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Handwerk will gelernt sein Die dunklen Wintermonate eignen sich perfekt, um kreativ zu werden und sich weiterzuentwickeln. Wie wäre es zum Beispiel damit, ein altes Handwerk neu aufleben zu lassen? Inspiration gibt’s hier. Von Anja Fuchs
Tracht, aber selbst gemacht! „Bildungshunger und Wissensdurst sind keine Dickmacher“ lautet ein bekanntes Zitat des Aphorismus-Gurus Lothar Schmidt. Ganz im Gegensatz zu Keksen und all den anderen Leckereien, bei denen wir gerade in der Advents- und Festtagssaison (oder ehrlich gesagt, generell in der kalten Jahreszeit) gerne schwach werden. Und da viele im Winter mehr Zeit zur Verfügung haben und mehr daheim sind, gesellt sich zum Keksteller nicht selten der Serienmarathon ... Zu viel Faulenzen ist allerdings das perfekte Rezept für einen hausgemachten Winterblues. Ein cleveres Gegenmittel: kreatives Schaffen! Zahlreiche Studien belegen den enormen positiven Effekt von kreativer Beschäftigung auf die Psyche. Auch das Lernen neuer Fähigkeiten bereitet Freude – ganz davon abgesehen, dass es die grauen Zellen fit hält. Im Rahmen des Do-it-yourself-Trends hat kreatives Handwerk einen wahren Boom erlebt. Gerade traditionelle Handwerkstechniken geraten dabei aber immer noch oft in Vergessenheit. Schade, wie wir finden! Deshalb stellen wir hier ein paar davon vor – und verraten, wo in der Steiermark man sie erlernen kann. Einfach nur für sich selbst – oder um in Zukunft Familie und Freunde mit einzigartigen Geschenken zu versorgen.
Fakt ist: Tracht ist Trend – und zumindest ein traditionelles Stück steirische Volkstracht sollte in keinem Kleiderschrank fehlen. Rund 290 Frauen- und 100 Männertrachten umfasst das klassisch steirische Trachtenportfolio, unterschieden wird dabei zwischen Alltags- und Festtracht. Traditionelle Stoffe und spezielle Schnittführungen sind dabei ein Muss. Wer ein selbst genähtes Trachtenstück sein Eigen nennt, wird dieses zweifellos nie wieder hergeben wollen. Aber: Ohne etwas nähtechnisches Know-how sollte man sich freilich nicht gleich an ein Dirndl wagen. Im Rahmen eines Dirndl-Workshops lernt man, die vier Hauptkomponenten Leib (Oberteil), Kittl (Rock), Schürze und Auszier (Details und Accessoires) zu fertigen und am Ende zu einem maßgeschneiderten Meisterstück zu verbinden.
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„Sich kreativ zu entfalten, zählt zu den menschlichen Grundbedürfnissen. Handwerkskurse bieten eine wunderbare Möglichkeit, sich auf Unbekanntes einzulassen und sich weiterzuentwickeln.“ Nicole Salsnig, Steiermarkhof
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