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ICH LIEBE MICH
Text: Nicole Madlmayr Illustration: Shutterstock Fotos: Tinksi, Thomsen Photography
Selbstliebe hat nichts mit Egoismus zu tun. Im Gegenteil: Denn nur wer sich selbst annimmt und wertschätzt, kann auch andere Menschen lieben. Grund genug, uns zum Valentinstag einmal der Liebe zu uns selbst anzunehmen.
„Du selbst, genauso wie jeder andere im ganzen Universum, verdienst deine Liebe und Zuneigung.“
Warum ist es so schwierig, sich selbst zu lieben? Sich anzunehmen, wie man ist? Nicht ein bisschen schlanker, schöner oder liebenswürdiger, sondern so, wie man eben ist. Oft liegt es an Worten, die man schon als Kind gehört und im Lauf der Jahre verinnerlicht hat. „Wir bekommen von klein auf Glaubenssätze und Denkmuster mit, die uns blockieren und vorerst noch verhindern, dass wir zu uns selbst stehen können“, erklärt Birgit Untermair, Coach und Mentorin. „Wer zum Beispiel mit dem Gefühl aufwächst, nicht gut genug zu sein, den kann dieser Glaubenssatz auch im Erwachsenenalter unbewusst noch beeinflussen. Man darf sich deshalb entwickeln. Es ist unser
Seelenauftrag, gut zu uns selbst zu finden und zu lernen, für uns einzustehen. Niemand hat etwas davon, wenn man zu hart mit sich ins Gericht geht, wie es oft passiert – weder man selbst noch das Gegenüber!“
Keine Vergleiche mit anderen.
Schwierig wird es mit der Selbstliebe auch, wenn man sich ständig mit anderen vergleicht. Denn für diese Vergleiche werden immer Menschen herangezogen, die vermeintlich attraktiver, erfolgreicher, schlicht besser sind als man selbst. Dabei macht es keinen Sinn, sich mit anderen zu vergleichen – weil jeder Mensch einzigartig ist.
Das Bewusstsein schärfen. Doch wie kann man lernen, sich selbst anzunehmen und zu lieben? Ein erster Schritt in diese Richtung ist, sein Bewusstsein zu schärfen. „Immer dort, wo man dieselben Emotionen in unterschiedlichsten Situationen erlebt, sollte man genauer hinsehen“, rät Untermair. „Das kann zum Beispiel immer wieder die gleiche schwierige Partnerschaft sein, wenn man vermeintlich gemobbt wird oder sich nicht genug fühlt.“ Dann ist es wahrscheinlich, dass es dort einen versteckten Glaubenssatz oder ein Denkmuster gibt, das blockiert und in der Folge verhindert, dass man voll und ganz zu sich stehen kann.
Wer sich liebt, kann andere lieben.
Außerdem ist es wichtig zu wissen, dass man nur dann einen anderen Menschen lieben kann, wenn man sich auch selbst liebt. Nur dann kann man diese Liebe teilen! Und: Je mehr wir uns selbst lieben, desto mehr können uns auch andere Menschen lieben! „Das, was ich an Liebe für mich selbst zur Verfügung habe, kann ich auf der anderen Seite auch geben und annehmen“, erklärt Birgit Untermair. In ihren Coachings nimmt sie zur Veranschaulichung immer ein Glas zu Hilfe. Wieviel Prozent Selbstliebe, Selbstannahme und Selbstakzeptanz liegen aktuell in diesem Glas? „Wenn ich zum Beispiel gerade nur 30 Prozent verfügbar habe, kann ich auch nur 30 Prozent geben und nur 30 Prozent empfangen“, so die Expertin weiter. „Habe ich also einen sehr liebevollen Partner, kann dieser neben mir geben und geben – und ich werde trotzdem immer nur diese 30 Prozent sehen können. Dann ist nie etwas genug! Ich bin sozusagen ständig im Braucher-Modus.“
Ist dieses Glas allerdings zu 100 Prozent mit Selbstliebe gefüllt, braucht man nicht mehr, sondern hat genug und kann auch geben. Dieses Glas kann man in einem Ritual auch tatsächlich füllen und jeden Tag sozusagen neu bewerten (siehe Infobox).
Selbstliebe ist nicht gleich Egoismus.
Selbstliebe ist allerdings nicht mit Egoismus gleichzusetzen. Wer sich selbst liebt, geht achtsam und liebevoll mit sich um. Andere Menschen werden nicht mutwillig verletzt. Anders beim Egoismus, wo schon das lateinische Wort für „Ich“, also Ego, drinsteckt. Egoistische Menschen möchten ihren Willen durchsetzen – auch auf Kosten anderer. „In meiner Wahrnehmung ist Egoismus in erster Linie Kopfsache, während Selbstliebe eine Sache des Herzens ist“, so Untermair.
Auf die eigenen Bedürfnisse achten.
Ein liebevoller und entspannter Umgang mit sich selbst ist auch für Sandra König ein wichtiger Schlüssel zu einem erfüllten Leben. In ihrem neuen Buch „Auf die Plätze, lächeln, los!“ beschreibt die beliebte Ö3-Moderatorin unter anderem, warum es so wichtig ist, sich selbst anzunehmen, wertzuschätzen und zu lieben. „Nur dann kann unser inneres Licht richtig strahlen“, so König. „Selbstfürsorge bedeutet, die eigenen Bedürfnisse im Auge zu behalten, Belastungen richtig einzuschätzen und sich nicht zu überfordern.“
Ö3-Moderatorin Sandra König hat durch eine Autoimmunerkrankung gelernt, besser auf ihre eigenen Bedürfnisse zu hören.
Sandra König
Auch Selbstfürsorge ist nicht egoistisch, sondern ganz im Gegenteil essenziell, um ein Leben mit Leichtigkeit zu führen. Doch das geschieht nicht von selbst, man muss sich bewusst Zeit dafür nehmen. Für die 46-Jährige bedeutet es in erster Linie Yoga und gesundes Soul Food. Außerdem achtet sie darauf, täglich Licht und Luft in der Natur zu tanken, Pausen zu machen, wenn ihr Körper sie verlangt, und ihre Zeit mit Menschen zu verbringen, die sie inspirieren.
BUCHTIPP
„Auf die Plätze, lächeln, los!“,
Sandra König, Kneipp Verlag, € 27
Birgit Untermair
Birgit Untermair ist Coach und Mentorin. Eines ihrer Steckenpferde ist die Selbstliebe.
Lernprozess und Herausforderung.
Diese positiven Gewohnheiten für sich selbst musste König allerdings erst lernen. Eine Hauterkrankung hat sie vor einigen Jahren wachgerüttelt. „Mit dem Ergebnis, dass ich meine Ernährung umgestellt und entzündungsfördernde Nahrungsmittel aus meinem Speiseplan gestrichen habe“, erzählt sie. „Und ich habe Yoga für mich als Ausgleich entdeckt. So habe ich nicht nur meine Autoimmunkrankheit in den Griff bekommen, sondern auch eine neue Lebensphase eingeläutet.“
Vor allem in den ersten Wochen ist es ihr schwergefallen, sich bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen und auf ihre eigenen Bedürfnisse zu hören. Einfach schlafen zu gehen, wenn sie müde ist, oder mal nicht zu kochen, sondern die Kids machen zu lassen – gerade als Mama neigt man dazu, sein eigenes Wohl ständig hintanzustellen. „Nur wem nützt eine übermüdete oder kränkelnde Mutter?“, so König. „Selbstfürsorge ist also nicht egoistisch, sondern essenziell.“
Achtsamer Umgang mit sich selbst.
Echte Selbstfürsorge ist für sie übrigens mehr als ein Schaumbad oder ein Kuchen zum Kaffee. Diese kurzen Genussmomente würden nur kurzfristig helfen, Stress abzubauen. Wichtiger für die physische und psychische Gesundheit sei ein wohlwollender und achtsamer Umgang mit sich selbst und das Erfüllen seiner eigenen Bedürfnisse.
Um Träume, Ziele und Wünsche nicht aus den Augen zu verlieren und zu manifestieren, rät Sandra König ein sogenanntes Vision Board zu gestalten (siehe Infobox). „So zeichnet man ein klares Bild seiner Vision“, erklärt Sandra König. „Man weiß unterbewusst schon, was die nächsten Schritte sind und handelt auch entsprechend. Dadurch haben Zweifel und Ängste weniger Macht und man zieht Ereignisse, Momente und Menschen in sein Leben, die einen auf dem Weg unterstützen können.“
Sich selbst lieben - so klappt‘s!
Mit Ritualen und Dingen, die man immer wieder – am besten täglich – macht, und die so zur Gewohnheit werden, kann man lernen, besser für sich selbst zu sorgen und seine Selbstliebe zu stärken.
• Veranschaulichen Sie Ihre Selbstliebe!
Kaufen Sie sich ein schönes Glas und stellen es an einen Platz, an dem Sie es jeden Tag gut sehen. Füllen Sie es mit Münzen, Herzen, Steinen oder was immer Ihnen gefällt. Füllen Sie soviel Prozent Selbstliebe ein, wie Sie sich aktuell geben möchten. Fragen
Sie sich jeden Tag: Was tut mir gut?
Und wie kann ich mir heute etwas
Gutes tun, um in das Selbstliebeglas „einzuzahlen“? Abends dann wirklich auch etwas einzahlen, wenn Sie gut für sich gesorgt haben. • Führen Sie Buch! Ein weiteres Ritual kann sein, ein Dankbarkeitsbuch zu führen, in dem Sie jeden Tag eintragen, wofür Sie dankbar sind. Das können und sollen auch Dinge sein, die Ihnen vermeintlich als selbstverständlich erscheinen. Sie werden von der Wirkung überrascht sein. • Meditieren Sie! Über Meditationen schafft man einen guten Zugang zu seinem Unbewussten und kann so beginnen, besser bei sich anzukommen und gewisse Glaubenssätze zu drehen.
• Gestalten Sie ein Vision Board! Was sind Ihre Träume, Wünsche, Visionen?
Seien Sie mutig und schreiben Sie alles auf, was Ihr Herz höherschlagen lässt. Dann sammeln Sie dazu Bilder,
Zitate, Texte und Illustrationen und führen Sie alles in einer Collage zusammen – entweder analog oder digital am Computer. Hängen Sie das fertige Vision Board dort auf, wo Sie es jeden Tag gut sehen können, und/ oder verwenden Sie es als Bildschirmhintergrund. Wichtig ist, dass Sie es so oft wie möglich sehen können!
Julia und Christian Furdea sind seit neun Jahren ein Paar. Der Fluglotse hat sogar den Nachnamen seiner Liebsten angenommen.
Julia Furdea
ALLER GUTEN DINGE SIND DREI
Zweimal mussten TV-Moderatorin Julia Furdea und ihr Mann Christian die kirchliche Hochzeit coronabedingt verschieben. So Omikron will, soll der dritte Anlauf im Juni 2022 klappen.
Es war im Jahr 2013, als Julia Furdea mit einem Team der OBERÖSTERREICHERIN für ein Modeshooting nach Zypern geflogen ist. Damals war die hübsche Astnerin Anwärterin bei der Miss-Austria-Wahl und ihr Freund
Christian begleitete sie zum Flughafen
Wien-Schwechat.
Vieles ist seither geschehen: Julia wurde im April 2014 zur Miss
Austria gewählt, ist von Oberösterreich nach Wien übersiedelt und hat sich ihren großen
Traum vom Job als TV-Moderatorin erfüllt. Eines ist jedoch gleich geblieben, die 27-Jährige ist noch immer mit ihrem
Christian zusammen und hat ihren Traummann 2019 in Venedig am Standesamt geheiratet. Was allerdings immer noch fehlt, ist die kirchliche Hochzeit, die aufgrund von Corona bereits zwei Mal verschoben werden musste.
Brautkleid hängt im
Schrank. „Aller guten Dinge sind drei“, lacht Julia. „Ich hoffe, dass wir es zum nächsten geplanten Termin im Juni 2022 nun endlich schaffen werden.“ Das Brautkleid hängt seit zwei Jahren im Kleiderschrank bei den Eltern in Asten, jetzt heißt es einmal mehr planen und Daumen drücken.
Insgesamt neun Jahre ist das Paar bereits zusammen, im Vorjahr haben die beiden eine nagelneue Wohnung in Wien bezogen. Immer mit dabei ihr Labradoodle Lumi, den Julia liebevoll als ihr „haariges Kind“ bezeichnet.
Fluch und Segen. Dass sie einmal Österreichs schönste Frau war, bezeichnet Julia Furdea heute als Fluch und Segen. „Natürlich habe ich in dem Jahr als Miss Austria ganz viel erlebt, gelernt und tolle Menschen kennengelernt, aber wer einmal Miss, immer Miss und ich habe gemerkt, dass man sich mit so einem Titel richtig beweisen muss. Dass ihr das gelungen ist, beweist zweifelsohne ihre Karriere als Moderatorin. Fast vier Jahre lang war sie bei Kronehit Radio vor dem Mikro, wo sie den Zuhörern vor allem an den Wochenenden und während der Woche auch am Abend und nachts die Zeit versüßte. PULS – Das Magazin“ am Abend zu sehen.
Man lernt nie aus. Kein Wunder, dass für das Modeln nicht mehr viel Zeit übrig bleibt. Überhaupt gibt es viel zu tun. „Wenn ich Frühdienst habe, heißt es um drei Uhr raus aus den Federn. Mein Arbeitstag endet dann am Vormittag, und an den Nachmittagen mache ich gerne Sport, gehe mit Lumi raus oder widme mich der Weiterbildung“, so die TV-Lady. Sprechtraining, Moderationstraining – „Man lernt nie aus“, so lautet die Devise der zielstrebigen Oberösterreicherin, mit der sie es bis jetzt schon weit geschafft hat.
Wir sind ein Team. Beziehungsmüde sind sie und Christian, der als Fluglotse arbeitet, auch nach neun Jahren überhaupt nicht. Christian hat sogar den Nachnamen seiner Julia angenommen, ein echter Liebesbeweis. „Natürlich fliegen auch bei uns einmal die Fetzen, aber wir sind ein Team und gehen auch im Streit verständnis- und respektvoll miteinander um. Wir treiben Ihren Traum, TV-Moderatorin zu werden, hat sich die 27-Jährige längst erfüllt und gehört zum Stammteam gerne zusammen Sport, lassen uns aber auch genug Freiraum des Privatsenders PULS 4. und sind beide totale Familienmenschen. Apropos Familie, wird das
Vom Wetter auf die Couch. Nach haarige Kind, also Lumi, auch mal ein einem Casting bei PULS 4 ging vor vier Geschwisterchen bekommen? „Natürlich Jahren ihr großer Traum als TV-Mode- wollen wir ein Kind und tragen uns mit ratorin in Erfüllung, seither informiert diesem Gedanken, aber zuerst möchten sie die Seher des ersten österreichischen wir die Wohnung fertig einrichten, die Frühstücksfernsehens „Café PULS“ von kirchliche Hochzeit feiern und auch noch Montag bis Freitag, jeweils ab 5:30 Uhr, größere Reisen machen. Außerdem live über das Wetter. Aber nicht nur das, macht mir mein Job unheimlich viel mittlerweile gehört Julia zum Stamm- Spaß“, so Julia. team des Senders und verzaubert nicht nur die Frühaufsteher vor den heimischen Bildschirmen mit ihrem Lächeln, Text: Ulli Wright sondern ist immer öfter auch im „Café Fotos: privat