Grieskirchnerin Oktober

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Zuhause

in Kunst und Kosmos Ein Vierkanthof mit Loft-Atmosphäre: Das viel gereiste Künstlerehepaar Manfred (58) und Billa (55) Hebenstreit fühlt sich im Hausruckviertel endlich angekommen. Wir machen uns vor Ort ein Bild.

Wohnscheune und Innenhof

anmutende Eingangstür hindurch, nach oben auf den sonnigen Ost-Balkon lotst. Von dort sei der Blick am schönsten. Wie wahr: Vor mir liegt ein grünes Meer, das Naturschutzgebiet Koaserin – ein beinahe unberührtes Fleckchen Erde, wo Mäusebussarde und Turmfalken ihre Kreise ziehen, Kiebitze ihre waghalsigen Balzflüge vollstrecken und sich mit ein wenig Glück Zauneidechsen und Ringelnattern beobachten lassen. Alles grün, so weit das Auge reicht. Nur wenige 100 Meter Luftli-

nie entfernt, hinter dem Hügel, ragt ein 18 Meter hoher Himmelskörper aus der Erde: der Kometor. Der Kometor Zusammen mit seiner Frau realisierte Manfred Hebenstreit anlässlich der Oberösterreichischen Landesausstellung 2010 die begehbare Riesenskulptur mit den Installationen „Wasserwelt“ und „Sternendom“, die Kunst und Kosmos zusammenführt und wie ein unbekanntes Flugobjekt

Fotos: Mathias Lauringer

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euerbach. Angekommen in Haargassen 1. Im Tal der sieben Mühlen. „Billa ist ein alter deutscher Name und Schopenhauer, bei dem die Figur öfter auftaucht, war der Lieblingsschriftsteller meines Großvaters. Die erste Enkelin brauchte einen besonderen Namen“, lacht die Hausherrin, während sie mich am Hoftor herzlich empfängt und hinein, quer über den begrünten Innenhof, durch die historisch

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In der Säulenhalle können Galeristen in Ruhe gustieren. IN SEINEM ATELIER BEFINDET SICH DER MALER IN SEINEM ELEMENT.

im Schlosspark der „Stadt der Sterne“ Peuerbach gelandet scheint. Dass sie selber hier landen werden, war für den gebürtigen Innviertler und die aus Franken stammende deutsche Staatsbürgerin eher Zufall. Kennengelernt haben sie sich beim Studium in München, seit 35 Jahren sind sie ein Paar. Ihr Leben lang sind die Hebenstreits viel gereist, haben ein paar Wochen hier und ein paar Monate dort gelebt – in Spanien, den USA und Kroatien. Als ihr gemeinsamer Sohn Jonas, der inzwi-

schen 15 Jahre alt ist, zur Welt kam und das schulpflichtige Alter erreichte, erwarb die Familie ein 80er-Jahre-Haus eines Gemeindearztes, der Kunstkenner war und eine Galerie betrieb, in einer Peuerbacher Siedlung. Dass dies noch nicht die letzte Station des kunstsinnigen Paares sein sollte, zeichnete sich ab, als bei ihren vielen Fußexpeditionen in Peuerbach und Umgebung ihr Auge auf einen leer stehenden Vierkanthof am Rande des Feuchtund Sumpfgebietes Koaserin fällt, der allerdings zum damaligen Zeitpunkt einer Ruine glich. Doch die Lage war einfach zu traumhaft und die Vorstellung von einem Atelier in diesem Naturjuwel zu schön, und so ließen sich die Hebenstreits auf ein neues Abenteuer ein und kauften vor fünf Jahren den alten Hof, dessen Standort bis auf das Jahr 1370 zurückreicht. Ein Neuanfang „Während andere in Pension gehen, ist es für uns ein toller Neuanfang“, malen sich

die beiden Freischaffenden ihre Zukunft an diesem wie für sie geschaffenen Platz aus. Seit Frühling bewohnen die Farbberaterin und Duftexpertin und der weltoffene Maler das mit viel Liebe bis ins Detail renovierte Domizil, das offiziell eine Widmung trägt für „Kunst und Natur, Forschung und Gesundheit“, und haben hier alles andere vor, als sich zur Ruhe zu setzen. Sommeratelier, Winteratelier Das Sommeratelier liegt oben. Im ersten Stock. Damit dem Himmel ein Stückchen näher. Nach einer Führung durch den Wohntrakt, die „Wohnscheune“, wie ihn die Hebenstreits nennen, das Winteratelier, durch das Bilderdepot und das Schaulager, sind wir angekommen im Olymp künstlerischer Schöpfung. „Hier habe ich das Gefühl, über den Dingen zu schweben“, schmunzelt der „Kometor“-Künstler gar nicht abgehoben, während er mir seinen 400 Quadratmeter großen LieblingsGrieskirchnerin | 9

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raum im renovierten Vierkanthof zeigt. Die indische Göttin Shiva blickt mich von einer großformatigen Leinwand herab an. Klänge mit meditativem Charakter tanzen sanft durch das Loft, hoch empor bis unter den weitläufigen Holzgiebel. Die aktuelle Werkserie, inspiriert von der letzten Reise, ist im Entstehen begriffen. Wir setzen uns auf eine alte Ledergarnitur. Vor uns auf dem Tisch steht eine Flasche Atelierwein, auf der ein Hebenstreit-Etikett prangt. „Von Manfred Hebenstreit.“ Ich schaue fragend? „Ein Namensvetter, der in Retz Wein produziert“, klärt er mich auf. „Gott sei Dank ist er gut“, lächelt er. Unverkennbar ein Hebenstreit „Wodurch sind Sie eigentlich bekannt geworden?“, hallt meine Frage in die „heilige Halle“ des Künstlers. Ein Moment des Innehaltens. „Durch meinen unverkennbaren Strich“, antwortet der Träger eines ebenso unverkennbaren Schnauzbartes schließlich und erzählt mir, wie seine Bilder schon in jungen Jahren aufgrund sei-

TYPISCH HEBENSTREIT: sein unverkennbarer Schnauzbart. Seit 35 Jahren ist Billa die Frau an seiner Seite.

nes Striches, seines Gestus, erkannt wurden. „Der Hebenstreit ist hier“, hieß es. Höhere Ehren kann es für einen Künstler wohl nicht geben. Meilenstein St. Petersburg Wie viele Werke er inzwischen geschaffen hat, steht in den Sternen. Es sind unzählige. Viele verweilen in öffentlichen und privaten Sammlungen und in renommierten Museen wie der Eremitage in St. Petersburg – „bestimmt einer meiner Meilensteine“, so Hebenstreit – oder im Museum Würth in Deutschland. In Österreich sind das mumok in Wien, das Kunstmuseum Lentos sowie die Landesgalerie Linz wie auch das Museum Angerlehner in Wels mit seinen Werken bestückt. „Jeder braucht eine Basisstation“ Manfred Hebenstreit blickt auf über drei Jahrzehnte künstlerischen Schaffens, da kommt schon etwas zusammen. Und er ist einer der wenigen in Österreich, der

1. Feuer und Flamme: Die Hebenstreits haben den Kamin mit hauseigenem Lehm selbst verputzt. 2. DAS SOMMERATELIER, die Hauptwirkstätte des Künstlers 3. Atelierwein und Natursignatur

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seit seiner Jugend von Kunst leben kann. Obwohl: Künstler von Beruf? Das ging dem Vater damals ordentlich gegen den Strich, der Sohn sollte etwas „G‘scheites“ lernen. Um des Friedens willens machte der in Altheim geborene und auf einem Vierkanthof aufgewachsene Innviertler eine Ausbildung zum Feinmechaniker. Doch der Ruf der – künstlerischen – Freiheit war zu groß, so brach er mit 18 Jahren auf dem Landweg nach Australien auf, wo seine ersten Zeichnungen und Aquarelle entstanden. Es war der Beginn einer künstlerischen Lebensreise, die durch viele Herren Länder führte: Arizona, Schottland, Sri Lanka, Indien, immer wieder Indien. Auch wenn Reisen nach wie vor am Programm stehen werden, hier mitten in der Natur fühlt sich das kosmopolitische Künstlerpaar endlich angekommen. Sie haben ihren Platz im Kosmos gefunden. Denn: „Jeder braucht eine Basisstation“, nickt Hebenstreit selbstzufrieden. Petra Kinzl

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| gesellschaft

Frauen in der Wirtschaft interessierten sich für Technik Zwei Top-Betriebe konnten die Teilnehmer der Veranstaltung von Frau in der Wirtschaft Grieskirchen zuletzt in Wallern besichtigen. Die Firmen Zauner Group und Medewo öffneten ihre Türen.

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Wolfram Heidenberger

7 1 Claudia Jungwirth (Medewo), Ulrike Steinmaßl, FidW Grieskirchen, Manfred Zauner (Zauner Group), Gabriele Handstanger (Medewo) 2 Elke Ehrenecker, Martina Sturm 3 Pauline Gföllner, Christa Zauner,

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8 Cornelia Sturm 4 Sabine Turtschik, Alfred Kaltseis, Stefanie Hofer 5 Elena Rathmair, Anna Wolfsmaier, Gerda Humer, Liesa Traxler, Rebecca Feldmayer, Roman Zauner

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6 Edith Vrecun, Ursula und Alois Zweimüller 7 Maria Tulzer, Ursula Ragailler 8 Anita Rosner, Ruth Hutterer 9 Edith Vrecun, Ulli und Markus Haberfellner 10 Ingrid Sterrer, Kurt Fellner

Fotos: Wolfram Heidenberger

estartet wurde bei der Zauner Group Holding GmbH, wo Geschäftsführer Manfred Zauner persönlich die Damen und Herren begrüßte und die Vorteile einer Gesamtprojekt-Abwicklung, wie es die Zauner Group betreibt, erläuterte. Dass die Zaunergroup 650 Mitarbeiter beschäftigt, die weltweit unterwegs sind, beeindruckte die Teilnehmer besonders. Danach ging es weiter zum Familienbetrieb Medewo. Verkaufsleiterin Claudia Jungwirth und Geschäftsführerin Gabriele Handstanger zeigten den interessierten Besuchern die Vielzahl an unterschiedlichen Verpackungen, die für verschiedenste Transporte – vom Kuchen bis zur Ladesicherung – benötigt werden. „Uns freut es besonders, dass gleich zwei Vorzeigefirmen für Frau in der Wirtschaft die Türen geöffnet haben. Wie man an den Besuchern sieht, wurde diese Einladung gerne angenommen“, so Ulrike Steinmaßl, Bezirksvorsitzende von FidW Grieskirchen.

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Architektur im Einklang mit der

Natur

Planer und Architekt Norbert Bruckner komponierte in der Indianerdorfgemeinde Natternbach sein persĂśnliches Meisterwerk fĂźr sich und seine Familie.

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