OBER
02
HERBST 2018 | 2. Jg. | Nr. 3 | € 7,00 9
120003
770128
ÖSTERREICHER Österreichische Post AG, Zul.-Nr. MZ 02Z031267 M, Neu-Media GmbH, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, Retouren an „Postfach 100, 1350 Wien“ Sonderausgabe der Oberösterreicherin
Sonderausgabe der Oberösterreicherin
Fashion & Cars Schnittige Autos, luxuriöse Uhren & Outfits für Business und Fest
Richard David Precht
Motorräder als DNA KTM-Boss Stefan Pierer und Designer Gerald Kiska im Talk
Der Philosoph über die Digitalisierung der Arbeitswelt
Rainer Pflügler
Cover Oberoesterreicher_2018.indd 1
Vom Porsche-Manager zum Unternehmer
06.08.18 10:48
U2_Huebner.indd 1 OOEereicher_JLC_DUok.indd 1
06.08.18 06.07.18 10:40 13:29
Jaeger-LeCoultre - Polaris Date Manufakturkaliber mit Automatikaufzug, Datum, Zentraksekunde, über die Krone bei 2 Uhr einstellbare Innenlünette, Vintage-SuperLuminova Leuchtauflagen, wasserdicht bis 200 Meter, 42 mm Edelstahlgehäuse, Kautschukband. € 7.750,– Jaeger-LeCoultre - Polaris Chronograph Manufaktur-Chronograph mit Automatikaufzug, Tachymeterskala, Zifferblatt schwarz oder tiefblau, SuperLuminova Leuchtauflagen auf Ziffern und Zeigern, wasserdicht bis 100 Meter, 42 mm Edelstahlgehäuse, Metallband. € 10.800,– Jaeger-LeCoultre - Polaris Automatik Manufakturkaliber mit Automatikaufzug, Zentraksekunde, über die Krone bei 2 Uhr einstellbare Innenlünette, SuperLuminova Leuchtauflagen, wasserdicht bis 100 Meter, 41 mm Edelstahlgehäuse, Lederband. € 6.750,–
Wie alles begann … 1950 stellte Jaeger-leCoultre erstmals eine Uhr mit Weckerfunktion vor - der Name: Memovox. Geschäftsleute sollten an ihre Termine erinnert werden - so die damalige Überlegung. Doch bald wurde klar, dass auch Abenteuer und Sport bestens zu dieser Uhr passen. So entstand eine erste Taucheruhr, die den Namen Polaris trug und die technische Herausforderung meisterte eine Uhr zu sein, deren Läutwerk auch unter Wasser funktionierte und zu hören war. Diese Memovox Polaris von 1968 wurde schließlich zum Vorbild der heuer präsentierten neuen Polaris Uhrenserie von Jaeger-LeCoultre. Neben dem limitierten Memovox-Modell, das dem historischen Vorbild exakt gleicht, gibt es ein Automatikmodell mit zwei Kronen, die Polaris Date im perfekten Memovox-Look, einen Chronographen und einen Chronographen mit Weltzeitanzeige. Die Polaris Kollektion präsentiert sich als durch und durch maskuline Uhrenserie. Alle Zeitmesser sind mit Manufakturwerken ausgestattet, sind wasserdicht und perfekte Begleiter für jeden Tag und jede Situation.
Brigitte Grünzweil - Hübner Linz Hannes Schweitzer - Hübner Wels Die Jaeger-LeCoultre Polaris zählt zu den Legenden unter den Armbanduhren. Echt, unverfälscht und natürlich strikt mecha-
Jaeger-LeCoultre Polaris Memovox (limited Edition) Manufakturkaliber mit Automatikaufzug, Weckerfunktion, Zentralsekunde, einstellbare Innenlünette, Vintage SuperLuminova Leuchtauflagen auf Zeigern und Ziffern, wasserdicht bis 200 Meter, 42 mm Edelstahlgehäuse, Kautschukband, limitiert auf 1.000 Stück. € 12.900,–
nisch. Schließlich verfügt jede Uhr des renommierten Schweizer Herstellers über ein Manufakturwerk. Wer also eine sportlich elegante Herrenuhr sucht, sollte die neuen Polaris Modelle genauer in Augenschein nehmen. Hier treffen Handwerkskunst und charakteristisches Design in einer Uhr mit toller Historie zusammen.
DIE BESTEN MARKEN UND DAS BESTE SERVICE IN OBERÖSTERREICH FINDEN SIE BEI: UHRMACHERMEISTER HÜBNER LINZ, KLOSTERSTRASSE 2, 0732/77 33 60 • WELS, SCHMIDTGASSE 16, 07242/21 17 17 WWW.ZEIT.AT
Seite 3_Huebner.indd 1 OOEereicher_JLC_DUok.indd 2
06.08.18 13:29 10:38 06.07.18
WILLE: ENTFESSELT. DER NEUE BMW X4.
Autohaus Knöbl
Autohaus Hütter
Prof.-Anton-Neumann-Straße 4, 4400 Steyr Tel.: 07252/80988, info@knoebl.bmw.at www.knoebl.bmw.at
Industriezeile 51, A-5280 Braunau/Inn Tel.: 07722/85558, info@huetter.bmw.at www.huetter.bmw.at
Autohaus driveME
Höglinger Denzel
Handelsstraße 1, 4844 Regau Tel.: 07672/21224, info@driveme.bmw.at www.driveme.co.at
Estermannstraße 2-4, 4020 Linz Tel.: 0732/79803, info@hoeglinger.bmw.at www.bmw-hoeglinger.at
Autohaus Geyrhofer
Autohaus J. Kneidinger
Hans-Sachs-Straße 133, 4600 Wels Tel.:: 07242/44845, info@geyrhofer.bmw.at www.geyrhofer.bmw.at
Sternwaldstraße 48, 4170 Haslach Tel.: 07289/71797, info@kneidinger.bmw.at www.kneidinger.bmw.at
BMW X4: von 135 kW (184 PS) bis 260 kW (354 PS), Kraftstoffverbrauch gesamt von 5,4 bis 9,0 l/100 km, CO2-Emissionen von 142 bis 205 g CO2 / km.
1 4-5_Knoebl.indd 1 n18-x4-x4_329-303-319-323-333-311_460x300_1_vh.indd 1
09.08.18 11:46
Symbolfoto
Freude am Fahren
2 4-5_Knoebl.indd 2
09.08.18 14:24 11:47 13.07.18
k7 Küche, Holzart Nussbaum, Farbglas bronze matt | tak Auszugstisch, 225 x 100 + 100 cm, Holzart Nussbaum, Gestell bronze matt lui Stuhl, Holzart Nussbaum, Softstrick blau
DAS LEBEN IST EBEN DOCH EIN WUNSCHKONZERT: MASSGEFERTIGTE MÖBEL FÜR ALLE WOHNBEREICHE. it´s a tree story.
6-7_Team7.indd 1 az_ooe_120118.indd 1
09.08.18 11:46
Küche | Essen | Wohnen | Schlafen | Kind
TEAM 7 Wien | Stubenring 14 | Tel. 01 5130830-10 | office@team7-wien.at | 1010 Wien | www.team7-wien.at TEAM 7 Linz | Dametzstraße 12 | 4020 Linz | Tel. 0732 7816-10 | office@team7-linz.at | www.team7-linz.at TEAM 7 Wels | Mitterfeldstraße 6 | 4600 Wels | Tel. 07242 46693-0 | office@team7-wels.at | www.team7-wels.at TEAM 7 Ried | Hoher Markt 2 | 4910 Ried im Innkreis | Tel. 07752 977-143 | office@team7-ried.at | www.team7-ried.at TEAM 7 Graz | Andreas-Hofer-Platz 5 | 8010 Graz | office@team7-graz.at | Tel. 0316 810068-10 | www.team7-graz.at
6-7_Team7.indd 2
09.08.18 12.01.18 11:46 09:20
WANN WIRD‘S MAL WIEDER RICHTIG SOMMER …
D
as sang Showmaster und Schauspieler Rudi Carrell, nachdem der Sommer im Jahr 1975 verregnet begann und Europa dann doch noch von einer Hitzewelle überrollt wurde. Und auch heuer ist er voll da, der Sommer. Während viele Bauern Ernteeinbußen verzeichnen, machen ihn sich andere zu Nutzen: Dank der steigenden Temperaturen der letzten Jahre überlegen sich einige Bauern in Oberösterreich, wieder Wein anzubauen. Das hatten wir übrigens auch zur Römerzeit: Im Jahre 777 wurde der Weinbau in der Stiftsurkunde von Kremsmünster belegt. Was viele nicht wissen: Bis zum Jahr 1050 hatte Oberösterreich sogar deutlich mehr Rebflächen als Niederösterreich, wobei der Weinbau hier um 1600 die größte Ausdehnung erreichte. Danach kam es zu einer Klimaverschlechterung mit deutlich niedrigeren Temperaturen, die Oberösterreicher konzentrierten sich von nun an auf das Bierbrauen. Heute erfreut sich der Gin einer immer größeren Beliebtheit, weshalb wir uns in unserer Gin-Story dem Trendgetränk gewidmet haben. Mit Eiswürfeln serviert, sorgt Gin für einen kühlen Kopf an heißen Tagen. Foto: Celine Daliot
Von heißen Temperaturen zu heißen Eisen: Denn heiß sind auch die Motorräder von KTM und Husqvarna. In Salzburg konnten wir uns bei Industriedesigner Gerald Kiska und KTM-Chef Stefan Pierer vom ausgezeichneten Design der Bikes überzeugen und haben erfahren, dass der Trend für die nächsten Jahre im innerstädtischen Kurzstreckenbereich zu E-Mopeds und E-Rollern sowie E-Fahrrädern geht, während Elektroautos, so die Meinung der Experten, aufgrund der hohen Kosten und der geringen Reichweiten wortwörtlich auf der Strecke bleiben werden. Neben dem exorbitanten Rohstoffaufwand für Batterien und der ungeklärten Entsorgungssituation wird sich das Elektroauto auch von der Umweltbilanz niemals rechnen. Apropos Umweltbilanz: Zu diesem Thema hat auch „The Green Lie“-Regisseur Werner Boote ab Seite 126 einiges zu sagen. In dieser Ausgabe finden Sie außerdem stylishe Männermode, edle Uhren und schnelle Autos sowie jede Menge Porträts von Männern, die Österreich bewegen. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen des OBERÖSTERREICHERS! Ihr Josef Rumer, Herausgeber
Der nächste OBERÖSTERREICHER erscheint am 23. Jänner 2019.
Impressum OBERÖSTERREICHER Eine Sonderausgabe des Magazins die OBERÖSTERREICHERIN Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter der URL http://www.dieoberoesterreicherin.at/info/offenlegung/ abgerufen werden. Herausgeber: Josef Rumer, Medieninhaber und Hersteller: Neu-Media GmbH, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, E-Mail: office@neu-media.at, Tel.: 07242 / 9396 8100, Fax: 07242 / 9396 8110, Geschäftsführung: Josef Rumer, Mag. Andreas Eisendle, Prokuristin, Personal und Controlling: Astrid Gruber, E-Mail: astrid.gruber@neu-media.at, Assistentin der Geschäftsführung: Kerstin Starzengruber, E-Mail: office@neu-media.at, Büroorganisation: Slavica Haminger, Redaktionsleitung: Mag. Ulli Wright, E-Mail: redaktion@neu-media.at, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, Tel.: 07242 / 9396 8102, Redaktion: Nicole Madlmayr, Denise Derflinger, Dr. Maria Russ, Mag. Petra Kinzl, Laura Altenhofer, Anzeigenleitung: Josef Rumer, E-Mail: anzeigen@neu-media.at, Anzeigen: Ing. Mag. Richard Haidinger, Mag. Dietlinde Wegerer, Lisa Becker, Andrea Hametner, Hermann Kaiser, E-Mail: anzeigen@neu-media.at, Grafik: Karin Rosenberger, Celine Daliot, Laura Koller, E-Mail: grafik@neu-media.at, Fotos: Heli Mayr, Celine Marie Fotografie, Andreas Mühlleitner, Helge Kirchberger, Stefan Beiganz, Andreas Röbl, Mathias Lauringer - Studio 365, Lichtbox Passau, Shutterstock, Verlags- und Herstellungsort: Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, Druck: Druckerei Berger, 3580 Horn, Vertrieb: Morawa Pressevertrieb Ges.m.b.H., 1011 Wien. www.neu-media.at
8 8_Edi Josef.indd 8
10.08.18 09:48
9_Scheinecker.indd 1
09.08.18 11:45
UNVERHOFFT KOMMT OFT!
Foto: Karin Lohberger
W
ir Menschen lieben es, zu planen. Egal ob im Job oder in der Freizeit – wir machen Konzepte und Stundenpläne, planen die nächste Wanderung, den Ausflug an den Badesee oder ins Restaurant. Und wenn wir ehrlich sind, dann geht vieles in unserem Leben nicht, ohne einen strikten Plan zu haben. Denn: Wie würde unser Magazin aussehen, wenn nicht jede Seite penibel genau geplant würde? Wie könnte man einen gemeinsamen Ausflug auf die Reihe bringen, wenn niemand das Zepter in die Hand nimmt und sagt, wohin die Reise geht? Leider scheitert der allumfassende Masterplan nur allzu gern an der Realität. Diese Erfahrung holte mich beim Modeshooting für den aktuellen OBERÖSTERREICHER beinhart ein. Denn wenn man etwas gut planen muss, dann ist das ein Shooting. Immerhin muss eine Location organisiert werden, die Models gehören ausgewählt und gecastet, Mode-, Auto-, Uhrenpartner und Visagistin müssen gebrieft werden – und ganz wichtig, auch der Fotograf sollte zur rechten Zeit am rechten Ort sein. Bei so einem Shooting sind sicher um die 15 Personen im Einsatz, und jeder hat seine Aufgabe zu erfüllen. Kein Wunder also, dass sich meine Nervosität immer erst dann legt, wenn letztendlich alle zum vereinbarten Termin am Set erschienen sind. Und grundsätzlich hat das in den letzten Jahren auch immer bestens funktioniert. Aber für alles im Leben gibt es ein erstes Mal. Denn als der von uns gebuchte Fotograf – normalerweise die Pünktlichkeit in Person – beim Shooting auf sich warten ließ, bekam ich ein ungutes Bauchgefühl. „Hoffentlich ist nichts passiert“, dachte ich und rief ihn an. Zum Glück erreichte ich ihn sofort. „Hallo, wo bleibst du? Wir sind schon alle hier und warten auf dich!“, freue ich mich, ihn wohlauf zu hören. „Ähm Ulli, ich bin noch im Ausland. Wir haben den Termin doch erst für morgen vereinbart“, stammelt er ins Telefon und stellt fest, dass er sich im Tag geirrt hat. Hilfe, mir wurde fast schwarz vor Augen. Was machen wir ohne Fotografen? Wo bekommen wir auf die Schnelle jemanden her, denke ich, als mich das gesamte Team erwartungsvoll anschaut. Zum Glück war unsere Grafikerin Celine, die leidenschaftlich gerne und gut fotografiert, den
ersten Tag vom Urlaub zurück. Als sich unsere Blicke trafen, wusste sie sofort, was jetzt kommen würde. Ohne zu zögern, holte sie mit Kollegen Hermann die Fotoausrüstung aus dem Büro und stürzte sich souverän ins Zeug. Wie nervös sie war, hat sie mir erst im Nachhinein gestanden, als wir, zurück in der Redaktion, die Fotos am PC durchgesehen haben und dabei feststellten, dass alles wunderbar geklappt hat. Vom Ergebnis können Sie sich ab Seite 42 überzeugen. Die althergebrachte Binsenweisheit „Improvisation ist das halbe Leben“ hat einmal mehr Gültigkeit für mich. Es ist die Kunst, entspannt mit unvorhergesehenen Ereignissen umzugehen und zu retten, was scheinbar gerade gewaltig schiefläuft. Meines Erachtens eine wirklich wichtige Erfolgseigenschaft, die mich an John Lennon erinnert, der da meinte: „Life is what happens while you are busy making other plans.“ In diesem Sinne wünsche ich Ihnen noch einen entspannten Sommer und viel Freude mit dem OBERÖSTERREICHER! Ihre Ulli Wright, Chefredakteurin
10 10_Edi Ulli.indd 10
09.08.18 11:45
Wir freuen uns, Sie auf einer der folgenden Hochzeitsausstellungen kennenzulernen: Hochzeitsmesse Linz 16.09.2018 Tabakfabrik Linz Linzer Hochzeitszauber 22.–23.09.2018 Design Center Linz Innviertler Hochzeitstage 30.09.2018 Weberzeile Ried i. I. Dream Day Hochzeitsmesse 07.10.2018 Stadthalle Enns Lovely Days Hochzeitsschau 07.10.2018 Dreiländerhalle Passau „i mog di“ 11.–13.10.2018 Fabrik Helfenberg Hochzeitswelt Wels 20.–21.10.2018 Europacenter Wels Hochzeitsspektakel im Bäderdreieck 20.–21.10.2018 „Die Hecke“ Bad Füssing Hochzeitswelt Salzburg 27.–28.10.2018 Kavalierhaus und Schloss Klessheim
Sie heiraten ja auch nicht eine Braut von der Stange ...
Hochzeitswelt NÖ 03.–4.11.2018 Stift Göttweig Hochzeitsschau Deggendorf 11.11.2018 Stadthalle Deggendorf Hochzeitswelt Linz 05.–06.01.2019 Palais Kaufmännischer Verein Linz LOK‘s Wedding 06.01.2019 „LOKschuppen“ Simbach Zauberfest Hochzeitsmesse 26.–27.01.2019 „ESKARA“ Essenbach „Auf immer & ewig“ 26.– 27.01.2019 Schloss Zeillern
Mode für Männer von heute. Maßsalon // Pühringerplatz 10, 4710 Grieskirchen www.reneschielin.at
11_Rene Schielin.indd 1
Traumhochzeit & Lieblingsfest 03.02.2019 Schloss Lamberg
09.08.18 11:44
Foto: Celine Marie Fotografie Foto: Heli Mayr
Rainer Pflügler
Foto: R. Schedl
INHALT OBER
14
02
HERBST 2018 | 2. Jg. | Nr. 3 | € 7,00 9
120003
770128
ÖSTERREICHER
Foto: Shutterstock
Österreichische Post AG, Zul.-Nr. MZ 02Z031267 M, Neu-Media GmbH, Bahnhofplatz 2, 4600 Wels, Retouren an „Postfach 100, 1350 Wien“ Sonderausgabe der Oberösterreicherin
Sonderausgabe der Oberösterreicherin
Fashion & Cars Schnittige Autos, luxuriöse Uhren & Outfits für Business und Fest
Richard David Precht
Motorräder als DNA KTM-Boss Stefan Pierer und Designer Gerald Kiska im Talk
Der Philosoph über die Digitalisierung der Arbeitswelt
Rainer Pflügler Vom Porsche-Manager zum Unternehmer
Cover Oberoesterreicher_2018.indd 1
06.08.18 10:48
Coverfoto: Heli Mayr
Der nächste OBERÖSTERREICHER erscheint am 23. Jänner 2019.
20 Motorrad als DNA
14
30
58
Rainer Pflügler. Der Unternehmer über seine neue Karriereplattform.
Richard David Precht. Kleiner Exkurs mit dem Starphilosophen.
Besuch beim Barbier. Haarprofi Reinhard Mayr über die Kunst des Männerhaarschnitts.
20
42
74
Erfolgreich mit KTM. Stefan Pierer und Gerald Kiska im Talk.
Fashion & Cars. Exklusive Mode und schnittige Autos vor der Kamera.
110 Jahre LASK. Dramatische Abstiege, bejubelte Aufstiege – der LASK im Porträt.
12 12-13_Inhalt.indd 12
10.08.18 09:19
Foto: Stefan Beiganz
42
Fashion & Cars
Genuss als Beruf
Foto: Paul V. Schütz
86
120 142
Maximilian A. Ortner
Ab ins Abenteuer!
82
112
132
Banker aus Leidenschaft. VKB-Generaldirektor Mag. Christoph Wurm im Talk.
Wohnen mit Stil. Johann und Petra Bruckmüller über Wohntrends.
Mode für den Mann. Modische Hingucker für den Mann von heute.
90
126
142
It‘s a Gin thing. Rezepte aus der Linzer Bar „Frau Dietrich“.
Werner Boote. Der Dokumentarfilmer über die „grüne Lüge“.
Ab ins Abenteuer. Jetzt tanken wir Adrenalin statt Sonne!
13 12-13_Inhalt.indd 13
10.08.18 09:19
14 14-18_Rainer PflĂźgler.indd 14
10.08.18 09:30
TINDER FÜR BUSINESS Seinen Sessel in der Chefetage des Porsche AVEGKonzerns hat der Mühlviertler Rainer Pflügler Ende März aus freien Stücken geräumt, um mit seiner nagelneuen Karriereplattform „my40hours.com“ die Job- und Mitarbeitersuche zu revolutionieren. Text: Ulli Wright, Fotos: Heli Mayr, Haare & Make-up: Cambio Beautyacademy
N
ach einer Lehre zum Elektrotechniker war Rainer Pflügler (35) die vergangenen elf Jahre für unterschiedliche Standorte von Porsche in Oberösterreich tätig und hat sich vom einfachen Verkäufer zum Geschäftsführer des Porsche AVEG-Konzerns in Linz-Leonding hochgearbeitet. Dank seiner Zielstrebigkeit, Willenskraft und Leistungsbereitschaft hat es der gebürtige Mühlviertler nicht nur europaweit zum jüngsten Geschäftsführer von Porsche geschafft, er ist bisher auch der erste in dieser Position, der freiwillig das Feld geräumt hat. Wie schwer ihm der Abschied von seinem rund 160 Mitarbeiter starken Team bei der AVEG Linz-Leonding gefallen ist und wie er mit der innovativen Karriereplattform „my40hours.com“ die Job- und Mitarbeitersuche auf völlig neue Beine stellen möchte, erzählt der sportbegeisterte Vater einer neunjährigen Tochter im Interview mit dem OBERÖSTERREICHER.
Am 30. März dieses Jahres verabschiedeten Sie sich von Porsche und der AVEG Linz-Leonding. Wie schwer ist Ihnen der Abschied gefallen? Der Abschied ist mir sehr schwergefallen. Nach elf Jahren bei Porsche kennt man natürlich die Leute aus allen Betrieben in Oberösterreich und man ist in der Automobilwelt und in der Gesellschaft total vernetzt. Es war ein schwerer, für mich aber notwendiger Abschied. Was haben Sie sich aus Ihrer Zeit als Geschäftsführer von Porsche und der AVEG LINZ für Ihr jetziges Berufsleben mitgenommen? Im Prinzip alles. Die vergangenen elf Jahre habe ich mich persönlich sehr stark entwickelt, mit allem, was dazu gehört. Ich habe gelernt, wie man fokussiert an eine Geschäftsidee herangeht und wie man Mitarbeiter führt. Diesbezüglich habe ich Porsche viel zu verdanken. Ihr neues Unternehmen heißt „My 40 Hours“. Was bedeutet dieser Name? Der Name „My 40 Hours“ – auf Deutsch „meine 40 Stunden“ – ist sehr bewusst gewählt, weil der Großteil von uns 40 Stunden in der Woche arbei-
→
15 14-18_Rainer Pflügler.indd 15
10.08.18 09:30
tet. Und obwohl 40 Stunden Arbeit statistisch gesehen nur 16 Prozent von unserem Leben ausmachen, fühlt es sich trotzdem so unglaublich viel an. Mein Ansatz ist, dass sich genau diese 16 Prozent, nicht nach Arbeit, sondern nach Leidenschaft anfühlen sollen. Was darf man von „My 40 Hours“ erwarten? Mit „My 40 Hours“ drehe ich die Arbeits- bzw. auch die Mitarbeitersuche um 180 Grad. Nicht die herkömmliche Stellenanzeige und der Standard-Lebenslauf sollen bei der Jobsuche den Ton angeben. Ich will, dass die Menschen ihre Arbeit vor allem nach ihrer Leidenschaft und ihren Qualifikationen finden. Auf der Plattform „my40hours. com“ bringen wir auf einfachste Art und Weise zusammen, was zusammengehört: Jobsuchende und Jobanbieter, verborgene Talente und diejenigen, die sie erkennen. Natürlich mit einem intelligenten Algorithmus dahinter. Es funktioniert im Prinzip wie Tinder für Business. Wie schaut das in der Praxis aus? Ganz einfach und unkompliziert! Der Jobsuchende legt auf „my40hours.com“ sein Profil an – mit Foto, Profilvideo, Bewertungen aus vergangenen Jobs, Zusatzqualifikationen und so weiter und auch der Unternehmer, der Mitarbeiter sucht, gibt auf seinem Profil bekannt, welche Mitarbeiter er sucht und wie seine Unternehmenskultur aussieht. Dann sorgt unser Matching-Algorithmus dafür, dass sich Arbeitgeber und Arbeitssuchende finden. Stimmen gewisse Anforderungen überein, matchen sich die beiden und können miteinander in Kontakt treten. Auch wenn man gerade nicht auf der Suche ist, kann man interessante Kandidaten oder Firmen abspeichern und vorausschauend Job- oder Mitarbeitersuche betreiben.
Was hat Sie dazu bewogen „my40hours.com“ zu gründen? Ich habe bei meiner Tätigkeit bei Porsche die Erfahrung gemacht, dass man Mitarbeiter genau dort einsetzen soll, wo sie mit ihrer Qualifikation und vor allem auch mit ihrer Leidenschaft punkten können. Gelingt einem das, arbeiten sie gut und gerne und es ist für beide Seiten eine Win-win-Situation. Auf die Idee „my40hours.com“ zu gründen bin ich aus einer persönlichen Betroffenheit gekommen. Ich kenne die Seite des Unternehmers, aber auch jene des Arbeitssuchenden. Und ich bin draufgekommen, dass sowohl Unternehmer als auch Jobsuchende am Ende des Tages ein Kommunikationsproblem haben. Denn zum einen schreibt der Bewerber Hunderte Bewerbungen und wird, wenn er Glück hat, zu ein paar Vorstellungsterminen geladen. Zum anderen schreibt der Unternehmer ein Jobangebot aus und keiner bewirbt sich. Wir wollen mit „my40hours.com“ Job- und Mitarbeitersuchenden gleichermaßen eine Plattform und eine Hilfestellung geben, damit sie ihren richtigen Job bzw. ihre Mitarbeiter von morgen finden. Gibt es auch schon eine „My 40 Hours“-App? Derzeit sind wir mit einer Web-Applikation, also einer Internetseite, im Netz präsent, die für Smartphone, PC und Tablet kompatibel ist. In den nächsten Schritten wird die App programmiert.
Entspanntes Interview mit Chefredakteurin Ulli Wright am Linzer Schlossberg.
Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie derzeit? Im Moment sind an unserem Firmenstandort in Linz fünf Mitarbeiter am Werken und am Entwickeln. Das sind Programmierer, Webdesigner und Marketingprofis. Ich hoffe natürlich auf einen raschen Erfolg, damit ich mehr Mitarbeiter einstellen kann (lacht). Wird den Usern auch gezeigt, wie sie auf „my40hours.com“ vorgehen sollen, damit sie ein optimales Profil erstellen? Ja natürlich! Unsere Online-Coaches zeigen den Jobsuchenden, wie sie zum Beispiel ein Bewerbungsvideo oder -foto machen und sich auf der digitalen Bühne optimal präsentieren können. Weiters geben wir Tipps, wie man bei einem Vorstellungstermin richtig auftritt und so weiter.
16 14-18_Rainer Pflügler.indd 16
10.08.18 09:30
Mit der Karriereplattform „my40hours.com“, die im Prinzip wie Tinder funktioniert, will Neo-Unternehmer Rainer Pflügler Jobsuchende und Jobanbieter zusammen bringen.
Wie schaut es mit dem Mitbewerb aus? Gibt es etwas Ähnliches im Netz? Natürlich gibt es viele Karriereplattformen im Netz, wobei alle noch mit dem veralteten „Standard-CV-System“ arbeiten. Wir sind quasi die ersten, die auf Leidenschaft und die echten Qualifikationen der Jobsuchenden gehen. Durch das unkomplizierte Match-System sparen sich Jobsuchende aufwändige Bewerbungsmappen und Druckkosten. Und auch die Unternehmer führt „my40hours.com“ ohne Mittelsmann zu den passenden Kandidaten. Außerdem kann man jederzeit aktiv mit den Wunschkandidaten kommunizieren.
„Ich möchte Menschen dabei unterstützen, dass sie einen geilen Job finden.“
Vor gut vier Monaten haben Sie Porsche den Rücken gekehrt. Wie geht es Ihnen heute?
Die ersten zwei Monate nachdem ich aufgehört habe, waren Porsche und die AVEG Linz-Leonding täglich präsent. Mittlerweile habe ich mich davon ein Stück weg entfernt und es geht mir auch persönlich sehr gut. Ich habe in den letzten drei Monaten Dinge gemacht, die ich die ganzen elf Jahre nicht gemacht habe. Ich bringe meine Tochter in die Schule und mache Hausaufgaben mit ihr. Das macht mir Spaß und bringt viel Lebensqualität. Wie viel Mut braucht es, die Komfortzone zu verlassen und etwas völlig Neues zu beginnen? Es braucht sehr viel Mut, einen derartigen Schritt zu wagen. Ich wusste allerdings immer, dass ich diesen Schritt nie bereuen werde. Denn sollte
→
17 14-18_Rainer Pflügler.indd 17
10.08.18 09:30
„my40hours.com“ nicht so aufgehen, wie ich mir das vorstelle, geht immer irgendwo eine neue Tür auf. Das Schlimmste an der Veränderung war für mich die Resozialisierung – der Schritt weg vom Unternehmen Porsche und der Verzicht auf Annehmlichkeiten wie ein großes Team, eine persönliche Assistentin und einen Porsche als Firmenauto. Jetzt bin ich alleine und muss alles von Grund auf neu aufbauen. Ich habe meine beruflichen Grundmauern und das tolle Gerüst eingerissen und dem Boden gleichgemacht. Nun bin ich dabei, alles wieder neu aufzubauen. Sie sind ein Macher, ein leistungsorientierter Typ. Was treibt Sie an? Das ist nicht immer einfach, aber im Prinzip ist es meine Unzufriedenheit, die mich täglich antreibt. Ich muss mich dazu zwingen, dass ich mit gewissen Dingen zufrieden bin, sei es im sportlichen oder auch im beruflichen Bereich. Ich bin keiner, der mit 35 Jahren ausgelernt hat und ich halte immer wieder Ausschau nach neuen Erfahrungen und unbekannten Herausforderungen, das ist mein Antrieb. Wo möchten Sie mit „my40hours.com“ in fünf Jahren stehen? Ich möchte, dass in der Schule nicht mehr gelehrt wird, wie man einen klassischen Lebenslauf schreibt, sondern, wie man ein aussagekräftiges Profil erstellt. Das wäre mein großes Ziel. Und natürlich möchte ich Menschen dabei unterstützen, einen geilen Job zu finden. Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit? Sport ist meine große Leidenschaft und natürlich verbringe ich viel Zeit mit meiner Familie und mit meinem Hund in der Natur. Mein Hauptrückzugsort ist das Mühlviertel, dort verbringe ich meine Freizeit am liebsten.
Wie schwierig ist es, ein Unternehmen zu gründen? Das wird einem in Österreich nicht leicht gemacht. Ich habe zwei GmbHs gegründet, da gibt es viel zu tun und man muss gut aufgestellt sein. Was muss man zahlen, um auf „my40hours.com“ präsent zu sein? Für Arbeitssuchende ist die Plattform gratis, für Unternehmer ist sie kostenpflichtig.
„
Ich bin keiner, der mit 35 Jahren ausgelernt hat und ich halte immer wieder Ausschau nach neuen Erfahrungen und Herausforderungen.
IN KÜRZE: Glücklich macht mich ... ein Porsche (lacht). Niemals vergessen werde ich ... meinen Ausstieg aus der AVEG Linz-Leonding. Schwach werde ich ... bei Schweinsbraten mit Mehlknödel. Lebensmotto: „Du bist so lange unbesiegbar, bis du dich selber aufgibst.“
“
Nach elf Jahren verließ Rainer Pflügler den Porsche AVEG-Konzern in Linz-Leonding und stellt sich nun mit seinem eigenen Unternehmen neuen Herausforderungen.
Sie waren aber nicht immer so sportlich? Das stimmt! Noch vor fünf Jahren war ich mit meinem Gewicht dreistellig und hatte weder viel Lebensfreude noch Selbstliebe. Das habe ich radikal geändert. Was oder wer hat Sie dazu motiviert? Den Stein ins Rollen gebracht hat ein langjähriger, leicht übergewichtiger Geschäftspartner von mir. Als dieser eines Tages plötzlich rank und schlank, wie ein neuer Mensch vor mir stand, hat mich das zum Umdenken angeregt. Er hat mir einige Tipps gegeben und so bin ich in die sportliche Schiene gegangen und habe die Ernährung angepasst. Heute versuche ich täglich, eine halbe bis eine dreiviertel Stunde Sport zu machen.
18 14-18_Rainer Pflügler.indd 18
10.08.18 09:30
Echte Traumjobs sucht man nicht – sie finden einen! Gemeinsam machen wir dein Talent für all jene Unternehmen sichtbar, die wirklich zu dir passen. Jobs nach deiner Vorstellung.
19_Rainer Pflügler Inserat.indd 1 1 Musterseite Oberoesterreicher.indd
Lade dein Video hoch und stell dich auf eine spannende berufliche Zukunft ein!
09.08.18 15:34 11:42 03.07.18
MOTORRAD ALS TEIL DER DNA Ready to race: KTM-Boss Stefan Pierer und Designergröße Gerald Kiska schreiben im Motorrad-Bereich mit wendigen KTMs und coolen Husqvarnas eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Beim Talk mit dem OBERÖSTERREICHER im KISKA Headquarter lassen uns die zwei Geschäftspartner und Freunde an ihrer Leidenschaft für Motorräder teilhaben. Text: Ulli Wright, Petra Kinzl Fotos: Helge Kirchberger, KTM/KISKA, R. Schedl
20 20-29_Kiska-Pierer.indd 20
10.08.18 11:08
Š R. Schedl
21 20-29_Kiska-Pierer.indd 21
10.08.18 11:08
ERFOLGREICHES DUO. Im KISKA-Headquarter in Anif bei Salzburg werden die Husqvarna Motorcycles designt. KTM-Boss Stefan Pierer (l.) und Chefdesigner Gerald Kiska (r.) sind nicht nur Geschäftspartner, sondern auch Freunde. Sie teilen die Leidenschaft fürs Motorradfahren seit mehr als 25 Jahren.
22 20-29_Kiska-Pierer.indd 22
10.08.18 11:08
A
ein Gefühl von Freiheit und eine Abkopplung vom Elternhaus bedeutete. Beide tragen diese Motorrad-DNA in sich. „Ich bin am Land aufgewachsen. Ohne einen motorisierten Untersatz hat man damals nicht an der Social Community teilgenommen“, erinnert sich Stefan Pierer. Die Leidenschaft für das Motorradfahren verbindet. Daraus entstand über die Jahrzehnte eine einmalige Geschäftsbeziehung und eine tiefe Freundschaft. Vieles haben die zwei visionären Köpfe schon zusammen ausgebrütet. Das nächste gemeinsame Projekt steht am KISKA-Standort Anif bei Salzburg in den Startlöchern. Im Nachbargebäude soll ein Zentrum für Elektromobilität mit 100 neuen Jobs entstehen. Wir haben Unternehmer Stefan Pierer und Designer Gerald Kiska in der Designagentur KISKA in Anif zum Interview getroffen und spannende Einblicke in Produktdesign, Motorradbusiness und E-Mobility erhalten. Wann und wie haben Sie sich kennengelernt? Gerald Kiska: Das muss im Jahr 1990 gewesen sein. Stefan Pierer hat damals ein Unternehmen für Ski-Bindungen geführt, das ich als Designer betreut habe. Herr Pierer, was war die größte Herausforderung für Sie dabei, KTM als Europas größten Motorradhersteller zu etablieren? Stefan Pierer: Diese Herausforderung ist permanent gegeben. Grundsätzlich gibt es aber drei Erfolgskriterien: Das ist zum einen die starke Mar-
© R. Schedl
m Tiefpunkt von KTM kaufte Stefan Pierer das schwer angeschlagene Unternehmen Anfang der 1990er-Jahre in seiner Funktion als Investor und Sanierer. Obwohl anfangs nicht geplant, gaben zwei seiner Weggefährten die Initialzündung, KTM zu behalten und zum Erfolg zu führen. Zum einen war das Heinz Kinigadner, der bei KTM für Rennsport zuständig war, zum anderen Gerald Kiska, der damals schon als junger Industriedesigner für KTM gearbeitet hat. Der große Durchbruch kam im Jahr 2013, als sich KTM mit Sitz in Mattighofen als größter Motorradhersteller Europas etablieren konnte. Noch im selben Jahr folgte mit dem Kauf von Husqvarna Motorcycles von BMW der nächste große Coup in Stefan Pierers Unternehmerkarriere. Rückblickend gelingt dem Top-Manager mit KTM die erfolgreichste Revitalisierung der Motorradgeschichte. KISKA wandelt sich indessen vom Ein-Mann-Betrieb, der am Küchentisch seinen Anfang nahm, zu einer der größten Designagenturen Europas. Zwei Unternehmen, jedes eine Erfolgsgeschichte für sich. Bei Stefan Pierer und Gerald Kiska sind die Erfolgsgeschichten eng miteinander verzahnt. Seit 25 Jahren ziehen die beiden an einem Strang. Die Zusammenarbeit ist geprägt von respektvollem Vertrauen, Professionalität, Mut, Tempo, Breite am Markt, Tiefe im Know-how und vor allem: Kontinuität. KTM ist KISKAs größter Kunde, KISKA ist KTMs rechte Hand für Strategie, Design und Kommunikation. Zwei Männer, die jeweils auf das richtige Pferd gesetzt haben. Beide in einer Generation aufgewachsen, wo das erste Moped
ke KTM und zum zweiten die Globalisierung. Wir haben einen Exportanteil von fast 98 Prozent, 50 Prozent davon außerhalb von Europa. Und das Dritte ist die Modellvielfalt. Wir haben kürzere Zyklen als die Japaner, sind ausdrucksstärker in den Produkten und im Design und schneller in Entscheidungen. Als unternehmergeführter Betrieb hat man den Vorteil, dass man sofort wieder umdrehen kann, wenn man sieht, dass man den falschen Weg eingeschlagen hat. Außerdem haben wir zwei sehr gute strategische Entscheidungen getroffen. Welche waren das? Stefan Pierer: Erstens, mit Straßenmaschinen auf den Markt zu gehen. Und zweitens, einen strategischen Partner für die Fertigung und auch für den Vertrieb zu finden. Das ist uns durch die Kooperation mit der indischen Industriellenfamilie Bajaj sehr gut gelungen. Dadurch können wir Einstiegsmotorräder, also Motorräder mit kleineren Hubräumen, nicht nur für die entwickelten Länder, sondern auch für die „Emerging Markets“ wirklich kostengünstig anbieten. Die KTM-Motor-
→
URBANES MOTORRADFAHREN. Das edle Design der Husqvarna Motorcycles VITPILEN 701 stammt aus der Feder der Designagentur KISKA.
23 20-29_Kiska-Pierer.indd 23
10.08.18 11:08
„Ich bin am Land aufgewachsen. Ohne einen motorisierten Untersatz hat man damals nicht an der Social Community teilgenommen.“
Worauf kommt es beim Motorrad-Design an, Herr Kiska? Gerald Kiska: Es kommt auf das magische Dreieck an: Das sind der tiefste Punkt am Sitz, die Fußraster und der Lenker. Diese Punkte ergeben das Gefühl am Motorrad, und mit diesen drei Punkten kann man in Maßen spielen. Alles darüber hinaus ist unproduktiv für die Ergonomie. Mit dem Verschieben der drei Punkte definiert man jedoch den Charakter des Motorrads, und genau da fließt auch am meisten Arbeit hinein. Eine tiefe Lenkerposition, wo man gebückt sitzt, ist zum Beispiel eher aggressiv. Sitzt man sehr weit hinten, mit den Fußrastern nach vorne, wird das Motorradfahren sehr entspannt.
Stefan Pierer machte KTM zum größten Motorradhersteller Europas, mit Husqvarna Motorcycles an Bord will er weltweit Nummer drei werden.
dukt für den guten Motorradfahrer. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist das sehr charakteristische Design, das von Gerald Kiska wirklich professionell entwickelt wurde. Dazu kommt die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit Red Bull. Wir fangen entwicklungstechnisch immer mit dem Rennsport-Modell an und versuchen, es dann in Serie zu bringen. Das Thema Rennsport ist für uns ein ganz zentraler Marketingfaktor. räder, die in Indien produziert werden, werden in Österreich entwickelt und designt. Wir übernehmen vom Hafen in Mumbai aus weltweit den Vertrieb. KTM hat 2017 in Sachen Umsatz und Wachstum das siebte Rekordjahr in Folge hingelegt. Wo haben Sie mehr Absatz, bei den Offroadoder bei den Straßenmaschinen? Stefan Pierer: Heuer machen 60 Prozent unseres Absatzes schon Straßenmaschinen aus. Obwohl wir Weltmarktführer im Offroad sind, nähert sich die Straße in Richtung zwei Drittel des Absatzes an. Die KTM ist im Offroad-Segment das am besten performende Motorrad, was Motorleistung und Fahrbarkeit angeht. Eine KTM ist ein Pro-
der Marke hat eine enorme Kraft entwickelt, was sehr stark zu unserem Erfolg beiträgt. In diesem Bereich machen Autohersteller vieles falsch. Sie holen alle fünf bis sechs Jahre irgendeinen Überdrüber-Designer und wechseln das komplette Erscheinungsbild – der Kunde ist vollkommen verstört. Um Markenwerte zu entwickeln und visuell darzustellen, braucht es ein großes Gesamtverständnis. Gerald Kiska hat mit mir damals mit einem Mitarbeiter begonnen, heute beschäftigt er rund 230 Mitarbeiter und wir sind Nummer eins in Europa.
Design spielt im Motorradbereich offensichtlich eine große Rolle. Worauf wird mehr Wert gelegt, auf Funktionalität oder Design? Stefan Pierer: Diese beiden Bereiche kann man nicht trennen. Das Thema Design muss man immer in Verbindung mit der Funktion im Gesamtprodukt sehen. Die ganz guten Designer können das verbinden, sonst bekommt man nur „Behübschungen“. Ein Motorrad ist diesbezüglich etwas ganz Spezielles. Gerald Kiska begleitet mich nun seit 27 Jahren. Diese Durchgängigkeit der Formensprache und
Inwieweit haben Sie beim Motorrad-Design künstlerische Freiheit? Gerald Kiska: Man hat nicht sehr viel Freiheit, denn im Prinzip ist jedes Teil am Motorrad, das ein Designer angreift, ein Funktionsteil, unter dem sich Technik befindet. Die Hülle am Tank hat 23 Liter Sprit zu fassen – da braucht man gar nicht darüber zu diskutieren, ob die Linie schöner wäre, wenn der Tank nur 18 Liter fassen würde. Im Gegensatz zum Auto ist beim Motorrad alles um eine Nuance kniffliger. Vor allem bei den Lampen geht man sehr weit in die Technik. Auch der technische Aufbau wird im Prinzip von uns skizziert, um zu einem gewissen Erscheinungsbild zu kommen, das wir dann markentypisch für KTM umsetzen. Denn in letzter Konsequenz geht es in unserer Arbeit immer um Markenbildung. Was genau macht eine spezielle Marke aus? Gerald Kiska: Impact, Wiedererkennbarkeit und Konsequenz sind ein Prinzip unseres Hauses, dem wir sehr stark vertrauen. Bei KTM halten wir seit 25 Jahren an den Kernwerten fest, die wir gemeinsam mit dem Unternehmen definiert haben. Wir versuchen diese von einer Generation auf die nächste neu zu interpretieren, aber dabei immer am Kern zu bleiben. Wie lange braucht man eigentlich, um das Design eines Motorrads zu entwickeln – von der ersten Skizze über den Prototypen bis hin zur ersten Probefahrt? Gerald Kiska: Das kommt darauf an, wie groß der Innovationsgrad bei der Entwicklung ist. Ich wür→ de sagen, im Maximum etwa 60 Monate.
24 20-29_Kiska-Pierer.indd 24
10.08.18 11:08
25 20-29_Kiska-Pierer.indd 25
10.08.18 11:08
Herr Pierer, KTM hat in vielen Disziplinen das Zepter übernommen. Wie viel Innovation ist notwendig, damit man nicht von der Konkurrenz überholt wird? Stefan Pierer: Wir haben eine Forschungs- und Entwicklungsquote von acht Prozent. Das heißt, acht Prozent von unserem Umsatz gehen in die Forschung und die Entwicklung. Das ist betragsmäßig sehr viel und unterm Strich der Erfolg des Wachstums. Wir haben uns von der Größe her seit dem Jahr 2011 verdreifacht. Inwiefern hat der Kauf von Husqvarna Motorcycles im Jahr 2013 zu diesem Wachstum beigetragen und was hat Sie zum Kauf bewogen? Stefan Pierer: Als ich 1991 in die Branche kam, war Husqvarna einer der Benchmarks. Das war immer ein sehr erfolgreiches, gut positioniertes Produkt, das damals von einem italienischen Unternehmer geführt wurde. 2007 hat BMW Husqvarna übernommen und mit den Methoden eines großen erfolgreichen Autokonzerns behandelt, was in Italien sicher nicht zum Erfolg geführt hat. BMW hat bestimmt viel Geld verloren. Als man mir die Marke angeboten hat, habe ich sofort Ja gesagt. Gemeinsam mit KTM haben wir eine eigene Modelllinie entwickelt. Und die neue Modellpalette ist wie eine Rakete abgegangen. Ich habe erwartet, dass wir verdoppeln, aber dass wir verdreifachen, das hätte ich mir nicht gedacht. Husqvarna ist übrigens der Weltmarktführer für den elektrischen Rasenmäher, diese Markenbekanntheit hat uns beim Start sicher geholfen.
haben allerdings beide Produkte gemeinsam: Sie sind ein Mittel zur Selbstdarstellung. Wo liegen die großen Unterschiede zwischen KTM und Husqvarna? Gerald Kiska: Bei Husqvarna geht es eher um die Coolness und das Genießen des Motorradfahrens. Sie ist modischer, mehr vom Zeitgeist geprägt und eher in der urbanen Gegend zu finden als eine KTM. Von daher unterscheiden sich die beiden Produkte im Kern schon wesentlich. Während es bei KTM eher darum geht, die Funktionalität zu verbessern, hilft man bei Husqvarna, die Individualisierung voranzutreiben. Da gibt es einfach einen Unterschied im Käuferverhalten. Eines
Herr Pierer, wie sind Sie, fünf Jahre nach dem Kauf, mit der Entwicklung von Husqvarna Motorcycles zufrieden? Stefan Pierer: Wir werden heuer 50.000 Husqvarna Motorräder produzieren. An sich wollen wir 80.000 erreichen. Wir sind auf dem Weg, die Nummer drei in Europa zu werden. Ich denke, dass wir dieses Ziel in zwei Jahren erreichen werden. Wird es möglich sein, Husqvarna Motorcycles als zweitstärkste Marke weltweit neben KTM positionieren zu können? Stefan Pierer: Husqvarna hat in Europa ungefähr 300 eigene Händler. Wir haben aber bereits eine hohe Anzahl von Zweimarkenhändlern, die KTM vertreiben und Husqvarna ins Sortiment nehmen. Darüber sind wir sehr glücklich.
„Bei Husqvarna geht es um die Coolness des Motorradfahrens.“
Auf dem Markt operieren KTM und Husqvarna Motorcycles getrennt. Inwieweit werden dennoch Synergien genutzt? Stefan Pierer: Wir nutzen Synergien in der Entwicklung. Nur im Vertrieb gehen wir getrennte Wege. Beim Händler finden unsere zwei Marken aber wieder zusammen. Die guten KTM-Händler führen alle auch Husqvarna. Indem man unterschiedliche Zielgruppen anspricht, erhöht man, ähnlich wie beim Auto, auch beim Motorrad die Kundenfrequenz. Herr Kiska, wie gehen Sie bei Design und Markenaufbau von Husqvarna Motorcycles vor? Gerald Kiska: Unsere Aufgabe besteht darin, neben KTM eine zweite Marke zu etablieren, die ein eigenständiges Erscheinungsbild hat. Dabei muss man gar nicht alles neu erschaffen. Design heißt immer auch, die Historie mitzunehmen. Insofern geht es zuerst in eine Rückbesinnung. Man schaut sich die Herkunft der Marke an, fragt sich: Wo liegen ihre Wurzeln und wie schaut die Marken-DNA aus? Erst dann gibt es eine Weiterentwicklung. Husqvarna ist eine sehr traditionsreiche Marke, die es schon seit 105 Jahren gibt. Sie ist die zweitälteste Motorradmarke der Welt, dementsprechend reich ist auch der Schatz an historischen Stücken.
Gerald Kiska legt für KTM und Husqvarna die Marken-DNA frei.
26 20-29_Kiska-Pierer.indd 26
10.08.18 11:09
© R. Schedl
1903 stellte Husqvarna in Schweden das erste Motorrad vor. Die Husqvarna SVARTPILEN 401 wurde von jenem Pioniergeist inspiriert, der die Geschichte von Husqvarna Motorcycles seit jeher prägt.
Wie schaut Ihre Vision hinsichtlich KTM und Husqvarna aus? Stefan Pierer: Wir haben eine klare Vision: Wir wollen bis zum Jahr 2022 insgesamt 400.000 Einheiten schaffen. Das schaut aus heutiger Sicht ganz gut aus. Und wir wollen im Motorradbereich nach Honda und Yamaha weltweit die Nummer drei werden, indem wir Kawasaki überholen. E-Mobility ist in aller Munde. Mit der Beteiligung an der Firma PEXCO sind Sie unter der Marke Husqvarna auch in den E-Bike-Markt eingestiegen. Was erwarten Sie sich davon? Stefan Pierer: Das Thema Elektromobilität ist ganz wichtig. Wir sind einer der Pioniere der Elektromobilität auf zwei Rädern. Wir haben vor sieben Jahren begonnen, ein Geländesportmotorrad elektrisch zu entwickeln, das wir seit vier Jahren erfolgreich verkaufen. Allerdings mit überschaubaren Margen, weil die Batterie sehr teuer ist. Wir sind überzeugt, dass sich die E-Mobilität auf der Kurzstrecke bei leichten Fahrzeugen im Zustelldienst durchsetzen wird. Über kurz oder lang werden die
Zweitakter ersetzt werden. Beim E-Bike ist diese Entwicklung schon durch. Im letzten Jahr sind in Österreich, Deutschland und der Schweiz eine Million E-Bikes verkauft worden, die in derselben Preisklasse wie unsere Einstiegsmotorräder liegen. Das beginnt bei 3.000 Euro und geht bis hinauf zu 8.000 Euro. Im Vorjahr hat sich die deutsche Fahrradunternehmerfamilie Puello selbstständig gemacht und ist auf uns gestoßen. Wir haben uns als strategischer Partner beteiligt. Ich bin sicher, dass wir mit PEXCO in den nächsten drei bis vier Jahren im Bereich eMobility in Richtung 250.000 Einheiten kommen. Was ist das Besondere am Husqvarna E-Bike? Stefan Pierer: Es unterscheidet sich vom Design her von der Massenware. Fahrräder schauen fast alle gleich aus. Wir haben im Vorjahr begonnen, bestimmte Komponenten individuell fertigen zu lassen. Auf der Antriebsseite setzen wir auf Shimano. Ich bin überzeugt davon, dass das E-Bike am Ende des Tages immer mehr wie ein kleines Moped oder Motorrad aussehen wird. Die Schaltung am Hinterrad und die großen Zahnkränze werden in einem Getriebe verschwinden. Auch
Oberösterreicher-Herausgeber Josef Rumer (l.) und Redakteurin Petra Kinzl (r.) erhielten von Stefan Pierer und Gerald Kiska im KISKA Headquarter in Anif bei Salzburg interessante Einblicke in die Welt der Motorräder.
Yamaha geht in diesen Markt hinein. Allgemein drängen jetzt die großen Motorradhersteller nach und nach immer mehr in den motorisierten Zweiradbereich rein. Wird sich Elektromobilität auch bei Rennmotorrädern durchsetzen? Stefan Pierer: In jedem Fall! Genauso wie bei Kindermotorrädern. Da werden wir nächstes Jahr die ersten Produkte auf den Markt bringen. Wir verkaufen Tausende von diesen kleinen Motorrädern. Denn wer nicht mit sieben Jahren beginnt, Rennen zu fahren, wird es nicht zum Weltmeister
→
27 20-29_Kiska-Pierer.indd 27
10.08.18 11:09
STEFAN PIERER (62) > Geboren in der Steiermark und wohnhaft in Wels > Absolvierte eine HTL für Maschinenbau und studierte an der Montanuniversität Leoben Betriebs- und Energiewirtschaft > KTM wurde 1953 gegründet und seit der Übernahme durch Stefan Pierer Anfang der 90er-Jahre zu einer international bekannten Marke und Europas größtem Motorradhersteller entwickelt > Die KTM AG mit Sitz in Mattighofen produziert und entwickelt rennsporttaugliche Offroad- und Street-Motorräder unter den beiden Marken „KTM“ und „Husqvarna Motorcycles“ > Die KTM AG beschäftigt 5.900 Mitarbeiter, davon 4.600 in Österreich > 2013: Kauf der schwedischen Marke „Husqvarna Motorcycles“ > 2017 beteiligt sich die KTM Industries AG an der deutschen PEXCO GmbH, die ihren Schwerpunkt auf eMobility legt und Elektro-2 Räder unter der Marke Husqvarna und Raymon produziert. > Umsatz: 1,53 Milliarden Euro (davon 320 Millionen Euro Husqvarna) > KTM ist mit 26 Prozent an der Designagentur KISKA beteiligt
28 20-29_Kiska-Pierer.indd 28
10.08.18 11:09
schaffen. Für die etablierten Rennformate (MotoGP, US Supercross etc.) ist Elektromobilität nicht geeignet. Aber es werden neue alternative Rennformate in urbanen Bereichen aufgrund der fehlenden Geräuschemissionen entstehen. Gerald Kiska: Wie Stefan Pierer schon erwähnt hat, glaube auch ich, dass sich E-Mobilität in naher Zukunft nur auf der Kurzstrecke durchsetzen wird. Auch in urbanen Regionen wird sie sich etablieren, denn innerstädtisch macht das auf jeden Fall Sinn. Wir sind seit einiger Zeit in Shanghai mit einem eigenen Office vertreten, dort gibt es Gebiete, wo die Elektromobilität schon vorherrschend ist. Da merkt man plötzlich, wie leise die Stadt wird. Dort macht es Sinn und ist eine tolle Erfahrung. Auf Urlaub zu fahren, ist mit Elektro-Motorrad wahrscheinlich schwierig.
Spielt Customizing, also die Individualisierung der Modelle, bei Husqvarna Motorcycles eine Rolle? Gerald Kiska: Selbstverständlich! Seit vielen Jahren ist es trendy, sich sein eigenes Motorrad bauen zu lassen. Das funktioniert auch bei KTM und Husqvarna, keine Frage. Sie werden kaum einen Husqvarna-Händler finden, bei dem nicht schon eine personalisierte Maschine im Schaufenster steht. Sogar die Händler springen auf den Trend auf und zeigen ihren Kunden, was geht. Das haben wir bei KTM in der Form deutlich weniger. Da wartet man, bis der Kunde kommt und sich seine KTM optimiert. Wo geht es in Sachen Trends künftig hin, Herr Pierer? Stefan Pierer: Die Produkte müssen leichter werden. Die neue Mittelklasse wird ein Riesenmarkt werden. Einerseits kommen die Jungen, aber auch die Älteren bleiben dabei. Und die Preise sind im Bereich um die 12.000 Euro erschwinglich.
Und was sind die größten Herausforderungen? Stefan Pierer: Wie schon angesprochen, haben wir uns von der Größe her seit 2011 verdreifacht. Bei so einer Geschwindigkeit ist das Thema „Recruiting“ nicht einfach. Wir haben in den letzten Jahren Tausende Mitarbeiter angestellt, die man in die Organisation integrieren muss. Die Arbeitslosigkeit, die wir hierzulande vorfinden, ist eine strukturelle. Wenn jemand heute arbeiten möchte, kann er sich die Arbeit fast aussuchen. Am Standort in Salzburg beschäftigen wir zusammen mit KISKA 340 Mitarbeiter aus mehr als 35 Nationen. Dabei handelt es sich um internationale Spitzenleute, und die bekommt man nur nach Salzburg, aber nicht mehr nach Mattighofen. Heute ist die Infrastruktur vielen Arbeitnehmern wichtiger als das Geld. Die Motorbranche ist eine Branche, die niemals stillsteht. Es gibt immer neue Technologien, Krisen und Erfolge sowie Modelle. Wie schafft man es als Designer, mit der Entwicklung Schritt zu halten? Gerald Kiska: Durch Arbeit. (lacht) Unser großer Vorteil ist, dass wir nicht branchenblind sind, da wir für unterschiedliche Firmen arbeiten. Wir sind zu einem großen Teil in der Sportartikelindustrie unterwegs, die wesentlich schneller ist als die Fahrzeugindustrie. Daher sind wir den anderen in der Informationsbeschaffung wahrscheinlich immer um eine Nasenlänge voraus. Wie halten Sie sich auf dem Laufenden? Gerald Kiska: Ich mische mich unter die Zielgruppe. Wenn ich an einem sonnigen Tag in die Firma komme, dann stehen 25 Motorräder vor der Tür. Wir sind Teil der Community und bekommen die Eindrücke aus erster Hand. Aber wir sind auch auf Messen unterwegs. Da wir nicht nur für KTM und Husqvarna tätig sind, sondern auch in vielen anderen Branchen aktiv sind, kennen wir das Konsumentenverhalten am Markt allgemein sehr gut.
GERALD KISKA (59) > Geboren in Oberösterreich und wohnhaft in Salzburg > Studium an der Hochschule für Gestaltung in Linz und Lehrtätigkeit an österreichischen Hochschulen > Arbeitete bei Porsche-Design, bevor er 1990 die Designagentur KISKA mit Sitz in Anif/Salzburg gründete > KISKA beschäftigt weltweit 260 Mitarbeiter aus mehr als 35 Nationen > Neben seinem größten Kunden KTM betreut KISKA Unternehmen wie Frauscher Boote, Zeiss, Atomic oder Gasteiner > KISKA-Niederlassungen gibt es in Deutschland, den USA und China > Umsatz: 30 Millionen Euro > KISKA ist mit 26 Prozent an der KTM Technologies GmbH beteiligt
29 20-29_Kiska-Pierer.indd 29
10.08.18 11:09
Der deutsche Philosoph und Publizist Richard David Precht
30
30-33_Precht.indd 30
09.08.18 13:19
PHILOSOPHIE FÜR EINE WELT IM WANDEL Philosoph, Publizist, Popstar. Wir haben den deutschen Vorzeige-Intellektuellen Richard David Precht getroffen und ihn zum Thema Digitalisierung und Arbeitsmarkteffekte befragt. Ein kleiner philosophischer Exkurs. Text: Maria Russ Fotos: Amanda Berens
W
as ist Philosophie? Die Frage ist selbst schon eine Aufforderung zum Philosophieren. Philosophie könnte als das Streben der menschlichen Vernunft nach Wahrheit beschrieben werden. Als kritische, distanzierte Reflexion frei von Emotion und Glauben. Lange haftete ihr der Ruf an, zu abstrakt, abgehoben und realitätsfremd zu sein, heute wird sie jedoch zunehmend im Licht der Öffentlichkeit betrieben. Dass die Philosophie den berühmten Elfenbeinturm verlassen hat, ist in Österreich vor allem Konrad Paul Liessmann, dem streitbaren Philosophen und unlängst emeritierten Universitätsprofessor, zu verdanken, spätestens seit er – und nicht, wie üblich, ein Mediziner, Physiker, Genetiker oder Ökonom – im Jahr 2006 zum österreichischen „Wissenschaftler des Jahres“ gewählt wurde. Das deutsche Pendant zu Konrad Paul Liessmann ist, obgleich sich beide Philosophen hinsichtlich Aussagen, Thesen und Stil stark unterscheiden, Richard David Precht. Auch er hat es geschafft, Philosophie einer breiten Masse näherzubringen. Der studierte Philosoph und promovierte Germanist sowie zweifache Honorarprofessor ist bekannt geworden als Autor für Sachbücher, die sich mit philosophischen Themen befassen. Zudem hat der Deutsche (Jahrgang 1964) zwei Romane verfasst, ist Autor von wissenschaftlichen Essays, Kolumnist für deutsche Zeitungen und Zeitschriften sowie Fernsehmoderator. Prechts bisher größter Bucherfolg ist „Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?“. Das Werk, das im Jahr 2007 erschienen ist, wurde in 32 Sprachen übersetzt, hat
in puncto Verkauf die Millionenmarke geknackt und seinem Autor einen hohen Bekanntheitsgrad eingebracht. Große Popularität erlangte Precht auch durch die spätabendliche Philosophie-Talkshow „Precht“, die seit 2012 sechsmal jährlich sonntäglich im ZDF ausgestrahlt wird. Doch wozu eigentlich Philosophie?
Der Nutzen der Philosophie. Die Philosophie versucht, die existenziellen Grundfragen des Menschen und der Welt, die sich aus unserer bloßen Existenz im Umfeld von Kultur, Politik, Wissenschaft und Medien entwickeln, zu ergründen. Und diese üben heute, in einer Zeit der gesellschaftlichen Verunsicherung aufgrund von Digitalisierung, Klimawandel und politischen Krisen, eine starke Anziehungskraft aus. Als Alternative
31
30-33_Precht.indd 31
09.08.18 13:19
„Während damals, bei der ersten industriellen Revolution, die harte körperliche Arbeit abgeschafft wurde, so ist es jetzt die langweilige.“
zum Lebens-, Konflikt-, Unternehmens- oder Politikberater gibt die Philosophie Orientierung in einer desorientierten Welt, indem sie auf Basis der Vernunft Probleme aus verschiedensten Perspektiven betrachtet. Heute, wo der Fortschritt der „praktischen Wissenschaften“ fast keine Grenzen mehr kennt, die Grenzen des Erklär- und Vorstellbaren dagegen erreicht sind, ist es gerade die den Ruf der Weltfremdheit innehabende Philosophie, die den Bezug zur Realität herstellt. Von der Optimierung des Menschen bis zur Unsterblichkeit bis zum Versuch der Simulation menschlicher Moral durch künstliche Intelligenz – indem sie alles hinterfragt und infrage stellt, deckt die Philosophie die Grenzen, Unzulänglichkeiten und Utopien des medizinischen und technischen Fortschritts auf und ist ihm Bremse und Motor zugleich. Genau darin besteht auch die Bedeutung von Richard David Prechts aktuellem Buch „Jäger, Hirten, Kritiker. Eine Utopie für die digitale Gesellschaft“, in dem der Intellektuelle die vierte industrielle Revolution leidenschaftlich und wortgewaltig diskutiert und seine Vision einer wünschenswerten Zukunft im digitalen Zeitalter präsentiert. Der „neue Precht“ ist eine Suche nach Antworten auf die Frage nach der Zukunft unserer Gesellschaft. Medienstar. Die einfache Lesbarkeit seiner Bücher, selbst wenn er über schwierige Sachverhalte schreibt, der amüsant-lockere Ton, gepaart mit seinem attraktiven Aussehen und seiner Telegenität, haben Richard David Precht in den letzten Jahren zum deutschen Popstar der Philosophie werden lassen – und sind Anlass für nicht immer nur sachliche Kritik: Wer schön ist, muss doof sein. Doch Richard David Precht hat bewiesen, dass ein Philosoph gutaussehend, erfolgreich und tiefgründig zugleich sein kann. Egal, wie man zu Precht steht, ob medial omnipräsente Lichtfigur oder Nervensäge, ob Geistesgröße oder Schmalspurphilosoph, sein aktuelles Buch hat seinen Zweck erfüllt, wenn es eine breite Diskussion in Politik und Öffentlichkeit
Richard David Precht mit Redakteurin Maria Russ und Chefredakteurin Ulli Wright
über die Zukunft in Europa auslöst. Denn der Platz der Philosophie ist heute „nicht zu nahe an der Macht, um der Korruption zu entgehen, und nahe genug an der Öffentlichkeit, um gehört zu werden“, wie es Richard Schröder, Philosoph, Theologieprofessor und Buchautor, einmal so treffend formuliert hat. In diesem Sinne wollen wir im Folgenden Richard David Precht Gehör verschaffen, wenn er uns seine Ideen über die Zukunft der Arbeit im digitalen Zeitalter präsentiert. Herr Precht, eine der größten Herausforderungen für die Digitalisierung besteht in der neuen Arbeitswelt, die sie schafft: Viele Jobs werden verschwinden, neue entstehen. Für welche Jobs werden uns Maschinen in Zukunft ersetzen, für welche werden weiterhin Menschen gebraucht werden? Während damals, bei der ersten industriellen Revolution, die harte körperliche Arbeit abgeschafft wurde, so ist es jetzt die langweilige. Bank- und Versicherungsangestellte oder Bus-, Taxi- und Lkw-Fahrer sind zum Beispiel Berufsgruppen, die durch die Digitalisierung ihren Job verlieren werden. Aber es entstehen auch neue Chancen. Neben den IT-Jobs werden vor allem dort Jobs entstehen, wo Menschen Wert darauf legen, mit Menschen und nicht mit Computern zu tun zu haben. Ich nenne diese Jobs Empa-
thiejobs: Lehrer, Kindergartenpädagoginnen, Hausärzte. Denn je höher die technische Aufrüstung, desto mehr müssen wir auch emphatisch aufrüsten. Was derzeit passiert, ist eine – im Gegensatz zu politischen Revolutionen – nicht umkehrbare technisch-ökonomische Revolution. Die Digitalisierung setzt die anderen industriellen Revolutionen fort, indem die menschliche Leistung immer mehr ersetzt wird. Können diese Verluste von Jobs durch neue Berufe im digitalen Sektor kompensiert werden? Nein, die neuen Jobs, die entstehen, sind quantitativ nicht ausreichend. Außerdem handelt es sich dabei um anspruchsvolle Berufe, für die hohe Qualifikationen notwendig sind, Informatiker etwa. Ich begrüße jede digitale Technologie, die uns Menschen assistiert, allerdings sehe ich uns ersetzende Technologien kritisch. In Zukunft wird also nicht mehr jeder arbeiten. Wenn das Sozialsystem vom Faktor Arbeit entkoppelt ist, wie können wir unser großzügiges Sozialsystem dann aufrechterhalten? Ich halte es für relativ wahrscheinlich, dass es zum bedingungslosen Grundeinkommen kommen wird, und zwar in absehbarer Zeit. Der Grundgedanke ist, dass wir aufgrund dessen,
32
30-33_Precht.indd 32
09.08.18 13:19
dass durch die Digitalisierung viele Jobs verloren gehen, unser Sozialsystem nicht mehr über Erwerbsarbeit finanzieren können, wir also eine Alternative dazu schaffen müssen. Zum bedingungslosen Grundeinkommen ist zu sagen, dass das natürlich nicht bei 1.000 Euro liegen kann, wie es meistens gefordert wird, sondern da müssen wir schon eine höhere Summe festlegen. Wir müssen uns andererseits überlegen, wie sich das auf die Inflation und auf die Kaufkraft niederschlägt, und auch die Frage, wie man das finanziert, wenn eben nicht über die Erwerbsarbeit, muss geklärt werden. Wahrscheinlich wäre es eine gute Idee, das Grundeinkommen über Finanztransaktionssteuern zumindest mitzufinanzieren.
Wer hat das in der Hand, dass die Digitalisierung die Welt zum Besseren oder zum Schlechteren verändert? Die Politik? Die Unternehmen haben mehr Macht als die Politik, aber sie empfinden sich selber als Getriebene. Der Taktgeber der Digitalisierung sitzt ja nicht in Österreich und auch nicht in Deutschland, er sitzt im Silicon Valley. Im Augenblick ist der ganze Diskurs sehr persönlich. Die Menschen wissen nicht, ob die Digitalisierung nun gut oder schlecht ist. Deswegen werden wir die Politik brauchen. Die Politiker machen alles, damit sie auf der Höhe der Zeit bleiben. Das
sieht man gerade beim Stichwort Grundeinkommen: Die SPD ist die Partei, die in Deutschland am stärksten dagegen ist, und trotzdem hat sie das Wort jetzt zumindest einmal in den Mund genommen. In einem Jahr werden wir nicht mehr über die Frage „Grundeinkommen oder nicht?“ sprechen, sondern verschiedene Modelle von Grundeinkommen werden sich bekriegen – die Liberalen haben eine andere Vorstellung von Grundeinkommen als die Linken. Die Politik muss den negativen, den Menschen Angst machenden Zukunftsszenarien, wie etwa die Arbeitslosigkeit, positive Szenarien dagegensetzen. Das fehlt noch. Wenn wir gerade von Politik sprechen, wie lange wird es Parteien in der Form, wie sie heute bestehen, noch geben? Ich bin da, ehrlich gesagt, noch etwas fantasielos, aber ich würde mich jedenfalls sehr wundern, wenn unser Parteien- und Politiksystem, das ja tatsächlich nicht sonderlich effizient ist, noch viele Jahrzehnte weiterbestehen sollte. Nicht zu vergessen, auch die erste industrielle Revolution hat völlig neue Systeme geschaffen. Es wird sicher etwas Neues kommen, aber ich kann es mir noch nicht vorstellen. Wenn uns Maschinen in vielen Bereichen ersetzt haben und nur mehr ein Teil der Bevölkerung arbeitet, wie wird die Gesellschaft künftig aussehen? Die Arbeits- und Leistungsgesellschaft, wie wir sie heute kennen, wird zu Ende gehen. Es werden Bereiche entstehen, die keine Lohn- und Erwerbsarbeit mehr sind. Die Gesellschaft der Zukunft wird aber keine untätige sein, es wird nur weniger um Geld, Karriere und Angestelltenverhältnisse gehen. Der Sinn der Digitalisierung ist ja, dass wir dann mehr Zeit haben, um uns zu überlegen, was wir wirklich tun wollen.
BUCHTIPP RICHARD DAVID PRECHT: „Jäger, Hirten, Kritiker. Eine Utopie für die digitale Gesellschaft“ Bei all den Horrorszenarien enthält nach Precht die Digitalisierung auch die Chance, in Zukunft erfüllter und selbstbestimmter leben zu können.
Goldmann, ISBN 978-3-442-31501-7; € 20,60
33
30-33_Precht.indd 33
09.08.18 13:19
„ICH HATTE KEINEN PLAN B“ Johannes Artmayr hat 2005 das finanziell angeschlagene Unternehmen „Strasser Steine“ in St. Martin im Mühlkreis übernommen – und damit den richtigen Riecher bewiesen. Der Betrieb hat sich zum größten Natursteinverarbeiter Österreichs entwickelt und liegt mittlerweile sogar über den ursprünglich geplanten Umsatzzielen. Wir haben Johannes Artmayr im Mühlviertel besucht und nachgefragt, was Naturstein im Bereich Wohnen so interessant macht und ob er je überlegt hat, den Standort zu verlegen. Text: Nicole Madlmayr Fotos: Stefan Beiganz, Strasser Steine
W
er kurz nach der Ortseinfahrt St. Martin im Mühlkreis rechts von der B127 abbiegt, fährt noch ein paar Hundert Meter eine waldgesäumte Straße entlang und erreicht dann das moderne Firmengebäude von „Strasser Steine“. Umgeben von Wäldern, Wiesen und Feldern würde man hier kaum den größten Natursteinverarbeiter Österreichs vermuten. Und schon gar nicht den größten Produzenten von Küchen-
arbeitsplatten aus Naturstein in Mitteleuropa. Diese Entwicklung ist in erster Linie Firmenchef Johannes Artmayr zu verdanken, der „Strasser Steine“ vor 13 Jahren übernommen hat. Sein unternehmerisches Geschick und Innovationsgeist sind es, die aus einem finanziell angeschlagenen Betrieb ein erfolgreiches Unternehmen gemacht haben, das weit über Plan wächst. „Und weiter wachsen wird“, wie Artmayr in unserem großen Interview versichert. Sie haben das finanziell angeschlagene Unternehmen „Strasser Steine“ im Jahr 2005 übernommen. Wie ist es dazu gekommen? Zumal Sie mit dieser Branche davor nichts zu tun hatten ... Nach meinen Zwischenstationen im Management von Miele und BWT hatte ich den starken Drang, 34
34-38_Straßer Steine.indd 34
→ 09.08.18 13:22
35 34-38_StraĂ&#x;er Steine.indd 35
09.08.18 13:22
Die Luxus-Kücheninsel ST-ONE ist komplett mit Naturstein ummantelt und das Prestigeprodukt von „Strasser Steine“.
mich selbstständig zu machen. Ich habe mich auf die Suche nach potenziellen Übernahmekandidaten gemacht – sei es aus Alters- oder wirtschaftlichen Gründen. Nachdem meine Managementlaufbahn stark von Miele geprägt ist, hatte ich einen guten Bezug zur Produktwelt der Einbaugeräte und Küchen. Eine gewisse Affinität zum Küchenfachhandel war also vorhanden. Im Investmentmemorandum für die Bank habe ich damals die Küchenarbeitsplatte als künftiges Hauptprodukt von „Strasser Steine“ angeführt. Wobei man ja vieles in so ein Memorandum schreiben kann, Papier ist bekanntlich geduldig (lacht). Doch es hat sich alles als richtig herausgestellt. Wir liegen sogar über den geplanten Umsatzzielen. Hatten Sie je Bedenken, dass Ihre Pläne nicht aufgehen könnten? Gab es so etwas wie einen Plan B? Nein, solche Bedenken hatte ich nicht. Wenn man nicht restlos davon überzeugt ist, sollte man es grundsätzlich lieber bleiben lassen. Schließlich verlässt man mit dem Schritt in die Selbstständigkeit eine gesicherte Managementfunktion in einem Angestelltenverhältnis. Ich habe diesen Schritt mit Inbrunst und aus völliger Überzeugung gemacht, weil ich selbst gestalten und ein Unternehmen entwickeln und formen wollte. Einen Plan B hatte ich nicht. Diesen braucht man erst dann,
wenn eine Idee tatsächlich nicht aufgeht. Was macht Naturstein im Bereich Wohnen so interessant? Naturstein ist ein tolles Material mit einer sensationellen Haptik. Es ist robust, hitzebeständig und hygienisch. Somit hat es alle Vorzüge, die eine Küchenarbeitsplatte braucht. Außerdem ist jede Natursteinarbeitsplatte ein Unikat – auch das macht sie so besonders. Ein gutes Beispiel dafür ist auch unsere Naturstein-Kücheninsel ST-ONE. Was ist das Besondere an dieser Kücheninsel, die das Vorzeigeprodukt von „Strasser Steine“ werden soll? Diese Kücheninsel ist komplett mit Naturstein ummantelt. Sie ist wie ein Monument verarbeitet und das Frontbild ist Naturstein aus einem Stück. Das ist die Königsdisziplin beim Bau solcher Inseln. Wir haben ST-ONE zum ersten Mal vor zwei Jahren auf der „Euro Cucina“ in Mailand präsentiert, der größten und wichtigsten Möbelmesse weltweit. Auch heuer waren wir wieder dort vertreten und wurden mit Komplimenten überhäuft, weil ST-ONE eben ganz großes Design-Kino ist. Jede Kücheninsel ist ein Unikat, weil jeder Stein anders ist. Unsere Kunden können aus sechs verschiedenen Steinarten wählen, die wir alle sehr lange und sehr ausgiebig getestet haben. Wer wird diese Naturstein-Kücheninseln kaufen? Wir sehen uns damit auf dem weltweiten Markt, weil wir uns im High-End-Bereich befinden und
36 34-38_Straßer Steine.indd 36
09.08.18 13:22
sich das natürlich nicht jeder leisten kann. ST-ONE-Modelle stehen zum Beispiel bereits in Shanghai und Paris, zwei weitere werden noch dieses Jahr in die Vereinigten Staaten ausgeliefert. Gerade jetzt sind potenzielle Kunden aus Russland da. Mit einem dermaßen hochwertigen und entsprechend teuren Produkt ist immer auch ein gewisses Risiko für das Unternehmen verbunden. Wie sehen Sie das? Es ist tatsächlich ein großes Investment, von dem man zuvor nicht weiß, ob es je wieder zurückkommt. Viele Unternehmen würden es deshalb auch nicht machen. Auf der anderen Seite ist es nur mit einem Produkt dieser Dimension möglich, einem Unternehmen zu internationaler Reputation zu verhelfen. Für mich ist wichtig, dass eine Investition in einem Worst-Case-Szenario der Firma keine existenziellen finanziellen Probleme bereitet. So viel Design-Innovation würde man im Mühlviertel gar nicht vermuten, wenn ich das mal so salopp sagen darf ... Oberösterreich ist die wichtigste Industrieregion Österreichs. Wir dürfen da unser Licht nicht unter den Scheffel stellen. Auch wenn die Anreise für Kunden aus der ganzen Welt etwas holprig sein kann, weil wir flugtechnisch manchmal schwer erreichbar sind. Sie beschäftigen sogar einen „SteinScout“, der weltweit für Sie neue, interessante Steine sucht. Warum ist das wichtig? Unser Stein-Scout kommt aus dem internationalen Steinhandel und ist ständig für uns auf den Weltmärkten unter-
Nur mit einem Produkt wie unserer NatursteinKücheninsel ST-ONE ist es möglich, einem Unternehmen zu internationaler Reputation zu verhelfen.
Luxus, wohin das Auge blickt: die Naturstein-Kücheninsel ST-ONE.
wegs. Er weiß deshalb zum Beispiel genau, wenn in Brasilien ein neuer Steinbruch aufgemacht wird. Das kann ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein, weil wir dadurch die beste Qualität bekommen. So weit ich weiß, sind wir der einzige Arbeitsplattenproduzent weltweit, der einen Stein-Scout beschäftigt. Aus welchen Ländern beziehen Sie Ihre Steine hauptsächlich? Brasilien und Indien sind aufgrund ihrer Farbstellungen bevorzugt, allerdings unternehmen wir große Anstrengungen, auch heimische Materialien zu bekommen. Im Moment sind wir dabei, einen hochattraktiven Stein aus Österreich wiederzuentdecken. Wir nennen ihn aufgrund seiner wunderschönen grau-grünen Farbe „Alpengrün“ und werden ihn im September bei einer Messe in Deutschland erstmals vorstellen. Wir erwarten uns viel von ihm und legen darum auch viel Kraft hinein. Wenn es geht, werden wir heimische Steine stark forcieren. Wo genau aus Österreich kommt dieser Stein her? Er kommt, wie der Name schon sagt, aus den Österreichischen Alpen. Wann schafft es ein Stein, bei „Strasser“ verarbeitet und veredelt zu werden? Wenn er unsere Qualitätssicherung übersteht. Wir testen jeden Stein auf Herz und Nieren – bei uns sind das Rotwein, Kernöl und Balsamicoessig! (lacht) Der Stein muss alles unbeschadet überstehen, was in der Küche eine Rolle spielen könnte.
Nur wenn er dem standhält, schafft er es in die Produktion. Auch hier kenne ich kein anderes Unternehmen, wo die Steine so eingehend getestet und geprüft werden. Sie haben ehrgeizige Pläne und wollen den Umsatz mittelfristig auf 50 bis 60 Millionen Euro verdoppeln. Wie wird Ihnen das gelingen? Es wird uns gelingen, weil am Markt für Natursteinarbeitsplatten noch viel Luft nach oben ist. Einer market-Umfrage zufolge wünschen sich zum Beispiel 67 Prozent der Österreicher bei ihrer nächsten Küche eine Arbeitsplatte aus Naturstein. Im Moment liegt der Anteil von Natursteinarbeitsplatten in Österreich erst bei 18 Prozent. Die Küche hat in den vergangenen Jahren einen großen Wandel durchgemacht – vom reinen Zweckraum zum Treffpunkt für die ganze Familie. Immer öfter verschmelzen offene Küchen mit dem Wohnraum. Darum wird auch die Arbeitsplatte immer wichtiger. Durch unsere Auftritte bei der Mailänder Möbelmesse haben wir auch weitere Kooperationen mit Händlern in ganz Europa erreichen
→
37 34-38_Straßer Steine.indd 37
09.08.18 13:22
können. Vor zweieinhalb Jahren konnten wir den Vertriebsapparat eines deutschen Unternehmens übernehmen, sodass wir nun flächendeckend in Deutschland vertreten sind. Dies machte bereits eine Umsatzsteigerung von 22 auf 30 Millionen Euro möglich. Der Haupttreiber für den geplanten Umsatz wird somit der Export sein. Wir haben unseren Exportanteil in den vergangenen Jahren bereits auf 30 Prozent gesteigert und werden ihn noch weiter erhöhen. Was ist im Moment aus Ihrer Sicht die größte Herausforderung für Ihr Unternehmen? Der Markt bereitet mir kein Kopfzerbrechen. Das wichtigste Thema für uns wird sein, gute, qualifizierte und motivierte Mitarbeiter gewinnen zu können. Wir werden auch künftig wachsen und dazu braucht es die richtigen Leute. Nur so können wir die Anforderungen erfüllen und nur so ist dieses Wachstum nicht gefährdet. Haben Sie je überlegt, den Firmenstandort zu verlegen? Was zeichnet diesen Standort in St. Martin im Mühlviertel aus? Nein, Überlegungen, den Standort zu verlegen, hat es nicht wirklich gegeben. Im Gegenteil, wir schmieden schon wieder Ausbaupläne. Weil viele unserer Mitarbeiter, die über großes Know-how verfügen, hier in der Region leben. Die Mühlviertler sind ein toller Menschenschlag, ich bin sehr begeistert. Außerdem habe ich selbst Mühlviertler Gene, weil mein Großvater aus Ahorn stammt. Sie sagen, dass Sie wieder Ausbaupläne schmieden. Was ist geplant? Wir werden in den nächsten Jahren in zwei bis drei Etappen das beste Kompetenzzentrum für
„
das sich permanent erneuern und weiter entwickeln soll.
Wir testen jeden Stein auf Herz und Nieren – bei uns sind das Rotwein, Kernöl und Balsamicoessig!
Küchenarbeitsplatten bauen. Dieses werden wir mit einer Test- und Vorführküche sowie mit einer Kantine verbinden. In weiterer Folge werden wir auch die Produktion erweitern, um die geplanten Stückzahlen bewältigen zu können.
“
Wie wichtig ist es, Visionen für ein Unternehmen zu haben? Visionen für ein Unternehmen zu haben, ist eines der wichtigsten Themen – sowie deren Überleitung in mittel- und langfristige Strategien. Es ist wie eine Landkarte im Kopf, wo wir als Unternehmen in Zukunft hin wollen. Eine Firma ist die Summe aller Mitarbeiter, die mitdenken und an der Umsetzung der Strategien mitarbeiten. Und sie ist ein lebendiges Individuum,
Redakteurin Nicole Madlmayr hat Johannes Artmayr für das Interview im Mühlviertel besucht.
Sie leben sehr stark für Ihre Firma. Was brauchen Sie in Ihrer Freizeit zum Ausgleich und Kraft tanken? Einen Ausgleich muss es geben, das ist sehr wichtig. Nachdem ich in Linz-Urfahr lebe, laufe ich zwei bis drei Mal die Woche durch den Wald nach Lichtenberg. Da gibt es viele verschiedene Strecken – wenngleich es natürlich mühsamer ist, den Berg hinaufzulaufen. Aber ich brauche dieses Austoben in der Natur, das tut mir gut.
INFO DATEN & FAKTEN ZUM UNTERNEHMEN: Das Unternehmen „Strasser“ wird 1963 gegründet. 1972 erfolgt der Bau des Kunststeinwerks in St. Martin/Erdmannsdorf, 1978 wird das Natursteinwerk errichtet. Die Produktion von Küchenarbeitsplatten startet „Strasser“ im Jahr 1990. 2005 übernimmt Johannes Artmayr das Unternehmen, es folgt eine Neuausrichtung und eine Konzentration auf die Bereiche Küchenarbeitsplatten aus Naturstein sowie Natur- und Kunststein für den Baustoffhandel und Grabmäler. Vier Jahre später nimmt „Strasser Steine“ das modernste CNC Sägezentrum Europas in Betrieb. Das Unternehmen hat mittlerweile einen Marktanteil von knapp 70 Prozent bei Küchenarbeitsplatten in Österreich erreicht. 2012 wird sowohl die neue Firmenzentrale in der Steinstraße eröffnet, als auch mit dem Bau des modernsten Natursteinwerks in Europa begonnen. Die Markteinführung der monolithischen Naturstein-Kücheninsel ST-ONE erfolgt 2015. „Strasser Steine“ beschäftigt mehr als 200 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von rund 30,4 Millionen Euro. Damit ist das Unternehmen der größte Produzent von Küchenarbeitsplatten aus Naturstein in Mitteleuropa.
38 34-38_Straßer Steine.indd 38
09.08.18 13:22
OberÜsterreich will die Chancen der Digitalisierung nutzen und damit als Wirtschaftsstandort noch wettbewerbsfähiger werden. Mit der Digitalisierungs-Leitinitiative des Wirtschaftslandesrates.
Wirtschaft Arbeit Forschung Wissenschaft Energie Tourismus Raumordnung Landesholding Europa Sport
www.standort-staerken-fuer-ooe.at 1
39_Strugl_Inserat.indd 1
09.08.18 11:36
UNVERWECHSELBAR MACHT DIE AURA VON LUXUS Besuchen Sie unsere neue website: uhren-schmollgruber.at
1 Schmollgruber.indd 1
09.08.18 11:35
Rathausgasse 8, 4910 Ried im Innkreis
2 Schmollgruber.indd 2
09.08.18 11:35
&CARS
FASHION
Im traumhaft schönen Ambiente von Schloss Puchheim in Attnang-Puchheim haben wir exklusive Mode von Hänsel & Gretel, schnittige Autos vom Autohaus Thallinger und luxuriöse Uhren von Uhren Schmollgruber für Sie in Szene gesetzt.
Produktion: Ulli Wright, Celine Daliot, Laura Mühlleitner Fotos: Celine Marie Fotografie, www.celinemarie.at Haare & Make-up: Marlies Pinsker, Cambio Beautyacademy Models: Franziska, David und Martin (beide Letztgenannten von Wiener Models) Autos: Autohaus – Karl Thallinger e.U. Wiener Straße 42, 4800 Attnang Puchheim Tel.: 07674/650 13 E-Mail: autohaus@thallinger.at www.thallinger.at
Outfits: Hänsel & Gretel Lindenthalstraße 1, 4623 Gunskirchen Tel.: 07246/77 42 www.haenselundgretel.at Uhren: Uhren Schmollgruber GmbH Rathausgasse 8 4910 Ried im Innkreis Tel.: 07752/826 08 www.uhren-schmollgruber.at Location Schloss Puchheim: Stadtamt Attnang-Puchheim Rathausplatz 9 4800 Attnang-Puchheim Tel.: 0676/4800 900 www.schloss-puchheim.at
OUTFITS VON HÄNSEL & GRETEL. David (l.): Anzug mit Weste by Cleofe Finati, € 1.995 Martin (r.): Anzug von Luxury Collection by Cleofe Finati, € 2.890 UHREN VON UHREN SCHMOLLGRUBER. David: IWC Pilot’s Watch Chronograph Edition „Le Petit Prince“, € 5.550 Martin: IWC Big Pilot’s Watch Edition „Le Petit Prince“, € 13.600 AUTO VON AUTOHAUS THALLINGER. Alfa Romeo Stelvio Quadrifoglio 2,9 V6 Bi-Turbo 510 PS Allrad
42 42-53_Shooting.indd 42
09.08.18 13:40
43 42-53_Shooting.indd 43
09.08.18 13:40
Franziska trägt eine IWC Portofino Automatic mit Milanaise Armband in Stahl um ₏ 5.350 von Uhren Schmollgruber.
44 42-53_Shooting.indd 44
09.08.18 13:40
OUTFITS VON HÄNSEL & GRETEL. Anzüge (komplett) von Guglielmo G., je € 1.198 UHREN VON UHREN SCHMOLLGRUBER. Martin (l.): IWC Portugieser Automatic 8 Tage, € 12.800 David (r.): IWC Portugieser Chronograph, € 7.650 AUTO VON AUTOHAUS THALLINGER. Alfa Romeo 4C Spider 1,8 Turbo Benzin 241 PS
45 42-53_Shooting.indd 45
09.08.18 13:40
OUTFITS VON HÄNSEL & GRETEL. Franziska: rotes Abendkleid von Sherri Hill, € 599, IWC Portofino Automatic, mit Milanaise Armband in Stahl von Uhren Schmollguber, € 5.350 AUTO VON AUTOHAUS THALLINGER. Alfa Romeo Giulietta Carbon Edition 120 PS Benzin, matt grau
46 42-53_Shooting.indd 46
09.08.18 13:40
David trägt eine IWC Portugieser Chronograph von Uhren Schmollgruber um ₏ 7.650.
47 42-53_Shooting.indd 47
09.08.18 13:40
David trägt eine IWC Portugieser Yacht Club Chronograph um € 12.100 von Uhren Schmollgruber.
48 42-53_Shooting.indd 48
09.08.18 13:40
OUTFITS VON HÄNSEL & GRETEL. Franziska: cremefarbener Zweiteiler, Top mit Plisseerock von Oni Onik um € 1.198 David: Anzug von Masterhand, € 699, Hosenträger, € 129, Fliege aus reiner Seide, € 79 UHREN VON UHREN SCHMOLLGUBER. Franziska: IWC Portofino Automatic mit Milanaise Armband in Stahl, € 5.350 David: IWC Aquatimer Automatic Edition „Expedition Jaques-Yves Cousteau”, € 5.600 AUTO VON AUTOHAUS THALLINGER. Fiat 124 Spider 1,4 Turbo Benzin 140 PS
49 42-53_Shooting.indd 49
09.08.18 13:40
OUTFITS VON HÄNSEL & GRETEL. Franziska: Schwarzes Cocktailkleid von Talbot Runhof, € 998 David (l.): Smoking von Wilvorst, € 499 Martin (r.): Dinner-Sakko von Wilvorst, € 399 UHREN VON UHREN SCHMOLLGRUBER. Franziska: IWC Portofino Automatic 37 mit 12 Diamanten und Milanaise Armband in Stahl, € 6.250 David: IWC Portugieser Chronograph blau, € 7.650 Martin: IWC Portugieser Chronograph weiß, € 7.650 AUTO VON AUTOHAUS THALLINGER. Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio 2,9 V6 Bi-Turbo 510 PS
50 42-53_Shooting.indd 50
09.08.18 13:40
51 42-53_Shooting.indd 51
09.08.18 13:40
OUTFITS VON HÄNSEL & GRETEL. David (l.): Kappe, Masche und Hosenträger von Wilvorst Martin (r.): dreiteiliger Anzug von Cossmo, € 1.095 UHREN VON UHREN SCHMOLLGRUBER. David: IWC Portugieser Yacht Club Chronograph, € 12.100 AUTO VON AUTOHAUS THALLINGER. Abarth 595C Pista 1,4 Turbo Benzin 160 PS
52 42-53_Shooting.indd 52
09.08.18 13:41
Martin trägt eine IWC Big Pilot’s Watch Edition „Le Petit Prince“ um € 13.600 von Uhren Schmollgruber.
53 42-53_Shooting.indd 53
09.08.18 13:41
WATCH OUT!
IWC – Fliegeruhr Mark XVIII Heritage Kompromisslose Fliegeruhr im Heritage Stil. Die berühmte Mark XVIII mit mechanischem Automatikwerk und Weicheisenkäfig verfügt über ein 40 mm Titangehäuse und ist wasserdicht bis 60 Meter. € 4.750
Sportlich, elegant, stylish, revolutionär und hochqualitativ – Uhrmachermeister Hübner weiß, welche Zeitmesser Männerherzen höherschlagen lassen. Nicht umsonst bekommt man in den Fachgeschäften in Linz und Wels die besten Uhrenmarken der Welt und wird dort kompetent und mit großer Leidenschaft beraten.
GLASHÜTTE ORIGINAL – Senator Excellence Faszination durch Schlichtheit. Die Excellence von Glashütte bietet feinste Manufakturtechnik in einer hocheleganten, flachen Uhr. Das Gehäuse aus 18 Kt. Rotgold beherbergt ein Automatikwerk mit 100 Stunden Gangreserve. € 15.700
www.zeit.at (Wien, Linz, Wels) Fotos: Uhrmachermeister Hübner, Hersteller
JAEGER-LECOULTRE – Reverso Tribute Duo
Die Baumatic ist eine Uhr mit brandneuem Manufakturwerk – 120 Stunden Gangreserve, höchste Präzision, und dank neuartiger Werkkomponenten auch resistent gegenüber Magnetfeldeinflüssen. Tolles Preis-Leistungs-Verhältnis, die Clifton Baumatic im 40 mm Edelstahlgehäuse mit Alligatorlederband kostet € 2.600.
Die Reverso ist und bleibt Kult. Diese rechteckige Wendeuhr vermag auf ihren beiden Gehäuseseiten zwei unterschiedliche Zonenzeiten anzuzeigen. Hier die Werkrückseite mit blauem Clousde-Paris-Dekor. Eine Augenweide und ein Stück Uhrmacherkunst. € 11.400
E N T G E LT L I C H E E I N S C H A LT U N G
BAUME & MERCIER – Clifton BAUMATIC
BREITLING – Navitimer 8 Chronograph
OMEGA – Speedmaster Racing Master Chronometer Chronograph
Vieles neu bei Breitling. So wie dieser feine Chronograph mit Automatikaufzug, Anzeige von Wochentag und Datum, Drehlünette, wasserdicht bis 100 Meter, 43 mm Edelstahlgehäuse, Edelstahlband. € 5.300
Rassiger Chronograph der Spitzenklasse mit Omega Co-Axial Master Chronometer-Werk. Toptechnik und raffinierte Details, mit 44 mm Gehäusedurchmesser, perfekt für sportliche Handgelenke. € 7.900
54 54_Hübner.indd 54
10.08.18 10:09
MÄNNERMODE IN FRAUENHAND Wenn es um elegante Mode für den Mann geht, ist Hänsel & Gretel in Gunskirchen die absolut richtige Adresse. Vom Hochzeitsanzug über den Business-Anzug bis hin zum passenden Smoking oder Frack für Ball und Fest – die Auswahl an stylisher Mode für den Mann ist groß. Im Interview verrät Firmenchefin Christine Rührlinger, worauf es beim Anzugkauf ankommt und welche Trends heuer angesagt sind.
„Hänsel & Gretel“-Chefin Christine Rührlinger
Text: Ulli Wright Foto: Oberösterreicherin
Frau Rührlinger, HÄNSEL & GRETEL ist weit über die Grenzen Österreichs hinaus als Anbieter von Hochzeitsmode für Damen und Herren bekannt. Aber auch in Sachen Business- und Festtagsmode für den Mann haben Sie sich mittlerweile einen Namen gamcht... Ja genau, denn egal, ob Hochzeit, Ball, Fest oder Business, mit unserem großen Sortiment an Herrenmode, bei dem wir sehr stark mit italienischen Designermarken zusammenarbeiten, können wir in unserer Herrenabteilung auch die Männer bestens bedienen. Sie schätzen vor allem unsere große Auswahl, wobei das Angebot von Größe 44 bis 62 reicht. Für ganz große Männer haben wir langgestellte Größen und für fülligere Herren bieten wir auch sogenannte Bauchgrößen an.
Welchen Stellenwert hat der Business-Bereich in Ihrem Haus? Hier schicke ich voraus, dass wir in erster Linie den eleganten Business-Bereich bedienen. Ob Anwälte, Firmenchefs oder Banker, aus diesem Segment haben wir viele Stammkunden, die ihre Anzüge bei uns kaufen. Sie schätzen unsere kompetente Beratung, die hohe Qualität und auch, dass sie direkt vor dem Geschäft parken können. Und sollte der passende Anzug einmal nicht lagernd sein, können wir rasch nachbestellen. Auch Änderungen werden blitzschnell und professionell erledigt. Außerdem bieten wir bei vielen Anzügen Sakko und Hosen auch in unterschiedlichen Größen an. Wie stark sind Sie in Sachen Accessoires aufgestellt? Vom Hemd über Manschettenknöpfe und Unterwäsche bis hin zu Krawatten und den passenden Schuhen, wie man das ja bei unserem Shooting gut sehen kann, findet der Mann bei uns alles unter einem Dach.
Welche Schnitte und Farben dominieren derzeit bei den Anzügen? Nach wir vor sind die Anzüge sehr figurbetont geschnitten. Bei den Farben greift der Businessmann immer noch gerne zu Anzügen in Blau. Die Farbpalette reicht hier vom Blitzblau bis hin zum ganz klassischen Dunkelblau. Wenn der Businessmann den blauen Anzug zum Beispiel mit braunem Gürtel und braunen Schuhen kombiniert, wirkt das Outfit lässig italienisch. Der Bräutigam ist da etwas experimentierfreudiger. Ob beige, camelfarben, schwarz, grau oder braun – der Anzug soll farblich immer zum Kleid der Braut und stilistisch auch zum Motto der Hochzeit passen. Kommen auch gleichgeschlechtliche Hochzeitspaare zu HÄNSEL & GRETEL? Ja, es kommen immer mehr gleichgeschlechtliche Paare zu uns und kleiden sich für die Hochzeit ein. Bei den Männern ist hier festzustellen: Entweder tragen beide Herren den gleichen Anzug und wechseln bei den Accessoires ab, oder es werden unterschiedliche Modelle gewählt und ein Herr trägt einen helleren und der andere einen dunkleren Anzug.
55 55_Rührlinger.indd 55
10.08.18 10:10
Messe fĂźr Young- und Oldtimer
28. - 30. Sept. 18 Messe Wels
Tickets & Infos unter:
classic-austria.at
56_Messe Wels.indd 1 CA18_Ins_230x300mm_DerOberoĚˆ sterreicher.indd 1
09.08.18 26.06.18 11:05 09:35
„AUTOS LIEGEN MIR IM BLUT“ Das italienische Autohaus Thallinger in Attnang-Puchheim feiert heuer sein 25-jähriges Jubiläum. Wir haben mit Juniorchefin Christina Thallinger über die Zusammenarbeit im Familienbetrieb und die neuesten Trends im Autosektor gesprochen.
C
hristina Thallinger lernte von der Pike auf, worauf es ankommt, um als Familienbetrieb jahrzehntelang im Autobusiness bestehen zu können. Heute ist sie erfolgreiche Geschäftsfrau und unterstützt ihre Eltern tatkräftig. Frau Thallinger, das Autohaus Thallinger wurde 1993 eröffnet. Wie ist es dazu gekommen? In unserer Familie hat es schon immer einen großen Bezug zu Autos gegeben. Im Jahr 1993 haben meine Eltern entschieden, sich mit einem eigenen Autohaus selbstständig zu machen und fanden einen Standort in Attnang-Puchheim. Nur drei Jahre nach der Eröffnung platzte unser Unternehmen bereits aus allen Nähten und der Schauraum wurde erweitert. Im Jahr 2005 wurde dann auch die Werkstätte um 250 Quadratmeter vergrößert. Wann war für Sie klar, dass Sie ins elterliche Unternehmen einsteigen möchten? Ich habe direkt nach der Matura im Autohaus meiner Eltern zu arbeiten begonnen. Für meinen Bruder und mich war das von Anfang an klar und es gab nie wirklich Diskussionen darüber. Wir sind quasi im Autohaus groß geworden und haben einen Großteil unserer Kindheit dort verbracht. Autos liegen
Text: Laura Altenhofer Fotos: privat
uns im Blut (lacht). Über die Möglichkeit in das Unternehmen einzusteigen, bin ich sehr dankbar. Ich hätte wahrscheinlich in keiner anderen Firma so viel an kaufmännischem und unternehmerischem Denken gelernt, wie im eigenen Betrieb. Wie groß ist Ihr Team? Unser Familienbetrieb besteht aus meinen Eltern, meinem Bruder und mir. Außerdem beschäftigen wir noch elf weitere Mitarbeiter und sind ständig auf der Suche nach Unterstützung. Unser Familienzusammenhalt ist unsere größte Stärke – wir ziehen gemeinsam an einem Strang. Die aktuelle Unternehmensgröße ermöglicht uns außerdem große Flexibilität und eine schnelle Anpassungsfähigkeit. Warum haben Sie sich für die Marken Fiat, Alfa Romeo, Abarth und Lancia entschieden? Bevor meine Eltern das Autohaus in Attnang-Puchheim gekauft haben, war es eine Tochter des Fiat-Konzerns und es hat sich ergeben, die Marke weiterzuführen. Zuerst haben wir uns auf Fiat und Lancia konzentriert, später kamen dann noch die Marken Alfa Romeo und Abarth dazu. Diese gehören neben Ferrari, Maserati und Jeep ebenfalls zum Fiat-Konzern. Wie lautet Ihre Unternehmensphilosophie? Unser Motto lautet: „Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger!“ Die Anforderungen der Kunden werden immer größer und die Marke definiert sich immer mehr über die Werkstätte. Daher legen wir sehr viel Wert darauf, unseren Kunden eine Topleistung zu bieten und bei Problemen ihr erster Ansprechpartner zu sein. Erst wenn uns ein Kunde zufrieden verlässt, sind auch wir zufrieden.
Welchen Service bieten Sie Ihren Kunden in Bezug auf Finanzierung und Versicherungen an? Heutzutage sind knapp 70 Prozent aller Autos finanziert. Besonders beliebt ist die Leasingfinanzierung, die wir beim Autokauf natürlich auch ermöglichen. Versicherungen werden in unserem Haus ebenfalls angeboten. Wir sind sehr stark bei Reparaturen von Unfallschäden, weil wir direkt mit den Versicherungen abrechnen. Das spart den Kunden viel Zeit und Nerven. Prinzipiell kann jeder zu uns kommen, unabhängig von der Automarke oder ob man bereits Kunde ist. Gibt es derzeit einen Trend beim Autokauf? SUVs liegen derzeit absolut im Trend! Seit vergangenem Jahr haben wir unseren Alfa Romeo Stelvio im Programm, ein allradgetriebener SUV, der sich wie warme Semmeln verkauft. In vielen Bereichen geht der Trend ja eher in Richtung Nachhaltigkeit. Damit sind wir aber eher weniger konfrontiert, da Fiat ohnehin die emissionsärmsten Fahrzeuge herstellt. Unsere PS-stärkeren Autos, wie der Alfa Romeo Stelvio oder auch die „Giulia“, kommen mit einem Ferrari-Motor auf bis zu 510 PS und haben natürlich einen größeren CO2-Austoss als Mittelklassewägen – dennoch verzeichnen wir eine steigende Nachfrage. Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus? Im September 2018 eröffnen wir den neuen Alfa Romeo-Schauraum mit zusätzlichen 400 Quadratmetern. Aber nicht nur der neue Schauraum wurde renoviert, sondern das gesamte Gebäude. Somit ist alles wie neu. Das ist mit Sicherheit das Highlight des heurigen Jahres. Außerdem feiern wir auch unser 25. Jubiläum. Darauf sind wir sehr stolz!
57 57_Thallinger.indd 57
09.08.18 11:05
BESUCH IM BARBERSHOP Only for Gentlemen: Dunkles Holz, glattes Leder, coole Beats aus den Boxen, ein After-Work-Bier oder ein guter Schluck Whisky zum Entspannen. Warum „Mann“ bei einem echten Barbier in Sachen Bart, Haircut und Styling in besten Händen ist, zeigt Haarprofi Reinhard Mayr in seiner Wirkungsstätte in Andorf. Ein Salonbesuch. Text: Petra Kinzl Fotos: Lichtbox Passau
58
58-62_Barbershop.indd 58
09.08.18 13:48
piriert von verschiedenen Reisen und um mehrere Spezialausbildungen in Deutschland, Italien und Holland reicher, verwirklichte Mayr, der sein Handwerk von der Pike auf gelernt hat und schon früh im Friseursalon seiner Mutter in Enzenkirchen sein Können mit der Schere unter Beweis stellte, seinen Traum vom eigenen Barbershop. Shop-an-Shop mit seiner Frau Monika, ebenfalls Friseurin und haartechnisch weibliche Anlaufstelle. Mit Exaktheit, Fingerfertigkeit, Einfühlungsvermögen und einem geschulten Auge verrichtet Mayr seitdem an seinen ausschließlich maskulinen Kunden millimetergenaues Handwerk, vereint mit authentischem und auf Männer zugeschnittenem Service. Hemdsärmelig, mit Gilet am Leib und einem Cape auf dem Kopf, lässt der tätowierte Meister himself im Gespräch mit dem OBERÖSTERREICHER die Rockabilly-Zeiten der 50er- und 60er-Jahre wieder aufleben, erzählt davon, wie er Männer in Gentlemen verwandelt, von seinem Lieblingsprodukt Pomade und einer weiteren großen Leidenschaft: jener für seine Harley Davidson, die oftmals draußen vor der Tür verweilt, wenn er damit zur Arbeit fährt. Routiniert perlen die Worte aus seinem Mund, während wir ihm bei seiner Präzisionsarbeit über die Schulter blicken.
Reinhard Mayr (47) ist einer von wenigen Oberösterreichern, die die hohe Kunst des Männerhaarschnitts nach Old-School-Technik beherrschen.
Wovon ließen Sie sich für das Interieur im Barbershop inspirieren? Haben Sie alles selbst ausgesucht? Inspirieren ließ ich mich von Bildern und meinen Städtereisen, wo ich einige Barbershops besuchte. In Lissabon entdeckte ich den bisher größten und vor allem schönsten – außer dem meinen natürlich (lacht). Schere und Rasiermesser im Bilderrahmen dort an der Wand stammen zum Beispiel aus dem Frisiersalon meiner Mutter. Alte Schilder habe ich auf Flohmärkten aufgestöbert, manche Utensilien von früher bringen mir auch Kunden vorbei. Herr Mayr, was schätzen die Männer, die Ihren Barbershop besuchen? Ich denke, es ist die Zeit, die sie für sich haben. Wir entschleunigen unsere Kunden, so weit es geht. Gerne auch einmal mit einem Bier oder einem guten Schluck Whisky. Unsere Dienstleistungen verstehen wir als Ritual am Kunden. Sie werden in einer genauen Abfolge eingehalten und nehmen natürlich auch Zeit in Anspruch. Bei uns gibt es keine Zehn-Minuten-Haarschnitte. Wer das will, ist bei uns sicher fehl am Platz. Wir möchten den Männern eine kleine Auszeit gönnen.
D
ie Schorem Haarschneider in Rotterdam sind so etwas wie die Päpste unter den Männerfriseuren. Der Salon, der einzige auf der ganzen Welt, ist zu einer kleinen Pilgerstätte mit Kultfaktor geworden, wo es nicht die Ausnahme, sondern die Regel ist, dass Männer vor der Eingangstür Schlange stehen, um eingelassen zu werden. „Flattop Boogie“, „The Butch“ oder „Junior Pomp“ heißen einige Frisurenklassiker, die an die Zeit von Elvis und Johnny Cash erinnern und ein Revival erleben, als wäre es gestern gewesen. Als der Innviertler Friseurladen-Besitzer Reinhard Mayr eines Tages ein YouTube-Video von den hippen, holländischen Barbern zu Gesicht bekam, entfachte es in ihm die Leidenschaft, die hohe Kunst des Männerhaarschnitts nach Old-School-Manier zu beherrschen. So kam es, dass sich der gelernte Meister seines Metiers vor fünf Jahren entschloss, seine Dienstleistung nur mehr für Herren anzubieten. Ins-
Wie lange verweilen die Kunden im Durchschnitt? Wir vergeben nur Halb- oder Stundentermine. Warum sind Sie Barbier geworden? Weil mich dieses klassische Handwerk und die Liebe für die alten Dinge, das Handgemachte, das Ursprüngliche, Massive und Robuste so faszinieren. Dieses echte Handwerk, der perfekte Haarschnitt, der bis ins Detail geplant deine Aufmerksamkeit und Präzision beansprucht, der damit verbundene Lebens- und Kleidungsstil haben mich sofort in den Bann gezogen.
→
59
58-62_Barbershop.indd 59
09.08.18 13:48
Wie sieht die Palette Ihrer Dienstleistungen für den Mann aus? Unsere Palette reicht vom klassischen Haarschnitt über Bartformen und Bartpflege bis hin zur Nassrasur, mit der dazugehörigen Hautpflege mit Cremes oder After-Shave. Und das alles nach Old-School-Technik. Das unterscheidet uns von anderen sogenannten „Barbershops“, die zurzeit wie Pilze aus dem Boden schießen. Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn ein Stil sich ausbreitet, aber wie so oft gibt es dabei Trittbrettfahrer und Scharlatane. Ich glaube daran, dass Qualität sich durchsetzt. Das ist modern und nachhaltig zugleich. Aus welchem Kulturkreis stammt dieses millimetergenaue Handwerk? Kulturkreis kann man nicht sagen, denn auch bei uns gab es früher reine Herrensalons bzw. Barbiere. Nur sind uns diese zwischen den 60er- und 70er-Jahren abhandengekommen, weil sich vermehrt die Unisex-Salons durchsetzten. In den USA oder England hat sich die Tradition aber bis heute gehalten und erfreut sich wie bei uns allgemeinem Interesse. Mit welchem Service punkten Sie? Das Wichtigste ist die Zeit, die wir dem Kunden widmen. Dann gibt es da ein paar Tools, die ich extra aus den Staaten importieren ließ, wie etwa den vorgewärmten Rasierschaum, den wir für die Rasur oder auch zum Nackenausrasieren nehmen, oder kühlendes Kopfwasser im Sommer. Wir reichen frisch gerösteten und gemahlenen Kaffee, den wir aus einer Rösterei aus unserer Nachbarschaft beziehen. Irischer und schottischer
VINTAGE-STYLE, ALTE SCHWARZ-WEISSFOTOGRAFIEN, WHISKYFLASCHEN. Das coole Ambiente gleicht einem Irish Pub.
„Ein Bart macht zwar noch keinen Mann, bringt ihn aber verdammt nah dran.“
Whisky, das eine oder andere Bier stehen ebenfalls auf unserer Serviceliste. Immer wieder haben wir auch Veranstaltungen im Shop wie Whisky-Tasting, Rum-Tasting oder Zigarren-Tasting, und jeden ersten Freitag im Monat steht der Walk-In an. Da ist der Shop bis 21 Uhr geöffnet, und ab 17 Uhr kann sich jeder ohne Termin „fresh“ fürs Wochenende machen lassen.
Herrlich duftende Pomaden, Rasierwasser, Bartseifen, Bartöle – alles fein säuberlich in Reih und Glied
60
58-62_Barbershop.indd 60
09.08.18 13:48
Die hochwertigen Rasierpinsel sind mit robustem Dachshaar oder unempfindlichem Fibre ausgestattet.
Welche Produkte kommen zur Anwendung? Handgemachte, biozertifizierte Bartöle und Balsam, Bartkämme, Bartbürsten für den kontrollierten Bartwuchs. Dann Pomade – das ist überhaupt mein Lieblingsprodukt – sowie Haarwasser, die früheren Stylingmittel des Gentleman genauso wie echte Rasierwässer von fruchtig bis herb oder Cologne, die uns an unsere Großväter erinnern. Natürlich dürfen Bartseifen und eine große Auswahl an Rasierhobeln und Rasierutensilien, die uns den Pflegealltag erleichtern bzw. verschönern, in keinem Barbershop fehlen. Alles wird von mir persönlich getestet. Entspricht es meinem Qualitätsbewusstsein, bleibt es im Sortiment, wenn nicht, fliegt es raus.
Hier sind Männer keine „Lückenfüller“.
Warum sind Sie gerade von Pomade so begeistert? Im Gegensatz zu Haargel verklebt es nicht, Haarwachs hingegen hat einen hohen Wassergehalt. Pomade wird auf Vaselinebasis hergestellt, nährt den Haaransatz und bleibt stets geschmeidig. Wenn ich nach dem Motorradfahren den Helm abnehme, brauche ich nur durchzukämmen und die Frisur sitzt wieder. Woher weiß „Mann“, was zu seinem Typ passt, was ihm steht? Diese Hilfestellung geben wir in einem ausführlichen Beratungsgespräch. Vielfach kommen Männer mit „Karottenhaarschnitt“ zu mir, wie ich es nenne (lacht). Einfach hinten kurz, oben länger. Beim ersten Besuch im Barbershop gibt es dann meist ein Aha-Erlebnis. Wir achten auf Ecken, Kanten und Wirbel im Haar. Sonst schaut man ja aus wie ein Lego-Männchen! Wir planen den Haarschnitt genau, der Kunde wächst mit dem Haarschnitt mit.
→
61
58-62_Barbershop.indd 61
09.08.18 13:48
ZWEI ARME, ZWEI LEIDENSCHAFTEN. Als Tattoos verewigt: am rechten Arm das Zunftzeichen der „Barber“, auf dem linken Arm eine Harley-Davidson und Rockabilly-Symbole.
Da geht es natürlich ins Detail, wie Kopfform und Qualität des Kopfhaares, Qualität des Barthaares und die bestmögliche Umsetzung des Kundenwunsches. Man wird aus einem eher spärlichen Bartwuchs keinen Rauschebart zaubern können, aber dem Kunden die eine oder andere Form bzw. den einen oder anderen Style näherbringen.
Für wen ist der Barbershop das Richtige? Für jeden Mann. Ich möchte auch unbedingt mit einem Vorurteil aufräumen, das besagt, dass man nur mit Bart einen Barbershop besuchen kann. Natürlich trägt ein Großteil unserer Kunden Bart, aber auch eine nicht zu übersehende Anzahl an Nicht-Bartträgern genießt unsere Dienstleistungen und lässt sich von uns verwöhnen. Wir behandeln alle gleich, den Banker und den Oldtimer-Fahrer genauso wie den einfachen Arbeiter. Ich bin auch mit allen per Du. Wie stimmen Sie Haarschnitt und Bart auf den jeweiligen Typ Mann ab?
Wie oft macht ein Besuch im Barbershop Sinn? Alle zwei bis drei Wochen. Welche Trends sind derzeit in Sachen Bart angesagt? Trends gibt es in einem Barbershop nicht, denn wenn der Trendzug längst weitergerauscht ist, wird es die meisten Produkte und Dienstleistungen immer noch geben. Warum? Weil sie immer schon da waren. Das Bekenntnis zum Bart ist derzeit groß. Studien zufolge tragen 54 Prozent der europäischen Männer Bart. Was bedeutet Bart heutzutage? Ich glaube, die Zeit der Metrosexualität ist endgültig vorbei, und somit besinnt sich „Mann“
wieder auf das Wesentliche, ohne seinen Style und Stil zu vernachlässigen. Ein Bart macht zwar noch keinen Mann, bringt ihn aber verdammt nah dran.
INFO THE BARBERSHOP REINHARD MAYR Wilhelm-Redl-Str. 2b 4770 Andorf Tel.: 07766/41313 E-Mail: office@the-barbershop.at www.the-barbershop.at Tipp für jedermann: Die ausgewählten Produkte aus Europa und Übersee (Bartöl, Rasierwasser, Rasierhobel und -pinsel usw.) können auch Nicht-Kunden direkt im Shop erstehen.
62
58-62_Barbershop.indd 62
09.08.18 13:48
ÄSTHETIK IM SOMMER Dozent Dr. Georg Huemer, Ihr Spezialist in Sachen Schönheit berät Sie gerne zu folgenden Themen:
© Shutterstock, Heli Mayr
• Brustvergrößerung: der Topeingriff zu jeder Jahreszeit! • Lippenkorrektur: volle und sinnliche Lippen gerade im Sommer ein must-have! • Nasenkorrektur: DIE subtile Veränderung nach dem Urlaub!
Dozent Dr. Georg Huemer, MSc, MBA Ästhetische Chirurgie Linz und Wels +43 7242 909090 480 + 43 664 1900120
Huemer.indd 1
www.drhuemer.com www.instagram.com/drhuemer
09.08.18 11:03
64-67_Liedl Inserat.indd 1
09.08.18 11:02
2
ROLEX DEEPSEA 44 mm, Edelstahl 11.550,-
R OLEX DEEPSEA Sie verfügt über ein 44-mm-Gehäuse mit neuen Hornbügeln und Flanken, ein verbreitertes Oyster-Band mit neuer Oysterlock-Sicherheitsfaltschließe. Diese professionelle Taucheruhr ist erstmals mit dem Kaliber 3235 ausgestattet – einem Uhrwerk, das die Vorreiterrolle von Rolex unterstreicht. Die neue Rolex Deepsea in Edelstahl Oystersteel besitzt ein Zifferblatt D-blue mit einem Farbverlauf von Mitternachtsblau zu tiefstem Schwarz. Es wurde 2014 in einer Sonderedition zu Ehren der von Rolex unterstützten Expedition DEEPSEA CHALLENGE eingeführt, die den Regisseur James Cameron auf 10.908 Meter hinab in den Marianengraben zum tiefsten Punkt der Meere geführt hatte.
64-67_Liedl Inserat.indd 2
09.08.18 11:02
3
GMT MASTER II 40 mm, Edelstahl 8.500,-
GMT MASTER II 40 mm, Rolesor gelb 11.950,-
O YSTE R PERPETUAL G MT M A S TER II Rolex präsentiert 2018 zur Baselworld drei neue GMT-Master II mit einem völlig neuen Uhrwerk der neuen Generation, dem Kaliber 3285. Diese neuen Modelle gefallen zudem mit neuartigen Ausstattungen. Das erste Modell, in Edelstahl Oystersteel, zeichnet sich aus durch eine Kombination von Oyster-Gehäuse, Jubilé-Band und in beide Richtungen drehbarer Lünette mit zweifarbiger Cerachrom-Zahlenscheibe aus roter und blauer Keramik mit 24-Stunden-Graduierung. Mit den beiden anderen Ausführungen halten 18 Karat Everose-Gold und die zweifarbige CerachromZahlenscheibe aus brauner und schwarzer Keramik Einzug in die Modelllinie GMT-Master II.
64-67_Liedl Inserat.indd 3
09.08.18 11:02
UHREN JUWELEN 1830
Liedl GmbH, 4020 Linz Landstraße 16 Tel. 0732/772460, Fax DW-4 liedl@uhren-liedl.at www.liedllinz.at
5
L EID EN S CH A F T UND PER FEK TION B EI L IEDL 183 0
E N T G E LT L I C H E E I N S C H A LT U N G
Seit 1830 besteht das Fachgeschäft für Uhren und Juwelen am besten Standort an der Linzer Landstraße. Vielen Generationen ist das Unternehmen für hochwertige mechanische Uhren ein Begriff – eine Tradition von 187 Jahren. Bei Liedl 1830 ist das Streben nach Perfektion oberste Maxime. Die Firma LIEDL 1830 ist der älteste ROLEX-Partner in Oberösterreich. Als autorisierter Rolex-Konzessionär ist Liedl 1830 ein Teil dieser Erfolgsgeschichte. Eine Verpflichtung, die Qualität und außergewöhnliche fachliche Kompetenz garantiert.
64-67_Liedl Inserat.indd 4
09.08.18 11:02
Die Zeiten, in denen sich Männer mit Knollennase, Tränensäcken, Schwabbelbauch oder Zornesfalten abgefunden haben, sind langsam, aber sicher vorbei. Immer öfter wagt sich auch das starke Geschlecht zum Beautydoc. Der Linzer Schönheitschirurg Dozent Dr. Georg Huemer erklärt, wie Herren der Natur am besten nachhelfen können. Text: Ulli Wright Fotos: Heli Mayr, Shutterstock
AUCH MÄNNER WOLLEN
SCHÖN SEIN
D
er vielzitierte Satz: „Was ein Mann schöner is‘ wie ein Aff‘, is‘ ein Luxus“ von Tante Jolesch hat schon lange keine Gültigkeit mehr. Denn wenn es um gutes Aussehen geht, emanzipiert sich das „starke Geschlecht“ schön langsam und ist immer öfter auch gern gesehener Gast beim Beautydoc. Kein Wunder, denn immerhin legt der Mann von heute großen Wert auf gutes, gepflegtes und jugendliches Aussehen. „Ein athletischer, trainierter und Gesundheit ausstrahlender Körper liegt absolut im Trend, Sich-gehen-Lassen ist heutzutage out“, weiß der Linzer Schönheitschirurg Dozent Dr. Georg Huemer. In seinen Privatpraxen in Linz und Wels ist das Verhältnis von Frau zu Mann zwar noch immer 90 zu 10 Prozent, dennoch legen sich auch immer mehr Männer der Schönheit wegen unters Messer, lassen sich Fett absaugen und auch regelmäßig Botox spitzen.
Problemzonen beim Mann. Was sein männliches Klientel betrifft, so zieht es keineswegs nur Managertypen, die im Job attraktiv sein wollen, zu Dr. Huemer in die Praxis. Vielfach kommen auch Herren, die im Privatleben und in der Freizeit gut aussehen wollen, aber zu wenig Zeit haben, ihren Körper zu trainieren. In Sachen Problemzonen stehen die Männer den Damen übrigens in nichts nach. Fettablagerungen an Hüfte, Taille, Gesäß oder Kinn machen auch Männern zu schaffen. „Viele Patienten kommen zu mir in die Praxis, wenn sie ihre Fettdepots trotz Diäten und regelmäßigem Sport nicht reduzieren können. In diesem Fall sind sie mit einer Fettabsaugung bestens beraten“, so Dr. Georg Huemer. Vom Schwabbelbauch zum Sixpack. Dank neuester Behandlungsmethoden kann man aus einem Schwabbelbauch mit nur einem Eingriff einen Sixpack modellieren. Eine spezielle Ultra-
schallfettabsaugung macht das möglich. „Dank dieser technischen Weiterentwicklung der Fettabsaugung kann man einzelne Muskelgruppen sehr gut definieren. Fett wird an den gewünschten Zonen abgesaugt und die Stellen zwischen den Muskeln werden intensiv ausgedünnt und geformt“, erklärt Dr. Georg Huemer. Bevor es allerdings an den Strand geht, muss der Patient nach dem Eingriff eine Zeitlang Kompressionswäsche tragen und auf Sport verzichten. Hoch im Kurs liegen auch die männlichen Waden. Sind diese zu dünn, können sie mit Implantaten sehr gut aufgepimpt werden. „Ein Eingriff, der immer mehr im Trend liegt“, so Dr. Huemer.
68 68-69_Huemer.indd 68
09.08.18 13:50
Nasenkorrektur mit und ohne OP. Auch im Gesicht lassen die Herren einiges machen. Eine Korrektur der Nase, der Lider oder auch des Doppelkinns wird von Männern häufig nachgefragt. Als einer der gefragtesten Plastischen Chirurgen und Dozent im Bereich der Mikrochirurgie ist Dr. Georg Huemer Experte für Nasenoperationen, Nasenspitzenkorrekturen oder funktionellen Operationen an der Nasenscheidewand. „Eine Nasenkorrektur ist ein komplexer Eingriff, da sich in unserer Nase viele Nerven und Funktionen vereinen, die geschützt bleiben müssen. Umso wichtiger ist es, die Ausgangssituation genau zu analysieren und darauf basierend ein Operationskonzept zu bestimmen“, weiß der Beautyexperte. Um seinen Patienten bereits vor dem Eingriff ein realistisches Bild vom möglichen Ergebnis zu zeigen, führt er bei der Erstuntersuchung eine moderne 3D-Computer-Simulation durch. Bei bestimmten Nasenformen ist eine Korrektur aber auch ohne Operation möglich. Um Höcker, Dellen oder Ungleichmäßigkeiten zu korrigieren, wird ein Filler (Hyaluronsäure) injiziert. Das Ergebnis hält neun bis zwölf Monate. Straffe Lider für mehr Jugendlichkeit. Eine Augenlidkorrektur (Lidkorrektur, Lidstraffung) zählt bei Männern und auch Frauen zu den am häufigsten durchgeführten Schönheitsoperationen. Das überrascht nicht, schließlich leiden viele Menschen unter dem Erscheinungsbild von Schlupflidern, Tränensäcken oder deutlich ausgeprägten Falten im Augenbereich. Der Augenaufschlag wirkt dadurch strenger, müder und älter als gewünscht. Vor allem der sensible Bereich um die Augen setzt höchstes Fachwissen voraus. Dr. Georg Huemer bietet in diesem Bereich Korrekturen mit Skalpell wie auch mit Eigenfett an. „Bei der Straffung des Oberlids mit Skalpell werden überschüssige Haut, Fettgewebe und Muskulatur entfernt. Bei der Straffung des Unterlids werden Tränensäcke und tiefe Augenränder beseitigt, indem die Strukturen angehoben werden“, erklärt Dr. Huemer. Ober- und Unterlidkorrekturen werden gerne in Kombination durchgeführt. Der Eingriff ist kaum sichtbar – Narben sind nach einer Augenlidplastik fast nicht zu erkennen. In manchen Fällen ist es sinnvoll, die Korrektur der Lider mit einer Behandlung mit Eigenfett zu kombinieren. Vor allem dann, wenn bestimmte Zonen aufgefüllt und so ein jugendlich-frisches Erscheinungsbild erzielt werden soll. Das Ergebnis ist dadurch besonders natürlich.
Dozent Dr. Georg Huemer behandelt in seinen Privatpraxen in Linz und Wels auch immer mehr Männer.
Faltenkiller Facelift. Bei deutlichen Anzeichen von Hautalterung, bei abgesunkenen Hautpartien wie etwa Hängebäckchen oder beim Wunsch, wieder wie früher auszusehen, ist es ratsam, sich einem Facelift zu unterziehen. „Da Männer im Gegensatz zu Frauen eine schwerere Haut in den Gesichtszügen haben, wird es mit Fillern wie Hyaluron oder Botox irgendwann schwierig und man erzielt mit einem kleinen Facelift weitaus bessere Ergebnisse“, so Dr. Huemer. Je nach der anatomischen Ausgangssituation der Pati-
„Der neue Trend heißt Lift & Fill. Dadurch können zwei Problemzonen auf einmal beseitigt werden!“
enten, wird entweder das gesamtes Gesicht oder nur ein Teilbereich, wie etwa die Stirn oder der Bereich rund um die Nasolabialfalte behandelt. Die Gesichtsstraffung kann aber auch mit anderen Behandlungen wie Augenlidkorrektur oder Doppelkinn kombiniert werden. „Ein modernes Facelift beinhaltet immer auch eine Fettabsaugung. Ein neuer Trend heißt „Lift & Fill“. „Dabei wird zum Beispiel am Hals Eigenfett abgesaugt, die Fettzellen werden aufbereitet und können zum Beispiel in die Nasolabialfalte übertragen werden. Dadurch können zwei Problemzonen auf einmal beseitigt werden“, erklärt Dr. Huemer. Hilfe bei Männerbusen. Auch die Brust bereitet Männern häufig optische Probleme. Wenn eine sogenannte Männerbrust (Männerbusen) vorliegt, spricht man von Gynäkomastie. „Wenn es sich um ein rein ästhetisches Problem handelt, kann man dies entweder durch Entfernung des Brustdrüsengewebes oder mit einer Fettabsaugung relativ unkompliziert korrigieren.
INFO DOZENT DR. GEORG HUEMER Privatordination Linz Weißenwolffstraße 13, 4020 Linz Tel.: 07242/909090 499 Privatordination Wels Kompetenzcenter Gesundheit St. Stephan, Salzburger Straße, 4600 Wels Tel.: 07242/909090 480 www.drhuemer.com E-Mail: office@drhuemer.com
69 68-69_Huemer.indd 69
09.08.18 13:50
RIESENGROSSE AUSWAHL. Die Herrenabteilung in der Trachten Wichtlstube wurde groĂ&#x;zĂźgig erweitert und bietet neben Eigenmarken auch viele Marken namhafter Trachtenhersteller an.
70
70-73_Wichtlstube.indd 70
09.08.18 11:00
MÄNNER STEHEN AUF TRACHT In der neuen, großzügigen Herrenabteilung in der Trachten Wichtlstube in Edt bei Lambach finden Männer von der Lederhose bis hin zum eleganten Trachtenanzug und zum kompletten Hochzeitsoutfit alles, was das Herz begehrt. Text: Ulli Wright Fotos: Stefan Beiganz
V E N T G E LT L I C H E E I N S C H A LT U N G
or 20 Jahren von Margarete Holzberger als kleines Trachtengeschäft in Stadt Paura gegründet, hat sich die Wichtlstube in den letzten zwei Jahrzehnten zum größten Trachtenfachgeschäft Oberösterreichs entwickelt. Mittlerweile haben die Töchter Cornelia und Andrea die Geschäftsführung inne und auch Sohn Nico sowie die Schwiegersöhne Sebastiano und Daniel sind im Familienbetrieb tätig. Die große Auswahl an Tracht sowie ein optimaler Markenmix machten vor sechs Jahren eine Vergrößerung des Unternehmens notwendig und ein neues Geschäft in Edt bei Lambach wurde eröffnet. Dort findet man auf einer Verkaufsfläche von rund 1.000 Quadratmetern alles, was das Trachtenherz begehrt, und 50 top-ausgebildete Mitarbeiterinnen machen den Einkauf zum echten Erlebnis. Kein Wunder, dass Kunden aus ganz Österreich und dem benachbarten Bayern regelmäßig in die Wichtlstube pilgern. Tracht ist businesstauglich Neben ausgewählten Eigenmarken gibt es zum Beispiel Tracht renommierter Hersteller wie Arido, Auzinger, Gloriette, Hammerschmid, Hubegger, Klüber, Luise Steiner, Meindl, Mothwurf, Sportalm, Steinbock, Wenger, Wallmann und viele mehr. Von den Großeltern bis zum Täufling – die ganze Familie kann sich in der Wichtlstube von Kopf bis Fuß einkleiden. Denn die Zeiten, in denen Tracht fast ausschließlich im ländlichen Raum getragen wurde, sind vorbei. Heute haben Trachtenanzüge und
71
70-73_Wichtlstube.indd 71
09.08.18 11:00
LEDERHOSEN. In der Wichtlstube gibt es Lederhosen in allen Preisklassen, Längen und Größen.
Anzüge, Hemden, Sakkos, Gilets, Krawatten, Hüte und Schuhe – Männer können sich in der Wichtlstube von Kopf bis Fuß für jeden Anlass komplett einkleiden.
72
70-73_Wichtlstube.indd 72
09.08.18 11:00
In der firmeneigenen Schneiderei können Änderungen rasch und professionell durchgeführt werden.
Wichtlstube-Günderin Margarete Holzberger und ihre Töchter Andrea (l.) und Cornelia (r.), die die Geschäfte von Oberösterreichs größtem Trachtenfachgeschäft leiten.
-kleider auch im urbanen Raum das ganze Jahr hindurch Saison. Und auch Männer greifen vermehrt zur Tracht, da sie mittlerweile im Business-Bereich salonfähig geworden ist. So wird etwa das elegante Trachtensakko leger mit Jeans oder Leinenhose kombiniert und auch die Lederhose findet in Kombi mit einer eleganten Jacke in den Chefetagen Einzug. Der großen Nachfrage an Trachtenmode für Herren wurde in der Wichtlstube mit einer eigenen Herrenabteilung Rechnung getragen. Neben eleganten Trachten für Abendveranstaltungen bietet das familiäre Trachtenfachgeschäft auch ein riesengroßes Sortiment an Lederhosen in den unterschiedlichsten Preisklassen an.
Heiraten in Tracht Auch Heiraten in Tracht wird immer mehr zum Thema. Und diesbezüglich kommen in der Wichtlstube nicht nur angehende Bräute voll auf ihre Kosten, auch der Bräutigam wird hier von oben bis unten ausgestattet. Ob Festtagsanzug oder Lederhose – bei bester Beratung findet jeder Bräutigam das Passende für den schönsten
www.wichtlstube.at
E N T G E LT L I C H E E I N S C H A LT U N G
Lederhosen in allen Preisklassen „Eine Lederhose überdauert viele Modetrends und ist nach Jahren des Tragens erst so richtig schön. Daher ist eine gute Passform enorm wichtig, denn nur wenn sie gut sitzt und man sich damit bequem bewegen kann, passt sie richtig. Daher ist beim Kauf einer Lederhose
die Beratung das Um und Auf“, erklärt Geschäftsführerin Cornelia. Ob kurze Hose, Knickerbocker oder lange Hose und auch Übergrößen – in der Wichtlstube wird garantiert jeder Lederhosenkäufer fündig. Und sollte das Lieblingsmodell nicht exakt passen, wird es in der firmeneigenen Schneiderei, in der acht Schneiderinnen arbeiten, perfekt angepasst. Da die Wichtlstube dafür bekannt ist, dass man sich von Kopf bis Fuß einkleiden kann, gibt es auch eine große Auswahl an Trachtensakkos, -hemden, T-Shirts, Stutzen und Schuhen.
Tag im Leben. Neben Trachtenanzügen in unterschiedlichsten Ausführungen gibt es festliche Gilets, Hemden und eine Vielzahl von hochwertigen Lederhosen. „Genauso wie für die Braut, nehmen wir uns auch für die Bekleidung des künftigen Ehegatten viel Zeit. Unsere eigens auf Herrenmode geschulten Mitarbeiterinnen stellen für die Kunden gerne eine ihrem Typ entsprechende Auswahl an Trachtenanzügen zusammen und sorgen auch für die passenden Schuhe und Manschettenknöpfe. Natürlich wird das Trachtenoutfit des Bräutigams auf jenes der Braut abstimmt, denn schließlich soll das Paar am Tag der Hochzeit ja perfekt zueinanderpassen“, erklärt Andrea Kainberger. Sie muss es wissen, hat sich doch erst im Juli selbst geheiratet.
73
70-73_Wichtlstube.indd 73
09.08.18 11:01
LASK:
110 JAHRE Kein anderer Verein hat die Oberösterreicher über mehr als ein Jahrhundert so in Atem gehalten als der LASK. Dramatischen Abstiegen folgten bejubelte Wiederaufstiege. Heute steht der oftmals „Todgesagte“ wieder voll im Leben. Zum Jubiläum blicken wir von der Geburtsstunde an auf die wichtigsten Stationen zurück. Text: Doris Strugl Fotos: GEPA/LASK
1931
1965
1950
1908
Gründung des Vereins „Linzer Sport Klub“ (LSK)
1919
Der Verein erhält den Namen „Linzer Athletik Sport Klub“ (LASK)
1931
„Das goldene Jahr“ – der LASK wird österreichischer Amateurmeister, oberösterreichischer Landesmeister und oberösterreichischer Cupsieger
1979
1954
1919 1908
1958
1978 1950
1958
Meister der 2. Liga und Aufstieg in die höchste Spielklasse
Wiederaufstieg in die Bundesliga und 2. Meistertitel in der 2. Liga
1965
Historischer Triumph – der LASK holt das Double aus Meisterschaft und Cupsieg
1954
Abstieg
1978
Abstieg
1979
Wiederaufstieg in die Bundesliga, 3. Meistertitel in der 2. Liga
1985
Die Sensation: Sieg gegen Inter Mailand im UEFACup mit 1:0
1989
Abstieg
74 74-75_Lask.indd 74
09.08.18 10:59
Nach mehr als 19 Jahren kehrt der LASK zurück auf die internationale Bühne des Europacups und besiegt den ersten Gegner Lilleström mit 4:0
2017
1985 1994
2007 2013
2001
2011
2012
1989 1994
2007
2001
2011
Wiederaufstieg in die Bundesliga
Abstieg
Wiederaufstieg als Meister der 2. Liga
2018
2012
2013
Bundesliga Lizenz Verweigerung und Abstieg in die Regionalliga
am 24.12.2013 übernehmen „Die Freunde des LASK“ den Verein
Abstieg
2014
Aufstieg in die Erste Liga
2017
Am 19. Mai 2017 Meister und Wiederaufstieg in die Bundesliga
2018
4. Platz in der Tipico Bundesliga und Teilnahme an der Europa League Qualifikation
75 74-75_Lask.indd 75
09.08.18 10:59
DIE NEUEN Für die laufende Saison 2018/2019 hat sich der LASK mit sechs Neuzugängen verstärkt. Woher sie kommen und wo ihre Stärken liegen, zeigen die Steckbriefe der Jungs.
FLORIAN JAMNIG
MARKUS WOSTRY
FABIAN BENKO
YUSUF OTUBANJO
DOMINIK FRIESER
THOMAS GEBAUER
Geb.: 03.11.1990 Größe: 1,83 m Position: Mittelfeld Bisherige Stationen:
Geb.: 19.07.1992 Größe: 1,85 m Position: Abwehr Bisherige Stationen:
Geb.: 05.06.1998 Größe: 1,80 m Position: Mittelfeld Bisherige Stationen:
Geb.: 12.09.1992 Größe: 1,77 m Position: Stürmer Bisherige Stationen:
Geb.: 03.09.1993 Größe: 1,76 m Position: Mittelfeld Bisherige Stationen:
Geb.: 30.06.1982 Größe: 1,91 m Position: Tor Bisherige Stationen:
FC Bayern München II (2015 bis 2018)
Julius Berger Lagos (2009), Gateway FC (2009/2010), Crown FC (2010/2011), Atletico Madrid C (2011/2012), Red Bull Salzburg (2012), FC Pasching (2013/2014), Blau-Weiß Linz (2015/2016), MSK Zilina (2016 bis 2018), SCR Altach (2018)
Fürstenfeld (2011 bis 2013), TSV Hartberg (2013/2014), SC Kalsdorf (2014), TSV Hartberg (2014/2015), SV Kapfenberg (2015 bis 2017), Wolfsberger AC (2017/2018)
Mit elf Toren und vier Vorlagen zählte der 27-jährige Mittelfeldspieler im Vorjahr zu den besten Torschützen der Ersten Liga. Nachdem er für den Fußballclub Union Innsbruck und WSG Wattens spielte, schaffte der gebürtige Innsbrucker, der in der Tirol-Akademie ausgebildet wurde, vor vier Jahren den Sprung zu Wacker Innsbruck.
GEWINNSPIEL:
FC Admira Wacker II (2010 bis 2014), FC Admira Wacker (2014 bis 2018) Nachdem der Wechsel des Innenverteidigers schon im Jänner fixiert wurde, entschloss sich der FC Admira Wacker am Beginn der Frühjahrssaison, Abwehrchef Wostry zu suspendieren. Ab April gehörte er aber wie zuvor zum Stammpersonal. In 24 Spielen gelangen dem 26-Jährigen vier Treffer, insgesamt hat er bereits 119 Bundesligaspiele in den Beinen und war seit 2015 unumstrittener Stammspieler der Südstädter.
Der Offensiv-Allrounder kommt nach 13 Jahren beim FC Bayern München ablösefrei nach Linz. In der abgelaufenen Spielzeit kam er 34-mal für die zweite Mannschaft des deutschen Rekordmeisters in der Regionalliga zum Einsatz. Dabei erzielte der 20-Jährige fünf Tore und bereitete acht weitere vor. Im DFB-Pokal saß er im Vorjahr sogar bei den Profis auf der Bank.
Der Nigerianer ist ehemaliger U17-Nationalspieler seiner Heimat und kam im Jahr 2011 nach Europa. In der Saison 2015/16 traf er unglaubliche 28-mal in 26 Spielen für Blau-Weiß Linz und spielte dann beim slowakischen Topklub MSK Zilina, wo er auch in der Champions League-Qualifikation zum Einsatz kam. Im Frühjahr stand der Goalgetter beim SCR Altach unter Vertrag.
Der gebürtige Steirer begann seine Karriere in seiner Heimat und war in der Jugend bei GAK sowie Sturm Graz aktiv. Im Vorjahr schaffte er nach ausgezeichneten Leistungen beim SV Kapfenberg den Sprung in die Bundesliga zum WAC und zeigte im ersten Jahr in der höchsten Spielklasse mit vier Treffern auf. Mit gerade einmal 24 Jahren zählt er zu den wenigen Spielern, denen es gelungen ist, in allen österreichischen Ligen zu treffen.
TSV Aindling (1998 bis 2004), 1860 München II (2004 bis 2005), SpVgg Bayreuth (2005 bis 2006), SV Ried (2006 bis 2018) Der routinierte Torhüter Thomas Gebauer wechselt nach 378 Pflichtspielen für den SV Ried zum Lokalrivalen Lask. Gebauer, der ursprünglich aus Deutschland stammt und seit 2012 die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt, wird zunächst als Ersatztorhüter fungieren und den jungen LASK-Torhütern Schlager und Tobias Lawal unter die Arme greifen.
Schicken Sie uns ein Foto, auf dem Sie als LASK-Fan erkennbar sind, und gewinnen Sie eines von drei Trikots mit Original-Unterschriften aller Spieler. Das Gewinnspiel und sämtliche Infos dazu finden Sie unter www.dieoberösterreicherin.at. Teilnahmeschluss ist am 17. September 2018.
© LASK
FC Wacker Innsbruck II (2009 bis 2011), Union Innsbruck (2011/12), WSG Wattens (2012 bis 2014), FC Wacker Innsbruck (2014 bis 2018)
76 76_Die Neuen.indd 76
09.08.18 10:59
ZWEI WELTEN UND IHRE GEMEINSAMKEITEN Text: Doris Strugl Fotos: Shutterstock
Den Zug zum Tor braucht man nicht nur im FuĂ&#x;ball. Auch in Unternehmen ist diese Haltung erfolgsrelevant. Eine Dreier-Kette aus zwei Top-Managern und LASKTrainer Oliver Glasner analysiert, welche weiteren Parallelen spielentscheidend sind. →
77 77-79_Trainer lernen.indd 77
09.08.18 10:57
© Backaldrin
T
or! Das erklärte Ziel im Fußball kommt zu 47 Prozent durch Zufall zustande. Das sagt die Wissenschaft. Im Schnitt fallen pro Spiel weniger als drei Tore, auch das kann man einer Studie der Technischen Universität München entnehmen, die den Einfluss des Zufalls untersucht. Diese These mag stimmen, damit abfinden, dass das Runde „nur“ zufällig im Eckigen landet, will sich Oliver Glasner, Trainer und Sportdirektor des LASK Linz aber nicht. „Mein Job ist es, dem Zufall auf die Sprünge zu helfen“, lacht er und erklärt: „Vorbereitung ist alles. Im Vorfeld jedes Spiels studiere ich die jeweilige gegnerische Mannschaft genau, versuche ihre Stärken und Schwächen zu analysieren und stelle die Jungs darauf ein. Die Strategie ist entscheidend, darauf aufbauend lege ich dann die Taktik und die Aufstellung fest.“ Strategie, Identifikation und Motivation. Während der 44-jährige, ehemalige Spieler und heutige Trainer seine Vorgehensweise erklärt, nicken der Energie AG Generaldirektor Werner Steinecker und backaldrin-Geschäftsführer Harald Deller zustimmend. „In der Wirtschaft dürfen wir auch nichts dem Zufall überlassen. Wir müssen unser Umfeld und die Rahmenbedingungen kennen, um uns darauf einstellen und entsprechend reagieren zu können“, sagt Steinecker und Deller ergänzt: „Zeitgerechtes und richtiges reagieren ist wichtig. Unabhängig davon ist aber auch agieren notwendig, um nicht hinterherzulaufen.“ Im Fußball als auch im Unternehmen muss die Mannschaft rechtzeitig in die Überlegungen eingebunden sein. Das Team muss die Gründe, die für eine Strategie sprechen, nachvollziehen können, um sie mitzutragen. Die Identifikation mit dem Verein und dem Unternehmen, den Zielen, Werten und Überzeugungen jedes Einzelnen entscheidet über seinen Einsatz. Mitläufern fehlt die Motivation, die spielentscheidend ist. „Unsere Mitarbeiter bringen eine hohe
„Wie im Fußball ist auch im Unternehmen jeder im Team wichtig.“ – Werner Steinecker, Harald Deller
HARALD DELLER
Geburtsdatum, -ort: 11. Juli 1966, ... in Oberösterreich Größe: 183 cm Position: Vorstandsmitglied und Geschäftsführer seit 1994 bei backaldrin International The Kornspitz Company Bisherige Stationen: 1986-1994: Logistik-Manager bei Schachinger Logistik, Hörsching; 1995-1996: Logistik-Manager bei backaldrin Österreich; 1996-1998: Leiter der Exportabteilung und internationaler Verkaufsleiter, backaldrin Österreich; 1998-2009: Geschäftsführer backaldrin International; seit 2009: Gesamtgeschäftsführung der backaldrin-Gruppe, Führung aller Niederlassungen weltweit und Leitung der Zentrale Österreich und des Standortes Deutschland Ausbildung: 1981-1984: Ausbildung zum Logistik-Manager; 1994-1995: EU-Stahlstiftung-Stipendium Deller spricht neben Englisch auch Arabisch und ist Honorarkonsul des Haschemitischen Königreichs Jordanien für OÖ. Der begeisterte Golfer und Wanderer ist verheiratet und hat drei Kinder.
Selbstmotivation mit, aber natürlich ist man gefordert, diese nicht einfach vorauszusetzen, sondern sie zu fördern“, sind sich Steinecker und Deller einig. Talente erkennen und individuell fördern. Jeder Spieler und jeder Mitarbeiter bringt individuelle Eigenschaft mit. Wie im Fußball ist nicht jeder für jede Position geeignet. Talente müssen also erkannt, entsprechend gefördert und richtig eingesetzt werden. „Der beste Goalie der Welt wäre wahrscheinlich ein schlechter Stürmer. Ein
Torwart muss seine Abwehr organisieren und klare Anweisungen geben können. Er sollte sich bewusst sein, dass sein Verhalten oft von seinen Mitspielern übernommen wird. Er muss überzeugend auftreten und Ruhe und Stärke ausstrahlen“, beschreibt der Trainer. Bis hin zur Körpergröße muss also der Tormann spezielle Voraussetzungen mitbringen. In einem Unternehmen gilt ebenfalls: Jeder Mitarbeiter muss entsprechend seiner Persönlichkeit, Eigenschaften, Talente, Qualifikationen und Ziele eingesetzt werden. „In einer Führungsposition muss man etwa Verantwortung übernehmen können und wollen. Jemand in diese Rolle zu drängen, macht keinen Sinn. Weder für das Unternehmen, noch das Team und ihn selbst“, ist der backaldrin-Geschäftsführer überzeugt. „Wie im Fußball ist jeder im Team wichtig. Allein mit einem routinierten Torwart kann man noch kein Match gewinnen. Ich brauche auch einen Stürmer, der nach vorne geht und ein Tor macht, genauso muss ich mich auf die Abwehr verlassen können“, vergleicht der Generaldirektor der Energie AG das Teamplay einer Mannschaft mit dem eines Unternehmens. Die Mischung macht‘s. Erfahrene Mitarbeiter und Spieler sind genauso wichtig wie die „jungen Wilden“. Während die einen mit Erfahrung punkten, verfolgen die anderen oft neue Ansätze. Beides ist für den Erfolg – sowohl am Fußballplatz als auch im Unternehmen – wichtig. In einem Team sollte sich der eine nicht vom anderen übervorteilt fühlen. Ein Miteinander ist entscheidend, das Anerkennen der Stärken des anderen und das Lernen voneinander. Ein „alter Hase“ ist vielleicht nicht mehr so flexibel und wendig, sich auf neue Situationen einzustellen, er punktet aber mit Know-how und Erfahrung. Was dem „Jungen“ an Routine fehlt, macht er aber dafür mit Kreativität wett. Je mehr sich Mitarbeiter und Spieler ihrer eigenen Stärken bewusst sind, desto besser können sie auch die des anderen anerkennen und schätzen. Es darf nie ein Gegeneinan-
78 77-79_Trainer lernen.indd 78
09.08.18 10:57
© LASK
– Oliver Glasner
OLIVER GLASNER
Geburtsdatum, -ort: 28. August 1974, Salzburg Größe: 181 cm Position: Trainer und Sportdirektor seit 2015 beim LASK Linz Bisherige Stationen: Als Spieler: 1993: SV Ried; 2003/04: LASK Linz; 2005/06: SV Ried; Als Trainer: 2012-2014: Co-Trainer FC Red Bull Salzburg und Assistent der Geschäftsleitung als Sportlicher Koordinator; 2014-2015: Cheftrainer SV Ried; seit 2015 LASK Linz Ausbildung: 2006: Abschluss des Studiums an der deutschen Fernuniversität in Hagen als Diplom-Kaufmann; UEFA-Prolizenz Glasner belegte 2008 den fünften Platz bei der Wahl zu Österreichs Fußballer des Jahres und beendete seine Spieler-Karriere gesundheitsbedingt 2011. In seiner Rolle als LASK-Trainer führte er den Verein 2017 in die Bundesliga zurück. Glasner ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt in Riedau/OÖ.
© Energie AG
„Der beste Goalie der Welt wäre wahrscheinlich ein schlechter Stürmer.“
der sondern immer ein Miteinander geben. Als Chef – ob als Trainer oder Vorgesetzter im Betrieb – muss man dafür sorgen, dass diese Zusammenarbeit funktioniert und sie fördern. Teambuilding-Aktivitäten wie Mitarbeiterveranstaltungen und Angebote von gemeinsamen Freizeitaktivitäten sind daher wichtiger Bestandteil in beiden Unternehmen. Sieg und Niederlage. Zurück zur Wissenschaft: Nachdem bei einem Schnitt von weniger als drei Toren in einem Spiel nicht immer das gesetzte Ziel erreicht wird, ist auch der Umgang mit einer Niederlage ein Thema, mit dem sich ein Trainer beschäftigen muss. „Es klingt vielleicht abgedroschen, aber ich bin der Überzeugung: Aus Fehlern lernt man. Nach jedem Spiel analysieren wir gemeinsam die Leistung, in Einzelgesprächen wird dann auf das individuelle Spielverhalten eingegangen. Allein die Feststellung, das war ein Fehler, ist zu wenig. Klar muss am Ende immer sein, welche Alternative und andere Lösung es gegeben hätte“, stellt der LASK-Sportdirektor und -Trainer fest. Die Fehlerkultur in Österreich ist generell und verglichen mit anderen Ländern – vorsichtig gesagt – verbesserungswürdig. Scheitern ist hierzulande negativ besetzt, dabei ist es genauso wichtig wie gewinnen, wenn man daraus seine Lehren zieht. Misslingt etwa in USA eine Unternehmensgründung, traut man dem Start-up eine Neugründung zu, anstatt ihn als „Versager“ abzustempeln, der nie wieder einen Fuß auf den Boden bringt. „Wo gehobelt wird, fallen Späne. So ist das nun mal. Viel wichtiger als anzuklagen und Vorwürfe zu machen, ist es, gemeinsam zu analysieren, warum es zu dieser Situation gekommen ist und was man das nächste Mal besser machen kann“, zeigen sich Deller und Steinecker überzeugt, die mehr als ihre Einstellung dazu vereint. Beide sind mit ihren Unternehmen Partner des LASK und halten ihm seit vielen
WERNER STEINECKER
Geburtsdatum, -ort: 1. April 1957, Grieskirchen in Oberösterreich (OÖ) Größe: 194 cm Position: Generaldirektor seit 1972 bei der Energie AG Oberösterreich (OÖ) Bisherige Stationen: 1972: Lehre zum Starkstrommonteur bei der OÖ Kraftwerke AG (OKA, heutige Energie AG OÖ); 1989: Leiter der Schulungs- und Personalentwicklungsabteilung, OKA und Vorstand für Finanzen, Vertrieb, Personal und Recht bei der OÖ Ferngas; 1998: Vorstand für Finanzen, Personal, Recht und Vertrieb, OKA; 2002: Mitglied des Vorstandes der Energie AG OÖ; seit 2017: Generaldirektor der Energie AG OÖ Ausbildung: 1977-1982: Abendschule der HTL für Elektrotechnik; 1983: Studium der Rechtswissenschaften an der Johannes Kepler Universität Linz (JKU); 1994: Promotion zum Doktor der Rechtswissenschaften an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck; 1997-1998: MBA-Studium in Kanada an der University of Toronto; 2002: Promotion zum Doktor der Sozialwissenschaften an der JKU Steinecker ist leidenschaftlicher Jäger und war zwölf Jahre lang Ehrenpräsident der oberösterreichischen Pfadfinder. Er ist verheiratet, hat zwei Töchter und lebt in Kirchschlag bei Linz.
Jahren die Treue. Die nächste Begegnung der Dreierkette Glasner-Steinecker-Deller findet also sicher demnächst bei einem der Spiele des Vereins statt.
79 77-79_Trainer lernen.indd 79
09.08.18 10:57
JAHRHUNDERTPROJEKT
LASK-ARENA
Wenn 2022 der Pachtvertrag mit der Gemeinde Pasching ausläuft, braucht der LASK statt seiner derzeitigen Heimstätte, der TGW-Arena, eine neue. Diese soll in Pichling Ost auf über zehn Hektar entstehen und nicht nur für den Verein von Nutzen sein. Text: Doris Strugl Fotos: LASK
„
LASK-Präsident Dr. Siegmund Gruber
„Die wirtschaftlichen und sportlichen Effekte, die neue Stadien mit sich bringen, sind enorm. Wenn man etwa das Allianz Stadion betrachtet, konnte Rapid dadurch seinen Umsatz mehr als verdoppeln.“ - Dr. Siegmund Gruber
80-81_Laskarena.indd 80
“
FÜR DEN LASK • Der Verein kann die LASK-Arena bespielen, verwerten und vermarkten, was langfristig zu einer Budgeterhöhung führt. • Bessere Vermarktung von Hospitalityangeboten (business-Seats und Skyboxen), die erfahrungsgemäß die größte Einnahmenposition sind • Verdreifachung der business-Seats von derzeit 500 auf ca. 1.500 und 40 bis 50 Skyboxen bzw. Logen • Statt bisher rund 3.000 Dauerkarten könnten künftig bis zu 6.000 verkauft werden. • Anstieg der Gesamtzuschauerzahl und Zunahme des Familienbesuchs 80 09.08.18 13:53
FÜR DAS SPORTLAND OBERÖSTERREICH • Zur Sicherung bzw. Entwicklung des oberösterreichischen Fußballs in den beiden ersten Ligen Österreichs ist ein modernes Stadion mit rund 20.000 Plätzen notwendig.
„
„Das OÖVP-FPArbeitsübereinkommen bekennt sich zu einer Fußball-Arena im Zentralraum. Die Erfahrung aus anderen Projekten zeigt, dass bis zu 75 Prozent mehr Zuschauer in ein neues Stadion kommen. Besonders interessant ist, dass der Frauenanteil um bis zu 400 Prozent steigt.“
• Eine multifunktionale Arena kann auch für diverse Großevents genutzt werden.
• Die LASK-Arena ist Teil eines Business-Modells,das den Plan verfolgt, langfristig mehr Budget und Erlöse zu erzielen.
© Land OÖ
• Stärkung des Veranstaltungsmarktes insbesondere im Raum Linz
- Dr. Michael Strugl
FÜR DIE FANS • Mit 16.500 Sitzplätzen wäre das neue Stadion länderspieltauglich, auch Europacup-Spiele und Matches der Nations League sind möglich. • Der Verein kehrt zur Freude der Fans ins Linzer Stadtgebiet zurück. • Ideale Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und ausreichend Parkplätze
“„
• Identitätsstiftend für den Traditionsverein
„Die LASKArena soll auch für Länder- und Europacup-Spiele tauglich sein. Außerdem kann man dadurch auch die UEFA Nations League nach Oberösterreich holen.“
Wirtschafts- und Sportreferent Landeshauptmann-Stv. Dr. Michael Strugl
- Dr. Walter Entholzer
“
Dr. Walter Entholzer: Präsident LASKLERFanclub – mit rund 160 Mitgliedern der größte Fanclub des LASK
81 80-81_Laskarena.indd 81
09.08.18 13:53
BANKER AUS LEIDENSCHAFT
82 82-85_VKB.indd 82
10.08.18 11:10
Seit mehr als drei Jahren leitet Mag. Christoph Wurm als Generaldirektor die Geschicke der VKB-Bank. Zugleich mit dem 145-jährigen Jubiläum der Bank feierte der leidenschaftliche Wassersportler, für den soziales Engagement kein Widerspruch zum Bankenbusiness ist, heuer seinen 50. Geburtstag. Ein Interview über Digitalisierung im Bankenbusiness, gelebte Regionalität, soziales Engagement und Teamwork. Text: Ulli Wright Fotos: VKB-Bank
N
o Risk, no Fun – no Limit, no Life“ lautet die Devise von VKB-Generaldirektor Mag. Christoph Wurm. Egal ob im privaten Bereich, wo der zweifache Familienvater als staatlich geprüfter Rafting-Bootsführer, Canyoning-Guide und Hochseiltrainer seine Herausforderung in der Natur findet, oder auch beruflich, wo er als Manager einer Regionalbank mit 34 Filialen in Oberösterreich tagtäglich wichtige Entscheidungen zu treffen hat. Als Wurm im Jahr 1997 in der Rechtsabteilung in der VKB-Bank zu arbeiten begann, hat er nicht damit gerechnet, einmal Generaldirektor der VKB-Bank zu werden. Als Chef von 570 Mitarbeitern ist es ihm wichtig, das ehrliche Banking, für das die VKB-Bank seit 145 Jahren steht, trotz rasant ändernder technologischer und rechtlicher Rahmenbedingungen beizubehalten. Aber auch der enge Kontakt zu den Menschen und Unternehmen in der Region steht für ihn an erster Stelle. Kein Wunder also, dass Mag. Christoph Wurm das 145-Jahr-Jubiläum der VKB-Bank und seinen runden Geburtstag Mitte Juni zum Anlass nahm, unter dem Motto „Ein Stück des Weges“ eine ganz besondere Tour durch Oberösterreich zu starten.
„
Herr Generaldirektor Wurm, anlässlich des 145-Jahr-Jubiläums und Ihrem runden Geburtstag haben Sie unter dem Motto „Ein Stück des Weges“ zu einer ganz besonderen Tour durch Oberösterreich geladen. Was war Ihnen bei der Auswahl der jeweiligen Ziele und in Sachen Programmgestaltung wichtig? Mir ist es als „Banker“ besonders wichtig, genau dort zu sein, wo unser Bankgeschäft passiert, nämlich bei unseren Kunden in der Region. Gemeinsam mit Kunden und Mitarbeitern habe ich durch diese
„Oberösterreich-Tour“ die Vielfalt der Orte und Unternehmen in Oberösterreich neu kennenlernen dürfen. Unser gemeinsames Ziel war und ist es, die Region in der wir leben, noch erfolgreicher zu machen. Dafür sind wir als „Banker“ da. Was hat Sie an dieser sechstägigen Tour durch Oberösterreich am meisten beeindruckt? Mich hat vor allem beeindruckt, wie viele Menschen ich in dieser Woche erreichen konnte. Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Sport, Kunst und Kultur sowie Kunden und Freunde der VKB-Bank begleiteten mich jeweils „ein Stück des Weges“. Wir haben uns ein Bild von der sportlichen und kulinarischen Schönheit und Einzigartigkeit unseres Landes machen können und besuchten jeden Tag unsere VKB-Filialen vor Ort. Besonders positiv in Erinnerung bleibt mir die Offenheit unserer Kunden, ihr Unter-
„
Es ist mir wichtig, genau dort zu sein, wo unser Bankgeschäft passiert, nämlich bei den Kunden in der Region.
“
nehmen mit Freude vorzustellen. Zum Beispiel besuchten wir die AMAG in Ranshofen, Resch & Frisch in Wels, die Seeapotheke in Schörfling, das Curhaus der Marienschwestern in Bad Kreuzen, Synthesa Chemie in Perg oder die Firma Indutherm in St. Florian. Besonders beeindruckt hat mich auch die Vielzahl von Geschichte und Geschichten, die unterschiedlichsten Eindrücke, vor allem auch die spirituellen Erlebnisse im Rahmen einer Morgenmesse
in der Krypta in St. Florian sowie bei der Morgenandacht im Neuen Dom in Linz. Auch die schönen Naturerlebnisse bleiben in guter Erinnerung, wie zum Beispiel die gemeinsame Wanderung mit Gerlinde Kaltenbrunner auf den Kleinen und Großen Sonnstein in Ebensee oder die besondere Stille in der Wolfsschlucht in Bad Kreuzen. Der 50. Geburtstag ist auch immer ein Anlass, Bilanz zu ziehen. Sie sind Familienvater, Bankenmanager und auch im sozialen und kulturellen Bereich stark engagiert. Wie sieht Ihre persönliche Bilanz aus? Meine persönliche Bilanz fällt nach 50 Jahren sehr positiv aus. Doch für mich gibt es immer genug zu tun! Der Blick in die Zukunft ist mir wichtiger als der in die Vergangenheit. Was ich rückblickend und vorausschauend festhalten möchte: Unser Weg, den wir als regionales Bankhaus mit unseren Kunden gehen ist einzigartig! Seit 2015 sind Sie Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der VKB-Bank. Haben Sie bei Ihrem Eintritt in die Bank im Jahr 1997 damit gerechnet, einmal ganz oben zu stehen bzw. haben Sie diese Managementtätigkeit angestrebt? Im Jahr 1997 habe ich keinesfalls damit gerechnet, einmal Generaldirektor der
→
83 82-85_VKB.indd 83
10.08.18 11:10
Ein Stück des Weges mit „Kapitän“ Mag. Christoph Wurm am schönen Attersee
Auf seiner Tour besuchte Mag. Christoph Wurm die AMAG in Ranshofen (v. l.): AMAG-Finanzvorstand Mag. Gerald Mayer, VKB-Generaldirektor Mag. Christoph Wurm, AMAG-Vorstandsvorsitzender Dipl. Ing. Helmut Wieser und VKB-Aufsichtsratspräsident MMag. Matthäus Schobesberger
VKB-Bank zu werden. Ich habe mich damals voll und ganz auf meinen Job in der Rechtsabteilung konzentriert. Ich war immer schon offen für Managementaufgaben, die am besten gemeinsam im Team gelöst werden. Daran hat sich grundsätzlich nichts geändert, nur dass mein „Team“ jetzt um einiges größer geworden ist. Sie sind Finanzverantwortlicher vom Verein SOS Menschenrechte, engagieren sich bei der Schuldnerhilfe und haben Ihre berufliche Laufbahn bei der Caritas gestartet. Wie lässt sich Ihr soziales Engagement mit der Rolle des Bankenmanagers vereinbaren? Es geht immer um das Wohl der Menschen, es geht immer darum, für andere eine Verbesserung zu erreichen, Ziele zu erreichen, etwas Positives zu bewirken und es geht dabei immer um das Miteinander. Das und noch vieles mehr ist es, was mich dazu bewegt, mich zu engagieren, meine Fähigkeiten auch in anderen Organisationen einzusetzen und dazu beizutragen, „dass etwas weitergeht“. Bei der Tour „Ein Stück des Weges“ standen auch sportliche Aktivitäten in der Natur am Programm. Sie sind staatlich geprüfter Rafting-Bootsführer, Canyoning-Guide und Hochseiltrainer. Wie viel Zeit bleibt Ihnen noch für Ihre sportlichen Tätigkeiten? Welche Lehren können Sie daraus für Ihren beruflichen Alltag ziehen? Es gibt für mich sehr viele Gemeinsamkeiten zwischen Sport und Beruf, besonders in der Gruppe bzw. im Team können wir sehr viel voneinander lernen. Nehmen wir das Beispiel Risikomanagement
beim Canyoning und bei Bankgeschäften: Beim Canyoning geht es immer darum, dass alle sicher und gesund wieder zurückkommen. Und auch bei Bankgeschäften sollen alle Beteiligten mit einem guten Ergebnis und Gefühl nach Hause gehen und die uns anvertrauten Vermögenswerte mit „Sicherheit“ gut angelegt wissen. Mir gefällt auch der Aspekt der Zusammenarbeit, dass ein Team in einem Boot sitzt, das man nur gemeinsam gut durch unruhige Gewässer bringen kann. Weiters geht es um das Durchhaltevermögen, wenn es einmal schwierig wird, um das Zusammenhalten und natürlich um den berühmten „Sprung ins kalte Wasser“. Sie sind Chef von rund 570 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wie ist Ihr Führungsstil und was ist Ihnen im Umgang mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wichtig? Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind uns sehr wichtig, denn sie arbeiten Tag für Tag für die Interessen unserer Kunden und für das Wohl der Bank. Besonderen Wert lege ich auf persönliches Engagement, Offenheit und Freude an der Arbeit. Meinen Führungsstil beschreibe ich gern als jenen eines Kapitäns an Bord eines Schiffes: Der
Kurs wird gemeinsam mit meiner engagierten Führungsmannschaft festgelegt. Die VKB-Bank ist mit 34 Filialen in Oberösterreich regional gut aufgestellt. Wie wichtig ist Ihnen diese Regionalität bzw. was macht Regionalität für Sie aus? Regionalität bedeutet für mich, im Denken offen zu sein für globale Themen und gleichzeitig regional zu wirken und zu handeln. Oberösterreich ist eine besondere Region und es ist uns besonders viel wert, dass wir uns für diese – unsere – Region besonders einsetzen. Dieses „Einsetzen“ bedeutet natürlich, für unsere Kunden da zu sein und sie bestmöglich zu begleiten. Insgesamt engagieren wir uns natürlich auch kulturell, sportlich und sozial für „unser“ Oberösterreich. In der Bankenwelt nimmt die Digitalisierung einen immer größeren Stellenwert ein. Wie ist in der VKB-Bank der Entwicklungsstand? Werden die 34 Filialen auch in Zukunft erhalten bleiben? Wir sind davon überzeugt, dass ein Miteinander von persönlicher Beratung und digitaler Welt zum Ziel führt. Digitale Bankgeschäfte und persönliche Beratung ergänzen einander, es gibt für uns nicht ein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als-auch beider Kanäle. Doch egal, ob es sich um den digitalen oder den persönlichen „Zugang“ zur Bank handelt, immer steht der persönliche Kundennutzen im Vordergrund, die Kundenorientierung und der menschliche Austausch. Wie schwierig ist es, durch die bereits sehr langanhaltende Niedrigzinsphase für eine Regionalbank wie die VKB-Bank in Zukunft Erträge zu erwirtschaften? Aus unserer Sicht hat die vorherrschende Niedrigzinsphase/Negativzinsphase ein historisches Ausmaß erreicht. Gerade für jene Banken, bei denen der Schwerpunkt auf dem Zinsgeschäft liegt, ist die der-
84 82-85_VKB.indd 84
10.08.18 11:10
zeitige bzw. die schon so lange anhaltende Situation eine schwierige. Auch für die VKB-Bank, die sich aus Spareinlagen aus dem regionalen Markt refinanziert und nicht am globalen Finanzmarkt agiert, ist die derzeitige Zinssituation sehr herausfordernd. Auch das Leitbild einer an den Grundsätzen der Nachhaltigkeit orientierten Wirtschaft gewinnt immer mehr Bedeutung. Wie schafft es die VKBBank in Oberösterreich, soziale, ökologische und ökonomische Aspekte untereinander zu verknüpfen und im Bankbetrieb zu verankern? Bei der VKB-Bank sind Bankprodukte und Leistungen durch und durch regional und damit durch und durch nachhaltig. Und so zieht sich „der rote Faden der Nachhaltigkeit“ durch das Geschäftsmodell und die Geschäftspolitik der VKB-Bank – vom regionalen Geldkreislauf bis zum regionalen Weltspartagsgeschenk, die Wertschöpfung bleibt in der Region! Unser Verständnis ist immer getragen von Nachhaltigkeit in der Region Oberösterreich. Aus Überzeugung verbinden wir Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt, das macht unser Bankverständnis aus – seit 145 Jahren.
wollen. Auch für unser „ehrliches Banking“ sind wir seit 145 Jahren bekannt. Verändert haben sich natürlich die technologischen und rechtlichen Rahmenbedingungen im Bankgeschäft. Und natürlich das Arbeitstempo, das sich rasant erhöht hat. Mit welchen Zielen gehen Sie in die Zukunft? Was wird in den nächsten Jahren die größte Herausforderung sein? Mein und unser größtes Ziel ist es, die VKB-Bank in die neue Zeit zu bringen. Sprich, die Digita-
lisierung mit jedem Tag weiterzuentwickeln und als modernes Bankhaus die Bedürfnisse der Kunden zu kennen und zu erfüllen. Ein weiteres Ziel ist, das Bankgeschäft auch in der Zukunft für unsere Kunden interessant zu machen. Der „Job“ des Bankers soll insgesamt noch spannender und freudvoller empfunden werden, denn mit Menschen und ihren ganz persönlichen Finanzthemen zu arbeiten, ist hochinteressant!
Mag. Christoph Wurm mit dem Probst des Stiftes St. Florian Johannes Holzinger
WORDRAP Meinen Tag beginne ich mit ... einer Tasse Kaffee. Glücklich machen mich ... Natur, gute Geschäfte. Niemals vergessen werde ich ... die besondere Woche „Ein Stück des Weges“ im Juni 2018. Einen Tag verbringen würde ich gerne mit ... Gerlinde Kaltenbrunner. Geld ist ... Mittel zum Zweck. Ich lese gerade ... „Der leise Ruf des Schmetterlings“ von Hardy Krüger jr., „Reinventing Organizations“ von Frédéric Laloux, „Das Feld“ von Robert Seethaler. In meiner Freizeit ... bin ich am liebsten am Wasser – im Kajak, beim Canyoning oder Rafting. Ich bin ... Bankmanager, ständig in Bewegung. Gar nicht ausstehen kann ich ... Langeweile, Menschen die sich nicht einbringen und keine Begeisterung zeigen. Schwach werde ich bei ... einem guten Kaffee, besonderen Gesprächen, berührenden Momenten, schönen Erlebnissen in der Natur. Mein Lebensmotto... „No risk, no fun – no limit, no life!“
Besondere Naturerlebnisse in der beeindruckenden Wolfsschlucht in Bad Kreuzen
Seit 2015 sind Sie Generaldirektor. Worauf blicken Sie mit Stolz zurück? Gab es auch Zeiten, in denen Sie am liebsten das Handtuch geworfen hätten? Stolz macht mich, dass wir gemeinsam mit unseren Kunden viel erreicht haben, gute Geschäfte gemacht haben und immer wieder persönliche Lösungen gefunden haben. Dass wir voll und ganz überzeugte Neukunden gewinnen konnten und dass wir gleichzeitig unsere Mitarbeiter noch mehr für das Bankgeschäft begeistern konnten. Aber auch, dass wir in schwierigen Zeiten besonnen unseren Weg als regionales Bankhaus gegangen sind. Natürlich gibt es immer wieder „Aufs und Abs“, und manche Situationen können schon schweißtreibend sein. Und dann benutze ich gerne das angesprochene „Handtuch“, indem ich mich damit abtrockne – auf die Idee, es zu werfen, bin ich bis jetzt noch nie gekommen. (lacht) Die VKB-Bank feiert heuer ihr 145-jähriges Jubiläum. Was hat sich in diesen 145 Jahren verändert, was ist gleich geblieben? Gleich geblieben sind die Konzentration auf die Region und der Nutzen für die Menschen und die Unternehmen, den wir mit unserer Arbeit schaffen
Mag. Christoph Wurm mit Gerlinde Kaltenbrunner am Gipfel des Großen Sonnsteins
Beruf von Gattin Mag. Birgit Wimmer-Wurm: Projektmanagerin JKU Linz Alter der Töchter: Stefanie 21, Elena 12
85 82-85_VKB.indd 85
10.08.18 11:10
Gottfried Pirklbauer ist Gemüsehändler aus Leidenschaft.
86
86-89_Gottfried.indd 86
09.08.18 14:29
„ICH BIN VERRÜCKT NACH GEMÜSE“ Obst und Gemüse sind sein Leben, beste Qualität sein Versprechen: Gottfried Pirklbauer schafft eine Brücke zwischen Groß- und Einzelhandel und zeigt, wie emotional die Arbeit mit den frischen Früchtchen sein kann. Text: Denise Derflinger Fotos: Stefan Beiganz, Andreas Röbl
S
eit 31 Jahren verschreibt sich Gottfried Pirklbauer aus Altmünster am Traunsee ganz seinem knackigen Obst und Gemüse. Mit viel Geschick und jeder Menge Bauchgefühl hat er sich einen Ruf ergattert, der ihn nicht nur stolz macht, sondern auch mit den Bauern der Region zusammenbringt. Ein Interview über Kindheitserinnerungen, die Liebe zur Frucht und Herausforderung in seinem Beruf.
Herr Pirklbauer, wie kann man sich Ihre Arbeit vorstellen? Die Arbeit als Gemüsehändler ist vielschichtiger und intensiver, als man vielleicht denkt. In der Branche gibt es unglaublich viele Informationen, die im Hintergrund laufen. Klar, der Kunde bekommt sein Obst und Gemüse, aber damit wir ihm beste Qualität liefern können, muss viel geplant werden. Mein Tag beginnt frühmorgens zwischen zwei und drei Uhr. Zweimal die Woche pendle ich zu den Großmärkten nach München oder Verona, wo ich meine Ware beziehe. Jede Kiste wird von mir handselektiert, nur so kann ich bestes Obst und Gemüse gewährleisten.
87
86-89_Gottfried.indd 87
09.08.18 14:29
Bei der Arbeit: Gottfried Pirklbauer beim Schichten des Kohlrabis
„
STARKES TEAM. Sohn Kevin unterstützt Gottfried Pirklbauer in allen Belangen und ist Teil seines Teams.
Vertrauen Sie hierbei auf Wissen – oder aufs Bauchgefühl? Auf beides! Die Tagespreise bei Obst und Gemüse variieren stark, manchmal fühle ich mich wie an der Börse! (lacht) Da braucht es schon eine Menge Erfahrung, um zur richtigen Zeit den richtigen Preis auszuhandeln.Bei der Qualität der Produkte setze ich stark auf mein Wissen, die Menge kaufe ich nach Bauchgefühl ein. Ganz wichtig ist mir ein guter Kontakt zu den Verkäufern: Wir sind ein ganz kleiner Fisch in der Branche und haben uns durch den jahrelangen Kontakt und faires Verhandeln einen guten Ruf erworben. Wir erzielen oft bessere Preise als die Großen – darauf bin ich besonders stolz. Die Liebe zur Frucht kam bei Ihnen erst später, Sie sind gelernter Tischler. Wie kam es zum Umschwung? Wie früher in jedem Ort, gab es auch bei uns ein kleines Obst- und Gemüsegeschäft, zu dem mich meine Mutter oft geschickt hat. Ich freute mich jedes Mal, wenn der Fahrverkäufer da war, der mir als kleiner Bub sehr imponiert hat. Damals war für mich klar: Das möchte ich auch mal machen! Irgendwann habe ich darauf ver-
Heute habe ich meinen Traumjob.
gessen, machte die Lehre zum Tischler und den LKW-Führerschein, ging zum Bundesheer ... Eines Tages legte ich mich mit einer Zeitung zum Pleschinger See und ging die Stellenanzeigen durch. Bei „Fahrverkäufer für Obst und Gemüse gesucht“ blieb ich hängen, hatte eine Erinnerung an meine Kindheit, einen Geistesblitz – und arbeite heute in meinem Traumjob. Sie sind dann quasi mit einem fahrbaren Marktstand durch Oberösterreich getourt? So ähnlich kann man sich das vorstellen! (lacht) Ich hatte schon feste Kunden, die Ware wurde direkt aus dem Kleinlaster verkauft. Die Anfänge waren sehr speziell, ich kannte viele Obst- und Gemüsesorten nicht und wurde nach drei Tagen Einschulung ins kalte Wasser geworfen. In sehr guter Erinnerung blieb mir der damalige Küchenchef vom Kurhotel in Bad Hall, von dem ich in drei Wochen mehr gelernt habe als in den Monaten darauf. Die Qualität Ihrer Produkte liegt Ihnen besonders am Herzen. Woher beziehen Sie Ihr Obst und Gemüse?
“
Beim Gemüse ist es glücklicherweise relativ einfach: Schauen Sie beim Fenster raus – genau hier wächst es! Wir haben einen großen Standortvorteil, weil wir uns im Eferdinger Becken, also direkt im Gemüseland, befinden. Wenn möglich, kommt das Gemüse aus der Region, die Qualität muss zu 100 Prozent stimmen. In nur 500 Metern Luftlinie wächst der Großteil unseres angebotenen Salates auf dem Hof des Bauern Alois Mittermayr und nur 50 Meter entfernt die Erdbeeren. Obst, das nicht bei uns angebaut werden kann, beziehe ich aus anderen Ländern. Sie arbeiten seit mehr als 30 Jahren in der Branche. Erkennen Sie einen bestimmten Trend beim Obst- und Gemüsehandel? Beim Obst ist die Nachfrage nach österreichischen Produkten stark gestiegen. Außerdem sind unsere Kunden offener geworden und trauen sich auch über ausgefallenere Sorten
88
86-89_Gottfried.indd 88
09.08.18 14:29
Maulbeeren, Blutpflaumen und die Zitrone „Buddhas Hand“ sind bei uns zu finden. Wie würden Sie sich selbst beschreiben? Ich glaube, ich bin in positivem Sinne gemüseverrückt! (lacht) Diese Materie hat mich in Beschlag genommen, ich lebe Obst und Gemüse. In meinem Job gehe ich auf, da steckt viel Herzblut drin, das man braucht, um (über)leben zu können. Wie in der gesamten Wirtschaft geht es auch immer schneller und hektischer zu, ich bin der Ruhepol zwischendrin und halte die Fäden in der Hand. Handgeprüfte Qualität und pure Frische
drüber. Spannend ist, dass die Bauern ebenfalls Lust auf Neues haben: So haben wir beispielsweise Wassermelonen aus Eferding neu im Programm. Durch unser Geschäft am Südbahnhofmarkt erkenne ich besser, was gefragt ist. Das gebe ich dann an die Produzenten weiter, die sich danach richten können – und so gibt‘s für jeden eine Win-win-Situation. Neben dem Großhandel sind Sie seit März mit „Gottfried‘s Obst- und Gemüsewelt“ am Südbahnhofmarkt zu finden. Der Einzelhandel – ein neues Terrain für Sie? Wir haben das Geschäft schon vorher beliefert, nun stehen wir aber selbst hinter der Theke. Das ist spannend: Wir bekommen unreflektiertes Feedback der Kunden, können schneller auf Probleme reagieren und bieten beste Beratung an. In der digitalisierten Zeit setzen die Menschen auch beim Obst- und Gemüseeinkauf vermehrt auf Emotionen. Bei uns darf genussvoll eingekauft, gekostet und gerochen werden. Inwiefern unterscheiden Sie sich von anderen Obst- und Gemüsehändlern? Im Großhandel sind wir mit unseren Qualitätsansprüchen und unserer Einkaufsphilosophie einzigartig. Wir sind zweimal die Woche auf den Großmärkten in München und Verona unterwegs – in der Häufigkeit macht das keiner in Österreich. Auch im Einzelhandel haben wir einiges zu bieten: Rund 200 frische Produkte finden sich im Sortiment. Unser Obst und Gemüse wird essreif geerntet, exotische Früchte kommen als Flugware. So garantieren wir einzigartigen Geschmack.
www.obstundgemuesewelt.at
und Überschwemmungen können ganze Ernten zunichtemachen und Existenzen auslöschen. Uns im Eferdinger Becken trifft es nicht ganz so schlimm, da wir ein sehr beständiges Klima haben. Wenn man zu den Steirern blickt, ist das schon erschreckend. Die Herausforderung an Ihrem Beruf? Der Job im Handel ist sehr komplex: Man muss geistig fit sein, hundert Prozent geben, ist ständig unterwegs, muss auch am Wochenende Preise checken und hat ganz und gar nicht familienfreundliche Arbeitszeiten. Es gibt kaum junge Leute in der Branche, somit wird es immer schwieriger, geeignete Fachkräfte zu finden. Meine Herausforderung ist, eine attraktive Basis für die nächste Generation zu schaffen. Gärtnern als großes Hobby: Bauen Sie selbst Gemüse und Obst für den Eigenbedarf an? Sollte ich irgendwann einmal nicht mehr handeln, denke ich schon, dass das Gärtnern ein Hobby von mir wird. Leider habe ich jetzt zu wenig Zeit dafür. Im unserem Garten ist meine Frau die treibende Kraft und pflanzt Kräuter und Salat an. Auch Exotisches wie
In „Gottfried‘s Obst- und Gemüsewelt“ am Südbahnhofmarkt werden täglich 200 frische Produkte angeboten.
Klimawandel ist kein Fremdwort mehr. Wie bekommen Sie als Händler diesen in der Landwirtschaftsbranche mit? Einerseits dadurch, dass nun auch bei uns Sorten angebaut werden können, die vor einigen Jahren keine Chance hatten. Dadurch werden die Bauern mutiger und versuchen sich an Neuem – oft erfolgreich! Andererseits macht die neue Wetterlage das Leben der Bauern schwer. Unwetter, Hagel, lange Dürreperioden 89
86-89_Gottfried.indd 89
09.08.18 14:29
AM ENDE ERGIBT ALLES EINEN GIN ... Ob mit Tonic und Gurke oder klassisch im „Negroni“ – Gin ist absolut trendy! In der Linzer Bar „Frau Dietrich“ setzen Tom Hausknecht und Moritz Horton bei ihren Cocktails ebenfalls gern auf die Spirituose mit Wacholdergeschmack.
Text: Nicole Madlmayr Fotos: Stefan Beiganz, Shutterstock
90 90-95_Gin Story.indd 90
09.08.18 14:02
91 90-95_Gin Story.indd 91
09.08.18 14:02
„A GIN A DAY KEEPS THE DOCTOR AWAY“
W
er Gin trinkt, liegt absolut im Trend! Dabei ist das Getreide -Destillat mit Wacholdergeschmack ein alter Klassiker, der erst vor einigen Jahren wiederentdeckt wurde. Besonders in Kombination mit Tonic Water hat Gin ein Revival gefeiert. In der Linzer Bar „Frau Dietrich“ ist die Spirituose ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Barkultur und die Grundlage für viele Cocktails. Warum das so ist, erklärt Bartender und Gin-Kenner Tom Hausknecht: „Gin hat eine spezifische Geschmacksnote, die auf Wacholder basiert. Der Zusatz von verschiedenen Kräutern und Aromastoffen, so genannten Botanicals, macht ihn so einzigartig. Damit bietet er uns eine breite Spielwiese!“ Gin & Tonic – das passt! Bei der Herstellung von Gin kann man sich austoben, was die Zugabe von Botanicals betrifft. Laut Hausknecht können es bis zu 300 verschiedene Zutaten sein – von Engelswurz und Lavendel über Nelken bis hin zu Zitruszesten. „Gin verträgt das und braucht es auch“, betont der erfahrene Barkeeper. Wer ihn am liebsten in Kombination mit Tonic trinkt, sollte beides unbedingt aufeinander abstimmen. „Mit dem falschen Tonic kann man den besten Gin verkacken“, fügt Moritz Horton lachend hinzu. Er arbeitet seit Februar in der „Frau Dietrich“ und wird Österreich im Herbst übrigens in Mexiko bei der großen Olmeca Altos Cocktail Competition vertreten, bei der sich alles um den weltbekannten Tequila dreht. Weltweit gibt es übrigens mehr als 1.000 verschiedene Gin-Sorten. Will
er sich London Gin nennen, muss er laut EU-Verordnung mindestens 37,5 Prozent Alkohol enthalten und darf nur aus natürlichen und naturidentischen Aromastoffen bestehen. Den Zusatz „dry“ darf man verwenden, wenn keinerlei süßende Erzeugnisse zugesetzt werden. Welche die beste Gin-Sorte ist, lässt sich nicht sagen. „Das hängt immer vom persönlichen Geschmack ab“, sagt Moritz Horton. „Man sollte immer jene Sorte trinken, die einem am besten schmeckt.“ Einen qualitativ minderwertigen Gin erkennt man hingegen, wenn man daran riecht. Steigt er einem aggressiv in die Nase, sollte man besser die Finger davon lassen.
Moritz Horton bearbeitet einen Eiswürfel-Block für den „Negroni“.
Bester Gin nicht immer der teuerste. Die beiden Bartender empfehlen grundsätzlich,
SEHR ZUM WOHL. Tom Hausknecht (l.) und Moritz Horton, die beiden Bartender in der „Frau Dietrich“
92 90-95_Gin Story.indd 92
09.08.18 14:03
In der Linzer Bar „Frau Dietrich“ gibt es rund 70 verschiedene Sorten Gin.
verschiedene Sorten zu probieren und dann für sich selbst zu entscheiden – dabei muss der teuerste Gin nicht immer der beste sein. Bei einer internationalen Blindverkostung wurde der „Gordon‘s Dry Gin“ auf den ersten Platz gehoben. „Ich vermute, dass es damit zu tun hat, weil dieser Gin alles erfüllt, was man sich von einem Gin erwartet“, so Tom Hausknecht. „Er ist wacholderlastig ohne irgendwelche Nebengeschmacksnoten. Ein typischer Gin, wie ihn die alten Herren in den 20er-Jahren mit einer gepflegten Zigarre getrunken haben.“ Nur selten wird Gin heute noch pur getrunken. Beliebter ist er als Basis für die unterschiedlichsten Cocktails. Theoretisch kann Gin mit jedem beliebigen Begleiter gemixt werden – je nach Geschmack zum Beispiel als Gimlet mit Limettensaft oder in Kombination mit Campari und rotem Wermut als Negroni. Letzterer ist übrigens der Lieblingsdrink der beiden Bartender. Das Rezept und die amüsante Entstehungsgeschichte gibt es auf der nächsten Seite! Wer Gin stilecht trinken möchte, greift laut den Experten zu Longdrinkgläsern. Auch bauchige Gläser, aus denen die Kohlensäure nicht so schnell entweicht, eignen sich gut. Viel wichtiger ist, den Drink mit viel Eis zu servieren – Gin mag es eiskalt!
BRAMBLE Zutaten: 5 cl Gin 3 cl Zitronensaft 2 cl Brombeerlikör 2 cl Zuckersirup Brombeeren zum Garnieren Zubereitung: Den Brombeerlikör ins Glas geben und mit gecrushtem Eis auffüllen. Gin, Zitronensaft und Zuckersirup im Shaker mixen und durch ein Sieb ins Glas gießen. Mit Brombeeren garnieren.
In diesem Sinne: Sehr zum Wohl! Oder wie die Engländer längst richtig erkannt haben: It’s never → too early for Gin o’clock! 93 90-95_Gin Story.indd 93
09.08.18 14:03
INFO WO GIN HERKOMMT Gin ist eine der ältesten Spirituosen und wurde angeblich bereits im 15. Jahrhundert entdeckt. Ursprünglich stammt er aus den Niederlanden und Belgien und war dort als „Genever“ bekannt. Dieser Begriff leitet sich vom niederländischen „jeneverbes“ bzw. dem französischem „genévrier“ ab – beides steht für Wacholder, die Grundlage von Gin. Im Achtzigjährigen Krieg sollen sich niederländische Soldaten mit „Genever“ Mut angetrunken haben, britische Soldaten wiederum tranken Gin & Tonic gegen Malaria-Fieber. Im 17. Jahrhundert brachten die Briten den „Genever“ dann mit in ihre Heimat, woraus sich später der heutige Gin entwickelt hat.
„LANGE REDE, KURZER GIN!“
NEGRONI „BOTTLE-AGED“ Zutaten: 3 cl Gin 3 cl Campari 3 cl Roter Wermut 4 Tropfen Tom‘s Bitters Orange (erhältlich unter www.tomsbitters.com und in der Markthalle Linz) Zubereitung: Alle Zutaten mixen, in eine Flasche abfüllen und am besten zwei Wochen an einem dunklen, kühlen Ort ruhen lassen. Dann können die einzelnen Zutaten ihren Geschmack ideal entfalten und sich miteinander verbinden. Mit einem „Eiswürfel-Block“ im Glas servieren. In der „Frau Dietrich“ wird der Negroni zusätzlich mit Maracuja-Espuma veredelt! Zur Geschichte des Negroni: Seinen Ursprung hat der Aperitif-Klassiker Negroni mündlichen Überlieferungen zufolge in einer Bar in Florenz. Dort bestellte um das Jahr 1919 Graf Camillo Negroni den gewohnten „Americano“ – ein beliebter italienischer Aperitif aus Campari, Wermut und Soda – mit der Bitte, ihn an diesem Tag stärker als gewohnt zuzubereiten. Der Barkeeper ließ sich das nicht zweimal sagen und servierte den Americano mit Gin statt mit Soda. Der Negroni war geboren!
94 90-95_Gin Story.indd 94
09.08.18 14:04
Ein bisschen Spaß muss auch hinter der Bar sein.
INFO DIE JUNGS: Tom Hausknecht (39) ist gebürtiger Tscheche und arbeitet seit drei Jahren in der „Frau Dietrich“. Zuvor war er im „Stollen“ in Kufstein, jener Bar, die wegen ihrer Gin-Sammlung im „Guiness Buch der Rekorde“ steht. Die Sammlung umfasst mittlerweile mehr als 900 verschiedene Sorten Gin. Moritz Horton (32) steht seit Februar hinter der Bar in der „Frau Dietrich“. Der gebürtige Münchener ist angehender Jurist und schreibt im Moment an seiner Magister-Arbeit.
INFO ZUR LOCATION: „Frau Dietrich“ ist eine charmante Bar im Herzen der Linzer Altstadt, die seit knapp fünf Jahren von Montag bis Samstag (ab 18 Uhr) die 1920er-Jahre wieder aufleben lässt. Im Hintergrund läuft Swing- und Blues-Musik, die Atmosphäre ist so gemütlich, dass man gern einen Cocktail mehr als geplant trinkt. Die Cocktails werden übrigens nach eigener Rezeptur gemixt – mit dem sogenannten „Frau Dietrich“-Twist. www.frau-dietrich.at
Tom Hausknecht gibt mit einem Maracuja-Espuma dem Negroni den besonderen Twist.
95 90-95_Gin Story.indd 95
09.08.18 14:04
Der Audi Q8 ist das neue Topmodell der Q-Familie aus Ingolstadt.
96
96-105_Autos.indd 96
10.08.18 11:43
LUXUS AUF VIER RÄDERN Schöner, schneller, schärfer: Die neuen Autos in diesem Jahr erfreuen mit Optik und Pferdestärken. Zum Teil stehen sie noch gar nicht bei den Händlern, doch Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. Darum präsentieren wir hier die automobilen Highlights – vom stattlichen SUV bis zum rassigen Roadster. Text: Nicole Madlmayr Fotos: Werk
AUDI Q8
Der Q8 ist das neue Top-Modell der Q-Familie aus Ingolstadt: Luxuriös ausgestattet, verbindet es die Eleganz eines viertürigen Coupés mit der praktischen Vielseitigkeit eines großen SUV. Der 286 PS starke Motor sorgt für sportliche Dynamik und einen guten Antritt. Der Innenraum hat nahezu Lounge-Charakter – sehr geräumig, hochmodern und dennoch gemütlich. Mit knapp drei Metern Radstand können sich die Insassen auch über richtig viel Platz im Innenraum freuen. Der permanente Allradantrieb quattro und die Bodenfreiheit von bis zu 254 Millimetern sorgen übrigens dafür, dass man mit dem Q8 auch dort fahren kann, wo befestigte Straßen enden. Der Audi Q8 steht seit August bei den Händlern und ist ab 88.400 Euro zu haben.
97
96-105_Autos.indd 97
10.08.18 11:43
LAMBORGHINI
URUS
Seit diesem Jahr gibt es das weltweit erste „Super Sport Utility Vehicle“ – den „Urus“ aus dem Hause Lamborghini. Seine gesamte Erscheinung ist imposant, besonders die markante Front beeindruckt nicht nur Fans. Design, Fahrleistungen, Dynamik und die Emotionen hinter dem Lenkrad stehen für unverfälschte Lamborghini-DNA, dennoch attestiert ihm Lamborghini-Chef Stefano Domenicali eine hohe Alltagstauglichkeit in jeder Situation. Ein 4,0 Liter V8 Biturbo-Motor mit satten 650 PS macht eine Höchstgeschwindigkeit von 305 Stundenkilometer möglich, von null auf 100 braucht der Urus nur 3,6 Sekunden. Auch der Preis ist mindestens so speziell wie dieses Super-SUV selbst: Wer es fahren möchte, muss zumindest 263.650 Euro berappen.
MASKULIN UND MARKANT. Die Optik des Lamborghini Urus fällt auf.
98
96-105_Autos.indd 98
10.08.18 11:43
Abo
ABO-BESTELLUNG www.dieoberoesterreicherin.at/aktuelle-abos/ per E-Mail an: abo@neu-media.at | per Fax an: 07242 9396-8110 | oder Tel.: 07242 9396-8100 Unser Tipp: passend zu jedem Anlass einfach unser Jahresabo verschenken!
DER OBERÖSTERREICHER DIREKT ZU IHNEN NACH HAUSE! Den Oberösterreicher 4 x zum Preis von € 28 (Inland) bzw. € 36 (Ausland). www.dieoberoesterreicherin.at/aktuelle-abos
96-105_Autos.indd Abo Buchung.indd 199
10.08.18 11:11 11:44 07.08.18
Eine automobile Augenweide – sowohl die Front- als auch die Heckansicht!
MERCEDES-AMG
GT 63 S 4MATIC+ EDITION 1
Dieser Wagen wird alle Blicke auf sich ziehen: Zur Markteinführung des neuen AMG GT 4-Türer-Coupés im September bietet Mercedes-AMG auf zwölf Monate limitiert die „Edition 1“ an. Sie betont die sportliche Seite des Exterieurs und steht für noch mehr Exklusivität und Unverwechselbarkeit. Die Optik ist von 21 Zoll AMG Schmiederädern im Kreuzspeichen-Design und den speziellen Lackierungen geprägt. Ausgestattet ist der Sportwagen mit einer 639 PS starken V8-Topmotorisierung, was die Nähe zum Rennsport zusätzlich unterstreicht. Den Sprint von null auf 100 Stundenkilometer schafft er übrigens in 3,2 Sekunden! Den Preis für dieses automobile Highlight gibt es auf Anfrage beim Händler.
100
96-105_Autos.indd 100
10.08.18 11:44
FUNKTIONAL & STYLISH Wer wissen möchte, wie aktiv ein Städtetrip, Strandferien oder ein Urlaub in den Bergen ist, findet mit der smarten Hybrid-Smartwatch Nokia Steel HR den perfekten Begleiter. € 179,95, www.health.nokia.com
LIFEGADGETS Ja, es gibt sie: die Dinge, die das Leben einfach lebenswerter machen!
ALL DAY FREEDOM. Der Hesh 3 Wireless – eine komplette Neuauflage von Skullcandys meistverkauftem Bluetooth®-Kopfhörer – überzeugt nicht nur mit tollem Sound, sondern auch mit seiner langen Akkulaufzeit. € 99, www.skullcandy.de
CAM-GLAM. Fotografen, die viel unterwegs sind, suchen immer wieder nach ausgeklügelten Lösungen, um ihre Kameras samt Zubehör zu verstauen. „Bologne“ bietet Platz für ein Gehäuse sowie zwei Objektive. € 425, www.olympus.de
SPIDER METAMORPHOSIS. Die Montblanc Heritage Collection Rouge & Noir bietet ein luxuriöseres Schreiberlebnis dank optimierter funktionaler Merkmale wie der modernen Kolbentechnologie. € 680, www.montblanc.com
HERR DER STÄDTE. Die Spartan Trainer Wrist HR ist eine schlanke und leichte Multisport GPSUhr für Liebhaber des schlichten Designs. Die Routenverfolgung lässt einen überall neue Orte entdecken. € 329, www.suunto.com
GIN IST „IN“. Jetzt gibt es einen besonderen Trendsetter für alle Spirituosen-Liebhaber. KARTOFF erzeugt den flottesten Gin aus Erdäpfeln mit purem Genuss durch traditionelle Kräuter. € 18, www.kartoff.at
PERFEKT GETRIMMT. Wer sich regelmäßig rasiert, weiß ein leistungsstarkes Gerät mit technischen Raffinessen und Power zu schätzen. Der PowerAdvanced Folienrasierer F9200 erfüllt mit seiner fortschrittlichen Technologie alle Bedürfnisse der männlichen Rasur. € 79,99, www.remingtoneurope.com
BANG BANG. Die Cufflinks der AENEA MEN’S JEWELLERY-Kollektion beleben den Look des modernen, eleganten Mannes und unterstreichen seine Persönlichkeit. Ab € 750, in AENEA-Verkaufsstellen
101
96-105_Autos.indd 101
10.08.18 11:44
VW TOUAREG Wer das Nobel-SUV aus Wolfsburg bereits auf unseren Straßen vermisst, kann sich in diesem Jahr freuen: Der „Touareg“ ist 2018 als dritte Generation auf den Markt gekommen. Neben dem großen optischen Facelift, das ihm ganz hervorragend steht, besticht der Touareg mit einem volldigitalisierten Cockpit. Gegen Aufpreis gibt es kaum noch Schalter und Knöpfe; überall, wo es sinnvoll ist, ersetzen dann digitale Flächen die herkömmlichen Anzeigen und Bedienflächen. In Kombination mit dem Einstiegsmotor V6 TDI mit 231 PS ist der Touareg ab 66.690 Euro zu haben. Ab nächstem Frühjahr wird es ihn auch mit einem V8 TDI und satten 421 PS geben.
ASTON MARTIN
DBS SUPERLEGGERA Er ist ein unvergleichliches Exemplar höchster Automobilkunst: der neue Aston Martin DBS Superleggera. Das momentan stärkste Modell im britischen Portfolio löst den zwischen 2012 und 2018 gebauten Vanquish ab und setzt die Typenbezeichnung „DB“, die Initialen des ehemaligen Firmenchefs David Brown, weiter fort. Die fulminante Optik wird vom mächtigen Kühlergrill im „Honeycomb“-Stil und den großen Lufteinlässen in der Frontschürze dominiert. Natürlich lässt sich der Supersportwagen auch auf der Straße nichts nachsagen: Der 5,2 Liter V12 Bi-Turbo leistet 725 PS und beschleunigt in 3,4 Sekunden von null auf 100 Stundenkilometer. Der Basispreis für den DBS Superleggera liegt bei 274.995 Euro – für alle, die schon mal mit dem Sparen beginnen möchten!
Der Nachfolger des Vanquish trägt wieder die Typenbezeichung „DB“, die Initialen des ehemaligen Firmenchefs David Brown.
102
96-105_Autos.indd 102
10.08.18 11:45
www.volkswagen.at
Himmlische Aussichten.
Tiguan Sky 150 PS TDI INKL. 5 JAHRE GARANTIE3) + LED-SCHEINWERFER + PANORAMA-AUSSTELL-/SCHIEBEDACH + AUTOMATISCHE DISTANZREGELUNG ACC U. V. M. GESAMTPREISVORTEIL INKL. ALLER BONI BIS ZU
€ 8.794,– 1)
Der neue Tiguan Sky. Mit serienmäßigem Panoramadach. Der neue Tiguan Sky bietet neben einer top Ausstattung vor allem eines: grenzenlose Aussicht nach oben und ein völlig neues Raumgefühl. Dafür sorgt das große, beleuchtete PanoramaAusstell-/Schiebedach. Für zusätzlichen Komfort und Sicherheit sorgen u. a. die serienmäßigen LED-Scheinwerfer und die automatische Distanzregelung ACC.
Jetzt € 4.000,– Frühbucherbonus sichern. 2)
Alle Preise und Boni sind Richtpreise inkl. NoVA und MwSt. Preisnachlässe werden vom Listenpreis abgezogen. 1) Gesamtpreisvorteil setzt sich zusammen aus: Bis zu € 2.294,– Preisvorteil des Sondermodells (bezieht sich auf einen vergleichbar ausgestatteten Tiguan Comfortline 110 kW/150 PS TDI SG). € 1.000,– Jubiläumsbonus bei Kauf eines neuen Tiguan für VW Fahrer od. bei Eintausch eines Gebrauchtwagens. Gültig bei Kauf (Datum Kaufvertrag) u. Zulassung bis 31. 12. 2018. Nur für Privatkunden. € 1.000,– Bonus bei Finanzierung über die Porsche Bank u. zusätzlich € 500,– Versicherungsbonus bei Abschluss einer vollKASKO Versicherung über die Porsche Versicherung. Gültig bis 31. 12. 2018 (Kaufvertrags-/Antragsdatum) für Privatkunden. Ausgen. Sonderkalk. für Flottenkunden u. Behörden. € 4.000,– Frühbucherbonus. 2) € 4.000,– Frühbucherbonus bei Kauf eines neuen Tiguan Sky oder Comfortline (150 PS TDI SG) ab 15.06.2018 bis 30. 11. 2018 (Datum Kaufvertrag) u. Zulassung bis im Monat der Anlieferung. 3) Inkl. 5 Jahre Garantie/100.000 km. Im Zuge der Aktionsauslobung beim Erwerb der Erweiterung (Sonderaktion GE 110/GE115) ist für den Erhalt der Garantie ab dem 3. Fahrzeugjahr ein ggf. kostenpflichtiger Vorsorge-Check lt. Prüfpunkten im Garantiepass verpflichtend. Der Vorsorge-Check kann ohne zusätzliche Kosten im Rahmen der Wartungsarbeiten lt. Herstellervorschrift in einer Volkswagen Fachwerkstätte durchgeführt werden. Die Aktion ist limitiert u. kann pro Käufer nur 1x in Anspruch genommen werden. Solange der Vorrat reicht. Mit keinen weiteren Aktionen kombinierbar. Druck- u. Satzfehler sowie Änderungen vorbehalten. Abbildung zeigt Mehrausstattungen gegen Aufpreis. Stand 06/2018.
Kraftstoffverbrauch: 4,7 – 5,7 l/100 km. CO2-Emission: 123 – 149 g/km. Symbolfoto.
Ihr VW Verkauf & Service Betrieb Ihre autorisierten VW Verkaufsagenten 4812 Pinsdorf/Gmunden, Vöcklabrucker Str. 47, Tel. 07612/77477-0 Ihr VW Verkauf & Service Betrieb 4820 Bad Ischl, Salzburger Straße 68, Tel. 06132/22888 4840 Vöcklabruck, Linzer Straße 38, Tel. 07672/75111-0 4812autorisierten Pinsdorf, Vöcklabrucker Str. 47, Tel. 07612/77477 4655 Vorchdorf, Lambacher Straße 44, Tel. 07614/7933 Ihre VW Verkaufsagenten 4840 Vöcklabruck, Linzer Straße 38, Tel. 4820 Bad Ischl, Salzburger Straße 68,07672/75111 Tel. 06132/22888-0 E-Mail: info@esthofer.com, www.esthofer.com 4655 Vorchdorf, Lambacher Straße 44, Tel. 07614/7933-0 E-Mail: info@esthofer.com, www.esthofer.com 96-105_Autos.indd 103
10.08.18 11:45
BMW Z4 BMW baut wieder einen echten Roadster – und zwar den Z4. Wobei ihn der Hersteller selbst lieber als offenen Sportwagen bezeichnet. Sei’s drum! Typisch sind die gestreckte, extra weit heruntergezogene Motorhaube sowie das knackige Heck. Präsentiert wird das Serienmodell des Z4 beim Pariser Autosalon im Oktober, die Markteinführung ist für Frühling 2019 geplant. Bis dahin darf man gespannt sein – und muss sich mit den Bildern des Concept Z4 begnügen. Allerdings dürften lediglich noch Kleinigkeiten für das Serienmodell verändert bzw. adaptiert werden. Der neue Z4 ist übrigens ein waschechter Österreicher, denn er wird ab Ende des Jahres in Graz bei Magna Steyr gebaut.
BMW baut wieder einen echten Roadster: So wird der neue Z4 aussehen.
104
96-105_Autos.indd 104
10.08.18 12:03
Atec
Der SEAT Ateca. Ab € 19.490,– Verbrauch: 4,5-7,0 l/100 km, CO2-Emission: 118-159 g/km.
Stand 07/2018. Symbolfoto. Unverbindl., nicht kart. Richtpreis inkl. MwSt., NoVA, € 1.000,– Porsche Bank Finanzierungsbonus für Privatkunden und € 500,– Versicherungsbonus bei Finanzierung über die Porsche Bank und Abschluss einer vollKASKO-Versicherung über die Porsche Versicherung. Mindestlaufzeit 36 Monate, Mindestnettokredit 50 % vom Kaufpreis. Ausgen. Sonderkalkulationen für Flottenkunden und Behörden. Aktionen gültig bis 31.12.2018 (Antrags-/Kaufvertragsdatum) für SEAT NW und JW bis 18 Monate ab EZ. Stand 06/2018. Die Boni sind unverbindl, nicht kart. Nachlässe inkl. MwSt. und NoVA und wurden bereits vom Listenpreis abgezogen. *Die Garantie von bis zu 5 Jahren und 100.000 km Laufleistung endet, wenn entweder die vereinbarte Zeitdauer abgelaufen ist oder die max. Laufleistung überschritten wird, je nachdem, was zuerst eintritt. Aktion gültig bis auf Widerruf.
4812 Pinsdorf, Vöcklabrucker Straße 47, Tel. 07612/77477-0 4844 Regau, Am Unterfeld 1, Tel. 07672/75112-0 4820 Bad Ischl, Salzburger Straße 68, Tel. 06132/22888-0 Autorisierter Servicebetrieb: 4655 Vorchdorf, Lambacher Straße 44, Tel. 07614/7933-0 www.esthofer.com, info@esthofer.com Ateca_230x300_Esthofer.indd 1 96-105_Autos.indd 105
4812 Pinsdorf, Vöcklabrucker Str. 47, Tel. 07612/7 4844 Regau, Am Unterfeld 1, Tel. 07672/75112-0 Autorisierte Servicebetriebe: 4820 Bad Ischl, Salzburger Str. 68, Tel. 06132/228 4655 Vorchdorf, Lambacher Str. 44, Tel. 07614/793 www.esthofer.com, info@esthofer.com
10.08.18 11:28 10.08.18 12:03
ERFOLG IST KEIN GEHEIMNIS Neu ist nur der deutsche Titel, der Inhalt der dritten Auflage seines aktuellen Buches ist derselbe geblieben. Und das ist gut so, denn mit „31 ... It Never Was a Secret“ hat Gregor Heiss 2014 etwas vorgelegt, das uns ein Leben lang begleiten soll. Text: Maria Russ Fotos: Andreas Rottensteiner
D
er Tiroler Gregor Heiss ist ein Pionier unter den Leadership-Trainern. Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt er sich mit Erfolgsphilosophien, Persönlichkeitsentwicklung und dem Aufbau mentaler Stärke. Er ist international als Trainer für DAX-Unternehmen, Finanzkonzerne, Sportler, Mediziner u.v.m. tätig. In über 2.500 Seminaren in Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz begeisterte er bislang mehr als 70.000 Teilnehmer. Für alle jene, die seine Seminare nicht besuchen können und trotzdem beruflich, gesundheitlich und in Beziehungshinsicht erfolgreich sein möchten, hat er 2014 ein Buch geschrieben: „31 ... It Never Was a Secret“. Mittlerweile ist es in der dritten Auflage erschienen, unter dem deutschen Titel „31 ... Erfolg ist kein Geheimnis“. Genauso hilfreich, inspirierend, belebend ist das „neue“ Werk eine Inspirationsquelle für alle, die den ganzheitlichen Erfolg suchen. Die Macht der Gewohnheit. So gut wie alles, was wir tun, machen wir aus Gewohnheit. Von der Art, wie wir uns morgens anziehen, unseren Kaffee oder Tee trinken, uns duschen und die Zähne putzen oder einkaufen gehen, bis dahin, wie wir mit anderen kommunizieren, all das haben wir uns angewöhnt. Gewohnheiten – über gewisse Dinge nicht nachdenken zu müssen – machen durchaus Sinn, doch es gibt auch solche, die uns bei unserer Entwicklung und unseren Zielen im Weg stehen. Und diese nimmt sich Gregor Heiss in seinem Buch vor.
Denn was man sich angewöhnt hat, kann man sich auch wieder abgewöhnen, ist der Leadership-Coach und Motivationsexperte überzeugt.
aufzubringen, wird belohnt werden, indem er sich kontinuierlich seinen Träumen und Zielen nähert.“
System zum ganzheitlichen Erfolg. Dass wir aus Bequemlichkeit, fehlender Konsequenz, mangelnder Disziplin oder aufgrund von schlechtem Zeitmanagement in unseren Gewohnheiten, die unser gesamtes Leben bestimmen, gefesselt scheinen, sei meistens falsch, so die Botschaft des Autors: „Was fehlt, ist ein System, das erfolgsproduzierende Gedanken und Handlungen so in unserem Unterbewusstsein verankert, dass sie zu Gewohnheiten werden und ganzheitlicher Erfolg, das heißt Erfolg auf beruflicher, gesundheitlicher und privater Ebene, wie von selbst eintritt. Unser Gehirn ist unser bester Partner auf dem Weg zum Erfolg – nur wenn wir unser Gehirn umprogrammieren, wird sich auch dauerhaft etwas ändern!“ 31 … Ob man dem Partner künftig mehr Aufmerksamkeit schenken oder sich gesünder ernähren will, ob man im Beruf zielorientierter sein will oder einfach mehr Zeit für sich selbst haben möchte, die tägliche Lenkung der Aufmerksamkeit auf das eigene konkrete Ziel führt zum Erfolg, so Heiss‘ Credo. Ihm geht es in seinem Buch darum, dass sich der Leser jeden Tag einem Kapitel widmet – und da die meisten Monate 31 Tage haben, finden sich darin 31 Geschichten mit jeweils etwa fünf bis acht Minuten Lesezeit. „Wer zudem bereit ist, diese Zeit über einige Monate oder Jahre hinweg
BUCHTIPP Gregor Heiss: „31 … Erfolg ist kein Geheimnis“; business bestseller Verlag, ISBN: 978-3-9503868-0-6; € 27,90
106
106_heiss.indd 106
09.08.18 10:47
107 107_Leaders.indd 107
09.08.18 10:46
Der Showroom in Steinhaus bei Wels
D
Michael Karlhuber und sein Team sind Spezialisten im Ofen- und Kaminbereich.
FEUER UND FLAMME Michael Karlhuber ist Hafnermeister aus Leidenschaft. Mit jeder Menge Know-how fertigen er und sein Team Unikate an, die mit Design und Funktion begeistern. Und auch Hobby- und Profi-Grillmeister sind bei ihm an der richtigen Adresse.
ie Faszination Feuer liegt den Menschen im Blut. Kein Wunder, waren die lodernden Flammen doch essenziell, um das Überleben unserer Vorfahren zu sichern. Heute haben sich Hafnermeister wie Michael Karlhuber vom Unternehmen Karlhuber – Kachelöfen mit Idee in Steinhaus bei Wels darauf spezialisiert, unser Zuhause wärmer, gemütlicher und schöner zu machen. Wir sprachen mit dem sympathischen Geschäftsmann über das Schöne an seinem Beruf, die Wichtigkeit, sich an einen Profi zu wenden und das Männerthema „Grillen“. Vor 18 Jahren haben Sie Ihr Gewerbe angemeldet. Wie kamen Sie dazu, Hafnermeister zu werden? Durch eine Schnupperlehre während meiner Zeit in der Polytechnischen Schule kam ich erstmals mit dem Thema Ofenbau bei einem Hafnermeister in Berührung – und war sofort begeistert! Ich entschloss mich für die Lehre des Hafners bei genau diesem Betrieb. Mir war schon früh klar, dass ich mich eines Tages selbstständig machen möchte. Nachdem ich dann die Unternehmer- und die Meisterprüfung erfolgreich absolviert habe, eröffnete ich meinen eigenen Betrieb. Was fasziniert Sie so an diesem Beruf? Der Beruf des Hafnermeisters ist sehr vielfältig. Jeder Ofen ist anders und somit immer eine Herausforderung, auch nach jahrelanger Berufserfahrung. Dadurch bleibt man nicht stehen, muss sich weiterbilden und -entwickeln. In diesem Segment tut sich viel und es macht
108 108-110_Karlhuber.indd 108
09.08.18 10:46
Unikate von Karlhuber machen das Zuhause schöner.
Text: Denise Derflinger Fotos: Karlhuber
großen Spaß, Neues kennenzulernen und anzuwenden. Durch meine Arbeit darf ich Freude in die Häuser und Wohnungen meiner Kunden bringen, denn unsere Ofenprojekte sind neben praktischen Wärmespendern auch echte Luxusgüter mit Wohlfühlcharakter.
E N T G E LT L I C H E E I N S C H A LT U N G
Die Philosophie Ihres Unternehmens? Wir haben uns der Qualitätsphilosophie verschrieben und den Anspruch auf das ganze Team übertragen. Oberste Maxime ist, dass sich der Kunde wohlfühlt – mit Planungen, die immer zeitgemäß und modern sind sowie, auf lange Zeit ausgelegt, ein gelebtes Statement gegen die Schnelllebigkeit unserer Zeit darstellen. Dabei achten wir auf besonders energiesparende und umweltfreundliche Herstellung und arbeiten bereits seit 2014 nach den Richtlinien des Österreichischen Umweltzeichen 37 für Kleinfeuerstätten (UZ 37), welche wesentlich strenger als die gesetzlichen Vorgaben sind. Bieten Sie einen speziellen Service für Ihre Kunden an? Wir begleiten unsere Kunden ein Ofenleben lang. Das fängt beim Erstgespräch mit Vorentwurf an, zieht sich von der Projektabwicklung bis hin zum Probeheizen, damit wir auch sichergehen können, dass der Kunde den Ofen richtig handhabt. Wir arbeiten auf der Baustelle mit unseren eigenen Facharbeitern, damit gewährleisten wir unsere hohe Qualität. Natürlich muss man auch Zeit einplanen, da die Materialien erst gefertigt werden müssen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Fliesen werden wärmespeichernde Kacheln stückgenau in einer Manufaktur produziert.
Ofen ist nicht gleich Ofen. Welche Arten gibt es – und wie unterscheiden sich diese voneinander? Die drei groben Überarten bilden der Heizkamin, der Kombi- und der Kachelofen. Diese schauen optisch zu einem gewissen Grad gleich aus, unterscheiden sich aber durch die Speicherdauer und Wärmeabgabe. Der Heizkamin wird ständig mit kleinen Mengen Holz „gefüttert“, dadurch wird er schnell warm, speichert die Wärme allerdings auch nicht lange. Der Kachelofen bekommt viel Holz, speichert die Wärme aufgrund seiner Masse lange und gibt sie dementsprechend lange ab, dazwischen liegt dann der Kombiofen. Während sich der Heizkamin für alle eignet, die gerne „ins Feuer schauen“, ist der Kachelofen für alle, die effizient die Zentralheizung unterstützen möchten. Das Leben verlagert sich zusehends nach draußen. Was tut sich bei den Öfen im Outdoor-Bereich? Im Outdoor-Bereich sind starke Trends spürbar. Immerhin zieht es immer mehr „Grillmeister“ an den Rost – und eine breite Auswahl an unterschiedlichen Grill-Elementen bieten noch mehr Spaß und Lebensgefühl. Wir verkaufen neben der normalen Feuerschale auch solche mit Ringen, auf denen man Kochen oder Grillen kann. Auch ganze Outdoor-Küchen und Feuerstellen, die in erster Linie zum „ins-Feuer-schauen“ verwendet werden, findet man in unserem Sortiment. Was denken Sie, wieso gerade Männer so gern am Grill stehen? Outdoorcooking gehört zum Lifestyle des modernen Mannes und ist ein Erbe unserer Vorfahren. Schon in der Steinzeit trafen sich Menschen am Feuer um zu kochen. Die Erzeugung und Bewahrung des Feuers war entscheidend für die Entwicklungsgeschichte der Menschheit. Auch heute hat das Feuer die Faszination nicht verloren.
Auch Wintergrillen wird ein immer größeres Thema ... Wo im Sommer in kurzer Hose und Shirt um den Grill gestanden wird, brät man im Winter Fleisch, Fisch und Gemüse gut eingepackt im Daunenmantel und gewärmt vom Feuer. Was gibt es Schöneres, als seinem Hobby ganzjährig nachgehen zu können? Grillen ist ja auch ein soziales Ereignis: Das gemeinsame Kochen ist ein großer Pluspunkt dieser Aktivität und bringt Freunde und Familie gleichermaßen zusammen, auch in der kalten Jahreszeit. Sind auch Sie ein begeisterter OutdoorGrillmeister? Ja! Grillen macht mir viel Spaß, auch wenn ich keiner bin, der jetzt jeden Tag draußen steht und die Steaks wendet. Holzkohle- und Kugelgrill, BBQ-Gasgrill, Tischgriller ... Ideen und Designs gibt es wie Sand am Meer. Ein Grill, der Ihnen besonders imponiert? Ich bin ein großer Fan des „Rüegg Surprise“, der eine 360°-Sicht auf das im Inneren lodernde Feuer bietet. Die Oberflächen zum Grillen aus Edelstahlguss, Glaskeramik und Speckstein kann man beliebig variieren. Ein Abzugsrohr sorgt dafür, dass man sich ohne störenden Rauch unmittelbar in der Nähe der Feuerstelle aufhalten kann. Wenn ganze Kochinseln im Garten stehen, sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Was können diese Outdoor-Küchen? So gut wie alles, was das glückliche Grillmeister-Herz begehrt! (lacht) Die neue Island-Serie von OFYR beispielsweise besteht aus einem Stauraum für Holz, einer Feuerschale mit Grillring bzw. -rost und bietet außerdem neben Aufsätzen für Steckerlfisch und brasilianischem Grillfleisch noch jede Menge Platz für ein massives Holzbrett zum Schneiden, Abstellen von Gewürzen und einem Utensil, das Platz für Kräutertöpfe bietet. Auch die Produktlinie von „FeuerCampus365“ besticht mit einem Programm an Outdoor-Öfen wie zum Beispiel einem Herd mit Herdplatte, Grillrost sowie Wokpfanne
→
109 108-110_Karlhuber.indd 109
09.08.18 10:46
„
Der Rüegg Surprise bietet nicht nur eine tolle Sicht aufs Feuer, sondern lässt sich das ganze Jahr über als Grill einsetzen.
und ist sogar mit einem Pizzaofen erweiterbar. Verschiedene freistehende Modelle wie Pizzaund Brotbacköfen runden das Angebot ab. Warum ist es so wichtig, sich bei allen Themen rund um Ofen und Kamin an einen Profi zu wenden? Wir sind von Anfang an dabei, um auch bauliche Maßnahmen wie Rauchfang- und Frischluftquerschnitt richtig zu treffen. Der Fachmann ist daran interessiert, dem Kunden mit seinem Produkt viel Freude zu bereiten, denn der Ofen soll in seiner Ausfertigung zur Person, deren Lebensgewohnheiten und dem Wohnstil passen! Außerdem gibt er Tipps, die sich im Internet nur selten finden. Wussten Sie beispielsweise, dass
Die Outdoor-Küche OFYR aus Cortenstahl bietet viele Extras.
Das gemeinsame Kochen bringt Freunde und Familie gleichermaßen zusammen.
“
man die beliebten Cortenstahl-Outdoor-Küchen erst auf Fliesen stellen soll, wenn sie ganz ausgerostet sind? Ansonsten bilden sich schnell unschöne Flecken, die ganze Terrassen verun-
stalten können. Unser Know-how haben wir uns seit knapp zwei Jahrzehnten erarbeitet – und das merkt der Kunde. Was haben Sie für die Zukunft geplant? Wir sind momentan in einer Größe, wo wir bestmöglich Kunden bedienen können, ohne dass es „in die Masse“ geht. Deswegen haben wir bis jetzt auch keine Erweiterungen geplant. Was wir allerdings ganz dringend brauchen, sind gute Lehrlinge, denen wir eine spannende und abwechslungsreiche Lehre bieten können. Der Hafner war früher ein angesehener Beruf – und jetzt fehlen uns immer öfter gute Fachkräfte. Wer hier Fuß gefasst hat, kann einer tollen Zukunft entgegen blicken!
Exklusivpartner von
Visualisierung: renderwerk.at
HOL DIR DIE WÄRME
Hafnermeister Michael Karlhuber
Mobil: +43 (0) 664/211 29 96
E-Mail: office@karlhuber-kachelofen.at
Viessmannstraße 2, 4641 Steinhaus
Telefon: +43 (0) 72 42/21 09 96
Web: www.karlhuber-kachelofen.at
108-110_Karlhuber.indd 110
INS LEBEN.
E N T G E LT L I C H E E I N S C H A LT U N G
www.ruegg-studio-wels.at
09.08.18 10:46
GAN Z S C H ÖN
KOM PLETT F Ü R IND I V I D U E L L E W OH N H ARM ON I E
Josko macht Produkte für Menschen und ihre Lebensräume. Individuell, nachhaltig und mit Weitblick. Die Josko Produktpalette ist in Design, Symmetrie, Farbe und Werkstoff aufeinander abgestimmt und ermöglicht ein harmonisches Erscheinungsbild von Fenstern, Haustüren, Innentüren und Naturholzböden. Als Komplettanbieter ist Josko Ihr Ansprechpartner für Neubau und Renovierung. Überzeugen Sie sich selbst von Qualität, Beratung und Service durch unsere kompetenten Josko Partner.
www.josko.at
111_Josko.indd 1
09.08.18 10:44
WO STIL EINEN NAMEN HAT Hier tun sich Wohnwelten auf: Das Unternehmen Bruckmüller gestaltet individuelle Räume, erzeugt Stimmungen, bringt Plätze zum Leuchten und Menschen an einem Tisch zusammen. Die Unternehmensgründer Johann und Petra Bruckmüller im Gespräch. Text: Denise Derflinger Bilder: Bruckmüller
Z
wei Menschen, zwei Köpfe, tausend Ideen. Das Unternehmen Bruckmüller – Wohnen für Fortgeschrittene in Wels steht für Wohnräume, die zu Wohnträumen werden. Dass Petra und Johann Bruckmüller ihr Unternehmen mit viel Leidenschaft und Liebe führen, spürt man. Mit einem hohen Anspruch an Service, Qualität und dem Bewusstsein für persönliche Verantwortung baut das Ehepaar auf traditionelles Handwerk und lässt sich von internationalen Trends und Kollektionen inspirieren. Mit dem OBERÖSTERREICHER sprachen sie über Wohntrends für den Mann, Outdoorküchen und wie sie nicht nur privat, sondern auch im Job voneinander profitieren. Herr Bruckmüller, Ihr Unternehmen wäre aus Wels nicht mehr wegzudenken. Wie fing alles an? Die Geschichte unserer Firma begann damals in Kematen am Innbach, wo ich, der das Tapeziererhandwerk durch meinen
→ 112
112-117_Bruckmüller.indd 112
09.08.18 14:07
113 112-117_Bruckmüller.indd 113
09.08.18 14:07
„
Zu uns kommen verschiedene Männer mit unterschiedlichen Geschmäckern. Das, was sie vereint, ist die Liebe zu hochwertigem Design und der Anspruch, individuell beraten zu werden.
“
Der italienische Küchenhersteller Modulnova verbindet zeitlose Eleganz und Funktionalität.
Vater und auch meinen Großvater bereits von der Pike auf erlernte, einen kleinen, feinen Raumausstatter-Betrieb führte. Davon profitiert unser Unternehmen auch noch heute sehr stark, da Qualität und Verarbeitungen besonders genau unter die Lupe genommen werden. Herr und Frau Bruckmüller, Sie sind sowohl privat als auch im Unternehmen ein Team. Worin liegt die Herausforderung? Und wie profitieren Sie voneinander? Bereits am Anfang unserer Laufbahn haben meine Frau Petra und ich gemeinsam Strategien entwickelt, wie wir aus einer kleinen Tapeziererei zu einem Spezialisten in der Branche – seiner Zeit waren wir auf Antiquitätenpolsterungen und traditionelle Handwerksmethoden spezialisiert – werden können. Ich würde sagen, das Wissen, mit jemandem zusammenzuarbeiten, der dieselben Ziele verfolgt und mit dem man sich besprechen kann, ist eindeutig ein großer Vorteil. Die Herausforderung liegt oftmals in den unterschiedlichen Vorstellungen und darin, dass sich auch privat sehr vieles ums Wohnen und um aktuelle Projekte dreht. Diese Themen beherrschen unseren Alltag, und das ist irgendwie auch gut so – immerhin ist es für uns ein sehr schönes Thema. Ihre Firmenphilosophie? Maßgeschneiderte Konzepte für unsere Kunden zu kreieren. Das bedeutet, aus unserem riesigen
Portfolio an Marken und handwerklichen Möglichkeiten das richtige auszuwählen, um Plätze zu schaffen, in denen man sich wiederfindet und wohlfühlt. In Ihrem Angebot findet man alles rund um Inneneinrichtung und Wohnraum-Verschönerung. Worauf haben Sie einen besonderen Fokus gelegt? Welche Marken bieten Sie an? Unser Fokus liegt vorrangig auf Qualität, Exklusivität, gutem Handwerk und außergewöhnlichem Design, das besticht. Sei es durch seine Schlichtheit, durch Raffinesse, Eleganz oder Extravaganz. In unserem Sortiment findet man viele Hersteller aus Italien, dem Land, das die Sprache des Designs beherrscht, aber auch aus Ländern der nördlichen Hemisphäre, wie etwa Dänemark, die für ihre klaren und minimalistischen Designansätze bekannt sind. Unsere Topmarken sind Knoll International, B&B Italia, Maxalto, Molteni&C, Moroso, Flexform, Baxter, VI Spring u.v.m. Hier nicht zu vergessen: unser Küchenhersteller Modulnova, ebenfalls aus Italien. Dieses Jahr haben wir zum ersten Mal auch eine Outdoorküche in unserer Ausstellung. Was macht das Unternehmen Bruckmüller so einzigartig? Unsere Kreativität und unser Stilbewusstsein im Zusammenspiel mit den besten Möbelmarken
weltweit – das erzeugt einzigartige Wohnsituationen. Bieten Sie einen speziellen Service an? Wir betreiben nach wie vor eine hervorragende Tapeziererei und eine eigene Vorhangmanufaktur, weswegen sich uns die Möglichkeit bietet, maßgeschneiderte Anfertigungen auszuführen und individuelle Kundenwünsche zu erfüllen. Dunkle Hölzer, Leder, Stein – diese Materialien assoziiert man, wenn man ans „Wohnen für den Mann“ denkt. Wie wohnt der moderne Mann wirklich – und wonach fragt er beim Möbelkauf? Das Klischee von Leder und Stein als Einrichtung für den Mann ist nicht ganz aus der Luft gegriffen, aber kann auch nicht hundertprozentig bestätigt werden. Einige Männer suchen explizit nach Lösungen in diesem Stil. Aber auch im Bereich des Leders und der Steinoberflächen gibt es Hunderte verschiedene Möglichkeiten. Das Material alleine macht nicht das Bild. Verschiedene Männer, verschiedene Lösungen – individuell angepasst an
114 112-117_Bruckmüller.indd 114
09.08.18 14:07
RÖSHULTS
DEMEYERE
MODULNOVA
Die Induktionskochtöpfe von Demeyere setzen neue Maßstäbe beim Kochen.
Leder und Minimalismus: Der schwedische Designermöbel-Hersteller Röshults produziert Möbel, die überzeugen.
den Charakter des Menschen. Manche mögen es schlicht und hell, andere wiederum fühlen sich beispielsweise umgeben von dunklen Möbeln und opulenter Einrichtung wohler. Zu uns kommen verschiedene Männer mit unterschiedlichen Geschmäckern. Das, was sie vereint, ist die Liebe zu hochwertigem Design und der Anspruch, individuell beraten zu werden. Die Küche: der genussvollste Ort im Haus. Wie unterscheiden sich Männer und Frauen beim Einrichten dieser?
RÖSHULTS
sollten technisch auf dem neuesten Stand sein. Ob es sich um Induktionsherd oder Gasherd handelt oder um den neuesten Dampfgarer. Es werden laufend neue Geräte mit neuen Funktionen entwickelt. Nicht nur in der Küche, sondern auch beim Grillen, die Bandbreite der verschiedenen Grillgeräte ist erstaunlich und lässt keine Wünsche offen.
Ganz generell kann man den Trend erkennen, dass es bei Männern in der Küche neben einem guten Design vorrangig um die Technik und die technischen Details geht. Arbeitsabläufe sollen optimal funktionieren. Oft minimalistisch in der Optik, aber umso raffinierter in der Ausführung. Nicht nur im Design der Küche selbst liebt der Mann die Technik. Die Geräte, mit denen gekocht, gegrillt, gegart, gedämpft und gebacken wird,
Ein großes Thema: Outdoorküchen. Was können die neuen Küchen für den Garten? Und wieso setzt sich der Trend plötzlich auch bei uns so stark durch? Die aktuellen Outdoorküchen stehen den Küchen für den Innenraum in nichts mehr nach. Die Technik ist ausgereifter denn je, und auch im Design können die Outdoorküchen mit den Indoorküchen mithalten. Doch warum hat sich der Trend so stark durchgesetzt? Menschen, die Wert auf Design und ihr eigenes Heim legen, wollen sich in ihrem zu Hause überall wohlfühlen, sei es drinnen oder im eigenen Garten. Im Sommer wird der Garten für viele zu einem weiteren Wohnraum. Das Bedürfnis, die Zeit, die man mit seinen Liebsten hat, gemeinsam draußen in der Sonne zu verbringen und zu genießen, ist groß. Das Kochen im Freien bietet eine neue Art der Lebensqualität. Ein Gefühl von Urlaub im Süden, das durch frische Luft, Freunde, Familie und die
→
115 112-117_Bruckmüller.indd 115
09.08.18 14:07
gekochten Köstlichkeiten hervorgerufen wird. Für viele bedeutet das eine Zeit der Erholung in unserer heute sehr fordernden und schnelllebigen Zeit. Smoker, BBQ-Grill, Pizzaofen, … – mittlerweile gibt es so viele Möglichkeiten, dass man fast immer vor der Qual der Wahl steht. Welche Outdoorküche ist für wen geeignet? Zwei grundsätzliche Faktoren bei der Planung einer Outdoorküche sind natürlich Größe und Ausstattung. Um hier den richtigen Weg einzuschlagen, sollte man bereits vorab wissen, wofür und wie regelmäßig die Küche verwendet wird und wo genau sie platziert werden soll. Ist man Gelegenheitsgriller oder steht die Outdoorküche in unmittelbarer Nähe zur Indoorküche, werden wahrscheinlich der Grill, etwas Arbeitsfläche und eventuell eine Spüle genügen. Ist der Abstand zum Haus etwas größer und wird das Grillen bzw. das Kochen im Freien zelebriert, lohnt es sich natürlich, die Küche mit allen Vorzügen auszustatten. Vom Kochfeld über den Ice-Maker, Kühlschrank oder Bier- und Weinkühlschrank bis hin zum Pizzaofen werden hier keine Grenzen gesetzt. Ein besonderes Ausstattungshighlight und exklusiv bei uns erhältlich ist der BBQ-Booster von Röshults, welcher vor allem für Holzkohle-Liebhaber ein absolutes Must-have ist. Das Besondere daran ist, dass mit Infrasound, einem vom Menschen nicht hörbaren Ton, gearbeitet wird. Dadurch können innerhalb von drei bis fünf Minuten bis zu 400 Grad Celsius erreicht werden, wofür ein normaler Kohlegrill bis zu 30 Minuten benötigt. Der gute Geschmack des Kohlegrills wird also mit der Geschwindigkeit des Gasgrills kombiniert.
Minimalistische oder opulente Möbel, bunte oder cleane Outdoor-Textilien, Marmor oder Holz – es gibt unzählige Möglichkeiten, um Garten und Terrasse zu gestalten. Wie gehen Sie bei der Planung vor? Zuerst geht es darum, herauszufinden, was sich der Kunde wünscht und vorstellt und was zu ihm und seinem Wohnstil passt. Jedes Material hat verschiedene Eigenschaften. Die Gestaltung hängt auch von den vorhandenen Gegebenheiten ab. Daher wird ein Termin mit dem Kun-
den vereinbart, um individuell auf die Bedürfnisse der Kunden und die des Ortes einzugehen, um somit den perfekten Bereich mit einer besonderen Note, der zum Wohlfühlen einlädt, zu planen und auszuführen. Der Herbst steht vor der Tür. Was gibt es Neues im Inneneinrichtungsbereich? Der Trend geht eindeutig in Richtung hochwertige und edle Materialien: Satin bei den Stoffen, ausgefallene Marmorverkleidungen und edle Metalle bei den Möbeln. Auch zu beobachten ist eine Vorliebe für Messing und warme Töne. Mit Ihrem Unternehmen sitzen Sie an der Quelle, wenn es ums Wohnen geht. Wie wohnen Sie denn selbst? Unsere Familie wohnt in einem 550 Jahre alten Stadthaus – teilweise sogar mit Gewölbe. Eine besonders herausfordernde Architektur also, in der wir einerseits ganz moderne Situationen mit eleganten Elementen kombiniert haben und wo andererseits sogar einige originale Antiquitäten vorzufinden sind. Ein spannender Mix, der gut zu uns, unseren drei Mädels und den zwei Hunden passt.
MODULNOVA
Der Trend im Herbst geht in Richtung hochwertige Materialien wie Satin und edle Metalle bei Möbeln.
Nicht nur die Küche wird im Sommer nach draußen verlagert, sondern das ganze Leben. Mittlerweile findet sich im Outdoor-Segment alles, was auch die eigenen vier Wände verschönert. Welche Trends gibt es? Neben der Küche gibt es mittlerweile auch alles rund ums Wohnen für den eigenen Garten oder die eigene Terrasse. Die Stoffe für Outdoor-Sofas kann man heutzutage kaum mehr von Indoor-Stoffen unterscheiden. Man will sich wohlfühlen, sowohl draußen als auch drinnen, das Leben genießen und im Sommer auch den Garten oder die Terrasse bewohnen. Das Gefühl von Urlaub kann mit den richtigen Möbeln und Accessoires auch im eigenen Garten Einzug halten.
Was sind essenzielle (Outdoor-)Küchenhelfer, die in keinem Haushalt fehlen dürfen? Eine besondere Empfehlung, die auch immer wieder von Spitzenköchen ausgesprochen wird, gilt den Demeyere-Kochtöpfen. Dieses Kochgeschirr ist bei Profis dafür bekannt, dass es sehr gut mit den Induktionskochfeldern der verschiedenen Marken zusammenarbeitet. Es setzt Maßstäbe im Bereich Kochen per Induktion.
Die Küche von Modulnova ist ein echtes Stauraumwunder.
116 112-117_Bruckmüller.indd 116
09.08.18 14:07
LINKS: Die Schürzen von Röshults sind das perfekte Geschenk für Grillmeister und Hobbyköche.
RÖSHULTS
„
RÖSHULTS
MODULNOVA
UNTEN: Dunkle Töne und edle Oberflächen schaffen ein gemütliches Ambiente.
RÖSHULTS
Wir selbst wohnen in einem spannenden Design-Mix, der gut zu uns, unseren drei Mädels und den zwei Hunden passt.
Beim BBQ-Booster von Röshults wird der gute Geschmack des Kohlegrills mit der Geschwindigkeit des Gasgrills kombiniert.
“ 117
112-117_Bruckmüller.indd 117
09.08.18 14:08
Küchenmodell Artematica Designer Gabriele Centazzo
ARTEMATICA. DIE KUNST DER REINEN VOLUMEN. Ein tiefer Atemzug. Licht und Raum, Stille und Leichtigkeit. Die Küche Artematica interpretiert den Raum neu, die Art und Weise in ihm zu leben. Über einmalige Funktionalitäten, innovative Materialien und zukunftsweisende technische Lösungen. 1 118-119_Mayrhofer.indd 1 Adv Cubuz_6/07/2018 ARTEMATICA 2.indd 1
09.08.18 10:43
Bahnhofplatz 1 | 4600 Wels Mo-Fr 9-18 Uhr cubuz.at valcucıne.com 2 118-119_Mayrhofer.indd 2
09.08.18 14:54 10:43 06/07/18
120 120-124_Maximilian Ortner.indd 120
09.08.18 10:42
„DIE SCHAUSPIELEREI IST EIN GLÜCKSSPIEL“ Ab 27. September sind Sie auf der Bühne des Wiener Ronacher Theaters zu sehen. Die Schauspielerei und Sie – ging das schon immer Hand in Hand? Auch wenn ich es lange nicht glauben wollte – im Nachhinein gesehen schon. Dadurch, dass mein Vater und Großvater beide Schauspieler sind, hatte ich schon immer viele Berührungspunkte mit der Schauspielerei. Dass ich selbst Teil davon werden möchte, wurde mir erst später klar.
Ein Linzer im Wiener Scheinwerferlicht: Maximilian A. Ortner spielt ab 27. September im Musical „Bodyguard“ auf der Bühne des Ronacher Theaters. Obwohl er in große Fußstapfen tritt, schafft er es, seinen eigenen Weg zu gehen. Text: Denise Derflinger, Laura Altenhofer Fotos: Fabian F. Fallend, Paul V. Schütz
Sind Sie auch als Kind schon auf der Bühne gestanden? Mein Großvater Prof. Helmut Ortner führte lange Zeit beim Adventsingen im Brucknerhaus Regie. Ich hatte als (Klein-)Kind die ehrenvolle Aufgabe, erst den Hirten zu spielen, bevor ich dann eine Rolle als Engel bekam und mich schließlich zum Wirten mauserte (lacht). Mit 13 Jahren spielte ich im Märchenensemble des Kellertheaters, das war eine spannende Zeit.
ganz schnell: Ich kündigte meinen Job in Wien, kam zurück nach Linz und spielte beim „Freispiel“ von Nora Dirisamer, einer Laienproduktion am Landestheater. Dort hat mich auch John F. Kutil vom Theater Helfenberg gesehen und engagiert. Irgendwo dazwischen liegt auch die Aufnahmeprüfung bei der Anton Bruckner Privatuniversität für den Studiengang Schauspiel. Es ging Schlag auf Schlag – und ich hatte erstmals das Gefühl, mich gefunden zu haben.
Allerdings haben Sie zuerst einen anderen Weg eingeschlagen und probierten sich über drei Jahre als Immobilienmakler in Wien. Wie kam es zum Umschwung? Die Stelle als Immobilienmakler war ein Versuch, aus der Schauspielerei auszubrechen, mich auf neue Bahnen zu wagen und mich dort zu beweisen. Nach einem Unfall bin ich zwei Wochen lang im Bett gelegen und musste mich somit zwangsweise mit mir selbst auseinandersetzen. Schlussendlich hat sich eine Stimme in mir geregt und mich zum Theater gerufen. Dann ging alles
Wo konnten Sie sonst noch Schauspielerfahrung sammeln? Während der Uni habe ich im Landestheater gespielt, mein erstes Stück war „Die Schöne und das Tier“. Außerdem war ich beim Theater an der Rott in Eggenfelden und beim Theater Phönix in Linz. Dazwischen ging es für mich kurz mal „nach Hause“ zu meinen Wurzeln ins Kellertheater. Sie wurden in die dritte Generation der Linzer Kellertheater-Dynastie hineingeboren. Was sagt Ihre Familie zu Ihrer steilen Karriere? Meine Familie freut sich sehr für mich! Das Business ist hart, es gibt viele richtig gute Schau-
spieler, die jahrelang auf eine Rolle in einer tollen Produktion warten. Schon in der Schauspielschule wurden wir darauf vorbereitet, dass es schwer werden wird, Fuß zu fassen. Umso schöner ist es natürlich, wenn es funktioniert. Besonders mein Vater und mein Großvater verstehen es als Schauspieler, wie schön es ist, auf der Bühne zu stehen und seinen Beruf ausüben zu können. Haben Sie einen gewissen Druck verspürt, in die Fußstapfen Ihres Vaters bzw. Großvaters zu treten? Ich glaube, meine „Reise“ ins Immobiliengeschäft war ein Versuch, das Theater abzustreifen. Man ist jung, möchte sich ausprobieren, stellt sich bei vielen Dingen gegen die Eltern ... Jetzt habe ich mich allerdings frei gemacht von dem Druck, den ich anfangs verspürt habe. Unsere Karrieren
→
121 120-124_Maximilian Ortner.indd 121
09.08.18 10:42
sind nicht miteinander vergleichbar, darum ist es eher ein Miteinander als ein Nacheinander. Das Wissen, dass ich eine hundertprozentige Rückendeckung von meiner Familie bekomme, hat mir den Druck genommen. Von Linz nach Wien: Wie kamen Sie zu der Rolle des Stalkers im Musical „Bodyguard“? Ich ging zum Casting, wo ich mich eigentlich für eine andere Rolle bewarb. Beim Vorsprechen bekam ich einen Zettel mit Text, den ich lernen sollte und setzte mich damit ins Einsprechzimmer. Die Atmosphäre war sehr entspannt. Noch am selben Abend erfuhr ich, dass ich eine Runde weiter bin und am nächsten Tag wieder kommen soll. Dann wurde es ruhig, ich spielte beim Stück Peter Pan im Landestheater mit, bis irgendwann im November der erlösende Anruf aus Wien kam. Ich werde den Moment nie vergessen, als mir die Stimme am Telefon sagte: „Herr Ortner, wir hätten Sie gerne als Erstbesetzung für die Rolle des Stalkers.“ Das war der Wahnsinn! Was für eine Rolle ist das genau? Der Film, den ich vor dem Casting übrigens gar nicht kannte, handelt von der Soul-Diva Rachel Marron, die wegen zwei Personen unter Druck gerät. Das ist einerseits der irre Stalker, andererseits ein Auftragskiller. Im Musical wurde aus den beiden Rollen eine gemacht, damit der Film auch auf der Bühne funktioniert. In meiner Rolle entwickle ich mich von einem harmlosen Stalker zu einem Attentäter, von dem im ganzen Stück große Gefahr ausgeht und der bis zum Schluss viel Spannung bietet. Ein Stalker, der zum Attentäter wird ... Wie „leben“ Sie sich in diese Rolle ein? Es ist wichtig, sich gut vorzubereiten. Die Figur kommt so ja im Film nicht vor, hat aber eine Vorgeschichte: Sie war zehn Jahre lang beim Militär, wurde unehrenhaft entlassen. Da bekommt man schon ein gutes Bild von ihr und kann mit ihr wachsen. Ich habe viel zum Thema Stalking recherchiert, das macht das Hineinfinden in die Rolle einfacher. Sind Sie selber schon mit dem Thema Stalking in Berührung gekommen? Gott sei Dank noch nicht. Stalking ist ein super schwieriges Thema, das viele Facetten hat und keinesfalls auf die leichte Schulter genommen
Meine „Reise“ ins Immobiliengeschäft war ein Versuch, das Theater abzustreifen.
werden darf. Wenn du gestalkt wirst, wehr‘ dich! Es gibt viele gute Präventivstellen. Ich denke, die größten Probleme sind jene, die entstehen, wenn man das Thema zu lange schleifen lässt. Wenn man sich nicht wehrt, kann Stalking Auswüchse annehmen, deren unschönes Ende dann in den Medien steht. Das macht ja auch das Musical so spannend für die Zuschauer: Da ist etwas, das nicht greifbar ist, etwas Verborgenes.
Zeit beim Krafttraining zu verbringen. Gehört das zu den Vorbereitungen für „Bodyguard“? Bis vor ein paar Jahren war ich ziemlich dick. Zurück in Linz, als ich auch mit der Schauspielerei begann, hab ich einen Lebenswandel vollzogen. Ich startete mit moderatem Sport und konnte schon bald erste Erfolge sehen. Später ging ich Laufen, machte Yoga ... Seit vier Jahren betreibe ich Kraftsport und bin im Kampfsport aktiv. Die Rolle beim Musical spornt mich natürlich noch mehr an – immerhin werde ich auch oben ohne auf den Bühne stehen. Der Körper ist neben der Sprache das wichtigste Ausdrucksmittel eines Schauspielers. Deswegen mache ich Sport nun noch professioneller und arbeite eng mit dem Sportarzt Dr. Pfau und dem Ernährungsguru Mag. Christian Putscher zusammen. Ich trainiere täglich – meist sogar zweimal – und esse sehr optimiert, aufs Gramm genau. Es war harte Arbeit, aber nun kann ich sagen: So wie es jetzt ist, passt es. Ziehen Sie für das Musical zurück nach Wien? Auf jeden Fall! In Linz habe ich eine gemeinsame Wohnung mit meiner Freundin, die wir auch behalten. Aber mit bis zu sieben Vorstellungen
Ein Stalker würde sich wohl doppelt überlegen, sich mit Ihnen anzulegen – Sie scheinen viel 122 120-124_Maximilian Ortner.indd 122
09.08.18 10:42
pro Woche wäre es unmöglich, zu pendeln. Meine Freizeit werde ich dann großteils mit meiner Freundin verbringen. Es wäre schon möglich, jeden Tag zu pendeln, aber ich als junger Schauspieler möchte alles, was ich an Kraft habe, in die Produktion stecken und mir keine Gedanken um den Transfer machen. Was sagt Ihre Freundin zu Ihrer Chance? Die freut sich sehr! Sie hat mich seit den ersten kleineren Engagements immer unterstützt und ist mein größter Fan. Wir haben beide einen Freundeskreis in Wien, sie hat sogar in Wien studiert und deshalb fühlen wir uns dort fast ein bisschen heimisch. Nun haben Sie ja schon öfter auf der Bühne gestanden. Ist Lampenfieber trotzdem noch ein Thema für Sie? Immer! (lacht) Sogar wenn ich bei einem Geburtstag eine Rede halten muss, bin ich nervös! Ich denke aber, dass Lampenfieber wich-
tig ist und man durch den Druck, den man sich selbst macht, die schönsten Diamanten schleift. Was können sich die Besucher des Musicals von „Bodyguard“ erwarten? Ich habe meine Kollegen schon kennengelernt, man kann sich auf jeden Fall auf schauspielerische und gesangliche Höchstleistungen freuen. Ich sage nur: Hut ab vor diesem Cast! Das Musical ist eine englische Originalproduktion und wird ab 27. September im Ronacher live aufgeführt. Mit dabei sind natürlich zahlreich Welthits wie „One Moment in Time“ oder „I Will Always Love you“. Auch die schönste Produktion geht einmal zu Ende. Haben Sie vor, sich nach „Bodyguard“ dem Kellertheater zu verpflichten? Oder gibt es andere Zukunftspläne? Es ist sehr schwer, sich eine Karriere auszumalen, weil die Schauspielerei immer ein Glücksspiel ist. Ich kann mir vorstellen nach Linz zu gehen, in Wien zu bleiben oder mich
in ganz Österreich zu bewegen. Wenn das Engagement passt, gerne auch über die Grenzen hinaus. Natürlich wäre es schön, das Kellertheater irgendwann einmal zu übernehmen – immerhin gibt es dieses schon seit 70 Jahren und ist ein wichtiger kultureller Dreh- und Angelpunkt in Linz geworden. Jetzt ist es aber noch an der Zeit, mich künstlerisch auszuprobieren und so viele Rollen wie möglich in verschiedenen Häusern zu spielen. Gibt es eine Traumrolle, die Sie gerne spielen würden? Die Traumrolle gibt es nicht, allerdings wäre es toll, viele Rollen mit großer Bandbreite spielen zu können. Auch der Film ist ein sehr spannendes Medium für mich und ich bin interessiert daran, mich auch in diese Richtung zu bewegen. In meiner Wien-Zeit werde ich eine Agentur suchen, die nicht nur Bühne, sondern auch Film macht. Was ist ausschlaggebend, um als Schauspieler erfolgreich zu sein? Ich glaube, ein ausschlaggebendes Merkmal ist eines, das man nicht beeinflussen kann: Nämlich zur richtigen Zeit
→
Der Linzer Maximilian A. Ortner hat mit seinen 27 Jahren bereits eine steile Karriere zurückgelegt. Ab September ist er auf der Bühne des Ronacher Theaters in Wien zu sehen.
123 120-124_Maximilian Ortner.indd 123
09.08.18 10:42
„
Die Kunst an der Schauspielerei ist es, seine Figur darstellen und psychologisch erfassen zu können.
“
am richtigen Ort zu sein. Es braucht eine riesige Portion Idealismus und Liebe zum Beruf, denn nur so steht man die Durststrecken durch, die in dem Job immer wieder anfallen. Die Kunst an der Schauspielerei ist es, seine Figur darstellen und psychologisch erfassen zu können. Du musst ein Gefühl für jemanden bekommen, der sich oft ganz von dir und deinen Werten unterscheidet – wie in meinem Fall, wenn ich den Stalker spiele. Und nicht nur das „Hineinfinden“ in die Rolle bedeutet viel Arbeit, sondern auch das „Herauskommen“. Das sind zwar die mindesten Voraussetzung an der Schauspielerei – aber der schwierigste Part.
Und wie schaffen Sie es, eine emotionale Rolle abzulegen – und wieder Maximilian A. Ortner zu sein? Nach einer Vorstellung gehe ich in die Garderobe, schließe ab und brauche ein bisschen Zeit für mich. Allerdings weniger, um aus der Rolle herauszukommen, sondern um alles, was an diesem Abend auf der Bühne passiert ist, im Theater zu lassen. Dann kann ich als Maximilian nach Hause gehen – und freue mich auf meine Rolle bei der nächsten Vorstellung. Auch Musik spielt eine wichtige Rolle in Ihrem Leben, Sie haben sogar die Filmmusik für die mehrfach ausgezeichnete Dokumentation „25 Jahre Licht“ geschrieben ... Das stimmt, Musik war und ist mir sehr wichtig. Ich habe als Kind mit dem Klavierspielen begonnen – und spiele auch heute noch gerne. Das hat für mich etwas Meditatives und ist der ruhige Ausgleich zum Boxen und Krafttraining. Ich habe mich durch die Musik selbst kennengelernt. Wenn ich spiele, kann ich abschalten, dann gibt es nur noch die Musik und mich. Neben der Schauspielerei sind Sie auch an der Linzer Gastro-Szene beteiligt. Wie kann man sich das vorstellen? Ich bin an den Linzer Altstadt-Bars „Frau Die-
trich“ und „Tiki“ sowie an der Pizzeria „480 Grad“ beteiligt. Ich esse und trinke gerne und die Gastronomie ist neben dem Schauspielen meine zweite berufliche große Liebe. Allerdings bin ich nicht nur finanziell beteiligt, sondern als einer von drei Chefs quasi auch „Mädchen für alles“. Heißt: Ich mixe am Wochenende auch ab und zu hinter der Bar, gehe einkaufen, springe als Kellner ein ... Mir macht das großen Spaß! Klingt, als hätten Sie einen vollen Terminkalender. Was machen Sie in Ihrer Freizeit? Welche Freizeit? (lacht) Im Moment besteht meine Freizeit einfach nur aus Sport, den ich fast wie einen Beruf ausübe. Mein Bruder hat mich zum Kampfsport gebracht und es ist total schön, wenn wir gemeinsam trainieren können. Dann habe ich ja noch die Bars und außerdem reisen meine Freundin und ich gerne. Mein Tag könnte gerne 30 Stunden haben!
124 120-124_Maximilian Ortner.indd 124
09.08.18 10:42
SOMMER AUF LT1 ALLE BEITRÄGE AUF WWW.LT1.AT
LT1.indd 1
09.08.18 10:40
„ES BRAUCHT EINE GLOBALE REVOLUTION“ Ungeachtet seiner definitorischen Unschärfe beherrscht das Schlagwort „Nachhaltigkeit“ seit Jahren den öffentlichen und politischen Diskurs. Eine Spurensuche mit Dokumentarfilmer Werner Boote nach der Wahrheit hinter einem postmodernen Begriff zwischen Versprechen und Wirklichkeit. Text: Maria Russ Fotos: Nina Goldnagl, The Green Lie, Chantal Lamarre, Wolfgang Weitlaner
U
rsprünglich als forstwirtschaftliches Prinzip verstanden, nach dem nicht mehr Holz gefällt werden darf, als nachwachsen kann, erhielt der Begriff der „nachhaltigen Entwicklung“ im so genannten Brundtland-Bericht der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen (Brundtland-Kommission) von 1987 eine allgemeingültige Bedeutung als „eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können“. Konkretisiert wurde diese vage formulierte Vision am UN-Weltgipfel in Rio de Janeiro fünf Jahre später im Jahr 1992: Ökologie, Ökonomie und Soziales wurden im berühmten „Dreieck der Nachhaltigkeit“ verbunden, was heißt, Umweltgesichtspunkte sollen gleichberechtigt mit wirtschaftlichen und die soziale Gerechtigkeit betreffenden Gesichtspunkten berücksichtigt werden. Der Gedanke der
Nachhaltigkeit war von nun an stärker ins öffentliche und politische Bewusstsein gerückt. Doch nie war der Begriff präsenter als heute, wo sich seine Verwendung mittlerweile über alle Lebensbereiche erstreckt. Von der Landwirtschaft und der Energiegewinnung über die herstellende Industrie, das Bank- und Transportwesen bis hin zur Flüchtlingspolitik, Hauptsache nachhaltig. Als Unternehmen nachhaltig zu produzieren und zu handeln ist heute unabdingbar. Verschwender- und zerstörerisch war gestern, nachhaltig ist heute. Nachhaltigkeit ist zu einem Trend geworden, und sie ist die Heilsbotschaft der Kirche der Umweltschützer. Doch jede Religion hat ihre Kritiker. Einer davon ist der österreichische Dokumentarfilmregisseur Werner Boote, der dem magischen Wort „Nachhaltigkeit“ für seinen neuesten Film „The Green Lie“ (Ö-Kinostart war am 9. März 2018) auf den Grund ging. In jahrelangen Recherchen für den Film hat er die Nachhaltigkeitslügen der Konzerne entlarvt.
→
126 126-130_Werner Boote.indd 126
09.08.18 10:39
127 126-130_Werner Boote.indd 127
09.08.18 10:39
Neugier als Beweggrund. Als naiver Konsument, dessen Rolle er einnimmt, tritt Werner Boote in „The Green Lie“ in Dialog mit der deutschen Journalistin und Autorin Kathrin Hartmann, der Expertin, die ihn über die Tatsachen aufklärt. Aufklärung war für den 53-jährigen Wiener jedoch nicht vordergründig der Beweggrund für den Film. Vielmehr ist es die Neugier, die ihn zu seinen Filmen bewegt. „Es beginnt damit, dass ich irgendwo eine Ungerechtigkeit empfinde, die mehrere Leute betreffen könnte oder betrifft, und dann versuche, auf irgendetwas zu kommen, das dafür verantwortlich gemacht werden kann, wie man damit umgehen und es verbessern kann.“ Anschließend wird das Thema über einen langen Zeitraum, oft Jahre, und, wie beim investigativen Dokumentarfilm üblich, ohne klares Ziel vor Augen gemeinsam mit einem kundigen Rechercheteam ausgearbeitet. Mit „The Green Lie“ knüpft Boote, der vom Österreichischen Bundesministerium für Inneres als „Aktivist“ geführt wird, an den Erfolg von „Plastic Planet“ aus dem Jahr 2009 an, der zu den weltweit erfolgreichsten Dokumentarfilmen zählt und vielfach international ausgezeichnet wurde. Und von vergangenen Projekten zu den zukünftigen: Was sein nächstes Filmprojekt betrifft, gibt sich Boote verhalten. Im Moment seien vier Projekte drehfertig. „Die Frage ist, mit welchem ich starte.“ Die grüne Lüge – Trend Greenwashing. „‚Greenwashing’ wird jenes Phänomen genannt, mit dem Konzerne das Image ihrer Produkte
zum Beispiel durch Zertifikate und Siegel, die die Nachhaltigkeit der Produkte versprechen, verbessern wollen“, erklärt der Filmemacher bei unserem Gespräch im Wiener Votivkino. „Die Konzerne versuchen, sich dadurch in der Öffentlichkeit ein umweltfreundlicheres und nachhaltigeres Image zu verleihen, als es den Tatsachen entspricht.“ Denn die Vorgaben für die unzähligen Zertifikate und Siegel werden, so die These von „The Green Lie“, oft nicht eingehalSelfie: Werner Boote mit Redakteurin Maria Russ im Wiener Votivkino ten. „Weltweit gibt es Tausende Nachhaltigkeits- und Qualitätssiegel, aber keine relevanten gesetzlichen Regulierungen. Unternehmen und Verbände aller Branchen erdamit: Marketing- und PR-Agenturen, finden Siegel nach Belieben! Die Standards sind CSR-Abteilungen.“ Aber wenn Nachmeist völlig undurchsichtig oder lächerlich. Oft haltigkeitssiegeln nun nicht mehr zu wird mit etwas geworben, was gesetzlich vorgetrauen ist, worauf soll man als umweltschrieben ist und sowieso gar nicht anders produbewusster und auf soziale Gerechtigziert werden darf.“ keit Wert legender Konsument dann Greenwashing, die Zerstörung der Umwelt unter achten? Und wie kann man sich darauf dem Deckmantel der Nachhaltigkeit, ist nicht, verlassen, dass ein Produkt tatsächlich wie viele glauben, ein Dritte-Welt-Problem. „Es unter für Mensch und Umwelt fairen betrifft nicht nur die Palmöl-Industrie, über deren Umständen entstanden ist? „Indem Umweltverbrechen in der letzten Zeit viel berichman es selber anbaut beziehungsweitet wurde. Fast jeder Betrieb betreibt Greenwasse jemanden findet, dem man vertraut. hing, egal wo und in welcher Branche, indem er Wobei es zuerst einmal wichtig ist, dass versucht, sich grüner darzustellen, als er ist. Die man sich nicht als Konsument betrachgrünen Lügen sind überall zu finden, und mittlertet, als Konsumidiot, der nichts anderes weile beschäftigt sich ein ganzer Industriezweig 128
126-130_Werner Boote.indd 128
09.08.18 10:39
„
Wir müssen ein System finden, das die Rechte der Natur und der Menschen dem Profit vorsetzt.
“
mationen auf den Verpackungen der Produkte in den Supermärkten mittlerweile so komplex – und so klein gedruckt – sind, dass man von den Menschen nicht mehr verlangen kann, dass sie durchblicken, was alles darin enthalten ist und woher sie stammen. Der Einzelne könne nicht Experte sein in allen Belangen, von Arbeitsrecht und Umweltschutz über Transportrecht hin zu Thermodynamik und Klimawandel. Auch der weltweit bekannte amerikanische Linguist und Intellektuelle Noam Chomsky kommt im Film zu Wort. Ihm zufolge müsse ein neues – ein demokratisches – Wirtschaftsmodell gefunden werden. Das sei nicht leicht, aber möglich, so Chomsky, immerhin hätte im 16. Jahrhundert in der Kaiserzeit auch niemand geglaubt, dass so etwas wie eine parlamentarische Demokratie einmal existieren könnte. Es gilt demnach also zunächst einmal zu erkennen, dass die Zerstörung der Umwelt, wie viele Probleme der Welt, ein Systemproblem ist. im Kopf hat, als zu konsumieren, sondern dass wir uns als mündige Bürger verstehen.“ Staatliche Regulierung. Dass an Verboten von Produkten, für deren Herstellung Menschen ausgebeutet, Menschenrechte verletzt werden und die Umwelt vernichtet wird, kein Weg vorbeiführt, ist sich Werner Boote sicher. „Etwas zu verbieten, was Menschen das Leben kostet, was sie krank macht und was ihnen die Lebensgrundlage wegnimmt, macht durchaus Sinn.“ Es gehe aber nicht nur mit Verboten, so Boote weiter, sondern diese müssen mit einem Bewusstseinswandel einhergehen. Staatliche Regulierungen seien wichtig, aber es komme dazu nur, wenn es davor ein gewisses Maß an Interesse und Bewusstsein in der Gesellschaft gebe. „Und diesen Bewusstseinswandel gibt es, das beste Beispiel sei Plastik. „Vor ‚Plastic Planet’ war die Zeit ‚Plastic fantastic’. In jedem Geschäft wurde man gefragt: ‚Darf‘s ein gratis Plastiksackerl sein?’ Es war die absolute Bereicherung, mit einem wundervollen Plastiksackerl beschenkt zu werden, unvorstellbar, dass es irgendwann kei-
ne Plastiksackerl mehr geben sollte im Supermarkt. Mittlerweile haben die Leute verstanden, dass man auch eine Stofftasche oder einen Einkaufskorb nehmen kann.“ Die Verantwortung der Konzerne. „Die größte Lüge ist aber nicht die, dass wir denken, es wäre gut, Produkte mit Nachhaltigkeitssiegel zu kaufen, sondern dass den Menschen durch diverse Zertifikate und Siegel suggeriert wird, es läge in ihrer Verantwortung, mit ihrer individuellen Kaufentscheidung die Welt zu retten oder zu zerstören.“ Das sei der falsche Ansatz, denn „individuelle Entscheidungen bringen nichts“, so der Filmemacher. „Mit einem verantwortungsvollen Konsum werde ich nicht die Welt retten, weil ich damit allein nichts gegen die Konzerne tue, bei denen die Verantwortung liegt.“ Hinzu kommt, worauf Raj Patel, Professor an der University of Texas in Austin, im Film hinweist, nämlich dass die Infor-
Die Verantwortung des Individuums. Dennoch kann und muss jeder Einzelne zur Lösung eines der dringlichsten Themen unserer Zeit seinen Teil beitragen. Dass der Mensch als Individuum nichts bewirken könne, lässt Werner Boote nicht gelten. „Natürlich kann man etwas tun und aktiv werden, man muss sogar! Ich als Bürger und Teil der globalen Gemeinschaft habe die Verantwortung, aktiv zu werden, noch dazu aus einem reichen Industrieland!“ Und wie kann man aktiv werden? „Aktiv sein kann bedeuten, Petitionen zu unterschreiben, worüber viele lächeln, was aber mehr bewirkt, als man meinen mag. Oder man stellt ein schwaches Handy-Video auf YouTube, das vielleicht nur 25 Hits hat, unter denen aber vielleicht ein User ist, der es weiter teilt. Dann gibt es Initiativen, denen man sich anschließen kann, Organisationen, bei denen man mitmachen kann. Man kann auch Signale setzen, indem man Briefe schreibt an Konzerne. Auch das wird oft belächelt,
→
129 126-130_Werner Boote.indd 129
09.08.18 10:39
Werner Boote auf Recherchereise in Neufundland
aber man hat keine Ahnung, wie sehr denen die Ohren wackeln, wenn die mal 100 Briefe bekommen. Die Konzerne müssen ja nicht nur den Profit maximieren, sondern sich auch im Markt positionieren und auf ihr Image schauen.“ Bis es zu „Chomskys Wende“ kommt, müsse man vor allem verstehen, dass man nicht alleine ist. „Ich habe meinen Film bisher in Hunderten Städten weltweit gezeigt, und überall sind die Menschen bereit, diesen Wandel zu machen. So viele Menschen sind fassungslos, dass die Industrie systematisch die Welt vernichtet.“ Bootes persönlicher Beitrag zum Umweltschutz. „Ich mache Filme! Das ist mein großes Steckenpferd“, antwortet Werner Boote lachend auf die Frage, was sein persönlicher Beitrag zum Umweltschutz sei. Und seine Filme bewirken viel. Eineinhalb Jahre nach „Plastic Planet“ erhielt er auf Facebook die Nachricht eines 16-jährigen Schülers aus Delft in den Niederlanden, der ihm erzählte, er hätte Bootes Film in der Schule gesehen. Boyan Slat, so der Name des Schülers, hatte daraufhin eine Idee: dass man sich der Strömungen in den Ozeanen bedienen könnte, Netze auslegen könnte, um die Ozeane von Plastikmüll zu befreien. Aus der Idee wurde „The Ocean Cleanup“, das größte Meeressäuberungsprojekt der Geschichte, das
seit 2013 mehr als 30 Millionen Dollar an Spenden eingesammelt hat, unter anderem durch Crowdfunding, und das noch diesen Sommer starten soll. Aber auch als „kleiner Werner“ versuche der sympathische Filmemacher, seinen Teil beizutragen. „Ich lebe plastikfrei, kaufe möglichst regional, achte auf das vertrauenswürdige Bio-Demeter-Siegel und kaufe keine Produkte von Nestlé, Unilever und Procter & Gamble.“ Apropos Siegel: Die unzähligen Umwelt-Siegel sind nach Boote nichts anderes als ein Tool, um Greenwashing aufrechtzuerhalten. „Es gibt genauso gut konventionelle Betriebe, die gesund – vielleicht sogar gesünder – herstellen, aber sich das Siegel nicht leisten wollen oder sich den Aufwand, der damit verbunden ist, nicht antun wollen.“ „Wir müssen zu einem System finden, das keine Siegel mehr braucht und wo nicht die echt nachhaltig produzierten Produkte teuer sind, sondern für die Produkte, die so viel Schaden auf der Welt anrichten, besonders viel Geld eingehoben wird! Zu seinem System, das diese systematische Umweltzerstörung beendet, das die Rechte der Natur und der Menschen dem Profit vorsetzt. Wir brauchen eine globale Revolution, ähnlich der sexuellen oder der digitalen Revolution“, lautet Bootes Plädoyer. Ob er ein Pes-
simist sei, was die Zukunft der Menschen und unseres Planeten betrifft? „Ich bin kurzfristig ein Pessimist, mittelfristig ein Optimist. Der Mensch kriegt viel auf die Reihe, es dauert nur seine Zeit und bringt Opfer mit sich.“ Chomsky zieht hier 2009 im kanadischen „Briarpatch Magazine“ einen Vergleich mit der Frauen-, Arbeiter- oder Bürgerrechtsbewegung der Schwarzen in den USA, die im kleinen Kreis anfingen und letztendlich riesige Dimensionen angenommen und große Errungenschaften gebracht haben. Die Zukunft unseres Planeten. Ob der im März dieses Jahres verstorbene britische Physiker Stephen Hawking recht behält mit seiner Prognose, dass die Erde durch Klimawandel, Asteroideneinschläge, Epidemien und Bevölkerungswachstum in bereits 100 Jahren für die Menschheit nicht mehr bewohnbar sein wird, sei dahingestellt. Man weiß indessen mit Gewissheit, dass die letzte – posthum – veröffentlichte Urknalltheorie von Professor Hawking, die besagt, dass unser Universum nicht, wie bisher angenommen, unendlich ist, jedenfalls auf unseren Planet zutrifft. Folglich haben wir gar keine andere Wahl, als nach neuen Lösungen für unsere globalen Umweltprobleme zu suchen. Und vielleicht müssen wir uns eingestehen, dass andere Lösungen als die einer globalen Revolution angesichts des derzeitigen radikalen Kapitalismus, bei dem das Kapital – der Profit – und nicht die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt der Gesellschaftsordnung steht, unrealistisch sind. Denn stehen Gewinnmaximierung ins Unermessliche und Umweltstandards beziehungsweise Menschenrechte nicht grundsätzlich im Widerspruch?
130 126-130_Werner Boote.indd 130
09.08.18 10:39
MI 12.09.2018
FIRST CLASS MENS NIGHT Die First Class Mens Night: Großes Kino für echte Männer zum Start von „Predator Upgrade“. Die Predators, eine hochgerüstete und technologisch weit überlegene Spezies von AlienJägern sind zurück und sorgen auf der Erde für Ärger, weil ein kleiner Junge ihnen versehentlich die Rückkehr ermöglicht. Mit gratis „Willkommens-Snack“ & „1 Flasche Heineken“ nach dem Film für einen actiongeladenen Abend bei Star Movie in Wels, Regau, Ried, Steyr, Peuerbach und Liezen. 1
FIRST CLASS KINO FÜR EINE FIRST CLASS ZEIT. 131_MensNight.indd 1
09.08.18 10:38
Diese modischen Hingucker lassen Männerherzen höherschlagen.
Foto: INTIMISSIMI
MUSTHAVES FÜR DEN MANN
BASIC BEANIE. Diese sportliche Mütze aus reiner, extrafeiner Merinowolle passt sich aufgrund der Rippstruktur sowie dem breiten Umschlag jeder Kopfform optimal an. € 69, www.falke.com
KEY-PIECE. Intensive Töne und ultraleichtes Kaschmir sorgen bei Falconeri für einen echten Wow-Effekt. Der blitzblaue Strickpullover mit Rollkragen kommt in dieser Saison groß raus. Um € 177, www.falconeri.at
DADDY COOL. Männer träumen von der Freiheit der Lüfte – mit der Silhouette „Adventurer Aviator“ stimmt auf jeden Fall einmal der Look! € 229, www.silhouette.com ZIP ME. Diese Zipjacke mit geripptem Stehkragen aus reinem, zweifädigem Kaschmir besticht durch ihre schlichte Eleganz. € 329, www.falke.com
DANDY DADDY. Modisch mit dem Nachwuchs unterwegs ist „Mann“ mit der Umhängetasche „Steven“ von Aigner: Hochwertiges Leder, cleanes Design und separate Schulterriemen sorgen für stylishen Tragekomfort. Um € 499, www.aignermunich.de
132_Gadgets Mode.indd 132
URBAN & TRENDY. Als Inspiration für die Taschenlinie 271 ST HO diente die Adresse der Longchamp Herren-Boutique in Paris. Vier Modelle sorgen für Abwechslung und eignen sich sowohl für den Gang ins Büro als auch für den Wochenendtrip. € 380, www.longchamp.com
SIMPLE & CHIC. Sommerlicher Minimalismus spiegelt in dieser Saison den typischen FALKE-Look wider. Dieser modische Strickparka mit kleinem Stehkragen und großer Kapuze hält nicht nur warm, sondern sieht auch schick aus. € 999, www.falke.com
SUPERSHOE. Neue Sportschuhe sind einfach so motivierend, sei es beim Wettrennen mit den Kids oder beim Spaziergang mit dem Hund! € 64,95, www.delka.at
09.08.18 10:38
Sei Torsch체tzen-King.
SEI DU DIE
STORY. Wir lieben unsere Region, die Menschen, die hier leben und all ihre Geschichten. Deshalb sind wir f체r euch vor Ort: Insgesamt 17 lokale BezirksRundschau-Ausgaben bieten Vereinen, Vision채ren und Bezirks-Superhelden eine B체hne. Sei auch du die Story. Und mach deinen Bezirk zu deinem Bezirk.
Mit der BezirksRundschau und auf meinbezirk.at
133_Bezirksrundschau.indd 1
09.08.18 10:37
ZUR RICHTIGEN ZEIT AM RICHTIGEN ORT. Wolkenmeer auf der Schafberghütte
134 134-138_Mühlleitner.indd 134
09.08.18 10:36
WENN BILDER BÄNDE SPRECHEN Von malerischen Gipfelpanoramen in Oberösterreich bis hin zu der Mythologie indischer Pilgerorte. Der Innviertler Andreas Mühlleitner schafft es mit seinen faszinierenden Aufnahmen, das Verborgene sichtbar zu machen. Text: Laura Altenhofer Fotos: Andreas Mühlleitner
D
ie ersten Strahlen der aufgehenden Sonne blitzen hinter dem schier endlos wirkenden Wolkenmeer hervor. Auf dem winterlich verschneiten Felsvorsprung weilt die kleine Schafberghütte – ein Anblick, der zum Schwärmen anregt. Seine Leidenschaft für die Fotografie startete bei Andreas Mühlleitner bereits in der frühen Jugend. Heute hat der 48-Jährige bereits vier Bildbände veröffentlicht und sein ursprüngliches Hobby zum Beruf gemacht. Vor allem seine Liebe zu den Bergen brachte den dreifachen Familienvater aus Wildenau zur Fotografie. Nach dem Erfolg seines ersten Bildbandes über die wunderschönen Landschaften des Innviertels, entschloss sich Andreas Mühlleitner in seinem Beruf als Sanitär- und Heizungstechniker kürzer zu treten und sich immer mehr der Fotografie zu widmen. Auch seine Bildbände „Salzkammergut“ und „Oberösterreich“ waren ein voller Erfolg und so verwundert es nicht, dass der naturbegeisterte Fotokünstler von
Anfragen diverser Tourismusverbände, Gemeinden und Firmen überhäuft wird. Für sein letztes Projekt reiste der sympathische Oberösterreicher nach Indien, wo er Pilger und Asketen auf ihrer spirituellen Reise begleitete. Im Interview verrät der gebürtige Innviertler, was ihn an der Landschaftsfotografie besonders fasziniert und welche beeindruckenden Erlebnisse er in Indien, einem der ärmsten Länder der Welt, gemacht hat. Herr Mühlleitner, wie sind Sie zur Fotografie gekommen? Seit meiner Jugend liebe ich es zu reisen und eine Kamera war von Beginn an immer mit im Gepäck. Früh machte ich dabei die Erfahrung, dass Fotografie ein faszinierendes Mittel der Kommunikation ist und ich damit meinen persönlichen Sichtweisen Ausdruck verleihen kann. Meine Erkenntnis war: Nicht die Kamera macht das Bild, sondern ich als Fotograf bin es, der gestalterisch alles entscheiden kann. Ist es heute, im Zeitalter des Internets, wo jeder mit den neuesten Smartphones hochauflösende Fotos machen und mit der Öffentlichkeit teilen kann, schwieriger geworden, in dieser Branche Fuß zu fassen? Fotografie hat ein unglaublich weites Spektrum. Es gibt kaum ein Thema, das man nicht aufgreifen und ansprechend behandeln könnte. Daher
→
135 134-138_Mühlleitner.indd 135
09.08.18 10:36
ist es meiner Meinung nach zunächst wichtig, seine eigenen Interessen auszuloten – denn bedeutsame Bilder entstehen nur durch Inhalte, für die man sich auch ehrlich begeistern kann. Zusätzlich geht es dann vor allem um Kreativität, um Ideen und Visionen sowie deren Umsetzung. Wer so zu seinem persönlichen Ausdruck findet, wird sich von der üblichen Bilderflut abheben und nach wie vor gute Chancen haben als Fotograf bestehen zu können. In Ihren ersten drei Bildbänden fokussierten Sie sich auf die Landschaftsfotografie. Was begeistert Sie daran? Da ich gerne in der Natur unterwegs bin, war mein fotografisches Interesse bereits vorbestimmt. Auf einem Berggipfel einen Sonnenaufgang zu erleben, ist für mich zutiefst ergreifend. Somit ist Landschaft für mich immer auch eine Bühne für das Licht und für Stimmungen. Um ein Landschaftsbild komponieren zu können, braucht es eine gute Beobachtungsgabe und man muss zur rechten Zeit am richtigen Ort zu sein. Diese Aspekte weiter zu intensivieren, ist für mich sehr reizvoll. Sind Sie lieber alleine unterwegs oder gerne auch einmal mit gleichgesinnten Fotografen? Wenn ich intensiv an einem Projekt arbeite, bevorzuge ich es alleine loszuziehen, weil ich mich so ganz auf das Sehen und meine Arbeit konzentrieren kann. Es gibt aber auch Tage, an denen ich mit Freunden und Gleichgesinnten unterwegs bin und es mir eine Freude bereitet, unterschiedliche Sichtweisen zu erörtern. Für den Bildband „Oberösterreich“ haben Sie sich vier Jahre lang intensiv mit den Landschaften unseres Bundeslandes auseinander gesetzt. Hat dies Ihre Wahrnehmung von Oberösterreich verändert? Lernt man die Heimat mehr zu schätzen? Ja, dieses Buchprojekt war für mich in vielerlei Hinsicht eine große Bereicherung. Es ist beeindruckend, wie schön dieses Land ist und wie viel es
zu bieten hat. Durch meine Exkursionen habe ich wunderbare Plätze entdeckt, deren Vorhandensein ich vorher nicht für möglich gehalten hätte. Somit ist Oberösterreich für mich auch zu einem Entdeckerland geworden, dass direkt vor meiner Haustür beginnt. Durch die fotografische Auseinandersetzung änderte sich zwingend auch meine Wahrnehmung und ich lernte unser Bundesland mit anderen Augen zu sehen. Der Bildband ist für jeden Betrachter eine Einladung, seine Heimat neu zu entdecken. Was mich bei Ihren Fotos besonders anspricht ist, dass Sie nicht nur spektakuläre Motive in Szene setzen, sondern auch ganz einfache Motive zeigen, die man durchaus „hinter der Haustür“ finden kann. Wie entdecken Sie diese Orte? Die Kunst guter Landschaftsfotografie liegt für mich im Wesentlichen darin, ein Gespür für geeignete Standorte zu entwickeln. Dazu braucht es nicht immer ein markantes Hauptmotiv, wie etwa einen Berg, der ohnehin bereits zum tausendsten Mal fotografiert wurde. Ich liebe es vielmehr, durch Feld und Flur zu wandern und zu beobachten, wie sich Farben, Formen und Linien ständig verändern. Irgendwann bleibe ich stehen, weil sich das, was ich sehe, zu einem harmonischen Ganzen fügt. Dann stelle ich mir vor, wie die gleiche Szene unter bestimmten Lichtverhältnissen wirken könnte und kehre gegebenenfalls zur entsprechenden Zeit an diesen Ort zurück. Gab es einen bestimmten Ort, der Sie besonders fasziniert hat? Ja, solche gab es viele. Erst vor Kurzem habe ich wieder einen dieser großartigen Plätze entdeckt. Beim genauen Studium einer Landkarte des Dachsteinmassivs fiel mir ein winziger Karstsee mit der Bezeichnung „Schneebergseelein“ auf. Er ist nicht ganz einfach zu erreichen und man benötigt etwas Orientierungssinn, dafür gelangt man aber an einen magischen Ort in absoluter
BEEINDRUCKEND. Sonnenaufgang am Löckermoos in Gosau
136 134-138_Mühlleitner.indd 136
09.08.18 10:36
Bei seiner Fotoreise nach Inden lernte Andreas Mühlleitner von den Asketen, dass sein Glück niemals Außen sondern Innen liegt. Man ist selbst dafür verantworlich, ob es einem gut oder schlecht geht.
Bergeinsamkeit, der sich abseits der ausgetretenen Pfade noch im Dornröschenschlaf befindet. Nur wenige Wanderer haben ihn je gesehen und noch weniger wurde er bisher fotografiert. Für Ihr neuestes Projekt sind Sie durch Indien gereist und haben Pilger, Yogis und Asketen auf ihrer spirituellen Reise fotografiert. Wie entstand die Idee dafür? Schon auf meiner ersten Reise in den Himalaya bin ich einem Asketen begegnet, der mich durch sein friedfertiges Wesen und seine Bescheidenheit beeindruckt hat. Die Frage, die sich mir augenblicklich aufdrängte war: Was gewinnt man eigentlich durch materielle Besitzlosigkeit? Es war, als würde dieser Asket ein geheimnisvolles Wissen in sich tragen, das er mir doch verraten könnte. Diese Frage ließ mich einfach nicht mehr los und führte schließlich zu weiteren Reisen so-
wie zur Auseinandersetzung mit der Philosophie der Veden. Dabei entstand auch die Idee zum Buch, den alten indischen Pilgerorten und den Asketen ein Porträt zu widmen. Sie haben in Indien versucht, die Menschen zu fotografieren, wenn sie sich möglichst unbeobachtet fühlen. Was war dabei die größte Herausforderung? Man muss genug Zeit und Geduld aufbringen und auch vorhersehen können, wo etwas Spannendes passieren könnte. In der heiligen Stadt Varanasi setzte ich mich einfach an den Ganges und beobachtet die Pilger bei ihren religiösen Ritualen. Oft blieb ich einige Stunden am selben Ort und studierte das Treiben. So kam ich zu sehr authentischen Bildern, weil mich die Menschen
als Fotografen kaum wahrgenommen haben. Sie haben aber auch sehr viele Gespräche mit Einheimischen geführt. Welche Eindrücke haben diese Menschen bei Ihnen hinterlassen? Die Kommunikation mit den Menschen war aufgrund der sprachlichen Barriere nicht immer einfach. Aber Sprache ist eben nicht das einzige, um den Charakter eines Menschen zu erfahren, vieles passiert intuitiv auf tiefer liegenden Ebenen. Obwohl die Menschen in Indien großteils sehr arm sind, hat jeder dieser spirituell Suchenden seine eigene Lebensgeschichte.
→
Wenn sich Menschen unbeobachtet fühlen, entstehen die besten Fotos. Das braucht viel Zeit und Geduld.
„
Phyrn-Prielregion im Ennstal
Ein schlechtes Bild kann auch durch eine digitale Nachbearbeitung kaum zu einem besseren werden.
Fotograf Andreas Mühlleitner
137 134-138_Mühlleitner.indd 137
“ 09.08.18 10:36
Drei Monate verbrachte Andreas Mühlleitner in Indien und fotografierte für seinen Bildband „Asketen sterben nicht“ Menschen und Landschaften.
MALERISCH. Drachenwand in Mondsee
Die Wege zur Weisheit sind so verschieden wie die Menschen selbst. Was ich durch meine Begegnungen mit den Asketen lernen durfte, ist, dass mein Glück niemals Außen sondern Innen liegt und ich ganz alleine dafür verantwortlich bin, ob es mir gut geht oder nicht. Was waren für Sie die beeindruckendsten Erlebnisse auf Ihrer Reise? Auf einer Trekkingreise war ich einmal Gast bei einer Familie und ich vergaß bei der Verabschiedung meine Geldbörse, in der sich umgerechnet rund 150 Euro befanden. Das entspricht in Indien ungefähr einem Monatslohn. Der Hausherr ist mir daraufhin drei Stunden lang über einen steilen Berg hinweg nachgelaufen, um sie mir zurückzugeben. Das hat mich ziemlich sprachlos gemacht. Obwohl diese Menschen selbst wenig besitzen, geben sie einem so viel. Was ist Ihrer Meinung nach ausschlaggebend, um in der Fotografiebranche erfolgreich zu sein? Das Handwerk der Fotografie ist für jeden erlernbar, darüber hinaus ist entscheidend, wie viel Begeisterung und Kreativität man mitbringt. Es ist wichtig, sich abzugrenzen und seinen Themen Individualität zu geben. Welchen Stellenwert hat die digitale Nachbearbeitung für Sie? An erster Stelle steht für mich immer das Bild, das ich als Fotograf visualisiere und vor Ort so gut wie möglich umsetze. Ein schlechtes Bild kann auch durch eine digitale Nachbearbeitung kaum mehr zu einem besseren werden. Zu viele lassen sich heute vom „Wundermittel“ Photoshop beeinflussen, doch die Ergebnisse daraus sind meist nicht zielführend. Ich beschränke meine Arbeit am Computer meist auf eine Kontrast- und Tonwertkorrektur, die im Wesentlichen meine Eindrücke während der Aufnahme wiedergeben soll. Wen oder was möchten Sie unbedingt noch fotografieren? Haben Sie bereits Ideen für zukünftige Projekte?
An Ideen und Ansätzen für neue Projekte mangelt es mir nicht, vielmehr ist es eine Frage, alles richtig zu ordnen und Prioritäten zu setzen. Die Landschaftsfotografie wird mich sicher nicht loslassen, weil ich nach wie vor gerne in der Natur unterwegs bin und es in Oberösterreich noch viel zu entdecken gibt. Darüber hinaus sind es aber auch Themen in denen Menschen eine Rolle spielen. Die Reportage wäre hier für mich ein neues Sujet.
BUCHTIPPS: „Asketen sterben nicht – Indiens verborgene Farben“ Bildband, 224 Seiten, € 45 ISBN 978-3-9503761-7-3
„Oberösterreich“ Bildband, 360 Seiten, € 39,90 ISBN: 978-3-9503761-8-0
INFO ANDREAS MÜHLLEITNER Tel.: 07755/5021 E-Mail: muehlleitner@edition-panoptikum.at www.muehlleitner-fotografie.at
138 134-138_Mühlleitner.indd 138
09.08.18 10:37
nachrichten.at
Einfach Weltklasse: Unsere regionalen Inhalte.
Als echter Mann verlassen Sie sich nicht auf irgendwelche Meldungen aus dem Internet. Holen Sie sich die wirklich relevanten Informationen lieber von den OÖNachrichten! Hier erfahren Sie das Neueste aus Wirtschaft, Motor und Sport bis hin zu Politik, Immobilien und Reisen – aus Oberösterreich und der ganzen Welt. Das Beste für Sie.
139_Nachrichten Inserat.indd 1 OOEN-W18004 Inserat Oberösterreicher230x300.indd 1
09.08.18 11.01.18 10:35 11:39
STAR MOVIE KINOTIPPS
AB
GROSSES FIRST CLASS KINO. KINO GROSSE FÜR EINE GEFÜHLE. FIRST CLASS ZEIT.
16.08.
BEI STAR MOVIE
SAUERKRAUTKOMA
Comedy mit Sebastian Bezzel, Simon Schwarz
D
er bayerische Dorfpolizist Franz Eberhofer ist im Stress, denn an allen Ecken und Enden seines Lebens scheint es derzeit gleichzeitig zu brennen: Beruflich bedeutet das eine Zwangsbeförderung, die ihn nach München führt, während Freunde und Bekannte in Niederkaltenkirchen ihm mehr als deutlich sagen, dass es langsam mal Zeit für eine Hochzeit mit Susi wäre. Und dann taucht im alten Auto von Franz‘ Vater, einem klapperigen Opel Admiral, zu allem Unglück auch noch die Leiche einer Frau auf. Da vermischt sich schon mal Berufliches mit Privatem und der Dorfgendarm weiß bald nicht mehr, wo ihm der Kopf steht.
THE EQUALIZER 2
Action mit Denzel Washington, Pedro Pascal
achdem der ehemalige Regierungsagent Robert McCall aus dem Ruhestand zurückkam, um eine junge Prostituierte vor den Klauen der russischen Mafia zu beschützen, führt er seine Arbeit als Beschützer der Wehrlosen und Streiter für das Gute fort. Doch dann wird seine Freundin Susan Plummer, die ebenfalls einst für die Regierung arbeitete, entführt und getötet und McCall kennt nur noch ein Ziel: blutige Rache. Mit Hilfe eines Kollegen macht er sich daran, die Schuldigen zu finden, und deckt dabei eine Verschwörung auf …
BEI STAR MOVIE
© Star Movie
N
JETZT
140 140-141_Kino.indd 140
09.08.18 10:34
KLASSENTREFFEN 1.0
– DIE UNGLAUBLICHE REISE DER
SILBERRÜCKEN Comedy mit Til Schweiger, Samuel Finzi
AB
20.09.
BEI STAR MOVIE
V
or mittlerweile 30 Jahren haben Nils, Andreas und Thomas gemeinsam das Abitur gemacht, nun werden die drei Mittvierziger zu einem Klassentreffen eingeladen. Nils und Andreas passt das jedoch überhaupt nicht ins Konzept, denn Familienvater Nils muss sich mit seinen pubertierenden Kindern Sarah und Oliver und seiner genervten Ehefrau Jette herumschlagen. Und der frisch getrennte Andreas leidet immer darunter, dass seine Jugendliebe Tanja mit dem gemeinsamen Paartherapeuten durchgebrannt ist. Einzig Thomas freut sich auf die Jubiläumsfeier, doch dann drückt ihm seine Traumfrau Linda ihre Tochter Lilli aufs Auge. So komAKTUELLES men alle drei mit Problemen beladen FILMPROGRAMM, auf das Klassentreffen und wachsen BEGINNZEITEN UND trotz großer und kleiner Katastrophen RESERVIERUNG immer weiter zusammen.
UNTER
WWW.STARMOVIE.AT
FIRST CLASS KINO FÜR EINE FIRST CLASS ZEIT. Zu einem erstklassigen Kinoerlebnis gehören mehr als gute Filme, brillante Bilder und bester Sound. Darum bietet Star Movie Entertainment mit 5-SterneService. Angenehm und freundlich, von der Ticketbuchung bis zum Kinobuffet, von der Bar bis zum Restaurant. Da bleibt man gern den ganzen Abend! Wenn‘s richtig klass‘ sein soll, dann Star Movie.
141 140-141_Kino.indd 141
09.08.18 10:34
AB INS ABENTEUER! Es wird Zeit, den Koffer zu packen und aus dem Alltag auszubrechen! Wer in den schönsten Wochen des Jahres Adrenalin statt nur Sonne tanken möchte, wird rund um die Welt fündig. Text: Denise Derflinger
142 142-146_Reise.indd 142
09.08.18 14:25
D
→
© Shutterstock
en Ruf der Wildnis hören, zum Entdecker werden, Abenteuer bestehen, den Urlaub mit einer Prise Adrenalin anreichern: Wer fernab vom Touristentrubel seinen Urlaub wagt, gewinnt ganz bestimmt. Denn Erholung tut nicht nur Leib und Seele gut, sondern lässt uns auch Erinnerungen mit nach Hause nehmen, von denen wir ein Leben lang zehren können. Ob Radtour in Mallorca, mit dem Moped durch Vietnam oder zu Fuß durch Arizona: Diese Reisen bleiben bestimmt unvergesslich!
143 142-146_Reise.indd 143
09.08.18 14:25
SAFARI MIT DER GANZEN FAMILIE Atemberaubende Landschaften, eine faszinierende Tier- und Pflanzenwelt, einsame Strände: Südafrika ist schon längst kein Geheimtipp mehr unter den Fernreisenden. Eine Rundreise mit der ganzen Familie hinterlässt bei allen unvergessliche Erinnerungen und ist eine Erfahrung, die die Generationen zusammenbringt. Das ideale Reiseziel für Eltern mit Kind und Kegel ist der Süden vom Westkap bis zur Ostküste, da das Land hier nicht nur unterschiedliche Landschaften zu bieten hat, sondern neben anderen Wildtieren auch die „Big Five“ – Löwe, Elefant, afrikanischer Büffel, Leopard und Nashorn. Tipp: Das Team der auf Südafrika spezialisierten Boutique Reiseagentur Zalected stellt maßgeschneiderte Touren zusammen, die Luxus und Abenteuer versprechen.
Bei Zalected wird für Abenteuersuchende ein individuelles Programm zusammengestellt. Genächtigt wird im luxuriösen Camp.
© Zalected
www.zalected.com
Kultobjekt on the road: Wer Land und Leute in Vietnam kennenlernen möchte, schwingt sich am besten auf jene motorisierten Zweiräder, die das Straßenbild des Landes prägen. Ganz traditionell und doch bequem können Gäste des Luxushotels „The Anam“ bei Cam Ranh auf dem Rücksitz einer neuen Vespa die Umgebung kennenlernen, dabei düsen die Urlauber vorbei an Reisfeldern, entdecken kulturelle Stätten oder schlemmen zwischendurch in traditionellen Restaurants. Dabei stehen vier verschiedene Vespa-Touren zur Wahl: Nha Trang Erlebnistour, kulturelle Tour, Abenteuertour oder Nha Trang bei Nacht. Auf den Sattel, fertig, los!
© The Anam
AUF DER VESPA DURCH VIETNAM
Kultur und Menschen kann man in Vietnam im Sattel einer Vespa kennenlernen.
www.theanam.com
144 142-146_Reise.indd 144
09.08.18 14:25
© www.thandaisland.com
PARADIES FÜR WASSERSPORTLER Während das Festland von Tansania für traumhafte Safaris bekannt ist, bieten die Inseln des Landes Meereswunder im Indischen Ozean. Wer das Besondere sucht, wird auf Thanda Island fündig: Die vom Shungimbili Island Marine Reserve umgebene Privatinsel bietet Gästen eine besonders breite Palette an verschiedenen aufregenden Wassersportaktivitäten wie Segeln auf der 4,5 Meter langen Laser-Bahias, Hochseefischen mit der 8,5 Meter langen Reef-Runner-Cat, Jetski, SUP Boarding, Tubing, Windsurfen und vieles mehr. Thanda Island ist ab 12.000 Euro pro Nacht buchbar, der All-inklusive-Preis beinhaltet ein engagiertes Team aus Butlern, Küchenchef, Bootstranfers und alle Aktivitäten, die auf der Insel angeboten werden. Wer auch die umliegenden Inseln erkunden und Walhaie beobachten möchte, dem steht eine Freizeityacht der Superlative zur Verfügung.
www.thandaisland.com → Die Privatinsel Thanda Island bietet jede Menge Spaß, Sport und Abenteuer.
145 142-146_Reise.indd 145
09.08.18 14:25
Wer auf den Pfaden des Arizona National Scenic Trail wandert, soll unbedingt das legendäre El Tovar Hotel besuchen.
Die wunderbare Landschaft und ein ausgezeichnetes Radwegnetz machen Mallorca zum Eldorado für Radsportler. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, die Baleareninsel auf dem Rücken des (ausgeliehenen) Drahtesels zu entdecken: Leichte Touren entlang des Meeres, mit dem Citybike durch die Altstadt und vorbei an den bekanntesten Sehenswürdigkeiten, durchs hügelige Hinterland mit Mountain- und E-Bike ... rund 1.250 Kilometer ausgeschilderte Routen machen das Vergnügen perfekt. Die beste Reisezeit für eine Radreise nach Mallorca ist zwischen Herbst und spätem Frühjahr, wenn das milde Klima und mäßige Temperaturen locken. Wer sich nach dem Sporteln rundum verwöhnen lassen möchte, steigt im exklusiven Jumeirah Port Soller Hotel & Spa im Norden der Insel ab. Das 5-Stern-Luxushotel überzeugt mit Traumkulisse, Spa-Bereich und Infinity-Pool selbst den anspruchsvollsten Gast.
© www.jumeirah.com, Shutterstock
MALLORCA AUF DEM RAD ENTDECKEN
© Sirena Dufault, Sales Xanterra
www.jumeirah.com
Mallorca eignet sich perfekt für Sightseeing auf dem Rad.
800 MEILEN DURCH DIE WILDNIS Arizonas atemberaubende Landschaft fliegt viel zu schnell an einem vorbei, wenn man mit dem Auto über den Highway fährt. Viel intensiver und spannender lässt sich die enorme Vielfalt zu Fuß, mit dem Pferd oder per Fahrrad auf dem beeindruckenden Arizona National Scenic Trail bewundern, einer Route, die den gesamten Staat durchquert und sich von Mexiko bis Utah erstreckt. Unwegsame Bergketten, hügeliges Grasland, sonnige Wüste, bewaldete Hochebenen und der eindrucksvolle Grand Canyon garantieren pure Erlebnisse. Wo der Arizona National Scenic Trail in den Rim Trail übergeht, liegt das legendäre El Tovar Hotel, das 1905 errichtet wurde und von dem aus man die schönsten Sonnenauf- und -untergänge über dem Grand Canyon erleben kann.
Königlich nächtigen lässt es sich im exklusiven Jumeira Port Soller Hotel & Spa.
www.aztrail.org www.grandcanyonlodges.com
142-146_Reise.indd 146
09.08.18 14:25
50 festivals. Ein Sommer. Ein Land.
Kultursommer.indd 1 INS_OĂ–-Kultursommer_230x300mm_rz-2_uw.indd 1
06.08.18 10:40 13.06.2018 17:04:16
U4.indd 1
06.08.18 10:41