MR-4-5 Magazin.qxp_MR-Magazin 4-5.qxd 23.03.20 12:28 Seite 4
Die Uni Gießen und das Universitätsklinikum bitten Medizinstudierende mit Berufsausbildung zur Pflegekraft um Unterstützung bei der Patientenversorgung. Foto: Pixabay
M
agazin
Aufruf an Medizin-Studierende Studierende werden um Mithilfe in der Corona-Krise gebeten: Die Medizin-Dekanate der Unis in Marburg und Gießen sowie das Universitätsklinikum Gießen & Marburg bitten Medizinstudierende um Unterstützung bei der Patientenversorgung. „Angesichts der sich abzeichnenden Mehrbelastungen des Gesundheitswesens bitten wir alle Studierenden mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung als Pflegekraft, sich umgehend zu melden“, heißt es in einem Aufruf, der von Studiendekan Prof. Dieter Körholz und dem Ärztlichen Direktor des UKGM (Standort Gießen), Prof. Andreas Böning, unterzeichnet wurde. Sollte sich die Situation weiter verschärfen, werden auch Studierende ab dem abgeschlossenen zweiten klinischen Semester (unabhängig von einer abgeschlossenen Berufsausbildung als Pflegekraft) für die Patientenversorgung benötigt. Wer dazu bereit ist, wird ebenfalls geben, sich zu melden (mit Angabe des Fachsemesters und der bisher durchgeführten Famulaturen sowie möglichen Zusatzqualifikationen - zum Beispiel eine Ausbildung als Rettungsassistent oder -assistentin). Die Kontaktadresse für das Klinikum in Gießen in beiden Fällen lautet gunhild.flemmer@uk-gm.de. An das Marburger Uniklinikum wenden sich interessierte Studierende unter der E-Mailadresse Studentenhilfe.C19.MR@uk-gm.de. Anzugeben ist dabei der Vor- und Nachnamen, die Matrikelnummer, das Semester und vorhandene Qualifikationen, die Anschrift
4
samt Telefonnumern, E-Mailadresse und mögliche Einsatzzeiten. Entsprechend dem eingesetzten Bereich werden Studierende spezifische Schulungen erhalten.
Einschränkungen für die Öffentlichkeit Um das Corona-Virus einzudämmen und mögliche Infektionsketten vorbeugend zu unterbrechen, hat die Stadt Marburg alle Bürgerhäuser geschlossen. Das gilt auch für private Veranstaltungen und Feiern, für die bereits Mietverträge geschlossen sind. Das gilt mindestens bis zum 19. April. Sportkurse und andere Kurse können nicht mehr stattfinden, ebenso wenig Veranstaltungen oder anderweitige private Nutzungen. Ebenfalls sind die Spiel- und Sportplätze bis auf Weiteres geschlossen. Von Schließungen betroffen sind außerdem die Friedhofkapellen. Beerdigungen finden nur noch auf dem Friedhof, außerhalb der Kapellen, und im engsten Kreis statt. „Wir stehen aktuell vor großen Herausforderungen, die für uns alle so noch nicht dagewesen sind. Gemeinsam sind wir gefordert, die Ausbreitung des Corona-Virus soweit es geht einzudämmen. Das erfordert auch große Einschnitte in unser Leben“, sagt Oberbürgermeister Thomas Spies. „Diese Einschnitte in unser Privatleben sind aber notwendig, um die Menschen zu schützen, die durch eine Erkrankung mit dem Corona-Virus besonders gefährdet sind. Wir bitten alle Marburger*innen um Verständnis und Unterstützung.“
Notbetreuung: Neue berechtigte Berufsgruppen Das Land Hessen hat die Berufsgruppen, deren Kinder in der Notbetreuung untergebracht werden
Für die Nutzung der Stadtbusse besteht trotz Corona-Krise weiterhin eine Fahrscheinpflicht. Foto: Georg Kronenberg
können, erweitert. Betreut werden können jetzt auch die Kinder von Fachkräften in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung sowie die Kinder von Beschäftigten beim Arbeitsamt, im Jobcenter und in den Ausländerbehörden, die für die Auszahlung von Leistungen zuständig sind.
Einschränkungen in der Abfallentsorgung Die städtische Abfalleinsammlung erfolgt wie geplant nach dem Abfallkalender. Restmüll, Altpapier, Bioabfall und Gelbe Säcke werden dementsprechend abgeholt. Ab sofort geschlossen ist der Servicehof des Dienstleistungsbetriebs Marburg (DBM) Am Krekel. Das bedeutet, dort ist keinerlei Annahme von Müll mehr möglich. Auch auf der Kompostierungsanlage in Cyriaxweimar ist keine Anlieferung durch Privatpersonen mehr möglich.
Fahrscheine (ab Tageskarte aufwärts) können per Mail oder telefonisch bestellt werden. „Wir bitten unsere Fahrgäste, sich rechtzeitig um einen Fahrschein zu bemühen, da die Lieferung eines Fahrscheins auf dem Postweg bis zu drei Tage benötigt“, so Birgit Stey. „In Ausnahmefällen können unsere Mitarbeitenden Fahrkarten auch nach Hause liefern“. Ein Fahrscheinkauf im Bus ist aktuell aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Für die Nutzung der Marburger Stadtbusse besteht dennoch weiterhin eine Fahrscheinpflicht. Die Stadtwerke Marburg bieten unterschiedliche Möglichkeiten an, Fahrkarten zu erwerben: Über die RMV-App, an den Fahrkartenautomaten am Hauptbahnhof und Südbahnhof, alle Fahrkarten (Tages-, Wochen-, Monats-, Jahreskarten) können auf Rechnung direkt in der Stadtwerke-Mobilitätszentrale telefonisch unter 06421/205-228 oder per E-Mail unter mobilitaetszentrale@swmr.de bestellt werden.
Fahrscheinpflicht trotz Virus
Finanzhilfen vom Land
Um die Mitarbeitenden der Stadtwerke und die Kunden vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen, wurde die Mobilitätszentrale des kommunalen Unternehmens vergangene Woche für den Publikumsverkehr geschlossen. Trotz der besonderen Situation bleibt der Service der Mobilitätszentrale bestehen. „Damit wir in der Krisensituation unsere Serviceleistungen möglichst aufrechterhalten können, stellen wir auf telefonische Beratung und E-Mailverkehr sowie Online-Fahrkartenverkäufe um. Wir haben die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Anliegen auch ohne persönlichen Kontakt bearbeitet werden können“, so Birgit Stey, Geschäftsführerin der Stadtwerke Marburg Consult.
Die Corona-Pandemie stellt viele große und kleine Unternehmen vor immense Herausforderungen. Umsatzrückgänge oder -ausfall sind an vielen Stellen unvermeidbar infolge unterbrochener Lieferketten, abgesagter Veranstaltungen, Absagen von Reisen etc. Neben der Gewährung von Kurzarbeitergeld gibt es zur finanziellen Überbrückung von Liquiditätsengpässen eine Reihe an Liquiditätshilfen, die das Land Hessen zur Verfügung stellen kann in Form von Darlehen, Betriebsmittelkrediten oder Bürg- schaften. Im Detail finden sich hier Informationen zu den Angeboten des Landes Hessen zur der Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise: https://www.wibank.de/wibank/corona