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Seit einem Jahr ist sie Chefin des preisgekrönten „Campaigning Bureau“: Stefanie Winkler-Schloffer im Blitzinterview.
Text: Viktória Kery-Erdélyi Fotos: Philipp Monihart
Ein kleines Dorf im Bezirk Tulln, 18 Häuser, einer der Bauernhöfe war ihr Zuhause. „Am Bauernhof lernt man Arbeiten, in einem kleinen Dorf den Zusammenhalt“, sagt sie. Seit einem Jahr ist Stefanie Winkler-Schloffer
Geschäftsführerin der Wiener Agentur „Campaigning Bureau“. Ein mehr als 60-köpfiges Team leistet dort kreative
Überzeugungsarbeit für Unternehmen,
Produkte und Persönlichkeiten.
Sie sind neben Lukas Holter Geschäftsführerin. Wieso ein Team an der Spitze?
Warum alleine, wenn man miteinander noch mehr weiterbringen kann? Der Austausch und das gegenseitige Fördern und Fordern – auch mit unserem Gründer Philipp Maderthaner – hilft mir, mich weiterzuentwickeln.
Sie blicken auf Ihr erstes Jahr in dieser Position zurück. Drei Begriffe dazu …
Steile Lernkurve, Zusammenhalt, bestes Team.
Wenn Sie beim Spazieren mit Ihrem Hund mit einer älteren Dame ins Plaudern kommen, der Ihre Branche fremd ist, wie erklären Sie ihr, was Sie tun?
Als Mobilisierungsagentur passen wir in keine klassische Agentur-Schublade. Wir müssen oft zunächst erklären, wie unser Ansatz funktioniert. Mobilisierung heißt Menschen bewegen. Stellen Sie sich das vor wie einen Wahlkampf für ein Unternehmen. Das Ergebnis ist, dass sich Menschen aus Überzeugung entscheiden für ein Unternehmen – als Kunde oder als Mitarbeiter.
Sie betreuen ein prominentes Kundenportfolio vom Lebensmittelhandel über Automobilbranche bis hin zum Ban-
ZUSAMMENHALT, NEUGIER, BEHARRLICHKEIT. Das ist der Stoff, aus dem sich Erfolg kreieren lässt, findet Stefanie Winkler-Schloffer.
kenwesen. Wie klappt es mit der Vielfalt?
Ich bin neugierig, begeisterungsfähig und liebe den Einblick in viele Branchen. Das Switchen ist etwas Bereicherndes.
Zuletzt haben Sie das „pro bono“-Engagement ausgebaut, aus welcher Motivation?
Wir merken, dass unser Mobilisierungsansatz für NGOs sehr wertvoll ist; es entspricht ihrer täglichen Arbeit, Menschen für oder gegen etwas zu mobilisieren. Wir unterstützen gerne NGOs wie das Rote Kreuz, die Schwarzenegger Climate Initiative oder Tierschutz Austria. Wir sind stolz, einen Beitrag zu ihrer tollen Arbeit leisten zu dürfen.
Zu mehreren Werbepreisen und dem Award Office of the Year gesellt sich die Auszeichnung „Great Place to Work“. Was ist großartig?
Wir wollen ein Umfeld schaffen, in dem unser Team gefördert und gefordert wird. Wichtig sind uns klare Werte, herausragende Führungskräfte und starke Teamstrukturen. Aber wir sind bei Weitem nicht immer großartig, sondern bemühen uns jeden Tag wieder aufs Neue. Wie sieht Ihre Work-Life-Balance aus?
Ich mag den Begriff nicht. Mein Leben findet Montag bis Sonntag statt, egal, ob ich im Büro oder privat unterwegs bin.
Wenn Sie eine Zeitreise unternehmen könnten, wohin würden Sie reisen?
Ich liebe mein Leben hier und jetzt.
Wenn Sie unbegrenzte Macht hätten, was würden Sie ändern?
Niemand sollte unbegrenzte Macht haben, aber alles in ihrer/seiner Macht Stehende tun, um zumindest im eigenen Umfeld, für jemanden etwas zum Positiven zu verändern. Man kann oft mehr bewegen, als man glaubt.
Welche Frage möchten Sie gerne noch beantworten?
Haben Sie einen Ratschlag für junge Frauen am Beginn ihrer Karriere?
Wie lautet die Antwort?
Beharrlichkeit: nicht zu rasch aufgeben, an einer Sache dranbleiben. Und ich finde es wichtig, sich mit Menschen zu umgeben, die einem wohlgesonnen offen die Meinung sagen, nicht immer alles super finden, was man macht, sondern einen auch hinterfragen und fordern.