Marburger Magazin Express 2/2021

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Einsneunzig live bei „Sommerstadt Marburg“ im Juli 2020. Foto: Nadine Schrey

„... riiiichtig Bock“ Einsneunzig macht Platte

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ie Marburger Band veröffentlicht dieser Tage ihr Debüt-Album „ausgeschrieben“. Im Express-Gespräch erzählt das Quartett übers Musikmachen zu Viruszeiten, Lieblingsgitarren und Wimmelbilder.

Express: Wer von euch ist 1,90? Moritz: Einsneunzig das sind wir alle vier. Die Besetzung unseres Quartetts ist wie folgt: Tim singt und spielt die Rhythmusgitarre. Jannick spielt die Lead-Gitarre und kümmert sich um Solos, Melodien und Verzerrung. Dimi zeigt uns am Schlagzeug wo‘s langgeht und ich kümmere mich am Bass um die tiefen Frequenzen und Harmonien. Die Songideen und -texte kommen meistens von Tim; er zeigt, uns was er ausgetüftelt hat. Zusammen arbeiten wir dann unsere Ideen ein und der Song steht. Wie übersteht man als Band den Lockdown? Tim: Gar nicht. Oder vielleicht mit ganz viel Optimismus, dass alles schnell besser wird, aber Optimismus mit der Realität zu vereinba-

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ren ist schwierig. Wir hatten das Glück, dass wir weiter am Album arbeiten konnten, hin und wieder zu proben, sowie ein paar LiveStream-Konzerte zu spielen. Zwei Konzerte durften wir sogar direkt vor Menschen spielen, das war sehr schön, da wollen wir auf jeden Fall wieder hin. Welchen Einfluss hatte das letzte Jahr aufs Musikmachen in Marburg? Jannick: Diese Pandemie hat schon alles auf den Kopf gestellt. Fast unsere gesamten Pläne für die Band sind ins Wasser gefallen. Wir konnten zwar im Sommer das Album fertig stellen und auch an neuer Musik arbeiten, aber 99% der ganzen Konzerte und Festivals, auf denen wir hätten spielen sollen, sind eben ausgefallen. Die wären in Marburg, aber auch in ganz Deutschland verteilt gewesen. Darunter auch die geplante Release-Show im Café Trauma. Da kam aber der erste Lockdown dazwischen und hat die Albumproduktion pausieren lassen. Tim: Kurz vor dem Lockdown hat ja noch das MaNo-Festival stattgefunden. Das war wie immer ein

wirklich schönes Konzert und ist vielleicht auch die schönste musikalische Erinnerung an 2020. Im Sommer durften wir dann auch noch bei „Sommerstadt Marburg“ im Zelt am Georg-Gaßmann-Stadion und auf dem Music Forge Festival spielen. Beides waren zwar Sitzkonzerte, haben aber auch wirklich Spaß gemacht. Jannick: Livestreams gab es ja auch noch. Da haben wir im Mai bei AVMS und jetzt im Dezember im KFZ gespielt, kann man bei Youtube sehen. Der Sound und die Technik waren dort wirklich grandios, aber das Publikum hat doch eindeutig gefehlt ... Neben der ausgebliebenen Freude durch die nicht stattgefundenen Konzerte hatten wir dieses Jahr leider auch kaum Einnahmen, was unsere privaten Konten in Mitleidenschaft gezogen hat. Leider verhindert das auch erstmal, dass wir unser Album sowie T-Shirts etc. pressen lassen können. Zusammengefasst: Das letzte Jahr hat für unser Musikmachen in Marburg alles verändert. Außer unsere Leidenschaft zur Musik. Die Beatles haben ab 1966 keine Live-Konzerte mehr gegeben und ihr Werk mit brillanten Studioproduktionen gekrönt. Ist das ein Konzept für diese Zeiten? Tim: Nein. Zum einen, weil Konzerte mit schwitzenden Menschen

vor der Bühne etwas ist, was mit nichts zu ersetzen ist. Zum anderen, weil Konzerte unsere Haupteinnahmequelle sind Wie macht man eigentlich heutzutage eine Platte? Jannick: Das kann man so pauschal nicht sagen. Es gibt sehr viele Wege und Möglichkeiten, eigentlich mehr denn je. Wenn man den analogen Sound liebt und es sich leisten kann, kann man noch immer auf Tape aufnehmen und alles ganz oldschool machen. Aber im Grunde reicht heutzutage wirklich ein Computer. Wenn man dann noch Instrumente einspielen und Gesang aufnehmen will braucht man eben noch jene Instrumente, ein Mikrofon, ein, zwei Kabel und ein Interface. Tim: Für unser Album waren wir mit unserem Produzenten Kevin Cerncic von „SoundSeed“ in verschiedenen Studios im Landkreis. Bei „die-tonbox“, bei „MarburgRecords“ und im „CreaTonStudio“. Dort haben wir die Tonspuren mit derer traumhafter Technik aufgenommen. Gemischt und bearbeitet wurde dann alles am Computer im „CreaTonStudio“. Ist das teuer? Wer finanziert das Ganze? Dimi: Die Kosten einer Albumproduktion hängen von verschiedenen Faktoren ab: Willst du fettes


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