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NATALIE SCHWENDTNER
COOLE LADY. In der Karibik Bar im SPA Resort Therme Geinberg posiert Natalie Schwendtner im lässigen Businessanzug aus dem Modehaus Mittermayr.
WELTOFFEN
UND BODENSTÄNDIG
Diese zwei Eigenschaften treffen bei Natalie Schwendtner, der Leiterin von Marketing und Sales im SPA Resort Therme Geinberg, perfekt aufeinander. Wir haben mit der quirligen Innviertlerin über ihre Kindheit in Afrika und den wohl schönsten Arbeitsplatz der Welt gesprochen.
Text: Ulli Wright Fotos: Julia Traxler Make-up: Eva Wöckl/Cambio Beautyacademy Outfits: Modehaus Mittermayr – Mein Wohlfühl-Modehaus
Karibik Lagune, 4*S Vitalhotel, Private SPA Villas, Oriental World mit Hamam, 2-Haubenküche am Seerosenteich ... – so sieht also „Arbeiten, wo andere Urlaub machen“ aus.
Für Natalie Schwendtner Alltag, für uns beim Covershooting mit der 40-jährigen
Innviertlerin eine wunderbare Abwechslung. Seit zwei Jahren hat die studierte
Betriebswirtin und Eventmanagerin im
SPA Resort Therme Geinberg die Leitung der Abteilungen Marketing und
Sales inne. Und wenn sie von ihrem
Arbeitsalltag in der Therme spricht, kommt sie aus dem Schwärmen nicht mehr heraus.
Work-Karibik-Balance. Ihre Kindheit hat Natalie Schwendtner in Afrika verbracht, die Schulbank hat sie hauptsächlich in Oberösterreich gedrückt. Nachdem sie mehrere Jahre im Messebereich bei BMW in München tätig war, ging sie mit ihrem Mann wieder ins Innviertel zurück und gründete in Mining ihre eigene Eventagentur. Warum sie ihre berufliche Selbstständigkeit gegen die „Work-Karibik-Balance“ im SPA Resort Therme Geinberg getauscht hat, hat uns Natalie Schwendtner im Covertalk verraten.
OBERÖSTERREICHERIN: Frau Schwendtner, Sie haben einen Großteil Ihrer Kindheit in Afrika verbracht. Wie kam es dazu?
Natalie Schwendtner: Als Projektleiter bei Siemens hat mein Papa hauptsächlich in Dritte-Welt-Ländern gearbeitet. Meine Mama, meine Schwester und ich waren immer mit dabei. Zwei Jahre lang bin ich im Oman zur Schule gegangen. Ansonsten habe ich die Schulbank ausschließlich im Innviertel gedrückt.
Wow, sehr international! Wie und wo leben Sie heute?
Ich wohne mit meinem Mann in Mining, ungefähr elf Kilometer von Geinberg entfernt. Nach der Matura habe ich bei BMW im Messebereich gearbeitet und lange Zeit in München gelebt. Ich wollte eigentlich in der Großstadt bleiben, aber meinen Mann hat es wieder in die Heimat gezogen. Heute genieße ich es sehr, hier im schönen Innviertel zu wohnen. Direkt vor unserer Haustür gibt es Kraftplätze in der Natur, wie das Europareservat Unterer Inn, wo über 300 Vogelarten zu finden sind.
Nachdem Sie an den Fachhochschulen in Lahr und Straßburg Betriebswirtschaft und Eventmanagement studiert haben, gründeten Sie Ihre eigene Eventagentur. Was hat Sie vor zwei Jahren
OUT OF AFRICA.
Ihre Kindheit hat Natalie Schwendtner großteils in Afrika verbracht. In der orientalischen Erlebniswelt mit Hamam posiert die 40-Jährige im langen Sommerkleid aus dem Modehaus Mittermayr.
dazu bewogen, sich nach zehn Jahren Selbstständigkeit nun hierher umzuorientieren?
Das hat sich zufällig ergeben. Nach sehr fordernden zehn Jahren Selbstständigkeit und zwei Jahren im F&B-Bereich wollte ich mir eigentlich eine längere Auszeit gönnen und hab diese zwangsweise auch bekommen, weil mich ein schwerer Unfall außer Gefecht gesetzt hat. Eines Tages besuchte mich eine ehemalige Mitarbeiterin und Freundin und pries mir einen Job im Veranstaltungsbereich des SPA Resort Therme Geinberg an. Daraufhin habe ich mich – noch ziemlich lädiert, mit Krücken – beim damaligen Geschäftsführer Manfred Kalcher vorgestellt und er hat mir den Eventbereich anvertraut. Am 1. März 2020 habe ich zu arbeiten begonnen, am 17. März 2020 kam der erste Lockdown.
Wo es im Eventbereich auf einmal sehr ruhig war ...
Ja, genau. Im Eventbereich war plötzlich nichts mehr zu tun, aber in der Marketingabteilung gab es Arbeit ohne Ende. Denn wie alle anderen Betriebe wussten auch wir nicht, wie lange wir das Resort schließen müssen und so standen wir Gewehr bei Fuß und haben auf die mögliche Wiederöffnung hingearbeitet. Ich habe die Marketingabteilung unterstützt, wo ich nur konnte. Als wir dann im Sommer wieder öffnen durften, hat mich die Geschäftsführung, die damals schon länger eine Führungskraft für Marketing und Sales gesucht hat, in meine heutige Position befördert.
Was war damals für Sie die größte Herausforderung?
Anfangs musste ich mich ins Zahlenwerk einlesen und verstehen lernen, wie so ein großer Thermen- und Hotelbetrieb funktioniert. Schwierig war, dass sich durch Corona alles geändert hat. Man konnte sich auf Marketingpläne, die vor der Pandemie gemacht wurden, nicht mehr verlassen. Außerdem ticken die gesamte Hotellerie sowie auch die MitarbeiterInnen und Gäste heute in vielen Dingen anders. Megatrends wie Nachhaltigkeit und Mental Health, aber auch ein Bedürfnis, sich „sicher” und „frei” zu fühlen sowie ein großes Platzangebot sind Themen, mit denen wir uns massiv beschäftigen, um unsere Gäste zu begeistern. Hilfreich ist hierbei der Austausch mit unseren Schwesternresorts, die ebenso Teil der VAMED Vitality World sind.
Wie darf man sich Ihre Tätigkeit als Leiterin der Abteilungen Marketing und Sales des gesamten SPA Resort Therme Geinberg vorstellen?
Mein Job ist sehr stark strategisch ausgerichtet und beinhaltet unter anderem langfristige Kampagnenplanung, das Vorantreiben von Digitalisierungsprojekten, Marktforschung und die Weiterentwicklung unserer Resortmarken. Ein sehr großes Projekt, das ich mir auf die Fahnen geheftet habe, ist „Green Geinberg“. Das liegt mir sehr am Herzen.
Können Sie „Green Geinberg“ genauer beschreiben?
Unser Resort war in Sachen Nachhaltigkeit schon sehr aktiv, als das Thema noch nicht annähernd so populär war wie jetzt. Heute ist Nachhaltigkeit gleichzusetzen mit Lifestyle und wird in der Werbung leider fast schon inflationär verwendet. Was wir hier im SPA Resort Therme Geinberg machen, ist aber von einem Marketingschmäh weit entfernt. Bei uns werden Regionalität, Ressourceneinsparung, aber auch soziale Aspekte, wie das Achten auf die Gesundheit unserer MitarbeiterInnen, lebt. Immerhin sind wir Österreichs erste CO2-neu-
trale Therme und arbeiten an einem Wärmerückgewinnungsprojekt, mit dem wir jährlich noch einmal 1.200 Tonnen CO2 einsparen werden. Das sind mehr als 20 Prozent von dem, was wir derzeit verbrauchen. Und wir leben Nachhaltigkeit auch im Kleinen. Im Seminarbereich bekommen die Gäste zum Beispiel einen nachhaltig hergestellten Bleistift statt eines Kugelschreibers aus Plastik. Wir sind sicher noch keine Weltmeister, aber wir sind auf einem guten Weg und auch die MitarbeiterInnen bringen laufend ihre Ideen ein.
Das SPA Resort Therme Geinberg hat sich als touristischer Leitbetrieb des Innviertels etabliert und vor Corona in 20 Jahren etwa acht Millionen Thermengäste und knapp zwei Millionen Hotelgäste verzeichnet. Wie ist der Stand der Dinge heute, wie läuft das Business?
Wir haben vergangenes Jahr im Vitalhotel und auch in den Geinberg5 Private SPA Villas sehr gut performt. Das klassische Thermengeschäft macht man normalerweise im Herbst und im Winter, aber unsere Karibik Lagune war auch im vergangenen Sommer sehr gut besucht. Heuer wussten wir nicht, ob die Gäste wegfliegen oder in der Heimat urlauben werden, bis jetzt hatten wir aber einen Spitzenfrühling und auch im Moment können wir sehr zufrieden sein.
Und das SPA Resort Therme Geinberg geht neuerdings auch in die FußballOffensive, habe ich gelesen.
Ja, genau. In unmittelbarer Nähe zum Resort sind nach internationalem Standard zwei Fußballplätze entstanden, was uns mit dem Angebot von nationalen und internationalen Fußball-Trainingscamps ein weiteres Geschäftsfeld eröffnet. Regeneration und Entspannung sind die großen Kernthemen des Resorts, die wir mit Spitzensport authentisch mitbedienen können.
Die Digitalisierung bringt sicher auch im Bereich Marketing viele Änderungen und Neuerungen hervor. Auf welchen Kanälen erreichen Sie Ihre Kunden bzw. jene Menschen, die Kunden werden sollen?
Mit dem Vitalhotel, der Therme – der Karibik des Innviertels – und Geinberg5 haben wir sehr unterschiedliche Zielgruppen. Unsere jungen Gäste können wir fast nur mehr online und via Social Media erreichen. Noch vor ein paar Monaten wollte ich von TikTok nichts hören, aber es ist ein weiterer Kanal, dem man sich auf keinen Fall verwehren kann.
Dennoch ist es wichtig, auch die klassischen Kommunikationskanäle wie Radio oder Print gut zu bedienen. Auch ich nehme gerne Zeitschriften wie die OBERÖSTERREICHERIN in die Hand und es gefällt mir, wenn ich unser Angebot in Hochglanz sehe (lacht).
Was bedeutet für Sie gutes Marketing? Wie kann man Ihren Erfolg messen?
Gemessen wird grundsätzlich in Zahlen. Das heißt, wie viel Geld stecke ich zum Beispiel in einen Kommunikationskanal und wie viele Buchungen generie-
RELAX. Viel Zeit zum Chillen hat die Marketing- und Sales-Chefin nicht, für uns nahm sie im stylishen Overall aus dem Modehaus Mittermayr im Outdoor 5 Private SPA von Geinberg Platz.
re ich daraus. Wenn ich durch unser Resort gehe, fällt mir auf, dass wir genau jene Gäste hier haben, die wir ansprechen – die oft sogar ein bisschen mehr bekommen, als sie erwarten. Wir sind authentisch und versprechen nichts, was wir nicht halten können. Das macht für mich erfolgreiches Marketing aus und damit fahren wir wirklich gut.
Wofür steht das SPA Resort Therme Geinberg?
Wie schon angesprochen, stehen wir für Entspannung und Regeneration. Wir haben keine eigenen Kinderpools, kein Bespaßungsprogramm und auch an der Karibik Bar geht es gechillt zu, denn die Gäste, die zu uns kommen, wollen Ruhe, Entspannung und Erholung und wir bieten den perfekten Ort fürs Nichtstun (lacht).
Arbeiten, wo andere ihre Freizeit bzw. ihren Urlaub verbringen, wie darf man sich das vorstellen?
Wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nennen das „Work-Karibik-Balance“. Die Therme ist cool, das Vitalhotel ist stylish und Geinberg5 ist sowieso ein ganz exklusives Produkt. Überall, wo man hinschaut, ist es schön. Ich bin stolz an einem so wunderschönen Ort zu arbeiten, den wir übrigens auch in unserer Freizeit samt Familie kostenfrei genießen können. Das ist einer der vielen tollen Benefits des Resorts.
Wie sind Sie als Chefin?
Ich glaube, anstrengend und sehr fordernd (lacht). Aber Spaß beiseite, im Marketing muss man kreativ sein und auch Fehler machen dürfen. Mir ist es wichtig, dass mein Team eigene Entscheidungen trifft, und ich mag es, neue Sachen auszuprobieren, davon lebt Marketing. Wir sind erfolgreich, da tut man sich natürlich leichter und wir haben mit Karl Berghammer einen zielstrebigen, ehrgeizigen Geschäftsführer, der mir die Gestaltungsfreiheit gibt, die ich nach zehn Jahren Selbstständigkeit auch brauche. Es ist ein großes Vertrauen vorhanden, was mit Sicherheit auch ein Grund ist, warum sehr viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon sehr lange hier arbeiten. Jeder kann sich auf seine Art und Weise einbringen, entfalten und mitgestalten, und man darf sich auch etwas sagen trauen.
Wie viele MitarbeiterInnen arbeiten im SPA Resort Therme Geinberg?
HUMORVOLL.
„Sei frech und wild und wunderbar“ – so lautet das Motto von Natalie Schwendtner in Anlehnung an Pippi Langstrumpf. (Overall: Modehaus Mittermayr)
Derzeit beschäftigt das SPA Resort Therme Geinberg mehr als 300 MitarbeiterInnen und wir freuen uns jederzeit auch über Verstärkung. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass „Geinberg“ ein sehr guter Arbeitgeber ist. Da stehe ich voll dahinter. Alle, die Lust auf einen Job in der Karibik haben, sollten sich unter meinwowjob.at umsehen!
Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?
Ich mache gerne Sport, gehe bergwandern und spiele Beachvolleyball. Aber ich bin auch dankbar für die Momente, wo mich nur ein gutes Buch begleitet oder ich mit meiner Mama und meiner Schwester eine Partie Kniffel spiele.
Und wie schaut Ihr perfekter Urlaub aus?
Ich hatte schon mehrere perfekte Urlaube, einen Vorgeschmack davon bekomme ich täglich hier im Haus.
IN KÜRZE:
Glücklich macht mich ...
... wenn ich mit der Katze am Schoß zu Hause am Pool sitze und mir mein Mann ein Glas Wein bringt.
Niemals vergessen werde ich ...
... meine Hochzeit. Sie war auch karibisch, mit Strandbar, aber nicht in der Therme Geinberg, sondern ganz in der Nähe.
Schwach werde ich bei ...
... guter Musik.
Ärgern tut mich ...
... Ungerechtigkeit!
Mein Lebensmotto:
Frei nach Astrid Lindgren: „Sei frech und wild und wunderbar!“