlag erhöhen. Welche Probleme macht die Fichte? Fakt ist, dass uns die Klimaerwärmung jeden Tag begegnet und Forstwirtschaft
Peter Konrad: „Der geniale Rohstoff Holz wächst vor unserer Haustür und erzielt in der Weiterverarbeitung für die gesamte Wertschöpfungskette einen enormen Mehrwert.“
wird auf Jahrzehnte im Voraus geplant. Wir müssen uns den neuen Anforderun gen anpassen. Das heißt, dass das Um triebsalter der Hauptbaumart Fichte auf nicht standortgerechten Flächen redu ziert und diese durch standortangepass te und klimaresistente Baumarten ersetzt werden muss. Die großen Herausforde rungen mit den Kalamitäten wie Wind wurf und Borkenkäfer betreffen uns alle, speziell momentan in den Hotspotschad regionen Osttirol und Oberkärnten sowie im benachbarten Ausland Südtirol und Oberitalien. Die Schadholzaufarbeitung müssen wir zügig vorantreiben, um die verbleibenden Bestände resistenter für die Zukunft zu gestalten. Alle jammern über negative Wirtschaftsaussichten, aber sehen wir positiv in die Zukunft und stellen wir uns den Herausforderungen. Der geniale Rohstoff Holz hat eine fantas tische Zukunft. Worauf gründen Sie diese Zuversicht? Holz hat den besten ökologischen Fuß abdruck. Alle sprechen vom Bodenver brauch, wir müssen die Bodenversiege lung stoppen und stattdessen bestehende Gebäude und Objekte im besten Fall mit dem genialen Rohstoff Holz erweitern und in die Höhe bauen. Dass das gut geht, zeigen uns ja eindrücklich die vie len mehrgeschoßigen Holzwohnbauten, die mittlerweile weltweit großen Anklang finden. Der Rohstoff Holz hat als Bau stoff einen hohen Vorfertigungsgrad; das heißt schnelle Bauzeiten, geringes Ge wicht, von ökologischen Vorteilen (CO²Speicherung) gar nicht zu sprechen. Und hier schließt sich wieder der Kreis: Der
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Für die Holzernte werden hochmoderne Forstmaschinen eingesetzt. Die Etablierung des Lehrberufs „Forsttechnik“ gilt als Meilenstein, um junge Fachkräfte zu gewinnen und für die Forstarbeit zu begeistern.
geniale Rohstoff Holz wächst vor unse rer Haustür und bedeutet für die gesamte Holzwertschöpfungskette in der Weiter verarbeitung einen enormen Mehrwert. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies für die Wertschöpfungskette einen Gesamt erlös von 654 Euro für einen geernteten Festmeter Holz. Holz hat angesichts stark gestiegener Energiepreise auch eine steigende Bedeutung als Energiequelle: etwa Pellets und Brennholz. Ja, die Nachfrage nach Brennholz ist enorm. Aber ich weise eindringlich da rauf hin, dass nur die schlechtesten Sorti mente für die Energieholzgewinnung ein gesetzt werden. Das höherwertige Holz geht natürlich in die Weiterverarbeitung wie Fertighäuser, Leimbinder, Brettsperr holz etc. Viele Branchen ringen um Fachkräfte, auch die Forstwirtschaft? Ja, das Thema beschäftigt auch uns, wenngleich die Etablierung des Lehrbe rufs Forsttechniker/in einen Meilenstein gesetzt hat. Wir müssen unsere Unter nehmen nur noch intensiver davon über
zeugen: Wer in Ausbildung, in Lehrlinge investiert, der wird der Gewinner der Zu kunft sein. Österreich ist führend in der Seilkrantechnologie und für eine pfleg liche und nachhaltige Waldbewirtschaf tung werden moderne Holzerntesysteme eingesetzt. Aber was nützen die besten Maschinen, wenn wir keine Professionis ten haben, die sie bedienen. Die heimi schen Forstunternehmer machen ihre Hausaufgaben, um positiv zum klimafit
ten Waldumbau beizutragen. Österreich kann stolz sein auf die hervorragenden Organisationen in der gesamten Holz wertschöpfungskette. Die Waldverbände, der Forstdienst, die Holzernteunterneh men, die weiterverarbeitende Holz- und Papierindustrie und ihre starken Partner setzen sich für professionelle Forstarbeit und die Weiterverarbeitung des Rohstof fes ein, um die vielen Facetten des Roh stoffes Holz herauszuarbeiten. Hervorzu heben sind auch die Organisation proHolz mit ihren Leitbetrieben sowie der ehema lige Landesrat Hans Seitinger und nun Simone Schmiedtbauer, die sich stark machen für den Einsatz von Holz im öf fentlichen Wohnbau, wo wir ja in der Stei ermark Vorreiter sind in Österreich.
ZUR PERSON
„Die Außernutzungstellung des Waldes ist der falsche Weg.“ PETER KONRAD, Bundesvorsitzender der Forstunternehmer
Peter Konrad ist Bundesvorsitzender der Forstunternehmer im Fachverband der gewerblichen Dienstleister (WKO) und Präsident des österreichischen Forstunternehmerverbandes. Der in Ligist geborene Konrad gründete 1982 in Norddeutschland ein Forstunternehmen, hat gute Kenntnisse in der europäischen Forstwirtschaft und setzte bereits früh auf die hochmechanisierte Holzernte. Seit 2004 betreibt Peter Konrad sein Unternehmen in Krottendorf in der Steiermark. BUSINESS Monat 23
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RINGEN UM EIN FAIRES MITEINANDER Bernhard Pirker ist der neue Sprecher der steirischen Rundholz transporteure. Gegenüber seinen Auftraggebern aus der Holzindustrie macht sich Bernhard Pirker für eine Kostentransparenz stark, damit seine Branche weiterhin lebensfähig bleiben kann. TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: MARTIN SCHÖNBAUER, FOTO FISCHER
Herr Pirker, Sie sind der neue Sprecher der Rundholztransporteure, worin sehen Sie die Hauptaufgabe in dieser für Sie neuen Funktion? Bernhard Pirker: Es ist wichtig, dass unsere Branche eine
Stimme hat, um unsere Auftraggeber aus der Holzindustrie darauf aufmerksam zu machen, dass auch wir einen wesentlichen Teil in der Wertschöpfungskette Holz beitragen: Wir bringen unter oft widrigen Umständen das Holz aus dem Wald
Bernhard Pirker, Sprecher der Rundholztransporteure
zu den Sägen, damit es dort weiterverarbeitet werden kann. Das wird von manchen der Beteiligten nicht immer wertgeschätzt. Da geht es natürlich auch um steigende Kosten, die anfallen und die wir der Holzindustrie auch verrechnen müs-
sen. So steigen mit 1.1.2024 etwa die Kosten für das Road Pricing zwischen 10 und 15 Prozent in Österreich, wobei wir in der EU mit den Mauttarifen seit Jahren absoluter Spitzenreiter sind. Die Lkw wurden in den letzten zwei Jahren durchschnittlich
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Bei den Holztransporten kommt die Elite der Lkw-Fahrer zum Einsatz. In Forst und Wald ist viel Gespür und Fingerspitzengefühl gefordert.
Gibt es denn Verständnis seitens der Auftraggeber für diese steigenden Kostenfaktoren? Großteils ja. Uns geht es einfach darum, dass wir Frächter fair behandelt werden. Das war in den letzten Jahren nicht immer so, da stellten die Auftraggeber die beabsichtigte Senkung der Frachtpreise in den Raum. Doch wir konnten der Holzindustrie, die überwiegend unser Auftraggeber ist, verständlich machen, dass wir als Frächter bei einer Senkung der Preise nicht überlebensfähig wären. Wollen unsere Auftraggeber also verlässliche Transporteure, müssen sie Preise zahlen, mit denen auch wir gut leben können.
kann, um unseren Kunden weiterhin ausreichend Kapazitäten zur Verfügung zu stellen. Es ist so, dass auch wir Probleme mit dem Nachwuchs haben. Viele unserer Betriebe sind Familienbetriebe, in denen die Tochter oder der Sohn den Betrieb der Eltern weiterführen soll. Doch viele der Jungen wollen sich diese Arbeit bei nicht ausreichender Vergütung gar nicht mehr antun. Wir müssen junge Fahrerinnen und Fahrer für diesen Beruf gewinnen, der nicht immer einfach ist. Man muss sich vorstellen: Das Lenken eines Holz-Lkw ist anspruchsvollste Arbeit. Man fährt im schneereichsten Winter in den Wald und auf die Berge, wie etwa auf die Koralpe, und muss auf 1.200 Metern Höhe auf schmalen Forstwegen 40 Kilogramm schwere Schneeketten anlegen, um zum Verladeplatz zu kommen. Dort wechselt der Fahrer auf den Kran und lädt bei extremen Minusgraden das Rundholz auf den Lkw. Dann geht es wieder Richtung Straße, doch bevor man auf die Straße kommt, müssen die Schneeketten wieder entfernt werden, ehe es zum Sägewerk geht. Und dieses Prozedere wird zwei bis drei Mal am Tag abgewickelt.
Welches Ziel haben Sie sich als Sprecher der Rundholztransporteure vorgenommen? Dass unsere Sparte nachhaltig Leistungen durchführen
Das klingt nach viel Engagement und Fingerspitzengefühl? Ja, ein Holzfahrer muss viel Geschick und Gespür haben. Ich behaupte, dass unsere Holz-
um 50.000 Euro teurer, und mit dem Smart Tacho 2 sowie dem Mitte 2024 vorgeschriebenen Abbiegeassistenten bei Neuzulassungen wird der Lkw-Preis nochmals in die Höhe gehen. Und natürlich steigen auch die kollektivvertraglichen Löhne.
KOLUMNE
fahrer die Elite der Lkw-Fahrer darstellen, weil sie die unterschiedlichsten Situationen meis tern müssen. In unserem Betrieb in Schwanberg haben wir 30 Lkw, drei davon sind Kranwägen, aber nur wenige unserer Fahrer trauen sich zu, damit in den Wald zu fahren und Holz zu laden. Wir wollen für diesen interessanten Beruf auch junge Fahrer gewinnen und können unseren Fahrern eine gute Work-Life-Balance anbieten, mit guten Arbeitsbedingungen und guter Entlohnung. Wir arbeiten mit modernem Gerät, teilweise auch schon mit beheizten Kabinenkränen, wenngleich diese Ausstattung um einiges mehr kostet. Was soll sich ändern, um eine größere Wertschätzung seitens der Auftraggeber zu erfahren? Es ist nicht viel, denn es funktioniert im Grunde gut. Wir wollen mit unserem Engagement das Überleben unserer Branche sichern und ein faires Miteinander haben. Es gibt mit der Industrie eine Gesprächsbasis, wenngleich diese auch verstehen muss, dass wir einen angemessenen Fuhrlohn brauchen, um einerseits unsere Dienste kostendeckend leisten zu können und um andererseits unsere Fahrer auch entsprechend bezahlen zu können, um als Arbeitgeber interessant zu bleiben und für den Fahrernachwuchs attraktiv zu sein.
SPANNENDER, PS-STARKER JOB Nicht nur im Holztransport ist der Berufskraftfahrer sehr gefragt. Doch speziell in der Holzbranche muss das Fahrpersonal zusätzliche Skills mitbringen, was die Suche nach einem guten Fahrer mit Krangeschick wesentlich erschwert. Fakt ist, dass der Job des Lkw-Fahrers ein vielseitiger, spannender und vor allem PS-starker ist. 500 PS sind bei 40-Tonnern mittlerweile Standard, 750 PS keine Seltenheit. Ich bin selbst jahrelang mit dem Lkw gefahren, ursprünglich im Holztransport. Und die Erinnerungen an diese Zeit sind wahnsinnig toll. Ich denke gerne daran zurück. Natürlich galt es auch Herausforderungen zu meistern, etwa im Wald Ketten anzulegen, wenn es die Erfordernisse mit sich brachten – nicht nur bei Schnee, auch bei aufgeweichten Erdböden nach langen Regenphasen. Aber es hat geduftet und es hat mich mit Stolz erfüllt, wenn der Kran mein verlängerter Arm bei der Beladung des Holzes war. Man könnte es mit einem Geschicklichkeits-Videospiel vergleichen, wenn man den Joystick mit Präzision führt. Und nicht vergessen: Der Lkw bringt, was man täglich braucht. KommR Peter Fahrner, Fachgruppenobmann des Güterbeförderungsgewerbes
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STADT, WALD, FLUSS Seit über 30 Jahren ist Stadtförster Peter Bedenk für die Wälder in Graz zuständig. Die Waldfläche hat in dieser Zeit um mehr als eine Million Quadratmeter zugenommen – denn mit der Stadt wächst auch der Wald. TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTOS: STMK. LANDARBEITERKAMMER, SHUTTERSTOCK
Peter Bedenk ist seit 1991 Stadtförster und leitet das Team Forst der GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH, ein Tochterunternehmen der Stadt Graz.
Herr Bedenk, mit weit über 3.000 Hektar Fläche besteht rund ein Viertel des Grazer Stadtgebiets aus Wald. Welche wirtschaftliche Bedeutung hat er für die Stadt? Peter Bedenk: Wir bewirtschaften die Grazer Wälder wie jeden anderen Wald auch, denken dabei vor allem generationenübergreifend. Die wichtigste Funktion im Stadtgebiet ist die Erholung, wofür der Wald auch intensiv genutzt wird. Dazu kommt die Bedeutung für das Stadtklima, als Wasserschutzgebiet und für Natur- und Tierschutz. Das alles muss mit einer nachhaltigen Bewirtschaftung in Einklang gebracht werden – so sieht es
auch ein Strategiepapier vor, das 2001 vom Grazer Gemeinderat einstimmig beschlossen wurde. Wie auch in anderen Wäldern kann es zu Konflikten zwischen Bewirtschaftung und Erholung kommen. Wie geht man in Graz damit um? Wir sind in der Stadt mit neuen Nutzungsformen konfrontiert, und das übrigens nicht erst seit der CoronaPandemie. Da wäre zum Beispiel das Mountainbiken zu nennen, das inzwischen schon früh am Morgen beginnt und bis spät in die Nacht hinein reicht. Es handelt sich um ein Thema, auf das man reagie-
ren muss: Wir versuchen, die Bike-Routen zu lenken, indem wir eigens ausgewiesene Wege zur Verfügung stellen. Es geht darum, ein sinnvolles Angebot zu schaffen, dafür sind wir auch mit den Mountainbike-Clubs im Dialog. Nur so lassen sich die Probleme mit den Nutzungsinteressen in den Griff kriegen. Wie lässt sich das Problem des Klimawandels in den Griff kriegen? Schon seit 2001 setzen wir auf Naturverjüngung. Wir reduzieren den Fichtenanteil, weil klar wurde, dass diese Baumart immer schlechter mit dem Klimawandel zurechtkommt und immer mehr Probleme bereitet. Der Bor-
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kenkäferbefall betrifft uns ganz massiv, auch darauf gilt es, zu reagieren. Dazu kommen noch Sturm, Schneebruch und Eisbruch, die allesamt die Grazer Wälder zusätzlich in Mitleidenschaft ziehen. Außerdem sind wir mit Neophyten konfrontiert, im Forstbereich ist das besonders der Götterbaum, der sich zunehmend ausbreitet und heimische Arten verdrängt. Gibt es schon Lösungsansätze dafür? Wir stehen beim Umgang mit Neophyten wirklich erst ganz am Anfang. Wir stellen Versuche an, arbeiten auch mit den Experten des Landes zusammen, eine wirkliche Strategie müssen wir
aber erst finden. Trotz allem wächst der Wald in Graz aber weiterhin, wir haben in den letzten 30 Jahren einen Zuwachs von rund einer Million Quadratmetern verzeichnet. Das hat allerdings auch mit der Definition von Wald zu tun: Eine Fläche von mindestens 1.000 Quadratmetern, mit einer durchschnittlichen Breite von zehn Metern, die mit forstlichem Holzgewächs bestockt ist, das ist Wald. Forstliches Holzgewächs – das muss also nicht unbedingt hoher Baumbewuchs sein, damit eine Fläche als Wald gilt? Ganz und gar nicht. Deshalb sind ja viele Grazer und Grazerinnen stolze Waldbesitzer,
ohne es zu wissen – sobald sie vergessen, ihre Wiesen zu mähen. Das macht die Waldbewirtschaftung im Grazer Stadtgebiet auch so herausfordernd, da wir abgesehen von der Stadt noch gut 3.000 weitere Waldbesitzer haben. Wir können unsere Strategien aber nur isoliert auf unseren eigenen Grundstücken anwenden – obwohl wir eigentlich eine Entwicklungshoheit über das gesamte städtische Waldgebiet brauchen würden, um wirklich etwas ausrichten zu können. Das ist nicht zuletzt deshalb wichtig, weil der Wald ja auch der Luftreinigung und dem Wasserschutz in der Stadt dient – insofern hat der Wald wirklich viele Aufgaben zu erfüllen.
ZAHLEN & FAKTEN 644 Hektar Waldfläche stehen di rekt im Besitz der Stadt Graz und werden von den Mitarbeitern des Team Forst bewirtschaftet. Das Expertenwissen wird auch in einer Waldschule an Schülerinnen und Schüler weitervermittelt. Ebenso betreut das Team Forst die stadt eigene Landwirtschaft am Lustbü hel mit rund 20 Hektar Fläche. 2,3 Millionen Bäume stehen laut Hochrechnungen am Grazer Stadt gebiet verteilt. Die Zahlen geben allerdings keine Auskunft über die Qualität der Grazer Wälder – die hängt davon ab, wie eng Bäume zueinander stehen und ob sie gro ße Baumkronen ausbilden können. 89 Jahre beträgt das durchschnittli che Alter der Bäume in den Grazer Wäldern. Bis zu 150 Jahre alt kön nen sie in Parks und Gärten werden. BUSINESS Monat 27
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GENERATIONENDENKEN Kraftort, Rohstoffquelle, Arbeitsplatz – der Wald und das daraus gewonne Holz sind in der Steiermark ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Wie das seitens des Landes Steiermark gefördert wird, erklärt Landesrätin Simone Schmiedtbauer im Gespräch. TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTO: LEBENSRESSORT/STROBL
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ls Simone Schmiedtbauer erfuhr, dass sie neue steirische Landesrätin für Land- und Forstwirtschaft als Nachfolgerin von Hans Seitinger wird, war sie gerade im Wald unterwegs. Zufall? Nein. Eher eine stimmige Fügung. Denn der Wald ist für die Politikerin ein wahrer Kraftort. „Im Wald unterwegs zu sein ist für mich das Beruhigendste, was es gibt – zu jeder Jahreszeit und egal bei welchem Wetter.“ Als neue zuständige Landesrätin und selbst Waldbesitzerin von knapp 13 Hektar Fläche ist die Förderung einer nachhaltigen Waldwirtschaft für Schmiedtbauer eine echte Herzensangelegenheit. Frau Landesrätin, welche Bedeutung hat der Wald? Simone Schmiedtbauer: Über 50.000 Menschen arbeiten in der Steiermark entlang der Wertschöpfungskette Holz. Milliarden von Euros werden dadurch erwirtschaftet. Unser wertvoller Rohstoff Holz ist regional, wächst nach und bindet CO2 aus der Atmosphäre. Holzbau hilft dabei, uns aus der Klimakrise herauszubauen. Dies sind nur einige Beispiele und Zahlen für die große Bedeutung des Waldes. Worin sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen?
Im Klimawandel und der dadurch nötigen Anpassung des Waldes. Wir brauchen dringend einen Waldumbau. Inwiefern? Ein Waldumbau in Form von standortangepassten Sorten. Wir haben dank der Digitalisierungsoffensive „Dynamische Waldtypisierung Steiermark“ ein Tool, das für jeden Wald ort konkrete Empfehlungen für eine standortangepasste Baumartenwahl unter dem Aspekt des Klimawandels bietet. Wir benötigen den Wald als CO2-Senke, aber wir brauchen ihn auch als Steiermark und waldreichstes Bundesland, da wir den Rohstoff zum Arbeiten und Bauen brauchen. Auch in Zukunft. Für Sie also eine Generationenfrage? Was wir jetzt aufforsten und pflegen, ist für unsere Enkel und Urenkel. Wir denken im Forst über Generationen. Ich weiß nicht, ob es viele andere Berufsgruppen gibt, die so ein Generationendenken haben und etwas bewahren wollen wie die Forstlerinnen und Forstler. Das sind ganz besondere Menschen. Als Abgeordnete zum Europäischen Parlament konnten Sie die letzten Jahre
auf EU-Ebene einen guten Vergleich ziehen. Wie sehen Sie Österreich in puncto nachhaltiger Waldwirtschaft im EU-Vergleich? Gemeinsam mit Schweden, Finnland und Deutschland gehören wir zur absoluten Spitze. Gerade durch den steirischen Holzcluster haben wir eine gebündelte Kraft, die im EU-Vergleich ihresgleichen sucht. Aus ganz Europa kommen Exkursionen, um sich anzuschauen, wie wir es machen. Trotzdem dürfen wir uns auf den Lorbeeren nicht ausruhen. Es gibt noch viel zu tun.
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ZUR PERSON Simone Schmiedtbauer, geboren am 8. Juni 1974 in Graz, ist Politikerin und Landwirtin. Seit 17. Oktober 2023 ist sie Landesrätin für Land- und Forstwirtschaft einschl. land- und forstwirtschaftlicher Schulen, Wohnbau, Wasser- und Ressourcenmanagement, Veterinärwesen sowie Gesellschaft. Davor war sie unter anderem von 2019 bis 2023 Abgeordnete zum Europäischen Parlament sowie von 2014 bis 2019 Bürgermeisterin der Marktgemeinde Hitzendorf. Schmiedtbauer ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Welche Schritte müssen vonseiten der Politik gesetzt werden? Wir müssen Anreize schaffen, angefangen bei Anreizen für Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, ihren Wald zu pflegen, bis zu Anreizen, mehr auf den Holzbau zu setzen. Gerade erst wurde auf steirische Initiative hin das Waldfondsgesetz im Zuge des Budgetbegleitgesetzes 2024 angepasst, wodurch Mittel aus dem Waldfonds in Zukunft auch für den geförderten Holzbau offenstehen. Verlängert und sogar aufgestockt wurde auch vom Land Steiermark die Förderung für Anschaffung von Schutzausrüstung für Waldbesitze-
rinnen und Waldbesitzer. Die Sicherheit muss bei Forstarbeiten an erster Stelle stehen. Stichwort Holzbau. Wie hat sich da Ihrer Meinung nach die Sichtweise darauf verändert? Ich glaube, ganz wichtig ist, dass das Bauen mit Holz wieder modern geworden ist. Mein Vorgänger Hans Seitinger hat diesbezüglich durch sein Tun schon viel bewirken können. In der Steiermark liegen wir in puncto Holzbau bei rund 33 %. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal in Österreich. Diesen Weg will ich als Landesrätin fortführen.
Worin sehen Sie die großen Vorteile von Holzbau? Holz speichert ein Leben lang CO2. Es wächst nach. Es ist gut fürs Raumklima und für das Wohlbefinden. Es riecht gut, es fühlt sich gut an. Gerade im städtischen Bereich eignet sich Holz ideal für die dringend notwendige Nachverdichtung. Sie sehen, eine Win-win-Situation für alle. Holz ist das Natürlichste überhaupt. Ein Rohstoff, den man nicht von irgendwo weit herführen muss, sondern ein Rohstoff, der uns in der Steiermark bei der Haustür hereinwächst. BUSINESS Monat 29
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Großauftrag für Lieb Bau Weiz mit innovativer Modulbauweise Das steirische Traditionsunternehmen Lieb Bau Weiz realisiert eine neue Ersatzbettenstation am Universitätsklinikum AKH Wien, die Module entstehen aber bereits in der Steiermark.
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ie heimische Bauwirtschaft sieht sich derzeit mit verschärften Kreditbedingungen, steigenden Zinsen und nach wie vor hohen Materialkosten konfrontiert. Angesichts der anspruchsvollen Rahmenbedingungen gewinnt der aktuelle Großauftrag für das steirische Traditionsunternehmen Lieb Bau Weiz umso mehr an Bedeutung. Der 1.200-köpfige Familienbetrieb realisiert bis Sommer 2024 eine Betten ersatzstation, die während der Sanierung einiger Bereiche im Haupthaus des Universitätsklinikums AKH Wien als
Ausweichquartier genutzt wird. Das Gebäude beherbergt 46 Patientenzimmer, 45 Therapieräume sowie 44 weitere funktionale Räumlichkeiten auf dem Areal des Universitätsklinikum AKH Wien. „Inmitten der derzeitigen, außerordentlich anspruchsvollen Situation für die gesamte Branche freuen wir uns, einen Auftrag mit derartiger Tragweite realisieren zu dürfen. Für uns ist es eines der größten Projekte in der Firmengeschichte und aufgrund der einzigartigen Herangehensweise von besonderer Bedeutung, da das Vorhaben Know-how
und Innovationskraft unserer Fachkräfte unter Beweis stellt“, erklären Josef Gasser und Doris Enzensberger-Gasser, die geschäftsführenden Gesellschafter:innen von Lieb Bau Weiz, unisono.
GROSSAUFTRAG Insgesamt beläuft sich der Auftrag auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Für die Architektur zeichnet das Wiener „Architects Collective“ verantwortlich: „Ein wesentlicher Faktor in der Entscheidung für die Modulbauweise war die hohe Wiederholungsrate der Raumtypologie bzw.
die vielen gleichwertigen Nutzungen einer Bettenstation. Auch die gleichbleibende Qualität wird durch die Modulbauweise sichergestellt. Gleichzeitig entspricht der Einsatz von Holzmodulen einer nachhaltigen Bauweise im Sinne des ökologischen Fußabdrucks, was heute längst selbstverständlich ist und den Nachhaltigkeitszielen der Stadt Wien Rechnung trägt. Da nachträgliche Änderungen durch die Modulbauweise schwer durchführbar sind, setzt diese Konstruktionsart eine besonders vertrauensvolle Zusammenarbeit mit kompetenten Kooperationspartnern in der Ausführung voraus“, betont DI Andreas Frauscher, Partner in Charge des Projekts Bettenersatzstation AKH Wien.
VORPRODUKTION IN DER STEIERMARK Der Startschuss für die Bauarbeiten ist bereits gefallen: Die Vorarbeiten im Bereich der Baumeistertätigkeiten, die Unterkellerung sowie die Stiegenhäuser zum Anschlussgebäude wurden bereits von Lieb Bau Weiz Hochbauenden der Wiener Dependance umgesetzt. Die rekordverdächtige Bauzeit von unter einem Jahr
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© LIEB UNTERNEHMENSGRUPPE, ARGE ARCHITEKTUR ARCHITECTS COLLECTIVE ZT GMBH & HWP PLANUNGSGESELLSCHAFT MBH, VISUALISIERUNG TELEGRAM71, WWW.BNLICHTBILDER.COM BEZAHLTE ANZEIGE
Lieb Bau Weiz zeichnet verantwortlich für die Umsetzung der neuen Ersatzbettenstation am AKH Wien – ein Großauftrag für das steirische Traditionsunternehmen.
soll durch die innovative Modulbauweise erreicht werden: Bei diesem Verfahren werden die einzelnen Räumlichkeiten als sogenannte Raummodule vollständig in der Steiermark vorproduziert, ehe sie in die Bundeshauptstadt transportiert werden. Jede der 32 Qua dratmeter großen Einheiten ist bereits vor Auslieferung vollständig bezugsfertig: Selbst Elektro- bzw. Heizungs-, Klima-, Lüftungs- und Sanitärtechnik (HKLS) der insgesamt 112 Module werden bereits im Vorfeld realisiert. Erst am Gelände von AKH Wien und MedUni Wien werden die Module montiert, zusammengesetzt und verschraubt. „Durch diese Bauweise können wir die Bauzeit erheblich verkürzen und gleichzeitig eine hohe Präzision, Qualität und vor allem Nachhaltigkeit gewährleisten“, erklärt Gasser.
2.260 KUBIKMETER HOLZ Letzteres basiert vor allem auf dem eingesetzten Werkstoff: Das Bauunternehmen realisiert die Module mit Brettsperrholzplatten aus heimischem Fichtenholz, über 2.260 Kubikmeter kommen zum Einsatz. Besonders herausfordernd am Vorhaben ist – neben der schnellen Umsetzung – die Baustellenlogistik: Aufgrund von gesetzlichen Vorgaben dürfen die Raummodule nur zwischen 0 und 5 Uhr durch die Bundeshauptstadt transportiert werden. Dafür werden die Transporter an einem Parkplatz kurz vor Wien bis Mitternacht in Stellung gebracht, damit sie pünktlich innerhalb der vorgegebenen Frist am Areal des größten Krankenhauses Österreichs eintreffen. Am Produktionsge-
lände in Trofaiach werden mittelfristig 30 Fachkräfte von Lieb Bau Weiz – darunter Hochbauer:innen, Tisch ler:innen, Fliesenleger:innen und Trockenbauer:innen – sowie sämtliche Ausbaugewerke den Betrieb aufnehmen.
BEGUTACHTUNG DES MUSTERMODULS Aktuell würde der Fokus aber auf den nächsten zu implementierenden Projektschritten liegen, betont Projektleiter Helmut Bauer: „Nach technischer Freigabe des Mustermoduls können wir bereits mit Anfang Dezember den Produktionsprozess starten. Im April bzw. Mai des nächsten Jahres kommt es dann zur Montage der Module in Wien.“ Holzbau-Bereichsleiter Dominikus Jantscher betont: „Die parallelen Fertigungsschritte unterschiedlichster Gewerke
erfordern ein Höchstmaß an Zusammenarbeit und Koordination. Das Mustermodul eines Patientenzimmers konnte bereits erfolgreich in Arndorf bei Weiz begutachtet und abgenommen werden.“
LIEB BAU WEIZ Das 1931 gegründete Unternehmen Lieb Bau Weiz hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem der größten Bauunternehmen Österreichs entwickelt. Aktuell werden knapp 1.200 Mitarbeitende – darunter 60 Lehrlinge – beschäftigt. Auf den für das Großprojekt zuständigen Bereich Holzbau entfallen 190 Fachkräfte. liebbauweiz.at liebmodulbau.at BUSINESS Monat 31
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KLIMAGENIE HOLZ Holzindustrie-Obfrau Monika Zechner und GF Brigitte Marold im Interview über Nachhaltigkeit in der Holzindustrie und warum der Rohstoff Holz ein Klimaschützer ist. TEXT: HELMUT BAST, FOTOS: MARIJA KANIZAJ, BEIGESTELLT
Vom Thema Nachhaltigkeit liest man fast überall. Was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie? Monika Zechner: Es stimmt, das Wort Nachhaltigkeit begegnet uns überall. Für mich bedeutet Nachhaltigkeit, heute so zu leben und zu wirtschaften, dass die nächste Generation morgen die gleichen Möglichkeiten hat wie wir heute. Dabei geht’s um Klima- und Umwelt-
schutz, Müllvermeidung und vieles mehr. Wir dürfen unsere Umwelt und die Natur also nur so weit nutzen, dass sie sich immer wieder erholen kann und unsere Kinder die gleichen Chancen haben wie wir. Fast jedes Unternehmen und jede Branche will heute nachhaltig sein. Was macht die Holzindustrie zu einer nachhaltigen Branche?
Monika Zechner und Brigitte Marold: Mit Holz in Form von Baumaterial oder Möbeln bleibt Kohlenstoff länger gespeichert und CO2 bleibt länger gebunden.
Zechner: Es ist kein Zufall, dass der Begriff der Nachhaltigkeit vor mehr als 300 Jahren in der Forstwirtschaft entwickelt wurde. Wir nutzen mit Holz einen Rohstoff, der in unseren Wäldern immer wieder nachwächst. Holz gilt als größtes heimisches Rohstoffpotenzial. Mit Holz haben wir eine erneuerbare Rohstoffquelle. Und unser Rohstoff ist auch ein Klimaschützer. Holz zieht CO2 aus der Atmosphäre, speichert dabei Kohlenstoff und gibt Sauerstoff ab. Der Kohlenstoff bleibt in unseren Holzhäusern und Möbeln gespeichert, klimaschädliche CO2-Emissionen werden unterbunden. So schafft die Holz industrie mit ihren Produkten einen zweiten Wald in den Städten und Dörfern. Sie sprechen von einem „zweiten Wald“ in Form von Holzprodukten. Was meinen Sie damit? Zechner: Die Ökobilanz ist eindeutig: Der Holzbau kann bis zu 50 Prozent Treibhausgas einsparen. Wenn das Holz für langlebige Zwecke wie im Holzbau eingesetzt wird, bleibt dieser Speichereffekt über die ganze Lebensdauer eines Holzhauses erhalten. Ein Einfamilienhaus aus Holz speichert etwa 40 Tonnen CO2 langfristig ein und ent-
zieht dieses CO2 auf diese Weise der Atmosphäre. Die Holzindustrie nutzt einen nachwachsenden Rohstoff, der das Klima schützt. Reicht das schon, um nachhaltig zu sein? Brigitte Marold: Das ist doch schon eine einmalige und sehr gute Grundlage. Welche Branche kann das noch? Aber die Holzindustrie kann noch mehr beitragen. Zum Beispiel gibt es bei uns keinen Abfall. Aus einem Baum werden 100 Prozent wertvolle Produkte gewonnen: Holz zum Bauen, Holz für Paletten, Holz für die Papierherstellung und für Pellets zum Heizen. Selbst die Holzasche kann noch im Straßenbau genutzt werden. Zudem kann Holz oft wiederverwendet werden, das ist besonders nachhaltig. Altholz kann zum Beispiel in der Plattenindus trie zu neuen Möbeln weiterverarbeitet werden. Holz ist ein wichtiger Baustein für eine umweltfreundliche Kreislaufwirtschaft, der Einsatz von Altholz bedeutet eine hohe Ressourceneffizienz. Österreich hat zudem eines der strengsten Forstgesetze der Welt, es darf nicht mehr entnommen werden als nachwächst, das ist gelebte Nachhaltigkeit!
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Hier zu sehen: ein Schüler mit seinem gelungenen Abschlussprojekt.
INNOVATIVER HOLZ-HOCHBAU Die heimische Holzindustrie bietet eine Vielzahl an zukunftsfähigen Green Jobs und ist Innovations- und Technologieführer im Holzbau – das zeigt auch das neue Holzinternat Kuchl sehr anschaulich.
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n Städten, wo dringend benötigter Wohnraum zu schaffen ist, muss in die Höhe gebaut werden – und das unter der Prämisse leistbares Wohnen. Holz ist als leichtes Baumaterial mit hoher Festigkeit im Verhältnis zum Gewicht für die Erweiterung von Geschoßen bestens geeignet. Die steirischen Unternehmen in der Holzindustrie zählen heute zu den Innovations- und Technologieführern weltweit. Im Holzbau in Kombination mit anderen natürlichen Bauund Dämmstoffen gibt es noch großes Entwicklungspotenzial. Dazu wurde gerade eben in Kuchl, unserem Bildungscampus für Holz, das europaweit höchste Holzinternat fertiggestellt. Die Innovation: Den Campus hat man nicht in die Fläche, sondern in die Höhe gebaut. Das Erdgeschoß wurde in Massivbauweise errichtet und darüber Holzmodule, die fixfertig eingerichtet waren (sogar die Spiegel im Badezimmer waren montiert), übereinanderge-
stapelt, und das in rekordverdächtiger Zeit: vom Baubeginn bis zum Einzug der Schüler hat es gerade einmal 8 Monate gedauert. Das Internat sieht wie ein wunderbares, modernes Hotel aus; geht man durch die sieben Geschoße, erfasst einen ein unglaubliches Wohlgefühl. Das Internat umfasst 150 Zimmer, hier wohnen 390 Schülerinnen und Schüler.
GREEN JOBS MIT ZUKUNFT Die Arbeit mit Holz bedeutet Arbeit mit Zukunft. Angesichts der Herausforderungen des Klimawandels und der Ressourcenknappheit sowie des zunehmenden Umweltbewusstseins in der Bevölkerung gibt es ein großes Potenzial für Arbeitsplätze, die Umwelt und Klima nützen. In kaum einem anderen Segment gibt es mehr Green Jobs als in der Holzindustrie. Zudem bietet die Branche viele Möglichkeiten. Die Unternehmen der österreichischen
Holzindustrie sind in ihren Heimatregionen verwurzelt und weltweit aktiv. Die Holzindustrie bietet die Perspektive für junge Menschen, in der Heimat bleiben zu können und zu dem internationale Kontakte zu entwickeln. Die Branche digitalisiert sich permanent und hat ein hohes Innovationstempo, dabei ist lebenslanges Lernen Routine. Die Holzindustrie Österreichs ist eine HightechIndustrie, die sich ständig modernisiert und technische Entwicklungen vorantreibt. Innovationsgeist und höchster Qualitätsanspruch sorgen für regionale Wertschöpfung, internationale Wettbewerbsfähigkeit und Jobs. UND: Die Arbeitsplätze in den Regionen ersparen weite Wegstrecken. Arbeit vor der Haustüre, das gehört auch zur Nachhaltigkeit! Mehr über Holzjobs und viele Ausbildungsmöglichkeiten: www.meinholzjob.at und www.woodbenice.at
LEBEN UND LERNEN IN EUROPAS HÖCHSTEM INTERNAT AUS HOLZ: Das Holztechnikum Kuchl (HTK) bietet die beste Ausbildung für die Arbeit mit Holz und hervorragende Perspektiven für junge Leute. Im Herbst wurde das neue Internatsgebäude eröffnet: sieben Etagen in Holzbauweise, und das in nur acht Monaten Bauzeit. Das Internat umfasst 150 Zimmer, 390 Schülerinnen und Schüler wohnen dort. Statt in die Fläche wurde effizient in die Höhe gebaut. Mehr unter: www.holztechnikum.at BUSINESS Monat 33
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DER KREISLAUF
FÜR UNSERE ZUKUNFT
Der Faktencheck ist eindeutig und das Ergebnis bekannt: Holz hat unter allen Baumaterialien den kleinsten ökologischen Fußabdruck und bindet das schädliche Treibhausgas CO2 . Im Kampf gegen den Klimawandel müssen wir das unbedingt nutzen, für uns und die Zukunft unserer Kinder, ist Richard Stralz, CEO der Mayr-Melnhof Holz Gruppe, überzeugt. FOTOS: KLAUS MORGENSTERN, BRAINSWORLD, MARIJA KANIZAJ
Pressiert es wirklich um unsere Zukunft? Richard Stralz: Unser Klima hat sich schon verändert und verändert sich auch weiterhin. Die Wetterkapriolen der letzten Monate und Jahre führen uns den Ernst der Lage eindrücklich vor Augen: Wir müssen handeln, bevor es zu spät ist. Holz ist dabei ein natürlicher Mitstreiter – wenn wir es sinnvoll kaskadisch nutzen und unsere Wälder nachhaltig bewirtschaften. Die Waldbewirtschaftung nimmt eine wesentliche Rolle ein? Natürlich, denn nur ein bewirtschafteter Wald ist ein klimafitter Wald und kann den unbedingt notwendigen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten. Schon nach
wenigen Jahrzehnten, in denen ein Wald sich selbst überlassen wurde, wird aus dem CO2Speicher Wald ein durch die Verrottungsprozesse verursachter Netto-CO2-Emittent. Die richtige Waldpflege mit Durchforstung und zeitgerechter Holzernte sowie das Wiederaufforsten der abgeernteten Waldflächen in der richtigen Baumartenverteilung sichern dagegen den Wald als Kohlenstoffspeicher und Sauerstoffproduzenten ab. Junge Wälder zwischen 40 und 60 Jahren nehmen dabei am meisten CO2 auf. Durch diese nachhaltige Bewirtschaftung wird der Wald zudem als artenreiches Ökosystem erhalten. Nachhaltigkeit in der Holzverwendung bedeutet Langfristigkeit?
Brettsperrholz MM crosslam wird am Standort in Leoben seit 2023 in einer Hightech-Produktion hergestellt. 140.000 m3 jährlich können zukünftig bei Vollproduktion dem Markt zur Verfügung gestellt werden.
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Stimmt, und es bedeutet eine stufenweise Nutzung. Es ist unsere Pflicht, uns und unseren Kindern und Enkelkindern gegenüber, sinnvoll, nachhaltig und ökologisch mit unseren Ressourcen umzugehen, das betrifft aber alle natürlichen Ressourcen. Sinnvoll bezieht sich auf die Art des Einsatzes eines Materials und wird von den Eigenschaften des Rohstoffs bestimmt. Der Bau eines Kellers aus Holz ist beispielsweise nicht sinnvoll. Dagegen macht der Einsatz von Brettsperrholz als tragende Wand oder Decke, eine Stütze oder ein Träger aus Brettschichtholz – hier sind schon Spannweiten bis über 50 Meter möglich – Sinn. Nachhaltig und ökologisch beziehen sich auf die kaskadische Nutzung des Rohstoffs über die längstmögliche Lebens-
Die Produktionshallen auf 33.000 m 2 in Leoben sind als Holzbau umgesetzt, ein PEFC-zertifiziertes Bauprojekt. Das ist eine Weltpremiere.
Richard Stralz, CEO der Mayr-Melnhof Holz Gruppe
dauer. Das heißt, wir müssen immer mit dem höchstwertigen Einsatz beginnen, die thermische Verwertung steht ganz am Ende der Kaskade nach jahrzehntelanger stofflicher Nutzung des Werkstoffes in verschiedenen Produkten. Häuser aus Holz sind also ein Teil der Lösung des Klimaproblems? Wir müssen uns vor Augen halten: Ein Kubikmeter Holz bindet rund eine Tonne CO2. Holznutzung schafft also einen zweiten Wald, da der Kohlenstoff im verarbeiteten Material gespeichert bleibt. Gleichzeitig wachsen durch die Aufforstung neue Bäume nach, die wiederum Kohlenstoff speichern und Sauerstoff an die Umgebung abgegeben. Das ist
der Kreislauf für unsere Zukunft. Klimaschonendes Bauen setzt bei der Vermeidung von CO2 an, denn die Verwendung von Holz beim Bauen hat einen wichtigen Substitutions effekt: Holz hat bauphysikalisch hervorragende Eigenschaften und kann vielfach andere Materialien ersetzen, die in der Herstellung CO2-intensiv und nicht nachwachsend sind. Angesprochen habe ich bereits Wände, Decken, Träger, Stützen. Holz ist bezogen auf seine Festigkeit sehr leicht an Gewicht, somit ideal für die städtische Nachverdichtung, den Ausbau von Dachböden und für Aufstockungen, da hier wesentlich geringere Gewichte von der bestehenden Hausstruktur aufgenommen werden müssen. Die Substitution von anderen Baumaterialien ist der größ-
te Hebel für den Klimaschutz. Die in Österreich aus österreichischem Holz hergestellten Produkte ersparen pro Jahr rund acht Millionen Tonnen CO2, das entspricht etwa zehn Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen Österreichs in einem Jahr. Haben wir denn genug Holz für den Bau zur Verfügung? Allein in Österreich wächst alle 30 Sekunden so viel Holz nach, dass man damit ein Einfamilienhaus bauen kann. Der Waldbestand ist bei uns in den letzten 25 Jahren um 23 Prozent gestiegen, im restlichen Europa sogar um noch mehr. Wir wissen, dass etwa ein Drittel der CO2-Produktion weltweit auf die Zement- und Stahlproduktion entfällt. Wenn wir etwas für das Klima tun wollen, müssen wir mehr Holz in langlebigen Holzprodukten verwenden, im privaten, vor allem aber im öffentlichen Bereich wie in Kindergärten, Schulen, Pflegeeinrichtungen etc., daher ein großer Appell an die Politik: Es müssen jetzt bessere und zukunftsfähige Rahmenbedingungen für die Holznutzung geschaffen werden. Holz haben wir genug, und das regional verfügbar.
Die Arbeit mit dem regionalen Werkstoff Holz ist ein echter Green Job. Teamverstärker*innen mit Zukunftsblick sind bei Mayr-Melnhof Holz immer willkommen: www.mm-holz.com/jobs BUSINESS Monat 35
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AUF NACHHALTIGKEIT Holzbau wird mehr und mehr zum Synonym für Nachhaltigkeit und innovative Baukonzepte. Um das weiter zu fördern, setzt die Branche aktiv auf intelligente Nutzung, Ausbildung und Know-how-Vernetzung.
BAUEN
TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: DORIS SPORER, THOMAS LUEF, SHUTTERSTOCK, HASLERHAUS
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n den vergangenen Jahrzehnten hat sich der Holzbau zu einem wahren Vorreiter in der Baubranche entwickelt – und der Aufschwung dieses nachhaltigen Baumaterials ist mehr als nur ein vorübergehender Trend. Von der Stille der Wälder zu den hektischen Stadtlandschaften hat Holz seinen Weg in die Architektur gefunden und erobert dabei nicht nur Herzen, sondern auch den Ruf eines ökologischen Wundermaterials. „Während in der Vergangenheit oftmals Überzeugungsarbeit notwendig war, um Holz als Alternative bei der Materialwahl zu etablieren, hat sich das Blatt mittlerweile gewendet. Die steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen Baumaterialien und der Wunsch nach nachhaltigem Bauen haben Holz in den Fokus gerückt“, weiß Landesinnungsmeister des steirischen Holzbaus Oskar Beer. „Es geht längst nicht mehr nur um die Errichtung von Gebäuden; es geht um die Schaffung von Lebensräumen, die im Einklang mit der Natur stehen.“ Vom ländlichen Einfa-
milienhaus bis zum urbanen Gemeindezentrum – überall sieht man die beeindruckenden Ergebnisse des Holzbaus. Aber es geht weit über die sichtbare Ästhetik hinaus. Das Baumaterial Holz, auch als „Zweiter Wald“ bezeichnet, übernimmt eine Schlüsselrolle in der CO2-Speicherung, was es zu einem unschätzbaren Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel macht.
INTELLIGENTE NACHVERDICHTUNG Die Vorteile des Holzbaus kommen jedoch nicht nur bei der Errichtung neuer Gebäude zu tragen, sondern auch in der intelligenten Nutzung bereits bestehender Strukturen. Das bestätigt Holzbaumeisterin und Unternehmerin Maritta Hasler vom Unternehmen Haslerhaus. „Der Ausbau von Dachgeschoßen im privaten Bereich – Stichwort: Mehrgenerationenhaus – wie auch die Aufstockung
von Wohnraum im urbanen Bereich haben sich als Chance erwiesen, neue Flächen zu schaffen, ohne wertvollen Boden zu versiegeln. Es ist die perfekte Symbiose von Nachhaltigkeit und Innovation.“ Statische oder qualitative Vorurteile gehören längst der Vergangenheit an. „Von der Qualität her steht der Holzbau anderen Materialien in keinster Weise nachstehen. Im Gegenteil: Alleine schon das Raumklima in einem Holzbau trägt zum Wohlbefinden der Menschen, die darin wohnen, bei.“
KNOW-HOW VERNETZEN Um diese vielseitigen Kräfte des Rohstoffs Holz zu bündeln, hat es sich die Landesinnung Holzbau gemeinsam mit der Kammer der Ziviltechniker:innen für Steiermark und Kärnten zum Ziel gesetzt, eine neue Plattform zum Austausch zu schaffen. „Wir wollen alle, die im Bereich Holz tätig
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sind, zusammenbringen. Österreichweit wäre das eine Premiere“, erklärt Innungsgeschäftsführer Bernd Haintz. „Die Benefits liegen auf der Hand. Neben dem Informationsaustausch und der Vernetzung könnte so auch der oftmaligen Schnittstellenproblematik auf Baustellen entgegengewirkt werden. Vom Tischler über den Bereich der Innenarchitektur bis zu den Steinmetzen sollen alle involviert werden.“ Erste Seminare, die auch von der SFG gefördert werden, beginnen schon im Jänner. Rund 40 Veranstaltungen sind bereits in Planung.
Oskar Beer, Landesinnungs meister
BEGEISTERTE JUGEND Auch im Bereich der Ausbildungen wird es verstärkt Förderungen geben. Motivationsveranstaltungen und spezielle Lehrlingswochen stehen auf dem Programm. „Der Beruf des Zimmerers hat im letzten Jahrzehnt enorm an Modernität gewonnen. Das zeigt auch die Steigerung der Lehrlingszahlen in diesem Bereich“, so Landesinnungsmeister Oskar Beer. „Nachhaltigkeit spielt bei den jungen Menschen eine immer größere Rolle. Kombiniert mit tollen Ausbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen macht das den Beruf sehr attraktiv.“ Der Holzbau erlebt dadurch einen wahren Aufschwung, der nicht nur die Architekturlandschaft verändert, sondern auch eine umweltbewusste Generation inspiriert. In einer Welt, die nach nachhaltigen Antworten sucht, zeigt der Holzbau somit, dass die Antwort vielleicht schon immer in den Wäldern verborgen lag und man diesen Aufschwung nutzen muss, um die Zukunft des Bauens nachhaltig zu gestalten.
Maritta Hasler, Holzbaumeisterin
Bernd Haintz, Innungsgeschäftsführer BUSINESS Monat 37
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REINHARD HANSMANN
z i B i e M en lichkeit Persön h c ä pr im G e s
Qualität, Tradition und innovative Technologien – darauf setzt Reinhard Hansmann im steirischen Oberwölz mit seinen Unternehmen „Holzbau- und Abbundzentrum Reinhard Hansmann“ sowie „Reinholz“. Geboren: 10.04.1979 in Judenburg Ausbildung: HTL für Bauhandwerker, Holzbaumeister Werdegang: Lehrling als Zimmerer, Vorarbeiter, Technischer Angestellter, Ausbildung zum Holzbaumeister, 2011 Gründung der Firma Holzbau & Abbundzentrum Reinhard Hansmann GmbH, Inhaber und Geschäftsführer der Firma, 2019 Gründung der Reinholz GmbH als Tochterunternehmen, ebenfalls Geschäftsführer in dieser Firma. Familienstand: verheiratet; eine Tochter (8 Jahre) und einen Sohn (6 Jahre) und der voraussichtliche Geburtstermin unseres dritten Kindes ist Anfang April 2024 Hobbys: Skifahren, Wandern, Tennis, Schwimmen
© DORIS SPORER, RAFFAEL LEB
Lieblingsessen: Nudelgerichte Letzter Urlaub: in Österreich Sehnsuchtsort: zu Hause Satz, den ich nicht mehr hören kann: Das geht nicht. Was mich nervt: Unzuverlässigkeit
Motto: Gemeinsam sind wir stark. Werte, die mir wichtig sind: Wertschätzung, Ehrlichkeit, Gesundheit und sich selbst und der Natur etwas Gutes zu tun. Nr.-1-Zukunftsfrage? Werden die Klimaziele jemals erreicht? Wofür ich bedingungslos eintrete: Verlässlichkeit und Termintreue Was mir Sorgen macht: Die Einstellung der Mitmenschen und die Politik 3 Worte zu meinem Unternehmen: kompetent, innovativ, nachhaltig 3 Worte zu meinem Führungsstil: Ziele setzen, verfolgen und umsetzen.
Zum Unternehmen: Die Firma Holzbau & Abbundzentrum Reinhard Hansmann GmbH ist ein Holzbaubetrieb, der sich mit der Herstellung und Bearbeitung von Holzwerkstoffen mit einem eigenen Abbundzentrum aus dazugehörigen Maschinen beschäftigt. Der Betrieb setzt sehr stark auf Qualität, Tradition und innovative Technologien.
Was ich von Mitarbeiter:innen erwarte: Zuverlässigkeit und Loyalität zum Unternehmen
Die Reinholz GmbH ist ein Tochterunternehmen von Holzbau & Abbundzentrum Reinhard Hansmann GmbH. In diesem Unternehmen wird nur 100 % ökologischer Holzhausbau umgesetzt. Möglich macht das ein neu entwickeltes und patentiertes Holzbausystem. Bei diesem System ist das Ziel, die gesamte Gebäudehülle eines Objekts rein aus Holz herstellen zu können.
Anderer Beruf, der mir Spaß machen würde: Ich habe in meinem Beruf die Erfüllung gefunden.
Für das innovative und reine Holz-Wand-System werden keine künstlichen Dämmstoffe, kein Leim, keine Plastikfolien und keine Chemie eingesetzt. Dennoch werden mit der Wand Dämmwerte erzielt, die dem Niedrigst-Energie-Standard entsprechen. www.reinholz.at BUSINESS Monat 39
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BEWUSST MIT HOLZ Holz ist ein wahrer Alleskönner, der, richtig genutzt, einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. proHolz Steiermark informiert mit einem breiten Bildungsangebot über die Vorteile des regionalen Rohstoffs und unterstützt Holzbauprojekte durch kostenlose Beratung. FOTOS: CHRISTOF HÜTTER, BEIGESTELLT
PROHOLZ BAUBERATUNG Die proHolz Bauberatung bietet kostenlose und firmenneutrale Beratung für Holzbauprojekte. Die Beratung ist persönlich und individuell auf die jeweiligen Fragen abgestimmt. DI Kathrin Zuckerstätter Fachberatung Holzbau Steiermark Tel.: 0664/926 69 85 zuckerstaetter@proholz.at www.proholz-stmk.at/ proholzbauberatung/
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er Wald – für viele von uns sind damit wunderbare Kindheitserinnerungen verbunden. Von ausgedehnten Streifzügen und Versteckspielen über selbstgebaute Lager aus Ästen und Zweigen bis hin zu Spielzeug aus Tannenzapfen oder Kastanien. Doch nicht alle Kinder haben das Privileg, am Land oder in der Nähe eines Waldes aufzuwachsen. Damit entgeht ihnen nicht nur ein Erlebnis, es fehlt ihnen häufig auch der Bezug zu und elementares Wissen rund um das Thema Holz. Hier setzt pro-
Holz Steiermark mit der Initiative „Holz macht Schule“ an.
BEREITS KINDER FÜR HOLZ BEGEISTERN Die Idee dahinter ist, schon in der Volksschule anzusetzen und die Kinder auf spielerische Weise für Wald und Holz zu begeistern. „Wir leisten damit Bewusstseinsbildung bei den Entscheidungsträgern von morgen. Über die Schule und die Kinder wird das Bewusstsein über den Alleskönner Holz aber auch an die Familie weitergeleitet. So erreichen wir die Gesell-
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schaft als Ganzes“, sagt Petra Seebacher, Projektleiterin bei proHolz Steiermark. Mithilfe von Workshops und erlebnisorientierten Lehr- und Lernmaterialien werden den Kindern die Bedeutung des Waldes und die außergewöhnlichen Eigenschaften von Holz nähergebracht. Zur Anwendung kommen dabei neben gedruckten und angreifbaren Materialien auch digitale Tools. Besonders bei Letzteren zeigt sich der innovative Ansatz von „Holz macht Schule“: Während die Lern-App „APP ins Holz“ mit Gamification-Elementen motiviert, macht „HOWARD“ den Wald mittels Augmented Reality sprichwörtlich greifund erlebbar (siehe Infobox).
IMPULSE FÜR DIE HOLZBAU-PRAXIS Für höhere Semester hält proHolz Steiermark ein umfassendes Aus- und Weiterbildungsangebot im Bereich Holzbau bereit: die proHolz Akademie. Die Vermittlung von praktischem Know-how steht dabei im Vordergrund. Vorträge mit ausgewählten Expert:innen und fachlich begleitete Exkursionen und Objektbesichtigungen bringen die Teilnehmer:innen auf den neuesten Stand des Wissens im Holzbau. Neben dem fachlichen Input dienen die Veranstaltungen aber auch dem Austausch zwischen den Teilnehmer:innen, die ihren ganz persönlichen Erfahrungsschatz einbringen können. Das Interesse daran ist groß: „Dass wir unser Akademie-Programm 2023 mit dem Thema Digitalisierung im Holzbau vor vollem Haus be-
schließen konnten, bestätigt, dass wir die richtigen Akzente setzen. Das Feedback war sehr gut“, sagt Georg Karner, Marketingleiter bei proHolz. 2024 kooperiert man unter anderem mit der FH Joanneum, dem Haus der Architektur und der Messe Graz. Es sollen gezielt Akzente für die akademische Aus- und Weiterbildung gesetzt werden, um so auch für die Holzbaupraxis wichtige Impulse zu liefern: „Wir haben ein extrem spannendes Programm geplant, bei dem von Fachvorträgen bis hin zu Exkursionen alles dabei sein wird“, sagt Georg Karner, der bei proHolz für die Koordination der Akademie zuständig ist.
KOSTENLOSE HOLZ BAUFACHBERATUNG Neben der Wissens-vermittlung unterstützt proHolz Steiermark aber auch bei der
erfolgreichen Umsetzung von Holzbauprojekten. Die proHolz Bauberatung bietet hierfür österreichweit kostenfreie Beratung rund um das Thema Holzbau – von der Planung über technische Aspekte bis hin zu Förderungen. „Holz ist ein idealer Baustoff für mehrgeschoßiges Bauen – von Wohnbauten über Kindergärten und Schulen bis hin zu Gesundheitsbauten – und eignet sich bestens für die Nachverdichtung im städtischen Raum“, sagt Holzbau-Fachberaterin Kathrin Zuckerstätter. In der Steiermark ist sie die erste Anlaufstelle für Bauherr:innen, Planer:innen und Gemeinden zu allen Holzbaufragen und steht diesen kostenlos und firmenneutral zur Seite. Ihre möglichst frühzeitige Einbindung trägt maßgeblich dazu bei, dass Projekte erfolgreich und effizient umgesetzt werden.
WALDSPAZIERGANG MIT „HOWARD“ „HOWARD“ ist ein Würfel, der sich, durch die Kamera eines Smartphones oder Tablets betrachtet, in verschiedenste Objekte und Erlebnisse verwandeln kann. Egal ob Eichhörnchen-Kobel oder ein Baum mit Spechthöhle oder Fledermäusen – alle digitalen Erlebnisse können in der Hand gehalten, gedreht und somit optimal erforscht werden. HOWARD ist kostenlos und kann von allen genutzt werden. Der Würfel lässt sich auf der Website von proHolz Steiermark als Druckvorlage herunterladen und selbst zusammenbauen. Die HOWARDApp ist über den Apple App Store bzw. Google Play Store verfügbar. www.holzmachtschule.at/ digital/howard/
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HOLZBAU IM HÖRSAAL Die steigende Bedeutung des Holzbaus in der akademischen Ausbildung und die Einführung von Stiftungsprofessuren verdeutlichen, dass nachhaltiges Bauen nicht nur ein Trend, sondern eine dringende Notwendigkeit ist. TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTOS: ANTEK TROY, MARIJA KANIZAJ, SHUTTERSTOCK
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ie akademische Welt spielt eine entscheidende Rolle bei der Vorbereitung der nächsten Generation, die die Herausforderungen des Klimawandels mit innovativen, nachhaltigen Lösungen angehen werden. Da verwundert es nicht, dass die Bedeutung des Holzbaus in der akademischen Welt eine erstaunliche Renaissance erlebt. Dieser Trend manifestiert sich nicht nur in den Lehrplänen, sondern auch in der Schaffung neuer Stiftungsprofessuren, die das Wissen und die Innovationen in diesem Bereich fördern.
NACHFRAGE GROSS Zwei, die aus der heimischen Holzbau-Szene nicht mehr wegzudenken sind, sind die beiden renommierten Architekten Tom Kaden und Juri Troy. Kaden, der seit dem Wintersemester 2017/18 die erste österreichische Professur für Architektur und Holzbau an der Fakultät für Architektur der TU Graz bekleidet, beschäftigt sich seit über zwanzig Jahren mit dem Holzbau und setzt die-
sen umweltschonenden Baustoff gezielt im urbanen Bereich ein. „Es ist einfach unglaublich wichtig, dass wir in die Ausbildung noch mehr an Intensität stecken. Da ist Österreich schon Vorreiter, mit dem, was in den letzten Jahren passiert ist: Stiftungsprofessuren in Wien, Salzburg, Innsbruck und natürlich Graz.“ Seiner Meinung könnte aber gerne mehr in diesem Bereich geschehen. „Ich erlebe am Institut in Graz, dass wir immer noch nur eine begrenzte Anzahl von Studierenden betreuen können. Die Nachfragen sind um ein Vielfaches höher, wir können also noch sehr viel mehr Lehre anbieten. Wir haben auch vor, das Angebot auszubauen. Wir merken, dass diese Generation der Studierenden zum Großteil sehr interessiert ist am Thema und in großen Teilen mit gewisser Vorbildung kommt. Für mich ist es eine große Freude, mit dieser Generation arbeiten zu dürfen.“ Da freut es den Berliner Architekten bestimmt, dass 2023 unter anderem die neue Stif-
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tungsprofessur für „Entwerfen und Holzbau im urbanen Raum“ an der TU Wien unter der Leitung von Juri Troy gestartet ist. Der preisgekrönte Vorarlberger Architekt stellt dabei Holzbau im Kontext der Klimakrise, resilientes Bauen mit dem nachwachsenden Baustoff Holz und die Werkstoff- und Technologieentwicklung von Holz in den Fokus.
NACHHALTIGES BAUEN BEGINNT BEI DER PLANUNG „In Österreich kommen aus der Industrie weltweit führende Anbieter von Holzwerkstoffen und Zusatzprodukten, die ständig neue Einsatzmöglichkeiten hervorbringen. Dies gilt es zu nutzen, um Antworten auf aktuelle Fragestellungen zur Architektur des 21. Jahrhunderts geben zu können.“ Stiftungsprofessuren im Bereich des Holzbaus ermöglichen eine enge Verbindung zwischen Theorie und Praxis. Durch die Förderung von praxisnaher Forschung und die Zusammenarbeit mit der Industrie entstehen innovative Projekte, die nicht nur den Studierenden zugutekommen, sondern auch einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Baubranche leisten. „Das Wissen rund um das Material Holz ist prinzipiell ein wesentlicher Punkt, den man im Studium lernen sollte, sonst tut man sich später in der Praxis schwer.“ Die ökologischen und ästhetischen Aspekte von Holz sind allgemein kein Geheimnis mehr. Doch gerade im urbanen Raum bringt der Zukunftsbaustoff noch viele weite-
re entscheidende Vorteile mit sich. „Mit Holz lassen sich Vorfertigungen leicht umsetzen. Inzwischen ist es möglich, ganze Räume modular im Vorfeld zu produzieren. Das verkürzt nicht nur die Bauzeit vor Ort extrem, sondern entlastet auch die Anrainer – in Zeiten, wo Nachverdichtung im urbanen Raum immer mehr zum Thema wird, entscheidende Faktoren.“ Auch in puncto Brandschutz und Erdbebensicherheit kann das Material leicht mithalten. Mehr sogar: „Bei Erdbeben bietet Holz durch seine Elastizität mehr Schutz. Im Brandfall bleibt die Tragfähigkeit länger aufrecht als bei anderen Baustoffen.“ Um all diese Vorteile ideal nutzen zu können, ist es aber wichtig, Holz bereits in der Planung mit zu bedenken. Mit den Stiftungsprofessuren wurde daher ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung gesetzt.
Architekt Juri Troy, Stiftungsprofessur für „Entwerfen und Holzbau im urbanen Raum“ an der TU Wien
Architekt Tom Kaden, Stiftungsprofessur für „Architektur und Holzbau“ an der TU Graz
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INSPIRATION
HOLZBAU
Der Holzbau in der Steiermark kann vieles – ganz besonders Architektur mit Handwerk und Nachhaltigkeit in Bestform vereinen. Wie das genau aussehen kann, zeigen die Preisträgerobjekte des Holzbaupreises 2023. REDAKTION: YVONNE HÖLZL, FOTOS: HBP/G.OTT, SHUTTERSTOCK
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ie Steiermark hat wieder acht ausgezeichnete Holzbauten mehr. Sie sind perfekt gearbeitet, leben nachhaltiges Handwerk vor und entsprechen alle dem Kriterium „Ressourcenschonung und Verdichtung“. Doch allem voran sind sie ein klares Bekenntnis zu zukunftsfittem Bauen. Diese herausragenden Holzbauten wurden kürzlich mit dem „Holzbaupreis Steiermark 2023“ ausgezeichnet und vor den Vorgang geholt. Die Jury wählte aus 145 Einreichungen sechs Preisträger:innen aus, die den Vorgaben für innovativen und ressourcenschonenden Holzbau entsprachen. Denn gerade hier spielt der Holzbau sein Können aus. Zusätzlich vergab die Jury zwei Anerkennungspreise. „Der Holzbaupreis zeigt, dass Bauen zukunftsfähig ist durch sorgfältigen Umgang mit Ressourcen, nachhaltig gedachter Planung in Verbindung mit steirischem Handwerkskönnen und Architektur“, so Landesinnungsmeister Oskar Beer und „Besser mit Holz“-Obmann Bernhard Neubauer. Dass Holz nicht nur ein Öko-Klassiker, sondern zugleich ein Material-Trend 2024 ist, zeigen diese Preisträgerobjekte aus der Steiermark und beweisen einmal mehr, dass Gegenwartsdesign zusammen mit Ökomaterial ganz neu in Szene gesetzt werden kann.
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INNERSTÄDTISCHES RAUMWUNDER: HAUS B16 Eingeengt zwischen Nachbarn mit nur begrenzter Bebauungsmöglichkeit, zeigt sich das hölzerne Raumwunder als perfekte Ergänzung des Stadtbildes, bei dem alte Obstbäume im Garten erhal ten blieben. Außen wie innen wirkt das Gebäude schlicht. Großzügig und be eindruckend ist der zentrale Wohnraum, der bis in den First offen ist und von ei ner Galerie im OG begrenzt wird. Damit wurde auf kleiner Fläche ein Raumerleb nis erzeugt, das seinesgleichen sucht und trotz geringer Nutzfläche exakt die Ansprüche der Familie erfüllt. Ja,
manchmal darf es gerne auch mal weni ger sein. Zum Obstgarten hin öffnet sich das Haus mit einer Loggia und nutzt so den beruhigten Außenraum. Dabei wur den die Vorzüge der Brettsperrholzbau weise optimal genutzt, um Schalldäm mung und Lastabtragung in gekonnter Weise zu bewerkstelligen. Ein Holzbau, der hohes technisches und handwerkli ches Niveau widerspiegelt. Bauherr: Stefanie Waßer und Michael Moitzi • Architektur/Planung: Plateau – Arch. DI Michael Moitzi • Holzbau: Alpe GmbH • Statik: Plateau – Bmst. DI Martin Knapp
LOW-BUDGET-HAUS FELDBACH Klein, fein und kostengünstig. Das war die Vorgabe. Hinzu kam ein schwer be baubares „Restgrundstück“ in Hanglage. Gekonnt wurden die unterschiedlichen Ebenen des Gebäudes entsprechend dem Höhenverlauf des Geländes ver setzt, was eine verspielte Raumland schaft mit Rückzugsorten auf einer „kleinen“ Grundfläche von 105 m2 Wohn fläche ergab. Auf der nahen Säge wurde das Kantholz für die Konstruktion ge schnitten, welches von den HolzbauMeistern hervorragend mit Birkensperr holz kombiniert wurde. Die großteils unbehandelten Holzoberflächen tragen
zudem zu einem fantastischen Raumkli ma bei. Auch von außen ist die Reduk tion zu spüren, die jedoch nirgendwo auf Kosten der Qualität geht. Sowohl das Architektenteam als auch die Holz bau-Meister haben sich hier auf das traditionelle Handwerk besonnen und mit einfachen Detailausbildungen ein modernes und sparsames Gebäude ge schaffen, das keine Wünsche offenlässt. Bauherr: Sebastian und Ilona Bruckner • Architektur/Planung: Habsburg Isele Architekten ZT • Holzbau: Ing. Röck • Statik: thurner engineering • Bauphysik: IBO – Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie
MEHRGESCHOSSIGER WOHNBAU Ein Vorzeigeprojekt mit sozialem Mehr wert, architektonisch durchdacht und handwerklich auf höchstem Niveau: Errichtet mitten im Dorf, rahmen die beiden Neubauten den für die Gemein de neu gestalteten Pfarrplatz, bieten Wohnraum für mehrere Generationen und sind Standort für den Sprengelarzt inkl. Hausapotheke. Der auffallende Laubengang als „Dorfplatzbalkon“ ist Übergang zum Privaten. Er ist wesentli ches Gestaltungselement des Bauwerks und des öffentlichen Raums. Das Pro jekt schafft neben der medizinischen Grundversorgung und dem zentral gelegenen Wohnraum auch ein gelun
genes Beispiel einer Dorfkernbelebung durch Baukultur. Auf Holzwerkstoffe wurde größtenteils verzichtet, sodass Schnittkantholz und sägeraue Außen schalungen dominieren. Gerade wegen dieses Verzichts haben die Häuser ihren besonderen Charme und spielen alle Stücke des handwerklichen Könnens: traditionelle Zimmermannsverbindun gen setzen selbstbewusst gestalteri schen Anspruch. Bauherr: Hubert Gnezda • Architektur/ Planung: Lendarchitektur und Scheiber lammer Architekten • Holzbau: Holzbau Horn • Statik: Lackner Egger ZT • Bauphysik: Kastner ZT
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FÜR DIE LAND(WIRT)SCHAFT GEBAUT: WEINHOF LOCKNBAUER Nahe dem Dreiländereck Österreich – Slowenien – Ungarn, im vom Wein bau geprägten Hügelland, präsentiert sich ein landwirtschaftlich genutztes Gebäudeensemble, welches nach den klaren Vorgaben eines jungen Winzers aus dem Altbestand in eine zeitgemäße Produktionsstätte für ausgezeichnete Weine verwandelt wurde. Das Gesamt konzept wird komplettiert durch die Vermarktung ab Hof, Degustation, Bewir tung und zudem durch die Möglichkeit der Durchführung von Veranstaltun gen in hellen Räumen. Der Bestand des Stallgebäudes wurde entkernt und bis auf
den wertvollen Gewölbeteil reduziert. Die Architektur ist ein Beispiel, wie sich das Konzept des jungen Weinbauern einer transparenten Produktion und Anspruch auf Qualität gelungen in einem Bauwerk widerspiegeln kann. Der somit entstan dene schlichte Baukörper, der sich in un aufgeregter Form an der traditionellen Struktur der umliegenden Höfe und dem vorgefundenen Bestand orientiert, wird vor allem durch das Holzdachtragwerk als zentralem Gestaltungselement geprägt. Bauherr: Lukas Jahn • Architektur/ Planung: Mascha Ritter Architektur • Holzbau: Muhri-Holz
DEMÜTIG TEIL WERDEN: DIE VOISTHALERHÜTTE AM HOCHSCHWAB Wie ein Findling sitzt die neue Voisthalerhütte an der östlichen Geländekante des Hochtals der Obe ren Dullwitz. Um den heutigen Anfor derungen einer Schutzhütte gerecht zu werden, wurde die bestehende Hütte durch einen Neubau ersetzt, der als Orientierungspunkt zwischen Hochschwab, Wetterkogel, Karlhoch kogel und Fölzsattel in Form eines einfachen, klaren Volumens in der be eindruckenden Berglandschaft in Er scheinung tritt. Das Raumprogramm ist in der Vertikale über vier Geschoße
organisiert und minimiert dadurch die bebaute Fläche. Um eine zentrale Trep pe gruppieren sich im Erdgeschoß der Gastraum und die Küche, in den beiden Obergeschoßen die Schlafräume für Gäste und die Hüttenwirte mit kleinen Gemeinschaftssanitäreinheiten. Bauherr: Richard Goldeband • Architektur/ Planung: Dietger Wissounig Architekten • Holzbau: Steger Bautauf • Statik: GDP ZT, DI Josef Koppelhuber, FS1 Fiedler Stöffler (Michael Fiedler, Christian Stöffler) • Bauphysik: rosenfelder & höfler consulting engineers
HOLZ FÜR DEN RICHTIGEN TON: TURNSAAL & MUSIKVEREIN KIRCHBERG AM WAGRAM Mit dem Turnsaal und dem Musikverein in Kirchberg am Wagram wurden zwei unterschiedliche Typologien in einem Gebäude vereint. Das dreigeschoßi ge Gebäude beherbergt den neuen Turnsaal, einen Aufenthaltsraum für die Nachmittagsbetreuung und den Musikverein mit Musiksaal, Probe- und Begegnungsräumen. Trotz der un terschiedlichen Nutzungen entstand ein Gebäude wie aus einem Guss. Das bestimmende Bau- und Gestaltungs element ist Holz. Farblich dominieren Weißtanne und Esche. Generell wurde
auf die Verwendung von ökologisch nachhaltigen Materialien Wert gelegt. Das Gebäude ist mit Holzlamellen verkleidet, die je nach Betrachtungs winkel und Lichteinfall für ein anderes Erscheinungsbild sorgen. Und die Lat tenstruktur der Fassade wird an den Innenwänden des Musiksaals als Akus tikelement weitergeführt. Bauherr: Vizebürgermeister Erwin Mantler • Holz für den richtigen Ton • Architektur/ Planung: Laurenz Vogel Architekten • Holzbau: Lieb Bau Weiz – Geschäftsbereich Holz Bau Weiz
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ZWEI ANERKENNUNGSPREISE GINGEN AN: HOLZ NEU GEDACHT: RESSOURCENPARK GRAZ Mit der Fertigstellung des Ressourcenparks in der Sturzgasse ist das Abfallwirtschafts- bzw. Recyclingzentrum in der Moderne an gekommen. Die Ausführung dieser Flugdachkonstruktion kann als einer der gelungensten modernen Ingenieurholzbauten im Großraum Graz bezeichnet werden. Die richtige Wahl der Bauma terialien wird mit dem gedrungenen Stahlbetonsockel in der Ver kehrs- und Abladezone, den davon abzweigenden „Kopfbändern“ aus Baustahl und dem Dachwerk aus Brettschicht- und Brettsperr holz eindrucksvoll demonstriert. Bauherr: Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen • Architektur/ Planung: planconsort zt • Holzbau: Rubner Holzbau
GEFÖRDERTER WOHNBAU: WOHNEN AM ROSEGGERWEG Hochwertiges Bauen unter Einhaltung aller Kostengrenzen im geförderten Wohnbau ist in Holzbauweise möglich. Das zeigt „Wohnen am Roseggerweg“ in Kindberg beispielgebend. Dort reihen sich fünf dreigeschoßige Wohnbauten aneinander. Zuei nander etwas versetzt, fügen sich die neuen Bauten mit der Aus richtung ihrer Satteldächer hervorragend in die städtische Situa tion ein. Zudem konnte der verbreitete Irrglaube, dass ein reiner Holzbau mit Sichtholzoberflächen im Inneren und Holzfassaden mit dem Brand- sowie Schallschutz nicht vereinbar und zudem auch zu teuer wäre, eindeutig widerlegt werden. Bauherr: Brucker Wohnbau • Architektur/Planung: dreiplus Architekten ZT • Holzbau: Strobl Bau – Holzbau
Antenne Steiermark hat jetzt einfach mehr Website und App des Tagesbegleiters Nummer 1 wurden einem umfassenden Update unterzogen und bieten nun viele neue smarte Funktionen!
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© MARIJA KANIZAJ
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o klingt die Zukunft. Antenne Steiermark ist längst auch abseits des klassischen analogen Verbreitungsweges der Tagesbegleiter der Steirer:innen. Die stets zunehmende digitale Nutzung hat den Sender dazu veranlasst, die digitalen Touchpoints einem umfassenden technischen, optischen und inhaltlichen Re design zu unterziehen. Abgesehen von einer Modernisierung der Benutzerführung der angebotenen digitalen Inhalte und Services hat man besonderes Augenmerk auf die Individualisierung des Hörerlebnisses gelegt. Die Hörer:innen bekommen damit ihr Lieblingsradio mit noch höherem Mehrwert ausgespielt. Das reicht von einem erweiterten Musikangebot bis hin zu den besten Inhalten on demand.
EINFACH MEHR Antenne Steiermark hat das StreamPortfolio in der App und im Web um drei Plus-Channels erweitert. Auf diesen läuft das beliebte Liveprogramm in der vom User gewählten „Klangfarbe“. Man hört die Antenne, wie man sie kennt, PLUS mehr Charts, mehr Rock oder mehr Hits der 80er & 90er, je nach Geschmack. Wer die aktuellen Nachrichten oder den Verkehrsservice verpasst hat, kann diese auf Knopfdruck jederzeit nachhören. Und auch für unterwegs wurde optimiert. Dank Apple CarPlay und Android Auto hat man das gesamte Streamingangebot immer und überall dabei. Einfach ausprobieren: Alle Features kostenlos und ohne Abo im Web und via App!
Die neuen Plus-Streams sind da. Weiterhin mit Antenne Muntermacher Thomas Axmann aufstehen plus MEHR Rock, Charts oder 80er/90er hören! BUSINESS Monat 47
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BUSINESS HISTORY MONAT Bereits zum siebenten Mal erschien die geballte Fülle an spannenden steirischen Unternehmensgeschichten in Form des BUSINESS HISTORY MONAT. Dabei handelt es sich um ein einzigartiges Projekt, das vom Wirtschaftsmagazin BUSINESS MONAT in Kooperation mit dem Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte der Karl-Franzens-Universität Graz unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ.-Prof. Thomas Krautzer sowie Dr. Walter M. Iber vom Institut für Geschichte umgesetzt wird.
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1. Ankünder-Geschäftsführer Dieter Weber, Studienassistent Christian Schmidt, Daniela Beutle (Ankünder Head of Marketing) und Ankünder-Geschäftsführer Bernd Schönegger (v. l.) 2. Gerald Schöpfer, Präsident Österreichisches Rotes Kreuz 3. R eges Interesse an der Präsentation 4. BUSINESS-MONAT- und STEIRERIN-Geschäftsführerin Nicole Niederl, Thomas Krautzer vom Institut für Wirtschafts-,
Sozial- und Unternehmensgeschichte der KF-Uni Graz, Walter M. Iber vom Institut für Geschichte, Nikolaus Reisinger, Vizestudiendekan der GEWI-Fakultät, und BUSINESS- MONATund STEIRERIN-Chefredakteurin Lissi Stoimaier (v. l.) 5. Für das steirische Traditionsunternehmen Soletti gab es eine Sonderausgabe.
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NEUJAHRSEMPFÄNGE 2024 Entspannt, positiv und mit guter Unterhaltung blickte man bei den Neujahrsempfängen von Land Steiermark, Wirtschaftskammer Steiermark, Industriellenvereinigung Steiermark und Landwirtschaftskammer Steiermark in das Jahr 2024.
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1. In der Grazer Burg fand der traditionelle Neujahrsempfang des Landes Steiermark für Vertreterinnen und Vertreter der heimischen Medienlandschaft und Kommunikationsverantwortliche aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Interessenvertretungen statt. Landeshauptmann Christopher Drexler (l.) und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang (r.) konnten dazu im Weißen Saal rund 150 Gäste begrüßen. Die Landesrätinnen Barbara Eibinger-Miedl, Doris Kampus, Simone Schmiedtbauer und Ursula Lackner sowie die Landesräte Karlheinz Kornhäusl und Werner Amon waren ebenso zum geselligen und zwanglosen Beisammensein vor Ort. 2. Im Rahmen des WKO-Steiermark-Neujahrsempfangs präsentierte Präsident Josef Herk mit der Leistungsagenda das neue Schwerpunktthema der Wirtschaftskammer für 2024 – „Leistung muss sich lohnen“. Am Foto: Direktor Karl-Heinz Dernoscheg, Vizepräsident Herbert Ritter, Vizepräsidentin Gabi Lechner, Präsident Josef Herk, Vizepräsident Andreas Herz und Direktor-Stellvertreter Gerhard Kienzl (v. l.) 3. In seiner Rede anlässlich des Neujahrsempfangs der IV Steiermark widmete sich Präsident Stefan Stolitzka den drei großen Transformationen unserer Zeit – die grüne, die digitale und eine geopolitische. Die IV Steiermark konnte bei ihrem Jahresauftakt auch in diesem Jahr wieder knapp 200 Vertreterinnen und Vertreter der steirischen Industrie sowie Mitglieder der Landesregierung und Partner aus Medien, der Sozialpartnerschaft und der Hochschulen begrüßen. Am Foto: Vizepräsident Franz Mayr-Melnhof, LR Barbara Eibinger-Miedl, Präsident Stefan Stolitzka, LR Ursula Lackner, Vizepräsident Franz Kainersdorfer (v. l.). 4. Miteinander reden, den Blick nach vorne richten und bei Entscheidungsträgern aus Politik und Wirtschaft für die Anliegen der steirischen Bäuerinnen und Bauern werben. Diese Ziele standen im Fokus zum Jahresauftakt des Neujahrsempfangs der Landwirtschaftskammer im Steiermarkhof in Graz. Am Foto: Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer, Landeshauptmann Christopher Drexler, Vizepräsidentin Maria Pein und Präsident Franz Titschenbacher (v. l.).
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STEIRISCHE FESTSPIELE
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Kaum jemandem ist die Styriarte, das alljährlich im Sommer stattfindende Festival für klassische und alte Musik in Graz und der Steiermark, kein Begriff. Beim letzten Marketing Clubabend im Jahr 2023 im Palais Attems erzählte Mathis Huber, seit 1990 Intendant der Styriarte, in launiger Manier über die Ursprünge der Styriarte, über ihre Entwicklung im Laufe der letzten Jahre sowie über die Pläne, wie sich die Styriarte im Kontext der zeitgenössischen Musikszene positioniert und wie es gelingen soll, die steirischen Festspiele noch populärer zu machen und ein breites Publikum anzusprechen.
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1. H arald Korschelt, der Moderator des Abends, mit dem Referenten Mathis Huber, Intendant der Styriarte, und dem Präsident des Marketing Club, Thomas Foscht 2. Christoph Holzer (Spar Steirmark), Manfred Herzl (Herzl Immobilientreu hand) und Reinhard Granec (Euro pharma) 3. D er Marketing Club Graz zu Gast im Palais Attems 4. P eter Jagersberger (Ford Jagersberger) und Andreas Rath (ORF Steiermark) 5. P eter Maderl (m(research) und Günther Müller (pidas)
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GLOBALE PRÄSENZ
1. D er Präsident des Marketing Club, Thomas Foscht, mit der Moderatorin des Abends, Astrid Oberzaucher (Campus 02), und dem Vortragenden Michael Viet (Payer Group) 2. Wolfgang Schäfer (Agentur Schäfer), Birgit Jungwirth (Österreichische
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Krebshilfe Steiermark) und Georg Jungwirth (Campus 02) 3. S ilvia Geier (Instahelp), Rene Hubert Kerschbaumer und Ursula HaasKotzegger (beide Campus 02) 4. C lemens Holzer (Montanuni Leoben), Norbert Ulbing (Ulbing Consulting),
Rolf Hadolt (Global Express) und Bernd Lierzer (Magna) 5. A ndreas Spreitzer (brandbase by Spreitzer), Richard Brandstätter (Kleine Zeitung) und Heinz Michalitsch (Michalitsch Consulting)
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Beim 353. Clubabend war Michael Viet, CEO der Payer Group mit Sitz im weststeirischen St. Bartholomä, zu Gast. Das 1946 gegründete Unternehmen zählt weltweit führende Marken zu seinen Kunden. Innerhalb der Unternehmensgruppe werden Produkte für die Geschäftsfelder Healthcare & Medical sowie Home, Beauty & Personal Care entwickelt und produziert. Viet gab in seinem Vortrag Einblicke in die Welt von Payer und zeigte unter anderem, wie das Unternehmen in Zukunft durch Investitionen in die Infrastruktur an allen Standorten nachhaltig wachsen und für kommende Herausforderungen gerüstet sein will.
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FOLLOW ME 2023
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Die Brüder Andreas und Stefan Halwachs steuern seit dem Frühjahr 2023 in allen Belangen die Geschicke der Grabner Gruppe, die mit den Geschäftsbereichen Grabner Stahlbau und Grabner Auftragsfertigung am Markt vertreten ist. Beim Online-Voting von Follow me konnten sie 8.610 Stimmen sammeln und wurden damit zu den „Nachfolgern des Jahres 2023“ gekürt. Insgesamt wurden für die zwölf nominierten Betriebe fast 22.000 Stimmen beim Online-Voting abgegeben. Der Follow me Award ist ein Wettbewerb für Betriebsnachfolger:innen. Im Mittelpunkt stehen Beispiele aus allen Regionen, die den Generationenwechsel erfolgreich gemeistert haben. „Es ist fantastisch zu sehen, wie weit die inspirierenden Geschichten der heurigen Betriebsnachfolger reichen, und ich hoffe, dass viele ihrem Beispiel folgen werden. Denn auch nächstes Jahr werden wieder rund 900 Betriebe übergeben werden“, zeigt sich WKO-Steiermark-Vizepräsidentin Gabriele Lechner von dem Erfolg des Follow me Awards begeistert.
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Follow me ist eine Gemeinschaftsinitiative der Wirtschaftskammer Steiermark, des Wirtschaftsressorts des Landes Steiermark und der Stadt Graz. Begleitet wird die Initiative durch namhafte Partner: Steiermärkische Sparkasse, Kammer der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen, Fachgruppe der Ingenieurbüros und der Notariatskammer für Steiermark. followme.nachfolgen.at
© FOTO FISCHER
1. S tadtrat Günter Riegler, Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl, WKO-Steier mark-Vizepräsidentin Gabi Lechner (v. l.) und Sparkassen-Vorstand Oliver Kröpfl (r.) gratulierten Übernehmer Andreas Halwachs und Übergeber Gottfried Halwachs zur erfolgreichen Betriebsnachfolge und dem Sieg beim Follow me Award. 2. Gregor Wöhry (M.) vom Radhaus Mur tal in Knittelfeld holte sich Platz 1 in der Kategorie „familienexterne Nachfolge“.
TRÄGER
Im Foto mit WKO-Steiermark-Vizeprä sidentin Gabi Lechner und Steiermär kische-Sparkasse-Vorstandsmitglied Oliver Kröpfl. 3. M arkus Greipl (l.) von Greipl Instal lationstechnik in Passail sicherte sich Platz 2 in der Kategorie „familienex terne Nachfolge“. Im Bild mit AntenneSteiermark-Geschäftsführer Gottfried Bichler. 4. B USINESS MONAT-Geschäftsführerin Nicole Niederl (M.) mit WKO-Steier
mark-Vizepräsidentin Gabi Lechner (l.) und Landesrätin Barbara EibingerMiedl. 5. B USINESS MONAT-Geschäftsführerin Nicole Niederl bei der Gutschein-Über gabe mit Follow-Me-Award-Gewinner Andreas Halwachs. 6. Gerhard Schuster von der Tischlerei Schuster (M.) freute sich über Platz 2 in der Kategorie „familieninterne Nachfolge“.
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BRÜDER MIT STEEL Die Erfolgsgeschichte der Grabner Stahl & Maschinenbau GmbH aus Hartberg setzt sich fort: Die beiden Brüder Andreas und Stefan Halwachs konnten beim Online-Voting von Follow me 8.610 Stimmen sammeln und wurden damit zu den „Nachfolgern des Jahres 2023“ gekürt. FOTOS: BEIGESTELLT
Erfolgreiche Nachfolger: Die Geschäftsführer der Grabner Gruppe Andreas (l.) und Stefan Halwachs
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ieser Betrieb verdient den Sieg in vielfacher Hinsicht. Besonders freut mich natürlich zum einen die erfolgreiche Weiterführung eines traditionellen Leitbetriebs, zum anderen finde ich die bemerkenswerte Innovationskraft bei der Ausbildung neuer Fachkräfte beeindruckend.“ Mit diesen lobenden Worten nominierte Simone Pfeiffer, Leiterin der WKORegionalstelle Hartberg-Fürstenfeld, die beiden Brüder Andreas und Stefan Halwachs für den Betriebsnachfolgepreis „Follow Me Award 2023“, den sich
das erfolgreiche Duo dann final mit über 8.600 Votes auch sicherte. Das Unternehmen in Hartberg mit den Geschäftsbereichen Grabner Stahlbau und Grabner Auftragsfertigung ist Anbieter für Hallenbau und Hallensanierung sowie für die individuelle Komponentenfertigung, dem Maschinenbau und der Blechbearbeitung. Als Traditionsbetrieb in der Region steht die Grabner Gruppe seit Jahrzehnten für sichere Arbeitsplätze und verantwortungsvolles Wirtschaften. Die nächste Generation trat selbstbewusst in diese
Fußstapfen und hat klare Strategien für die Zukunft im Rucksack. Wir baten die beiden Brüder Andreas und Stefan Halwachs zum Gespräch. Oftmals hört man von komplizierten und langwierigen Betriebs übernahmen. Wie ist die Nachfolge bei der Grabner Gruppe abgelaufen? Andreas Halwachs: Im Großen und Ganzen sehr positiv. Wir sind beide schon lange im Unternehmen tätig und haben vor der Übernahme schon gemeinsam mit unserem Vater Gottfried Halwachs
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ZUM UNTERNEHMEN Bereits seit 1960 hat das Unternehmen Grabner seinen Platz in der Steiermark und ganz Österreich gefunden. Ursprünglich für die Reparatur, die Erzeugung und den Handel von landwirtschaftlichen Maschinen gegründet, begann die Firma bereits Mitte der 60er-Jahre mit der Produktion und Montage von Stahlhallen. Heute widmet sich die Grabner Gruppe mit den Geschäftsbereichen Grabner Stahlbau und Grabner Auftragsfertigung ganz dem Hallenbau und der Hallensanie rung sowie der individuellen Komponentenfertigung, dem Maschinenbau und der Blech bearbeitung. Aktuell beschäftigt das Unternehmen rund 145 Mitarbeiter in Hartberg und Zell am See. www.grabnergruppe.at
das Unternehmen geleitet. 2019 hat er sich dann aus der Geschäftsführung zurückgezogen und Anfang 2023 mit der Übergabe seiner Anteile das Ruder ganz übergeben. Stefan Halwachs: Bei uns gehörte es schon immer zur Firmenkultur, über aufkommende Herausforderungen und mögliche Konflikte aktiv und offen zu reden. Das hat uns auch bei der Übergabe sehr geholfen. Das Wichtigste dabei ist aber, auf der sachlichen Ebene zu bleiben und Emotionen so gut es geht rauszuhalten. Wie haben Sie sich die Geschäftsbereiche aufgeteilt? Stefan Halwachs: Andreas ist für die Auftragsfertigung, Blechbearbeitung und den Maschinenbau zuständig, ich für den Stahlbau, Hallenbau und die Hallensanierung. Was braucht es Ihrer Meinung nach unbedingt für eine erfolgreiche Betriebsübernahme? Stefan Halwachs: Erstens den Willen von allen Seiten für die Übergabe. Diese Grundlage muss vorhanden sein. Und
zweitens muss der Betrieb aus wirtschaftlicher Sicht übernehmbar sein. Blick in die Zukunft: Welche Ziele haben Sie für Ihr Unternehmen? Stefan Halwachs: Es tut sich einiges bei uns. Als produzierendes Unternehmen ist es unser Ziel, noch stärker in Automatisierung und digitale Abläufe zu investieren, um uns und unser Angebot weiter zu verbessern. Zum Abschluss: Was würden Sie angehenden Nachfolger:innen raten? Andreas Halwachs: Den eigenen Interessen folgen. Das heißt, die Interessen des Nachfolgers sind prinzipiell als wichtiger einzustufen als die Interessen des Übergebers.
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HEADS & NEWS Neues aus der steirischen Wirtschaft.
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1 Positive Exportbilanz
für die Steiermark
In den ersten sechs Monaten 2023 wurden aus der Steiermark Waren im Wert von 15,3 Milliarden Euro ins Ausland exportiert. Die heimischen Warenexporte stiegen damit von Jänner bis Juni gegenüber dem Vorjahr um 6,2 Prozent (2022: 14,4 Milliarden Euro). Dies ist der bisher höchste Wert für ein erstes Halbjahr. „Exporterfolge unserer Unternehmen sind entscheidend für eine positive wirtschaftliche Entwicklung der Steiermark. Die Bilanz für das erste Halbjahr 2023 ist daher erfreulich, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die heimische Wirtschaft aktuell zu kämpfen hat“, so Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl. Im Bild (v. l.): Josef Herk, Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark, Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl und Stefan Stolitzka, Präsident der IV-Steiermark.
2 Neuroth ist
zertifizierter Leitbetrieb „Neuroth ist ein traditionsreiches Familienunternehmen, welches höreingeschränkten Menschen mit kompetenter Beratung und moderner Technologie zu mehr Lebensqualität verhilft. Zur allumfassenden Zufriedenheit gehört nicht nur das Wohlergehen der Kunden, sondern auch jenes der eigenen
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Mitarbeiter. Auch hier agiert der Leitbetrieb sehr vorbildhaft“, so Monica Rintersbacher, Geschäftsführerin Leitbetriebe Austria. Somit wurde das international erfolgreiche Hörakustikunternehmen Neuroth von Leitbetriebe Austria erstmalig für seine Vorbildwirkung ausgezeichnet.
3 s IM Immobilien
Management GmbH eröffnet Zukunftsweisende Immobilienprojekte sind für die Steiermärkische Sparkasse kein Neuland. Im Zuge der strategischen Weiterentwicklung des unternehmensinternen Immobilienbereichs wurde dieses Know-how nun gebündelt: Die Abteilung Immobilien- und Gebäudemanagement der Steiermärkischen Sparkasse, die BRS Büroreinigungsgesellschaft und Schauersberg Immobilien, beides bisherige Tochterunternehmen der Steiermärkischen Sparkasse, wurden zur s IM Immobilien Management GmbH fusioniert. Von Filialumbauten über Facility Management bis hin zur Immobilienentwicklung steht die s IM dem Mutter institut künftig als starke Partnerin zur Seite. Im Bild (v. l.).: C. Hercog (GF s IM), A. Koller (MSc, GF s IM), O. Kröpfl (Vorstandsmitglied Steiermärkische Sparkasse), Simone Schmiedtbauer (LR für Land- und Forstwirtschaft).
4 Höchste Stabilität und
Bonität für E-Steiermark
Die internationale Rating-Agentur „Standard & Poor’s“ hat nach einer umfassenden Prüfung ihre aktuelle Analyse über die Energie Steiermark veröffentlicht: Der steirische Landesenergieversorger wird von den internationalen Finanzmarkt-Experten erneut mit dem Rating „A stable“ bewertet. Damit sichert sich der Konzern erneut einen Spitzenplatz unten den besten Energieunternehmen Österreichs. Investitionen in Netze sowie Erneuerbare-Energie-Projekte sichern Marktposition. Im Bild: Vorstandsduo Christian Purrer (l.) und Martin Graf.
5 Neuer Präsident der Steiermärkischen Rechtsanwaltskammer Die Plenarversammlung der Steirischen Rechtsanwälte hat entschieden: Michael Kropiunig, Rechtsanwalt aus Leoben, übernimmt das Amt des Präsidenten der Steiermärkischen Rechtsanwaltskammer. Die Wahl erfolgte in einer Sitzung, in der auch die Vizepräsidenten gewählt wurden: Doris Braun und Wolfgang Dlaska, beide Rechtsanwälte aus Graz. Im Bild (v. l.): W. Dlaska, M. Kropiunig, D. Braun.
© MARIJA KANIZAJ, FOTO FISCHER, MARGIT KUNDIGRABER, ENERGIE STEIERMARK, SLON DELUXE
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6 Neuer GF für Holzcluster
© PHILIPP PODESSER, BEIGESTELLT, MUL/STÖBBAUER, UNIVERSALMUSEUM JOANNEUM/J.J. KUCEK, DANIELA JUWAN
Steiermark
Alexander Pinter wurde vom Aufsichtsrat der Holzcluster Steiermark GmbH mit Jänner 2024 zum Geschäftsführer der Holzcluster Steiermark GmbH bestellt und übernimmt damit die Geschäftsführung von Christian Tippelreither, welcher nach fünf erfolgreichen Jahren wieder in die Privatwirtschaft wechselt. Der Grazer studierte Biologie, Musik und Pädagogik. Nach einigen Jahren in den USA kehrte er in die Heimat zurück, wo er – neben weiteren Ausbildungen wie beispielsweise zum Thema Kreislaufwirtschaft – die Ausbildung zum Forstwirtschaftsmeister erfolgreich absolvierte und danach das heimische Forstgut Burgstaller in Gratkorn übernahm.
7 Werklehrer:innnen lernen
in der Lehrwerkstatt
Mehr Praxisbezug und das Kennenlernen konkreter Anwendungsgebiete versprechen sich die Masterminds hinter dem ungewöhnlichen Seitenwechsel und so findet in der Steiermark ab sofort die Werklehrer:innen-Ausbildung im Bereich Metall in den Lehrwerkstätten von ANDRITZ und KNAPP statt. Durch die Ko-
operation der Pädagogischen Hochschule Steiermark mit den beiden Industriebetrieben haben angehende Pädagog:innen die Möglichkeit, Materialien und Maschinen in der Praxis auszuprobieren.
8 COMET-Projekte
für Montanuni
Die Montanuniversität darf sich über die Genehmigung von zwei COMET-Projekten freuen: Innovative Epoxidharze und grüner Zink stehen im Mittelpunkt der Forschungen. Sie ist auch an vier COMET-Modulen beteiligt. „Das COMET-Programm ist für Universitäten sehr wichtig. Ich freue mich sehr über die Genehmigung von zwei Projekten und auch über die Tatsache, dass die Monanuniversität an weiteren vier Modulen beteiligt ist“, zeigt sich Vizerektor für Forschung Helmut Antrekowitsch begeistert. Im Bild (v. l): Jürgen Antrekowitsch, Katharina Resch-Fauster, Michael Feuchter, 2. Reihe v. l.: Thomas G rießer, Thomas Kienberger, Gustav Hanke.
9 „Steiermark Schau 2023“
zieht erfolgreiche Bilanz
Mit der „Steiermark Schau 2023“ wurden die Vielfalt des Lebens und die Faszination, die Bedeutung und die Bedrohung der
Biodiversität in den Mittelpunkt gestellt. Rund 285.000 Besucher:innen konnten im Rahmen der „Steiermark Schau“ für dieses Thema begeistert werden. In der Tierwelt Herberstein, die im Zuge der „Steiermark Schau“ um das Haus der Biodiversität und Naturschauplätze am Weg der Vielfalt bereichert wurde, konnten im Zeitraum der Schau 202.664 Gäs te begrüßt werden. Dies ist unter anderem einem vielfältigen Vermittlungsprogramm zu verdanken.
10 Merkur Versicherung in weihnachtlicher Mission Ganz im Sinne der Weihnachtszeit setzen die Mitarbeiter:innen der Merkur Versicherung wieder ein starkes Zeichen für soziale Verantwortung: In Kooperation mit ausgewählten Vereinen und Jugendhilfsorganisationen konnten 225 Herzenswünsche von sozial benachteiligten und kranken Kindern erfüllt werden. Per Zufallsprinzip bekommen sie dabei den Weihnachtswunsch eines Kindes zugeteilt und kümmern sich um den Kauf und die Verpackung des Geschenks. Nach einem interaktiven Programm mit Spielen, Schminken und einer Geschichte vom Vorstand wurden die Pakete am Merkur Campus in Graz den Kindern übergeben. BUSINESS Monat 55
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1 Rekord-Ergebnisse in der
Steiermark
Die Steiermark hat sich als Ganzjahres destination etabliert, was sich auch in der aktuellen Jahresbilanz zeigt: Mit 13,6 Millionen Nächtigungen im Tourismusjahr 2023 wurde ein neuer Höchststand erreicht – der bisherige Rekord aus dem Jahr 2019 lag bei 13,2 Millionen Nächtigungen. Es gab in allen Bereichen der Landesstatistik (Ankünfte, Nächtigungen, Märkte und Unterkunftskategorien) Zuwächse. Auch das bisherige Rekordergebnis für eine Sommersaison aus dem Jahr 2022 wurde heuer leicht übertroffen.
2 Energie Graz schnürt großes
Winter-Sozialpaket
Die Energie Graz setzt ein starkes Zeichen für Solidarität und Unterstützung in schwierigen Zeiten. Im Zuge der Spendeninitiative „Energie gegen Armut“ werden Spenden, die von Kund:innen der Energie Graz getätigt werden, verdoppelt. Im Herbst wurde 2021 ein mit einer Million Euro dotierter Härtefallfonds eingerichtet. Der mit 31.12.2023 befristete Gaspreis-Rabatt wurde in eine dauerhafte Gaspreissenkung umgewandelt. Bis 31. März 2024 verzichtet die Energie Graz auf
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Strom-, Gas- und Wärmeabschaltungen sowie auf die Verrechnung von Verzugszinsen bei Ratenzahlungsvereinbarungen bei ihren Haushaltskund:innen.
3 AMS unterstützt beim
Gründen
Mit dem Unternehmensgründungsprogramm UGP unterstützt das AMS Steiermark beim Einstieg in die Selbstständigkeit. So gründeten im heurigen Jahr fast 700 Personen mit UGPHilfe eine Firma und schufen als Jungunternehmen mehr als 130 zusätzliche Arbeitsplätze. Zu Beginn des Programms steht eine Überprüfung der konkreten Unternehmens idee auf ihre Realisierbarkeit, daraufhin folgt eine mehrmonatige Vorbereitungsphase bei der damit vom AMS beauftragten alea & partner GmbH. Im Bild: Die Meisterkonditorinnen Martina Rappold und Claudia Haas, die am UGP teilnahmen.
4 50 Jahre Jagersberger in Graz
Liebenau
50 Jahre nach der Gründung durch Hans und Elisabeth Jagersberger ist aus dem Autohaus eine Gruppe mit 7 Standorten in 2 Bundesländern, 6 Automobilmarken und rund 180
Mitarbeitenden entstanden. Heute wird das Unternehmen in zweiter Generation von Peter Jagersberger, Gerhard Messner und Michael Muhrer geführt. Im kommenden „JJJ“, dem Jagersberger-Jubiläums-Jahr, können Kund:innen 50 Prozent ihres Fahrzeug-Kaufpreises zurückgewinnen. Außerdem werden monatlich Werkstatt-Gutschriften von 50 Prozent des ursprünglichen Rechnungsbetrages verlost. Der Erlös aus dem Los-Verkauf kommt der Aktion „Steirer helfen Steirern“ zugute.
5 Eröffnung der AT&SErlebniswelt Mit der interaktiven AT&S-Erlebniswelt beim führenden Anbieter von High-End-Leiterplatten und IC-Substraten in Leoben erweitert die „Erlebniswelt Wirtschaft“ ihr Angebot um ein weiteres Highlight. Ab Jänner 2024 macht das Unternehmen bei geführten Touren die Welt der Mikroelektronik, die für die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung der Welt unabdingbar ist, mit allen Sinnen erlebbar. Interessierte erwarten viele multimediale Elemente, unter anderem ein 3D-Kino, ein interaktives Schichtmodell einer Leiterplatte und LED-Leiterbahnen.
© STEIERMARK TOURISMUS/JESSE STEIBL, KURT REMLING, AMS/HAAS, BEIGESTELLT, GEOPHO.
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1 Spar trumpft für Lehrlinge auf Um die motiviertesten Jugendlichen für sich zu gewinnen, müssen sich Arbeitgeber:innen etwas einfallen lassen – wie bei Spar. Zu den Sozialleistungen, die allen Spar-Mitarbeitenden zugutekommen, gehören z. B. der Treuebonus für Mitarbeitende, Vergünstigungen bei Versicherungen oder Sofortrabatte bei Hervis. Lehrlinge können sich in der Lehrzeit für tolle Praxisleistungen und -beurteilungen sowie gute Berufsschulzeugnisse Prämien im Wert von über 6.700 Euro dazuverdienen. Außerdem erhalten Lehrlinge ein erhöhtes Lehrlingseinkommen und nach erfolgreichem Lehrabschluss eine Garantie auf Vollzeitbeschäftigung.
2 AVL mit ENX Vehicle
Cybersecurity Label ausgezeichnet
Datensicherheit gehört zu den entscheidenden Parametern in der Fahrzeugentwicklung. Dass AVL Software and Functions mit Sitz in Deutschland die IT-Sicherheitsstandards der Automobilindustrie vollumfassend erfüllt, hat das Mobilitäts-Technologieunternehmen nun erneut unter Beweis gestellt. Mit der neuen ENX Vehicle Cybersecurity Zertifizierung (VCS) zählt AVL zu den ersten Unternehmen, die das Label nach erfolgreicher Auditierung erhalten haben.
3 Erstmals Rubrik „Mobilität“
beim Energy Globe Styria Award Im Jahr 2024 wird der Landespreis Energy Globe Styria Award erstmals in der Rubrik „Mobilität“ vergeben. Umwelt- und klima-
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freundliche Lösungen für eine Mobilität der Zukunft werden dabei in den Mittelpunkt gestellt. Das Land Steiermark und die Energie Steiermark küren mit dem Landespreis auch im kommenden Jahr die besten und innovativsten steirischen Projekte in den Bereichen Energie, Umwelt und Klima. Der Preis wird außerdem in den Rubriken „Forschung“, „Anwendung“, „Kommunen“, „Jugend und Bildung“ sowie zum Fokusthema 2024 „Newcomer“ vergeben. Die Einreichung ist bis zum 31. Jänner 2024 unter www.energyglobe.at möglich.
4 23. Lange Nacht
der Bewerbung
In der 23. „Langen Nacht der Bewerbung“ in der WKO Steiermark in der Nacht des 27. November 2023 wurden nicht nur die Sterne am Himmel sichtbar, sondern auch die leuchtenden Gesichter von beinahe 300 hochmotivierten Bewerber:innen. Das RecruitingEvent ermöglichte es ihnen, sich bei bis zu 60 Unternehmen vorzustellen. Über 1.000 Gespräche fanden in der Nacht mit vollem Erfolg statt, davon wurden 290 Einladungen zu weiterführenden Gesprächen ausgesprochen.
5 Uniqa führt
Finanzvorsorge-Studie Eine Finanzvorsorge-Studie im Auftrag von Uniqa und Raiffeisen Versicherung beleuchtet Unterschiede, Gemeinsamkeiten und Abhängigkeiten zwischen den Generationen. Die Ergebnisse: Mehr als zwei Drittel der 16- bis 60-Jährigen in der Steiermark halten finanzielle Vorsorge für wichtig, aber nur 36 Prozent der Befragten treffen schon konkrete
Maßnahmen. Finanz-Know-how wird vererbt: Das Vertrauen in Partner:innen oder Eltern ist am größten. Wenn Vertreter:innen der Gen Z in Österreich vorsorgen, setzt jede:r Zweite größtenteils auf dieselben Anlageformen wie die Eltern. Die steirische Generation Y und X sieht größeren Bedarf in früher Finanzbildung als Restösterreich. Im Bild: Johannes Rumpl, Landesdirektion Steiermark, Uniqa Österreich.
6 Neuer GF in der Tierwelt Herberstein Vergangenen Sommer wurde Jochen Lengger von der Findungskommission einstimmig als Leiter der Tierwelt Herberstein vorgeschlagen. Die Geschäftsführung des Universalmuseums Joanneum ist dieser Empfehlung gerne gefolgt. Nun hat der Veterinärmediziner und Fachmann der Zoolandschaft die Alleingeschäftsführung des beliebten oststeirischen Tourismusziels übernommen. Zuletzt verantwortete er als Bereichsleiter für Artenschutz und Tiere die Tierhaltung des Zoos Zürich und war als Geschäftsleitungsmitglied auch für die Steuerung des Gesamtunternehmens mitverantwortlich. Im Bild: Die Universalmuseum-Joanneum-GF Marko Mele und Josef Schrammel mit Jochen Lengger (Mitte).
© SPAR/PG STUDIOS, UNIQA/SCHEDL, VERKEHRSVERBUND STEIERMARK, SCHÖNBAUER, AVL, J.J.KUCEK.
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