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HIER SIND DIE CHEFINNEN
Lange Zeit suchte man sie vergeblich, die Frauen an der Spitze von Chefredaktionen. Nicht so in Oberösterreich, denn langsam, aber sicher bewegt sich etwas bei uns im Land – mittlerweile haben auch bei den zwei größten Tageszeitungen Frauen das Sagen.
Text: Ulli Wright L aut dem aktuellen JournalismusReport vom Medienhaus Wien sind mittlerweile 47 Prozent weibliche Journalistinnen und 53 Prozent männliche Journalisten in Österreichs Redaktionen vertreten. Bei den Leitungsfunktionen sieht es allerdings anders aus, denn immer noch sind hier zwei Drittel Männer an der Spitze. „In den Chefredaktionen gibt es nach wie vor eine unübersehbare Männerdominanz. Insbesondere bei Tageszeitungen sind Chefredakteurinnen nach wie vor Einzelfälle“, sagt Martina Madner, eine der beiden Vorsitzenden des „Frauennetzwerk Medien“, einem überparteilichen Verein für Journalistinnen und Frauen in Medienberufen, der 1999 in Wien gegründet wurde und inzwischen mehr als 300 Mitglieder zählt.
Entgegen diesem Trend hat sich die oberösterreichische Medienlandschaft in den vergangenen zwei Jahren gemausert. Seit 1. Jänner 2021 leitet Alexandra Halouska die Chefredaktion der „Oberösterreich Krone“ und mit Susanne Dickstein haben die „Oberösterreichischen Nachrichten“ seit Jahresbeginn 2022 als einzige Bundesländerzeitung eine Chefredakteurin. Aber auch bei Magazinen wie „Welt der Frauen“ (Sabine Kronberger), „Die Macher“ (Susanne Winkelhofer), „Oberösterreicherin“ (Ulli Wright), „Wels im Bild“ (Denise Derflinger) und bei den Privatfernsehsendern „LT1“ (Patricia Brock), „Mühlviertel TV“ (Elisabeth KeplingerRadler) haben vielfach die Frauen das Sagen.
Wir nehmen den diesjährigen Weltfrauentag zum Anlass und stellen Chefredakteurinnen von oberösterreichischen Printmedien näher vor. Dabei haben wir unter anderem nachgefragt, wie es gelingen kann, in der Medienbranche Karriere zu machen, wie sie mit Macht und Verantwortung umgehen und wie sich die zunehmende Präsenz von Frauen in Spitzenpositionen auf die Inhalte auswirkt.
Aufzeigen, wenn sich Chancen auftun
SUSANNE DICKSTEIN ist seit Jahresbeginn Chefredakteurin der „Oberösterreichischen Nachrichten“. Davor war sie seit 2011 stellvertretende Leiterin des Wirtschaftsressorts. Die 46-Jährige hat BWL in Linz und Frankreich studiert und die Konzernkommunikation des Unternehmens Miba AG geleitet. Die Mutter einer Tochter (12) ist seit 16 Jahren mit ihrer Studienliebe verheiratet.
OBERÖSTERREICHERIN: Sie waren in den vergangenen zehn Jahren stellvertretende Ressortleiterin des Wirtschaftsressorts der OÖ Nachrichten. Seit Jahresbeginn sind Sie Chefredakteurin. Was ist der gravierendste Unterschied zu vorher und wie gefällt Ihnen Ihre neue Aufgabe?
Mag. Susanne Dickstein: Als mich Gerald Mandlbauer gefragt hat, ob ich seine Nachfolge antreten will, musste ich nicht lange überlegen. Chefredakteurin der größten Zeitung des Landes zu sein, ist eine ebenso verantwortungsvolle wie spannende Aufgabe. Ich gehe meine neue Aufgabe mit viel Enthusiasmus an, aber auch mit Demut gegenüber den Leserinnen und Lesern – und dem Wissen, mit der besten Redaktion des Landes zu arbeiten. Chefredakteurin ist – im Unterschied zur stv. Leitung des Wirtschaftsressorts – nicht nur journalistische Arbeit, sondern auch eine Management- und Repräsentationsaufgabe. Was fasziniert Sie generell am Journalismus?
Mein Herz schlägt für den Journalismus. Es ist ein einzigartiger Beruf: Man lernt unterschiedlichste Menschen kennen, kann selbstständig arbeiten, kein Tag ist wie der andere. In unserem Team können wir täglich über Fortschritt berichten – aber auch Missstände aufzeigen und dadurch Verbesserungen bewirken. Umgekehrt war mein Wechsel zu einem internationalen Industrieunternehmen entscheidend, um neue professionelle und persönliche Erfahrungen zu gewinnen. Sie helfen mir, Dinge ganzheitlich zu betrachten. Wie viele Redakteure und Redakteurinnen arbeiten in Ihrem Team?
Wir sind rund 100 Journalistinnen und Journalisten, das Verhältnis Frauen zu Männern ist ausgeglichen.
Als Chefredakteurin haben Sie eine große Verantwortung und auch Macht. Wie gehen Sie damit um?
Vor vielen Jahren hat mir eine arri- gaben übernehmen. Da sehe ich noch vierte Kollegin gesagt: „Bilden Sie sich immer viel Aufholbedarf. nichts ein, wenn Amts- und Würdenträger Wie werden Frauen allgemein sowie Sie auf der Straße grüßen. Sie grüßen die auch Frauen mit Kindern in Ihrem UnHunderttausend Leser, die hinter Ihnen ternehmen unterstützt? stehen.“ Kritische Distanz und keine Ver- Wir haben individuelle Teilzeitmodelhaberung waren in der Medienlandschaft le und reagieren spontan auf familiäre nie wichtiger als heute. Als Journalisten Bedürfnisse. haben wir genauso viel Macht, wie uns Was bedeutet Gleichstellung für Sie vom Leser gegeben wird. Wir werden heut- und was fehlt in diesem Bereich noch? zutage in den Sozialen Medien mit Infor- Gleichstellung ist, wenn Männer und mation geradezu überschwemmt. Die Frauen die gleichen Chancen und VerantMacht und gleichzeitig die Verantwortung wortungen angeboten bekommen und von uns Journalisten liegen in der unab- diese auch übernehmen. Als junge Akahängigen Überprüfung und demikerin habe ich Frauenkritischen Einordnung von quoten strikt abgelehnt. Frei Inhalten. nach dem Motto: Ich schaf-
Wie viel Platz stellen Sie fe es auch ohne … Je älter ich in Ihrem Medium Frauen- werde, desto stärker befürthemen zur Verfügung? worte ich Quoten für Frauen,
Wir haben vor drei Jah- damit Firmen gezwungen ren den ersten OÖN-Frau- werden, sich nach geeigneten entag aus der Taufe geho- Kandidatinnen umzuschauben, um die Zeitung en. Dass Frauenquoten Erweiblicher zu machen. Dazu folg bringen, zeigen Beispiehat sich ein Team aus zehn le aus Österreich und Redakteurinnen formiert, Deutschland. das eigenverantwortlich Or- Haben Sie sich jemals ganisation und Berichter- benachteiligt gefühlt, weil Sie stattung abwickelt. Heuer eine Frau sind? dürfen wir unter anderem Nein, eine gläserne DeErika Pluhar, Beate cke habe ich in meiner BeMeinl-Reisinger, Monica rufslaufbahn nicht erlebt. Im Weinzettl und Gerda Rogers Gegenteil, ich hatte Vorgebeim OÖN-Frauentag am setzte und Mentoren, die 4. März begrüßen. Die Frau- mich gefördert haben. entage haben einen ent- Wie wichtig waren auf scheidenden Beitrag geleis- Ihrem Weg Vorbilder oder tet, die Berichterstattung MentorInnen? weiblicher zu machen. Die Mein Vorbild im JournaMediaanalyse, der zufolge lismus ist Marion Dönhoff wir bei den Leserinnen zugelegt haben, (Chefredakteurin und Mitherausgeberin spiegelt unseren Erfolg. Aber ich bin „Die Zeit“) für ihre Pionierleistung und überzeugt, da geht noch mehr! ihren Mut. Mein persönliches Vorbild ist
Was zeichnet eine gute Journalistin meine Mutter, die immer Vollzeit berufsaus? tätig war und uns Kindern dennoch nie
Unabhängigkeit, ein gutes Netzwerk, das Gefühl gegeben hat, zu kurz zu komNeugier, Interesse für Menschen und die men. Hartnäckigkeit, Dingen auf den Grund zu Wenn Sie einen Tag Frauenministerin gehen. wären: Was würden Sie umsetzen?
Worauf ist Ihre persönliche Erfolgs- Frauenquoten nicht nur im Aufsichtsgeschichte zurückzuführen? rat, sondern auch im Vorstand.
Was mich persönlich auszeichnet: Ich Wo bzw. wie tanken Sie Kraft für das bin konsequent, wissbegierig, hinterfrage Business? Dinge. Ich unterhalte mich gern, höre gut Bei der Wochenendwanderung mit zu. Mein Karriereschritt erfolgte auf Basis meiner Familie im Salzkammergut. meiner langjährigen Erfahrung, journalistischen Kompetenz und der Managementfähigkeiten, die ich in meiner Zeit in der Industrie entwickelt habe. Print oder online – was ist Ihnen persönlich lieber? Beides hat seinen Platz im Leben – auch in meinem: am Frühstückstisch die Printzeitung, unterwegs auf der Straße rasch ein Online-Update. Welche Tipps geben Sie jungen Frauen, die im Journalismus Karriere machen wollen? Wesentlich für Erfolg ist, dann aufzuzeigen, wenn sich Chancen auftun. Gleich„Als Journalisten haben wir genauso viel Macht, wie uns vom Leser gegeben wird.“
Susanne Dickstein
zeitig empfehle ich Frauen, ihre Meinung deutlich zu sagen, wenn es um die Sache geht, auch um die eigene. Beides sind Eigenschaften, die Kolleginnen noch viel öfter zeigen sollten. Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben? Zuhören, eine Meinung bilden, rasch entscheiden. Welche Karrierechancen haben Frauen bei Ihnen im Unternehmen? Ich werde Talente fördern und entwickeln, egal welches Geschlecht sie haben. Ganz allgemein bin ich davon überzeugt, dass jedes Unternehmen davon profitiert, wenn Frauen und Männer Führungsauf-
Die Zeit mächtiger Chefredakteure ist auslaufend
Seit 1. Juli 2021 ist die Autorin, Journalistin und Moderatorin SABINE KRONBERGER Chefredakteurin bei „Welt der Frauen“. Zuvor war die 37-Jährige langjährig für die „Kronen Zeitung“ tätig. Sabine Kronberger ist zweifache Mutter, Landwirtin und Imkerin und lebt mit ihrer Familie in Steinerkirchen an der Traun.
OBERÖSTERREICHE-
RIN: Was ist für Sie die Faszination am Journalismus?
Sabine Kronberger: Journalismus übt seit jungen Jahren eine Faszination auf mich aus, weil es kaum einen anderen Beruf gibt, der näher an den Lebensthemen der Menschen ist und Fragen stellen darf, die einem sonst nicht er- © Alexandra Grill laubt sind.
Wie viele Redakteure und Redakteurinnen arbeiten in Ihrem Team?
Bei „Welt der Frauen“ arbeitet ein 16-köpfiges Team mit vollem Einsatz und großem Teamgeist, der von viel Wertschätzung geprägt ist. Der Großteil ist weiblich, unser IT-Spezialist und unser Chef vom Dienst sind Männer.
Als Chefredakteurin haben Sie eine große Verantwortung und auch Macht. Wie gehen Sie damit um?
Die Zeit mächtiger Chefredakteure – hier verwende ich bewusst die männliche Form – ist auslaufend. Nur im Team mit den einzelnen Stärken, Visionen und Talenten jeder Kollegin erreicht man ungeahnte Möglichkeiten. Es ist keine leere Worthülse, wenn ich sage, dass in meinem Team keine strengen Hierarchien mehr bestehen. Letztlich die Entscheidungen zu treffen und die Verantwortung zu tragen, ist dennoch meine Aufgabe.
Wie viel Platz stellen Sie in Ihrem Medium Frauenthemen zur Verfügung? „Welt der Frauen“ ist das älteste Frauenmagazin Österreichs und stellt seit über 75 Jahren die Themen der Frauen in den Vordergrund. Wir stellen uns täglich die Fragen: Was bewegt Frauen? Was treibt sie an? Was hemmt sie? Wie können wir den Frauen Freundin, Meinungsbildnerin, Informationsquelle oder Inspiration sein? Und siehe da: Obwohl wir unser Magazin für Frauen ausrichten, zählen sich auch viele Männer zu unseren treuen Lesern.
Was zeichnet eine gute Journalistin aus?
Hinschauen, hinhören, mitdenken, Echtes und Erlebtes wiedergeben und ein Gespür für die Menschen haben sind die wichtigsten Faktoren, die eine Journalistin mitbringen muss. Gepaart mit einer guten Rhetorik, einer Prise Schmäh und Willenskraft.
Worauf ist Ihre persönliche Erfolgsgeschichte zurückzuführen?
Meine Erfolge sind selten öffentlich sichtbar. Es sind jene Momente, in denen sich Menschen durch einen Artikel berührt, aufgefangen, besser informiert als anderswo, wertgeschätzt, vor den Vorhang geholt, verstanden oder einfach besser gefühlt und mich direkt oder oft Jahre später darüber in Kenntnis gesetzt haben.
Print oder online – was ist Ihnen lieber?
Beides ist auf seine Weise gut und spannend. Am besten ist die crossmediale Berichterstattung, also die Verbindung und gegenseitige Ergänzung beider journalistischen Welten. Aber in jedem Fall wird Printjournalismus mit Qualitätsanspruch nicht aussterben. Nichts riecht außerdem besser als ein frisch gedrucktes Magazin.
Welche Tipps geben Sie jungen Frauen, die im Journalismus Karriere machen wollen?
Eine junge Frau muss zu allererst Freude für diesen Beruf empfinden, sich zutiefst für Journalismus interessieren. Den alleinigen Willen zu publizieren haben viele Menschen, aber nur wer hart arbeitet, sich stetig weiterentwickelt und sich immerwährend fortbildet, hat heute auch Bestand in diesem Beruf. Mein dringender Wunsch an junge Frauen im Journalismus ist aber auch: netzwerken, Kontakte knüpfen und immer jemanden kennen, der jemanden kennt. Das hilft bei der Recherche, beim Entwickeln von Inhalten und beim beruflichen Vorankommen enorm. Bleibt hartnäckig und werdet sichtbar!
Ihr Führungsstil?
Ich führe teamorientiert, lasse viel Freiraum und fordere hohen persönlichen Einsatz. Aktionen wie gemeinsames Essen oder Naschen sind verbindende Faktoren und bringen viel Teamkultur in die Büroräumlichkeiten. Humor darf niemals fehlen!
Welche Karrierechancen haben Frauen bei Ihnen im Unternehmen?
Wir sind ein Frauenunternehmen – hier haben alle Frauen jede Chance, die sie ergreifen wollen. Meine Unterstützung haben sie schon aus purer Solidarität.
Wie werden Frauen allgemein sowie auch Frauen mit Kindern in Ihrem Unternehmen unterstützt?
Als ich zur „Welt der Frau Verlags GmbH“ gekommen bin, habe ich die Unternehmenskultur für Frauen UND Männer so kennengelernt, dass man hier mit Kindern immer optimale Rahmenbedingungen vorfindet. Ich bin selbst Mutter. Frauen erhalten von mir jede Unterstützung, die sie brauchen. Wer als Mutter Freiraum für selbstständiges, selbstermächtigtes Arbeiten erhält, gibt die resultierende Kraft daraus auch an das Unternehmen zurück. Davon bin ich überzeugt. Aber ich vergesse auch nie, die Mütter daran zu erinnern, dass die Kinder auch Väter haben.
Was bedeutet Gleichstellung für Sie und was fehlt in diesem Bereich noch?
Wir haben ein gemischtes Team, bestehend aus Männern und Frauen, wir leben vor, was die Welt, die Politik, die Wirtschaft und die Gesellschaft schon längst tun könnte. Gleiche Möglichkeiten mit Respekt vor dem jeweiligen Geschlecht, gleiche Rechte und Pflichten, gleiche Bezahlung und gleiche Chancen im Beruf sowie eine Absicherung im Alter – darum geht es. Und nebenbei auch darum, transparent und offen Menschen (egal welchen Geschlechts oder welcher religiöser Zuordnung) in ihrem Werden zu unterstützen. In Österreich würde ich mir mehr Hands-on-Mentalität statt feiner Worte oder Kampagnen zu Gleichstellungsthemen wünschen. Tun statt reden!
Haben Sie sich jemals benachteiligt gefühlt, weil Sie eine Frau sind?
Ja, durchaus. In männlich dominierten Wertesystemen, wo besonders ältere Männer aus anderen beruflichen Epochen das Sagen haben, ist eine Teilzeitmitarbeiterin weniger wertgeschätzt. Das habe ich gespürt und wurde in dieser Zeit weniger in Abläufe oder Entscheidungen eingebun-
den. Aber neue Zeiten bringen hier zunehmend auch neue Kulturen mit sich. Auch das System Afterwork-Meeting, das man als arbeitende Mutter meist meidet, war – wohlgemerkt vor der Pandemie – oft der Kleister für männliche Netzwerke, dort wurden Übereinkommen getroffen oder Informationen ausgetauscht. Hier hatte man als Frau mit noch kleinen Kindern Nachteile. Aber insgesamt bin ich sehr gerne Frau und erlebe diesen Wertewandel, der stetig vorangeht, als wohltuend und erfreulich. Wie wichtig waren auf Ihrem Weg Vorbilder oder MentorInnen? Leider fehlten greifbare Mentorinnen, ich habe meine journalistische Laufbahn in männlich dominierten Umfeldern gestartet. Eine Barbara Stöckl in ihrer journalistischen Wertschätzung für ihr „Meine Gegenüber, eine Publizistin Barbara Coudenhove-Kalergi für ihr ihre Weltoffenheit, eine Christi-
Erfolge sind ne Haiden für ihre feine Feder, eine Mathilde Schwabeneder für ihre glasklare Rhetorik oder als selten öffentlich Kind eine Danielle Spera in den Hauptabend-Nachrichten übten aber immer schon eine Faszinasichtbar.“ tion auf mich aus. Wenn Sie einen Tag Frauenministerin wären: Was würden Sabine Kronberger Sie umsetzen? Ich würde mich bemühen, dass Frauen und Männer die Wichtigkeit der finanziellen Unabhängigkeit der Frau erkennen und unterstützen – und zwar mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Denn Gleichstellung beginnt bei gleichen Jobmöglichkeiten, gleicher Bezahlung und endet oft mit der weiblichen Care-Arbeit, sobald das erste Kind da ist. Diese Lücke muss geschlossen werden, dann erst können auch gleiche finanzielle Voraussetzungen für Männer und Frauen geschaffen werden. Denn die Altersarmut bei Frauen muss ein Ende haben! Wo bzw. wie tanken Sie Kraft für das Business? Bei meiner Familie, beim stundenlangen Backen am Wochenende oder bei unseren Tieren am Hof. Aber auch beim Lesen von Magazinen, Zeitungen, Artikeln – dadurch entstehen viele Ideen und neue Zugänge. Auch die Begegnungen mit Leserinnen lassen einen Kraft schöpfen.
Den Mut für kontroversielle Themen haben
An der Spitze der „Kronen Zeitung“ in Oberösterreich sitzt mit ALEXANDRA HALOUSKA eine gebürtige Ottakringerin. Die 33-Jährige hat Publizistik und Kommunikationswissenschaft sowie Theater-, Film- und Medienwissenschaft studiert und ist seit Jänner 2021 Chefredakteurin der „OÖ-Krone“. Sie wohnt in Linz und Klosterneuburg.
OBERÖSTERREICHERIN: Was fasziniert Sie generell am Journalismus?
Alexandra Halouska: Dass kein Tag dem anderen gleicht. Dass man jeden Tag ein bisschen mehr von der Welt weiß. Und dass – wenn sie gelingt – eine richtig gute Geschichte ähnliche Glücksgefühle hervorrufen kann wie bei einem Spitzensportler, der als Erster über die Ziellinie läuft.
Wie viele Redakteurinnen und wie viele Redakteure arbeiten in Ihrem Team?
Insgesamt sind es acht Redakteurinnen und 14 Redakteure.
Als Chefredakteurin haben Sie eine Welche Karrierechancen haben Fraugroße Verantwortung und auch Macht. en bei Ihnen im Unternehmen? Wie gehen Sie damit um? Gute! Das zeigt auch unsere Zusam-
Macht ist relativ. Sie kann schnell mensetzung – zwei Redakteurinnen sind kommen und genauso schnell auch wie- als Chef vom Dienst-Springerinnen tätig, der vergehen. Genauso halte ich es auch. das Wirtschafts- und das Kulturressort Letztlich hat ein Journalist nur so viel werden von Frauen geleitet, auch unseMacht, wie ihm sein Leser zugesteht. re Marketingleiterin ist eine Frau. Alles steht und fällt mit Glaubwürdig- Wie werden Frauen allgemein sowie keit. Das bedeutet auch, sich politischer auch Frauen mit Kindern in Ihrem UnEinflussnahme zu entziehen. Wir als ternehmen unterstützt? „Krone“ sind einzig unseren Lesern ver- Ich unterscheide bei der Unterstütpflichtet. Unsere Verantwortung ist es, zung meines Teams nicht zwischen Frauden Lesern ein möglichst breites Spek- en und Männern. Wer Support benötigt, trum an Meinungen und Informationen bekommt diesen auch. Bei Redakteuzu bieten und Menschen eine Stimme rinnen und Redakteuren mit Kindern zu geben. versuchen wir, Dienstpläne
Wie viel Platz stellen Sie so gut wie möglich abzustimin Ihrer Zeitung Frauenthe- men und dem Lebensalltag men zur Verfügung? anzupassen. Das inkludiert
Wir haben unter anderem bei Bedarf auch Homeoffice eine wöchentlich erscheinen- und flexible Arbeitsstundende Serie „Frau sein in Ober- modelle. Das Angebot wird österreich“, wo wir Frauen- übrigens von Kolleginnen wie themen auf einer Doppelsei- Kollegen gleichermaßen gete Raum geben. Auch sonst nutzt. sind wir darauf bedacht, bei Was bedeutet GleichstelExpertenbefragungen so gut lung für Sie? Was fehlt in es geht auf eine ausgewogene diesem Bereich noch? Mischung zu achten. Gleicher Lohn für gleiche
Was zeichnet eine gute Arbeit. Arbeitgeber, die’s umJournalistin aus? setzen.
Ein Gespür zu erkennen, Haben Sie sich jemals bewelche Themen viele Men- nachteiligt gefühlt, weil Sie schen betreffen und viele be- eine Frau sind? troffen machen. Die Fähig- Es gab sicher die eine oder keit, zum richtigen Zeitpunkt andere Situation, die nicht die richtigen Fragen zu stel- ausgewogen oder fair war. len. Den Menschen hinter der Davon war aber keine schwerGeschichte zu sehen, genau- wiegend oder hinderlich, sonso wie alle Fakten zu kennen. dern einfach ärgerlich. Nicht das Offensichtliche anzunehmen, Wie wichtig waren auf Ihrem Weg sondern das Unerwartete, Verborgene Vorbilder oder MentorInnen? zu suchen. Sehr wichtig, weil sie mir vorgelebt
Worauf ist Ihre persönliche Erfolgs- haben, was gute Führung für die eigene geschichte zurückzuführen? Motivation bedeutet. Ein Unternehmen
Ich habe mich nie vor Arbeit gescheut, ist immer nur so gut wie seine Mitarbeibin öfter den Extra-Meter gegangen und ter. hatte zum Glück Chefs, die mein Poten- Wenn Sie einen Tag Frauenministezial erkannt und gefördert haben. rin wären: Was würden Sie umsetzen?
Print oder online – was ist Ihnen per- Gehaltsangleichungen. Ein lückensönlich lieber? loses, leistbares Kinderbetreuungssystem
Beide haben ihre Stärken. Ich spiele für berufstätige Frauen. mich gerne mit dem Layout, eventuell Wobei tanken Sie neue Kraft für den würde ich sogar Print den Vorzug geben. Job?
Welche Tipps geben Sie jungen Frau- Beim Sport oder beim Spazierenen, die im Journalismus Karriere ma- gehen in der Natur. chen wollen? Sei frech, sei neugierig, sei hartnäckig! Habe den Mut für kontroversielle Themen und gib dich nicht mit schwammigen Antworten zufrieden! Was war Ihr berufliches Highlight? Aufgrund der Aktualität und weil sie mich besonders berührt hat, denke ich an meine Pressereise zur ukrainischen Pufferzone gemeinsam mit der Caritas. Wir Journalisten standen mit kugelsicheren Westen auf der einen Seite, beinahe schon hilflos, während Einheimische auf der anderen Seite ungeschützt zwischen Scharfschützengräben vorbeimarschierten, nur um ihre Pension oder günstige Lebensmittel abzuholen. Monat „Ich habe mich nie vor Arbeit gescheut und bin öfter den Extra-Meter gegangen.“
Alexandra Halouska
für Monat! Wir haben eine Mutter kennengelernt, die bei einem Bombenanschlag Teile ihres Gesichts verloren hat, sodass sie ihr Sohn die erste Zeit nur von hinten umarmen wollte. All diese Menschen und ihre Geschichten haben sich in mein Gedächtnis gebrannt. Gibt es auch ein berufliches Hoppala? Manchmal passieren mir Missgeschicke mit Namen. Im ersten Jahr bei den „Niederösterreichischen Nachrichten“ habe ich aus Herbert Prohaska versehentlich einen Wolfgang Prohaska gemacht. Sorry, Schneckerl! Ihr Führungsstil? Dynamisch und wertschätzend. Ich setze auf positive Verstärkung.
Immer offen für Veränderungen bleiben
SUSANNA WINKELHOFER, MBA, ist seit zehn Jahren Chefredakteurin und Verlegerin des Wirtschaftsmagazins „Die Macher“ mit Sitz in Linz. Zuvor war sie Chefredakteurin der „Oberösterreicherin“. Die 38-jährige gebürtige Mühlviertlerin ist verheiratet und Mutter von drei Mädchen – Sophia (16) und den Zwillingen Eva und Greta (10).
OBERÖSTERREI-
CHERIN: Was ist für Sie die Faszination am Journalismus?
Susanna Winkelhofer: Mit und für Menschen zu arbeiten. Mit Menschen: in Interviews und Recherchegesprächen jene Informationen herauszufinden, die relevant sind. Für Menschen: diese Informationen so aufzubereiten, dass sie ankommen.
Wie viele Redakteure und wie viele Redakteurinnen arbeiten in Ihrem Team?
Drei Redakteure und mit mir fünf Redakteurinnen.
Als Chefredakteurin haben Sie eine große Verantwortung und auch Macht. Wie gehen Sie damit um?
© MMA
Mit größtem Respekt und dem Bewusstsein, dass es immer verschiedene Blickwinkel braucht, um eine Geschichte objektiv erzählen zu können.
Wie viel Platz stellen Sie in Ihrem Medium Frauenthemen zur Verfügung?
Solange wir nicht von Menschenthemen reden, sondern es immer noch nötig ist, zu zeigen, dass unser Geschlecht keinen Einfluss auf unsere Ziele haben darf: viel! Aber wohl immer noch zu wenig.
Was zeichnet für Sie eine gute Journalistin aus?
nur gemeinsam mit dem Team gehend. Und vor allem mit dem nötigen Vertrauen in die Stärken und das Können jeder/ jedes Einzelnen im Team.“ Ich füge noch hinzu: wertschätzend.
Welche Karrierechancen haben Frauen bei Ihnen im Unternehmen?
Bei uns haben alle Menschen die absolut selben Karrierechancen. Und ganz ehrlich? Nicht, weil ich den Frauen damit etwas Gutes tun möchte, sondern weil ich uns etwas Gutes tun möchte: Wer auf das Potenzial von Frauen verzichtet, der verzichtet auf die Hälfte seines Erfolges.
Wie werden Frauen allgemein sowie auch Frauen mit Kindern in Ihrem Unternehmen unterstützt?
Ich sehe in meinem Team nicht Frauen und Männer, sondern ich sehe Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Alle gleich zu behandeln wäre daher ziemlich unfair, sie sind ja nicht gleich. Aber allen die gleichen Möglichkeiten zu bieten, das ist meine Aufgabe. Das heißt, ich versuche Rahmenbedingungen zu schaffen, die für alle die Chance bieten, bestmöglich arbeiten zu können. Wir haben daher sehr flexible Arbeitszeiten, machen Team-Meetings fast ausschließlich nach neun Uhr und bis zum frühen Nachmittag. Und Homeoffice gab’s bei
Sie fragt nach, zeigt viel Empathie uns immer schon. Das macht’s eben sound ehrliches Interesse und ist gut vor- wohl für Frauen als auch für Männer bereitet. einfacher, sich um ihre Familie oder wen
Worauf ist Ihre persönliche Erfolgs- und was auch immer zu kümmern. geschichte zurückzuführen? Was bedeutet Gleichstellung für Sie
Ich denke, dass wahrscheinlich alle und was fehlt in diesem Bereich noch? Erfolgsgeschichten darauf zurückzufüh- Dass jeder Mensch – unabhängig von ren sind, dass man macht, was man Geschlecht, Herkunft oder Alter – die wirklich gerne macht. Und man auch Möglichkeit hat, sein Leben so zu gestaldann damit weitermacht, wenn’s schwie- ten, dass es erfüllend für ihn ist. rig ist. Haben Sie sich jemals benachteiligt
Print oder online – was ist Ihnen lie- gefühlt, weil Sie eine Frau sind? ber? Ich bin selbst so gern eine Frau, dass
Das entscheide nicht ich mir das nie zum Nachich, das entscheiden unse- teil machen lasse. re Leserinnen und Leser: Wie wichtig waren auf Was ihnen lieber ist, das Ihrem Weg Vorbilder oder ist mir auch lieber. Weil ich MentorInnen? möchte ja, dass sie’s lesen Menschen, die ihren – wo und wie auch immer Weg gehen und dabei aber (lacht). nicht über Leichen gehen,
Welche Tipps geben Sie sondern im Gegenteil, jungen Frauen, die im auch andere Menschen Journalismus Karriere mitnehmen, haben mich machen wollen? immer am meisten inspi-
Bleibt neugierig! Es riert. gibt jeden Tag etwas Neu- Wenn Sie einen Tag es zu lernen. Und vor al- Frauenministerin wären: lem: Bleibt offen für Ver- Was würden Sie umsetzen? änderungen! In dieser Den einen Tag würde Branche ändert sich stän- ich nutzen, um so vielen dig etwas – du kannst dich Männern wie möglich die entweder darüber ärgern vielen Vorteile aufzuzähoder die Veränderung mit- len, die sie bekommen, gestalten und Spaß daran wenn es keinen Unterhaben. schied mehr macht, ob
Was war Ihr berufli- man als Frau oder Mann ches Highlight? geboren wird. Nur um ein paar zu nen-
Oh nein, die Frage mag ich gar nicht! nen: Sie können eine Beziehung zu ihren Das ist, als würde ich beim Chocolatier Kindern aufbauen, für die sie ein Leben vor der Vitrine stehen und müsste mich lang dankbar sein werden, sie können für eine Praline entscheiden. Ich mag ihre Gefühle zeigen, ohne ausgelacht zu fast alle! Also ich müsste auf alle Fälle werden, sie können bei Gesprächen in viele Interviews aufzählen, persönliche Augenhöhe ganz neue Perspektiven seGespräche sind die Highlights meines hen. Jobs. Wo bzw. wie tanken Sie Kraft für das
Was war Ihr größtes berufliches Business? Hoppala? Wenn ich mit meiner Familie lauthals
Der Klassiker: Das Interview lief su- Lieder singe – an dieser Stelle: Entschulper, das Aufnahmegerät lief hingegen digung, liebe Nachbarn! –, beim Lesen, gar nicht. beim Podcasts-Hören, beim Bewegen in
Ihr Führungsstil? der Natur und bei meiner täglichen
Ich frag mal nach ... Eine Kollegin Yoga-Einheit, die muss sein, und wenn’s sagt Folgendes über meinen Führungs- nur zehn Minuten sind. stil: „Empathisch und verständnisvoll. Die Richtung vorgebend, aber den Weg
„Ich bin selbst so gern eine Frau, dass ich mir das nie zum Nachteil machen lasse.“ Susanna Winkelhofer
Im Workshop gibt Carolin Anne Schiebel (l.) Wissen, Können und Tools rund um Handyfotografie fürs Business in die Hand.
SMART Business Content
„Fotografieren mit dem Handy für dein Social Media“, so lautet der Titel der Workshops, die die Linzer Fotografin Carolin Anne Schiebel für UnternehmerInnen und Marketing- verantwortliche anbietet. Wir verlosen eine Teilnahme für 5. April 2022.
Fotografieren mit dem Handy boomt und auch die Qualität der Smartphone-Kameras wird immer besser. Viele UnternehmerInnen präsentieren sich und ihre Produkte auf Instagram oder
Facebook schon recht gut, oft könnten sie aber mit besseren Fotos noch viel mehr rausholen. Grund genug für die
Linzer Fotografin Carolin Anne Schiebel den Workshop „Fotografieren mit dem
Handy für dein Social Media“ ins Leben zu rufen.
OBERÖSTERREICHERIN: Carolin Anne, was hat Sie dazu motiviert, den Workshop zu veranstalten?
Egal wie groß oder klein ein Unternehmen ist, die Homepage oder Social- Media-Kanäle wie Instagram und Facebook sind heutzutage das Schaufenster im Internet. Besonders Instagram lebt über das Auge und professionelle Bilder. Wohlwissend, dass eine Unternehmerin nicht für jedes Posting einen Fotografen bei der Hand hat, suchte ich nach der Lösung für gute Fotos mit dem Smartphone. So habe ich einen Ganztages-
Text: Ulli Wright Fotos: www.carolinanne.com
workshop entwickelt, der den UnternehmerInnen das Wissen, Können und die Tools in die Hand gibt, ihre eigenen Bilder zu produzieren und ihren Online- auftritt wesentlich zu verbessern.
Was kann man nach dem Workshop?
Die TeilnehmerInnen sollen am Ende des Tages keine Businessfotos im klassischen Sinn machen können, sondern Bilder, in denen das Herzblut, die Tätigkeit und die Seele der UnternehmerIn mitschwingt. Bilder, die beim Betrachter Emotionen auslösen und mit denen ein Gefühl der Nähe und Vertrautheit vermittelt wird. Ich zeige den TeilnehmerInnen, wie sie mit einfachen Mitteln und wenig Aufwand zu tollen Fotos und Ergebnissen kommen. Wie man vorhandenes Licht für Fotos einsetzen kann und den Fotos durch Bildbearbeitung auf dem Handy den letzten Schliff gibt.
An wen richtet sich der Workshop?
Im Prinzip an alle, die ihren Social Media Content auf ein höheres Niveau bringen und dessen Nutzen verstehen möchten. Und wie kommt der Workshop an?
Er sorgt für große Begeisterung und gibt den TeilnehmerInnen mehr Sicherheit in ihrem Onlineauftritt. Da die Nachfrage vorhanden ist, mache ich am 13. März auch einen Workshop für „Private“, die einfach nur tolle Fotos mit dem Handy machen wollen.
www.carolinanne.com
Instagram und Facebook: carolinannefotografie
Gewinnen Sie eine Teilnahme für den Workshop GEWINN SPIEL „Fotografieren mit dem Handy für dein Social Media“ am 5. April, von 9 – 16 Uhr, inkl. 1 Std. Mittagspause und vegetarischem Mittagessen im Studio in Linz, im Wert von € 269. Das Gewinnspiel finden Sie unter www.dieoberösterreicherin.at. Teilnahmeschluss: 9. März 2022
Sabine Bürgler Lisi Hutter Lucia Hangweyrer
Simone Sperl Anouk Larsson Maria T. Kluge
Sechs Frauen, eine Bühne, ein Tag
Miteinander, voneinander – so lautet das Motto, unter dem der erste Frauenpower-Tag am 4. März im haus salzkammergut in Gmunden steht. Wir haben bei Organisatorin Anita Fürtbauer nachgefragt, worum es bei dem Event genau geht.
Text: Maria Russ Fotos: privat A nita Fürtbauer ist Lehrerin, systemischer Coach, Lebens- und Sozialberaterin, Achtsamkeitstrainerin, Gestaltpädagogin – und „Potenzialfinderin auf Knopfdruck“. Als solche nimmt sie sich jenen an, die ihre Stärken und Fähigkeiten genauer kennenlernen sowie besser nutzen wollen, und unterstützt sie dabei. Unterstützung für Frauen von Frauen bietet auch der Frauenpower-Tag, den sie ins Leben gerufen hat und der am 4. März, vier Tage vor dem internationalen Frauentag, zum ersten Mal stattfinden wird. Sechs so interessante wie unterschiedliche Frauen sind als Speakerinnen eingeladen und werden in Impulsvorträgen Einblick in ihr Tun geben, in ihre Motivation, um anderen Frauen Mut zu machen, sie zu inspirieren, ihre Visionen und Träume zu leben und sich auch von Herausforderungen nicht unterkriegen zu lassen. Wir haben vorab mit Anita Fürtbauer gesprochen: über Potenzial, Lebensträume und Frauenpower.
OBERÖSTERREICHERIN:
Wie wurden Sie zur „Potenzialfinderin? Und was machen Sie als solche genau?
Anita Fürtbauer: Ich bin schon in meinem Grundberuf Lehrerin als Potenzialentdeckerin unterwegs: Kinder zu fördern, ihre Talente ans Licht zu holen – das ist das Wunderbare am Lehrerin-Sein. Vor einigen Jahren begann ich, mich in einer Frauenbewegung zu engagieren, wo ich mich viele Jahre für ein Miteinander, Füreinander, für Frauenkraft, die Buntheit des Frauseins und Networking einsetzte. Daraus entwickelten sich verschiedenste Projekte, bei denen ich Frauen auch auf der Suche nach ihren beruflichen Möglichkeiten über einen längeren Zeitraum begleitete. Nach Ausbildungen zum Coach und zur Trainerin kann ich heute auf einen großen Werkzeugkasten zugreifen, um jeden und jede individuell zu begleiten, die eigenen Talente und Möglichkeiten zu entdecken, sein volles Potenzial auszuschöpfen, ob im Beruf, im familiären Setting, in Beziehungen oder im Hobby.
Wie kann eine Frau ihr Potenzial erkennen und bestenfalls voll ausschöpfen? Gibt es ein Geheimrezept?
Letztlich ist es so, dass man sein Potenzial erst voll entfaltet, wenn man im Einklang mit seinem Naturell handelt. Überall da, wo sich eine Leidenschaft bemerkbar macht, wenn ein Tun Energie gibt, anstatt auszulaugen, wenn Lebensträume immer wieder auftauchen, sich das Gefühl nach „mehr wollen im Leben“ zeigt – da ist Potenzial zu finden.
Wenn Sie so wollen, lautet das Geheimrezept: „Man kann einem Menschen nichts beibringen. Man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken.“ (Galileo Galilei)
Wie ist die Idee zum FrauenpowerTag entstanden?
Mir ist es seit jungen Jahren eine Herzensangelegenheit, Frauen zu vernetzen und zu ermutigen, in ihre Kraft zu kommen. Gerade aktuell finde ich die Herausforderungen für Frauen sehr groß: Homeschooling, Sorge um den Arbeitsplatz, Familienmanagement und
„Überall da, wo sich eine Leidenschaft bemerkbar macht, da ist Potenzial zu finden.“
Anita Fürtbauer
vieles mehr. Darum ist dieser Tag von Frauen für Frauen gedacht: sich gegenseitig Mut zu machen, die eigenen Visionen und Träume nicht aufzugeben und Herausforderungen als Chancen zu sehen. Zudem liebe ich es, zu organisieren und Menschen zusammenzuführen.
Wer sind die sechs Speakerinnen? Warum gerade diese?
Ich kenne alle sechs Frauen persönlich. Mit einigen habe ich Ausbildungen gemacht oder arbeite in Projekten zusammen, oder sie sind Mentorinnen für mich. Diese sechs wunderbaren Frauen repräsentieren für mich die vielen Facetten des Frauseins: unterschiedlich alt, unterschiedliche Berufe, unterschiedliche Schicksale, unterschiedliche Wege und daher unterschiedliche Inspirationsquellen – so ist sicher für jede Teilnehmerin ein Mehrwert im Frauenpower-Tag.
Für wen ist der Frauenpower-Tag gedacht?
Für Frauen, die sich freuen, wieder einmal live neue Frauen kennenzulernen, die offen und neugierig sind, die den nötigen Mut und Input suchen, um für sich zu gehen, und die persönliche Begegnungen und Gespräche wertschätzen.
Was erhoffen Sie sich von dem Event?
Ich möchte mit dieser Veranstaltung einen Beitrag zu den Möglichkeiten und der Zukunft des Frauseins leisten. Meine Vision ist ein „Miteinander.Voneinander-Tag“, wo Information, Inspiration, Austausch und Geselligkeit Platz haben. Mein Ziel ist, dass die Teilnehmerinnen gestärkt und inspiriert mit einem Lächeln im Gesicht nach Hause gehen.
DER TERMIN:
4. März 2022 im haus salzkammergut, Gmunden, Klosterplatz 1, 14-19:30 Uhr
DAS PROGRAMM:
14 Uhr: Come-together 14:30 bis 18:30 Uhr: Impulsvorträge 19:30 Uhr: Abendveranstaltung (gemeinsames Abendessen und Tanzmusik auf Bestellung mit DJ Wolfgang Gabler), Rahmenprogramm mit Elena Marja, Poetryslammerin
TICKETS:
Basic: € 33 (bis 19 Uhr) Premium: € 55 (inkl. Abendveranstaltung und Abendessen) Tickets unter: www.anita-fuertbauer.com/frauenpower
DIE SPEAKERINNEN: Sabine Bürgler
Veränderung nach Verlust www.sabinebuergler.com
Maria T. Kluge
Achtsamkeit für dich www.osterloh.org
Lucia Hangweyrer
Mit Style durchs Leben. Aufgeben war keine Option www.maludesign.at
Anouk Larsson
Sein, wie du willst, und nicht, wie andere dich haben wollen Larssonanouk@gmail.com
Lisi Hutter
Stark durch Emotionen. Eigene Bedürfnisse wahrnehmen & erkennen www.lisihutter.com
Simone Sperl
Denk dich frei. So erreichst du deine wahren Ziele www.simonesperl.com
„D as größte Geschenk, das Sie den Mädchen und Buben zur Erstkommunion machen können, ist, dass Sie Anteil nehmen am Leben des Kindes“, so die Geschenkeexpertin Melanie Hofinger. Denn das eigentliche Geschenk der Erstkommunion ist im Sakrament der Eucharistie, im gemeinsamen Feiern, die Nähe Gottes zu erfahren. Deshalb ist es wichtig, den Blick der Kinder auf das Eigentliche nicht noch mehr durch Geschenke, die durch ihre vordergründige Aufdringlichkeit bestechen, zu verstellen“, rät Melanie Hofinger. Dazu gehören Geldgeschenke oder Spielsachen, die vergessen lassen, worum es eigentlich geht. Sinnvoll sind „Andenken“, die die Erinnerung an dieses Fest aufrechterhalten.
Zeit ist das größte Geschenk
Die Erstkommunion ist ein besonderes Fest, das ein Leben lang in Erinnerung bleibt. Melanie Hofinger und ihr Team verraten uns, wie das am besten gelingt.
Kindheitserinnerungen schenken.
So kreieren geschenkte Zeit wie Spielenachmittage und gemeinsame Ausflüge wunderbare Kindheitserinnerungen, wovon die Kleinen ein Leben lang zehren können. Eine schöne Idee zur Erstkommunion ist auch eine Schatzkiste, in die alle Gäste eine Kleinigkeit für das Kommunionskind einwerfen können. Besonders schön sind zudem kleine Briefchen, in denen steht, was man an dem Beschenkten schätzt. Auch ein persönlicher Brief ist ein liebevolles Geschenk, das auch viele Jahre später noch ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann.
Gemeinsames Basteln. Eine tolle Geschenkidee, um gemeinsam kreativ zu sein und Erinnerungen festzuhalten, sind weiters Gästebücher, Foto-
Eine schöne Auswahl an liebevollen Andenken an das besondere Fest finden Sie in den Meritas by Melanie Hofinger Filialen. Eine schöne Alternative zu Spielsachen sind zum Beispiel ein Erinnerungsalbum oder eine Kerze zur Erstkommunion.
und Erinnerungsalben. Die Meritas by Melanie Hofinger Filialen bieten hier eine bunte Auswahl an Büchern, die gemeinsam mit den Kindern gestaltet werden können.
Gott passt auf dich auf. Die Erstkommunion ist ein Anlass, die Nähe Gottes zu erfahren. Passend dazu finden Kunden bei Melanie Hofinger so auch eine große Auswahl an tollen Kinderbibeln, Psalmengebeten, Kreuzen und Abendmahlbildern, die an dieses besondere Fest erinnern und als Symbol für Gottes Liebe die Kinder ein Leben lang begleiten können.
Viele weitere Geschenkideen und eine gute Beratung finden Sie direkt vor Ort in den Filialen von Meritas by Melanie Hofinger oder unter
www.meritas-hofinger.com Meritas by Melanie Hofinger Linz
Harrachstraße 5, 4020 Linz Tel. 0732/77 64 01 26 26 01 Stephanie Kientzl Schwerpunkte: Schulbuch, Kinderbuch, religiöses Buch, Kerzenatelier: Taufkerzen, Hochzeitskerzen, Trauerkerzen; Geschenkartikel für diverse Anlässe (Taufe, Erstkommunion, Firmung, Hochzeit), Schmuck
Meritas by Melanie Hofinger Solar City
Lunaplatz 8, 4030 Linz Tel. 0660/827 57 21 Florian Hofinger Schwerpunkte: Schul- und Bürobedarf, kleine feine Auswahl an Büchern für alle Altersklassen, Geschenkartikel
Meritas by Melanie Hofinger Lambach
Klosterplatz 1, 4650 Lambach Tel. 07245/238 02 Sabine Roschanz Schwerpunkte: Schul- und Bürobedarf, kleine feine Auswahl an Büchern für alle Altersklassen, Geschenkartikel
Buchhandlung W. Neugebauer GmbH
Landstraße 1, 4020 Linz Tel. 0732/77 17 66 28 Daniel Rechberger Schwerpunkte: Belletristik, große Auswahl an Literatur zu Rechtswissenschaften, Reiseführer, Sachbücher über Geschichte und Politik, Mangas
Harrer by Melanie Hofinger Eferding
Stadtplatz 34, 4070 Eferding Tel. 07272/25 26 Viktoria Steindl Schwerpunkte: Spielwaren, Büro- und Schulbedarf, Bücher für alle Altersklassen, Geschenkartikel für diverse Anlässe, Kerzen
Meritas by Melanie Hofinger Mauthausen
Poschacherstraße 1, 4310 Mauthausen Tel. 07238/306 06 Silvia Hintersteininger Schwerpunkte: große Kinderbuchabteilung, Belletristik, Geschenkartikel für diverse Anlässe wie Taufe, Erstkommunion, Firmung usw.
Spieleparadies Mauthausen
Poschacherstraße 12, 4310 Mauthausen Tel. 07238/48 70 Stefanie Hofinger Viele persönliche Büchertipps gibt es auch jetzt schon auf www.meritas-hofinger.com
FARBENFROHE UNIKATE.
Die T-Shirt-Kollektion für die Caritas OÖ wurde von LA HONG in liebevoller Handarbeit bestickt.
Maximale
LIEBE
Stardesigner LA HONG kreiert Statement-Shirts für die Caritas OÖ. Schauspielerin Maxi Blaha, die Band „Bluatschink“, die Sängerin Jessie Ann de Angelo und der Märchenerzähler Helmut Wittmann haben dafür starke Sprüche kreiert.
Text: Ulli Wright Fotos: Michael Reitter-Kollmann „Maximale Liebe“ oder „Herz & Hirn“: Es sind starke Gefühle, die österreichische Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur – allesamt WortkünstlerInnen – mit der Caritas verbinden. Die besten Sager hat Designer LA HONG nun in einer farbenfrohen T-Shirt-Kollektion auf den Punkt gebracht. Jedes Stück ist in seiner Farbkombination ein Unikat. „Ich liebe das Bunte. Es passt perfekt zur Vielfalt von Caritas“, so der Designer. In seiner Boutique und Galerie am Kohlmarkt in Wien wurden die Statements in Original-Handschrift der Persönlichkeiten von LA HONG selbst in behutsamer Handarbeit liebevoll auf hochwertige T-Shirts gestickt.
PROMINENTE SPRÜCHEKLOPFER.
Stars wie Schauspielerin Maxi Blaha haben für die Kollektion von LA HONG starke Statements kreiert.
Prominente Sprücheklopfer. Die Farbkombination von Stoff und Garn folgte dabei dem Zufallsprinzip. Jedes Stück ist somit individuell. Der Erlös aus dem Verkauf kommt der Caritas-Nothilfe zugute. Für die CharityAktion haben unter anderem die „WortkünstlerInnen“ Schauspielerin Maxi Blaha, Märchenerzähler Helmut Wittmann, Sängerin Jessie Ann de Angelo und die Band „Bluatschink“ ihre Gedanken und Gefühle zur Caritas verraten. Die mexikanische Sängerin Jessie Ann verbindet mit Caritas „Amor Luz Alegria“ (Liebe Licht Freude). Für Toni und Margit Knittel von „Bluatschink“ steht die Caritas für - angelehnt an ihr Album - „Herz & Hirn“.
SHOP NOW! Die Statement-Shirts sind ab 14. März in den CARLA-Shops in OÖ erhältlich. Der Erlös kommt der Caritas-Nothilfe zugute.
Die Welt ist
bunt. Bereits vor mehr als zehn Jahren hat LA HONG, der als Flüchtlingskind 1981 mit seinen Eltern nach Österreich gekommen ist, ein Shirt-Projekt für die Caritas gemacht. Jetzt möchte er wieder zeigen, dass die Welt bunt ist, und dass Menschlichkeit und Zusammenhalt wichtig sind: „Die T-Shirts sind ein Spiegel unserer Gesellschaft: Kein Mensch gleicht dem anderen. Jeder Mensch hat seine eigene Persönlichkeit“, so LA HONG.
Erhältlich in den
CARLA-Shops. Bei den T-Shirts kann nach Lust und Laune ausgewählt werden – entsprechend Lieblingspersönlichkeit, Lieblingsspruch und -farbe, Größe, taillierter oder gerade geschnittener Form. Auch individuelle Bestellungen mit dem Wunschspruch und der Lieblingsfarbe können vor Ort in den CARLAShops aufgegeben werden. „Die Produktionsserie ist noch nicht abgeschlossen. Lassen Sie sich überraschen, welche weiteren Persönlichkeiten die Shirts mit ihrer ‚Wortspende‘ gestalten werden“, verrät LA HONG. Kein Wunder, dass die Freude bei Lisa Steinkogler, der Leiterin der CARLAShops in Oberösterreich, wo die Shirts um 29 Euro erhältlich sind, groß ist: „Ich freue mich sehr, dass uns ein namhafter Designer wie LA HONG diese tolle Idee und seine Zeit zur Verfügung stellt, um eine einzigartige Serie an T-Shirts zu erschaffen, die so bunt und facettenreich sind wie die Caritas selbst.“
STATEMENT-SHIRTS
Erhältlich sind die Statement-Shirts um 29 Euro bei:
CARLA
Linz, Braunau, Mondsee und Mauthausen sowie im Café CARLA in Linz.
www.carla-linz.at
LA HONG
Am RosaRosen Hof – Boutique & Gallery Kohlmarkt 4, 1010 Wien Tel.: 0670/206 01 71, 01/399 48 83 E-Mail: office@lahongnhut.com