VIA Airportjournal 4-2021

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Joffrey Melchart führt in Pischelsdorf das Familienerbe fort. Nudeln sind hier nicht nur Nudeln, weil sie erstens bio sind und zweitens zum trocknen eigene „schlafgemache” beziehen.

Herumnudeln Foto: by michaela begsteiger

www.foto-begsteiger.at

Manchmal sollte man sich lieber Nudeln statt Sorgen machen! Dass die Steiermark immer mehr zur Pasta-Region wird, zeigen landauf, landab findige Nudelerzeuger. Von Tina Veit-Fuchs

„Die Trockenräume der Nudeln haben die gleichen Voraussetzungen, wie ein idealer Schlafplatz für Menschen hat.“ Joffrey Melchart, Bio-Nudelproduzent

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Nudeln sind ein Seelentröster. Don Camillo schaufelte sie sich rein, Marco Polo will sie nach Europa gebracht haben und die Spaghetti-Szene von Susi und Strolchi bleibt für viele unvergessen. Nina Schweinzger isst am liebsten klassische Pasta Pomodoro oder Nudelsalat in allen Variationen. Seit 2002 stellt sie am bäuerlichen Familienhof in der Südsteiermark Nudeln her. Der Grund dafür ist banal – die Nachfrage bestimmte das Geschäft: „In unserer Nähe gab damals einen kleinen Bauernladen, der keine Nudeln führte. Los ging’s.“ In der kleinen Manufaktur werden seither wöchentlich 100

Kilogramm Nudeln in verschiedensten Ausführungen – von Rüscherl bis Spirale – produziert. Mittlerweile hat man einen eigenen Hofladen integriert und verkauft an umliegende. „Der Hartweizengrieß kommt aus der Farina-Mühle, das Dinkelmehl beziehen wir von der Traussner-Mühle aus Ehrenhausen“, so Schweinzger. Das Heidenmehl stammt von der Niederl-Mühle aus Wittmannsdorf und für die mit Silber ausgezeichneten Kürbiskernnudeln werden die Kürbiskerne aus dem eigenen Anbau herangezogen. Auch im Spezialsortensegment gibt die Regionalität die Aromen vor: Der Bärlauch stammt aus


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